Sri Aurobindos Vision - Sri Aurobindo - E-Book

Sri Aurobindos Vision E-Book

Sri Aurobindo

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Beschreibung

„Es ist die Einheit aller in der Solidarität einer gemeinsamen Manifestation, die die Erschaffung der neuen und göttlichen Welt auf der Erde ermöglichen wird.“ (Sri Aurobindo) Auf Anfrage von All India Radio gab Sri Aurobindo eine Botschaft zum 15. August 1947, dem Tag der Unabhängigkeit Indiens. In dieser Botschaft an seine Landsleute sprach er von fünf Träumen, für deren Verwirklichung er gearbeitet hatte und die er nun auf dem Weg zur Erfüllung sah. Die Verwirklichung dieser Träume würde den Beginn eines neuen Zeitalters markieren, nicht nur für Indien, sondern für die ganze Welt, „für die politische, soziale, kulturelle und spirituelle Zukunft der Menschheit“.

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Seitenzahl: 73

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Omsriaurobindomira

Alles

Leben

ist

Yoga

“All life is Yoga.” – Sri Aurobindo

Sri Aurobindos Vision

Fünf Träume

Sri Aurobindo | Die Mutter

SRI AUROBINDODIGITAL EDITION

Copyright 2021

AURO MEDIAVerlag und FachbuchhandelWilfried SchuhDeutschland

www.sriaurobindo.center

www.auro.media

eBook Design

SRI AUROBINDO DIGITAL EDITIONDeutschland, Berchtesgaden

ALLES LEBEN IST YOGASri Aurobindos Vision – Fünf TräumeAuszüge aus den Werken von Sri Aurobindo und der Mutter1. Aufl. 2021ISBN 978-3-96387-076-7

© Fotos und Textauszüge Sri Aurobindos und der Mutter:Sri Aurobindo Ashram TrustPuducherry, Indien

Blume auf dem Cover:Antigonon. Verschiedene Farben.Die von der Mutter gegebene spirituelle Bedeutung:HarmonieLasst uns für den Tag arbeiten, an dem diese sowohl das Mittel als auch der Zweck sein wird.

Anmerkung des Herausgebers

Einfache Auszüge aus den Werken Sri Aurobindos und der Mutter sollen für die Sadhana eine praktische Orientierung zu bestimmten Themen geben. Die Themen behandeln das gesamte Feld menschlicher Aktivitäten, denn wahre Spiritualität ist nicht eine Abkehr vom Leben, sondern die Kunst, das Leben zu vervollkommnen.

Die Übersetzung der Textstellen von Sri Aurobindo erfolgte aus dem ursprünglichen Englisch, während die meisten Passagen der Mutter bereits Übersetzungen aus dem Französischen waren. Fast alle Texte der Mutter wurden ihren Gesprächen, die sie mit Kindern und Erwachsenen führte, entnommen, einige ihren Schriften. Wir müssen außerdem berücksichtigen, dass die Auszüge ihrem ursprünglichen Zusammenhang entnommen wurden und dass jede Zusammenstellung ihrer Natur nach möglicherweise einen persönlichen und subjektiven Charakter hat. Es wurde jedoch der aufrichtige Versuch unternommen, der Vision Sri Aurobindos und der Mutter treu zu bleiben.

Die Textauszüge sind vom Verlag zum Teil mit Kapiteln und Überschriften versehen worden, um ihre Themen hervorzuheben. Sofern es möglich war, wurden sie in Anlehnung eines Satzes aus dem Text selbst gewählt.

Sri Aurobindo und die Mutter machen von der in der englischen Sprache gegebenen Möglichkeit, Wörter groß zu schreiben, um ihre Bedeutung hervorzuheben, häufig Gebrauch. Mit dieser Großschreibung bezeichnen sie meist Begriffe aus übergeordneten Daseinsbereichen, doch auch allgemeine wie Licht, Friede, Kraft usw., wenn sie ihnen einen vom üblichen Gebrauch abweichenden Sinn zuordnen. Diese Begriffe wurden in diesem Buch kursiv hervorgehoben, um dem Leser zu einer leichteren Einfühlung in diese subtilen Unterscheidungen zu verhelfen.

