Sorry, aber ... - Tara-Louise Wittwer - E-Book

Sorry, aber ... E-Book

Tara-Louise Wittwer

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Beschreibung

Eine scharfsinnige und humorvolle Analyse unserer Entschuldigungskultur von Bestseller-Autorin Tara-Louise Wittwer alias @wastarasagt Wir entschuldigen uns ständig: »Sorry, dass ich störe «, »sorry, ich muss mal durch«, aber ist das wirklich notwendig? »sorry, aber ...« Bestseller-Autorin Tara-Louise Wittwer(»Drama Queen«) nervt es, dass ihr eine schnelle Entschuldigung oft so viel leichter über die Lippen geht als für sich einzustehen. Und dass sie sich so oft schuldig fühlt, obwohl es keinen Grund dazu gibt. Warum ist es überhaupt wichtig, sich zu entschuldigen – und was bedeutet eine Entschuldigung, wenn sie nicht ernst gemeint ist? Entschuldigen wir uns, um die Schuld abzuladen? Entschuldigen wir uns für andere, damit sie sich besser fühlen? Kann man sich überhaupt aktiv entschuldigen, oder muss man um Entschuldigung bitten? Entschuldigen sich Frauen mehr als Männer? Hat sich die Art und Weise, wie wir uns entschuldigen, im Laufe der Zeit verändert? Welchen Einfluss haben die sozialen Netzwerke auf unsere Fehlerkultur? In ihrem neuen Sachbuch »Sorry, aber...« hält Tara-Louise Wittwer unserer Gesellschaft erneut den Spiegel vor - und natürlich auch sich selbst.

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Seitenzahl: 235

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Tara-Louise Wittwer

sorry, aber ...

Eine Verzichtserklärung an das ständige Entschuldigen

Knaur eBooks

Über dieses Buch

»Na, heute schon entschuldigt? Entschuldigungen begegnen uns jeden Tag und überall - ob im Berufsleben, in Beziehungen oder bei der Bäckerei um die Ecke. Entschuldigungen sind ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft, sie sichern das Zusammenleben und können dabei helfen, Beziehungen zu verbessern.

Doch was ist eigentlich der goldene Schnitt der Entschuldigung? Kann man sich überhaupt entschuldigen oder nur um Entschuldigung bitten?

Und sorry, aber vielleicht sollten wir uns nicht für alles entschuldigen, ständig? Also, schon, wenn es notwendig ist… aber es ist ja nicht immer notwendig! Also, manchmal schon, aber manchmal auch nicht … sorry, rede ich zu viel in meinem eigenen Buch? Entschuldigung …«

 

 

Weitere Informationen finden Sie unter: www.droemer-knaur.de

Inhaltsübersicht

Widmung

Anmerkung der Autorin

SORRY, aber …

Vorwort: Für euch

Entschuldigung – der Akt des Entschuldigens an sich

Sorry, ABER …

»Sag, dass es dir leidtut!« – Entschuldigen als Erziehungsmaßnahme

Sorry, dass ich groß bin

»Entschuldigung, dass ich … existiere?«

Ein anderes Verständnis von entschuldbarem Verhalten

Andere Menschen, andere Sozialisierung

»Sorry aber … bist du schwanger?«

Sicherheitsentschärfung: Wieso Frauen sich von vornherein entschuldigen

Kanye West und Taylor Swift – eine halbwegs akzeptierte Entschuldigung?

Gesellschaftliche Normen

Sorry, aber … da muss ich widersprechen

People Pleasing: Der Druck, ständig »Ja« zu sagen

Mein Online-Leben und die Akzeptanz des Nicht-gemocht-Werdens

Es tut mir leid, ich entschuldige mich nicht

Ab wann wurden Entschuldigungen relevant? – die Historie der Entschuldigung

Entschuldigungen im religiösen Kontext

INTERLUDE

Um Entschuldigung bitten vs. sich entschuldigen

Über mangelnde Entschuldigungen »Es tut uns leid, aber diese Entschuldigung konnte nicht zugestellt werden«

Für wen entschuldigen wir uns eigentlich?

Sorry, aber … es ist mir egal, ob es dir leidtut Rache als verpöntes Gefühl

Weibliche Rache und female rage

Die unterschiedlichen Darstellungen von Entschuldigungen in popkulturellen Formaten – ein direkter Vergleich

Über-Entschuldigen

Über-Entschuldigen – nur andersrum

Wenn Entschuldigungen eine kapitalistische Entscheidung sind

Der Fall Balenciaga

Der BP-Skandal

Fehlerkultur im öffentlichen Raum

Der Fall Lizzo

Apology oder Nonpology?

