Star Trek - The Next Generation: Soldaten des Schreckens - Dean Wesley Smith - E-Book

Star Trek - The Next Generation: Soldaten des Schreckens E-Book

Dean Wesley Smith

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Beschreibung

Wie kann die Invasion gestoppt werden?

Vor achtzig Jahren konnte die Enterprise unter dem Kommando von James T. Kirk eine Invasion dämonenartiger Aliens abwehren. Nun tauchen sie erneut auf, und wieder ist es die Enterprise, die sich den Invasoren entgegenstellt, diesmal jedoch mit Jean-Luc Picard als Captain. Die Dämonen haben ihre Angriffstaktik geändert: Sie projizieren unerträgliche Horrorvisionen ins Bewusstsein der Crew und manipulieren die Empfindungen. Picard erkennt, dass er es nur mit der Vorhut einer gigantischen Invasionsflotte zu tun hat. Wenn es ihm nicht gelingt, das künstlich geschaffene Wurmloch zu schließen, ist der Alpha-Quadrant verloren.

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Achtzig Jahre zuvor ist es der Enterprise unter dem Kommando von Captain Kirk gelungen, eine Invasion dämonenartiger Aliens vom anderen Ende der Galaxis zurückzuschlagen. Doch plötzlich tauchen die Albtraumwesen am Rande des Föderationsgebiets wieder auf und überfallen eine Beobachtungsstation.

Und wieder ist es die U.S.S. Enterprise – diesmal mit Jean-Luc Picard als Captain –, die sich als erste den Eindringlingen entgegenstellen muss. Aber die Dämonen haben ihre Angriffstaktik verändert. Sie manipulieren die Empfindungen der Crew, projizieren unerträglichen Horror ins Bewusstsein der Starfleet-Offiziere.

DEAN WESLEY SMITH & KRISTINE KATHRYN RUSCH

SOLDATEN DES SCHRECKENS

Star Trek™

The Next Generation

Invasion 2

Kapitel 1

Lieutenant Robert C. Young – ›Bobby‹ für alle, die ihn kannten – lehnte sich zurück und stützte die Füße an der Konsole weiter vorn ab. Er war athletisch gebaut und hatte blondes Haar, das manchmal länger wurde, als es die Starfleet-Vorschriften erlaubten. Den Sessel hatte er so verändert, dass er sich leicht nach hinten kippen ließ. Bequemlichkeit: So hieß eine der wichtigsten Prioritäten in seinem Leben. An Bord der Brundage-Station gab es nichts weiter als langweilige Routine – seine Strafe dafür, Admiral Kirschbaum gegenüber behauptet zu haben, nichts in Starfleet ließe sich mit Skilaufen im terranischen Sun Valley, Idaho, vergleichen.

Bei jener Gelegenheit war ihm nicht klar gewesen, dass er mit einem Admiral sprach. Er hatte vielmehr vermutet, es mit einem aufgeblasenen Narren zu tun zu haben, der glaubte, jeder Offizier sei auf interstellare Reisen erpicht. Bobbys Ausbildung an der Starfleet-Akademie ging auf das Drängen seiner Mutter zurück, die befürchtete, dass ihr Sohn den Rest seines Lebens auf schneebedeckten Berghängen verbringen wollte, ohne jemals irgend etwas zu erreichen. Sie glaubte, dass er mittellos sterben würde, ohne irgendeinen Beruf erlernt zu haben. Bobby hingegen vertrat den Standpunkt, dass Skilaufen völlig genügte, um dem Leben eines Mannes Sinn und Inhalt zu geben.

Doch er liebte seine Mutter, und deshalb war er zur Starfleet-Akademie gegangen. Dort erwies er sich als guter Kadett, kam schnell bei der Ausbildung zum Offizier voran, besuchte eine Party zuviel und beleidigte dabei den falschen Admiral.

Später erfuhr er von Freunden: Wenn er die gleichen Worte an Admiralin Zlitch gerichtet hätte, wäre sie sicher bereit gewesen, darüber zu lachen und anschließend mit ihm über die neuesten Skischuhmodelle zu diskutieren.

Admiral Kirschbaum hatte einfach nur gesagt: Wenn Sie die Galaxis langweilig finden, junger Mann, so habe ich genau den richtigen Auftrag für Sie.

