Star Trek - Titan 5: Stürmische See - Christopher L. Bennett - E-Book

Star Trek - Titan 5: Stürmische See E-Book

Christopher L. Bennett

4,7

Beschreibung

Während die Föderation nach den verheerenden Ereignissen von Star Trek: Destiny wieder zu Kräften kommt, werden Captain William Riker und seine Mannschaft dazu beordert, ihre Mission im tiefen Raum wieder aufzunehmen und damit die Kernprinzipien der Sternenflotte zu bekräftigen. Aber selbst weit weg von Zuhause, auf einer Mission der Hoffnung, werden sie die Narben der kürzlichen Katastrophe nicht los, während sie langsam ihre Leben wieder aufbauen. Der Planet Droplet ist eine Welt, die hauptsächlich aus Wasser besteht, ohne den kleinsten Fleck festen Bodens. Hier sollte es kein Leben geben, dennoch gedeiht es hier. Aili Lavena, die aquatische Pilotin der Titan, führt die Erforschung dieser geheimnisvollen Welt an und stellt sich den Gefahren des riesigen, wilden Ozeans. Als sich eine der einheimischen Spezies als empfindungsfähig entpuppt, findet sich Lavena in einer heiklen Kontaktsituation wieder, und Riker wird zu einem entscheidenden Moment seiner Ehe von Deanna Trois Seite gerufen. Aber als gute Absichten großes Unheil verursachen, werden Lavena und Riker von der Mannschaft abgeschnitten und als vermisst gemeldet. So muss Troi ein lebensveränderndes Ereignis ohne ihren Ehemann durchstehen, während sich die Besatzung den vernichtenden Druck der Tiefe stellen muss, um das globale Chaos ungeschehen zu machen, das sie verursacht hat. Lavena muss das Vertrauen der Wesen gewinnen, die ihr Schicksal in Händen halten - aber der Preis für Rikers Überleben könnte den Verlust von allem bedeuten, was Riker lieb und wert hält.

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STAR TREKTITAN™

STÜRMISCHE SEE

CHRISTOPHER L. BENNETT

BASED UPON STAR TREK ANDSTAR TREK: THE NEXT GENERATION®CREATED BY GENE RODDENBERRY

Ins Deutsche übertragen vonStephanie Pannen

Die deutsche Ausgabe von STAR TREK – TITAN: STÜRMISCHE SEE wird herausgegeben von Amigo Grafik, Teinacher Straße 72, 71634 Ludwigsburg. Herausgeber: Andreas Mergenthaler und Hardy Hellstern, Übersetzung: Stephanie Pannen; verantwortlicher Redakteur und Lektorat: Markus Rohde; Lektorat: Anika Klüver und Gisela Schell; Satz: Rowan Rüster/Amigo Grafik; Cover Artwork: Cliff Nielsen.

Titel der Originalausgabe: STAR TREK – TITAN: OVER A TORRENT SEA

German translation copyright © 2010 by Amigo Grafik GbR.

Original English language edition copyright © 2009 by CBS Studios Inc. All rights reserved.

™®© 2009 CBS Studios Inc. STAR TREK and related marks and logos are trademarks of CBS Studios Inc.

This book is published by arrangement with Pocket Books, a Division of Simon & Schuster, Inc., pursuant to an exclusive license from CBS Studios Inc.

Print ISBN 978-3-941248-91-5 (Dezember 2010) · E-Book ISBN 978-3-942649-63-6 (November 2011)

WWW.CROSS-CULT.DE · WWW.STARTREKROMANE.DE

Für abwesende Freunde

HISTORISCHE ANMERKUNG

Der Prolog dieser Geschichte beginnt im späten Februar 2381 (über eine Woche vor dem Epilog von STAR TREK – DESTINY, Band 3: »Verlorene Seelen«) und endet im späten April (etwa zwei Wochen nach dem Ende von STAR TREK»Einzelschicksale«.)

Der Rest von »Stürmische See« spielt zwischen dem 1. Juli und dem 4. August desselben Jahres.

Ich bin von der Erd’ und dem Meer geboren,Ein Pflegling der Luft: ich fliehDurch des felsigen Strandes, des Meeres Poren,Ich wandle mich: sterbe nie.Denn wenn nach dem Regen klar und reinDas Zelt des Himmel zu schaun,Und der fegende Wind und der SonnenscheinDie luftigen Dome erbaun,Lach’ ich still meines Grabmals in blauer Luft,Und aus Regens Gruft kehr’ ich wieder,Wie ein Kind aus dem Schoß, ein Geist aus der Gruft,Zurück und reiße es nieder.

– Percy Bysshe Shelley, »Die Wolke«

PROLOG

Wir werden nicht vor der Herausforderung zurückschrecken, das wieder aufzubauen, was die Borg zerstört haben. Wir werden das Opfer all jener ehren, die für uns gekämpft haben und gestorben sind, indem wir uns verpflichten, den Schaden zu reparieren, der angerichtet wurde, und eine Zukunft zu schaffen, auf die sie stolz gewesen wären.

… Noch wichtiger, wir werden, auch wenn die Sternenflotte für Bergung, Wiederaufbau und Unterstützung gebraucht wird, unser Bekenntnis zu ihrer Mission der friedlichen Erforschung, diplomatischen Kontaktaufnahme und offenen wissenschaftlichen Erkundung erneuern. Die Schiffe der Luna-Klasse werden ihre Einsätze weit über unsere Grenzen hinaus beginnen – oder, im Falle der Titan, wiederaufnehmen: Sie werden neue Welten, neue Zivilisationen und neue Lebensformen suchen und denen, die bereit sind, unsere Hand in Freundschaft reichen.