Der Fall Colleen Ballinger

Entschuldigungen als Manipulation

Eine (zu) späte Entschuldigung

Was mir schon alles leidtat

Sorry, aber … ich bin geheilt

(Sorry) Danke

Rechtehinweis

Widmung

Dieses Buch ist für keinen Menschen, sondern für Dinge, die mich glücklich machen.

Eiskaffee, Katzenschnurren, Sale bei meinem Lieblingsladen, keinen Mückenstich im Sommer kriegen, wenn Kleidung mir passt und ich nicht in Kleidung reinpassen muss, fettiges Essen ohne Sodbrennen, Sonne und 17 Grad, Zitronenkuchen mit dicker Glasur, das Geräusch von Regen beim Schlafen, das Klingeln der Tram in Montpellier, Mäuse, das Wissen darüber, dass Sonnenblumen sich an grauen Tagen der jeweils anderen Sonnenblume zuwenden, damit sie sich angucken können, der Geruch von Croissants, Fleabag, Rotwein, ein Herbst, als läge über der Welt ein Sepiafilter, das Lachen der Menschen, die ich liebe, und Zimt.

Sorry, aber …

das wollte ich schon immer mal machen.

(Ist ja schließlich mein Buch.)

Anmerkung der Autorin

Dieses Buch ist größtenteils im generischen Femininum geschrieben.

Das mache ich vor allem, weil es bei Dramaqueen so viele Leute gestört hat.

Und mit »Leute« meine ich Männer.

Seltsam, ich dachte, das weibliche Geschlecht sei das emotionalere?

Sorry, war das jetzt gemein? Oder ehrlich?

Sorry, aber … es tut mir nicht leid.

Jetzt seid ihr mitgemeint.

SORRY, aber …

BoJack Horseman: Hey, I wanted to talk to you about … You know, I … feel bad, about what happened.

Herb Kazzaz: So, you’re apologizing.

BoJack Horseman: Yeah, I’m sorry.

Herb Kazzaz: Okay. I don’t forgive you.

BoJack Horseman: Herb, I said I’m sorry.

Herb Kazzaz: Yeah, and I do not forgive you.1

Vorwort: Für euch

Sorry«, sage ich, während ich verschämt die Schultern hochziehe und versuche, möglichst ungefährlich zu gucken. Ich bin bei irgendeinem Event in irgendeiner Stadt, wo Events wichtig sind und wo man nach dem dritten Mal »Sorry, aber ich möchte wirklich keinen Alkohol trinken« nicht mehr bedrängt, sondern nur noch müde belächelt wird.

Ich will süß wirken, ein bisschen schwer von Begriff, damit ich mein Gegenüber nicht einschüchtere. Ich will keinen Raum einnehmen, damit er mich nicht hasst, denn das, was ich bin, hassen alle: Ich bin Influencerin.

»Und, was machst du so?«, hatte er gefragt und nach Rumdrucksen meinerseits hatte ich schlussendlich verraten, worauf ich eigentlich insgeheim stolz bin, und mich im selben Atemzug entschuldigt, kleiner gemacht, weil … warum eigentlich? Influencerinnen-Hassen ist ein weltweit beliebter Sport, man braucht sich nur in den Kommentarspalten der sozialen Medien umzuschauen. Alle sind damit einverstanden, und alle sind sich einig, dass es peinlich ist und auch nicht ethisch korrekt, sein Gesicht für Werbezwecke in die Kamera zu halten. Immer wieder werden deshalb neue Wörter gefunden, weil das letzte zu schambehaftet ist: Aus Influencerin wird Talent oder Content Creatorin, denn ja, auch wenn es noch immer irgendwo einen Jürgen in Niederfinow gibt, der sich dagegen wehrt: Sprache schafft Realität, und die Realität ist: Influencerinnen hassen darf man, dafür muss man nichts können, alle können das sein. Wenn das alle sein können, frage ich mich zwar, wieso es dann nicht alle machen (»Weil es peinlich ist!!11«, höre ich jetzt schon entfernt irgendjemanden aufschreien), aber das ist eine andere Sache. Viel schlimmer als diese verallgemeinernde Degradierung einer Berufsgruppe ist, dass ich bei alledem eine ganze Zeit lang mitgemacht habe.