Brundage-Station. Gab es einen abgelegeneren Ort? Vor fünfzig Jahren hatte irgendein Witzbold – vermutlich ebenfalls ein Skiläufer – die Station nach einem berühmten Skiberg von McCall, Idaho, benannt. Der Grund: Gerüchten zufolge befand sich die Station am steilen, schlüpfrigen Hang zum Nichts.

Inzwischen lautete die offizielle Bezeichnung ›Überwachungsstation Brundage Point‹. In den ältesten Hinweisen war die Rede von ›Furien-Überwachungsstation‹. Vor über achtzig Jahren hatten enorm mächtige Wesen diese Region des Alls erreicht und sich als Feinde zu erkennen gegeben. Durch ihr Erscheinen war ein ganzes Sonnensystem vernichtet worden, dessen Reste noch immer langsam über die Bildschirme glitten. Bobby kannte die alten Hologramme und Berichte, wusste auch von der Schlacht, die damals im stellaren Territorium der Klingonen stattgefunden hatte. Er eignete sich das Wissen nicht aus Interesse an, sondern weil der Dienst es erforderte.

Starfleet glaubte, dass die Furien irgendwann zurückkehrten.

Bisher war das nicht der Fall gewesen.

Andere Lieutenants hatten an Bord der Brundage-Station gearbeitet, um nach drei Jahren abgelöst zu werden und zu schwören, nie wieder über leeren Raum zu wachen.

Inzwischen war Bobby schon seit zwei Jahren an Bord der Station. Nach drei Tagen hatte er mit dem Gedanken gespielt, dem Admiral zu schreiben und sich bei ihm zu entschuldigen. Inzwischen verstand er den gerissenen alten Mann. Der Admiral hatte Bobby einen leichten Job gegeben, um ihm zu zeigen, dass aktiver Dienst in jedem Fall besser war, als den ganzen Tag über in sprichwörtliche Leere zu starren und auf die Rückkehr eines Feindes zu warten, der vermutlich nie kommen würde.

Inzwischen hatte sich Bobby an die Station gewöhnt, zu deren Crew außer ihm noch drei andere Personen gehörten. Manchmal kamen Raumschiffe und sorgten für ein wenig Abwechslung. Abgesehen von Brundage selbst gab es noch vierzig unbemannte Ortungssatelliten, die meisten von ihnen entlang der klingonischen Grenze. Gelegentlich bemerkten sie etwas, aber die meiste Zeit über geschah nichts.

Bobby rechnete auch diesmal mit einer ruhigen, ereignislosen Abendschicht.

In seiner Kabine lagen holographische Broschüren der nächsten Wintersportorte. Die dreidimensionalen Prospekte betrafen auch ein spezielles Ski-Zentrum auf Regal III, das Niedrigschwerkraft-Pisten anbot. Bevor er in dieser Nacht unter die Decke kroch, wollte er sich ausgiebig damit beschäftigen. Bald begann sein erster längerer Urlaub, und er war fest entschlossen, jede einzelne Minute in vollen Zügen zu genießen.

Der Beobachtungsraum erschien ihm noch immer riesig, obgleich er kaum mehr Platz bot als die Pilotenkanzel eines Shuttles. Zwei breite Bildschirme präsentierten das All und vermittelten einen Eindruck von Größe. Die Displays und Anzeigen darunter zeigten die für sie typische Inaktivität.

Es standen einige Systemkontrollen auf dem Programm, aber sie konnten noch etwas warten. Bei seiner Abendschicht hatte Bobby eine eigene Art von Routine entwickelt, die ihm half, wach zu bleiben.

Eine rote Kontrolllampe blinkte auf der Konsole, und ihr Licht glitt über das schwarze Leder des Stiefels. Bobby runzelte die Stirn, seufzte und beugte sich vor.

Eine Fehlfunktion.

Wenigstens bekam er dadurch etwas zu tun.

Aber dass ausgerechnet diese Kontrolllampe blinkte …

Die Sensoren der Ortungssatelliten hatten irgend etwas erfasst.

Plötzlich zitterten Bobbys Hände vor Aufregung, und er musste sich an folgendes erinnern: Der letzte Alarm dieser Art war von Meteoriten ausgelöst worden.

Seine Finger huschten über die Kontrollen, als er die Systeme überprüfte.

Alles in bester Ordnung, sowohl in der Station als auch bei den Satelliten. Allerdings: Die von den Sensoren ermittelten Daten deuteten auf einen sonderbaren Masseschwund hin. Das ergab überhaupt keinen Sinn. Wie konnte Masse verschwinden?

