Sorry Kids! Wir haben es versaut. - Thomas Meik - E-Book

Sorry Kids! Wir haben es versaut. E-Book

Thomas Meik

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Beschreibung

Wir hier in Deutschland hatten nach dem zweiten Weltkrieg eine wunderbare Chance, unsere Gesellschaft und unseren Staat völlig neu zu organisieren. Lernend aus den Fehlern, die weltweit in den Jahrtausenden davor schon einmal gemacht worden waren, hätten wir den 'idealen' Staat, von dem schon der alte Platon geträumt hatte, auf die Beine stellen können. Hätten wir, haben wir aber leider nicht gemacht.

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Seitenzahl: 345

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Für Angelika

Inhaltsverzeichnis

Sorry, Kids, wir haben es versaut!

Und was wir alles versaut haben

Haben wir nichts gemerkt?

Alles gewusst, nix getan

Einleitung

Das Jahr 69

Der Marsch durch die Instanzen

Der Sündenfall

Das Öffnen der Büchse der Pandora

Arbeitslosigkeit

Unser Umgang mit Wirtschaftskrisen, wahrlich keine Meisterleistung

Börsencasino

Tulpen statt Hirse - Ein Blumenmeer als Rettung vor dem Hungertod

Der Untergang der Gemeinwirtschaftsidee

Outsourcing

Lohndumping oder der Ruin der Löhne und Gehälter

Apropos Soziale Gerechtigkeit, was haben wir ihr bloß angetan?

Aber was ist denn eigentlich „soziale Gerechtigkeit“?

Zum Beispiel grundsätzlich in einer arbeitsteiligen Gesellschaft

Soziale Gerechtigkeit in der sozialen Marktwirtschaft

Soziale Gerechtigkeit heute

Abschaffung der Vollbeschäftigung

Zeitarbeit statt Kündigungsschutz

Von der Volksvertretung zum bürgerlichen Feudalsystem

Vernachlässigung der Sozialsysteme

Die staatliche Rentenversicherung und ihre kleinen aber gemeinen Webfehler

Niedergang der gesetzlichen Krankenversicherung

Jobcenter – vom Arbeitslosen zum Sozialhilfeempfänger

Erfolgreiche Steigerung von Unzufriedenheit und Politikverdrossenheit

Propaganda statt Informationen

Der Niedergang der Wahlbeteiligungen

Anonymes Kapital als Totengräber der sozialen Marktwirtschaft

Die Mär vom Fachkräftemangel

Umverteilung durch Inflation

Steuern, die Hälfte des Einkommens benötigt der Staat

Steuern: 10% auf alles müsste doch eigentlich genügen

Wiederbewaffnung Deutschlands

Wiedervereinigung, eine weitere vergebene Chance

Unsere Rechtsgrundlagen, Rom lässt grüßen

Das Märchen vom Segen der Privatisierung

Heiligsprechung des hemmungslosen Egoismus

Staatsverschuldung zumindest konnten wir deutlich steigern

Globalisierung hilft immer und aus jeder Krise

Wirtschaftswachstum, das Zauberwort einer ganzen Generation

Der BünaBe kriegt keine Wurst mehr

Adieu Kapitallebensversicherung

Ausweitung der terroristischen Anschläge

Nachhaltige Beschädigung der Gewerkschaftsidee

Aussetzung der Wehrpflicht

Unser Trauma heißt Vietnam und Kambodscha

Vom Lobbyismus zur Diktatur der wirtschaftliche Interessen

Wiedereinführung der Folter

Machtübernahme durch Controller und Berater

Von der Langeweile zum Stress pur: Schule und Ausbildung

Deutsche Entwicklungshilfe: Vom Bestechen der Lokalpolitiker zum Garantiegeber für private Investoren

Maschinen statt Menschen, gute Idee, leider nicht sozial verträglich umgesetzt

Hemmungslose Bevorzugung der Kapitalseite

Technologischer Abstieg: Ade Transrapid; Willkommen ICE

Framing und Nudging statt objektiver Berichterstattung

Wir haben uns dem nach Zinsen jammernden Kapital ausgeliefert

Totalversagen beim Abrüsten

Unvollständige Aussöhnung mit Polen und Russland

Aber was nun? Was soll man anders machen?

Sorry, Kids, wir haben es versaut!

Tja, da stehen wir nun dumm da und wissen nicht so recht, wie wir es den nachfolgenden Generationen erklären sollen. Natürlich können wir zu den üblichen Ausreden greifen, die wir uns dann allerdings erst einmal selbst glauben müssten, was - nebenbei bemerkt - unglaublich vielen Menschen überraschenderweise unglaublich leicht gelingt. Aber es ist einfach eine Tatsache: Keine Generation in der Geschichte – zumindest der Deutschen Geschichte - hatte so viele Chancen und Möglichkeiten, aus dieser Welt für alle Menschen für die kurze Zeit ihres irdischen Daseins einen angenehmen Aufenthaltsort zu machen wie wir. Und keine je hat eine derartige Chance dermaßen leichtsinnig versemmelt.

Heuschreckengeneration wird man uns einmal nennen. Und das auch noch zu Recht. Wir haben es nicht anders verdient. Wir haben alles abgegrast und hinterlassen kahl gefressene Gefilde. Wir, wenn ich uns mal kurz vorstellen darf, sind die Jungs und Mädels, die zwischen 1939 und 1959 geboren worden sind. Meine Wenigkeit übrigens ist Baujahr 1949. Man wird verstehen, dass ich mich selbst nur ungern als Heuschrecke bezeichnen mag. Ich denke 69er ist ein guter Name für uns. Einfach weil wir im Alter von etwa 20 Jahren im Jahre 1969 ins Leben getreten wurden.

Wir hatten eine tolle Kindheit (bis auf die üblichen Auseinandersetzungen mit den Altvorderen)

Wir hatten eine geile Jugend

Wir hatten perfekte Startchancen durch kostenfreie Ausbildungen

Wir konnten jeden Beruf ergreifen.

Wir hatten perfekte Gehälter

Und wir sind im Alter so gut versorgt wie niemand vor uns und wahrscheinlich auch nie jemand nach uns.

Wir müssen hoffen und beten, dass ihr, die ab 1960 Geborenen, uns nicht im Alter auf Fastenrationen setzt. Verdient hätten wir es. Wir hatten jede Möglichkeit der persönlichen und beruflichen Entwicklung und hinterlassen eine Welt, in der der Nachwuchs sich freuen darf, wenn er überhaupt einen Arbeitsplatz erhält. Den kann er dann in der Regel nicht leiden. Denn üblicherweise entspricht er in keiner Weise seinen Neigungen und Fähigkeiten. Aber dafür wird er schlecht bezahlt. Na immerhin. Witzigerweise – falls man darüber lachen kann – haben sich gerade die Pappnasen in meiner Generation, die sich in ihren jungen Jahren laut gegen eine jede derartig entwürdigende Behandlung gewehrt hätten, herrliche Auswahlprüfungen – neudeutsch Assessments – für Berufsanfänger ausgedacht. Mal ganz davon abgesehen, dass sie in der Regel heute noch durch jede der Prüfungen fallen würden, die sie jetzt anderen Leuten zumuten.