Ich war einverstanden damit, peinlich gefunden zu werden. Nicht unbedingt, wenn es andere Menschen betraf, aber bei mir selbst saß die Scham tief. Ich habe mich für mich entschuldigt, und das die ganze Zeit. Ich habe sogar Geld verloren, weil ich mit großen Marken zusammenarbeitete, bevor ich ein eigenes Management hatte, und dabei nie – einfach nie – eine Rechnung für meine Arbeit gestellt hatte. Ganz im Gegenteil: Ich war dankbar, dass diese großen Firmen mich tatsächlich buchen wollten. Sie wollten, dass ich sie repräsentiere. Geld für mich einfordern? Niemals, wieso sollte ich? Das habe ich mich schlichtweg nicht getraut. Und Geld, wofür genau? Ich war kurz davor, ihnen Geld zu bieten, aus Dankbarkeit, dass sie sich für mich entschieden haben, für mich! »Ihr wollt, dass ich für euch arbeite? Ich kleine Person für eine so renommierte Firma?« Ja, man merkt – mein Selbstwert und ich, wir waren keine Freundinnen, sondern entfernte Bekannte. Diese Art von Bekannten, die man zufällig auf der Straße trifft und nicht genau weiß, was man sagen soll. Und dann sagt man nach zwei Minuten Rumgedruckse: »Und der Job? Und sonst so? Und die Beziehung? Ah … toll! Lass uns mal wieder zusammen einen Kaffee trinken …« Und sobald man sich verabschiedet, wissen beide gleichermaßen, dass sie absolut niemals miteinander einen Kaffee trinken gehen werden.

Aber ja, das muss man sich mal vorstellen: Ich habe Geld verloren, weil ich dachte, dass ich es sowieso nicht wert bin.

Influencerin sein heißt, einen Beruf haben, für den ich mich schon im Vorfeld entschuldigen muss. Genau wie für die Tatsache, dadurch bekannt und mehr oder minder erfolgreich zu sein (mittlerweile schreibe ich Rechnungen, keine Sorge). Ich habe mir ganz allein etwas aufgebaut und bin in Kreise gekommen, die nicht für mich gemacht oder gedacht waren. Noch immer wenn ich in einer teuren Gegend unterwegs bin, in einem schicken Kaufhaus einkaufe, einem gehobenen Restaurant esse oder einfach in einem In-Café sitze, fühle ich mich deplatziert – auch wenn ich es nicht zeige. Ich denke die ganze Zeit, dass irgendwann jemand aus der Ecke gesprungen kommt, mit dem Finger auf mich zeigt und laut ausruft: »HA, erwischt! Du gehörst hier gar nicht her, alle mal herhören, seht ihr das nicht? Die tut nur so!« Ich würde ohne Protest aufgespringen und zustimmen: »Ich gehöre hier nicht hin, entschuldigt, dass ich euren Platz weggenommen habe, ich gehe schon, sorry.« Oder Moment mal, sorry? Tja, nein. Sorry, ABER …

Ich habe mich so oft und so lange entschuldigt für das, was ich bin. Ich habe mich gaslighten1 lassen und anderen Menschen geglaubt, wenn sie mir sagten, ich sei wertlos. Oder zu laut. Oder zu viel. Oder irgendwas, was ich nicht war, oder noch schlimmer: Ich habe mich ebenfalls für Dinge entschuldigt, die ich war und bin.

 

Bevor ich in diesem Buch ein für alle Mal mit dem unberechtigten und ständigen Entschuldigen abrechne, ist mir aber eine Entschuldigung wirklich wichtig, und zwar die an euch: Entschuldigung, dass ich mich kleiner gemacht habe, als ich bin. Denn ich bin stolz auf das, was ich erreicht habe. Es klingt furchtbar cheesy und sentimental und bla, bla, bla, ich weiß, aber: Ohne euch würdet ihr dieses Buch nicht in der Hand halten. Denn es ist noch immer so, dass es nicht selbstverständlich ist, Autorin zu werden, wenn man nicht aus einer bekannten oder erfolgreichen Akademikerfamilie stammt und keine Connections in der Branche hat. Ich musste erst mal auch noch Influencerin sein, eine »eigene Reichweite« mitbringen, denn einfach nur schreiben und etwas können reicht meist nicht mehr (wo doch Influencerinnen angeblich nichts können, aber gut, da beißt sich die Katze in den Schwanz, wie die Franzosen sagen).

Und deshalb entschuldige und bedanke ich mich bei euch. Danke, dass ihr da seid. Dass ihr mich interessant findet, ihr mir folgt, mir zuhört, mir Relevanz gebt, um das zu werden, was ich bin: Autorin. Na ja und eben auch Influencerin.

Es tut mir leid, dass es mir peinlich war, denn ihr seid das, worauf ich stolz bin.

Ich bitte um Entschuldigung.

Entschuldigung – der Akt des Entschuldigens an sich

Tut mir leid«, »Entschuldigung«, »Ich bitte um Verzeihung«, »Sorry« oder (der Klassiker) »Ich hab doch schon gesagt, dass es mir leidtut, wieso heulst du jetzt???!!« – all das sind Entschuldigungen, die man mehr oder weniger oft im Laufe seines Lebens gesagt bekommt oder sogar selbst sagt.

