Star Trek - Deep Space Nine: Die lange Nacht - Dean Wesley Smith - E-Book

Star Trek - Deep Space Nine: Die lange Nacht E-Book

Dean Wesley Smith

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Beschreibung

Auf Schatzsuche ...

Vor 800 Jahren floh der Höchste Herrscher von Jibet an Bord eines Kälteschiffes vor einem Aufstand, zusammen mit tausend Getreuen und den wertvollsten Schätzen seines Reiches. Commander Sisko, Dax und Dr. Bashir machen sich auf die Suche nach dem Wrack - und werden fündig. Der Herrscher scheint die Jahrhunderte im Kälteschlaf überdauert zu haben, Dr. Bashir muss versuchen, ihn wiederzubeleben. Bald spricht sich der Fund des Wracks herum, und die Cardassianer bedrohen Deep Space Nine mit einer ganzen Flotte. Auch die Regierung von Jibet scheint alles andere als erfreut über die Entwicklungen zu sein ...

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Vor 800 Jahren floh der Höchste Herrscher von Jibet an Bord eines Kälteschlafschiffes vor einem Aufstand. Tausend Getreue und die wertvollsten Schätze seines Reichs haben ihn begleitet. Das Schiff galt bislang als verschollen. Doch nun taucht auf Deep Space Nine eine Figur auf, die eindeutig aus den Schatzkammern von Jibet stammt.

Commander Sisko findet zusammen mit Dax und Dr. Bashir das Wrack auf einem Asteroiden nahe der cardassianischen Grenze. Besatzung und Begleiter sind tot, doch der Höchste Herrscher scheint die Jahrhunderte im Kälteschlaf überlebt zu haben. Dr. Bashir muss versuchen, den Regenten wiederzubeleben.

Trotz strengster Geheimhaltung hat sich die Nachricht von der Entdeckung des Wracks bis über die Grenzen der Föderation hinaus verbreitet. Bald bedrohen die Cardassianer Deep Space Nine

DEAN W. SMITH & KRISTINE K. RUSCH

DIE LANGE NACHT

Star Trek™

Deep Space Nine

Prolog

Im Raumschiff Nibix war es kalt wie in einer Grabkammer. Der Höchste Herrscher fror trotz seines langen schwarzen Gewandes. Sein Kälteschlafkokon stand wie ein Bett auf einer erhöhten Plattform. Der kleine Punktstrahler an der Decke würde als letztes Licht erlöschen, wenn das Schiff in den Weltraum vorstieß, und anschließend als erstes wieder aufleuchten. Es würde sein stilles Gesicht erhellen, auch wenn niemand seiner Getreuen zugegen sein würde, wenn er aufwachte.

Er erschauderte.

Der Schlafkokon sah aus wie der gläserne Sarg, der die Leiche seines Vaters fast zwei Generationen lang konserviert hatte. Die Getreuen hatten in jenen Jahren fast täglich das Rubis besucht, um einen Blick auf das Gesicht des ehemaligen Höchsten Herrschers von Jibet werfen zu können, eines Mannes, der vom Volk geliebt wurde, wie Jibim Kiba Siber immer wieder von seiner Mutter gehört hatte.

Damit wollte sie natürlich andeuten, dass dies auf den gegenwärtigen Höchsten Herrscher nicht zutraf.

Der Höchste Herrscher verkrampfte die Hände hinter dem Rücken. Er hatte gelernt, immer den Anschein von Ruhe zu wahren, auch wenn er anders empfand. Darauf gründete sich sein Erfolg, bis hin zur Nibix, seiner Rettung und einzigen Hoffnung.

Rings um die Plattform beschäftigten sich fünf Techniker mit der komplizierten Maschinerie, die ihn am Leben erhalten sollte. Sein Berater Bikon hatte die besten und ergebensten Untertanen ausgewählt, um zu gewährleisten, dass keine Fehler gemacht wurden. Trotzdem war der Höchste Herrscher besorgt.

Früher einmal hatte er gedacht, dass alle seine Untertanen ihm treu ergeben waren.

Weitere Techniker arbeiteten in den unteren Kammern. In der Nibix lagen bereits eintausend Passagiere im Kälteschlaf, allesamt Familienmitglieder und treue Anhänger. Ihr Besitz sowie etwa die Hälfte des Reichtums von Jibet waren in Räumen noch tiefer unten im Schiff verstaut. Jetzt nahmen die Techniker nur noch die letzten Einstellungen vor. Dann würden auch sie sich in den Betten der angrenzenden Räume schlafen legen.

