Star Trek - Seekers 2 - Dayton Ward - E-Book

Star Trek - Seekers 2 E-Book

Dayton Ward

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Beschreibung

Die Taurus-Region. Einst hatte eine mächtige fremde Spezies dieses Gebiet durch Eroberung für sich beansprucht. Obwohl es hier Unmengen zu entdecken und reiche Welten zur Kolonisierung gibt, ist kaum etwas über diese Region bekannt. Die Föderation hat zwei ihrer besten Schiffe dorthin geschickt, um die Geheimnisse zu ergründen … Die Tomol sind eine primitive Zivilisation, die auf einer abgelegenen Welt auf einer einsamen Insel lebt. Ihre Kultur ist ein Enigma, in deren Zentrum die Bereitschaft ihrer Mitglieder steht, mit erreichen des Erwachsenenalters einen schmerzhaften und feurigen Selbstmord zu begehen. Aber ein Mitglied ihrer Klans ist dieser Verpflichtung nicht nachgekommen, was eine Verwandlung in eine neue, mächtige Lebensform nach sich zieht. Captain Atish Khatami und die Besatzung des Raumschiffs Endeavour reagieren auf den Notruf der U.S.S. Sagittarius – die nach einem schweren Kampf mit den Klingonen auf dem Planeten abgestürzt ist – und müssen nun eine Rettungsmission wagen … Und das, obwohl sie sich gerade mit den sich weiterentwickelnden und immer heimtückischeren Tomol gegenübersehen, die, sollten sie von ihrer Heimatwelt entkommen, eine Gefahr für die gesamte Galaxis darstellen!

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STAR TREK™

SEEKERS

DIVERGENZPUNKT

DAYTON WARD KEVIN DILMORE

Story vonDavid Mack, Dayton Ward & Kevin Dilmore

Based onStar Trekcreated by Gene Roddenberry

Ins Deutsche übertragen vonSusanne Picard

Die deutsche Ausgabe von STAR TREK – SEEKERS: DIVERGENZPUNKT

wird herausgegeben von Amigo Grafik, Teinacher Straße 72, 71634 Ludwigsburg.

Herausgeber: Andreas Mergenthaler und Hardy Hellstern, Übersetzung: Susanne Picard; verantwortlicher Redakteur und Lektorat: Markus Rohde; Lektorat: Jana Karsch; Korrektorat: André Piotrowski; Satz: Rowan Rüster/Amigo Grafik; Cover Artwork: Rob Caswell;

Print-Ausgabe gedruckt von CPI Moravia Books s.r.o., CZ-69123 Pohorelice. Printed in the Czech Republic.

Titel der Originalausgabe: STAR TREK – SEEKERS: POINT OF DIVERGENCE

German translation copyright © 2017 by Amigo Grafik GbR.

Original English language edition copyright © 2014 by CBS Studios Inc. All rights reserved.

™ & © 2017 CBS Studios Inc. STAR TREK and related marks and logos are trademarks of CBS Studios Inc. All Rights Reserved.

This book is published by arrangement with Pocket Books, a Division of Simon & Schuster, Inc., pursuant to an exclusive license from CBS Studios Inc.

Print ISBN 978-3-95981-439-3 (Dezember 2017) · E-Book ISBN 978-3-95981-442-3 (Dezember 2017)

WWW.CROSS-CULT.DE • WWW.STARTREKROMANE.DE • WWW.STARTREK.COM

IN MEMORIAM

Ann C. Crispin5. April 1950 – 6. September 2013

»Ich persönlich glaube,dass eine gute Geschichte einfach eine gute Geschichte ist, was auch immer darin geschrieben steht.«

Inhalt

HISTORISCHE ANMERKUNG

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

DANKSAGUNGEN

HISTORISCHE ANMERKUNG

Diese Geschichte findet im August 2269 statt, ein paar Monate nachdem das Raumschiff Enterprise von einer Rettungsmission auf Camus II (STAR TREK»Gefährlicher Tausch«) zurückkehrte und ungefähr sechs Monate nach der Zerstörung der Sternenbasis 47 (STAR TREK – VANGUARD»Sturm auf den Himmel«). »Divergenzpunkt« setzt die Ereignisse des ersten STAR TREK – SEEKERS-Romans »Zweite Natur« fort.

KAPITEL

1

Kang kochte vor Wut.

Der Captain des imperialen Kreuzers thronte in seinem Kommandosessel auf dem Podest in der Mitte der Brücke der Voh’tahk und hatte die Hände vor der Brust ineinander verschränkt. Seine Fingernägel gruben sich so fest in die Handrücken, als hungerten sie nach seinem eigenen Blut. Er biss die Kiefer zusammen und spürte das rhythmische Knirschen seiner Zähne, während er den verfluchten grünen Ball voller Wasser anstarrte, der sich auf dem Hauptschirm breitmachte, und sich dabei vorstellte, wie die Welt dort unten in Flammen aufging.

»Bericht!«, verlangte er kurz angebunden. »Wo ist dieser Föderationskreuzer, Mahzh?«

Der Senior-Waffenoffizier der Voh’tahk wandte sein Gesicht dem Captain zu. »Die Endeavour behält nach wie vor den Standardorbit bei und befindet sich derzeit von uns aus gesehen auf der anderen Seite des Planeten. Auf dieser Umlaufbahn wird sie jeden Augenblick die Absturzstelle der Homghor passieren und gleich darauf die ihres eigenen abgestürzten Schiffs. Ihre Waffen und Schilde sind aktiv und ihre Sensoren scannen beide Positionen.«

Es war weniger als ein rep her, seit die I.K.S. Homghor, der Bird-of-Prey, der die Voh’tahk in dieses Sonnensystem begleitet hatte, auf die Oberfläche dieses Planeten gestürzt war. Und das, gleich nachdem sie den Waffen eines Scout-schiffs der Föderation, der U.S.S. Sagittarius, zum Opfer gefallen war. Außer sich vor Zorn und Rachedurst, hatte Kang die Waffen der Voh’tahk gegen das winzige Schiff der Sternenflotte eingesetzt und es in die Atmosphäre des Planeten getrieben. Die Homghor war auf der größten Landmasse dieser Welt niedergegangen, während das Kundschafterschiff der Sternenflotte eine Bruchlandung auf einer kleineren, nahe gelegenen Insel hingelegt hatte. Kurz darauf war die U.S.S. Endeavour aufgetaucht, trotz seiner Warnung, das Föderationskriegsschiff solle einen weiten Bogen um das System machen. Der Captain der U.S.S. Endeavour hatte die Forderung zurückgewiesen und es stattdessen vorgezogen, ihn zu ermahnen, von weiteren Feindseligkeiten abzusehen. Das hatte Kang in Wut versetzt und er musste jedes Jota seiner Willenskraft zusammenkratzen, um die Beherrschung zu wahren.

»Steuerung, behalten Sie die derzeitige Umlaufbahn bei«, befahl er und warf noch einen Blick auf Mahzh. »Was ist jetzt mit der Sagittarius?« Ihn ärgerte nach wie vor, dass er keine Möglichkeit gehabt hatte, das lästige kleine Schiff zu zerstören, bevor es auf den Planeten hinabgestürzt war.

»Ihr erging es wesentlich besser als der Homghor, Captain«, erwiderte der Waffenoffizier. »Ihre Besatzung war in der Lage, zumindest teilweise kontrolliert in die Atmosphäre einzutauchen, auch wenn unsere Sensoren darauf hinweisen, dass das Schiff derzeit flugunfähig ist.«

»Können Sie irgendwelche Überlebenden der Homghor entdecken?«

Mahzh nickte. »Das einzige klingonische Lebenszeichen, das ich finden kann, ist Doktor Tormog, Captain. Ich empfange allerdings Hintergrundstrahlung, die unsere Sensoren blockiert. Dennoch kann ich etliche andere Lebensformen entdecken und die Anzeigen stimmen grob mit den Lebenszeichen der Tomol überein, die uns von Tormog und dem Erkundungsteam übermittelt wurden.«

Er hielt inne und Kang sah, dass sich sein Blick verfinsterte. »Allerdings bemerke ich hier einige … Abweichungen.«

»Die Transformationen, von denen Tormog sprach?«

Im Augenwinkel bemerkte Kang eine Bewegung. Seine Frau Mara, Erster Offizier der Voh’tahk, kam von ihrer Station zu ihm herüber.

»Es scheint, als sei Captain Durak den Empfehlungen des Doktors nicht gefolgt«, stellte sie fest. »Tormog hat uns gewarnt, die Subjekte auf keinen Fall an Bord zu beamen. Wenigstens nicht, nachdem sie diese Transformation begonnen haben.«

Widerwillig gab Kang ein zustimmendes Grunzen von sich. Sein Ärger wurde noch von dem Wissen geschürt, dass sich die Einschätzung dieses mickrigen Wissenschaftlers Tormog im Bezug auf die Tomol und die Gefahr, die von diesen Planetenbewohnern ausging, als richtig erwiesen hatte. Kang war den Einwänden des Doktors sowie den Berichten, die er eingereicht hatte und die seine Beobachtungen dieser Primitiven schilderten, gegenüber skeptisch geblieben. Immerhin hatten die frühesten Beobachtungen nahegelegt, dass es sich bei diesen Tomol um eine primitive Gesellschaftsform handelte, die sich ohne Widerstand einer klingonischen Eroberung beugen würde. Doch Tormog hatte den erstaunlichen Wandel beschrieben, den die Körper der Tomol vollzogen, sobald sie zu einer gewissen Reife herangewachsen waren. Die meisten der Tomol entschieden sich deshalb dafür, ihr eigenes Leben in einem bizarren und aufwendig inszenierten Selbstmordritual zu beenden. Das alles hatte eher nach der Vorstellungskraft eines begabten Märchenerzählers geklungen oder nach den Hirngespinsten eines Geisteskranken. Doch durch den Tod von Captain Durak und der Besatzung der Homghor sowie die seltsamen Lebenszeichen auf der Planetenoberfläche sah Kang sich nun mit Beweisen konfrontiert, die er nicht von der Hand weisen konnte – sie sprachen Tormog nicht nur von jedem Zweifel frei, sondern stellten Kang auch vor eine ungewöhnliche Herausforderung.