Der Akt des Entschuldigens ist schon sehr lange fester Bestandteil zwischenmenschlichen Zusammenlebens und ein wichtiger Teil sozialer Normen.2 Entschuldigungen veränderten sich, abhängig von kulturellen Ritualen, Sozialisierungen oder gesamtgesellschaftlichen Erwartungen. Dabei spielten viele Aspekte eine Rolle: Wer entschuldigte sich bei wem? In welcher Position standen die Menschen zueinander, und wie sollte die Sache mit dem Verzeihen funktionieren? Fragen, die wir uns bis heute stellen (und mich veranlassen, ein ganzes Buch darüber zu schreiben).

Mit dieser Faszination bin ich nicht die Einzige: Entschuldigungen sind fester Bestandteil ganzer Plots in der Literatur, im Film, in der Musik und im Fernsehen. Entschuldigungen lassen unser Herz erwärmen: »Oh, mein Gott, also ich hätte ihm sofort verziehen.« Oder sie lassen es erkalten: »Also das würde mir ja nicht reichen, muss sie selber wissen …«

Wir fiebern einer ernst gemeinten Entschuldigung entgegen oder scrollen über sie hinweg, wenn mal wieder ein Promi ins Handy weint, weil er was Rassistisches gesagt hat und noch immer nicht begriffen hat, dass man manche Ausdrücke seit Jahrzehnten nicht mehr sagen sollte. Wir entschuldigen uns zurück und aneinander vorbei, es reicht nicht, es ist zu viel, es ist zu wenig, es ist vor allem eins: wichtig.

Entschuldigungen helfen uns dabei, als Gesellschaft zusammenzuleben, als Menschen, in Beziehungen auf kleinstem oder großem Raum, wir brauchen sie, um zu heilen, und wenn wir sie nicht brauchen, dann wollen wir sie trotzdem hören, denn Entschuldigungen bedeuten auch immer, dass eine Person weiß, dass ein Fehler begangen wurde, und Entschuldigungen sind auch immer ein bisschen SOS-Salbe, schmerzlindernd und kühlend oder eine Umarmung wie eine warme Tasse Tee und deine Lieblingsdecke, ein Stück Lebkuchen im Dezember und ein geglücktes High five, weil meist schlägt man ja irgendwie daneben.

Und wenn man dann danebenliegt mit einer Nonpology, einer Entschuldigung, die eigentlich keine ist, dann tut das so weh wie Doc Martens, die sich einfach nicht einlaufen lassen und jeden Schritt schwerer machen, aber ausziehen geht auch nicht, die waren teuer. Oder wie der Rotweinfleck auf dem weißen Teppich: weggewischt, sauber, aber nie ganz weg.

Entschuldigungen sind zu komplex für ein Buch. Ich sage nichts Allgemeingültiges, sondern spreche über das, was ich beobachtet, bekommen und gegeben habe. Ich spreche über wissenschaftliche Quellen und popkulturelle Referenzen, über Dinge und Ansichten, die sich ändern können, denn Zusammenleben zwischen Menschen und individuelle Erfahrungen sind nicht statisch.

Wir bewegen uns und wir verändern uns. Entschuldigungen sind zu komplex für ein Buch.

Sorry, aber ich versuche es trotzdem.

Sorry, ABER …

Mir tat immer alles leid.

Vor allem ich mir selbst.

»Entschuldigung, sorry, darf ich mal, geht das vielleicht, nicht schlimm, wenn nicht, ach komm, egal, sorry, dass ich gefragt habe, sorry, dass ich atme.«

Entschuldigungen hatten immer einen großen Stellenwert in meinem Leben, aber woran das lag, konnte ich bis vor Kurzem nicht so genau sagen.

War es gesellschaftlich begründet oder genetisch?

Tut mir als Frau automatisch mehr leid als einem Mann, weil Männer sich mehr erlauben dürfen oder wir ihnen einfach mehr erlauben?

Muss ich mich irgendwie immer ein bisschen mehr und stärker entschuldigen, damit mir geglaubt und verziehen wird?

Und tut mir zwischen all dem Entschuldigen überhaupt noch irgendwas wirklich leid? Wie leer ist die Hülle dieser Phrase, und sollten wir nicht mehr Wörter haben, um unsere Reue zu zeigen?

Denn es kann ja nicht sein, dass uns beides gleichermaßen leidtut: die Milch verschüttet oder den Nachbarn umgebracht zu haben. (Ich hoffe, das eine kommt seltener vor als das andere. Milch ist nämlich teuer geworden.)3

 

Wir alle wissen auch, dass nach so gut wie jedem »Aber« etwas kommt, das den Satz davor invalide macht. Angefangen bei »Ich mag dich echt, aber …«, und aufgehört bei »Ich bin kein Rassist, aber …«.

