Sternenfohlen, 4, Saphiras großer Tag - Linda Chapman - E-Book

Sternenfohlen, 4, Saphiras großer Tag E-Book

Linda Chapman

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Beschreibung

Als Wolke und ihre Freunde hören, dass am letzten Tag vor den Ferien ein Theaterstück aufgeführt werden soll, sind sie begeistert. Während Wolke und Saphira sich für eine Rolle auf der Bühne bewerben, wollen Mondstrahl und Sturmwind viel lieber hinter den Kulissen helfen. Was Wolke und Saphira dabei aber nicht ahnen: Sie haben sich beide für die Hauptrolle als Dornröschen beworben und sind nun Konkurrentinnen. Ihre Freundschaft wird auf eine harte Probe gestellt ...

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Linda Chapman

Sternenfohlen

Saphiras großer Tag

Aus dem Englischen von Ursula Rasch

KOSMOS

Umschlag- und Innenillustrationen: Carolin Ina Schröter, Berlin

Umschlaggestaltung: Carmen Oberzaucher, Wien

Titel der englischen Originalausgabe:

Linda Chapman: Unicorn School – The School Play

© 2008, Working Partners Ltd.

Unser gesamtes lieferbares Programm und viele

weitere Informationen zu unseren Büchern,

Spielen, Experimentierkästen, DVDs, Autoren und

Aktivitäten findest du unter kosmos.de

© 2013, Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

ISBN 978-3-440-13976-9

eBook-Konvertierung: le-tex publishing services GmbH, Leipzig

1

„Komm, Wolke, wir dürfen nicht zu spät zur Versammlung kommen!“, rief Saphira.

Wolke schnappte sich ein letztes Büschel Gras und galoppierte dann über die Mondscheinwiese, um ihre drei besten Freunde, Saphira, Sturmwind und Mondstrahl, einzuholen. Sie stießen zu all den anderen Einhornschülern, die ebenfalls zur Versammlung eilten. Aufgeregtes Stimmengewirr war überall zu hören.

„Ich bin gespannt, was sie wohl ankündigen werden“, sagte Sturmwind, ein sehr großes Einhorn mit dunkler Mähne.

„Hoffentlich ist es etwas Spannendes!“, rief Wolke eifrig. Sie reichte Sturmwind nur bis zur Schulter und fühlte sich neben ihm immer winzig.

Saphira stupste sie lächelnd mit der Nase an. „Du willst immer, dass etwas Aufregendes passiert, stimmt’s?“

„Klar!“ Wolke schüttelte zustimmend die Mähne.

„Vielleicht gibt es in diesem Monat ein zusätzliches Wettfliegen?“, schlug Mondstrahl erwartungsvoll vor.

Er war ein athletisches, gut aussehendes Einhorn und liebte alle Sportarten, ganz besonders aber das Fliegen.

„Ich hoffe, dass es ein Zauberwettbewerb ist“, warf Sturmwind ein. „Das wäre toll!“ Er konnte nämlich sehr gut zaubern.

Wolke schoss davon. „Kommt, finden wir es einfach heraus!“

Die Lehrer standen auf einer Seite des Versammlungsplatzes und passten auf, dass alle anständig und ruhig waren.

Als Wolke zu den anderen Erstklässlern trat, ertönte das Signal. Gleich darauf kamen drei hochgewachsene, schlanke Elfen, die in der Schule mithalfen, auf den Platz geschritten. Der erste Elf blies auf einem weißen Muschelhorn. Hinter ihm gingen die anderen beiden Elfen, und dann kam Das Trihorn, der Direktor der Schule. Er war ein äußerst weises Einhorn mit einem dreifarbigen Horn. Es war gestreift in Gold, Silber und Bronze. Er trat auf die Bühne, und mit einem Schlag wurde es still.

„Ich wünsche euch allen einen guten Morgen!“, sagte Das Trihorn. „Wie ihr wisst, werde ich heute eine wichtige Ankündigung machen.“

Wolke und Saphira sahen sich gespannt an.

„Gemeinsam mit den Lehrern habe ich beschlossen, dass wir ein Schultheater veranstalten“, verkündete das Trihorn.

Ein aufgeregtes Flüstern lief durch die Reihen der Einhörner.

„Ein Theater!“, wisperte Wolke begeistert. Sie liebte Theaterspielen.

„Super!“, flüsterte Saphira.

Das Trihorn hob sein Horn, und sofort wurden alle wieder ruhig. „Wir werden das Theaterstück ‚Dornröschen‘ am letzten Schultag zur Aufführung bringen, wenn eure Eltern kommen, um euch abzuholen. Feruste, unsere Gesangslehrerin, hat angeboten, sich um die Organisation zu kümmern. Thor, unser Verwandlungslehrer, betreut alle Abläufe hinter der Bühne wie Kostüme und Kulissen. Jeder von euch kann vorsprechen, um mitzuspielen, oder sich bei Thor melden, um hinter der Bühne zu helfen. Feruste, würdest du bitte den Ablauf des Vorsprechens erklären?“

Feruste war ein molliges Einhorn, gesprenkelt wie ein Apfelschimmel. Ihr Horn hatte einen bronzefarbenen Schimmer. Jetzt trat sie aus der Reihe der Lehrer und ging auf die Bühne. Sie sah fröhlich aus und trug ein violettes Tuch um den Hals geschlungen.