Ihre Betten würden sie im gleichen Augenblick wecken, in dem sein Punktstrahler aufleuchtete, was in siebzig Jahren geschehen sollte. In der Morgendämmerung einer neuen Zeit, wie er vor wenigen Minuten seiner Frau zugeflüstert hatte, als er ihre Hand gehalten hatte. In der neuen Zeit würde er sie mit einem Kuss wecken.

Sie hatte gelacht und ihn als Romantiker verspottet. Es war das erste Lachen, dass er von ihr gehört hatte, seit sie an Bord der Nibix gegangen waren, und die Erinnerung daran wärmte ihn noch immer. Das Lächeln war noch auf ihren Lippen gewesen, als sie in den Kälteschlaf gefallen war.

Aber sie hatte genauso wie sein toter Vater ausgesehen, die Wangen künstlich gerötet, unerreichbar hinter dem Glasdeckel des Sarges.

Danach hatte er sich von ihr abgewandt und sich zu seiner eigenen Schlafstatt begeben. Im Innern war sein Kokon genauso wie der seiner Frau ausgestattet. Nur die prunkvollen äußeren Verzierungen zeigten an, dass er dem Höchsten Herrscher gehörte. Nicht dem Mann, der seine Frau vor dem Einschlafen beruhigt hatte, sondern dem allmächtigen Wesen, das die Zukunft von Jibet in seinen Händen hielt.

»Wir sind bereit«, sagte eine tiefe und ruhige Stimme.

Der Höchste Herrscher drehte sich langsam um, obwohl die Stimme ihn erschreckt hatte. Sein Wissenschaftsmeister Bikon stand den obligatorischen halben Schritt hinter ihm, während er mit gesenktem Kopf auf die Antwort des Höchsten Herrschers wartete. Auf dem geschorenen Kopf Bikons zeigten sich schwarze Stoppeln, ein Zeichen, dass er sich intensiver um die Vorbereitungen der Nibix als um die Rituale des täglichen Lebens gekümmert hatte. Seine schwarze Uniform war am Ärmel aufgerissen und hatte auf dem Rücken Knitterfalten. In den letzten Monaten hatten sich neue Falten in sein Gesicht gegraben, die ihn noch ernster erscheinen ließen. Diese Falten waren der einzige Hinweis, dass die Revolte ihm genauso zu schaffen gemacht hatte wie allen anderen.

Bikon hob langsam den Kopf. In seinen schwarzen Augen war kein Gefühl zu erkennen, sondern nur die Ausgeglichenheit, auf die der Höchste Herrscher sich in den vergangenen Jahren zunehmend verlassen hatte. Eine Umkehr war nicht mehr möglich. Jetzt musste er darauf vertrauen, dass sein Leben und die Zukunft von Jibet und seinem ganzen Volk bei Bikon in guten Händen war.

Der Höchste Herrscher nickte. Er nahm den Stab des Lebens von der Wand, wo er ihn abgestellt hatte. Der Stab leuchtete grün. Er fühlte sich wie immer warm an, was ihm in dieser Welt, in der es keine Wärme mehr gab, eine gewisse Beruhigung verschaffte. Er klammerte die Finger seiner rechten Hand fest um den Stab. »Wir wollen die letzte Inspektion möglichst schnell hinter uns bringen.«

Bikon warf einen Blick zur erhöhten Plattform. Der Glasdeckel des Kälteschlafkokons des Höchsten Herrschers stand offen und schien nur auf ihn zu warten. Im Gegensatz zu vielen anderen Technikern erschauderte Bikon bei diesem Anblick nicht.

Mit einem Nicken führte Bikon den Höchsten Herrscher aus der Kammer in den breiten Korridor. Hinter den Wänden befand sich ein Teil der größten Schätze von Jibet. Weiter im Hintergrund war das Summen der Maschinen zu hören, die sie auf ihrer langen und gefährlichen Reise bewachen würden.

Im Korridor war es recht dunkel, da nur die Reisebeleuchtung brannte, wie Bikon sie nannte. Der Höchste Herrscher hätte sie eher als Nachtlichter bezeichnet, obwohl es in der Dunkelheit des Weltraums weder Tag noch Nacht gab.

