Tausend Missverständnisse und eine Rettung zur Liebe - Carmen Ullrich - E-Book
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Tausend Missverständnisse und eine Rettung zur Liebe E-Book

Carmen Ullrich

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Beschreibung

Johara, die älteste Tochter des Emirs und der Sheika von Bhakem tritt ihr Jura-Studium in Harvard, der alten Alma Mater ihrer Tante Shams an. Sie ist etwas irritiert, hat sie doch noch keine Prophezeiung von Qamar, der langjährigen Bediensteten ihrer Familie bekommen... Unter dem Namen Giovanna Maroni - sie will nicht, dass jeder weiß, wer sie ist, da sie keine Leibwächterin mitnehmen wollte - kommt ihre Zimmernachbarin Ismahan ihr jedoch schnell auf die Schliche. Die beiden Mädchen verstehen sich jedoch - trotz unterschiedlicher Herkunft - sofort ausgezeichnet. Als durchdie Konfrontation mit einer Kommilitonin ein "Geist aus der Familinevergangenheit" Joharas auftaucht, wird es gefährlich für die Bewohner von Holworthy Hall, dem Wohnheim der Universität. Johara muss ihren Charme, ihren Verstand und ihre handwerkliche Ausbildung nutzen um nicht nur sich, sondern auch ihre Freunde im Wohnheim außer Gefahr zu bringen.

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Veröffentlichungsjahr: 2024

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Inhaltsverzeichnis

Prolog

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Epilog

Weitere Bücher:

Impressum

Die Prophezeiungen des Mondes

Die zweite Generation

Band II

Prolog

Es war Ende Juli. Adlaa-Bridget-Giovanna-Johara bint Karim Mikhaeel al Marouwani – eigentlich nur Johara genannt - betrat ihr Zimmer im Studentenwohnheim von Harvard. In zwei Wochen würde das neue Semester starten. Sie hatte sich für Jura entschieden – nachdem sie ihre Ausbildung zur Keramikerin abgeschlossen hatte. Arbeiten mit Ton war schon immer interessant für Johara gewesen und oft bestanden ihre Geschenke an die Familie aus handgetöpferte Vasen oder Schalen. Ihre Mutter hatte sich – das war eins von Joharas Gesellenstücken gewesen – handgefertigte Fliesen für eine Umgestaltung des Masterbades in dem Wüstenfort machen lassen. Und – weil es passte, hatte Johara auch noch Glas- und Porzellanmalerin nebenbei gelernt. Wie ihr Großvater bei seinen Kindern darauf bestanden hatte, dass alle etwas lernten womit sie sich auch mit „ihrer Hände Arbeit“ würden ernähren können, so hatte auch ihr Vater, Emir Karim Mikhaeel bin Abdullah Qadir al Marouwani darauf bestanden. Ihr Zwillingsbruder Abdullah war Fluggerätemechaniker und -elektroniker geworden. Das hatte ihn während seiner Pilotenausbildung bei der Armee interessiert. Joharas jüngerer Bruder Zaki war hochmusikalisch, spielte Violine im Philharmonieorchester von Bhakem und war im letzten Lehrjahr zum Geigenbauer. Maram, ihre jüngere Schwester, war eine kleine Schuhfetischistin und ihre Leidenschaft hatte zu ihrer Berufswahl geführt: Maßschuhmacherin. Johara lächelte als sie auf ihre Füße und die wirklich schicken Pumps sah, die sie trug. Die waren eins von Marams Erstlingswerken, aber sehr bequem und elegant.

Johara hatte in Harvard keine Sonderbehandlung gewollt und so würde sie sich das Zimmer mit einer anderen Studentin teilen. Zudem war sie als Giovanna Maroni eingeschrieben, eine Studentin aus Venedig. Nur die Verwaltung der Universität wusste die Wahrheit, denn schließlich mussten die Leistungspunkte von Giovanna Maroni am Ende auf einem richtigen Diplom auftauchen.