Wir hatten jede Möglichkeit, die Arbeitswelt zu gestalten, und zwar im Sinne der arbeitenden Menschen. Ist schon deswegen ganz großartig gelungen, weil sehr viele gar keine Arbeit finden oder gerade dabei sind, die ihrige zu verlieren. Aber immerhin haben wir unsere politische Chance genutzt. Wir hatten mal einen Außenminister, der früher lautstark auf der Straße protestiert hat. Und einen echten 69er als Kanzler. Na, wenn das nichts ist.

Also, sorry Kids, wir haben es versaut. Viel ist da für euch nicht mehr zu retten. Viel Spaß in der sich immer weiter ausbreitenden Apokalypse. Vielleicht hat ja auch eure Generation noch Glück und muss nicht den endzeitlichen Feuertod sterben, obwohl ihr unsere Fehler weiter kultiviert. Vielleicht nehmt ihr aber auch unsere Entschuldigung an, wenn ich euch kurz schildere, was wir falsch gemacht haben. Ihr zumindest könntet versuchen, Euch nicht bei euren Kindern entschuldigen zu müssen.

Zwar hat kaum einer von uns die Gesetze selbst gemacht oder die Entscheidungen gefällt, aber wir haben tätig (durch Wahlen) akzeptiert und nicht protestiert. Höchstens lautstark vorm Fernseher, wenn sonst keiner im Raum war, oder die beste aller Ehefrauen sich in die Küche flüchtete, weil sie des ewigen Gemeckers leid war. Geliebte gelebte Gleichgültigkeit hat die heutigen Situationen herbeizuführen geholfen. Also Mindestanklage: tätige Beihilfe zum Systemruin, zwar nicht vorsätzlich aber billigend in Kauf nehmend (also grob fahrlässig).

Lasst mich von den Zuständen zu unserer Zeit – also 1969 - ausgehen und schildern, was daraus geworden ist. Ein kurzer Blick auf die Jahre zwischen 1960 und 1970, als ein Großteil von uns ins Arbeitsleben getreten wurde. Wir hatten in Deutschland:

Vollbeschäftigung

deutlich mehr Stellenangebote als Arbeitssuchende

die Möglichkeit, dass jeder seinen Traumberuf anstreben konnte

Lehrherren, die Jagd machten auf Lehrlinge. Gelegentlich boten sie sogar die Hand ihrer Tochter (Meldung der BILD aus der Zeit)

soziale Marktwirtschaft , wenn auch nur eingeschränkt

ausgeglichenen Staatshaushalt

riesige Überschüsse in den Sozialkassen

Das war nicht unser Verdienst. Dahinter standen zum einen meine speziellen Freunde Jahrgang 1911 und älter, die 1932 den Führer per Wahlzettel möglich gemacht haben. Dann die Jahrgänge 1912 bis 1921, die Mitmacher in der NS-Zeit; jene also, die sich nicht genug wehrten. Und schließlich 1921 bis 1938, die Generation, die alles ausbaden musste; den Krieg und den Wiederaufbau. Zusammen haben sie den Zustand in 1969 zu Wege gebracht bzw. zu verantworten.

Bevor ich mich der Frage widme, wie unsere Generation das politische System unserer Gesellschafft hat verkommen lassen, möchte ich einige Anmerkungen der grundsätzlichen Art fallen lassen.

Kein Mensch ist freiwillig auf dieser Welt. Zumindest gibt es niemanden, der sich erinnern könnte, gefragt worden zu sein. Ganz im Gegenteil. Man wird von Menschen, die sich schon auf der Welt befinden, ohne eigenes Einverständnis vermöge eines eher etwas lächerlich anmutenden Aktes gezeugt, der eigentlich nur wegen der persönlichen Befriedigung der Beteiligten stattfindet. Und schon wird man auf diese Welt gelockt. Häufig auch noch aus Versehen. Man kann selbst absolut nichts dagegen unternehmen, zumal man als frisch erzeugte Eizelle nicht ahnt, was daraus wird, wenn man sich von einer Meute um die Wette schwimmender Spermien für einen der schnelleren an der Spitze entscheidet und die völlig ahnungslose und unvorbereitet Spermazelle in sein Inneres saugt. Leider ist man zu dem Zeitpunkt auch noch nicht in der Lage, sich wenigsten zu merken, dass das Gewinnen eines Wettlaufs nicht unbedingt ein Vorteil sein muss. So startet man ins Leben: Man hat gewonnen und somit verloren.

Man könnte versuchen seine Erzeuger, weil sie zeugten, wegen groben Unfugs zu belangen. Aber das gilt als humorlos. Allerdings ergeben sich an die Erzeugergeneration und die Generationen vorher, die sich noch nicht wieder aus dem irdischen Leben verabschiedet haben, einige ernsthafte und grundsätzliche Forderungen der Kinder, die man leider in unserem Rechtssystem nicht einklagen kann. Diese Forderungen sind schlicht und werden dennoch nur für die wenigsten Kinder durchgesetzt:

Ein Platz zum Leben. Also zumindest ein Dach über den Kopf und Platz genug für eine Privatsphäre.

Gesundheit und Ernährung im Kindesalter bis man sich selbst versorgen kann

Eine gute Schulbildung und eine Ausbildung in einem Beruf, damit man als Erwachsener eine Möglichkeit hat, sich würdevoll ernähren zu können.

Eine gleiche Startchance wie alle anderen.

Nun ja. Bei uns in Deutschland mag das gewährleistet sein. Aber im Rest der Welt? Wer das Pech hat, in ein indisches Dorf als Kind eines Tagelöhners geboren zu werden, der kann eigentlich gleich um seine nachträgliche Abtreibung bitten. Und so schaut es fast überall auf der Welt aus. Aber überall gibt es auch eine kleinere Gruppe von Menschen, denen es ausgezeichnet geht, und die gar nicht verstehen können, was einem an dieser Welt missfallen könnte.

Und dann kommt man mit dieser Anfangserfahrung eines sich wahrscheinlich bescheiden entwickelnden Lebens unter Umständen tatsächlich an eine Schule. Und was muss man sich anhören? Basis für unser Zusammenleben, seit wir uns zivilisiert nennen, wäre der Contract Social. Was ist denn das schon wieder? mag man denken.

Vom Gesellschaftsvertrag oder Prinzipien des Staatsrechtes (Contract Social) heißt das Werk von Jean Jaques Rousseau. Es enthält drei Grundannahmen:

Die Voraussetzung der menschlichen Gemeinschaft oder auch Gesellschaft ist ein Vertrag untereinander. Das unterscheidet uns von den Sippen der Menschen im Naturzustand.

Grundlage dieses Vertrages ist der 'Gemeinwille', der nicht der Summe der Einzelinteressen entspricht, sondern absolut ist. Er geht von allen aus und zielt auf das Wohl aller. Gemeinwille und Gerechtigkeit fallen bei Rousseau zusammen. Sie haben ihren gemeinsamen Ursprung in der Vernunft und beruhen auf Gegenseitigkeit.