Bobby klopfte auf seinen Insignienkommunikator. »Wong! Airborne! Judy! Die Instrumente registrieren etwas.«

»Wir sind unterwegs«, tönte Wongs Stimme aus dem Kom-Lautsprecher. »Überprüfen Sie die Systeme.«

»Ist bereits erledigt«, erwiderte Bobby scharf. Wong hatte kein Recht, ihm Anweisungen zu erteilen, auch wenn nur er über technische Erfahrung verfügte.

Trotzdem nahm Bobby einen zweiten Systemtest vor, um jede Möglichkeit eines Fehlers auszuschließen – immerhin gab es genug Zeit. Die anderen würden eine Weile brauchen, um den Kontrollraum zu erreichen. Sie hatten sich in ihren Quartieren aufgehalten, vielleicht schon geschlafen. Es machte Bobby nie etwas aus, die Nachtschicht zu übernehmen – er hielt ohnehin nichts von der Unterscheidung zwischen künstlicher Nacht und künstlichem Tag.

Der zweite Test ergab ebenfalls keine Fehler. Die Masse des betreffenden Ortungssatelliten nahm auch weiter geringfügig ab, obwohl das eigentlich unmöglich sein sollte. Eins stand fest: Etwas geschah dort draußen. Aber was?

Wenig später glitt das Schott hinter ihm beiseite, und Wong kam herein: ein schlanker Mann, doppelt so alt wie Bobby.

Wong trat näher, beugte sich über die Konsole und begann mit einem dritten Systemtest. Seine Finger tanzten dabei so schnell über die Kontrollen, dass sie sich in Schemen verwandelten.

»Ich habe alles überprüft«, sagte Bobby. »Schon zweimal.«

»Hm«, erwiderte Wong unbeeindruckt. Als das Kontrollprogramm keine Fehler meldete, fügte er hinzu: »Das ist doch unmöglich.« Anschließend begann er mit einigen Tests, die Bobby nie in den Sinn gekommen wären. Der Lieutenant hielt ihn nicht davon ab, denn es war in jedem Fall besser, auf Nummer Sicher zu gehen. Er spürte, wie seine innere Unruhe zunahm. Nie zuvor hatte er in Erwägung gezogen, dass die Ortungssatelliten einen echten Alarm auslösen könnten.

Judy traf ein. Sie hatte das lange, silbrig glänzende Haar nicht zusammengesteckt und trug einen Morgenmantel über der zivilen Kleidung. Die kleine, gut fünfzig Jahre alte Frau war das inoffizielle Oberhaupt der Gruppe. Sie hatte zwei erwachsene Kinder, die beide zu Starfleet gehörten, und kochte gern. Manchmal wurde sie sogar ›Mom‹ genannt, ohne dass sie Einwände dagegen erhob.

»Was ist los?«, fragte sie und nahm im Sessel links von Bobby Platz.

»Einer der Ortungssatelliten hat den Alarm ausgelöst.«

Wong brummte etwas Unverständliches und leitete einen weiteren Test ein.

»Haben Sie die Systeme überprüft?«

Bobby bedachte sie mit einem durchdringenden Blick. Hielten ihn alle für einen Idioten? »Zweimal«, antwortete er.

»Hm«, erwiderte Judy, und es klang ebenso unbeeindruckt wie zuvor bei Wong.

Airborne platzte mit zerzaustem Haar herein. Wie Bobby hatte er einen Hang zum Tollkühnen, was bei ihm bedeutete: Er sprang gern, insbesondere von Dingen, die sich bewegten. Der hochgewachsene und schlaksige Airborne hatte mehr Knochenbrüche hinter sich, als Bobby zu zählen wagte. Schon seit einer ganzen Weile versuchte er, ihn davon zu überzeugen, dass das Springen mit Skiern besonders viel Spaß machte. Doch es widerstrebte Airborne, ausreichend Zeit zu investieren, um Skilaufen zu lernen. Er meinte, man könnte auch so springen.

»Haben die Sensoren wieder Meteoriten erfasst?«, fragte Airborne und rieb sich den Schlaf aus den Augen.

»Nein«, sagte Wong. »Dort draußen findet ein bemerkenswerter Masseschwund statt. Irgend etwas Seltsames geschieht.«

Sein Tonfall wies deutlich auf den Ernst der Situation hin. Bobby schluckte unwillkürlich.