Sie hatte sich auch gegen ihren Vater und gegen den Sicherheitschef durchgesetzt und keinen Bodyguard mitgenommen. Erstens hätte es keine geeignete weibliche Personenschützerin gegeben die im Alter Joharas war und damit glaubwürdig eine Studentin würde spielen können und ein männlicher Bodyguard hätte mit ihr nicht das Wohnheimzimmer teilen können. Zweitens hatte die Erfahrung ihrer Tante Jasmin mit der ersten Leibwächterin während des Studiums – Hattice, vom Mann ihrer Tante nur „Hattiezilla“ genannt – so abschreckend geklungen, dass sie lieber auf eine auf sie aufpassende Mitbewohnerin verzichtete. Nachher würde sie auch so eine Hattiezilla erwischen, die sich vielleicht sogar ihren Bruder Abdullah versuchen würde zu angeln.

Mit einem Lächeln dachte Johara an ihren Zwilling. Der studierte gerade Maschinenbau am Imperial College in London. Zwar hätte auch das MIT, Stanford, Harvard oder Berkeley zur Wahl gestanden, doch Abdullah hatte es nach Europa gezogen – mit dem Argument, dass er in elf bis zwölf Stunden mit dem Zug aus London in Norddeich Mole sein konnte. Dafür hatte er sich auch gegen Oxford entschieden, das ein wenig besser im internationalen Ranking abschloss. In Norddeutschland wohnte nämlich Freya, seine Freundin.

Freya Idun Petersen war die jüngere Schwester von Merina Skadi Petersen, der einzigen Pilotin in der royalen Flugbereitschaft, die zudem die Verlobte von Joharas Cousin Theodoros war.

Theodoros war der Sohn ihres verstorbenen Onkels Jamal und der Stief- oder Adoptivsohn ihres Onkels Maher und dessen Frau Anastasia, der Schwester von Michaelia Papadopoulou, seiner ebenfalls verstorbenen Mutter. Er und seine Schwester Theodora waren ebenso Zwillinge wie Johara und Abdulla, aber auch Merinas Geschwister Freyr Tyr und Freya Idun.

Theo – so nannten eigentlich alle in der Familie ihn – war gerade in seinem Abschlussjahr im Nautik-Studium und würde demnächst wohl sein Kapitänspatent bekommen. Zudem war er – nachdem er zuvor auch schon Marinetechnik oder ähnliches studiert und mit einigen Kommilitonen, die entweder bereits bei der Bundeswehr in der Marine waren oder nachher dort anheuerten, zwei Schiffsklassen entwickelt hatte – auch ein bereits von mehreren Werften und der Uni angefragter Experte… Die Ares-Klasse war in der deutschen Marine und auch in der griechischen schon im Einsatz und die Werften, die diese Schiffsklasse bauten hatten bereits von mehreren Nato-Staaten Bestellungen bekommen. Die zweite Entwicklung – ein Flugzeugträger – Arbeitsname „Phoibos“ - befand sich gerade im letzten Baustadium. Der Prototyp sollte demnächst ausgeliefert werden und im Mittelmeer seine Feuertaufe bestehen.

Johara sah sich im Zimmer um. Offenbar war ihre Mitbewohnerin bereits eingezogen. Auf dem einen Bett lag ein wunderschöner Quilt, auf dem nächsten Schreibtisch standen Familienfotos, im einen kleinen Regal standen Bücher.

Interessiert warf Johara einen Blick auf die Titel und staunte nicht schlecht: Ihre Mitbewohnerin studierte offenbar Maschinenbau! Vielleicht sollte sie sie mal mit ihrem Bruder und ihrem Cousin bekannt machen, immerhin teilte sie in gewisser Weise mit den beiden das Interesse an Technik.

„Ist das bei euch in Italien so üblich zu schnüffeln?“ erklang es plötzlich hörbar ärgerlich hinter ihr. Johara drehte sich um und erblickte eine junge Farbige, die sie mit einer Mischung aus Verärgerung und Trotz ansah und zu ihrer Überraschung einen Hijab trug.