Und so heißt dieses Buch Sorry, aber …, weil ich mir die Frage stelle: Tut uns wirklich alles leid, wofür wir uns entschuldigen? Kann man sich einfach so ENT-schuldigen? »Boah, sorry, dass ich dich massiv beleidigt habe …« (»… aber du musst ja jetzt nicht so empfindlich reagieren!!!«).

Entschuldigungen sind eine Form der Kommunikation, ein Bedauern und/oder eine Schadensbegrenzung, manchmal versteckt sich in ihnen aber auch ein Vorwurf oder eine Kritik.

Das Konzept der Entschuldigung wurde in der Psychologie eingehend beleuchtet.

Einer der wichtigsten Faktoren, die beeinflussen, ob sich Menschen entschuldigen, ist ihr Verantwortungsgefühl für den Schaden oder die Beleidigung, die sie verursacht haben. Personen, die sich für ihre Handlungen verantwortlich fühlen, entschuldigen sich eher als solche, die dies nicht tun. Logisch.

Ein weiterer wichtiger Faktor, der sich nachweislich auf die Bereitschaft zur Entschuldigung auswirkt, ist die Schwere des Vergehens. Personen, die einen schweren Schaden verursacht oder gegen gesellschaftliche Normen verstoßen haben, sind eher bereit, sich zu entschuldigen, als Personen, die nur geringfügige Übertretungen begangen haben.4

Und hey, wie sollte es natürlich auch anders sein: Auch das Geschlecht ist ein wichtiger Faktor, der die Entschuldigung beeinflusst. Untersuchungen haben gezeigt, dass Frauen sich häufiger entschuldigen als Männer, selbst wenn sie nichts falsch gemacht haben.5 Viele Faktoren tragen zu diesem geschlechtsspezifischen Unterschied bei, darunter Sozialisation, kulturelle Erwartungen und Machtdynamiken.

Aber das ist natürlich noch nicht alles, denn wir leben im digitalen Zeitalter, zwischen gelikt und gelyncht werden liegt oftmals nur ein »Das wird man ja wohl noch sagen dürfen!«, während sich dann viel eher die Frage stellt, wieso diese Personen darauf pochen, weiterhin Dinge sagen zu dürfen, obwohl sie ja nun wissen, dass es Menschen exkludiert oder verletzt?

Und auch die Technologie hat einen Einfluss auf die Art und Weise, wie sich Menschen entschuldigen. Durch den Aufstieg der sozialen Medien und der digitalen Kommunikation ist es für die Menschen einfacher und bequemer geworden, sich zu entschuldigen, Entschuldigungen zu erhalten und darauf zu reagieren. Gleichzeitig kann die unpersönliche Natur der digitalen Kommunikation dazu führen, dass Entschuldigungen weniger aufrichtig oder bedeutungsvoll erscheinen als Entschuldigungen von Angesicht zu Angesicht. Auch dass das Entschuldigen in den sozialen Medien oft nicht der Absicht folgt, sich tatsächlich zu entschuldigen, sondern nur eine Schadensbegrenzung ist, um danach weiterhin Profit machen zu können, verwässert die Bedeutung von Entschuldigungen im Allgemeinen, aber dazu später mehr.

»Sag, dass es dir leidtut!« – Entschuldigen als Erziehungsmaßnahme

Ich schiebe meine Unterlippe vor und verschränke meine Arme.

»Entschuldige dich sofort, sag, dass es dir leidtut!« Ich weigere mich.

 

Ich weiß noch genau, dass es ein warmer Tag war, aber nicht heiß. Gerade warm genug, um mit kurzen Ärmeln rauszugehen, ohne Jacke, aber abends würde es sich schnell abkühlen. Frühlingstage in den Neunzigern: Ich war ein Draußen-Kind, ein »Bitte komm nicht so dreckig zurück«-Kind, ein »Solltest du nicht eher mit Puppen spielen, anstatt auf Bäume zu klettern?«-Kind. Ich fuhr Fahrrad ohne Stützräder, aber erst, nachdem ich Fahrrad ohne Stützräder gefallen anstatt gefahren bin. Ich habe es auf die harte Tour gelernt, denn Schürfwunden und blaue Flecken waren mein liebstes Accessoire, Krachmacherstraße in echt, irgendwo in Nordrhein-Westfalen. Ich hatte schon immer meinen eigenen Willen, wusste, was ich wollte und was ich nicht wollte. Mein Gerechtigkeitssinn hat mir schon viele Stunden Nachsitzen eingebrockt, ebenso Elterngespräche in der Schule. Dort gab es etliche Tadel und Bestrafungsmethoden, die dazu führen sollten, dass ich einfach mal die Klappe halte – das geht ja auch schneller und effizienter, als sich damit zu beschäftigen, warum ich mich in dem Moment unfair behandelt fühlte. Dementsprechend oft hörte ich den Satz: »Entschuldige dich!« Ich sollte Reue zeigen und beweisen, dass ich verstehe, warum mein Verhalten nicht nur nicht richtig, sondern so falsch war, dass ich es nicht mehr wiederholen würde. Mit jeder Entschuldigung, die von mir verlangt wurde, sollte ein Versprechen mitschwingen: »Ich werde mich ändern, ich werde es lassen, ich werde besser werden und einfacher im Umgang.« Mit aufgeschürften Knien und Ästen in den Haaren fühlte ich mich wie Ronja Räubertochter, aber das echte Leben war kein Film, und Rebellinnen waren anstrengend und schwer erziehbar.