Es war die Absicht des Doktors gewesen, eines oder mehrere Subjekte, die noch nicht alt genug waren, um die frühen Symptome dieser unerklärlichen Transmutation zu zeigen, zu fangen und in Stasis zu versetzen. Das klang nach wie vor nach einem soliden Plan, aber sicherlich lag wesentlich mehr Ruhm darin, einen dieser lächerlichen pujwI’ zu fangen, nachdem der Wandel ihn zu einer weitaus mächtigeren und gefährlicheren Lebensform transformiert hatte. Das schien Kang eine Schlacht zu sein, die es wert war, geschlagen zu werden. Vielleicht hatte Captain Durak genauso gedacht, aber selbst wenn das der Wahrheit entsprach, es schien in jedem Fall so, dass der Kommandant der Homghor und seine Besatzung ihren Gegner auf tragische Weise unterschätzt hatten.

Kang hatte nicht die Absicht, den gleichen Fehler zu begehen.

»Du denkst immer noch daran, sie anzugreifen, nicht wahr?«, fragte Mara. Ihre Stimme war leise genug, dass nur Kang sie hören konnte. Bevor er protestieren konnte, zog sie ihre Brauen zusammen und beugte sich zu ihm hinab. »Ich sehe es dir an. Du willst es jetzt tun, bevor Verstärkung eintrifft.«

Kang verzog missbilligend das Gesicht, nachdem er sich mit einem raschen Blick davon überzeugt hatte, dass die anderen Brückenmitglieder die unverblümten Worte seiner Frau nicht mit angehört hatten. Doch die Offiziere schienen sich ganz auf ihre Aufgaben zu konzentrieren.

»Verstärkung interessiert mich nicht«, gab er schließlich zurück. »Ich habe über einen Angriff nachgedacht, aber ich weiß, dass jetzt nicht der richtige Zeitpunkt dafür ist.« Er machte eine Pause und stieß frustriert einen kleinen Seufzer aus. »Ich hasse es, das zuzugeben, aber die Erdlinge haben eine Neigung dazu, selbst für die komplexesten Fragen noch eine Antwort zu finden. Es ist möglich, dass sie mehr über diese Tomol wissen, als selbst Tormog in Erfahrung bringen konnte. Wir müssen herausfinden, ob diese Vermutung stimmt, und diese Pflicht wiegt schwerer als alle meine persönlichen Gefühle.«

Dank der Endeavour, deren Eintreffen höchst ungelegen kam, hatte er seinen Wunsch, sich an der Sagittarius für den Verlust der Homghor zu rächen, nicht erfüllen können. Der Kreuzer der Constitution-Klasse war ein würdiger Gegner für die Voh’tahk, aber Kang hatte schon vor langer Zeit die bittere Lektion gelernt, dass ein Schiff nur so fähig war wie sein Kommandant und die Mannschaft, die ihm unterstand. Er hatte keine Zweifel an seinem eigenen Können, aber er wusste fast nichts über den Captain des Sternenflottenschiffs. Außerdem war er sich natürlich der Tatsache bewusst, dass das Klingonische Reich gern abfällige Propaganda über die Föderierten und ihre Abneigung gegen kriegerische Auseinandersetzungen verbreitete, doch dies war genauso falsch wie kurzsichtig. Wenn die Menschheit während der Generationen, die das Klingonische Reich bereits von ihrer Existenz wusste, eines unter Beweis gestellt hatte, dann war es ihre Beharrlichkeit und Arglist. Kangs eigene Erfahrung mit menschlichen Raumschiffkommandanten hatte diesen Glauben nur verstärkt. Die Ankunft der Endeavour und die rasche, unnachgiebige Warnung ihres weiblichen Captains, sie würde beim ersten Anzeichen feindlicher Aktivität seinerseits sämtliche Waffen ihres Raumschiffes auf ihn loslassen, taten ein Übriges, um diese Ansicht zu festigen. Als er die kurze Unterhaltung mit ihr noch einmal im Gedächtnis Revue passieren ließ, stellte er fest, dass ihre dreiste Ansage ihn sowohl verärgert als auch unfreiwillig beeindruckt hatte. Auf eine gewisse Weise, erkannte Kang, schien Captain Khatami viele der Qualitäten zu verkörpern, die er auch bei seiner eigenen Frau bewunderte.

Es wäre weise, diese Beobachtungen für dich zu behalten, Captain, sonst schneidet Mara sie dir mit ihrer Klinge höchstpersönlich aus dem Kopf.

Die Wut, die ihn nach dem ersten und bisher einzigen Gespräch mit dem kommandierenden Offizier der Endeavour erfasst hatte, ebbte ab. Doch immer noch spürte er den Unmut, den die überhebliche Art der Sternenflottenkommandantin und ihre Drohungen gegen sein Schiff bei ihm hervorgerufen hatten. Sein erster Impuls war es gewesen, die Endeavour die volle Wucht der Waffen der Voh’tahk spüren zu lassen, aber dieser Drang war verschwunden, was hauptsächlich Mara zu verdanken war. Mit der unverblümten Art, die er nur bei ihr tolerierte, hatte seine Frau ihn daran erinnert, welche größeren Ziele hier eine Rolle spielten. Seine Befehle, was diese Mission anging, waren eindeutig: entweder einen oder mehrere Tomol als Testsubjekte für Studienzwecke sichern oder tun, was auch immer nötig war, damit weder sie noch der Planet in feindliche Hände fielen. Allerdings war diese Aufgabe um ein Vielfaches schwieriger geworden, jetzt, da man sich mit den föderierten Kräften einen Schlagabtausch geliefert hatte. Da sowohl die Föderation als auch das Klingonische Reich Interesse an diesem Planeten gezeigt hatten, konnten die Dinge nicht mehr durch etwas so Einfaches entschieden werden wie die Frage, wer zuerst hier gewesen war.

Und das haben wir nur diesen intriganten Organiern zu verdanken.

Auch wenn die Föderation und das Klingonische Reich in den vergangenen Jahren ein Verhältnis aufrechterhalten hatten, das Diplomaten vielleicht als »angespannte Beziehungen« bezeichnet hätten, wusste Kang, dass der Hohe Rat keine Bedenken hatte, mit den Föderierten und ihren Verbündeten einen Krieg anzufangen, falls sich die Gelegenheit dazu ergäbe. Und das trotz der im Raum stehenden Drohung der mächtigen, körperlosen Organier, die vor zwei Jahren so etwas wie einen Waffenstillstand auf beiden Seiten erzwungen und dann doch so wenig getan hatten, um ihr Edikt aufrechtzuerhalten. Obwohl das Klingonische Reich und die Föderation die Bedingungen des sogenannten Friedensvertrags achteten, wurden die Grenzen dieses Abkommens immer wieder auf die Probe gestellt. Bisher hatte sich keiner der Organier gezeigt, wenn es beim Zusammentreffen der Sternenflotte und imperialen Schiffen zu Zwischenfällen gekommen war, auch nicht bei Gefechten wie jenem, das sich gerade eben hier im Orbit von Arethusa ereignet hatte. Auch wenn noch immer die Möglichkeit bestand, dass die aufdringlichen Fremden hier auftauchten, bezweifelte Kang, dass dies tatsächlich passieren würde. Nach allem, was die Organier bisher gestattet hatten, seit sie allen ihren Willen aufgezwungen hatten, war er sicher, dass sie sich nicht zeigen würden, außer – und wahrscheinlich erst dann – wenn das Klingonische Reich und die Föderation sich gegenseitig offen den Krieg erklärten.

Für den Fall, dass das geschah, wollte Kang sichergehen, dass es aus den richtigen Gründen und nur zum Besten des Klingonischen Reichs geschah. Doch derzeit schien die aktuelle Situation solch extreme Maßnahmen nicht zu erfordern, zumindest nicht, solange noch die Chance bestand, diese Mission erfolgreich zu Ende zu bringen. Obwohl sich das Einfangen von Tomol als Versuchsobjekte für den Transport zur Heimatwelt als problematisch erwiesen hatte, blieb doch immer noch die ungeklärte Frage, um was es sich bei dieser seltsamen Energiequelle unterhalb der Oberfläche von Arethusas größter Insel handelte.