„Oh, sorry, ich habe keine Infos erhalten mit wem ich das Zimmer teilen würde und da habe ich natürlich versucht herauszufinden wie du wohl bist. Ich bin Giovanna Maroni, du kannst mich Gia nennen.“

„Ah ja… ich bin Ismahan Fabrice. Und bevor wir uns weiter unterhalten: Wir teilen uns den Kühlschrank und da kommt nichts rein was haram ist, also kein Schweinefleisch, keine Blutwurst, kein Alkohol, kei…“ begann Joharas Mitbewohnerin und wurde dann freundlich von ihr unterbrochen: „Sehr schön, dann sind wir uns ja einig. Wenn du magst, können wir ja gemeinsam einkaufen gehen. Ich habe schon mal geschaut wo koschere Läden sind, die sind verbreiteter.“

Kapitel 1

Überrascht brach Ismahan ab. „Du bist nicht so typisch italienisch?“ fragte sie verblüfft. „Nicht so lupenrein, nein. Ich hoffe, das ist kein Problem.“ antwortete Johara. „Nein, ganz und gar nicht, im Gegenteil. Ich hatte schon befürchtet hier würden demnächst so Heiligenbilder hängen, so Ikonen…“ gestand Ismahan.

Johara grinste. „Mein Cousin und meine Cousine sind griechisch-orthodox. Theo hat in seiner Wohnung Ikonen – allerdings sind die wirklich geschmackvoll. Er hat zum Geburtstag gerade eine neue von seiner Verlobten bekommen. Merina hat – weil mein Cousin Theodoros heißt – eine von Theodoros Teron, einem antiken Märtyrer ausgesucht. Er studiert übrigens Nautik und hat vorher Marinetechnik gemacht. Mein Bruder – A… Marco – studiert in London Maschinenbau. Er wollte näher bei seiner Freundin sein. Amerika und das MIT wären ihm zu weit weg gewesen, meinte er. Die wohnt in Deutschland und sie ist Merinas jüngere Schwester Freya… Du studierst auch Maschinenbau?“

Ismahan nickte. „Ja, und du kannst mich Isma nennen, Gia. Wobei mich echt wundert, dass du nicht wusstest mit wem du … aber es war echt einiges komisch. Weißt du, ich sag es dir besser gleich, ich habe ein Vollstipendium. Ich vermute mal, du hast eine reiche Familie, aber ursprünglich sollte ich mir mit einer Holy Mary Assumpta Temwa ein Zimmer teilen. Die studiert Kunst – irgendwas in die Richtung… Was du studierst habe ich nicht erfahren, ich kriegte nur gestern die Mitteilung, dass ich dich kriege und habe mich dann über dich versucht schlau zu machen. Aber wie gesagt, da stand nicht was du machen willst.“ „Jura – hat mehr oder weniger Tradition. Meine Tante hat hier auch schon Jura studiert.“

Ismahan verzog leicht angewidert das Gesicht. „Okay, du bist also definitiv nicht Stipendiatin… und du bist glaube ich auch zwei, drei Jahre älter als ich. “ Johara schüttelte den Kopf. „Ich weiß nicht, ich bin 23. Aber ja, du hast recht, meine Familie liegt über den 65.000 Dollar Jahreseinkommen und dadurch brauche ich kein Stipendium. Allerdings bin ich nicht hier um meine Zeit zu verschwenden, Isma. Und auch wenn mein Cousin in Deutschland – in Kiel und Bremen studiert – er ist verdammt gut in dem was er tut. Vielleicht mache ich dich mal mit ihm und meinem Bruder bekannt. Ich glaube, ihr drei könntet echt gute Freunde werden – so rein platonisch, versteht sich, weil ich ja schon sagte, dass Theo Merina hat und mein Bruder Freya.“