Es mag jene geben, die unsere Fähigkeit, all diese Dinge auf einmal zu tun, anzweifeln. Ihnen rate ich, die Vereinigte Föderation der Planeten nicht zu unterschätzen.

– Präsidentin Nanietta BaccoSternzeit 58126,3 (16. Februar 2381)

UTOPIA-PLANITIA-FLOTTENWERFT IM ORBIT DES MARS

Captain William T. Riker unterschätzte die Vereinigte Föderation der Planeten keineswegs. Nach dem entscheidenden Sieg, den sie vor einer Woche über das Borg-Kollektiv errungen hatte, traute Riker der Föderation alles zu. Als eine der Personen, die direkt für diesen Sieg verantwortlich waren, konnte er wohl kaum anderer Meinung sein. Doch nur weil etwas getan werden konnte, musste es sich in seinen Augen noch längst nicht um die beste Option handeln.

»Die Föderation braucht momentan jede diensttaugliche Person, die sie bekommen kann«, argumentierte Riker, während er vor Admiral Mascs Schreibtisch auf und ab ging. »Ich will Teil dieser Bemühungen sein, Admiral. Ebenso wie meine Mannschaft.«

»Ich kann Sie verstehen, Will. Glauben Sie mir.« Der in die Jahre gekommene Admiral faltete seine Hände. Seine für Denobulaner typische gute Stimmung war aufgrund der Ereignisse der letzten Zeit stark gedämpft. Er hatte schon zuvor schwere Bürden getragen – einschließlich seiner gescheiterten Bemühungen, Betazed davor zu bewahren, in die Hände des Dominion zu fallen –, ohne seine unerschütterliche Ruhe zu verlieren. Er war trotz allem ein Optimist geblieben und hatte das ambitionierte Luna-Klasse-Programm der Sternenflotte als Symbol der Föderationsverpflichtung zu Vielfalt und friedlicher Erforschung angeführt. Doch um sich von der Zerstörung, die die Borg innerhalb der letzten anderthalb Monate angerichtet hatten, zu erholen, würde die Föderation den Rest seiner Karriere, wenn nicht sogar seines Lebens brauchen. Immerhin waren Deneva, Regulus und andere große Welten vollständig ausgelöscht sowie beträchtliche Teile Vulkans, Andors und Tellars verwüstet worden. »Aber die Entscheidung wurde getroffen. Wollen Sie, dass Präsidentin Bacco ihr Versprechen zurücknimmt?«

»Das muss sie gar nicht, Sir«, sagte Riker. »Da draußen sind immer noch zehn andere Schiffe der Luna-Klasse. Sie können die Mission ohne uns fortführen.«

»Die Präsidentin hat die Titan namentlich genannt.«

»Also geht es hier um Politik?« Riker blieb stehen und beugte sich über den Schreibtisch. »Admiral, Sie müssen mir einen besseren Grund geben als das. Etwas, mit dem ich meine Mannschaft überzeugen kann. Anderenfalls werden Sie sich einer Menge Versetzungsgesuchen gegenübersehen. Vielleicht auch meinem.«

Masc betrachtete Riker geduldig. Er war vielleicht nicht mehr so fröhlich wie früher, aber er neigte nach wie vor nicht dazu, schnell wütend zu werden. »Ich hätte gedacht, dass Sie froh wären, endlich wieder eine Forschungsmission übernehmen zu können. Ich erinnere mich daran, dass Admiral Akaar mir sagte, wie unglücklich Sie und Ihre Mannschaft waren, als Ihre Erforschung des Gum-Nebels zugunsten der diplomatischen Mission auf Romulus verschoben wurde.«

»Ich muss Ihnen wohl kaum erklären, dass sich unsere Situation grundlegend geändert hat, Sir. Ich bin immer noch ein Forscher. Aber ich bin auch ein Patriot.«

Endlich lächelte Masc. »Will, Sie und Ihre Kollegen haben der Föderation bereits einen Dienst erwiesen, für den wir Ihnen niemals genug danken können. Betrachten Sie das hier als Ihre Belohnung.«

»Ich will keine Belohnung, Sir. Bei allem Respekt, meine Mannschaft und ich, wir wollen uns nützlich machen.«

»Und das werden Sie auch tun können.« Masc erhob sich und drehte sich zum Fenster um. Der rötliche Schimmer der marsianischen Oberfläche spiegelte sich auf seinem kahlen, wulstigen Kopf wider und vermischte sich mit den bunten Lichtern der orbitalen Flottenwerft. Die Titan wurde dort nach ihren Kämpfen gegen die Borg einigen Reparaturen unterzogen. »Wir haben im vergangenen Jahrzehnt so viel ertragen«, fuhr Masc fort. »Nach dem Dominion-Krieg haben wir gedacht, dass wir die schlimmste Krise überstanden hätten, der sich unsere Zivilisation jemals gegenübersehen würde … und dann, nur ein paar Jahre später, kamen die Borg und ließen den Dominion-Krieg wie ein Vorgeplänkel wirken. Wir sind verwundet, Will. Nicht nur physisch, sondern auch in unseren Herzen und unseren Seelen. Die Föderation braucht Hoffnung. Sie braucht Inspiration. Die Präsidentin wusste das – darum hat sie Ihr Schiff in ihrer Rede erwähnt. Die Titan hat dabei geholfen, die Föderation zu retten. Sie ist das berühmteste Schiff der Luna-Flotte. Und darum brauchen wir Sie da draußen. Um den Leuten etwas zu geben, wodurch sie sich besser fühlen. Um ihnen zu zeigen, dass wir nicht aufgeben, was wir sind.«