»Mara?«, fragte er. »Hast du die Sensordaten dieser Energiequelle schon analysiert?«

Sie nickte. »So etwas ist mir noch nie zuvor begegnet und auch in unseren Computerdatenbanken lassen sich keinerlei Übereinstimmungen finden.«

Woher kamen diese Energieanzeigen? Welche Art von Maschine steckte dahinter und wie funktionierte sie? War es etwas, das zum Ruhme des Klingonischen Reichs ausgebeutet werden konnte? Gab es eine Verbindung zu den Tomol und vielleicht auch zu dieser besonderen Transformation, der sie unterworfen waren? All das waren Fragen, auf die Tormog keine Antwort hatte geben können. Nun musste sich Kang damit herumschlagen.

Mara beugte sich tiefer zu ihm hinab. »Ich weiß, was du denkst, und die Anzeigen decken sich nicht mal ansatzweise mit dem, was wir von den Shedai wissen.«

»Bist du sicher?«

Sie nickte. »Das bin ich. Die Energiesignaturen ähneln sich nicht im Geringsten.«

Das war enttäuschend. Nachdem er von Tormogs Entdeckung erfahren hatte, hatte Kang genau wie seine Frau sofort daran gedacht, dass die Tomol und diese mysteriöse Energiequelle vielleicht irgendwie mit der ausgestorbenen Rasse der mächtigen Fremden verbunden sein könnten, die einst diese Region des Alls beherrscht hatten. Die Shedai hatten allen Berichten nach über eine beeindruckende Technologie verfügt, die bis dato und auch seither jedes bekannte Maß überstieg. Man hatte angenommen, dass sie bereits lange ausgestorben waren, doch einige Individuen der verschwundenen Zivilisation waren aufgetaucht, nachdem einige Föderationswissenschaftler und Sternenflottenoffiziere Artefakte und Ruinen auf einer der einst von Shedai bewohnten Welten untersucht hatten. Zu sagen, die Shedai seien darüber nicht unbedingt erfreut gewesen, wäre eine gewaltige Untertreibung. Abgesehen von ein paar einzelnen Individuen kannte niemand das volle Potenzial ihrer Zerstörungskraft, doch in Wahrheit war der Quadrant nur um Haaresbreite der vollständigen Vernichtung entgangen. Kang selbst hatte erst vor einigen Monaten von der tatsächlichen Tragweite der Situation erfahren, nachdem die Krise bereits bewältigt worden war. Und auch er kannte nicht alle Details. Nach dem, was er hatte herausfinden können, waren jene Klingonen, die mehr über die Angelegenheit wussten, »aus Sicherheitsgründen versetzt« worden.

Diese Region, die in den imperialen Karten immer noch der Gonmog-Sektor genannt und von der Föderation als Taurus-Region bezeichnet wurde, war ein mehr oder weniger keilförmiges Raumgebiet, das das klingonische Territorium von dem trennte, das sowohl die Föderation als auch die tholianische Versammlung für sich beanspruchte. Bis vor Kurzem hatte das Klingonische Reich eher geringes Interesse für dieses Gebiet an den Tag gelegt. Alle drei Parteien betrachteten die Region offenbar als eine Art inoffizielle neutrale Zone und zogen es stattdessen vor, ihre Grenzen in andere Richtungen auszuweiten.

Man hatte diesen Status quo aufrechterhalten, bis vor ein paar Jahren die Föderation eine beachtliche Präsenz im Gonmog-Sektor aufgebaut hatte. Die Sternenflotte hatte keine Zeit verschwendet und ihre Kriegsschiffe losgeschickt, um in der Hoffnung auf reiche Bodenschätze verschiedene Sonnensysteme abzusuchen. Wenigstens hatte der klingonische Hohe Rat das geglaubt, bis er erfahren hatte, dass die Sternenflotte eine bis dahin unbekannte fremde und – wie man damals annahm – hoch überlegene Technologie gefunden hatte. Besorgt, der größte Gegner des Klingonischen Reichs hätte womöglich eine neue Waffe entdeckt, die sowohl die klingonischen Interessen als auch die Sicherheit des Reichs bedrohen könnte, hatte der Rat befohlen, die Präsenz der Klingonen in diesem Sektor zu erhöhen. Während der wenigen Jahre, die die Sternenflotte zusammen mit den Klingonen und den Tholianern die fremde Technologie untersucht hatte, war es unregelmäßig zu kleineren Gefechten gekommen. Erst als die volle Macht und das Potenzial der Shedai bekannt geworden waren, hatten diese Konfrontationen sowohl in der Frequenz als auch an Intensität zugenommen.

Mittlerweile schien es, als seien die Shedai ein für alle Mal verschwunden, nachdem ein Aufgebot der Sternenflotte sich ihnen in einer gewaltigen Schlacht entgegengestellt hatte, in der auch die Sternenbasis 47 vernichtet worden war. Einige Mitglieder des Hohen Rats hatten die Vermutung geäußert, dass die Föderation sich nun aus dem Sektor zurückziehen würde, vielleicht eingeschüchtert von ihren Erfahrungen hier, aber Kang wusste es besser. Wenn die Föderierten und ihre Verbündeten eines waren, dann konsequent in ihrer enervierenden Neugier auf alles. Mit dem augenscheinlichen Verschwinden der Shedai war dieser Sektor reif für die Eroberung, und das Klingonische Reich hatte nicht die Absicht, der Föderation oder irgendjemandem sonst ungehindert Zugang zu den gewaltigen Ressourcen zu gewähren, die hier nur darauf warteten, gefunden zu werden. Eine Konfrontation zwischen den beiden Mächten war beinahe unvermeidlich.

So wie es aussieht, ist es wohl lediglich eine Frage der Zeit, bis der Hohe Rat bekommt, was er will.

»Hast du ein Team zusammengestellt, das wir auf die Oberfläche beamen können?«, fragte Kang.

Mara nickte. »Sie warten nur auf dein Kommando, Captain.«

Sie verschränkte die Arme vor der Brust. »Angesichts dessen, was mit der Homghor passiert ist und dass ihre Besatzung dabei versagte, passende Testsubjekte einzufangen, sollte ich vielleicht den Landetrupp anführen.«

Kang lehnte sich zurück und überdachte ihren Vorschlag. Er machte sich um Maras Sicherheit keine Sorgen. Sie konnte sich hervorragend selbst verteidigen und sie hatte recht: Nach dem Verlust der Homghor bestand ihre Pflicht als Wissenschaftsoffizierin der Voh’tahk auch darin, die Führung zu übernehmen, wenn es um die Gefangennahme und Untersuchung von Testsubjekten aus der einheimischen Bevölkerung des Planeten ging. Dennoch, sie wussten kaum etwas über diese Lebensformen, und so hatte Kang kein gutes Gefühl dabei, irgendjemanden – seine Ehefrau eingeschlossen – auf die Oberfläche zu schicken, solange sie nicht über genügend Informationen verfügten, um den Erfolg der Mission garantieren zu können.

Als ob sie seine Gedanken gelesen hätte, fügte Mara hinzu: »Vergiss nicht, dass es nicht ausreicht, einfach irgendwelche Testsubjekte einzusammeln. Wir müssen feststellen, welche unter ihnen sich an einem Punkt ihrer Entwicklung befinden, wo sich die Transformation in eine andere Lebensform mit großer Wahrscheinlichkeit bald vollziehen wird. Wenn die Metamorphose kurz bevorsteht, können wir eines oder mehrere Subjekte in Stasis versetzen, so wie Tormog vorschlug.«

Kang nickte zustimmend. Er erinnerte sich an ein Gespräch, dass er zuvor unter vier Augen mit ihr geführt hatte, bei dem Mara die gleichen Argumente vorgebracht hatte. Zu diesem Zeitpunkt war Tormog derjenige, der mit der Auswahl eines einzelnen Testsubjekts beauftragt worden war, um dieses entweder zur Voh’tahk oder auf die Homghor zu transportieren. Tormog befand sich nach wie vor auf der Oberfläche und versuchte, diese Aufgabe zu erfüllen, und trotz des Verlusts der Homghor fiel es nun Kang zu, zusammen mit Mara und dem Rest seiner Besatzung, die Arbeit des Wissenschaftlers fortzusetzen. Die gefangenen Tomol sollten in entsprechenden Behältern in Stasis versetzt und nach Qo’noS gebracht werden, wo man sie untersuchen und ihre Transformation unter kontrollierten Laborkonditionen beobachten konnte. Er war skeptisch, ob solcherlei Experimente tatsächlich irgendwelche nützlichen Resultate erbringen würden, besonders wenn Tormogs Berichte über das Schicksal der Homghor auch nur ansatzweise der Wahrheit entsprachen. Doch es gab nur einen Weg, das herauszufinden. Die Anwesenheit des zweiten Sternenflottenschiffs komplizierte die Dinge natürlich, aber Kang war bereit, auch damit fertigzuwerden.