»Es ist also eine ernste Sache«, sagte er und beugte sich vor.

»Ich stelle eine Verbindung mit Starfleet Command her.« Judy schob ihren Sessel in Richtung Kommunikationsstation.

»Ja«, bestätigte Wong.

Airborne näherte sich ihm und griff mit beiden Händen nach der Rückenlehne seines Sessels. »Sagen Sie uns, was los ist, Wong. Spielen Sie sich nicht auf.«

»Er spielt sich nicht auf«, sagte Bobby. Wong versuchte nie, sich den anderen gegenüber einen Vorteil zu verschaffen – er hielt seine Kollegen nur für inkompetent.

»Etwas hat gerade die Warnboje bei Position 473 zerstört«, erwiderte Wong.

Judys Hand verharrte über den Kom-Kontrollen. »Zerstört?«

Bobby schenkte ihr keine Beachtung und konzentrierte sich darauf, Informationen abzurufen. »Daten erscheinen jetzt auf dem Bildschirm.«

»Wir brauchen sie gar nicht.« Airborne ließ sich in den einzigen noch freien Sessel sinken.

Bobby sah ihn an. Airbornes normalerweise dunkle Haut wirkte nun fahl und grau.

»Der Furienpunkt.« Wongs Stimme klang so, als sei ihm plötzlich übel geworden.

»O nein«, sagte Bobby. Natürlich kannten sie alle die Einzelheiten der Furien-Schlacht; wer an Bord der Brundage-Station arbeitete, musste sich damit auskennen. Aber die Berichte über die Furien … Sie erschienen viel zu übertrieben und dadurch unglaubwürdig.

Judy betätigte die Kom-Kontrollen mit neuer Entschlossenheit.

Airborne überprüfte Wongs Hinweise. Er stand in einem besonderen Verhältnis zu den Furien: Er erzählte von ihnen, wenn es an Bord zu langweilig wurde.

»Verdammt«, flüsterte er.

Bobby wollte nicht Bescheid wissen, aber etwas zwang ihn, die Frage zu stellen. »Haben Sie den Bereich sondiert?«

Airborne schüttelte den Kopf. »Es liegt nur eine Bestätigung der Position vor«, antwortete er. »Der Ortungssatellit ist verschwunden, und dort draußen geschehen sehr seltsame Dinge.«

Bobby musste etwas unternehmen, um nicht völlig die Kontrolle zu verlieren. »Nun, setzen Sie die Sondierungen fort. Ich möchte wissen, was passiert.«

»Ich nicht«, flüsterte Airborne. Trotzdem beugte er sich zur Konsole vor.

Seine Finger huschten über die Kontrollen.

»Haben Sie eine Verbindung mit Starfleet hergestellt?«, wandte sich Bobby an Judy.

»Nein, Sir«, erwiderte sie und kehrte automatisch zum üblichen Starfleet-Protokoll zurück. Bobby war ihr dankbar dafür.

Wong atmete tief durch. »Die Sensoren registrieren eine ziemlich ausgeprägte temporale Anomalie. Man könnte fast meinen, dass dort, wo sich der verschwundene Ortungssatellit befand, nun ein schwarzes Loch existiert. Allerdings … Es ist mehr als nur ein schwarzes Loch. Es scheint sich um einen Riss im All zu handeln.«

»Meine Güte«, sagte Airborne leise und starrte auf die Anzeigen seiner Konsole. »Bobby … Äh, Lieutenant, Sir, gerade sind fünf Schiffe im Riss erschienen.«

»Was?« Bobby berührte einige Schaltflächen, und daraufhin verschwanden die scrollenden Daten vom Monitor. Statt dessen erschien eine Darstellung des Bereichs 473 im Projektionsfeld. Er hielt genau Ausschau, konnte jedoch keine Raumschiffe erkennen.

»Ich bekomme die gleichen Anzeigen, Sir«, meldete Wong. »Fünf Schiffe sind bei der Anomalie materialisiert und nehmen derzeit stationäre Positionen ein. Offenbar sind sie ziemlich groß!«

»Können Sie die Raumer identifizieren?«, fragte Bobby und versuchte, ruhig zu sprechen.