Ismahan seufzte. „Ich komme aus einer Familie von Shrimpsfischern in Oregon. Ich bin technisch interessiert, eigentlich hätte ich gern Schiffe gebaut, bessere Trawler und Schiffe für die Shrimpsfischerei, aber… na ja… Maschinenbau mit Studium ist auch cool.“ Johara lachte leise. „Du wirst dich mit meinem Cousin Theo echt gut verstehen – und mit meiner zukünftigen Schwägerin und ihren Eltern und mit Ab… ähm Marco…, meinem Bruder. Theo hat sogar schon Schiffe entworfen, allerdings für die Marine… Er ist bei der Griechischen, viele seiner Mitstreiter bei der Bundeswehr.“ „Cool! Ich freue mich schon drauf.“ antwortete Isma grinsend. Sie wurde verlegen: „Oh, also du siehst: Ich habe schon Bett, Schreibtisch und so gewählt. Ich hoffe, das ist so okay…“ „Alles in Ordnung, Isma. Wie mein Großvater gesagt hätte: Der frühe Vogel fängt den Wurm und du warst zuerst da. Also ist das völlig legitim. Und ich glaube, die Betten nehmen sich nichts, die Schreibtische sind auch gleich und die Regale auch. Ich habe nur noch nicht geschaut welchen Schrank ich nehmen kann...“

Ismahan grinste. „Den rechten. Der ist etwas größer und… ähm… na ja… Ich habe nicht so viele Klamotten… Und als ich gehört habe, dass ich eine italienische – wie ich dachte „Tussi“ als Zimmerkameradin kriege… also ich habe gedacht, du hast wahrscheinlich eine ganze Boutique dabei…“ meinte sie verlegen. Johara lachte laut auf. „Na ja… gut, ich habe schon eine Menge Klamotten, aber meine Abendgarderobe, die Ballkleider und die Cocktailkleider, all das habe ich zuhause gelassen. Ich habe nur ein Dutzend Business-Kostüme, ein Dutzend Hosenanzüge, zwei Mäntel, zwei Winterjacken, Strickjacken und langweilige Blusen dabei. Meine restlichen Klamotten kommen morgen. Ich glaube, der einzige wirkliche „Luxus“ den ich „Tussi“ dabei habe sind die handgefertigten Schuhe… aber die sind von meiner Schwester. Die lernt Schuhmacherin und ich bin ihr „Versuchskaninchen“ – wobei ich mich natürlich nicht beschwere, denn die Schuhe von ihr – selbst jetzt schon, aus dem ersten Lehrjahr – sind richtig bequem und sie hat Talent. Abgesehen davon sind sie echt stylisch und chic, oder?“ Johara sah auf ihre Schuhe. „Ehrlich? Die sind von deiner Schwester? Wow! Die sind echt cool! Du bist also – abgesehen von deinem Bruder – die Einzige die studiert?“

Johara schüttelte den Kopf. „A… Marco war vorher bei der Luftwaffe und hat dort Fluggerätemechaniker gelernt. Er hat so seine Schwierigkeiten mit Sprachen – im Gegensatz zu uns anderen, aber er hat ein Händchen und den Verstand für Technik. Mein jüngerer Bruder ist auch bei der Luftwaffe, lernt allerdings gerade Geigenbauer, meine kleine Schwester – wie gesagt – Schuhmacherin. Aber auch mein Vater, meine Onkel und Tanten haben erst eine Ausbildung gemacht und dann haben sie studiert. Eine Tante ist Köchin, eine Gärtnerin, eine Elektrikermeisterin. Mein Vater ist Konditor, meine Mutter und Theos Mutter sind Schneiderinnen und Modedesignerinnen. Mein einer Onkel ist Steinmetz und Bildhauer, mein anderer Goldschmied – verheiratet mit einer unglaublich begabten Tischlerin. Theodora – meine Cousine – hat auch Köchin gelernt, aber sie hat ihren Doktor in Agrarwissenschaften. Mein einer angeheirateter Onkel ist sogar Matador gewesen, bevor er einen Unfall hatte und ein steifes Knie zurückbehalten hat – allerdings nicht beim Stierkampf. Thea studiert in den Niederlanden – wie Onkel Alejandro damals…“

Ismahan sah Joahra forschend an. „Also irgendwie habe ich das Gefühl, dass das mit Italien nicht so richtig hinkommt… Du zögerst immer irgendwie, wenn du deinen Bruder erwähnst und auch wenn du „Marco“ sagst… irgendwie kommt immer ein „A…“ oder „Ab…“ bevor du „Marco“ sagst...“