Eckige Klammern bezeichnen Einfügungen des Übersetzers, die um des besseren Verständnisses willen angebracht erschienen. Einige wenige Sanskritwörter wie Sadhana, Sadhaka, Yoga usw. wurden eingedeutscht, da sie durch ihren häufigen Gebrauch bereits als Bestandteil der deutschen Sprache angesehen werden können. Alle anderen Sanskritwörter sind kursiv hervorgehoben, wobei auf diakritische Transkriptionszeichen verzichtet wurde.

Die kursiv geschriebenen Textpassagen vor den Worten Sri Aurobindos und der Mutter sind Fragen bzw. Antworten von Schülern oder sonstige erläuternde Texte.

„Wahre Spiritualität bedeutet nicht, dem Leben zu entsagen, sondern das Leben mit einer Göttlichen Vollkommenheit zu vollenden.“ – Die Mutter

* * *

Inhalt

TitelseiteCopyrightAnmerkung des HerausgebersSRI AUROBINDOS VISION – FÜNF TRÄUMEZitateFünf TräumeIndien wird vereint und eins seinDie Völker Asiens werden sich erhebenDer Geist des Einsseins wird die Menschheit ergreifenIndien wird ein Helfer und Führer aller Völker seinDer Mensch wird sich zu einem höheren und größeren Bewusstsein erhebenANHANGQuellenangaben

Guide

CoverInhaltStart

SRI AUROBINDOS VISION

FÜNF TRÄUME

Es ist die Einheit aller in der Solidarität einer gemeinsamen Manifestation, die die Erschaffung der neuen und göttlichen Welt auf der Erde ermöglichen wird. — Sri Aurobindo

Sri Aurobindo ist nicht auf die Erde gekommen, um eine Lehre oder ein Glaubensbekenntnis im Widerspruch zu früheren Glaubensbekenntnissen oder Lehren zu bringen, sondern um den Weg zur Überwindung der Vergangenheit zu zeigen und konkret den Weg in eine nahende und unabwendbare Zukunft zu eröffnen. — Die Mutter

* * *

Einführung

Fünf Träume

Worte Sri Aurobindos

Der fünfzehnte August 1947 ist der Geburtstag des freien Indien. Er markiert für das Land das Ende der alten Ära, den Beginn eines neuen Zeitalters. Aber wir können ihn auch durch unser Leben und Handeln als freie Nation zu einem wichtigen Datum in einem neuen Zeitalter machen, das sich für die ganze Welt eröffnet, für die politische, gesellschaftliche, kulturelle und spirituelle Zukunft der Menschheit.

Der 15. August ist mein eigener Geburtstag, und es ist natürlich erfreulich für mich, dass er diese weite Bedeutung angenommen hat. Ich nehme diese Koinzidenz nicht als Zufall, sondern als Bestätigung und Siegel der Göttlichen Kraft, die meine Schritte bei dem Werk lenkt, mit dem ich mein Leben begann, als den Anfang seiner vollen Reifung. Tatsächlich kann ich an diesem Tag beobachten, wie fast alle Weltbewegungen, die ich zu Lebenszeiten erfüllt zu sehen hoffte, obgleich sie damals wie unerfüllbare Träume erschienen, ihrer Reifung entgegensehen oder auf dem Weg zum Ziel sind. In all diesen Bewegungen kann das freie Indien eine große Rolle spielen und eine führende Stellung einnehmen.