Bevor Riker sprechen konnte, hob Masc seine Hand. »Und nein, das ist noch nicht alles. Es gibt ein greifbareres Ziel, das Sie da draußen erreichen können. Wenn sich der Quanten-Slipstream-Antrieb der Aventine als praktikabel erweist, wird die Sternenflotte in der Lage sein, viel weiter in die Galaxis vorzudringen, viel schneller als jemals zuvor.«

»Macht uns das dann nicht überflüssig, Sir?«

Masc schmunzelte. »Nur so lange, bis wir die Schiffe der Luna-Klasse ebenfalls mit dem Slipstream-Antrieb ausstatten können. Aber das wird wahrscheinlich erst in ein paar Jahren der Fall sein, denn die Föderation wird ihre Ressourcen noch sehr lange für den Wiederaufbau benötigen, daher können wir Antriebsaufrüstungen nicht zu einer Priorität erklären. Aber in der Zwischenzeit ist es für uns von größtem Interesse, da draußen Kundschafter zu haben, die uns zumindest ein grundlegendes Bild des Terrains vermitteln können, sowohl astrografisch als auch politisch. Es ist sinnvoll, Mannschaften wie Ihre auszusenden, um Erstkontakte herzustellen, bevor wir mit dem Slipstream-Antrieb weiter in die Galaxis vorstoßen. Idealerweise natürlich, um neue Freundschaften zu schließen … aber auch, um potenzielle Bedrohungen zu ermitteln und einzuschätzen.«

Riker sah den Admiral in einem neuen Licht. Masc war zwar für seinen Optimismus bekannt, aber er war zu sehr Veteran, um nicht auch ein Realist zu sein. Besonders jetzt.

»Das war von Anfang an Teil unserer Mission, oder, Admiral?«, fragte Riker. »Die Grundlage für zukünftige Slipstream-Schiffe zu schaffen.«

»Nicht offiziell«, erwiderte Masc. »Wenn es so gewesen wäre, hätte man Ihnen das natürlich mitgeteilt. Aber als die Slipstream-Forschung immer vielversprechender aussah, wurde sie von der Sternenflotte stärker berücksichtigt.«

Riker nickte. Das erklärte eine Menge. Als die Titan in die Gegend um den Gum-Nebel, eine Region, die größer war als die Föderation und all ihre Nachbarn zusammen, vorgestoßen war, hatte man erwartet, dort Jahre zu verbringen. Tatsächlich würden hundert Schiffe Jahrzehnte brauchen, um eine genaue Erfassung einer solchen Region durchzuführen, und die Sternenflotte hatte zuerst nur zwei Schiffe damit beauftragt – die Titan und die Ganymede. Aber nachdem Letztere beschädigt worden war und vorübergehend in die Werft zurückkehren musste, war die Charon geschickt worden, um ihre Erfassungszone zu übernehmen. Eine Mission, die zwei Monate später zu ihrer tragischen Zerstörung bei Orisha geführt hatte.

Und obwohl nun nur noch die Titan übrig geblieben war, um das Innere des Nebels zu kartografieren, hatte die Sternenflotte das Schiff bald angewiesen, den Nebel zu verlassen und stattdessen den inneren Rand des Orion-Armes zu erkunden. Die Begründung hatte gelautet, dass die Sternkarten und Datensätze, die die Titan und die Charon von regionalen Zivilisationen wie den Pa’haquel, der Vomnin-Konföderation und dem Gam-Pu-Sternenkommando erhalten hatten, die Sternenflotte mit ausreichend Informationen über das Innere des Nebels versorgt hätten. Riker hatte die Eile der Sternenflotte nicht ganz verstanden. Selbst eine viel bevölkerte, gut erforschte Region konnte immer noch Überraschungen bereithalten. Das All war so groß, dass es selbst jetzt noch weniger als hundert Lichtjahre von der Erde entfernt Sternsysteme gab, in die die Sternenflotte noch niemals ein bemanntes Schiff entsandt hatte. Raumschiffe, die in die äußersten Regionen vordrangen, mussten demnach zwangsläufig über viele Entdeckungen stolpern. Natürlich hatte Riker einst erklärt, dass die Titan immer vorwärts fliegen würde, aber er hatte damit nicht gemeint, dass es mit solcher Eile geschehen musste.

»Um ehrlich zu sein, Admiral, bin ich mir nicht sicher, ob ich glücklich darüber bin, lediglich den Späher für die richtigen Forscher zu spielen.«

»Das sagt ja auch niemand, Will. Zugegeben, Sie wurden … ermutigt, so weit wie möglich in den unbekannten Raum vorzudringen, aber Sie wurden nicht davon abgehalten, wissenschaftlich zu arbeiten. Doch Ihr Ziel besteht in erster Linie darin, die wichtigsten Entdeckungen ausfindig zu machen, die Höhepunkte zu finden. Jede Mission muss Prioritäten setzen.«

»Bei allem gebührenden Respekt, Admiral, unsere letzte Mission vor der Borg-Invasion lautete, einen extrem langweiligen, leeren Sektor in der Zwischenarmausweitung zu kartografieren.«

Masc verzog seinen Mund zu einem Lächeln. »Und dort sind Sie über den Schlüssel zur Lösung der Borg-Krise gestolpert. Man weiß nie, was man finden wird, bis man dort ist, Will. Manchmal hat man Pech, aber manchmal macht es sich auch ungemein bezahlt.«