 

»Nein.« Ich stampfe mit dem Fuß auf den Boden, denn ich will mich nicht entschuldigen. Ich würde mich ja entschuldigen, aber es tut mir einfach nicht leid. Ein nervöses Lachen meiner Mutter: »Das meint sie nicht so.«

Doch ich meine es ganz genau so: »Doch!« Ich widerspreche ihr, laut und deutlich, ich will mich nicht entschuldigen, denn ich bin mir keiner Schuld bewusst.

 

Wieso pochen Eltern also trotzdem so darauf, dass sich ihre Kinder entschuldigen? Um die sozialen Normen zu lehren, um in die Gesellschaft zu passen, oder damit man ein Thema abhaken kann und es einfach schneller und angenehmer ist, als sich wirklich mit dem Verhalten auseinanderzusetzen?

In seinem Artikel »Sorry, du Arsch!«2 in der Süddeutschen Zeitung beschäftigt sich der Kolumnist Georg Cadeggianini mit der Frage, ob man Kinder dazu zwingen sollte, sich zu entschuldigen, und kommt zu dem Schluss: Nein, denn Entschuldigungen haben zwar einen wichtigen Stellenwert in der Gesellschaft, um ein Zusammenleben mit ähnlichen sozialen Normen zu bewältigen. Aber trotzdem wird ihnen, zumindest was die Erziehung von Kindern angeht, eine zu hohe Bedeutung zugemessen. Wenn es dem Kind nicht leidtut, warum entschuldigt es sich dann? Den Eltern zuliebe? Der Ruhe wegen? Einmal mehr ausatmen: »Puh, Gott sei Dank ist das jetzt vom Tisch, das war anstrengend.«

Klar, Elternsein ist anstrengend, aber Kindsein eben auch. Kinder müssen lernen, Kinder dürfen nicht alles machen, was sie wollen. Aber eine Entschuldigung ist eben keine Universallösung für allgemeines Wohlbefinden aller Beteiligten, denn manchmal tut einem etwas einfach nicht leid, und das aus verschiedenen Gründen. »Zum Streiten gehören zwei, heißt es immer. Richtig ist aber auch: Zum Entschuldigen gehören ebenfalls zwei«, schreibt Cadeggianini. »Eltern bedrängen Kinder nicht nur regelmäßig, sich zu entschuldigen, sondern auch dazu, Entschuldigungen anzunehmen.«3

 

Es wird gleich dunkel, der Nachbarsjunge schreit noch immer, ich schmolle weiterhin. Meine Mutter steht neben mir, sie zieht ihre Schultern hoch und lässt sie wieder sacken: »Es tut mir leid«, höre ich aus ihrem Mund, sie entschuldigt sich für mich und mein Verhalten, weil ich mich weigere. Die Nachbarin ist nicht beruhigt, sie zieht ihren noch immer plärrenden Sohn ins Haus, wir wohnen direkt gegenüber. Ich bin wütend, ich will nicht mit ihr reden, und auch ich fange an zu weinen. Ich fühle mich ungerecht behandelt und bin nicht traurig, sondern wütend (Wutheulerin Tara war geboren).

Am nächsten Tag klingelt es an der Tür – vor uns steht der Nachbarsjunge. Er guckt völlig gebannt auf seine Schuhspitzen, seine Mutter wirkt zerknirscht. Ich schaue von ihrem Gesicht zu dem meiner Mutter und zurück, ich sitze auf dem Treppenabsatz und versuche zu lauschen.

»Tara, komm mal her.« Ich werde gerufen und erschrecke mich. Klar, als Kind erschrickst du immer, wenn du gerade etwas halb Verbotenes machst, wie beispielsweise noch ein paar Gummibärchen aus dem »Süßes«-Glas zu klauen, kurz vor dem Abendessen. Ich tapse runter, unsicher, was passieren wird, meine Hand tastet automatisch nach der Hand meiner Mutter.