Johara seufzte. „Ich verlasse mich darauf, dass du das für dich behältst, Isma…“ „Hey, ich bin schwarz, muslimisch und stehe dazu… bei den meisten macht mich das zur Außenseiterin. Außerdem bin ich nicht wirklich geschwätzig…“

„Okay… mein voller Name ist Adlaa-Bridget-Giovanna-Johara bint Karim Mikhaeel al Marouwani. Mein Zwillingsbruder heißt komplett Abdullah Qadir-Karim-Mikhaeel-Marco bin Karim Mikhaeel… Wir sind beide nach unseren Großeltern benannt… und Abdu – wie wir meinen Bruder in der Familie immer nennen – zusätzlich nach unserem Vater… Abdullah Qadir war Papas Vater und Marco der von unserer Mutter… Marco Bercente… Und Adlaa war Papas Mutter, Giovanna oder Joanna die von Mama… und Bridget… so heiße ich nach ihrer Großtante.“ Sie grinste. „Papa meinte, dass Tante Bridget ein ziemlicher Drachen sein konnte, aber Mama hat sie geliebt…“ „Das klingt irgendwie… wichtig… also kommst du gar nicht aus Italien?“ Ismahan wirkte etwas eingeschüchtert.

„Ähm… nope… ich komme aus Bhakem – du weißt schon, Emirate… und ja… also meine Eltern sind schon … sagen wir Staatsbedienstete…“ „Okay… dein Vater ist vermutlich Hofkonditor… und deine Mum Hofschneiderin? Der König muss aber ganz schön großzügig sein, wenn sie sich die Studiengebühren leisten können.“ Johara grinste leicht. „So in etwa… allerdings ist meine Mutter Ministerin – unter anderem – und mein Vater arbeitet auch … ähm… in der Verwaltung…“

Ismahan runzelte die Stirn. „Also irgendwie bist du schräg, Gia! Ganz ehrlich! Aber ich glaube, gerade darum werden wir gut miteinander auskommen.“

„Wie sieht das bei dir aus? Hast du Geschwister?“ fragte Johara Ismahan. Die nickte. „Ja, zwei Brüder, zwei Schwestern.“ Sie kicherte. „Ich schlage dich in der Beziehung also. Meine älteste Schwester und mein großer Bruder sind schon verheiratet. Ich bin die Zweitjüngste. Wobei… na ja… wir werden schon komisch angeguckt… als Farbiger in der Shrimpsfischerei in Oregon ist es nicht einfach für meinen Dad … und für meine Mum auch nicht… und dann werden wir auch komisch angeguckt, weil wir Ramadan haben und alles…“

Johara nickte. „Ich glaube, da geht es dir nicht anders als meinem einen angeheirateten Onkel – und inzwischen meiner Tante… Onkel Hadi ist der einzige unter seinen… na ja… Kollegen, der syrisch-orthodox ist… Wir feiern immer Weihnachten bei denen – praktisch die ganze Familie, egal welcher Konfession oder Religion, ganz gleich ob katholisch, protestantisch oder orthodox… und wir feiern halt auch mit… und ich liebe diese multi—kulti Feste“ Ismahan nickte. „Ja, mein Dad macht auch immer Lichterketten ans Haus und stellt zwei, drei Weihnachtsfiguren in den Vorgarten. Das kenne ich…. Aber Thanksgiving feiern wir irgendwie ja auch…“

„Wenn deine Eltern es erlauben, dann kannst du dieses Jahr ja vielleicht Weihnachten mit meiner Familie bei Tante Shams und Onkel Hadi feiern. Dann siehst du mal wie es ist – mit einem halalen Festmenü und viel lauter Familie aus allen möglichen Ländern – Italien, Spanien, Emirate, Deutschland, Groß Britannien, Griechenland… ist schon weit verzweigt – allein wegen der Geschwister meines Vaters.“

Ismahan grinste. „Hört sich schräg an, deine Familie. Aber ich denke drüber nach – allerdings nur, wenn du meine Familie auch erträgst – vielleicht zu Thanksgiving? Das ist im November und coolerweise fällt Thanksgiving dieses Jahr mit Eid al Fitr zusammen, also feiern wir richtig groß – mit traditionellen Sachen die meine Mutter aus Somalia kennt und mit Truthahn und Süßkartoffelauflauf und allem Drum und Dran. Wobei ich hoffe, dass du indische Küche magst, denn die somalische Küche hat ziemliche indische Einflüsse.“