Riker musste ihm in diesem Punkt recht geben. Um ehrlich zu sein, jetzt, da er über die Entdeckungen nachdachte, die die Titan im vergangenen Jahr gemacht hatte, begann er, sich über die Aussicht auf eine weitere Forschungsmission zu freuen. »Wo werden wir also als Nächstes hingeschickt, Sir? Zurück in die Zwischenarmausweitung? Oder vielleicht den ganzen Weg zum Carina-Arm?«

Masc schmunzelte. »Oh, ich denke, wir können ein besseres Gleichgewicht zwischen Entfernung und Gründlichkeit finden. Wenn überhaupt, wird es wahrscheinlich am sinnvollsten sein, Sie relativ nah bei uns zu behalten, damit es nicht allzu lange dauert, Ihre Missionsberichte einem begierigen Publikum zu präsentieren. Aber weit genug draußen, um interessant zu bleiben. Ich kann Ihnen momentan nicht mehr dazu sagen; wir arbeiten weiterhin daran, wie man die Luna-Flotte am besten neu verteilt. Ihre plötzliche Rückkehr hat eine weitere Lücke in unserer Erfassung hinterlassen. Wir melden uns bei Ihnen, sobald wir Ihren neuen Kurs haben.

Fürs Erste haben Sie und Ihre Mannschaft sich einen langen Urlaub verdient. Außerdem benötigt die Titan noch eine Menge Reparaturen. Ganz zu schweigen von den Aufrüstungen. Wenn sie das Flaggschiff der Flotte sein soll, muss sie über das Neueste und Beste verfügen, das wir bieten können. Und, äh, wir müssen sie so widerstandsfähig wie möglich machen, da Sie weit entfernt von jeder Reparaturbasis sein werden. Wir mögen die Lunas so unverwüstlich gebaut haben, wie wir konnten, aber nach der Sache mit der Charon wollen wir kein Risiko eingehen.«

»Meine Mannschaft und ich wissen das zu schätzen, Sir.«

Masc hob eine Augenbraue. »Ich bin überzeugt, dass Sie und Commander Troi sich die bestmögliche und sicherste Umgebung für Ihre Tochter wünschen.«

Riker rutschte auf seinem Sessel hin und her. »Natürlich würde ich meine Pflichten niemals von meinen Gefühlen als Vater beeinträchtigen lassen …«

Masc unterbrach ihn mit einer Handbewegung. »Machen Sie sich darüber keine Sorgen, Captain. Ehrlich gesagt bin ich momentan der Meinung, dass ein Kind an der Grenze sicherer aufgehoben ist als hier in der Föderation. Wir geben ein großes Ziel ab, noch dazu ein unbewegtes.«

Nach einem Moment des Schweigens fragte Riker. »Und was, wenn wir da draußen über die nächsten Borg oder das nächste Dominion stolpern?«

Der Admiral lächelte freudlos. »Versuchen Sie, ihnen nicht zu verraten, wo wir leben.«

VULKAN, STERNZEIT 58239,3

Sie fand ihn in der Wüste kurz hinter der Stadtgrenze. Er hatte es sich in den Wochen nach der Rückkehr aus ihrer verlängerten Beurlaubung zur Gewohnheit gemacht, zum Meditieren nach hier draußen zu gehen – vorausgesetzt, dass es sich bei dem, was er tat, wirklich um Meditation handelte. T’Pel wusste, dass es Tuvok in letzter Zeit schwergefallen war, einen meditativen Zustand zu erreichen. Die gesammelten Traumata seiner Jahre bei der Sternenflotte hatten nach und nach seine Kontrolle untergraben, und T’Pel war klar, dass er nicht hauptsächlich herkam, um äußere Ruhe und Stille zu finden, der er nacheifern konnte, sondern vor allem, um die Peinlichkeit zu vermeiden, dass ihre Nachbarn seinen Kontrollverlust mitbekamen.

Tuvoks Schwierigkeiten bei der Meditation beunruhigten T’Pel, denn sie erschwerten es ihm, seine Trauer zu bewältigen. Ihr jüngster Sohn Elieth war zusammen mit seiner Frau Ione auf Deneva umgekommen, weil sie zurückgeblieben waren, um bei der Evakuierung zu helfen, bevor die Borg die einst blühende Föderationskolonie zerstörten. T’Pels Kummer über diesen Verlust war so tief wie Tuvoks. Tatsächlich war ihrer vermutlich sogar noch tiefer, wenn man bedachte, dass sie sehr viel mehr Zeit mit ihrem Sohn verbracht hatte. Darin lag keine Schande; die vulkanische Philosophie erkannte Trauer als zulässige Reaktion auf Verlust an. »Ich trauere mit dir«, war eine uralte Redewendung, der selbst Surak nicht abschwören wollte. Surak hatte davor gewarnt, den schwächenden emotionalen Auswirkungen der Trauer zu erliegen, und der Tendenz nachzugeben, den Kummer in einen Wunsch nach Rache und Gewalt umzuwandeln. Doch er hatte auch gelehrt, dass selbst die logischste, leidenschaftsloseste Zivilisation das Leben sowie die Bande der Familie und der Gemeinschaft wertschätzen und den großen Verlust anerkennen und darüber nachsinnen musste, wenn ein Leben, besonders das eines Angehörigen, endete. Anderenfalls, hatte er geschrieben, würde Leidenschaftslosigkeit zu einer gleichgültigen Versenkung in sich selbst werden und die Bindungen für nichtig erklären, die Individuen dazu befähigten, als Teil eines größeren Ganzen zu fungieren.

