Spiel der Verdammten - Der Schlangenprinz - Blieberger Renate - E-Book

Spiel der Verdammten - Der Schlangenprinz E-Book

Blieberger Renate

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Beschreibung

Ein romantischer Fantasy-Kurzroman für Erwachsene Durch den Fluch einer Hexe entstellt und mit dem ewigen Leben gestraft, fristet Leandro eine einsame Existenz in seinem persönlichen magischen Gefängnis. Das ändert sich jäh, als Angela wie aus dem Nichts dort auftaucht. Da auch sie vor ihm zurückschreckt keine angenehme Änderung. Vor allem, weil sie bald Sehnsüchte und Gefühle in ihm weckt, von denen er sich sicher ist, dass Angela sie nie erwidern wird, weil niemand eine Bestie wie ihn lieben kann. Als Angela aus ihrer Welt entführt wird, will sie vor allem eines, nämlich wieder nach Hause. Nicht zuletzt, weil ihre einzige Gesellschaft ein Mann mit den Augen einer Schlange ist, dessen grobe Umgangsformen zu wünschen übrig lassen. Aber je näher sie Leandro kennenlernt, desto mehr fühlt sie sich zu ihm hingezogen. Was beide nicht wissen, sie sind zum Gegenstand einer Wette zwischen einer Hexe und einem Verdammten der Unterwelt geworden, die sich fortan kräftig in das Leben der Beiden einmischen.     Andere Bände der Serie: Band 2: Spiel der Verdammten - Der Orakel Prinz Band 3: Spiel der Verdammten - Der Wasserprinz

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SPIEL

DER VERDAMMTEN

Der Schlangenprinz

von

Renate Blieberger

Inhaltsverzeichnis

Prolog 

1. Kapitel 

2. Kapitel 

3. Kapitel 

4. Kapitel 

5. Kapitel 

6. Kapitel 

7. Kapitel 

Epilog 

Leseprobe 

 

Prolog

2000 vor Christi Geburt

Amynta ging mit versteinerter Miene, ihre kleine Tochter Altea an der Hand, durch den großen Saal auf ihren König zu. Die Reaktionen der Anwesenden reichten von verlegen abgewandten Gesichtern bis zu offener Häme, aber sie ignorierte sie, ebenso wie das Sträuben des Mädchens an ihrer Hand. Ihre ganze Aufmerksamkeit galt dem Mann auf dem Thron. Sein Name war Vallon und bis vor Kurzem war er ihr Gemahl gewesen, bis er sie verstoßen und durch eine neue Königin ersetzt hatte.

Als sie gut die Hälfte des Saals durchquert hatte, fuhr er sie an: „Was willst du hier?“

Amynta verneigte sich spöttisch und fragte: „Hat nicht jeder deiner Bürger das Recht, vom König empfangen zu werden? Oder hast du mir neben meinem Rang auch noch meinen Bürgerstatus aberkannt? Falls ja, hat dein Speichellecker vergessen, es mir auszurichten.“

Besagter Speichellecker, einer von Vallons Ratgebern, trat aus der Menge hervor und beschwor sie: „Ich bitte Euch Amynta, seid vernünftig. Ihr wisst es war zum Besten des Königreiches. Der König braucht einen Erben aber ihr habt in fünf Jahren Ehe nur eine Tochter geboren und zwei Fehlgeburten gehabt. Ihr seid mehr als großzügig entschädigt worden.“

Sie lachte hart auf. „Ein kleiner Hof am Rande dieses Reichs, der mich vom Thronsaal fernhalten soll?“ Sie sah zum König und fragte ironisch: „War das deine Idee, oder haben sie es dir eingeflüstert?“

Vallon war bei ihren Worten aufgestanden und knurrte: „Du vergreifst dich im Ton Amynta.“ So war es und es würde sie das Leben kosten, aber das war ein angemessener Preis für den Erfolg ihres Vorhabens.