Bikon und der Höchste Herrscher bewegten sich langsam von seiner Kammer zum Mittelpunkt des großen Schiffes und zu den kleineren Kammern, in denen seine Familie bereits im Tiefschlaf lag. Der Höchste Herrscher fragte sich, wie viele Geister in den nächsten siebzig Jahren durch diese Räume streifen würden. Die Geister jener, die sie im Kampf verloren hatten. Die Geister der Getreuen, für die es im Schiff keinen Platz mehr gegeben hatte. Dann verdrängte der Höchste Herrscher diese unangenehmen Gedanken. Er hatte sich alle Mühe gegeben. Die Nibix konnte nur eintausend Seelen aufnehmen. Das war nicht genug, aber es gab keine andere Möglichkeit.

Die beiden Männer hielten vor der Tür zur Königskammer an. Der Höchste Herrscher hatte insgeheim gehofft, nie wieder an diesen Ort zurückkehren zu müssen. Seine Frau befand sich in der Stasis, ihr geliebtes Gesicht war kaum noch in dem Dunst zu erkennen, der sich während der ersten Phase des Tiefschlafs bildete. Zumindest sah sie jetzt nicht mehr aus wie sein toter Vater, sondern eher wie eine Frau, die im Nebel ertrank. Er wandte den Blick ab und zwang sich dazu, die Schlafkokons seiner zwei Söhne zu betrachten, der Zukunft des Volkes von Jibet. Ihren jüngeren Gesichtern fehlte die Gelassenheit seiner Frau. Sein jüngster Sohn hatte Bikon gefragt, ob man während des Kälteschlafs träumte, aber Bikon hatte ihm darauf keine Antwort geben können. Der Höchste Herrscher wusste, dass der Junge seit dem Angriff auf den Höchsten Palast, mit dem die Revolution eingeleitet wurde, unter Albträumen gelitten hatte.

Sein älterer Sohn hatte über diese Frage gelacht, aber der Höchste Herrscher hatte auch in seinen Augen Furcht erkannt. Der ältere Junge wusste, dass sich die Tiefschlaftechnik noch im Experimentierstadium befand und dass hinter jeder Frage, die Bikon nicht beantworten konnte, ein Dutzend weitere standen.

Der Höchste Herrscher strich mit der Hand über die Glasabdeckung des Kokons, in dem sein älterer Sohn lag. Das Material fühlte sich kalt unter seinen Fingern an, aber nicht so kalt, wie er erwartet hatte. Der Abschied von seinen Söhnen war sehr gefühlvoll, aber auch voller Würde gewesen. Sie wussten, die Möglichkeit bestand, dass in siebzig Jahren viele der Schläfer nicht mehr erwachten, wenn die Nibix eine neue Welt gefunden hatte, wenn sie das Neue Jibet, ihr Ziel, erreicht hatte. Die Technik war noch nicht völlig ausgereift, und die Entwicklung war nur durch die Revolution vorangetrieben worden.

Jibim warf Bikon einen Blick zu. Es war sein Vorschlag gewesen, das große Weltraumschiff Nibix zu bauen, für den Fall, dass die Revolution siegreich sein sollte. Bikon hatte argumentiert, dass es besser wäre, eine neue Welt für die königliche Familie und ihre treuen Anhänger zu finden, wo sie in Frieden leben konnten, als bei einer Revolution umzukommen. Jibim hatte sich einverstanden erklärt, obwohl er nie daran geglaubt hatte, dass das Schiff tatsächlich irgendwann ihre einzige Rettung sein könnte. Er hatte nie geglaubt, dass die Revolution erfolgreich sein würde.

Doch vor vier Monaten war die Nibix in einer hohen Umlaufbahn um den Planeten die einzige Zuflucht vor dem sicheren Tod für ihn und seine Familie gewesen. Zu diesem Zeitpunkt war er erleichtert gewesen, dass es das Schiff gab.

Zu erleichtert für einen Mann, der sich seiner Ruhe und Ausgeglichenheit rühmte.

Die Inspektion der übrigen Schlafkammern benötigte nicht viel Zeit. Alle Räume sahen gleich aus. Sie waren kühl und dunkel, die ovalen Kokons standen auf dem Boden, und an den Wänden und der Decke befanden sich die metallisch glänzenden Überwachungseinrichtungen. Und in jedem Kokon der schlafende Körper eines Freundes oder eines Getreuen. Wenn er sich bemühte, konnte der Höchste Herrscher jeden identifizieren und genau seine Bedeutung für ihn, die Familie und die Regierung benennen.

Bikon behauptete, dass nun ihre individuellen genetischen Anlagen von viel größerer Bedeutung waren. Er sagte, dass es jetzt keine Rolle mehr spielte, was sie in der Vergangenheit geleistet hatten.