Aber T’Pel war in der Lage, ihre Trauer durch Meditation zu verarbeiten. Es stimmte, dass sie tief in sich ein starkes Gefühl der Leere und einen profunden Schmerz verspürte. Es war immer noch schwer zu verstehen, dass sie ihren Sohn niemals wiedersehen oder mit ihm sprechen, niemals wieder mit ihm gemeinsam eine Mahlzeit zubereiten oder über seine Berufswahl diskutieren würde. Aber sie lernte gerade, diese Dinge als neue Facetten ihres Seins zu akzeptieren und sie auf eine Art in ihre Psyche zu integrieren, die eine Beeinträchtigung ihrer Handlungsfähigkeit und Ausgeglichenheit verminderte.

Für Tuvok war es jedoch viel schwerer. Als er ihre Schritte hörte und sich umdrehte, bemerkte sie die Schwellung um seine Augen. Obwohl der Wüstenwind den Beweis davongeweht hatte, wusste sie, dass er geweint hatte. Wortlos streckte sie Zeige- und Mittelfinger zu ihm aus, und er erwiderte die Berührung. Entfernt spürte sie den Aufruhr, der in seinem Inneren tobte. Sie wappnete sich und ließ sich von ihm umstürmen, wobei sie Tuvok ein starker und ruhiger Anker blieb. Sie nahm die Dankbarkeit und Liebe an, die er so stoisch wie alles andere projizierte.

»Mein Ehemann«, sagte sie. »Die Sternenflotte hat einen neuen Starttermin für die Titan geschickt. Wir sollen uns bis Sternzeit 58260,0 an Bord melden … oder bis Sternzeit 58245,0 ein Versetzungsgesuch verfassen.«

Tuvok nickte. Eine Reihe von Titan-Mitarbeitern, unter anderem Chwolkk, Okafor und Roakn, hatten bereits eine Versetzung beantragt, da sie lieber an Wiederaufbaubemühungen teilnehmen oder wie Bohn, Ichi und Worvan zu ihren Familien zurückkehren wollten. Auch wenn T’Pel vermutete, dass ein paar nur deswegen gegangen waren, weil sie sich nicht an die außerordentlich mannigfaltige Besatzung der Titan gewöhnen konnten. Sowohl Fo Hachesa als auch Kenneth Norellis hatten Schwierigkeiten damit gehabt, ihren Horizont zu erweitern, um andere kulturelle Standpunkte zu akzeptieren. Ähnliches galt für die rein vegetarisch lebende Lonam-Arja, die sich in der Gegenwart der karnivoren Besatzungsmitglieder niemals wohlgefühlt hatte. T’Pels Meinung nach war die Tatsache, dass all diese Personen die Titan verlassen hatten, kein besonders schwerer Verlust.

»Es ist jetzt Sternzeit 58239,3«, erinnerte sie ihn. »Das lässt uns nicht mehr viel Zeit, um uns zu entscheiden.«

»Uns?«, erwiderte Tuvok mit heiserer Stimme. »Ich weiß, dass du auf der Titan bleiben willst.«

»Korrekt. Ich habe eine Verantwortung als Betreuungsperson für Noah Powell und Totyarguil Bolaji. Und sobald Commander Troi ihr Kind geboren hat, bin ich sicher, dass ich auch bei dessen Erziehung hilfreich sein kann.« Sich um die beiden Kinder an Bord der Titan zu kümmern, hatte es T’Pel ermöglicht, ihre erzieherischen Fähigkeiten wieder zu nutzen, die sie nach dem Auszug ihres jüngsten Kindes aus dem Elternhaus nicht mehr gebraucht hatte. Sich nützlich machen zu können, verschaffte ihr eine ungemeine Befriedigung. »Aber in meiner Abwesenheit könnte eine neue Betreuungsperson gefunden werden. Außerdem hat die Borg-Invasion viele Waisen zurückgelassen; meine Fähigkeiten als Pflegerin könnten auch hier benötigt werden.« Innerlich überdachte sie die Frage, ob die Adoption einer oder vielleicht auch mehrerer Kriegswaisen Tuvok dabei helfen könnte, seine Trauer zu verarbeiten.

»Die Schlüsselfrage für uns beide lautet daher, ob du denkst, dass du bereit bist, als taktischer Offizier auf die Titan zurückzukehren.«

»Dann haben wir ein Problem. Denn ich glaube nicht, dass ich das bin.«

T’Pel nickte, auch wenn es ihr schwerfiel. »Bitte erkläre mir die logische Grundlage für diese Schlussfolgerung.«

»Ich bin nicht davon überzeugt, dass ich über ausreichend emotionale Stabilität verfüge, um diese Funktion auszuüben.«

»Diese Logik entzieht sich mir. War dein Vorgänger auf diesem Posten nicht Commander Keru? Soweit ich es beurteilen kann, ist er ein emotionales Individuum. Und er hat vor einigen Jahren seinen Lebensgefährten verloren.«

»Das räume ich ein.«

»Commander Vale war zuvor der taktische Offizier der Enterprise. Sie ist ein Mensch und daher höchst emotional.«

»Auch darin stimme ich dir zu.«

»Und war darüber hinaus ihr Vorgänger auf diesem Posten nicht ein Klingone …?«

Tuvok zog eine Augenbraue hoch. »Nicht ihr direkter Vorgänger. Ich verstehe deinen Standpunkt, meine Ehefrau. Aber als Vulkanierin weißt du, dass ich einem höheren Standard entsprechen muss. Unsere Emotionen sind zu unberechenbar, um sie zu entfesseln.«