Johara erwiderte das Grinsen. „Das hört sich wirklich interessant an. Ich koche ab und zu auch gern, das können meine Geschwister und ich irgendwie alle auch recht gut… ich könnte gefüllte Weinblätter machen und zum zünftigen „Thanksgiving-Eid al Fitr“ beitragen – und auch ein paar mediterrane Rezepte und ich liebe indische Currygerichte. Onkel Hadi und Tante Shams veranstalten in Bheran jedes Jahr so ein „Fest der Kulturen“ zum Eid al Adha und da beteiligen sich irgendwie alle Bewohner von Bheran dran, auch die einfachen Arbeiter die im Abbau seltener Erden beschäftigt sind… und Tante Salwaa – wenn sie gerade da ist in Bhakem und das Amt der Tourismusministerin ausfüllt, organisiert mit dem Hofkoch, Elvedin Amari, dann immer das „große Kochen“ und ich habe oft geholfen. Yasha Begam – sie ist die Frau von einem der Arbeiter im Neodym-Bergbau – kocht unglaublich gute Currys und da habe ich mir das eine oder andere abgucken dürfen. Ihr Mann, Mohit, freut sich immer, wenn Yasha ihr „Repertoire“ erweitert und ihn dann plötzlich mit arabischen oder griechischen Sachen überrascht – wobei Yasha immer die Kochbücher von meiner Cousine und ihrer Schwiegermutter kriegt. Ich muss echt mal dafür sorgen, dass Tante Atalandi und Theodora sich in einem der nächsten Werke mal mit Yasha zusammensetzen und indische Einflüsse mit ins Kochbuch nehmen…“ „Mum wird sich voll freuen. Die liebt es Rezepte auszuprobieren.“

Dann stutzte sie. „Ähm… wieso können deine Tante und dein Onkel ein „landesweites Fest“ ausrufen? Und was heißt „wenn meine Tante gerade das Amt der Tourismusministerin ausfüllt…“ Kann man in den Emiraten mal in dem Job arbeiten und mal nicht?“

Johara biss sich auf die Lippen. „Mist, so viel hätte ich vielleicht nicht erzählen sollen… Vor allem, weil ich keine Leibwächterin mitgenommen habe… wegen des Hattizilla-Vorfalls, wie wir das in unserer Familie nennen… aber vielleicht ist es besser, wenn ich … also, wenn du weißt zu welcher Familie ich gehöre…“ begann sie.

Ismahan zog eine Augenbraue hoch. „Also solange du mir jetzt nicht gleich sagst, dass du eine Royal bist und dein Vater irgendein Prinz oder Scheich oder so. Und okay, Leibwächterin – ich denke, deine Eltern haben viel Kohle und dadurch bist du ein potentielles Entführungsopfer… aber viel schlimmer kann es doch echt nicht sein.“

Johara verzog schmerzlich das Gesicht. „Glaub mir, wenn du es so sagst… dann ist es schlimmer. Mein Vater ist der Emir von Bhakem und mein Onkel Hadi, der Mann von seiner Schwester der Emir von Bheran… mein Zwillingsbruder Abdullah – oder Marco – ist der Kronprinz von Bhakem…“

Ismahan starrte Johara mit offenem Mund an. „Das ist jetzt nicht dein Ernst!“ keuchte sie. Johara zuckte mit den Schultern. „Doch, mein voller Ernst…“