Alle ordnen sich diesem Vertrag freiwillig unter. Da der Gemeinwille unfehlbar ist, ist die freiwillige Zustimmung aller selbstverständlich.

Der dritte Punkt enthält die Nichtkündigungsklausel. Man kann sich also dieser Gesellschaft auch nicht einfach mit dem Hinweis verweigern, man hätte nicht unterschrieben.

Unglücklicherweise kann auch ein Einzelner behaupten, den Allgemeinwillen als einziger zu kennen und alle anderen unter seinen Willen zwingen. Das passt nicht recht in unsere Gesellschaft, die wir so gern demokratisch nennen.

Geht es bei Rousseau um den allgemeinen Willen, hinter dem sich die Vorstellung verbirgt, dass es ein Gemeinwohl gäbe, was allen Mitgliedern der Gesellschaft gleichermaßen dienlich sei, so ist die moderne Auffassung von Demokratie diesem Gedanken insofern entgegengesetzt, als es hier um ein Verständnis von Demokratie im Sinne konkurrierender Auffassungen und Interessen geht.

Die angelsächsische Konkurrenztheorie (auch als Elitentheorie bezeichnet) ist eine Demokratietheorie, die nicht von einem einheitlichen Willen, sondern von der Gespaltenheit der Gesellschaft vor dem Hintergrund unterschiedlicher wirtschaftlicher Interessen und weltanschaulich-politischer Willensrichtungen ausgeht. Sie steht damit im Gegensatz zur Identitätstheorie von Rousseau, denn nach der darf der gesellschaftliche Wille kein anderer sein als der des natürlich freien Menschen; es muss eine Identität von Einzelwillen und Gemeinwillen bestehen.

Die Konkurrenzdemokratie, teilweise auch als Mehrheitsdemokratie, Wettbewerbsdemokratie oder Alternanzdemokratie bezeichnet, beschreibt recht unterschiedliche politische Systeme innerhalb der Demokratie, die vorwiegend durch Parteienwettbewerb geprägt sind.

Grundvoraussetzungen für Konkurrenzdemokratie sind Pluralismus und das Mehrheitsprinzip. Der Pluralismus gewährleistet eine möglichst breite und differenzierte Parteienbildung, so dass die unterschiedlichen Meinungen innerhalb des Volkes wiedergegeben sind. Diese Parteien stehen im gegenseitigen Wettbewerb, zum Beispiel um die Regierungsmacht. Der Begriff Mehrheitsdemokratie, der häufig mit Konkurrenzdemokratie gleichgesetzt wird, hebt die Entscheidungsfindung durch den Mehrheitsentscheid hervor. In Folge dieses Mehrheitsentscheides besteht die Regierung eines Staates mit Konkurrenzdemokratie aus einer Partei, welche die Mehrheit im Parlament besitzt oder einer Koalition von wenigen Parteien, die zusammen meistens knapp die Mehrheit stellen. Die Parteien, die nicht in die Regierung eingebunden sind, werden als parlamentarische Opposition bezeichnet. Diese Opposition überwacht die Tätigkeit der Regierung, äußert sich kritisch und bietet Alternativen an. Sie kann außerdem versuchen, die Regierung mit Hilfe von Misstrauensanträgen zu stürzen, um selbst die Macht zu übernehmen.

Damit ein derartiges System nicht durch unglücklich verlaufende Wahlen und Abstimmungen zur Diktatur einer Partei oder gar einer Person verkommen kann, hat der kluge Herr Montesquieu die Gewaltenteilung erfunden, die viele Politiker gerade in der heutigen Zeit als äußerst störend empfinden und abzubauen trachten.

Die Grundlagen der Gewaltenteilung wurden bereits im 17. Jahrhundert erwähnt. Der Engländer John Locke, ein Rechtsphilosoph, erarbeitete die Basis der Gewaltenteilung. Nachdem später der Franzose Montesquieu die Dreiteilung der Gewalten beschrieb, fand die Gewaltenteilung ihren festen Platz in der Unabhängigkeitserklärung der USA. Darauf verweist deren politisches Programm aus dem Jahr 1776.

Gewalt ist Bestandteil von Staat und Gesellschaft. Wer Macht besitzt, ist immer fähig und in der Lage, diese zu missbrauchen. Den politischen Machtmissbrauch und die Konzentration der Macht soll die Gewaltenteilung verhindern. Die Verteilung staatlicher Gewalt spiegelt sich in drei Staatsgewalten wieder:

Die gesetzgebende Gewalt ist in Deutschland der Bundestag. Neben der Gesetzgebung, welche dessen Hauptaufgabe ist, übt er die Kontrolle über die Arbeit der Bundesregierung aus. Der Bundestag wird vom Volk gewählt. Zur gesetzgebenden Gewalt gehört auch der Bundesrat. Ohne seine Zustimmung kann kein Gesetz verabschiedet werden. Schließlich ist das Parlament ein wichtiger Faktor der gesetzgebenden Gewalt. Hier vertreten Parlamentarier ihre Bürger, von denen sie gewählt wurden, setzen sich mit politischen Schwerpunkten auseinander und erarbeiten Gesetze. Alles zusammen bezeichnet man als Legislative.

Die ausführende Gewalt wird geregelt von der Regierung und der Verwaltung. Zur ausführenden Gewalt gehören beispielsweise die Polizei, verschiedene Behörden und Ämter. Die Mitglieder der Bundesregierung zählen dazu und auch die Landesregierungen sind darin verankert. Zusammengefasst nennt man dies die Exekutive.

Die rechtsprechende Gewalt wird von Gerichten und deren Richtern durchgesetzt. Hier spricht man von Judikative.

Die Gewaltenteilung soll verhindern, dass eine der drei Staatsgewalten Herrschaft über die anderen Gewalten erlangt und diesen diktiert. Würde das passieren, wäre die demokratische Grundordnung in Gefahr und eine einzige Gewalt hätte das Monopol. Die Gewaltenteilung hätte versagt. Aus der Demokratie würde sich eine Diktatur entwickeln.

Der Franzose Montesquieu gilt als der erste, der die Idee der Dreiteilung der Gewalten schriftlich formuliert hat. Er kommt zu dem Schluss, dass eine strikte Trennung von gesetzgebender Gewalt, vollziehender Gewalt und richterlicher Gewalt größte Freiheit garantiert.

In der heutigen Zeit wirken die drei Staatsgewalten relativ ausgeglichen zusammen und sichern somit die bürgerliche Freiheit und die Demokratische Grundordnung. Es ist wichtig, dass die Gewalten nicht ganz und gar voneinander getrennt agieren, sondern dass eine gegenseitige Überwachung und Kontrolle geschieht. Diese sogenannte Gewaltenverschränkung macht das möglich, indem den Organen gewisse Eingriffsrechte in die einzelnen Gewalten zugesprochen wird. Auch im Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland gehört Gewaltenteilung zu den obersten Prinzipien. Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus. Ohne Freiheit ist das nicht praktizierbar. Und Freiheit ist nur möglich, wenn Gewaltenteilung garantiert ist.

