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Vielen Dank für Ihre unübertrefflichen Aphorismen. Ehrlich gesagt, ist mir unbegreiflich, wie so viele kluge Denkanstöße so perfekt verknappt aus einem einzigen Kopf kommen können. Und nebenbei schlägt das Sprachzentrum Purzelbäume vor Freude. Oder schweigt verblüfft. (Sabine Ostertag, Dresden 31.12.2019) Bei Ihnen ist der Aphorismus so ausgeprägt, dass er geradezu in Reinform erscheint. Es hat einerseits etwas Spielerisches, nur andererseits liegt dem auch oft eine Scheinparadoxie zugrunde, die einen nötigt, gewohnte Zuordnungen und Sichtweisen in Frage zustellen. (Martin Lindhoff, Hamburg 14.3.2023)
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Seitenzahl: 102
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Wirklichkeit, Möglichkeiten, Realitäten und Wahrheiten
Nichts, Urknall, Singularitäten, Kosmos und Chaos
Mesokosmos: Wir Menschen im Universum
Zeit
Augenblick
Anfang und Ende, immer und ewig
Milchstraße, Sonne, Erde und Mond
Mensch und Natur
Menschliches Dasein, Bleiben und Werden
Denken, Verstehen, Freiheit und Wille
Sinne und Sinn
Gefühle und Empfindungen
Gedanken und Denken
Aphorismen und andere verbale Singularitäten
Erkenntnis, Verstehen, Erfahrung
Wissen und Philosophie
Nichtverstehen, Irrtümer, Fehler und Horizonte
Meinungen und Überzeugungen
Klugheit und Dummheit
Geheimnisse, Ahnungen, Wunder, Träume
Moral, Anstand und Gewissen
Gut und Böse
Freiheit und Wille
Pessimismus, Probleme, Suchen, Finden
Ironie, Zynismus, Hoffnung und Zweifel
Vergessen und Erinnern
Sprechen, Schreiben, Schweigen und Schreien
Sprache, Worte, Reden
Ruhe, Schweigen, Stille, Lärmen, Schreien
Poesie und Literatur
Haikus und kurze Gedichte: Brücken zwischen Aphorismen und Poesie
Lügen, Ideologien und Standpunkte
Wahre Lügen
Ideologien und Standpunkte
Gott, Glauben und Religion
Gott und Mensch
Glauben an und Wissen von Gott
Gebete
Der gekreuzigte Mensch
Kirchen, Konfessionen und Religionen
Jenseits von Himmel und Hölle
Atheismus
Von der Zeugung bis zum Ende des Sterbens
Zeugung und Geburt
Kinder und Eltern
Jugend und Alter
Frauen und Männer, Sexualität, Liebe und Ehe
Leben, Schmerz und Krankheit
Sterben und Tod
Menschlicher Körper und Geist
Meditation, Innerlichkeit, Entspannung
Ich, Du und Wir
Ich selbst: Schizoide Selbstgespräche
Du und Ich
Wir alle
Eigenschaften und Miteinander
Allerlei Eigenarten
Tun und Lassen
Warten
Stärken und Schwächen
Unterschiede und Gemeinsamkeiten
Umgang miteinander
Vertrauen und Verstehen
Ablehnung
Vertragen und Entschuldigen
Befindlichkeiten und Widerfahrnisse
Schicksal, Regel, Ausnahme, Normalität
Angst, Verzweiflung und Einsamkeit
Glück und Freude
Alltag
Essen und Trinken
Geld, Geschäfte, Schulden, Armut und Reichtum
Bürokratie und Karriere
Medien und Informationen
Kunst und Kultur
Spaß und Ernst
Sport, Start und Ziele, Wege, Reisen, Grenzen
Politik, Justiz, Frieden und Krieg
Demokratie, Wahlen, Politik, Diktatur
Gesetze, Justiz, Gefängnisse, Polizei, Recht und Unrecht
Krieg, Frieden, Militär, Feinde, Gegner
Deutschland
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
Zukunft und Gegenwart
Vergangenheit und Zukunft
Punkt Omega und Übermensch
Der Autor
Aphorismenbände des Autors und Aphorismen in Sammelbänden
Kritiken
Komm ins Buch,
aber lass deine Wahrheiten draußen!
Wir kennen die wirkliche Wirklichkeit
nicht, aber wir zeigen ihr ja
auch nicht alles!
Wir stehen vor der Wirklichkeit wie
Küchenschaben vor einem
Quantencomputer.