Sie sah ihm in die Augen und sprach den vorbereiteten Fluch aus: „Ich verfluche eure zukünftigen Söhne König Vallon. Jeder von ihnen wird mit einem schweren Makel geschlagen sein und bis in alle Ewigkeit daran leiden. Nur die aufrichtige Liebe zu einer Frau, die diese Liebe erwidert und bereit ist, trotz seines Makels zu ihm zu stehen wird sie erlösen können.“

Vallon brüllte: „Tötet sie.“ Amynta hörte das Geräusch, mit dem die Wächter neben dem Thron die Schwerter aus den Scheiden zogen. Sie stieß ihre Tochter von sich weg und verknüpfte ihre Lebensenergie mit dem Fluch. Einen Herzschlag später bohrte sich eines der Schwerter in ihre Brust. Der reißende Schmerz wurde mit ihrer Lebensenergie davongetragen, als diese mit dem Fluch aus ihr floss und sich an Vallon heftete. Sie spürte kaum noch, wie sie am Boden aufschlug.

Als die eisige Kälte des Todes sie durchdrang, krächzte sie: „Für dich wird es keinen Erben geben.“

1. Kapitel

 

2000 nach Christi Geburt

 

Leandro fluchte herzhaft, als die wilde Ziege vor ihm durch die unsichtbare Barriere schlüpfte. Eine Barriere, die nur ihn stoppte, als ob sie eigens geschaffen worden wäre, um seine Qualen noch zu steigern. Kein abwegiger Gedanke, wenn er seine Geschichte in Betracht zog.

Er war vor sehr langer Zeit als Sohn eines griechischen Königs geboren worden, zumindest hatte seine Mutter es ihm so berichtet, ebenso wie von dem Fluch, der ihn verunstaltet hatte. Er war zwar großteils menschlich, aber seine Augen und seine Eckzähne waren die einer Schlange. Ein Makel, der ihn sein Geburtsrecht gekostet hatte. Er hatte lange an dem Wahrheitsgehalt ihrer Erzählung gezweifelt, denn sein Zuhause war seit jeher die einfache Holzhütte am Fuß des hohen Berges gewesen, wo seine Mutter ihn in der Einsamkeit großgezogen hatte und auch gestorben war. Da sein Äußeres die Menschen abschreckte, war er hier geblieben und hatte sich von der Jagd und seinem Garten ernährt, aber spätestens, als er mit knapp dreißig zu altern aufgehört hatte, war die Wahrheit nicht mehr zu leugnen gewesen. Er war dazu verflucht, bis in alle Ewigkeit als Monster über die Erde zu wandeln. An eine etwaige Erlösung glaubte er schon seit seiner ersten Begegnung mit einer Frau nicht mehr. Nach einigen Jahrhunderten war dann die Barriere erschienen und hatte selbst die unwahrscheinliche Chance darauf zunichtegemacht.

Nach einer Weile, als die Einsamkeit ihn an den Rand des Wahnsinns getrieben hatte, hatte er versucht, seinem Leiden ein Ende zu setzen. Aber der Versuch war ebenso kläglich gescheitert wie seine Fluchtversuche. Jede seiner Wunden heilte wie von Zauberhand und selbst der Versuch, sich zu ertränken, hatte keinen Erfolg gebracht.

Leandro schob die düsteren Erinnerungen beiseite und ging zurück zu seiner Hütte, um sich um das Brennholz zu kümmern. Er mochte nicht sterben können, aber Hunger und Kälte fühlte er wie jeder Andere auch.

 

 

Altea verzog ihre Lippen zu einem hämischen Grinsen, als sie die Ziege vor Leandro durch die Barriere verschwinden sah. Das geschah dem Mistkerl recht, immerhin war er an ihrer Lage schuld, er und seine sechs Brüder. Sie erhob sich vom steinernen Boden, der den magischen Spiegel einfasste, in dem sie regelmäßig ihre verfluchten Halbbrüder beobachtete und ging nach draußen. Der Garten, der die Höhle umgab, mutete mit den üppigen Pflanzen, dem kleinen Teich und den rund ums Jahr warmen Sonnenstrahlen paradiesisch an, aber letzten Endes war er ebenso ein Gefängnis wie die Barriere in der Leandro eingesperrt war.

Hatte ihre Mutter das nicht vorausgesehen, oder war es ihr egal gewesen? Diese Frage hatte Altea sich schon unzählige Male gestellt und es doch nie geschafft, sie zu beantworten. Sie war ebenso eine Hexe wie Amynta es gewesen war, was sie befähigte, ihr Gefängnis erträglicher zu gestalten, als die ihrer Brüder, aber die Einsamkeit mochte nicht mal ihre Magie zu lindern. Ihre einzige Gesellschaft waren die vielen Vögel, die ihren Garten mit Leben erfüllten, doch für die schien sie kaum zu existieren.