»Der Joschua möchte sich bei dir entschuldigen, nicht wahr, Joschua, das willst du doch?!«, höre ich sie sagen. Ich bin irritiert, aber mein innerer Gerechtigkeitssinn jubelt. »Ist doch SO?«

Joschua stottert, nachdem seine Mutter ihn anstupst: »Ja, äh, es tut mir leid und so.« Er schaut mich an, endlich, seine Augen sind gefüllt mit Tränen, und ich weiß, dass er sich schämt. In seinem »Und so« steckt so viel Unsicherheit und eine stille Nachfrage: »Sind wir noch Freunde?«

Ich strecke meine Hand nach ihm aus, denn ich weiß zwar nicht, wem die Entschuldigung nun wichtig war oder nicht, aber was ich weiß, ist: Wir sind Kinder. Und Kinder kennen ihre Grenzen oft nicht. Aber ich wusste damals wie heute, wenn ein Junge mich unerlaubt küssen will und kein »Nein« akzeptiert, dann kann er schon mal einen Zahn6, verlieren, und es ist nicht meine Aufgabe, mich danach entschuldigen zu müssen.7

 

Und vielleicht, wer weiß, hätte es ohne das Einmischen der Eltern und der »Schwamm-drüber-Mentalität« ein, zwei Tage länger gedauert, aber wir hätten es unter uns geklärt. Am Ende ist diese Erziehungsmaßnahme doch nichts anderes als »Komm, jetzt ist gut, jetzt sagen wir alle, dass es uns leidtut, und können weitermachen wie bisher« – was übrigens von Familientherapeutin Christine Ordnung als übergriffiges Verhalten eingestuft wird. Sie sagt weiterhin, dass das Entschuldigen ein »grundmenschliches Bedürfnis« ist.4

Aber was, wenn man irgendwann den Überblick verliert und sich für absolut alles entschuldigt? …

Sorry, dass ich groß bin

Das hört sich jetzt komisch an, aber meine Größe war immer ein wichtiges Ding für mich. Ich glaube, dass man seine Größe nicht unbedingt wahrnimmt, wenn sie im Rahmen ist. Wenn du nicht besonders klein oder besonders groß bist, bist du eben … na ja, da.

Aber ich bin mit meinen 1,81 m nicht nur größer als der Durchschnittsmensch, sondern auch deutlich größer als die Durchschnittsfrau.

Und da ich eben besonders groß bin und kein Model, hatte ich immer das Gefühl, Platz wegzunehmen. Wem? Keine Ahnung. Allen, die ihn brauchten.

 

Als Model hätte ich wenigstens noch einen Grund gehabt: »Hey, sorry, ich bin Model, ich werde dafür bezahlt, groß zu sein, das ganze Konzept meines Körpers hier hat einen Sinn« – aber so? Ich bin einfach so groß, ohne es gebrauchen zu können.

 

Dabei ist groß sein ja eigentlich von Vorteil, glaubt man Statistiken: Große Menschen werden im Schnitt besser bezahlt und sind erfolgreicher.8 Sie wirken charismatischer und kompetenter. Sie fallen auf, sie sind schneller das Zentrum der Aufmerksamkeit – klar, wenn du als Leuchtturm herausragst, schreist du automatisch: »Hallo, hier bin ich!«, und gleichzeitig schreie ich hinterher: »Nicht ich, bitte!«

Ich bin ein 1,63-m-Ego, gefangen im Körper einer großen Frau. Ich habe Verschleiß im unteren Rücken, weil ich, seit ich denken kann, gekrümmt stehe. Mittlerweile ist meine Haltung besser, aber besser heißt größer, und größer wiederum ist nicht besser, wenn man kleiner sein will.

 

Ich lasse regelmäßig volle Tassen im Café beim Hinsetzen überschwappen, weil mein Knie schon wieder länger war als geplant, bei Konzerten gucke ich entschuldigend regelmäßig nach hinten, um zu sagen: »Sorry, dass ich Platz wegnehme«, mittlerweile stehe ich meist hinten, irgendwo am Rand. Schon als Kind in der Grundschule wollte ich neben meinen Freundinnen stehen, aber wurde regelmäßig nach hinten verfrachtet, und so sind alle meine Bilder aus der Schule: Tara hinten bei den Jungs und vorne die Mädchen. Obwohl ich immer extra meinen coolen Pulli anhatte für Fototage – der letzte, an den ich mich erinnere, war ein knalllila Pullover mit einem riesigen, haptisch herausstechenden Pudel, und er war grandios – sah man ihn doch nie, ich war immer nur ein schwebender Kopf hinter anderen Kindern. In meiner Phase, in der ich Eiskunstläuferin sein wollte, wurde mir sofort gesagt, dass ich das nicht machen kann, denn »dafür bist du zu groß, aber Basketball spielen ginge!« Generell habe ich diesen Satz öfter gehört als »Wie geht’s dir?« – ob ich Basketball spiele??? (Ein weiterer Beweis übrigens dafür, dass ich nicht zum Model geboren wurde, denn ob ich ein Model bin, wurde ich fast nie gefragt.)