„Jeder, der mitmachen möchte, muss zuerst für eine bestimmte Rolle vorsprechen“, erklärte sie. „Ihr könnt euch am Sprechenden Baum anmelden. Ab der morgigen Frühstückspause wird dort eine Liste hängen, auf der alle Rollen von ‚Dornröschen‘ notiert sind. Berührt einfach den Namen der Rolle, die ihr gerne spielen würdet, mit eurem Horn. Ihr erfahrt dann euren Termin zum Vorsprechen und den Text, den ihr dafür lernen müsst. Ihr werdet sowohl singen, als auch Theater spielen müssen.“

Das Trihorn trat neben Feruste. „Ich wünsche euch allen viel Glück für euer Vorsprechen. Und jetzt zu den weniger spannenden, jedoch nicht minder wichtigen Dingen. Das Treffen des Rosenquarzclubs muss heute Mittag wegen zu hoher Flut entfallen. Auf dem Pass der Winde stürmt es so sehr, dass niemand die Erlaubnis hat, sich heute dort aufzuhalten …“

Wolke hörte nur undeutlich die restlichen Ankündigungen für den Tag. Sie konnte an nichts anderes als an das Theaterspiel denken. Wolke wusste ganz genau, dass sie Dornröschen sein wollte. Sie schloss die Augen und genoss in Gedanken das gespannte Schweigen, während sie ihr Lied sang. Sie stellte sich vor, wie sie sich am Ende verbeugte und jeder sagte, dass sie das beste Dornröschen aller Zeiten war. Wolke seufzte glücklich auf, als sie plötzlich angestupst wurde. Sie machte einen Satz und blinzelte erschrocken.

Mondstrahl grinste sie an. „Guten Morgen, Wolke! Du kannst doch hier nicht einfach einschlafen!“

Wolke sah, dass die anderen Einhörner bereits auseinanderliefen. Die Versammlung war zu Ende, und sie hatte es gar nicht bemerkt!

„Ich musste an das Theater denken.“ Ihre dunklen Augen funkelten. „Ist es nicht toll?“

„Ich weiß nicht, was der ganze Wirbel soll.“ Mondstrahl zuckte die Schultern. „Wer will schon in einem kindischen Theater mitmachen! Ich hatte so gehofft, Das Trihorn würde etwas Aufregendes wie ein Wettfliegen ankündigen!“

„Du kannst immer nur an Wettfliegen denken!“, entgegnete Wolke.

„Wettfliegen ist einfach klasse“, verteidigte sich Mondstrahl.

„Theaterspielen ist viel spannender!“, verkündete Wolke.

Saphira und Sturmwind nickten.

„Ich möchte unbedingt hinter der Bühne mithelfen“, sagte Sturmwind. „Es wäre toll, am Bühnenbild mitzuarbeiten.“

„Und was ist mit dir, Saphira?“, fragte Wolke. Saphira war sehr hübsch mit ihren langen dunklen Wimpern und der seidigen Mähne. Aber sie war auch ziemlich schüchtern. „Möchtest du auch hinter der Bühne mithelfen?“

„Eigentlich würde ich gerne vorsprechen“, gestand Saphira.

„Echt?“ Wolke sah sie überrascht an.

„Wenn ich zu Hause mit meinen Geschwistern Theater spiele, dann übernehme ich immer die Hauptrolle“, erzählte Saphira. „Das führen wir natürlich nur unseren Eltern vor, und wahrscheinlich habe ich bei einem Schultheater keine Chance. Aber ich möchte gerne vorsprechen, auch wenn ich furchtbar nervös sein werde.“

„Toll!“, rief Wolke. Das Vorsprechen würde mit Saphira viel mehr Spaß machen als alleine. „Wir können ja in der Pause zum Sprechenden Baum gehen und uns anmelden.“

„Gut!“, lächelte Saphira. „Das machen wir!“

2

Die Sonne schien, als Wolke mit ihren Freunden vor der ersten Stunde zum Zauberfeld trabte. Hinter ihnen ragten die perlweißen Türme des Schlosses in den kornblumenblauen Himmel auf. Die Schüler der Einhornschule waren die meiste Zeit im Freien. Ihre Schlafboxen aber befanden sich in den Wolken über den vielen Türmen der Schule.

Wolke raschelte glücklich mit dem Schweif. Sie ging so gerne in die Einhornschule! Sie vermisste zwar ihre Mutter und ihren Vater – und manchmal fehlten ihr sogar ihre älteren Brüder –, aber sie genoss es sehr, mit all ihren Freunden in die Schule zu gehen und spannende Zauber zu lernen.

„Was nehmen wir heute wohl in der Verwandlungsstunde durch?“, fragte Saphira.

„Verwandlung ist mein Lieblingsfach!“, rief Sturmwind.

„Du bist ja auch sehr gut darin!“, sagte Wolke. In der Verwandlungsstunde lernten sie, mithilfe ihres Horns Dinge in etwas anderes zu verwandeln.

„So gut bin ich auch wieder nicht“, sagte Sturmwind bescheiden.

„Oh doch, das bist du!“, bestätigte Wolke.