»Unberechenbarer als die eines Klingonen?«

»Andere Spezies sind daran gewöhnt, ihren Emotionen freien Lauf zu lassen. Meine lebenslange Ausbildung besteht aus ihrer Disziplin und Zurückhaltung. Ich kann nur auf diese Weise funktionieren.«

»Seit unserer Begegnung mit den Sternquallen hast du dich darum bemüht, zu lernen, wie du deine … weniger beherrschten Gefühle in deine normale Funktionsweise integrieren oder zumindest vernünftig mit ihnen umgehen kannst, wenn es dir nicht möglich ist, sie abzulegen. Du hast fast ein Standardjahr lang problemlos arbeiten können.«

»Bis ich gezwungen war, mit einer so starken Emotion wie dieser umzugehen«, sagte er. »Meiner Trauer über den Tod meines Sohnes. Meinem … Bedauern, am Ende nicht bei ihm gewesen zu sein und so viele Dinge zwischen uns unausgesprochen gelassen zu haben. Was, wenn du es gewesen wärst? Wenn wir zur Titan zurückkehren und ich dich verlieren würde … ich glaube nicht, dass ich in diesem Fall in der Lage wäre, weiterhin meinen Pflichten nachgehen zu können. Weder als Offizier … noch als Mann.«

Wieder berührte sie seine Finger mit ihren, um sein Geständnis anzuerkennen. »Mein Ehemann … dies ist eine Sorge, der sich alle verheirateten Mitglieder der Sternenflotte stellen müssen. Es ist eine, über die Captain Riker und Commander Troi zweifellos jeden Tag nachdenken. Wenn sie im Angesicht dieses Risikos funktionieren können … wenn Individuen wie Commander Keru und Schwester Ogawa weitermachen können, selbst nachdem sie ihre Partner verloren haben … wie können wir als Vulkanier dann weniger von uns erwarten?«

Sie sah ihm direkt in die Augen. »Ich bitte dich, mein Ehemann, mir die Logik zu erläutern, die hinter deiner Entscheidung steht. Ich habe keine Logik gehört. Sondern Angst. Sich aufgrund reiner Spekulationen über mögliche negative Resultate zu weigern, eine Aufgabe zu übernehmen, ist nicht logisch. Es sei denn, man kann die Wahrscheinlichkeit eines solchen negativen Ergebnisses als inakzeptabel hoch einschätzen. Ich bin in Risikobeurteilungen nicht so geübt wie du; kannst du beweisen, dass es so ist?«

Tuvoks Lippen wurden zu einer schmalen Linie. »Nein, kann ich nicht. Offensichtlich ist meine Urteilskraft immer noch beeinträchtigt.«

»In diesem Fall würdest du zweifellos von weiteren Beratungsgesprächen bei Commander Troi profitieren. Sie war dir im vergangenen Jahr maßgeblich dabei behilflich, dich anzupassen.« Und mir auch, fügte T’Pel in Gedanken hinzu. Auch wenn sie ihrem Ehemann vollkommen verpflichtet war, machte es seine erhöhte Emotionalität häufig … schwierig, mit ihm zu leben. Counselor Troi war die einzige Person, der gegenüber T’Pel das zugegeben hatte. »Und da Commander Troi an Bord der Titan bleiben wird, folgt daraus, dass es für dich von Vorteil wäre, ebenfalls an Bord zu bleiben.«

Beeinträchtigte Disziplin hin oder her, Tuvok hatte immer noch die Fähigkeit, schnelle Entscheidungen zu treffen, wenn es nötig war. Nach einigen weiteren Momenten des Nachdenkens nickte er. »Also gut. Wir melden uns zu Sternzeit 58250,0 an Bord der Titan.«

»Wir haben bis 58260,0 Zeit«, erinnerte sie ihn.

»Das ist richtig. Aber als zweiter Offizier muss ich mit gutem Beispiel vorangehen.«

Erneut streiften ihre Finger die seinen anerkennend. Langsam klang er wieder wie er selbst.

U.S.S. TITAN, STERNZEIT 58327,6

»Ich versichere Ihnen, Counselor Troi, dass es keinen Grund zur Beunruhigung gibt.«

Irgendwie klang diese Versicherung aus dem reißzahnbewehrten Maul eines räuberischen Sauroiden wenig überzeugend. Deanna Troi wusste, dass es unfair war, Doktor Ree auf diese Art wahrzunehmen, aber es fiel ihr schwer, ihre mütterlichen Hormone davon zu überzeugen. »Doktor, ich bin mitten in einer Besprechung umgekippt.«

»Das ist wohl etwas übertrieben. Ihnen war schwindlig. Sie haben einfach einen niedrigen Elektrolytspiegel.«

»Und Sie sind sicher, dass mit dem Baby alles in Ordnung ist? Diese Schwangerschaft fühlt sich irgendwie … anders an.«

»Auf die Gefahr hin, unsensibel zu klingen: Wenn man bedenkt, wie Ihre letzte Schwangerschaft verlaufen ist, würde ich das als gutes Zeichen betrachten.« Deanna zuckte bei der Erinnerung an die Fehlgeburt zusammen, die sie letzten September erlitten hatte. Auch wenn die Caeliar die beschädigten Gene ihres Fötus geheilt hatten, war es schwer, keine Angst vor einer Wiederholung zu haben.