Und was wir alles versaut haben

Wir hier in Deutschland hatten eine wunderbare Chance, unsere Gesellschaft und unseren Staat völlig neu zu organisieren. Lernend aus den Fehlern, die weltweit in den Jahrtausenden davor schon einmal gemacht worden waren, hätten wir den „idealen“ Staat, von dem schon der alte Platon geträumt hatte, auf die Beine stellen können. Hätten wir, haben wir aber leider nicht gemacht.

Beginnen wir am 8. Mai 1945. Deutschland war platt im wahrsten Sinne des Wortes. Die Städte zerstört, die politischen Strukturen verschwunden und die Gesellschaft völlig durcheinandergewürfelt. Russen, Amerikaner, Engländer und Franzosen herrschten über das Land. Leider nicht gemeinsam – und hier schleichen sich dann auch schon wieder die ersten Schwierigkeiten ein für das Ziel, einen perfekten Staat zu basteln – sondern in getrennten Zonen mit unterschiedlichen ideologischen Vorstellungen der Herrscher, die vor allen Dingen die wirtschaftliche Basis betrafen. Da unsere Generation keine Chance der Einflussnahme auf den sowjetisch besetzten Teil Deutschlands hatte, beschränke ich mich bei der Betrachtung, „Was wir alles versaut haben“ fast zwangsläufig auf den Westteil, also den Teil, den sich Amerikaner, Engländer und Franzosen teilten. Selbstverständlich ergibt sich daraus sofort, dass wir keine Chance hatten, irgendwelche Ideen zu verwirklichen, die nicht den gesellschaftlichen, politischen und wirtschaftlichen Vorstellungen unserer Besatzer entsprachen.

Klar war dann natürlich auch, dass wir somit die grundsätzlichen Probleme dieser Vorstellungen erst einmal übernehmen mussten. Also all die Probleme, die seit der Einführung der parlamentarischen Demokratien in Amerika, Frankreich und England auf der Basis eines Kapital und Eigentum bevorzugenden Systems den dann tatsächlich realisierten Systemen von Anfang an (a priori) innewohnten, um es einmal vorsichtig auszudrücken.

Andererseits hatten wir eine ausgezeichnet Chance zur eigenen Ausgestaltungen auf dieser Basis. Zumindest am Anfang. Denn die Amerikaner, Franzosen und Engländer hatten und hätten fast jeder individueller Ausprägung zugestimmt, wenn dadurch nur noch mehr sichergestellt hätte werden können, dass Deutschland nie wieder in der Lage sein würde, einen Krieg zu beginnen. Daher durften wir zwar die Basis nicht in Frage stellen, aber konnten – und haben das auch getan – eigene Wege gehen, sowohl für das parlamentarische System, als auch für gesellschaftliche und sogar für wirtschaftliche Grundlagen.

Also bekamen wir das Grundgesetz, die soziale Marktwirtschaft und die eher britische Form der demokratischen Staatsorganisation. Und niemand war interessiert daran, dass Deutschland eine bewaffnete Armee haben sollte. Ganz im Gegenteil. Die Schrecken des zweiten Weltkrieges saßen tief bei den Siegermächten. Eine Wiederbewaffnung Deutschlands sollte auf jeden Fall vermieden werden. Deswegen starteten wir die Bundesrepublik lediglich mit Polizei und Bundesgrenzschutz. War auch nicht so schlimm. Von Soldaten und Uniformen hatte die Bevölkerung mehr als genug, und keine Armee zu haben erspart eine ganze Menge an Staatsausgaben.

Auf dieser Basis ging es rasch aufwärts mit Deutschland – wenn auch nur mit dem Westteil Deutschlands, der von Amerikanern, Franzosen und Engländern verwaltet wurde. Wesentlicher Grund dafür – und man sollte das nicht vergessen – bestand im Verzicht der drei Westmächte auf sogenannte Reparationen, also Leistungen der Deutschen als Wiedergutmachung für den im zweiten Weltkrieg angerichteten Schaden.

Es soll hier jetzt nicht die wirklich großartige Erfolgsstory des Wirtschaftswunders dargelegt werden, um letztendlich nicht zu weit auszuholen. Nur so viel sei festgestellt: Etwa um 1960 gab es die sogenannte Vollbeschäftigung in dem Sinne, dass jeder der arbeiten wollte, auch eine volle Arbeitsstelle zum tariflich vereinbarten Lohn erhalten konnte. Der Staat hatte keine Schulden, und das trotz des „Sündenfalls“, sich auf Drängen der ehemaligen Sieger und anschließenden Verbündeten eine Armee mit enormer Belastung für den Staatshaushalt angeschafft zu haben. Ganz im Gegenteil, Staatsverschuldung war ein Fremdwort, und die Sozialsysteme für Renten- und Arbeitslosenversicherung warfen enorme Überschüsse ab.

Und dann ging es bergab. Erst langsam und dann immer rascher. Bis zum heutigen Zeitpunkt gab es nie wieder eine Erholungsphase. Warum? Nun die Politiker haben natürlich immer Antworten und finden die Schuld sehr schnell, nämlich beim politischen Gegner. Aber lassen wir die Politiker einmal einfach nicht zu Wort kommen und ganz kurz den Ablauf des Geschehens beleuchten, der zu der augenblicklichen Situation geführt hat. Woher kommen bloß die ganzen Arbeitslosen, soll hier zuerst beantwortet werden. Und was haben wir falsch gemacht? Was sollten wir zukünftig vermeiden oder grundsätzlich anders machen? Was können wir tun, um aus dem augenblicklichen Schlamassel herauszukommen?

Wie haben wir es geschafft, den Arbeitsmarkt so gründlich zu versauen?

Im Grunde genommen ist das Geschehen mit wenigen Schlagworten beschrieben. Outsourcing, Offshoring und Automatisierung haben die Arbeitsplätze entweder als eigenständige Aufgaben ganz oder zumindest teilweise aus unserem Land verschwinden lassen. Nährboden für diese Vorgehensweisen war unser wachsender Wohlstand basierend auf mit der Zeit recht hoch gewordenen Arbeitskosten.

Im Klartext: Wer nur alt genug ist, und das sind letztendlich inzwischen alle meine Generationsgenossen, wird sich noch gut an die Zeiten zwischen 1955 und 1965 erinnern. Da gab es wochenlang keine Zeitungen, weil die Drucker und Setzer ihren mächtigen Arm zum Protest reckten und für nicht ganz unerhebliche Lohnerhöhungen oder andere Verbesserungen ihrer Einkommensverhältnisse (zusätzliche Urlaubstage, kürzere Arbeitszeit, Weihnachtsgeld, zusätzliches Urlaubsgeld etc.) stritten. Sie waren die absoluten Spitzenreiter im jährlichen Wettbewerb um Verbesserungen. Heute gibt es den Beruf nicht mehr. Redakteure erstellen die Zeitungen mit Hilfe von Computerprogrammen und vollautomatischen Druckanlagen, die nur noch Hilfs- und Überwachungspersonal benötigen. Diese Entwicklung ging derartig rasch, weil die hohen Arbeitskosten enorme Investitionen lohnend machten. Oder etwas schlichter: Es lohnte sich für Unternehmen, die teure neue Technik einzuführen, weil sie nach deren Einführung sehr hohe Arbeitskosten einsparen konnten, so dass das investierte Geld innerhalb weniger Jahren mit prachtvoller Verzinsung wieder hereinkam.