Von außen wirkt die Wirklichkeit real,
innen ist sie ein schwingendes Nichts.
An der Realität interessiert uns
alles Mögliche.
Das Geheimnis der Wirklichkeit ist ihre
Möglichkeit, Realitäten zu schaffen.
Mein Grabspruch: Zurück ins Mögliche!
Unsere Hoffnung auf ewiges Dasein
liegt darin begründet, dass
wir möglich waren.
Die Potentiale der Wirklichkeit
treiben uns von Realität zu Realität.
Wir ahnen die Möglichkeiten der
Wirklichkeit ebenso wenig wie die
Grenzen zum Unmöglichen.
In der Möglichkeit lernt man
interessantere Leute kennen
als in der Realität.
Die Möglichkeiten streiten sich darüber,
welche Realität am schönsten
gelungen ist.
Um realistisch zu bleiben, benötigen
unsere Gedanken Auslauf im Möglichen.
Nicht unsere Wahrheiten, die
Möglichkeiten lassen die Welt leuchten!
Wenn ich die Realität nicht mehr ertrage,
ziehe ich mich ins Mögliche zurück.
Das Unmögliche erreicht man durch ein
paar tollkühne Gedankensprünge.
Unsere Realitäten ändern sich ständig,
die Möglichkeiten bleiben sich gleich.
Unsere Gedanken reflektieren alles
Mögliche, mit dem Herzen aber wurzeln
wir in der Wirklichkeit.
Unsere Realität ist die für uns beste
aller Möglichkeiten!
Indem wir unsere Möglichkeiten
realisieren, wird Wirklichkeit real.
Realität bedeutet permanente
Realisierung.
Unser Leben ist eine Reise zur
Oberfläche real gewordener
Möglichkeiten.
In der Möglichkeit sind wir gelandet,
wenn wir nicht mehr wissen, wo oben
und unten ist.
Schwarze Löcher sind Sammelstellen für
wiederverwertbare Realität.
Realisten erkennt man
an ihrer Weltanstaunung.
Realist ist man nicht in jeder Realität.
Je wahrer sie sind, desto schlechter
passen Wahrheiten zusammen.
Wahrheiten spiegeln sich in ihren
Gegenwahrheiten.
Wahr ist, dass niemand weiß,
ob diese Aussage wahr ist.
Mit der Zeit sitzen sich
Wahrheiten durch.
Wahrheiten resultieren aus dem Wunsch,
mit dem Denken an ein Ende zu
kommen.
Wahrheiten scheinen erst zutraulich,
werden dann aber schnell aufdringlich.
Zwei Halbwahrheiten zusammen
ergeben eine Viertelwahrheit.
Bei Wahrheiten empfiehlt sich ein Blick
auf das Verfallsdatum.
Das Angebot an leckeren
Fertigwahrheiten nimmt zu.
Durch Entlügnung schrumpfen
Wahrheiten auf das Format
von Ideen zusammen.
Rausch modifiziert unsere
Wahrnehmungen auf angenehme Weise.
Wahrheiten bestätigen sich nur selbst.
Man kann es sich in einer Wahrheit
bequem machen; schöner aber ist es
in der Realität.
Die Wirklichkeit hat uns erschaffen, um
sich über unsere Wahrheiten
zu amüsieren.
Willst du die Wahrheit hören oder
wissen, wie es wirklich ist?
Der Realität ist es egal, ob wir sie
akzeptieren, unseren Wahrheiten nicht.
Die Realität hat es nicht nötig,
wahr zu sein.
Wahrheiten müssen nicht stimmen,
sie müssen nur wahr sein.
Wahrheiten sind um ihre Möglichkeiten
betrogene Realitäten.
Weicht die Realität von der
herrschenden Wahrheit ab, läuft sie
Gefahr, verboten zu werden.
Aus Sicht einer Wahrheit
sind Realisten Renegaten.
Wahrheiten umschwirren die Realität
wie Motten das Licht.
Mit der Wahrheit muss man es nicht so
genau nehmen, mit der Realität schon.
Wir bringen die Realität durch unsere
vielen Wahrheiten noch völlig
durcheinander!
Nichts dauert ewig, Leben nicht.
Wie kam es ausgerechnet zu dem Nichts,
aus dem wir kommen?
Nichts über das Nichts zu wissen,
scheint angemessen.
Nichts ist weniger als ein Teil davon.