Wong schüttelte den Kopf. Bobby rollte seinen Sessel zu ihm und warf einen Blick auf die dortigen Anzeigen. So etwas hatte er noch nie zuvor gesehen – in den ihm bekannten Unterlagen fanden sich keine Informationen darüber.

»Zwei Schiffe verlassen ihre Position und fliegen in unsere Richtung«, sagte Wong.

»Wie viel Zeit bleibt uns?«, fragte Bobby.

Wong deutete auf ein ganz bestimmtes Display. »Drei Minuten.«

»Sie sind zurückgekehrt«, brachte Airborne mit vibrierender Stimme hervor. Bobby beobachtete, wie er sich kurz schüttelte und dann tief Luft holte.

»Es besteht Kom-Verbindung mit Starfleet, Sir«, sagte Judy.

Bobby merkte erst jetzt, dass er den Atem angehalten hatte. Er ließ ihn entweichen. »Verschlüsseln Sie die Signale.«

Er wartete, bis Judy nickte, verlor dann keine Zeit mehr. »Hier ist die Überwachungsstation Brundage Point. Wir haben einen Notfall der Priorität Eins.«

Wong und Judy schnappten unwillkürlich nach Luft. Bobby kannte den Grund dafür: Bei Starfleet gab es keine höhere Priorität für einen Notfall. Doch wenn Airborne recht hatte, so brauchten sie alle Hilfe, die sie bekommen konnten.

»Noch zwei Minuten«, sagte Wong.

Admiral Kirschbaums Gesicht erschien auf dem Kom-Schirm. Bobby freute sich sogar darüber, jenen Mann zu sehen, dem er seinen gegenwärtigen Posten verdankte. »Ich höre, Lieutenant.«

Bobby straffte die Schultern und gab sich alle Mühe, seine Stimme fest klingen zu lassen, obwohl die Anspannung um ihn herum stieg. »Die Warnboje beim Furienpunkt wurde zerstört. Bevor sie verschwand, stellten unsere Scanner einen geringfügigen Masseschwund fest. Inzwischen hat sich eine temporale Anomalie gebildet, und dort sind fünf große Raumschiffe unbekannten Ursprungs erschienen. Zwei von ihnen sind hierher unterwegs, und es dauert nicht mehr lange, bis sie auf Gefechtsreichweite heran sind.«

Admiral Kirschbaum erbleichte und schluckte. »Fünf Schiffe?«

Bobby nickte. »Ja, Sir. Fünf.«

Der Admiral beugte sich zum visuellen Übertragungssensor vor. »Können Sie die Station verlassen, bevor die Fremden bei Ihnen eintreffen?«

Bobby sah kurz zu Wong, der den Kopf schüttelte.

»Dazu genügt die Zeit nicht, Sir«, antwortete der Lieutenant. »Die beiden Schiffe haben uns fast erreicht.«

Kirschbaum hob den Kopf und nickte kurz, deutete auf diese Weise eine Entschuldigung an. »Erinnern Sie sich an Ihre Ausbildung, Lieutenant. Was von Position 473 kommt, muss für ein Schiff der Furien gehalten werden. Stufen Sie die fremden Raumer als feindliche Einheiten ein und sehen Sie eine Kriegserklärung in ihrem Anflug. Verhalten Sie sich entsprechend. Verstanden? Übermitteln Sie möglichst viele Daten über diesen Kanal, solange Sie dazu imstande sind.«

»Erledigt«, sagte Judy zu Bobby. »Starfleet bekommt die aktuellen Informationen. Außerdem habe ich alle unsere Logbuchdateien transferiert.«

Bobby sah zu dem Schirm, der die beiden größer werdenden Schiffe zeigte. Sie wiesen nicht die geringste Ähnlichkeit mit den Holobildern des ersten Furienraumers auf. Sie waren schwarz und verfügten über Erweiterungen, die wie angelegte Schwingen wirkten. In gewisser Weise sahen sie aus wie Raubvögel im Sturzflug.

»Eine Kriegserklärung«, wiederholte Bobby und ballte die Fäuste. »Ja, Sir.«

»Ich wünsche Ihnen allen viel Glück«, sagte Kirschbaum, und dann verschwand sein Abbild vom Schirm.

Die Stille im Raum schien kaum lauter sein zu können. Airborne schlug stumm die Hände vors Gesicht.

Ihnen blieb keine Zeit für Verzweiflung. Bobby musste handeln.

»Schilde hoch und Einsatzbereitschaft für Waffen«, sagte er.