Oder der heimische Bergbau. Auch hier wurde innerhalb kürzester Zeit eine Kostensituation erreicht, die zum einen ebensolchen Modernisierungsdruck aufbaute und aber zusätzlich das heimische Produkt so teuer machte, dass man besser im Ausland einkaufte.

Oder der Beruf der Näherin. Wer erinnert sich nicht noch an die Heerscharen von Frauen, die entweder in kleinen oder großen Fabriken oder als sogenannte Heimarbeiterinnen ihr Geld verdienten. Die haben allerdings nie allzu viel verdient. Sie hatten auch nie eine richtige Chance, für eine Verbesserung von Gehältern zu streiken. Sie waren die ersten Opfer von Modernisierung – man stellte von Fußschwung auf elektrische Maschinen um, und man erfand Maschinen für das Kanteln und Säumen. In diesem Bereich führten allein die Massen an Arbeiten zum Modernisierungsdruck. Moderne Maschinen bedurften keiner großartigen Ausbildung mehr. Die Bekleidungsindustrie verlor auf diese Weise als erste ihre Arbeitsplätze in billigeres Ausland. Näherinnen wurden die ersten Opfer einer Vorgehensweise, die man neudeutsch Offshoring nennt. Arbeitsplätze werden in das Ausland verlegt und die Produkte dann nach Deutschland importiert bzw. die Dienstleistungen in Deutschland genutzt.

Und schließlich ergab sich zusätzlich in den 70-Jahren, dass es für Unternehmen günstiger wurde, bestimmte Dienstleistungen von Fremdfirmen erledigen zu lassen. Zum Beispiel das Putzen der Büroräume. Also entsorgte man sein Putzpersonal und vergab die Aufgabe per Ausschreibung an den günstigsten Anbieter. Häufig ergab sich dann die bizarre Situation, dass dieselbe Putzfrau – damals durfte man Reinigungspersonal noch so nennen – dieselben Büros wie vorher reinigen durfte. Ihr Arbeitsplatz blieb sozusagen erhalten, nur vorher war sie eine brauchbar bezahlte Angestellte des Betriebes mit allen Sozialleistungen und nachher Aushilfskraft auf der Basis eines 500 DM (so hieß mal unser Geld) Jobs ohne irgendwelche sozialen Absicherungen wie Krankenversicherung, Rentenversicherung und Arbeitslosenversicherung. Dieses Modell wurde von den Unternehmen begeistert aufgegriffen. Nicht immer so extrem, dass aus den Arbeitsplätzen Aushilfsjobs wurden, aber doch immer so, dass es für die Unternehmen deutlich günstiger wurde, diesem Modell zu folgen. Outsourcing galt und gilt auch heute noch als beste Möglichkeit Personalkosten einzusparen.

In diesen Beispielen ist eigentlich schon prinzipiell alles beschrieben, was geschehen ist. Langer Rede kurzer Sinn: Die Arbeitsplätze sind verschwunden. Wohlgemerkt nur die Arbeitsplätze nicht die Aufgaben. Und es ist auch nicht so, als blieben nun irgendwelche Arbeiten ungetan. Die werden nach wie vor erledigt, entweder durch Maschinen oder durch andere Menschen. Das waren ehedem vielleicht einmal Kollegen und deren Vorgesetzte. Denen hat man spezielle Computerlösungen geschaffen, um sie dann zusammen mit diesen Lösungen zu outsourcen. Natürlich bei drastisch sinkendem Lohn. Man schaue sich in modernen Werken oder Büros um. Roboter schrauben Autos zusammen. Abteilungsleiter haben weder Assistenten noch Sekretärinnen. Dafür haben sie Microsoft Office und Lotus Notes oder Outlook und sind eingebunden in Steuerungssysteme, die ihr Tagewerk nicht unerheblich bestimmen. Der Beruf eines Reisebürokaufmanns, vor etwa 70 Jahren erfunden, ist schon wieder dabei zu verschwinden. Heute fehlen uns ungefähr 8 Millionen Arbeitsplätze. Vier Millionen etwa sind auf die oben beschrieben Art und Weise verschwunden. Weitere vier Millionen sind bei und nach der Wiedervereinigung verschwunden, weil sich durch das Vereinigen der zwei sehr ähnlichen Wirtschaften schlicht und einfach Überkapazitäten ergaben, die zu einem Wettbewerb führten, den die DDR Betriebe zwangsläufig nicht aushalten konnten, da sie mit wesentlich schlechteren Startvoraussetzungen in das Rennen geschickt wurden, ohne dass ihnen irgendwelche Schutzmechanismen oder Entwicklungszeiträume zur Verfügung gestellt wurden. Formal war alles fair und den Gesetzen des Marktes entsprechend. Tatsächlich, mit den Augen der Betroffenen betrachtet, ergaben sich bizarre Situationen; denn wer würde wirklich eine realistische Chance sehen für die Club Cola gegen die Branchenriesen Coca Cola und Pepsi? Man hätte zum Helden werden können, wenn man irgendeinen potentiellen Autokäufer von den Vorzügen des Trabants gegenüber dem VW-Golf, Polo oder Lupo hätte überzeugen können. Es war wie bei einem 100 Meter rennen. Gleiche Startvoraussetzungen, aber einige bekommen die Füße an den Boden genagelt, so dass schon ihr Start nicht ganz so glanzvoll ausfallen kann. Oder wie bei einem Boxkampf zwischen einem Schwergewichtler und einem Vertreter des Ultraleichtgewichtes.

Haben wir nichts gemerkt?

Oh doch. Wir waren ja beteiligt. Wir waren die Projektleiter, die Business Analysten und die Programmierer der neuen Systeme und der Maßnahmen zum Outsourcing. Oder wir haben uns in der Politik als Handlanger der Kapitalinteressen betätigt und nicht als Schützer unseres Gesellschaftssystems. Und die Politik war auch noch Vorreiter. Öffentliche Arbeitgeber waren die ersten, die Putzfrauen und Hausmeister outsourcten.

Alles gewusst, nix getan.

Seit 1972 gibt es das Buch von Dennis Maedows. Grenzen des Wachstums lautet der Titel. Und spätestens seit der Zeit weiß ein jeder, dass die Weltbevölkerung in einem Desaster enden wird, wenn man nicht endlich aufhört, das immer und überall zu hörende Mantra vorzutragen, dass Wachstum all unsere Probleme lösen kann. Denn, dass alles besser wird auf dieser Welt, wenn wir nur Wachstum im Wirtschaftsleben generieren, ist nun einmal kein Gesetz von Gültigkeit.

Ein Wachstum schmerzt besonders. Und der Einzelne auf dieser Welt – sei er Wahlbürger oder gar Präsident – kann es offensichtlich seit Jahrtausenden nicht ändern.