Aufgewachsen war Altea im Palast ihres Vaters, wo sie die sieben Geburten ihrer Halbbrüder miterlebt hatte. Wie von ihrer Mutter gewollt war jeder von ihnen mit einem schweren Makel gezeichnet und sobald sich der gezeigt hatte von ihrem Vater verstoßen worden, und zwar mitsamt der Frau, die ihn geboren hatte.

Vallon dieser arrogante Narr hatte geglaubt, den Fluch austricksen zu können, indem er immer wieder eine neue Königin erwählt hatte, manche von ihnen aus den exotischsten Gebieten der damals bekannten Welt. Nach der Geburt des siebenten Sohnes hatte er aufgegeben und einen Nachfolger aus seinen Gefolgsleuten ausgewählt. Altea hatte ihn heiraten müssen, um seinen Anspruch zu rechtfertigen. Heute erinnerte sie sich nicht mal mehr an sein Gesicht. Es war ebenso wie die meisten Erinnerungen in den vergangenen Jahrtausenden aus ihrem Gedächtnis verschwunden.

Von ihrem Vater mit Missachtung gestraft war Altea von ihrer Tante aufgezogen und auch in die Geheimnisse der Magie eingeweiht worden. Als sie mit knapp dreißig zu altern aufgehört hatte, war sie zuerst als Gesegnete der Götter verehrt worden, aber irgendwann war sie den Menschen unheimlich geworden und hatte sich diesen magischen Zufluchtsort geschaffen, um wenigstens zeitweise ihrem Misstrauen entgehen zu können. Seit der Fluch dann irgendwann die Barrieren erschaffen hatte, war sie hier gefangen, dazu verdammt, die Welt nur noch zu beobachten.

Zuerst hatte es sie ausreichend befriedigt, das Leid ihrer Halbbrüder mit anzusehen, aber irgendwann war selbst dieses Vergnügen schal geworden. Sie war nun seit vier Jahrtausenden auf dieser Welt und sie hatte genug. So sehr sie ihren Brüdern ihr Leid vergönnte, wenn sie selbst jemals frei sein wollte, musste sie für deren Erlösung sorgen. Zum Glück hatte sie in den vergangenen Jahrzehnten einen Weg gefunden, wie sie das mit Hilfe aus der Unterwelt bewerkstelligen konnte. Aber das größte Problem war die richtigen Frauen zu finden. Denn welche Frau wäre schon fähig, sich in solche abstoßenden Monster zu verlieben? Aber sie hatte eine vielversprechende Kandidatin gefunden und sie eine Weile beobachtet. Es wurde Zeit einen Versuch zu starten.

Altea ging wieder in die Höhle und kniete sich vor den magischen Spiegel. Eigentlich war es kein Spiegel, sondern eine Vertiefung, die mit Wasser gefüllt war. Sie vermochte damit Blicke in viele Welten zu werfen, die Unterwelt jedoch war den Lebenden verschlossen. Aber sie konnte durch das Wasser einen Ruf aussenden. Sie steckte die Fingerspitzen ihrer linken Hand ins Wasser und dachte an den Herrscher der Unterwelt und rezitierte: „Hades Herr über die Toten und Verdammten, als Gläubige erflehe ich deine Hilfe. Nimm mein Blut als Opfer und erhöre mich.“ Bei den letzten Worten griff sie nach dem Dolch an ihrem Gürtel und zog die scharfe Klinge in einem raschen Schnitt über die Handfläche ihrer linken Hand. Sie sog hart die Luft ein, als der Schmerz in ihr Fleisch biss, und sah zu, wie das Blut über ihre Finger in das Wasser tropfte. Tropfen für Tropfen färbte das Wasser sich um ihre Hand herum immer rötlicher, bis die Oberfläche endlich in Wallung geriet. Altea zog die Hand aus dem Wasser, wich ein paar Schritte zurück und sank demütig auf die Knie, den Blick zu Boden gerichtet.