»Um genau zu sein«, fuhr Ree fort, »entwickelt sich Ihre Tochter sogar schneller als gewöhnlich. Bei dieser Geschwindigkeit würde ich schätzen, dass es in etwa drei Monaten so weit sein wird.« Deanna riss ihre Augen auf. Das war für einen Menschen einen Monat zu früh, zwei für einen Betazoiden. »Möglicherweise sogar früher. Zweifellos stellt ihr beschleunigtes Wachstum erhöhte Ansprüche an Ihren Stoffwechsel, was der Grund für Ihren Elektrolytenmangel ist. Ich verschreibe Ihnen eine reichhaltigere Ernährung und viel Flüssigkeit.«

»Warum haben Sie das nie zuvor erwähnt?«, fragte sie leicht verärgert. »Könnte das auf ein Problem hinweisen? Vielleicht auf eine Nachwirkung der Caeliar-Behandlung?«

»Ich war mir nicht sicher. Die Schwangerschaftsdauer humanoider Hybriden ist oft unvorhersehbar, besonders in Fällen, in denen eine genetische Therapie durchgeführt wurde, um die Kreuzung möglich zu machen. Es könnte sein, dass die Behandlung der Caeliar dafür verantwortlich ist, aber es könnte sich auch einfach um die Launen einer gemischten betazoid-menschlichen Biologie handeln.« Er legte eine schuppige Hand auf ihre Schulter. »Seien Sie versichert, dass für Ihr Baby und Sie kein Risiko besteht. Tatsächlich haben die Caeliar Ihnen den Gesundheitszustand einer Frau verschafft, die halb so alt ist wie Sie. Mithilfe einer angemessenen Ernährung und Flüssigkeitszufuhr sollten Sie in der Lage sein, ohne größere Probleme mit einer beschleunigten Schwangerschaft fertigzuwerden.«

Gestärkt durch ein Sportgetränk sowie eine Vitaminspritze und mit einem Padd mit den neuen Ernährungsempfehlungen des Arztes in der Hand, verließ Troi die Krankenstation und schämte sich ein wenig für ihre Ängstlichkeit. Jetzt, da sich ihre Emotionen wieder beruhigten, war sie in der Lage, zu erkennen, wie irrational sie sich verhalten hatte. Sie wusste, dass es ihr und dem Baby gut ging – »widerwärtig gut«, wie Christine Vale ihren Zustand nach der Behandlung durch die Caeliar beschrieben hatte – und dass der Arzt es ihr nicht verheimlichen würde, wenn etwas mit der Schwangerschaft nicht stimmte. (Das hatte er im Februar deutlich bewiesen, als es so ausgesehen hatte, als würde sie auch dieses Baby verlieren.)

Ihr war klar, dass die Angst, die sie verspürte, in Wahrheit nicht allein ihre war, sondern aus ihrer kurz zuvor geführten Sitzung mit Tuvok hervorging. Sein intensives Gefühl des Verlusts hatte einen starken Nachhall in Deannas eigener Trauer über den Tod ihres und Wills ersten ungeborenen Kindes gefunden. Die Erinnerung daran verursachte nach sieben Monaten immer noch einen Stich in ihrem Herzen. Dieser Schmerz war so überwältigend gewesen, dass sie sich nach Rees Verkündung, dass ihre Tochter nun ebenfalls sterben würde, nicht in der Lage gesehen hatte, die Schwangerschaft abzubrechen, auch wenn die Alternative ihr sicherer Tod gewesen wäre. Sie hatte sich einfach nicht der Vorstellung stellen können, ein weiteres Kind zu verlieren. Selbst nachdem ihre Tochter von den Caeliar gerettet worden war, nach der Freude, die sie und Will angesichts des neuen Lebens in ihr verspürt hatten, war die Erinnerung an den Schmerz immer bei ihr geblieben. Während der Sitzung mit Tuvok hatte sich seine Trauer auf sie übertragen und ihre eigenen Ängste verstärkt.

Manchmal fragte sie sich, ob sie Haaj oder Huilan bitten sollte, Tuvoks Sitzungen zu übernehmen; vielleicht war sie zu nah an der Materie, um objektiv zu sein. Aber als Empath wollte sie nicht akzeptieren, dass die Identifizierung mit dem Trauma eines Patienten etwas Schlechtes war. Solange sie ihr Urteilsvermögen regelmäßig überprüfte und zu den Sitzungen mit Haaj ging, glaubte sie, damit fertigwerden zu können. Und letztendlich war es Tuvoks Entscheidung. Sie hatte das Thema schon einmal angeschnitten, und er hatte darauf bestanden, sie als seine Therapeutin zu behalten. Sie beide pflegten eine gute, bewährte Beziehung, die während ihrer Begegnung mit den Pa’haquel ihren Anfang genommen hatte, und es würde schwierig für ihn sein, sich einem anderen Counselor zu öffnen.

In ihre Gedanken versunken, stieß Deanna fast mit einer anderen Frau zusammen, die mit einiger Geschwindigkeit um die Ecke bog. »Oh! Entschuldigen Sie, Counselor, ich habe nicht darauf geachtet, wo ich langgelaufen bin.«

»Schon gut«, sagte sie automatisch. Es handelte sich um eine der neuen Sicherheitsmitarbeiterinnen, Unteroffizier Ellec Krotine – eine schlanke Boslicin mit leuchtend kirschrotem Haar. Deanna hatte die gleiche Farbe vor einiger Zeit an Christine Vale gesehen, aber sie tippte darauf, dass es Krotines natürliche Haarfarbe war.