Natürlich spielte es sehr wohl eine Rolle. Ihre Vergangenheit hatte ihnen erlaubt, an Bord dieses Schiffes zu kommen, hatte ihnen statt der Hinrichtung zumindest einige weitere Monate Leben ermöglicht. Sie alle hatten sich das Recht auf einen friedlichen Tod erworben, selbst wenn dieser friedliche Tod im Innern eines Schlafkokons statt auf einem geheimnisvollen Planeten siebzig Jahre in der Zukunft stattfand.

Vielleicht hatten er und all seine Anhänger tatsächlich durch die Revolution das Leben verloren, nachdem die siebentausendjährige Herrschaft seiner Familie beendet worden war. Sie brauchten nur noch etwas Zeit, bis sie tatsächlich gestorben waren.

Der Höchste Herrscher verließ die letzte Kammer, gefolgt von Bikon. Der schwierige Teil der Inspektion war geschafft. Jetzt konnte er an die wirkliche Zukunft denken, die Zukunft, in die die Nibix sie bringen würde. Dann inspizierten sie die Brücke und die Kontrollzentren des Schiffes. Kein lebendes Wesen trat ihnen in den Weg, nur Maschinen summten in künstlichem Leben. Hier und dort schien ein Licht. Das Schiff funktionierte bereits vollautomatisch. Und so würde es die nächsten siebzig Jahre lang bleiben.

Der Höchste Herrscher wandte sich an Bikon. »Ich habe genug gesehen.«

Bikon nickte und machte sich in bedächtigem Tempo auf den Rückweg zur Kammer des Höchsten Herrschers. Der Höchste Herrscher fragte sich, ob sein unerschütterlicher Berater die gleiche Furcht empfand wie er. Oder ob er überhaupt jemals etwas empfunden hatte. Der Höchste Herrscher schüttelte den Kopf. Jetzt war es viel zu spät, um sich diese Frage zu stellen. Vielleicht in siebzig Jahren, wenn sie ihre neue Heimat erreicht hatten.

Rings um die zentrale Kammer halfen sich die wenigen noch übrigen Techniker gegenseitig dabei, in die Kokons zu steigen. Der Höchste Herrscher blieb stehen und sah ihnen zu. Er nickte einigen besorgten Gesichtern zu, sagte jedoch nichts. Dann schloss sich der Deckel des letzten Kokons über dem letzten der Techniker, und der Höchste Herrscher drehte sich zu seinem Berater um.

Bikon ging schnell zu seinem Schlafkokon, der sich direkt vor der Tür zur Kammer des Höchsten Herrschers befand. Ohne jede Gefühlsregung stieg er hinein und warf dem Höchsten Herrscher noch einen Blick zu, während seine Hand auf dem Deckel lag. »Sie werden das Gefühl haben, dass nur wenige Augenblicke vergangen sind, wenn sie in einer neuen Zukunft erwachen.«

Jibim nickte. »Ich weiß.«

Der Höchste Herrscher war stolz auf seine äußere Ruhe, doch Bikon besaß sie wirklich. Als er in den Kokon stieg – der durchaus zu seinem Sarg werden konnte –, wirkte es genauso routiniert, als würde er zu Bett gehen. Der Höchste Herrscher war froh, dass er selbst unbeobachtet wäre, wenn er sich in seinen eigenen Kokon legte. Er wollte sich nicht vor der Furcht verschließen, die er während all dieser Monate verborgen hatte.

Bikon legte sich nieder und schloss den Deckel. Die automatische Technik erwachte summend zum Leben, und kurz darauf legte sich ein Schleier über den zuvor klaren Deckel des Schlafkokons.

Der Höchste Herrscher blickte sich im Schiff um. Er betrachtete die Schlafkammern, die von hier aus zu sehen waren, und die offene Tür seiner eigenen. Jetzt war er als letzter wach, würde sich als letzter schlafen legen, wie es sein Wunsch für diesen Flug in die Freiheit gewesen war. Er erschauderte, als er an die Last des Vertrauens dachte, das seine tausend Anhänger und Familienangehörigen in ihn gesetzt hatten. Sie hatten ihm geglaubt, als er ihnen gesagt hatte, dass es da draußen eine neue Welt für sie gab, wo sie ohne Furcht nach ihren Überzeugungen leben konnten. Sie mussten sich nur auf den Weg machen. Und wenn sie ihm folgten, würden sie das Ziel erreichen.

Er hoffte, dass sein Versprechen sich bewahrheitete.