Ismahan schluckte sichtlich. „Dann… also ich… vielleicht ist dir das Thanksgiving dann viel zu einfach bei uns… also… ähm…“ „Unsinn! Ich würde mich wirklich freuen deine Familie kennen zu lernen. Wir sind alle bodenständig aufgewachsen. Ich habe sogar eine Ausbildung zur Keramikerin – also so Töpfern und so… und ich habe mich mit Glas- und Porzellanmalerei beschäftigt… und die Verlobung von Merina und Theodoros wurde ziemlich klein und bescheiden in Norddeich gefeiert. Die Petersens sind Küstenfischer, also in ähnlicher Branche wie deine Familie und Freya, meine zukünftige Schwägerin ist eine gute Freundin bei der ich auch ab und zu war – also bei den Petersens. Und glaub mir, die leben in einem kleinen Einfamilienhäuschen und das ist voll gemütlich und heimelig. Das Wichtigste – das sagt zumindest Tante Theda, Merinas und Freyas Mutter – ist Liebe und Gastfreundschaft. Das lebt sie auch und ich fühle mich in Norddeich total wohl – wie Abdullah auch, oder Theodoros, aber der ist ja eh bald Kapitän zur See… und mein Bruder war auch schon mit auf Fischfang mit Tjark Petersen auf deren Schiff oder „Kutter“ wie Onkel Tjark immer so fröhlich sagt und hat auch schon mal den Motor repariert. Wir alle haben gelernt anzupacken. Ich mag eine Prinzessin sein, Isma, aber ich bin keine verwöhnte Tussi die sich nicht die Hände schmutzig macht und nur mit immer perfekt manikürten Nägeln in Blahniks und Chanel-Kostümen herumstolziert. Wir können am Wochenende ja mal schauen ob es so etwas wie ein Porzellancafé gibt. In Deutschland gibt es das in Norden, das ist die Stadt bei Norddeich. Da war ich mal mit Abdullah, seiner Freundin Freya Idun und Leonie Ran – der jüngsten Tochter von Tante Theda und Onkel Tjark. Wir haben zu Weihnachten Schalen bemalt. Tante Theda hat ein altes blau gemustertes Geschirr von ihrer Urgroßmutter und ihr war eine kaputt gegangen und da habe ich ihr eine neu bemalt und Leonie hat Tassen für alle gestaltet – mit Siebdruck. Die sind auch richtig schön geworden. Dann würde ich mal schauen was so typische Motive für Somalia sind und dann hätte ich ein Mitbringsel für deine Mutter.“

„Ähm… muss… also soll ich dich jetzt mit „Hoheit“… also anreden?“ Ismahan war sichtlich etwas eingeschüchtert. Johara knuffte sie freundschaftlich mit dem Ellbogen. „Nur wenn du von mir „Miss Fabrice“ genannt werden willst.“ Das brachte Joharas Mitbewohnerin zum Grinsen. „Cool, dass wir uns da einig sind. Ich glaube, wir bleiben bei Gia und Isma, oder?“ Die beiden Studentinnen tauschten ein High Five aus. „Und keine Sorge, Gia, dein Geheimnis ist bei mir sicher. Den anderen gegenüber werde ich immer behaupten, dass du so eine italienische Tussi bist.“

Die beiden lachten über den Scherz, vor allem als Johara affektiert spielend meinte: „Ma ovviamente, credetemi, so interpretare molto bene la parte della ragazza arrogante!” Was so viel bedeutete wie: “Aber glaube mir, ich weiß, wie man eine arrogante Tussi spielt”.

„Also, übrigens Sorry für … für mein Verhalten als ich reingekommen bin, aber ich hatte echt gedacht die haben mich mit sowas ins Zimmer gesteckt, weil sie hoffen, dass ich dann das Studium schmeiße, weil ich … na ja…, schwarz bin, Hijab trage…“ „Ist okay, Isma, ganz ehrlich. Wenn mir jemand gesagt hätte, dass ich eine italienische – vermutlich reiche, versnobte Tussi auf das Zimmer kriege, dann wäre ich auch skeptisch gewesen.“

Kapitel 2

In den zwei Wochen bis Studienstart waren Johara und Ismahan schon gute Freundinnen geworden. Die zwei waren zusammen einkaufen gegangen, hatten gemeinsam gekocht und sich gegenseitig Tipps und Tricks verraten – wobei Johara mehr Kniffe auf Lager hatte, allein durch die Tatsache, dass sie ihre Tante Salwaa sehr gern mochte und nicht viel jünger als ihre Cousine Theodora war und oft die Ferien in Griechenland verbracht hatte. Schon nach der ersten Woche waren die anderen Bewohner des Wohnheims in die Gemeinschaftsküche gekommen, angelockt durch die leckeren Düfte „die von fernen Ländern zu erzählen schienen“, wie es einer ihrer Literatur studierenden Mitbewohnerinnen poetisch ausdrückte.