»Nun gut«, sagte er. »Bereite den Landetrupp vor. Findet den Klingonen, den Mahzh entdeckt hat, und überprüft, ob es keine weiteren Überlebenden dort unten gibt, dann bringt die ursprüngliche Mission zu Ende.« Für einen Augenblick erwog er, die Expedition selbst zu leiten, doch jetzt, wo die Endeavour sich in der Nähe befand, war sein Platz hier auf der Brücke seines eigenen Schiffs. Kang wollte in Anwesenheit seiner Untergebenen weder seine eigene Autorität untergraben noch das Risiko eingehen, dass Mara sich später bei ihm für eine angebliche Beleidigung rächen würde – so süß diese Rache auch sein mochte –, also verzichtete er wohlweislich darauf, seiner Frau zu raten, sie möge vorsichtig sein. Stattdessen stieß er nur den traditionellen Gruß hervor, den jeder Klingone vor einer herausfordernden oder gefährlichen Aufgabe aussprach. »Qapla’!«

»Captain«, rief in diesem Augenblick Kommunikationsoffizier Kyris. Als Kang seinen Sessel zu der jüngeren Klingonin herumschwang, sah er einen Ausdruck tiefster Verwirrung in ihrer Miene. »Wir erhalten eine Botschaft von der Oberfläche des Planeten. Sie wird auf einer unserer Frequenzen gesendet, aber sie scheint an niemanden im Besonderen gerichtet zu sein. Stattdessen wird sie an alle übertragen, die sie empfangen können.«

»Einer unserer Kommunikatoren? Ist es Tormog, oder womöglich ein anderer Überlebender?«

Kyris schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht, Captain.« Sie hielt inne und überprüfte noch einmal die Information auf einem der kleineren Bildschirme ihrer Konsole, den Kang nicht einsehen konnte. Dann fügte sie hinzu: »Die Übertragung scheint beendet zu sein.« Ohne weitere Anweisungen abzuwarten, tippte sie auf einige Kontrollen. Das Interkom der Brücke erwachte mit einem tiefen Brummen – das übliche Hintergrundrauschen bei Verbindungen zwischen Schiff und Planetenoberfläche – zum Leben, dann erklang eine weibliche Stimme, die Kang nicht bekannt vorkam.

»Diese Botschaft ist an die Himmelsschiffe über uns gerichtet«, sagte sie. Ihre Worte klangen maßvoll und bedächtig, was Kang vermuten ließ, dass es sich um das Produkt eines Universalübersetzers handelte. »Ich weiß nicht, woher ihr gekommen seid, was ihr wollt oder warum ihr uns in diesen Kampf hineingezogen habt, der offenbar zwischen euch tobt. Aber seid gewiss: Ihr seid auf Arethusa nicht willkommen, keiner von euch. Mein Name ist Nimur und ich beherrsche diese Welt. Sagt euren Völkern und allen anderen, die es wagen sollten, herzukommen: Wenn ihr den Boden unserer Welt noch einmal betretet, dann tut ihr das auf eigene Gefahr. Denn ab sofort gehören Arethusa und jedes lebendige Wesen, das diese Welt bewohnt – einschließlich eurer gestrandeten Gefährten – mir allein. Dies ist eure einzige Warnung.«

Ein scharfes Knistern hallte durch die Lautsprecher. Kang wandte sich an Kyris, doch die schüttelte nur den Kopf. »Das ist die gesamte Botschaft, Captain. Soll ich versuchen, eine Verbindung herzustellen?«

Kang winkte ab. »Ich vermute, dass diese Nimur nur eine Art der Kommunikation versteht.« Sein erster Instinkt bestand darin, seinen Waffenoffizier anzuweisen, die Quelle der Übertragung aufzuspüren und das Feuer zu eröffnen, aber eine Bewegung an der Sensorstation erregte seine Aufmerksamkeit. Mara beugte sich über die Konsole und blickte konzentriert auf zwei nebeneinanderliegende Computeranzeigen vor ihr.

»Ich versuche, detaillierte Scans der transformierten Lebensformen zu erhalten«, erklärte sie, ohne von ihrer Arbeit aufzusehen. »Meine Daten könnten später nützlich sein.«

»Mach schnell«, erwiderte Kang und richtete seine Augen wieder auf die türkisfarbene Welt auf dem Hauptschirm. Trotz seines Befehls, Tomol als Testsubjekte einzufangen, begann er sich allmählich zu fragen, ob der Preis für ein solches Unterfangen womöglich höher sein mochte, als das Reich zu zahlen bereit war. Wieder dachte er darüber nach, ob er einfach die volle Waffenkraft der Voh’tahk auf die ungebärdige Lebensform loslassen sollte, die es wagte, ihm zu drohen, doch dann kam ihm plötzlich ein neuer Gedanke.

»Diese Übertragung. Hat die Endeavour sie auch gehört?«

»Ja, Captain«, erwiderte Kyris. »Sie haben sie genauso empfangen wie wir. Wenn das andere Sternenflottenschiff auf der Oberfläche die Bruchlandung überlebt hat, dann haben die es sicher ebenfalls gehört.«

Diese Auskunft ließ Kang nachdenklich werden. Was dachte wohl der Sternenflottencaptain, Khatami, in diesem Augenblick? Aller Wahrscheinlichkeit nach wohl dasselbe wie er.

Diese Situation wurde soeben noch komplizierter, als sie es ohnehin schon war.

KAPITEL

2

Mit verschränkten Armen stand Captain Atish Khatami vor dem Hauptschirm auf der Brücke der U.S.S. Endeavour. Sie betrachtete nachdenklich den leuchtend smaragdgrünen Planeten, der in den Datenbanken der Sternenflotte als Nereus II bekannt war, aber – wie Khatami mittlerweile wusste – von den Einheimischen hier Arethusa genannt wurde. Dank der gewählten Umlaufbahn der Endeavour schnitten die Ringe des Planeten eine diagonale Bahn über das Bild und sorgten für einen Anblick von majestätischer Schönheit, den sie an jedem anderen Tag wundervoll gefunden hätte.

Aber heute scheint nicht der richtige Tag dafür.

»Geben Sie dem Transporterraum Bescheid«, sagte sie. »Geben Sie ihnen Bescheid, dass sie das Außenteam nicht hinunterbeamen sollen, und rufen Sie Lieutenant Klisiewicz zurück auf die Brücke.«

Eigentlich hatte Khatami einen von Stephen Klisiewicz, dem Wissenschafts- und zweiten Offizier der Endeavour, angeführten Landetrupp auf den Planeten schicken wollen, um die Besatzung der U.S.S. Sagittarius bei den Reparaturen zu unterstützen. Die Sagittarius hatte während ihrer Schlacht mit zwei klingonischen Schiffen und durch die Bruchlandung auf einer Insel nahe der primären Landmasse des Planeten schwere Schäden davongetragen. Doch das würde nun warten müssen, wenigstens so lange, bis sie Zeit gehabt hatte, die aktuelle Veränderung dieser merkwürdigen und sich rapide entwickelnden Situation zu bedenken.

»Wie steht es mit der Verteidigung?«

»Schilde sind auf Maximum, Captain«, erwiderte der arkturianische Steuermann Lieutenant Neelakanta. »Alle Waffen sind bereit zum Abschuss. Alle Gefechtspositionen sind besetzt und kampfbereit.«

Die knappe Botschaft, die gerade vom Planeten gekommen war, offenbar von einer der Ureinwohnerinnen Arethusas, hallte noch in ihrem Kopf. Wer war dieses Individuum namens Nimur und über welche Macht verfügte sie? Konnte sie die Drohung tatsächlich umsetzen, die sie soeben ausgesprochen hatte, um die Endeavour und jede anderes Schiff davor zu warnen, auch nur einen Fuß auf den Planeten unter ihnen zu setzen?

Ich werde wohl nicht umhinkommen, meinerseits einige Warnungen auszusprechen.

Sie wandte sich vom Bildschirm ab. »Mister Estrada, können Sie diese Nachricht bis zu ihrem Ursprung zurückverfolgen?«

Lieutenant Hector Estrada saß im hinteren Teil der Brücke an seiner Konsole. Jetzt steckte er sich einen schmalen, silbrigen Feinberg-Empfänger ins rechte Ohr. Die Brauen des altgedienten Offiziers zogen sich zusammen, während er sich bemühte, seine Aufmerksamkeit gleichzeitig auf Khatami und auf den Informationsstrom zu lenken, der nun auf ihn einprasselte. »Sie hatte ihren Ursprung wohl nahe der Absturzstelle des klingonischen Bird-of-Preys, aber jetzt empfange ich nichts mehr. Entweder wurde die Quelle selbst abgeschaltet oder der Überträger ist nicht in der Lage weiterzusenden.«

»Sind wir sicher, dass die Botschaft nicht von Kangs Schiff kam?«, fragte Lieutenant Commander Katherine Stano, der Erste Offizier der Endeavour. Nach einem raschen Blick auf Khatamis skeptischen Gesichtsausdruck fügte sie hinzu: »Wir wissen, dass unsere Anwesenheit hier den Klingonen missfällt. Wäre es möglich, dass sie versuchen, uns auf diese Weise ohne Kampf loszuwerden?«

Das war eine interessante Möglichkeit, doch Khatami schüttelte den Kopf. »Nach allem, was ich über Kang weiß, sind derartige Intrigen nicht seine Art. Wenn er uns von hier entfernen wollte, dann würde er uns das genau so mitteilen oder einfach das Schießen anfangen.«

Der D-7-Schlachtkreuzer der Klingonen hatte die Endeavour bei ihrer Ankunft im System hier erwartet und lauerte nach wie vor in der Nähe, bereit, bei der geringsten Provokation die volle Kraft seines Waffenarsenals loszulassen, wie er es schon bei der Sagittarius demonstriert hatte. Nachdem das Kriegsschiff den Kundschafter der Archer-Klasse bereits zum Absturz auf die Oberfläche Arethusas gebracht hatte, hegte Khatami keinerlei Zweifel daran, dass Kang höchsterfreut wäre, der Endeavour eine ähnliche Behandlung zukommen lassen zu können.