»Ich übermittle auch weiterhin Informationen und die telemetrischen Daten«, verkündete Judy.

Bobby griff unter die Konsole und holte die für den Notfall bestimmten Phaser hervor. Er fand nur drei, genug für seine Begleiter. Der vierte Phaser steckte an seinem Gürtel – er war der einzige, der eine Uniform trug.

»Beide Schiffe haben auf Relativgeschwindigkeit null abgebremst«, sagte Wong, als Bobby ihm einen Phaser reichte. »Aus irgendeinem Grund kann ich sie nicht sondieren.«

Plötzlich ging ein roter Strahl vom ›Schnabel‹ eines Schiffes aus.

Die Schilde der Station flackerten erst blau, dann rot und schließlich weiß. Die Brundage-Station schüttelte sich so heftig, als ritte sie auf einer Welle. Bobby hielt sich an der Konsole fest. »Bericht!«

»Wir haben die Deflektoren verloren«, sagte Judy. »Und die Fremden scheinen zu versuchen, einen Kontakt mit uns herzustellen.«

»Auf den Schirm.«

Judy nickte. Die Darstellung des Projektionsfelds wechselte, und in der Sekunde, bevor das neue Bild erschien, fühlte sich Bobby von Entsetzen erfasst. Es wuchs aus seinem Hinterkopf, dehnte sich durchs Rückgrat aus. Dies war sein erstes echtes Kommando.

Er versuchte, ruhig zu atmen, doch Grauen schnürte ihm die Kehle zu.

Dann wich die Schwärze auf dem Schirm einem scharlachroten Gesicht mit schwarzer Schnauze und Widderhörnern anstatt von Ohren. Die Augen waren lang und schmal. In ihren Ecken wanden sich Maden hin und her, wirkten wie sonderbare Tränen.

Judy keuchte, und Airborne verbarg das Gesicht hinter den Armen. Wong rollte seinen Sessel zurück, als befürchtete er, das Wesen könnte vom Bildschirm springen und ihn angreifen.

Bobby ballte die Fäuste so fest, dass sich die Fingernägel in die Handballen bohrten. Das Entsetzen schien sich im Raum auszubreiten und zu verdichten, dabei fast Substanz zu gewinnen.

Der Lieutenant zwang sich, Luft zu holen.

Das Geschöpf auf dem Schirm öffnete den Mund. Silbriger Speichel rann über die spitz zulaufenden Zähne. »Ergeben Sie sich«, erklang eine tiefe, von Macht und Autorität kündende Stimme. Bobby spürte sie bis in die Zehenspitzen. »Oder Sie werden vernichtet.«

Das Bild verschwand.

Bobby rührte sich nicht; eisiger Schrecken lähmte ihn. Doch er musste sich bewegen, um der anderen willen.

Judy und Wong starrten mit offenem Mund zum Schirm. Airborne hob langsam den Kopf. Nichts erinnerte mehr an sein sorgloses Gebaren – seine Augen sahen aus wie zwei dunkle Löcher im Kopf.

»Die Geschichte wiederholt sich«, raunte er. »Zum zweiten Mal in hundert Jahren hat der Teufel die Tore der Hölle geöffnet.«

Bobby holte schnell Luft. »Und zum zweiten Mal werden wir sie schließen.« Er sprach mit der Zuversicht, wie sie seiner Meinung nach einem guten Starfleet-Offizier gebührte. Doch es gelang ihm nicht, an die eigenen Worte zu glauben.

Kapitel 2

Ein Schweißtropfen rann über Will Rikers Schläfe. Mit beiden Händen griff er nach dem Steuerknüppel und lenkte den Jet steil nach oben, fort vom unter ihm glänzenden blaugrünen Meer. Ein roter Laserblitz zuckte am Cockpit vorbei, als die enormen Andruckkräfte Riker ins Polster des Pilotensessels pressten.

Seit seiner Zeit an der Akademie hatte er sich nicht mehr mit diesen Luftkampf-Simulationen beschäftigt, und der Mangel an Übung machte sich jetzt bemerkbar. Er galt als einer der besten Piloten bei Starfleet und der beste an Bord der aber die Simulationsprogramme verwendeten alte Jets, die in relativ geringer Höhe über der Oberfläche eines Planeten flogen. Eingesetzt wurden Laser, und zwanzig Treffer bedeuteten einen ›Abschuss‹.

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