Dem Präsidenten Eisenhower, 34-ster Präsident der USA, kann man sicherlich nicht unterstellen, ein verwirrter Pazifist gewesen zu sein. Er war immerhin der führende General der alliierten Truppen auf amerikanischer Seite, als die Befreiung Europas von den Nazis zum Ende des zweiten Weltkrieges gelang. Im April 1953, also drei Monate nach Amtseinführung als amerikanischer Präsident, gab er öffentlich von sich:

Every gun that is made, every warship launched, every rocket fired signifies, in the final sense, a theft from those who hunger and are not fed, those who are cold and are not clothed.

Jedes Gewehr, das produziert wird, und jedes vom Stapel laufende Kriegsschiff und eine jede Rakete ist letztendlich ein Diebstahl von denen, die hungern und keine Nahrung bekommen und die frieren und nicht eingekleidet werden.

The cost of one modern heavy bomber is this: a modern brick school in more than 30 cities.

Die Kosten für einen einzigen modernen schweren Bomber belaufen sich auf je eine in einem Steinhaus untergebrachter Schule für 30 Städte.

It is two electric power plants, each serving a town of 60.000 populations.

Es sind zwei Energieversorgungseinheiten für je eine Stadt mit einer Bevölkerungsanzahl von je 60,000.

It is two fine, fully equipped hospitals.

Es sind zwei gute, voll ausgestattete Krankenhäuser.

We pay for a single fighter plane with a half million bushels of wheat. We pay for a single destroyer with new homes that could have housed 8,000 people.

Wir zahlen für ein Kampfflugzeug mit einer halben Million Getreidegarben Weizen. Wir zahlen für einen einzigen Zerstörer mit neuen Häusern, die 8.000 Menschen beherbergen könnten.

Martin Luther King und ganz besonders Robert Kennedy, der seinem ermordeten Bruder als Präsident nachzufolgen trachtete, wollten den Militärhaushalt herunterfahren zu Gunsten der Armen im Mississippi Delta. Roberts Wahlkampfslogan: Wie kann man 75 Mrd. für die Rüstung ausgeben und keinen Cent, um die Situation der Menschen zu verbessern? Beide starben durch Waffen in Attentaten. Denn Kennedy hätte nach der Ermordung seines Bruders die Wahl gewonnen und dann hätte er seine Wahlversprechen umgesetzt. So wie vorher zusammen mit seinem Bruder die Abschaffung der Trennung nach Hautfarben (Apartheid) in den Südstaaten.

Nun ja, betrachten wir die Entwicklung seitdem beispielhaft im Jahr 2005: Die USA geben eine Mrd. Euro täglich für Rüstung aus. Ein Kind in Asien oder Afrika kostet inklusive Verpflegung und Schulbildung 30 Euro pro Monat. Eine Mrd. Kinder könnten ernährt und gebildet werden. So viele lebensbedrohlich Hungernde haben wir weltweit gar nicht.

Einleitung

Wir hatten Hals. Wir hatten vielleicht keine Ahnung, aber wir hatten Hals. Und wir waren Hippies, zumindest in Gedanken und Worten.

Die 69er haben 1969 Abitur gemacht, oder Sie haben in den Jahren 69 bis72 studiert, oder sie befanden sich gerade in der Oberstufe der Gymnasien. Zum einen kann ich persönlich die Zahl und ihre Symbolkraft gut leiden, zum anderen endete meine Schulzeit 1969. Wir sollten die Nachwuchselite bilden, denn damals machten nur etwa 8% eines Jahrganges Abitur. Wir waren geprägt dadurch, dass so etwas wie die NS-Zeit nie wieder passieren dürfte und dass Kriege grundsätzlich abzulehnen und zu vermeiden sind.

Die 69er habe ich uns genannt, weil wir uns schon von den 68ern unterscheiden wollten und wollen. Wir mögen keine Gewalt, auch keine Gewalt gegen Sachen. Und wir laufen nicht hinter roten Fahnen her, geschwenkt von denen, die mit ihrer törichten Ansicht, dass Gewalt gegen Sachen ein zulässiges Mittel der gesellschaftlichen Auseinandersetzung ist, nur dafür sorgen, dass von einem jeden Protest abgelenkt wird und dieser somit ungehört verhallt.

1969 hatten wir Mondlandung. Brandt wird Kanzler (Willi wählen!) und Nixon Amerikas Präsident und somit mein Lieblingskriegsverbrecher, Friedensnobelpreisträger Kissinger (leider immer noch nicht verurteilt, ja nicht einmal angeklagt), Außenminister der USA.

Wir lernten noch diskutieren, in dem unsere Qualitäten eines Advocatus Diaboli gefördert wurden. Gerne erinnere ich mich an Situationen im Gemeinschaftskundeunterricht, als man bei unterschiedlichen Meinungen zu einem Thema grundsätzlich die Meinung vertreten und mit ihr zu gewinnen versuchen musste, die man nicht hatte. Hübsche Übung. Kann ich auch heute nur noch empfehlen, wenn man in einer Diskussion wirklich zu einer persönlichen Meinungsbildung kommen möchte.

Kennedy haben wir geliebt und bei seinem Tod getrauert. Seit 1961 Präsident wurde er 1963 erschossen. Da waren wir hochemotionale Teenager.

Wir wurden wach beim Schah Besuch 1967. Der 2. Juni 1967 endete mit dem Tod von Benno Ohnesorg. Witziger Name in diesem Zusammenhang. Mord durch einen Polizisten, der auch mit Hilfe von Gerichten vertuscht wurde. In Berlin hatte ein Großaufgebot der Polizei die höchste Sicherheitsstufe ausgerufen. Die Proteste der Demonstranten konzentrierten sich am Rathaus Schöneberg, dem damaligen Amtssitz des Berliner Senats. Dort schlug eine Gruppe von Schah-Anhängern in Diensten des persischen Geheidienstes - man nannte sie später "Prügel-Perser"- mit langen Latten auf Demonstranten ein. Die Polizei setzte Wasserwerfer und eine Reiterstaffel ein. Wohlgemerkt gegen die Demonstranten nicht gegen die Prügel-Perser. Die Proteste eskalierten schließlich am Abend vor der Deutschen Oper, wo der Schah mit Bundespräsident Heinrich Lübke sowie dem damaligen Regierenden Bürgermeister Heinrich Albertz (SPD) eine Aufführung der "Zauberflöte" besuchte. Ein Polizeibeamter in Zivil erschoss den Studenten Benno Ohnesorg. Kurz darauf startete die RAF (Rote Armee Fraktion).

Wir waren 18, und wir waren entsetzt.