Konzentrier dich, Captain, ermahnte Khatami sich stumm. Immer schön eine potenzielle Kriegshandlung nach der anderen, okay?

Beinahe ohne darüber nachzudenken, zupfte sie am Saum ihrer gewickelten grünen Captainstunika. Das Kleidungsstück fühlte sich an, als säße es ein wenig zu eng. War das die Nervosität? Sie verwarf den Gedanken und ertappte sich gerade noch rechtzeitig, bevor sie die feuchten Handflächen an ihrer Hose abwischen konnte.

Okay, vielleicht doch etwas Nervosität.

»Iacovino«, sagte sie dann, »können Sie mir sagen, ob irgendwelche Klingonen den Absturz überlebt haben und sich an der Unfallstelle befinden?«

Ensign Kayla Iacovino antwortete von ihrem Platz an der Wissenschaftsstation, ohne vom Sehschlitz der Anzeigen, die sie mit Informationen der Endeavour-Sensoren versorgten, aufzusehen. »Ich empfange Anzeichen für ein klingonisches Individuum, Captain, zusammen mit zahlreichen anderen Lebensformen. Eine davon scheint von einem klingonischen Subraumtransponder markiert worden zu sein, und dieses Signal empfange ich sehr deutlich und klar.«

Die Junior-Offizierin, die zum Brückendienst abkommandiert war, solange Klisiewicz die Landegruppe leitete, schien sich erstaunlich schnell an ihre neue Rolle gewöhnt zu haben, und das trotz der derzeitigen angespannten Lage und angesichts der Tatsache, dass es sich, wie Khatami wusste, um einen anspruchsvollen Posten handelte. Mit einer Leichtigkeit, die geradezu routiniert wirkte, bewegte Iacovino nun die Rechte vom Sucher ihrer Station zu einer Reihe von Kontrollen auf ihrer Konsole und ließ die Finger über die bunten Schalter tanzen, als hätten diese einen eigenen Willen.

»Es besteht durchaus Ähnlichkeit mit den anderen Lebenszeichen der Tomol, die wir im Hauptwohnort scannen konnten, trotzdem besteht da ein Unterschied. Sie scheinen sich in einer Art ständigen Wachstums oder in einem Stadium des Wandels zu befinden.« Zum ersten Mal löste Iacovino nun den Blick von ihrem Sucher und Khatami erkannte die Unsicherheit im Blick des Ensigns. »Was auch immer mit ihnen geschehen ist, so etwas habe ich noch nie gesehen.«

»Behalten Sie diesen Transponder im Blick«, befahl Khatami. »Die Klingonen haben dieses Individuum offenbar aus einem bestimmten Grund markiert.«

»Captain«, meldete sich Estrada. »Wir werden von Captain Terrell gerufen. Nur Audio.«

Khatami ging zu ihrem Kommandosessel und drückte den Schalter, um den Komm-Kanal zu öffnen. »Clark? Khatami hier.«

»Willkommen auf Arethusa«, erwiderte der kommandierende Offizier der Sagittarius. Seine Stimme klang leise und weit entfernt durch die Brückenlautsprecher, zweifellos eine Folge der niedrigen Energiefrequenz, die vermutlich das Beste war, was die beschädigten Kommunikationssysteme der Sagittarius aufbringen konnten. »Und tut mir leid wegen des Empfangs, der Sie hier erwartet hat. Ich hoffe, Sie haben nicht allzu viele Beulen davongetragen.«

»Nein, zumindest noch nicht«, erwiderte Khatami. »Falls es Ihnen ein Trost ist, dann wünschte ich, ich könnte mit Ihnen die Plätze tauschen.«

Der Klang von Terrells trockenem, wenn auch erschöpftem Lachen drang durch den offenen Kanal und Khatami konnte das breite Grinsen des stämmigen Captains vor ihrem inneren Auge sehen. »Das nenne ich mal gut gelogen.« Er lachte noch einmal auf, dann sprach er weiter. »Schicken Sie bald dieses Reparaturteam herunter? Ich muss schon sagen, wir alle hier sind unsere eigenen, hässlichen Visagen schon ziemlich satt.«

»Keine ernsten Verletzungen?«

»Glücklicherweise nicht«, meinte Terrell. »Im Großen und Ganzen nur blaue Flecke und Kratzer, nichts, womit wir nicht selbst fertigwürden, aber das Schiff selbst ist in ziemlich schlechtem Zustand. Und Sie wissen doch, dass die mir die Reparaturen voll in Rechnung stellen werden.«

Khatami lächelte. »Ich werde mal mit dem Hut herumgehen.«

Clark Terrell war bekannt für seine lockeren Umgangsformen selbst in den schwierigsten Situationen. Diesen grauenhaften Absturz aus der Umlaufbahn und die Beinahekatastrophe der darauffolgenden Bruchlandung auf dem Planeten überlebt zu haben und sich dabei den Humor zu bewahren, sprach Bände über den Charakter des Captains. »Also, können Sie mir erklären, was zum Teufel hier los ist? Sie wollten diesen Planeten doch nur beobachten und sich kein Gefecht mit zwei klingonischen Schiffen liefern.«

»Das hatten wir sicher auch nicht vor, als wir herkamen«, erwiderte Terrell. »Sie haben vielleicht die ersten Untersuchungsberichte über dieses System gelesen. Zum größten Teil sind diese Daten auch korrekt. So ist die auf Arethusa beheimatete Bevölkerung tatsächlich als primitiv einzustufen. Sie sind noch Jahrhunderte von den technologischen Schwellen entfernt, die uns an einen Erstkontakt denken lassen würden. Aber da ist mehr, als man auf den ersten Blick erkennen kann.« Er machte eine Pause und fragte dann: »Diese Frequenz ist verschlüsselt, nicht wahr?«

»Natürlich«, erwiderte Khatami.

Ein tiefer Seufzer erklang aus den Lautsprechern, bevor Terrell weitersprach. »Wir versuchen noch, das alles in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen, aber wir glauben, dass diese Leute, die Tomol, einst von den Shedai kontrolliert und ihre Ahnen aus unbekannten Gründen genetisch verändert wurden. Die Physiologie der Tomol präsentiert sich dergestalt, dass sie sich bei Erreichen eines gewissen Alters oder vielleicht auch bei einer gewissen körperlichen Reife in etwas völlig anderes verwandeln.«

»Eine Art Metamorphose?«, wollte Khatami wissen.

»Richtig.«

»Wie bitte?«, stieß Stano mit fassungsloser Miene hervor. Dann, als habe sie erst im Nachhinein erkannt, dass ihre Worte laut genug waren, um von der offenen Kommunikationsfrequenz übertragen zu werden, räusperte sie sich. »Captain Terrell, hier spricht Lieutenant Commander Stano, Erster Offizier der Endeavour. Sind Sie sicher, was diesen Wandel angeht, den die Einheimischen durchmachen?«

»So sicher wie das Amen in der Kirche«, gab Terrell zurück. »Ein paar dieser Kreaturen haben unseren Rover beinahe in Stücke gerissen, während sich unser Außenteam noch darin befand. Und sie haben auch schon unter Beweis gestellt, dass sie ihre Gestalt nach eigenem Willen in andere Lebensformen ändern können, um sich ihrer Umwelt, z. B. dem Ozean, anzupassen.«

»Das würde ich durchaus sicher nennen«, stellte Khatami fest. »Clark, was ist mit diesen Energiewerten, die wir gemessen haben und die irgendwo unter der Hauptinsel ihren Ursprung haben? Sie passen nicht zu dem, was wir über die Technologie der Shedai wissen.«

»Nein«, antwortete Terrell. »Sie werden es nicht glauben, aber die stammen von einem Artefakt der Bewahrer.«

»Bewahrer?«, wiederholte Khatami.

»Klisiewicz wird begeistert sein«, murmelte Stano.

»Mein Außenteam hat eine Höhle unter dem Berg entdeckt, nicht weit vom Dorf der Tomol entfernt«, fuhr Terrell fort. »Ihren Scans nach zu urteilen, ähnelt dieses Artefakt einem, das die Enterprise letztes Jahr entdeckt hat.«

Khatami rief sich einen Bericht ins Gedächtnis, den sie vor Monaten gelesen hatte. Der Wissenschaftsoffizier der Enterprise hatte ihn verfasst, nachdem das Raumschiff einen Planeten untersucht hatte, der bis auf eine kleine Gemeinschaft von Frühmenschen, die man als ein Konglomerat aus mehreren nordamerikanischen Ureinwohnerstämmen identifiziert hatte, unbewohnt war. Eine rätselhafte Rasse, die nur als die »Bewahrer« bekannt war, hatte die Menschen von der Erde dorthin gebracht. Über diese mysteriöse und angeblich ausgestorbene Zivilisation, von der man glaubte, dass sie einst eine dominante Macht in der Galaxie gewesen sei, war nur wenig bekannt. Man wusste nur, dass die Bewahrer es sich zur Gewohnheit gemacht hatten, kleine Gruppen humanoider Kulturen von ihren Heimatplaneten zu entfernen, in vielen Fällen von solchen, die sich aus natürlichen oder anderen Gründen dem Aussterben gegenübersahen, und sie auf anderen Welten anzusiedeln. Das war auch der Fall bei den Menschen auf »Amerind« gewesen, wie man den Planeten in den Datenbanken der Föderation mittlerweile nannte.