Das Sein ist hier und jetzt,
das Nichts immer und überall.
Nichts erscheint nur uns wie nichts.
Wer hat denn hier schon wieder Fraktale
ans Nichts gesprüht?
Nicht nur von nichts kommt nichts.
Der Urknall war Anfang in Vollendung.
Komisch, dass niemand
den Urknall gehört haben will!
Wer auch immer den Urknall verursacht
hat, wird zuhause bestimmt
Ärger bekommen haben.
Beim Urknall ist die Wirklichkeit in
alles Mögliche auseinandergeflogen.
Nichts ist schwer teilbar.
Beim nächsten Urknall
überlassen wir nichts dem Zufall!
Gibt es für das Universum
überhaupt Ersatzteile?
Wir suchen nach dem kosmischen
Grundgesetz, wichtiger aber
wäre die Präambel.
Auch im Kosmos gibt es einen Wilden
Westen, in dem Gesetze nicht gelten.
Nach schwerer Arbeit
ist die Gravitation am stärksten.
Bei Karnevalsreden und in der
Quantenphysik sind Mehrdeutigkeiten
die Regel.
Die einzigen Gesetze, an die wir uns
halten sollten, stehen in den
Physikbüchern unserer Nachkommen.
Welche Singularität lässt sich
schon gern verallgemeinern?
Das sichtbare Universum ist die größte
uns unbekannte Singularität.
Es ist gefährlich, nichts
dem Zufall zu überlassen.
Die Weltformel steht kleingedruckt
auf der Rückseite.
Im Zufall entfaltet sich
chaotischer Determinismus.
Alles im All ist immer und überall
auf einmal.
Im Mikrokosmos reichen unendliche
Weiten bis hinters Nichts.
Jeder ist der Mittelpunkt der Welt.
Indizien lassen vermuten, dass Gott bei
der Erschaffung der Welt
Vorgängermodelle ausgeschlachtet hat.
Licht und Töne sind im Universum
schwer auszumachen.
Jeden Abend zeichnen die Sterne neue
Vergangenheiten ans Firmament.
Das Universum ist dunkel,
damit die Sterne leuchten.
Nur Gedanken sind schneller
als das Licht.
Alles im All ist bei weitem nicht alles.
Die Menschheit ist eine Ansammlung
mesokosmischer Singularitäten.
Unter uns ist der Mikrokosmos, über uns
der Makrokosmos, in uns
die Mitte der Welt.
Es ist, als erinnere sich die Welt in uns
an etwas nie Gewesenes; es ist, als
entwürfe sie mit uns etwas,
das nie sein wird.
Wir müssen uns von einer unbekannten
Mitte aus denken.
Wir Menschen sind die wichtigste
Information über alles, nichts,
sowie dies und das.
Nur auf der Erde ist das Universum
überbevölkert.
In bestimmten Situationen
wirkt Gravitation eher abstoßend.
Wir Menschen lassen erkennen,
was es mit der Erde auf sich hat.
Wenn wir das Weltall anhimmeln,
gefällt es sich.
Die wichtigsten Befindlichkeiten des
Menschen im Mesokosmos: Gedanken
schweifen ab, Blicke treffen sich,
Haut kann sich berühren.
In allem sind wir selbst alles.
Die Zeit vergeht nicht, wir vergehen.
Uhren messen die Zeit nicht,
sie behaupten sie nur.
Wenn eine Uhr vorgeht,
gehen alle anderen nach.
Eine Weile ist das richtige Maß.
Wir sparen Zeit, um Zeit zum
Zeitvertreib zu haben.
Wir gehen mit der Zeit.
Die Zeit ist in die Furchen der Raumzeit
gesät; daraus erwachsen die schönsten
Galaxien, Sterne und Mädchen.
Wer schneller als die Zeit ist,
kann auf ihr surfen.
Die meiste Zeit verbringen wir.
Den Umgang mit langen Zeiträumen
kann man schlecht üben.
Die Zeit vergeht zu schnell;
wir kommen mit dem Leben nicht nach!
Wenn die Raumzeit endet, kommt auch
unser Zeitraum an sein Ende.
Zeit ist eine riesige Ressource; leider
steht sie nur momentan zur Verfügung.
Wenn es Zeit ist, sich zu beeilen,
sollte man langsam anfangen.
Die Zeit vergeht wie im Fluch.
An den meisten Menschen rauscht die
Zeit vorbei; nur wenige lauschen ihrer
vergänglichen Melodie.