1968 wollten wir im Fernsehen die Notstandsgesetzdebatte verfolgen. Unsere Lehrer wollten das nicht. Wir blieben demonstrativ auf dem Pausenhof. Aber nur wir. Die jüngeren gehorchten sofort, als die Lehrer sie ins Gebäude trieben, gern auch unter Androhung von Maulschellen (Schläge ins Gesicht, eine Anmerkung für die jüngeren Leser, die derartiges hoffentlich gar nicht mehr erleben müssen). Wir waren Unterprima (Klasse 12 für die Nichtlateiner). Die Oberprima (Klasse 13) hatte gerade erfolgreich Abitur hinter sich gebracht und war mit sich selbst beschäftigt, in der Regel für 18 Monate mit Hilfe der Bundeswehr. Wir etwa 30 wurden dann von ebenso vielen Lehrern unter der üblen Androhung, uns ansonsten von der Schule zu verweisen, in die beiden Klassenräume getrieben, die uns Altsprachler von den Neusprachlern trennten. Wir hatten Mega-Hals, hätten uns aber nur um unser Abitur bringen können, und schon bröckelte, wie immer in derartigen Augenblicken, die Front. Nur die Deutschklausur schrieben wir an dem Tag dann doch nicht. Der zuständige Pädagoge verteilte zwar die Aufgabe, direkt hinter ihm sammelte aber unser Klassensprecher die Zettel wieder ein. Der Deutschlehrer merkte erst mal nichts, nahm an seinem Pult Platz und schlug die mitgebrachte Tageszeitung auf, um sich so der Überwachungsaufgabe zu widmen. Gern erinnere ich mich an seinen überrascht hilflosen Gesichtsausdruck, als er die Aufgaben wieder auf seinen Tisch gelegt bekam. Wir schwiegen und schauten nach vorn. Er schwieg ebenfalls, verweilte kurz und verließ dann mit Aktentasche, Zeitung und den Aufgaben den Klassenraum. Nie wurden wir auf irgendeine Weise im Nachhinein auf diese Angelegenheit angesprochen.

Es war zur Zeit der ersten großen Koalition (1966 bis 1969) von CDU/CSU und der SPD. Und es war die Zeit der Proteste. 1968 speziell gegen die Notstandsgesetze. Eine weitere Aushöhlung des Grundgesetzes. Das zweite Mal nach Schaffung der Bundeswehr. Einer der Wortführer der rebellierenden Jungend war Rudi Dutschke. Ein rechtsradikaler verübte 1968 ein Attentat auf ihn, das ihn außer Gefecht setzte. Weitere Proteste richteten sich vor allem gegen neue Hochschulgesetze, aber auch gegen den Krieg der Amerikaner in Vietnam und gegen die Diktaturen in allen Teilen der Welt. Deswegen redet man auch gern von den 68ern. Da war unser Jahrgang noch gar nicht so recht dabei. Wir unterscheiden uns auch von ihnen – wie bereits erwähnt - genau dadurch, dass wir zwar ihre Meinungen teilten, aber gewalttätige Demonstrationen, die dann auch immer noch durch Kommunistennachwuchs dominiert wurden, grundsätzlich ablehnten, zumal der Anschein erweckt wurde, Leute wie Mao Tse Tung (Mao Zedong) und Ho Tshi Minh wären unsere Retter, die die Probleme dieser Welt lösen würden. Mit denen wollten wir nun wirklich nichts zu tun haben.

Die gespürte Machtlosigkeit gegen die Obrigkeit und gegen die herrschenden Politiker (egal ob SPD oder CDU) ließ uns den Marsch durch die Instanzen planen. Wir wollten auf friedliche Weise in Politik, Wirtschaft und Verwaltung die Ziele erreichen, die mit Protesten, egal ob gewaltbereit oder friedlich, nicht zu erreichen waren, in dem wir einfach unsere Überzeugungen beibehalten, um im Laufe der Zeit in die Schlüsselpositionen zu wachsen und dann die anstehenden Entscheidungen so zu treffen, wie sie unserer Überzeugung entsprach. Aber, was wollten wir genau erreichen? Nun das war eigentlich recht diffus. In dem, was wir nicht wollten, da waren wir uns einig: Kein Hoffieren von Diktatoren, Positionieren und das auch offiziell gegen Amerika wegen des Vietnamkrieges und noch mehr soziale Gerechtigkeit, wie auch immer das aussehen sollte. Denn eigentlich war Deutschland sozial gut aufgestellt. Schule kostenlos, viele genossenschaftliche Betriebe, öffentliche Infrastruktur in öffentlicher Hand, starke Gewerkschaften, hohe Löhne und der Einstieg in Vermögensbildung für Arbeitnehmer. Kriegseinsätze waren undenkbar für die Bundeswehr und auch weltweit nicht erwünscht. Wir waren nicht einmal in der UNO willkommen.

Irgendwie müssen uns unsere Ziele auf dem Marsch durch die Instanzen verloren gegangen sein. Denn all dies ist nicht verbessert sondern verschlimmert worden.

Das Jahr 69

Erst mal das Wichtigste: Wir haben Abitur gemacht und uns selbst 14 Tage lang gefeiert.

In Libyen putschte ein Oberst Gaddafi und sorgte für das Ende des durch Großbritannien eingesetzten Königs.

Der erste Mensch landete auf dem Mond. Gott sei Dank ein Amerikaner. Schließlich war kalter Krieg und eine technische Überlegenheit der Russen prinzipiell unakzeptabel.

Richard Nixon wurde Präsident und der Vietnamkrieg startete Dank seines Außenministers Henry Kissinger noch einmal kräftig durch. Erfolgreich hatte man verhindern können, dass in den Pariser Friedensgesprächen noch 1968 unter dem Vorgänger Johnson ein Abkommen zustande kam.

1969 waren SPD und CDU/CSU von ihren Ansichten, Programminhalten und Zielsetzungen noch grundverschieden. Kann man sich heutzutage wahrscheinlich kaum noch vorstellen. Die SPD hatte gerade mit Müh und Not ihren Sozialistengeruch abgelegt, und die CDU/CSU war so stramm deutschnational, dass auch ehemalige NSDAP Anhänger sich in ihr wohlfühlten. Diese grundverschiedenen Parteien waren 1966 zu einer großen Koalition zusammengekommen. Die einen, weil sie für Grundgesetzänderungen, die die Grundrechte im Fall eines wie auch immer ausgestalteten Notfalls einschränken sollten, nicht mehr auf die FDP zählen konnten. Denen war damals die Freiheit des Einzelnen abgesichert durch das Grundgesetz noch sehr wichtig. Die anderen, weil sie einfach auch mal wieder eine Regierungsbeteiligung haben wollten. Die letzte lag mehr als 35 Jahre zurück in der Zeit der sogenannten Weimarer Republik zwischen den zwei Weltkriegen und vor der Diktatur der NSDAP. Da nahm man dann auch den Ex-Nazi Kiesinger (NSDAP Mitglied seit der so genannten Machtergreifung 1933, der bis zum Ende des Krieges auch Parteimitglied und Führungskraft im Auswärtigen Amt blieb) als Kanzler in Kauf. Nachdem die Notstandsgesetze trotz massiver Proteste der Bevölkerung (allerdings im Wesentlichen nur der Studenten) durchgebracht waren, gab es keine weitere Gemeinsamkeit mehr. Auch wollte Willi Brandt endlich Kanzler an Stelle des Kanzlers werden. Keine so schlechte Idee, fanden selbst viele von uns, auch wenn die „Sozen“, wie man so nett sagte, uns mit den Notstandsgesetzen eigentlich in den Rücken gefallen waren. Aber wir brauchten ja noch nicht wählen. Hat man dann 1970 erst geändert. Ein Vorschlag von Kanzler Brandt. Das Wahlalter wurde von 21 auf 18 herabgesetzt. Ein Schelm, wer meint, das hätte damit zu tun gehabt, dass 1969 deutlich mehr 21-jährige die SPD der CDU vorgezogen hatten. Hat sich dann ja auch 1972 gelohnt. Die 18 bis 21 jährigen retteten die sozialliberale Koalition. Aber das nur am Rande. Uns war das ja nur recht, hofften wir doch in unserem Marsch durch die Instanzen zu der Zeit hauptsächlich auf die Jungsozialisten und waren dort auch schon recht erfolgreich angekommen.