»Sie glauben also, dass die Tomol ein weiteres Volk sind, das von den Bewahrern gerettet wurde? Eine repräsentative Gruppe, die man umsiedelte, um sie vor unbekannten Schwierigkeiten auf ihrer Heimatwelt zu schützen und ihnen auf Nereus II einen Zufluchtsort zu geben?«

»Das ist unsere derzeitige Theorie, ja. Den Bewahrern scheint es zu reichen, den Leuten auf einem anderen Planeten eine friedliche Existenz aufzubauen, doch hier steckt definitiv noch etwas anderes dahinter. Die Tomol als Gesellschaft beachten ein striktes Ritual, das direkt mit ihren physiologischen Veränderungen zusammenhängt. Nachdem dieser sogenannte Wandel eingesetzt hat, werden sie zu wilden und unkontrollierbaren Kreaturen. Diese sind eine Gefahr für alles und jeden in ihrer Umgebung. Ihren alten Legenden zufolge grassierte diese Plage in ihrer Zivilisation, während sie unter der Herrschaft der Shedai standen. Sie zerstörten dadurch beinahe ihre Heimatwelt.«

»Und wir glauben, dass die Shedai dafür verantwortlich sind?«, wollte Khatami wissen.

»Soweit wir das beurteilen können, anhand der Untersuchungen, die wir durchführen konnten, bevor hier alles den Bach runterging, ja. Die Tomol, die hier leben, haben ihre Methode, mit dem Problem fertigzuwerden. Sobald sie ein gewisses Alter erreichen und bevor die Transformation sich manifestiert hat, opfern sie sich selbst. Dieser rituelle Selbstmord ist Teil eines sehr komplexen Rituals.«

Stano konnte es kaum glauben und fragte: »Sie bringen sich einfach selbst um?«

»Sie bringen sich nicht nur einfach um«, erwiderte der Captain der Sagittarius. »Sie stürzen sich in eine gigantische Feuergrube, bevor dieser Wandel stattfindet. So ist es gewesen, solange sie sich zurückerinnern können. Jeder Tomol wird von frühester Kindheit an darauf konditioniert, diese Gesetze und Rituale zu verstehen und zu respektieren. Nur sehr selten kommt es dazu, dass sich jemand über diese Konventionen hinwegsetzt … und wir hatten das Pech, dass es genau dann passieren musste, während wir hier herumschnüffelten.«

Khatami verschränkte die Arme vor der Brust und stieß hörbar den Atem aus. »Jetzt verstehe ich, warum die Klingonen an diesem Planeten so interessiert sind.«

»Ganz genau«, bestätigte Terrell. »Sie wissen Bescheid über die Tomol und diesen Wandel, den sie durchmachen, und sie glauben offenbar, dass es etwas ist, was sie reproduzieren oder auf irgendeine Weise ausbeuten können. Also haben sie versucht, eine Art Versuchskaninchen zu fangen, um es zurück ins Klingonische Reich zu bringen und dort zu untersuchen.«

Khatami wandte sich zur Steuerkonsole, die von Lieutenant McCormack besetzt war. »Wo befindet sich der klingonische Schlachtkreuzer gerade?«

Die junge Steueroffizierin überprüfte kurz ihre Konsole und antwortete: »Er hat eine geostationäre Umlaufbahn über der Absturzstelle des Bird-of-Preys eingenommen, Captain. Die Waffen sind nach wie vor aktiviert, aber wir sind nicht als Ziel erfasst und die Sensoren scheinen auf die Planetenoberfläche gerichtet zu sein.«

»Irgendein Anzeichen dafür, dass sie vielleicht auf die Oberfläche beamen oder etwas zu sich heraufholen wollen?« Die Vermutung, dass Kang möglicherweise Geiseln aus der Besatzung der Sagittarius oder Einheimische gefangen nehmen könnte, war ihrer Ansicht nach nicht weit hergeholt. Im Gegensatz zum Glauben vieler älterer Sternenflottenoffiziere, die Erfahrung im Kampf gegen das Klingonische Reich gesammelt hatten, wusste Khatami, dass Klingonen durchaus Gefangene machen würden, wenn es ihnen einen taktischen Vorteil brächte.

McCormack schüttelte den Kopf. »Bisher nichts, Captain. Sie scheinen damit zufrieden, alles vom Orbit aus zu beobachten. Jedenfalls fürs Erste.«

Stano stellte sich neben Khatami. »Glauben Sie, dass Kang etwas in der Art versuchen wird, wenn wir ein Außenteam herunterschicken?«

»Nicht, wenn er klug ist«, erwiderte der Captain. Trotz der Warnung, die sie Kang gegeben hatte, für den Fall, dass er feindliche Handlungen einleiten sollte, wusste Khatami, dass der klingonische Captain sich nicht nur vom Angriff der Sagittarius auf den Bird-of-Prey gedemütigt fühlen musste, sondern auch von ihrer Haltung während ihres letzten, recht angespannten Gesprächs. Khatami rechnete weder damit, dass er sich einfach still und leise aus dem Staub machen würde, noch damit, dass Kang es einfach hinnehmen würde, wenn sie und ihre Leute auf die Oberfläche des Planeten hinuntergingen.

Khatami richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf den immer noch offenen Kommunikationskanal. »Clark, seien Sie sich bewusst, dass Sie vielleicht noch mehr Gesellschaft da unten bekommen könnten. Die Klingonen werden wahrscheinlich einen eigenen Erkundungstrupp zur Absturzstelle ihres Bird-of-Preys schicken, um nach Überlebenden zu suchen, und könnten sich durchaus dafür entscheiden, einen Abstecher zu Ihnen auf die Nachbarinsel zu machen.«

Sie hatte erwartet, dass Terrell sich besorgt über diese Nachrichten zeigen würde, doch seine Antwort überraschte sie. »Warten Sie mal. Es gibt Überlebende des Absturzes? Sind Sie sicher? Klingonen oder Tomol?«

Khatami runzelte angesichts der ungewöhnlichen Frage die Stirn. »Wir haben eine einzelne klingonische Lebensform entdeckt, aber auch etwas, das nach rund einem Dutzend Tomol aussieht.« Dann fiel ihr ein möglicher Grund für Terrells Verwirrung ein. »Moment mal, Sie haben Nimurs Nachricht ja gar nicht gehört.«

»Nimur?« Terrells Stimme überschlug sich beinahe. »Sie lebt noch? Können Sie die Signale dieser Lebensformen nach wie vor empfangen? Wissen Sie, wo sie sich befinden?«

»Wir verfolgen einen klingonischen Transponder, mit dem einer der Überlebenden der Tomol markiert wurde. Sie sind immer noch an der Absturzstelle.«

»Hören Sie mir zu, Sie beide. Zielen Sie auf das Wrack und zerstören Sie, was auch immer davon übrig sein mag. Dann schicken Sie eine volle Phasersalve auf die Stelle, an der Sie den Transponder lokalisieren. Auf der Stelle.«

Schockiert über die drastische Forderung ihres Kollegen beugte Khatami sich tiefer über die Kommunikationskonsole ihres Sessels. »Clark, Sie sprechen von einem grundlosen Beschuss auf Mitglieder der einheimischen Bevölkerung.«

»Und der Beschuss eines Klingonenschiffs, auch wenn es abgestürzt ist, wird Kang nicht gerade gefallen«, fügte Stano hinzu. »Wenn wir …«

»Verdammt noch mal!«, schnauzte Terrell. »Vergessen Sie Kang. Was auch immer diese Kreaturen sind, sie sind extrem gefährlich und wir können es uns nicht leisten, dass auch nur einer von ihnen diesen Planeten verlässt. Warum glauben Sie, haben wir diesen Bird-of-Prey überhaupt abgeschossen? Ich hatte gehofft, sie würden beim Absturz sterben, aber wenn sie überlebt haben, dann sind sie sogar noch mächtiger, als wir dachten. Nach allem, was wir wissen, können sie sich vermutlich auch in etwas verwandeln, das im Weltall überleben kann, doch ob das wirklich stimmt, möchte ich lieber nicht herausfinden. Hören Sie, ich werde Ihnen später alles erklären. Unsere Sensor- und Trikorderdaten werden es beweisen, aber wir haben jetzt keine Zeit für Diskussionen.«

Dass der normalerweise so unverwüstliche Terrell Khatami geradezu anflehte, zu solchen Maßnahmen zu greifen, war gelinde gesagt verstörend. Litt er womöglich unter einer schweren Gehirnerschütterung oder irgendeiner anderen Verletzung, die sein Urteilsvermögen einschränken könnte? War er überhaupt noch in der Verfassung, seine Rolle als Captain auszuüben?

»Clark, sind Sie sicher?«

Noch während sie die Worte aussprach, gab sie Neelakanta, der an der Waffenstation saß und wie alle auf der Brücke der Unterhaltung mit erschüttertem Gesichtsausdruck und großen Augen lauschte, ein Zeichen. »Lieutenant, korrigieren Sie unsere Umlaufbahn und bringen Sie uns auf Feuerposition.«

»Ja, ich bin verdammt sicher! Sie können mir gern die Verantwortung für all das in die Schuhe schieben, aber jetzt müssen Sie diese Gegend in einen Krater verwandeln, Atish. Sofort!«

»In der Sekunde, in der wir uns bewegen, wird Kang uns angreifen«, warnte Stano.