Der Höchste Herrscher bewegte seine Hand über einer Konsole und ließ damit die letzte Beleuchtung erlöschen. Nur noch die Lichter der Konsole waren aktiv. Ein kühler, silbriger Schein drang aus seiner Schlafkammer. Der Punktstrahler würde bis zuletzt brennen, bis sein Kokon geschlossen war.

Jetzt gab es keine Umkehr mehr. Mit einem letzten Blick in die dunklen Gänge machte er kehrt und betrat seine Schlafkammer. Der Kokon auf der Plattform strahlte wie der Thron an jenem Tag, als er den Stab des Lebens empfangen hatte, am Tag, als sein Vater gestorben war.

Er hielt den Stab mit festem Griff und stützte sich darauf, als er den Rest des Weges zurücklegte. Sein Mund war trocken, seine Schultern angespannt. Niemand würde sich von ihm verabschieden. Niemand würde tröstende Worte sprechen, während er einschlief.

Es war niemand mehr da, der es tun konnte.

Seine Fehler hatten ihn in diese Lage gebracht. Die Revolution hatte sich während seiner Herrschaft und nicht während der seines Vaters ereignet. Der Stab des Lebens, einst der Mittelpunkt der Regierung und der Religion von Jibet, war jetzt zusammen mit der Familie von Jibim Kiba Siber im Exil. Der Höchste Herrscher betrachtete den leuchtenden Stab und fragte sich, ob er in den siebzig Jahren seine Leuchtkraft verlieren würde. Er hoffte es nicht.

Er trat auf die Plattform, genauso würdevoll, wie er am Tag seiner Krönungszeremonie den Thron bestiegen hatte. Dann raffte er sein schwarzes Gewand, kletterte in den Kokon und rückte sich zurecht, bis er eine bequeme Lage gefunden hatte. Es fühlte sich nicht wie ein Bett an. Es war ein kühler, dunkler Behälter, dem er sein Leben anvertraute. Dann berührte er noch einmal den grünen Stab und sprach mit lauter Stimme zum dunklen, stillen Schiff. »Möge die Macht des Glaubens und die Kraft der wahren Anhänger uns alle zu einer neuen Heimat führen.«

Er nahm seine Hand vom grünen Stab und berührte den Knopf, der den Deckel des Kokons schloss. Der Deckel senkte sich lautlos herab, bis ein leises Zischen verriet, dass sich der Behälter mit Schlafgas füllte. Der Höchste Herrscher von Jibet glitt in das erste Stadium des Kälteschlafs hinüber.

Kapitel 1

Jadzia Dax blieb vor Quarks Bar stehen. Sie warf ihren Pferdeschwanz über die Schulter zurück und zupfte an den Ärmeln ihrer Uniform. Sie war zwar nicht offiziell im Dienst, aber sie hatte eine Aufgabe vor sich, bei der sie sich in einer luftigen Bluse und Hosen aus Seide unbehaglich gefühlt hätte.

Julian schien zwar seine Schwärmerei für sie überwunden zu haben, doch in ihren vielen Leben hatte sie gelernt, dass der Anschein nicht immer den Tatsachen entsprach.

Quarks Bar war voll. In den letzten Tagen waren mehrere Frachtschiffe eingetroffen, deren Besatzungen schon seit viel zu langer Zeit keinen Ausgang mehr gehabt hatten. Sie drängten sich in der Bar, als wäre es der einzige interessante Ort in der Station. Die grellen Uniformen in Gold und Purpur und dem widerlichsten Lindgrün, das sie jemals gesehen hatte, bildeten auffällige Farbtupfer im schwach erleuchteten Raum. Ein Teil der Besatzungen war direkt in Quarks Bar gekommen, so dass sich der Geruch nach Weltraumschmutz und dem Schweiß verschiedener Spezies mit den vertrauten Düften des bajoranischen Weins und des tirellianischen Starkbiers mischte.

Sie wünschte sich, Quark hätte ihren Rat angenommen und ein Schild mit dem Hinweis VOR BETRETEN DER BAR MÜSSEN ALLE GÄSTE BADEN aufgehängt. Er hatte sich geweigert, was sie nicht überrascht hatte. Sein erstes Argument hatte ihren Erwartungen entsprochen (»Kommen Sie, Lieutenant, Sie wollen doch nicht die freie Wirtschaft behindern!«), während sein zweites eine leichte Überraschung für sie gewesen war (»Außerdem würde die Hälfte meiner Gäste ein Bad nicht überleben buchstäblich!«). Dass die andere Hälfte den Gestank vielleicht nicht überlebte, hatte Quark nicht weiter interessiert.

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