Willi wurde also Kanzler mit Hilfe einer FDP, die sich grundsätzlich zu einer sozialen und fortschrittlichen liberalen Partei gewandelt hatte.

Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen, welche die neue Regierung 1969 vorfand, waren äußerst günstig. Eine hohe Wachstumsrate, weitgehende Preisstabilität und eine niedrige Arbeitslosenquote. Vollbeschäftigung. Und mehr als das. Waren doch inzwischen seit 1960 im gesamten europäischen Ausland inklusive Jugoslawien und der Türkei Arbeitskräfte auf Zeit angeworben worden, damit alle Jobs, die wir anzubieten hatten, auch erledigt wurden. Denn arbeitslos war nur, wer entweder ausgesprochen arbeitsunwillig oder krank war. Außerdem waren die Haushalte ausgeglichen. Der Staat kam mit seinen Steuereinnahmen aus. Hohe Staatsverschuldung war noch ein Unding. Man schien eine ausbaufähige aktive Wirtschafts- und Finanzsteuerung geschaffen zu haben, die auch künftig in der Lage sein würde, konjunkturelle Einbrüche abzuwenden. Von den Ärmsten in der Nachkriegszeit waren wir zu den Reichsten aufgestiegen. In Europa sowieso, und in Asien und Afrika wurde auch damals schon eher gehungert als der Völlerei gefrönt. Nur die Amerikaner schienen besser dazustehen, aber das täuschte, wenn man auch dort die Ärmsten der Armen betrachtete. Denn unseren Armen ging es dank Sozialleistung deutlich besser. Ein Einkommen genügte, um eine vierköpfige Familie zu ernähren.

Unglücklicherweise verband sich mit dem Beginn der ersten SPD-geführten Nachkriegsregierung eine enorme Erwartungshaltung, die durch die perfekte momentane wirtschaftliche Lage noch vergrößert wurde.

Angesichts dieser Erwartungen wurden auf der Ebene des Bundes, der Länder und der Kommunen zahlreiche Vorhaben verfolgt, die erhebliche Mittel beanspruchten; dies galt etwa für die Einführung der flexiblen Altersgrenze im Rentenrecht, die Vermehrung von Leistungen der gesetzlichen Krankenversicherung, den Ausbau der Hochschulen, das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BaföG) und andere. Zugleich stellten die Gewerkschaften, allen voran die ÖTV (Öffentliche Transporte und Verkehr), in den Tarifrunden hohe Lohnforderungen, um die "soziale Symmetrie" wiederherzustellen, die ihrer Ansicht nach in den Jahren der Großen Koalition verloren gegangen war.

Eigentlich waren wir Fans von Gewerkschaften, hatten sie doch einiges erkämpft in der Nachkriegszeit. Aber nun übertrieben sie es offensichtlich in Ihren Forderungen. Speziell im öffentlichen Dienst, und sie stießen auf die erwartete Nachgiebigkeit in der SPD-geführten Koalition.

Und es gab andere, die sich benachteiligt fühlten. 1.500 Dozenten wurden per Federstrich zu Professoren.

Atemberaubend war auch die Zunahme von Köpfen und Kosten im öffentlichen Dienst. Die Zahl der Staatsdiener stieg zwischen 1970 und 1974 von drei auf 3,4 Millionen, die Personalausgaben von Bund, Ländern und Gemeinden von 72 auf 126 Milliarden Mark.

Und wir? Wir verschwanden bei der Bundeswehr. 18 Monate mit Grundausbildung zum Killer (rücksichtsvolle Variante, nicht so wie bei den Marines der Vereinigten Staaten) und anschließenden Grundkurs für hirnloses Saufen verbunden mit täglichen Putz- und Waschdiensten an Panzern und anderen Geräten. Einige blieben auch länger. Zeitsoldaten Man nannte sie Z-Säue. Es gab auch Z-ewig. Für die begann dann bei der Bundeswehr der Marsch durch die Instanzen.

Der Marsch durch die Instanzen

Wie bereits am Ende der Einleitung erwähnt, ließen uns die gespürte Machtlosigkeit gegen die Obrigkeit und gegen die herrschenden Politiker, welcher Partei auch immer sie angehörten, den Marsch durch die Instanzen planen. Wir wollten auf friedliche Weise in Politik, Wirtschaft und Verwaltung die Ziele erreichen, die mit Protesten - egal ob gewaltbereit oder friedlich - nicht zu erreichen waren, in dem wir einfach unsere Einstellungen beibehalten, um im Laufe der Zeit in die Schlüsselpositionen zu wachsen und dann die Entscheidungen so zu treffen, wie es unserer Überzeugung entsprach.

Nun ja, welch hehres Ziel.

Die 69er habe ich uns genannt, weil wir uns schon von den sogenannten 68ern unterscheiden wollten und selbst heute noch wollen. Das waren für uns Chaoten. Steine werfen kam für uns nicht in Frage und Molotow-Cocktails schon gar nicht. Wir haben grundsätzlich etwas dagegen, irgendwelche Ziele mit Gewalt zu erreichen. Und die ausgesprochen dämliche Argumentation dafür, dass Gewalt gegen Sachen ein zulässiges Mittel der gesellschaftlichen Auseinandersetzung sei, mochten wir auch nicht teilen. Schon der begrenzte Ausfall einer Stromversorgung kann Menschen töten. Das war selbst uns Nachwuchsintellektuellen klar.

Und wir mochten nicht hinter roten Fahnen herlaufen, nur weil wir gegen den Vietnamkrieg protestieren wollten. Den hielten wir selbstverständlich auch für ein Verbrechen, aber für ein Verbrechen von Menschen in Führungsposition. Also konkret für ein Verbrechen von Kissinger und Nixon und deren Personal. Wir waren auch eher der Friedlichkeit der ursprünglichen Hippies zugetan.

Aber was wollten wir eigentlich erreichen?

Das war leider eigentlich recht diffus. Zumindest konnten wir es nicht recht formulieren. Nur, was wir nicht wollten, war klar. Wir wollten nicht, dass Diktatoren bei uns der rote Teppich ausgebreitet wird, wie dem Schah von Persien. Wir wollten, dass unsere Politiker sich gegen das amerikanische Vorgehen in Vietnam engagieren. Wir wollten noch mehr soziale Gerechtigkeit und das weltweit. Und wir wollten als Bürger eingebunden werden, wenn grundgesetzliche Änderungen wie bei den Notstandsgesetzen vorgenommen werden.