Khatami nickte und nahm auf dem Kommandosessel Platz. »Mit dem werden wir auch noch fertig. McCormack, Phaser und Photonentorpedos auf die Absturzstelle ausrichten. Feuer auf mein Kommando.«

Lieutenant Marielise McCormack, der Steueroffizier der Endeavour, antwortete, ohne von der Konsole aufzusehen: »Aye, Captain.«

Khatamis Blick heftete sich auf den Planeten, der mitten auf dem Hauptschirm prangte und sich nun im Uhrzeigersinn zu drehen schien. Die Ringe schienen einen Bogen abwärts zu beschreiben, als die Endeavour ihren Kurs änderte. Sie wusste, dass Kang und seine Besatzung jede Bewegung ihres Schiffs verfolgten und es im gleichen Augenblick bemerken würden, wenn ihre Waffen sich auf ihr Ziel ausrichteten. Sie vermutete, dass der klingonische Kommandant nicht mehr als fünf Sekunden brauchen würde, um anzugreifen.

Als es dann so weit war, brauchte Kang nicht mal halb so lang.

Von der wissenschaftlichen Station meldete Ensign Iacovino: »Captain, der klingonische Kreuzer ändert seinen Kurs. Vermutlich ein Manöver für einen Abfangkurs.«

»Warnen Sie sie, Estrada«, befahl Khatami und hielt den Blick auf den Hauptschirm gerichtet.

»Waffen auf Ziel ausgerichtet, Captain«, meldete McCormack. »Warten auf Feuerbefehl.«

»Die Voh’tahk reagiert nicht auf unsere Rufe«, fügte Estrada hinzu.

Iacovino stand über den Sucher ihrer Station gebeugt. »Sie kommen direkt auf uns zu. In weniger als zwei Minuten sind sie in Feuerreichweite.«

Na, jetzt kommt wohl mal etwas mehr Schwung in diese Gegend.

Khatami stieß einen kleinen Seufzer der Resignation aus und gab den Befehl.

»Feuer.«

KAPITEL

3

Nimur brannte von innen heraus.

Sie stand am Rand des schwelenden Kraters, blickte an ihrer rußverschmierten Gestalt hinab und erkannte, dass das alles nur ein klägliches Abbild der Flammen war, die in ihr hochloderten. Die Hitze quoll aus ihrem Innersten und entflammte ihre Sinne. Sie hörte den Pulsschlag der winzigsten Insekten um sich herum und die sanfte Brise, die die Blätter der höchsten Bäume rascheln ließ. Alles war für sie sichtbar, von der ultravioletten Strahlung der weit entfernten Sonne über ihr bis hin zum Blut, dass durch die Adern unter ihrer Haut strömte.

Die Macht, die ihr das scheinbar endlose Inferno versprach, erfüllte sie mit einer Woge der Erregung. Seit sie sich dem Wandel ergeben hatte und ein Bruchteil der Energie, über die sie nun verfügte, ausgereicht hatte, um einige der Tomol, die sie einst Freunde genannt hatte, in Wesen zu verwandeln, wie sie eines war, lag eines für Nimur klar auf der Hand: Das Schicksal hatte beschlossen, sie damit zu beauftragen, ihr gesamtes Volk von seinem verhängnisvollen Los zu befreien. Die wenigen Glücklichen, in denen sie den Wandel hatte auslösen können, kannten die Wahrheit nun. Und schon bald würden die anderen folgen. Und warum? Weil sie sich geweigert hatte, sich blind dem uralten Befehl zu unterwerfen, der ihnen von den Hirten überliefert worden war und ihnen auferlegte, sich der Reinigung zu ergeben. Sie hatte das Alter erreicht, wo der Wandel in ihr begann, und wie ihre Ahnen es seit zahllosen Generationen getan hatten, hatten die Priesterin Ysan und andere Dorfälteste Nimur beschworen, sich selbst in das ewige Feuer zu stürzen, bevor die Veränderung sich in ihr ausbreiten konnte. Das Ritual war von ihnen als eine ehrenvolle Handlung zur Rettung der Gemeinschaft beschrieben worden, doch nun erkannte Nimur dieses Gesetz als das, was es war: die größte Lüge, die man ihrem Volk je aufgezwungen hatte.

Nun stand sie hier vor ihren Tomol-Brüdern und Schwestern – dank ihr hatten einige von ihnen den Wandel bereits angenommen – und spürte, wie eine Woge des Stolzes ihr entgegenbrandete, als sie zu ihrer neuen Anführerin aufblickten. Ein paar ihrer Gefolgsleute hatten sich zu ihr an den Rand des Kraters gesellt, der im wahrsten Sinne des Wortes ihr Werk war. Er war durch die Zerstörung des Himmelsschiffs entstanden, das von den Fremden kommandiert wurde, die sie entführt hatten und sich selbst »Klingonen« nannten. Sie und eine Handvoll ihrer Anhänger hatten das verwundete Schiff trotzig durch die Wolken bis hinab auf die Oberfläche Arethusas geritten. Nun diente es als ein Zeichen in der Landschaft, ein Mahnmal, das genau den Augenblick repräsentieren würde, in dem sich die Dinge für alle Tomol geändert hatten. Mithilfe ihrer erweiterten Sinne streckte Nimur ihren Geist aus und erfasste den Sturm der unsicheren Gedanken und verwirrten Gefühle ihrer Gefolgsleute. Sie verstand die Verwirrung, die Furcht und die Angst, aber auch die Entschlossenheit, mit der sie darum kämpften, die Möglichkeiten zu verstehen, die ihre Zukunft nun für sie bereithielt.

Zugleich empfing Nimur die Verachtung, die wie unerstickbare Glut in jenen schwelte, die den Wandel noch nicht begrüßt hatten. Die wahre Erleuchtung würde ihnen verwehrt bleiben, bis ihre Zeit gekommen war, aber zunächst musste sie einen Weg finden, den Abgrund zu überbrücken, der die Tomol davon trennte, sie zu verstehen. Sie betrachtete die anderen, spürte ihr Misstrauen und ihre Furcht, die sich in einer grellblauen Aura manifestierte, wobei keine dieser Auren heller leuchtete als die Kerlos, ihres Gefährten und des Vaters ihrer kleinen Tochter.

Sein Missfallen und Bedauern ärgerten sie und Nimur ertappte sich dabei, wie in ihr ein Sturm von widersprüchlichen Gefühlen tobte und sie zwischen Liebe und Verachtung schwanken ließ. Sie spürte, wie die Versuchung an ihr zerrte, als sie sich vorstellte, ihre neu erwachte Macht ungezügelt auf Kerlo loszulassen und auf jeden anderen, der es wagte, sich auf die Seite des Stillstands zu stellen, zu dem man ihre Leute verdammt hatte, und gegen das, was sie nun für ihr wahres Schicksal hielt.

Aber warum tust du nichts dagegen?

Die Frage nagte an Nimur. War es Liebe, sowohl für Kerlo als auch die, die sie einst Freunde oder gar Familie genannt hatte? Möglich, auch wenn solche Gefühle immer verschwommener wurden, je mehr Zeit verging. War es ein Nebenprodukt jener Schwäche, die ihr Körper versuchte auszumerzen, je weiter und unerbittlicher der Wandel in ihr voranschritt?

Das ist tatsächlich eine interessante Frage.

Sie wandte ihre Aufmerksamkeit auf das Gerät, das sie immer noch fest umklammert hielt, betrachtete dessen Konturen und blinkende Lichter, während sie versuchte, eine Funktion hinter der Form zu erkennen. Wie war ein so kleines Gerät in der Lage, ihre Stimme einzufangen und sie über die Wolken hinaus bis zu den Himmelsleuten zu schicken, die dort oben in ihren Schiffen zwischen den Sternen über Arethusa schwebten? Nimur nahm an, dass die Details keine wirkliche Rolle spielten. Wichtig war nur das Ergebnis: dass ihre Botschaft, in der sie verkündet hatte, dass der Planet und seine Bevölkerung nun unter ihrer Herrschaft standen und dass Eindringlinge nicht länger willkommen waren, bei den Himmelsleuten angekommen war. Sie rief sich ihre Worte noch einmal ins Gedächtnis und spürte, wie die Flammen der Entschlossenheit erneut in ihr aufloderten, entfacht von der Klarheit, die der Wandel ihr geschenkt hatte. So konnte sie den Pfad sehen, auf dem sie ihr Volk zu seinem Geburtsrecht führen würde, das ihm so lange vorenthalten worden war. Nimur schwor sich, dass sie nicht versagen würde, ungeachtet der Himmelsleute und aller Anstrengungen, die diese unternehmen mochten.

Und was ist mit deinen eigenen Leuten? Wie viel Widerspruch wirst du von ihnen hinnehmen?