»Ich schätze, ich war in Gedanken bei unserem bevorstehenden Start«, fügte Krotine hinzu. »Nur noch zwei Tage und wir sind auf dem Weg ins Unbekannte. Ich kann es kaum erwarten.« Die goldene Haut und eckigen Stirnfurchen verliehen der jungen Frau das elegante Aussehen eines Raubvogels, aber sie war vom Charakter her eher still, ausgeglichen und wissbegierig – selbst ihr aufgeregter Gesichtsausdruck wirkte locker und gelassen. Trotz ihrer Ausbildung zum Sicherheitsoffizier hatte die Zeit an Bord der U.S.S. da Vinci – einem der berühmtesten »Problemlöser«-Schiffe des Ingenieurkorps der Sternenflotte – eine Faszination für das Unbekannte und das Lösen wissenschaftlicher und technischer Probleme in ihr geweckt. Auch wenn sie in diesen Gebieten nicht offiziell ausgebildet worden war, hatte sie Deanna bei ihrem ersten Gespräch gesagt, dass sie es genoss, daran teilzuhaben, und alles, was sie dabei an Wissen aufschnappen konnte, in sich aufnahm.

»Ich muss jetzt auch weiter«, sagte Krotine. »Commander Pazlar macht mit uns eine Führung durch die vorderen Sektionen. Ich liebe die Stellarkartografie auf diesem Schiff. Ist die Mikroschwerkraft nicht toll?«

Deanna gab ein unverbindliches Geräusch von sich; sie musste sich in letzter Zeit schon bei normaler Schwerkraft oft genug übergeben. Aber sie lächelte, wünschte Krotine viel Spaß und genoss die gute Laune, die von der Boslicin ausging.

Tatsächlich spürte sie die gleiche begierige Erwartung bei den meisten Mitarbeitern, während sie durch die Gänge lief und ihre Sinne ausstreckte. Endlich würde die Titan wieder in unerforschtes Gebiet vorstoßen – dieses Mal in die Canis-Major-Region hinter Adhara und Muliphen, zwischen dem Gum-Nebel und der Taurus-Region. Momentan befanden sie sich am Rand des Kavrot-Sektors, einem Gebiet, das vor vier oder fünf Jahren von klingonischen Schiffen der Chancellor-Klasse erfasst worden war – und natürlich führten Pazlars Kartografieteams ausgiebige Scans durch, da die Klingonen mehr an aussichtsreichen Eroberungen anstatt an reiner Wissenschaft interessiert gewesen waren. Dennoch war es letztlich bereits erfasstes Gebiet. Als Folge der Borg-Invasion war die Allianz zwischen den Klingonen und der Föderation stärker als je zuvor, so sehr, dass ein Raumschiff der Sternenflotte durch ein vom Imperium annektiertes Gebiet fliegen konnte, ohne herausgefordert zu werden, und sogar Zugang zu kartografischen Informationen der Klingonen erhielt, ohne dass diese sich um ihre imperialen Geheimnisse sorgten.

Es waren zweifellos interessante Zeiten für die Föderation und ihre Nachbarn. Die Massaker der Borg hatten ihre politische, wirtschaftliche und soziale Stabilität zerstört und die Konsequenzen begannen sich gerade erst bemerkbar zu machen. Deanna bedauerte es, dies hinter sich zu lassen; zum einen hätten sich ihre diplomatischen Fähigkeiten als nützlich erweisen können, mit diesen Krisen fertigzuwerden, und zum anderen wäre es auch aus soziologischer Sicht faszinierend gewesen, zu erfahren, wie sich die Zivilisationen des bekannten Alls auf ihre neuen Lebensumstände einstellten. Würden sie weiter auseinandertreiben oder sich stärker zusammenschließen als jemals zuvor?

Doch im tiefsten Herzen war sie ein Forscher, und für Will Riker galt das ebenfalls. Und sie teilte dieses Schiff mit dreihundertfünfzig anderen Forschern, die alle bereit waren, in das Unbekannte vorzudringen. Natürlich würde es für viele nicht leicht sein, die Bürden der Vergangenheit abzuschütteln. Die meisten von ihnen hatten während der Invasion jemanden verloren oder waren angesichts der enormen Zerstörung und der unfassbar hohen Todeszahlen innerlich verwundet. Das würden sie noch lange mit sich herumtragen. Aber die Mannschaft der Titan war bereit, wieder nach vorne zu blicken.

Egal, wie viel sie verloren hatten … es gab immer etwas Neues zu entdecken.

KAPITEL 1

U.S.S. TITAN, STERNZEIT 58497,1

»Wir nennen ihn Droplet.«

Melora Pazlar bemühte sich, ihren Enthusiasmus über den kleinen blau-weißen Punkt zu zügeln, der hinter ihr auf dem holografischen Schirm im Hauptbesprechungsraum der Titan zu sehen war. Es handelte sich um die beste Sicht, die die Sensoren bis jetzt auf den vierten Planeten des Systems UFC 86783 bekommen hatten. Der Rest der Kommandobesatzung wusste noch nicht so recht, was an diesem Planeten so besonders war, daher wollte sie es nicht übertreiben. Natürlich war sie hier, um die anderen davon zu überzeugen, dass diese Welt von allen derzeitigen Kandidaten das nächste Ziel des Schiffes sein sollte. Aber es lag nicht in ihrer Natur, ihre Gefühle so offen zu zeigen, selbst unter Leuten, die sie so gut kannte wie diese Mannschaft. Als zerbrechliche, an Niedrigschwerkraft gewöhnte Elaysianerin, die in einer Umgebung mit hoher Schwerkraft lebte, mochte sie es nicht, sich verletzlich zu fühlen.

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