Wenn du dir deine Zeit einteilst, heb ein
paar schöne Stücke fürs Finale auf!
Die Zeit hat Lücken; immer wieder
fehlen Minuten, Tage und Jahre!
Zeit gibt es nur,
solange sie gemessen wird.
Wenn wir die Zeit totschlagen,
schlägt sie zurück.
Um langsamer leben zu können,
bräuchten wir mehr Zeit.
Unsere Zeit hat die Ruhe weg.
Mit der Zeit geht alles irgendwann,
irgendwie, irgendwohin.
Die Zeit, die sie uns stehlen,
nutzen andere zum relaxen.
Mit der Zeit wird dasselbe
immer gleicher.
Im Nabel der Zeit kommt die Ruhe
zur Entfaltung.
Zeitlosigkeit vergeht schneller als Zeit.
Alles geschieht ständig nur einmal.
Manches dauert absichtlich,
um uns zu überstehen.
Alles ist nie vorbei.
Da sie noch andauern, können „immer“
und „ewig“ nicht abschließend
beurteilt werden.
Zeit ist dafür da, keine zu haben.
Im Augenblick haben wir
alle Zeit der Welt.
Der Augenblick ist real,
alles andere nur möglich.
Erfüllte Augenblicke sind unser
eigentlicher Reichtum
Ein Augenblick ist die für uns
kleinste Zeiteinheit.
Augenblick ist kein Maß für Länge,
sondern für Intensität.
Wer einen Augenblick festhält,
bringt die ganze Welt zum Stehen.
Wer Zeit hat verweilt einen Augenblick.
In jedem Augenblick
entscheidet sich alles.
Was du nicht augenblicklich tust,
wird später nie geschehen sein.
Nichts ist unbegreiflicher,
als im Augenblick da zu sein.
Dem Sterben folgt kein Augenblick.
Aller Anfang vom Ende ist schwer.
Mit Worten können wir viel anfangen,
aber nur Taten bringen es zu Ende.
Vieles ist schon seit dem
Anfang zu Ende.
Am Anfang war das Wort,
nicht am Start!
Wer neu anfangen will,
hat ständig zu tun.
Haltet durch,
der Anfang ist bald erreicht!
Wir sollten langsam
damit anfangen, aufzuhören!
Am Ende erweist sich
der Anfang als ewig.
Es ist immer jetzt, nur nie immer.
Tue es jetzt, morgen ist auch nur jetzt!
Das Leben ist kurz, aber es dauert ewig
bis der Bus kommt.
Wäre das Leben ewig,
würde der Suizid zum Regelfall.
Seit es uns gibt, werden wir für immer
gewesen sein.
Ständig enden ein paar kleinere
Ewigkeiten.
Nichts ist ewig, Dasein nicht.
Am Ende zählen nur unterlassene Taten.
Unser Leben teilt die Ewigkeit
in zwei Hälften.
Ewig leben wollten wir schon, nur dürfte
sich deswegen der Rentenbeginn
nicht verschieben!
Wir leben nicht ewig, aber wir sind es!
Die Ewigkeit kann es sich leisten, alles
nur einmal geschehen zu lassen.
Die Unendlichkeit versteht man nur
in kleineren Zusammenhängen.
Es gibt unendlich viele Welten, aber
noch mehr von ihnen gibt es nicht.
Die Milchstraße ist die einzige Galaxie,
die wir nicht von außen
betrachten können.
Ein vermessenes Hobby Sterblicher:
eine Sammlung von Fotos vergangener
Galaxien.
Galaxien sind Blumen auf dem Balkon
von Mutter Natur.
Wenn Sterne vergehen, welken Welten.
Jeden Moment geht die Sonne
auf und unter.
Wir können die Sterne nur sehen,
weil uns ihr Licht entgegenkommt.
Die Sonne stellt alles in den Schatten.
Der Sinn der Sonne leuchtet ein.
Unsere Schatten schützen sich durch uns
vor den Sonnenstrahlen.
Zum Glück lässt uns die Sonne ab und
zu im Regen stehen.
Die Sonne scheint nur für uns zu
scheinen.
Jeder Wimpernschlag verbraucht
ein Quäntchen Sonnenenergie.
Fassungslos beleuchtet die Sonne
unsere Glühbirnen.
Photonen haben nur bei uns die Ehre,
„Licht der Sonne“ genannt zu werden.
Sonnenstrahlen, die nicht auf die Erde