Wenn man also nicht die überdurchschnittlichen Eigenschaften passend zur Größe hat – also überdurchschnittlich schön oder überdurchschnittlich sportlich –, dann ist man eben nur groß. Und jedes Mal, wenn ich verneint habe, was anscheinend meine Bestimmung war, irgendwas aus meiner Größe zu machen (nein, kein Basketball), sah ich immer nur einen kurzen Blick der Enttäuschung, nach dem Motto: »Oh, ach so, schade eigentlich«, dem dann meist noch ein »und, wie ist das Wetter da oben?« nachgeschoben wurde, denn irgendein Witz muss doch bitte noch gemacht werden über mich.

 

Wenn es Krawall in der Klasse gab, wurde ich als Erste angeguckt, denn natürlich war ich es und nicht die liebe, deutlich kleinere blonde Lisa. Die würde das nicht machen, guck mal, die trägt sogar Schleifen im Haar, was für ein Engel. Na ja, um fair zu bleiben, irgendwann war ich wirklich der Grund für Krawall. Ich denke, das passiert zwangsläufig irgendwann, wenn es eh von dir erwartet wird, du die Krawallveranlagung hast (danke, Papa), und die Krawalljungs regelmäßig neben dich gesetzt werden, während du noch Fleißkärtchen und Sterne im Heft mit nach Hause gebracht hast. Übrigens, können wir da mal kurz drüber reden? Laute Jungs wurden in meiner Klasse andauernd neben die ruhigen Mädchen gesetzt, damit sie sich endlich mal am Riemen reißen. Dass dadurch die Leistung der Mädchen heruntergezogen wurde, war erst mal egal. Dass ein Mädchen die Erziehungsaufgabe eines unerzogenen Jungen übernehmen sollte, auch. Dass ein Mädchen, das sich immer tadellos benommen und am Unterricht teilgenommen hat, nun als Dank abgelenkt, gestört und eingeschränkt wurde, natürlich auch. Weil ich das alles irgendwie ein bisschen unfair fand, habe ich einfach mitgemacht. Das hat sich dann allerdings irgendwann wieder eingependelt, wobei die Größe natürlich blieb.

Und bei Größe ist das so eine Sache: Man ist sich ihrer bewusst, die ganze Zeit. Ich fühle mich groß, und ich meine damit nicht groß wie in großartig.

 

Ich brauche de facto mehr Platz als andere Menschen, neben dem Anecken stoße ich auch noch überall an, und während ich lange Zeit dachte, allein mit diesem Problem zu sein, werden langsam Stimmen laut, die fordern, dass auch bedacht werden soll, dass es den sogenannten Heightism gibt.5 Auf Deutsch also so was wie »Größen…ismus«?

Ich finde das einerseits gut, weil es Sichtbarkeit schafft, andererseits sehe ich das ein wenig skeptisch. Ist man wirklich von struktureller Diskriminierung betroffen, wenn Statistiken sagen, groß zu sein sei von Vorteil? Es gibt einfach Diskriminierungsformen mit einer wesentlich drastischeren negativen Auswirkung auf die Betroffenen. Deswegen würde ich diese Frage eher verneinen. Ich habe das Gefühl, die Forschung ist sich da nicht so einig. Aber trotzdem: Nachteile sind damit auf jeden Fall verbunden: Du hast nie genug Platz, findest nie Schuhe, findest nie lange Hosen (»Sorry, diese Größen gibt es nur online«), wirst Giraffe oder Milchkuh oder Elefant oder Mammut genannt, Männer wollen dich weniger daten, denn – nicht vergessen – du bist ja nicht Model-groß, sondern groß-groß, und egal, was du tust, du darfst eigentlich nie so richtig schwach oder traurig sein, denn gepaart mit meiner Größe wirke ich dann erst recht wie eine Furie. Vor allem in der neu aufgeflammten Trendwelle des Eso-Patriarchats, in dem feminine und maskuline Energien miteinander verglichen werden, haben große Frauen natürlich direkt verloren: Sie wirken unfeminin, große Schuhe gehen selten bis gar nicht (außer, man hat den Mut dazu, der mir fehlt – wie übrigens auch mein Gleichgewichtssinn), und die Beiträge auf Instagram, Twitter oder Threads, in denen Männer schreiben, sie wollen eine süße, weibliche Frau bis 1,60 m groß, häufen sich wieder. »Ich will ja keinen Mann daten!«, heißt es dort, denn anscheinend ist man »unweiblich«, wenn man eine gewisse Größengrenze passiert.9