»Also, Nimur«, rief eine Stimme. Nimur erkannte sie als die von Kerlo. Sie durchschnitt die Stille, die in der Luft gehangen hatte, seit sie ihre Rede an die Himmelsleute beendet hatte. »Ist das die Wahrheit, von der du willst, dass wir sie akzeptieren? Die große Macht, die du versprochen hast, mit uns zu teilen? Oder beabsichtigst du jetzt, sie für dich zu behalten, um über uns alle zu herrschen?«

Seine Worte waren wie Nadeln, die in ihre Haut stachen. Ärger wallte in ihr auf. »Halt, Kerlo! Hüte deine Zunge. Verstehst du nicht, was uns alle bedroht?« Sie wies in Richtung Himmel. »Über unserer Welt gibt es Schiffe, die zwischen den Sternen segeln, und in ihnen befinden sich Leute, wie du sie nie zuvor gesehen hast und die eine Macht besitzen, von der du nicht einmal hoffen kannst, sie zu verstehen.«

»Ich verstehe mehr, als du glaubst, Nimur.«

In Kerlos Stimme schwang ein Schmerz mit, von dem Nimur annahm, dass nur sie ihn hören konnte. »Du hast immer geglaubt, ich wäre ein wenig einfältig, aber …«

»Keiner von euch kann verstehen, was ich an Bord des Himmelsschiffs gesehen habe, es sei denn, er war dabei.« Nimur wies auf den Kraterboden. »Wenn der Wandel nicht wäre, dann würden wir jetzt nicht hier stehen. Wir wären tot, in diesem Loch zu Asche verbrannt. Diese Fremden wollen unsere Welt zerstören und sie uns wegnehmen. Das werde ich nicht zulassen. Ich werde aussprechen, was unsere Zukunft für uns bereithält, denn ich habe die Macht, uns zu diesem Schicksal zu führen und uns alle vor ihnen zu schützen.«

»Vielleicht wollen diese Fremden uns aber auch vor dir schützen, Nimur«, wandte Kerlo ein.

Obwohl Ungeduld und Frustration ihre Emotionen verfinsterten, spürte sie durch diese immer dicker werdende Wolke einen neuen Funken in ihrem Bewusstsein aufflammen. Etwas Unheilvolles lauerte knapp außerhalb ihrer Wahrnehmung und kurz darauf erkannte sie, dass sein Ursprung nicht in ihrem Inneren lag, sondern an einem weit von ihr entfernten Ort. Nicht hier, auf Arethusa, sondern über ihr, zwischen den Sternen. Das Gefühl erinnerte sie an Zunder zum Feuermachen, der aufflammte, sobald der Feuerstahl die ersten Funken vom Stein schlug. Dann wurde es zu einem weiß glühenden Feuerball, der ihre Bewusstsein beinahe blendete – aber was war es?

Instinktiv blickte Nimur zum Himmel auf.

»Seht nur!«, rief sie den Tomol zu, die sich um den Krater versammelt hatten. »Jetzt werdet ihr selbst erleben, über welche Macht die Himmelsleute verfügen, und ihr werdet wissen, was ich meine, wenn ich sage, dass ich euch vor Leid bewahren werde!«

Blau-weißes Licht brach aus den Wolken hervor, während die Tomol in hilflosem Schrecken zusehen mussten. Schreie von Furcht und Entsetzen erfüllten die Luft um Nimur, als Kerlo und die anderen vom Zentrum der Zerstörung flohen. Die Lichtstrahlen regneten auf das Wrack herab und umgaben es mit einem Energieschleier, der Nimurs nackte Haut prickeln ließ.

Und es kommt noch mehr. Das Gesicht dem Himmel zugewandt, hob sie die Hände und schloss die Augen. Sie sandte ihre Sinnen hinaus, suchte nach dem Licht und bemühte sich, seine Form und Macht zu erfassen. Da war etwas, aber es entzog sich ihren Versuchen, es zu beeinflussen, und ganz plötzlich hatte sie einen metallenen Geschmack auf der Zunge. Ein unwillkürliches Zittern erfasste ihren Körper, als wäre sie von einem Blitzschlag getroffen worden. Panik durchflutete ihr Bewusstsein, als sie das Grauen zu verstehen begann, das mit dem Licht vom Himmel kam.

Ich allein bin nicht genug.

Um sich selbst fürchtete sie nicht, denn sie kannte ihre neuen Fähigkeiten. Ihre innere Stärke würde ausreichen, um allem zu widerstehen, was die Himmelsleute auf sie hinabschicken mochten, aber bei denen, die erst kürzlich den Wandel begonnen hatten, war sie sich nicht so sicher. Sie befanden sich noch im Wachstum und hatten noch nicht ihre Stärke und ihren Grad der Erleuchtung erlangt. Dann waren da noch die Tomol, die bisher nicht zu Gewandelten geworden waren – es gab keinen Zweifel, dass sich ihr Leben in tödlicher Gefahr befand.

»Nein!«

Nimur lenkte die Macht, die in ihr aufwallte und entfesselt zu werden wünschte, mit einer umfassenden Geste zu denen, die sich nahe dem Kraterrand zusammengefunden hatten. Wie versteinert standen sie da, während sie ihr zusahen. Die Energie floss durch Nimurs Körper und die ausgestreckten Arme, bis sie aus den Fingern hinausschoss und die Luft erzittern ließ, während sie sich ausbreitete. Sie rollte über die Tomol hinweg, sowohl die Gewandelten als auch alle anderen, hob sie an und schleuderte sie in alle Richtungen vom Kraterrand fort. Schreie und Rufe hallten in ihren Ohren wider, während sie die Aufmerksamkeit auf jeden ihrer Gefährten richtete, sie durch das Unterholz ringsum führte und an Bäumen vorbei. Als die Entfernung zwischen ihr und ihren Schützlingen sich vergrößerte, wurde ihre Kontrolle über sie schwächer, also ließ sie sie langsam zu Boden gleiten. Nimur konnte nur hoffen, dass sie nun weit genug weg waren von dem außerirdischen Inferno, das sie herannahen fühlte.

Nun war sie allein, der Angriff stand kurz bevor und Nimur warf sich im Zentrum des Kraters zu Boden. Sie verschränkte die Finger ineinander und streckte sie gen Himmel aus, in Richtung des Lichts. Jetzt entfesselte sie die Energie, die sie bisher in Schach gehalten hatte. Licht und Flammen brachen aus ihren Händen hervor, ihre Intensität ließ selbst die mächtigste der Wächterlanzen winzig wirken, als beides in den Himmel schoss. Der Strahl zerschnitt die Luft und raste der drohenden Gefahr entgegen, bis ein grellweißer Blitz und ein ohrenbetäubendes Donnern das Aufeinandertreffen beider Energien über den Wipfeln der höchsten Bäume verkündeten.

Eine unsichtbare Welle von enormer Kraft drückte Nimur in die glasige Kruste des Kraters. Sie presste die Augen zusammen und schrie vor Schreck, als die alles erschütternde Sphäre aus Hitze, Licht und Gewalt über sie hereinbrach. Ihre Wucht traf genau in die Schale des Kraters, in dem sie lag, und fegte dann über die umliegende Landschaft hinweg. Nimur erschauderte unter der Macht des gnadenlosen Bombardements, doch sie zwang ihre Gedanken an dem Angriff vorbei, um nach weiteren Bedrohungen zu suchen. Jedes Quäntchen ihres Seins wusste ohne jeden Zweifel, dass das, was sie gerade erlebt hatte, nur ein Bruchteil der Energie und der Gefahr war, die sie zu Beginn gespürt hatte.

Da ist noch mehr.

Ein weiterer Einschlag bläulich-weißen Lichtes traf sie mit voller Kraft, und diesmal verursachte der vernichtende Angriff des Himmelsschiffs einen Schmerz, der ihr durch Körper und Geist fuhr, schlimmer als alles, was sie sich je hätte vorstellen können. Wieder schrie Nimur dem vernichtenden Mahlstrom ins Gesicht und richtete all ihre hervorbrechende Kraft darauf, ihn auszuhalten, doch es war nicht genug.

Sie glitt aus dem Licht in eine stille und alles umfassende Dunkelheit.

KAPITEL

4

»Sofort wenden und Orbit verlassen!«

Khatami versuchte, das Schrillen des Roten Alarms zu übertönen, das über die Brücke hallte. »Volle Kraft auf die vorderen Schilde! Waffen bereithalten und bereit für Ausweichmanöver!«

Sie packte die Armlehnen ihres Kommandosessels, während Arethusa auf dem Hauptschirm aus dem Bildrahmen kippte. Die Endeavour änderte den Kurs und ließ den Planeten hinter sich in der Hoffnung auf mehr Manövrierspielraum. Nur Sekunden waren vergangen, seit die letzte Phasersalve auf die Planetenoberfläche geschickt worden war, die Absturzstelle des klingonischen Bird-of-Preys umhüllt und die Umgebung in ein höllisches Inferno verwandelt hatte. Khatami hatte noch keine Zeit gehabt, sich über die möglichen Folgen dessen klar zu werden, was sie auf Terrells Drängen hin getan hatte.

Später!

Auf dem Hauptschirm der Brücke erschien ein computergeneriertes Schema, das die Einschlagspunkte und die daraus resultierende Zerstörung des Zielgebiets und der direkten Umgebung zeigte. Trotz der wiederholten Rufe an die Voh’tahk, in denen diese über die Situation informiert und eine Erklärung für den Beschuss des klingonischen Wracks gegeben wurde, hatte Captain Kang sich geweigert, die Kommunikation anzunehmen, geschweige denn, darauf zu antworten. Stattdessen hatte der klingonische Kommandant gezeigt, was er davon hielt, indem sein Schiff den Kurs änderte, die Waffen aktivierte und nun auf die Endeavour zuflog.

»Ich glaube, jetzt haben Sie ihn wütend gemacht«, sagte Katherine Stano von der Maschinenkontrolle im hinteren Teil der Brücke, direkt hinter Khatamis linker Schulter.

Khatami lachte kurz und humorlos. »Sieht wohl so aus.«