Der erste dieser Träume war eine revolutionäre Bewegung, die ein freies und einiges Indien schaffen würde. Indien ist heute frei, aber es hat nicht seine Einheit erreicht. Zeitweilig erschien es fast, als ob es im Akt der Befreiung in das Chaos separater Staaten wie vor der britischen Herrschaft zurückfallen würde. Aber glücklicherweise erscheint es jetzt wahrscheinlich, dass diese Gefahr abgewendet und eine große und mächtige, obgleich noch nicht vollständige Einheit begründet wird. Auch hat die zu Recht durchgreifende Politik der Verfassunggebenden Versammlung es wahrscheinlich gemacht, dass das Problem der unterdrückten Klassen ohne Schisma oder Spaltung gelöst wird. Aber die alte Unterteilung der Religionsgemeinschaften in Hindus und Moslems scheint sich jetzt zu einer permanenten politischen Teilung des Landes verhärtet zu haben. Es bleibt zu hoffen, dass diese Tatsache nicht als für immer geschaffen akzeptiert wird, ist sie doch nicht mehr als ein Notbehelf. Denn wenn sie fortdauert, kann Indien ernsthaft geschwächt, ja, verkrüppelt werden: Bürgerkrieg bliebe stets möglich, möglich wäre sogar eine neue Invasion und Fremdherrschaft. Indiens innere Entwicklung und sein Wohlstand könnten behindert, seine Stellung unter den Nationen geschwächt, seine Bestimmung beeinträchtigt oder sogar vereitelt werden. Dies darf nicht geschehen; die Teilung muss verschwinden. Wir wollen hoffen, dass dies auf natürliche Weise geschieht, durch wachsende Anerkennung der Notwendigkeit nicht nur von Frieden und Einheit, sondern auch von gemeinsamem Handeln, durch die Praxis des gemeinsamen Handelns und die Schaffung der Mittel zu diesem Zweck. Auf diese Weise kann die Einheit schließlich, in welcher Form auch immer, zustande kommen – die konkrete Form mag pragmatische, nicht aber fundamentale Bedeutung haben. Doch die Teilung muss verschwinden, mit welchen Mitteln, in welcher Weise auch immer. Die Einheit muss und wird vollbracht werden, denn sie ist notwendig für die Größe von Indiens Zukunft.

Ein anderer Traum betraf die Wiedererweckung und Befreiung der Völker Asiens und dessen Rückkehr zu seiner großen Rolle im Fortschritt menschlicher Zivilisation. Asien hat sich erhoben; weite Teile sind jetzt ganz frei oder werden in diesem Augenblick befreit. Seine übrigen, noch unterworfenen oder teilweise unterworfenen Teile bewegen sich, durch was für Kämpfe auch immer, auf Freiheit hin. Nur wenig ist zu tun, und das wird heute oder morgen getan werden. Dabei hat Indien seine Rolle zu übernehmen und begonnen, sie mit Energie und Können zu spielen, was bereits das Maß seiner Möglichkeiten und den Platz anzeigt, den es im Rat der Nationen einnehmen kann.

Der dritte Traum war eine Welt-Union, die die äußere Grundlage für ein gerechteres, besseres und edleres Leben der ganzen Menschheit bildet. Diese Vereinigung aller Menschen ist im Werden; ein unvollkommener Anfang ist gemacht, man kämpft jedoch gegen enorme Schwierigkeiten an. Aber der Impuls ist da und muss zwangsläufig wachsen und siegreich sein. Auch hier hat Indien begonnen, eine herausragende Rolle zu spielen, und wenn es jene größere Staatskunst entwickeln kann, die nicht durch die gegenwärtigen Fakten und unmittelbaren Möglichkeiten begrenzt wird, sondern in die Zukunft blickt und sie näher bringt, kann seine Gegenwart den ganzen Unterschied ausmachen zwischen einer langsamen, zögerlichen und einer mutigen, schnellen Entwicklung. Zwar kann eine Katastrophe eintreten und unterbrechen oder zerstören, was gerade geleistet wird, aber selbst dann ist das letztliche Ergebnis sicher. Denn Vereinigung ist eine Notwendigkeit der Natur, eine zwangsläufige Bewegung. Ihre Notwendigkeit für die Nationen ist ersichtlich, ohne sie kann die Freiheit der kleinen Nationen jeden Augenblick in Gefahr geraten und das Leben selbst der großen und mächtigen Nationen unsicher werden. Die Vereinigung liegt daher im Interesse aller, nur menschliche Dummheit und törichte Selbstsucht kann sie verhindern; aber diese können nicht auf Dauer gegen die Notwendigkeit der Natur und den Göttlichen Willen bestehen. Eine äußere Basis genügt freilich nicht; ein internationaler Geist und eine internationale Perspektive müssen entwickelt werden, internationale Formen und Institutionen, Maßnahmen wie doppelte oder mehrfache Staatsbürgerschaft, bewusster Austausch und freiwillige Verschmelzung von Kulturen. Der Nationalismus wird sich vollendet, seine Militanz verloren haben und diese Dinge nicht mehr mit Selbsterhaltung und ganzheitlicher Anschauung unvereinbar finden. Ein neuer Geist der Einheit wird die Menschheit ergreifen.