Inzwischen kamen sogar eigentlich immer einige Kommilitonen der verschiedenen Fachrichtungen dazu und brachten ihre Familienrezepte mit, waren manchmal ganz erstaunt wie leicht es Johara fiel das Ganze auf halal umzuschreiben und meist wurde so viel gekocht, dass für jeden etwas da war. Natürlich hatten Johara und Ismahan von vornherein klar gemacht, dass sie nicht allein für die Lebensmittel besorgen würden, wenn sie schon kochten. Das hatten die anderen sofort akzeptiert und da nicht nur Ismahan sondern auch einige andere Studenten es gewohnt waren mit Rabattcoupons und ähnlichem einzukaufen, auf Sonderangebote zu achten und manchmal von zuhause auch Nudeln und Reis geschickt bekamen, war die Küche des Wohnheims immer recht gut bestückt und am Wochenende traf man sich eigentlich immer im Gemeinschaftsraum um zu besprechen was man kochen könnte und wer welche Sachen besorgte – und wer keine Lebensmittel beisteuern wollte, zahlte in der Woche was er erübrigen konnte in die „Küchenkasse“. Wer mehr zahlte musste nicht kochen wenn er nicht wollte, wer weniger zahlte, half allerdings gern und wie selbstverständlich, was immer sehr gut funktionierte.

Es war Samstagabend. Ismahan und Theodora waren gerade dabei eine Pacific Northwest Seafood Paella nach einem Rezept von Ismahans Mutter zu kochen, denn sie hatten günstig in einem muslimischen Laden frische Taschenkrebse, Muscheln und eine große Tüte tiefgefrorener Shrimps bekommen. Der Besitzer freute sich immer, wenn die beiden jungen Frauen in seinen Laden kamen und genoss es sichtlich mit Johara ab und zu Arabisch zu sprechen. Als er hörte, dass die zwei in ihrem Wohnheim einen „Kochclub“ hatten und alle gemeinsam für ein abendliches leckeres Essen sorgten, steckte er den beiden meistens auch etwas zu und gab ihnen Samstagabend Gemüse oft ein wenig preiswerter – zumal er das scherzhafte Feilschen mit Johara liebte.

Susan, eine Mathematik-Studentin, die aus einem ärmeren Elternhaus kam, putzte gemeinsam mit Damian, einem Biologiestudenten Gemüse. „Ich finde es voll cool, dass ich hier richtig kochen lerne. Meine Mum wird begeistert sein!“ sagte er. Damian kam aus einem eher reichen Elternhaus und hatte kein Stipendium. Johara grinste. Sie hatte längst gemerkt, dass ihre Mitbewohnerin Isma der eigentliche Grund für Damians Begeisterung für das Kochen war.

Ismas Telefon klingelte. „Oh, hi Mum, ja…“ hörte Johara sie sagen und lächelte. Ihre Mitbewohnerin sprach immer voller Liebe von ihrer Familie, genau wie sie selbst wahrscheinlich. „Ja, warte, ich gebe sie dir mal.“

„Gia, meine Mum will mit dir reden.“ „Oh, ja, klar.“ Eilig wusch Johara sich die Hände und nahm Ismahans Mobiltelefon entgegen. „Hallo Mrs. Fabrice, hier ist Giovanna, Ismas Mitbewohnerin, was gibt es?“ „Ich wollte mich nur bedanken, dass du so eine wunderbare Zimmerkameradin bist, Giovanna. Ismahan hatte Angst, sie bekommt jemanden ins Zimmer der sie mobbt und du bist so ganz das Gegenteil. Sie hat erzählt, dass sie inzwischen auch die Mailadressen von zwei deiner Verwandten hat, die ebenfalls mit Maschinenbau zu tun haben und die beiden ihr helfen, wenn sie Fragen hat. Dein Bruder, glaube ich, hilft ihr mit eher praktischen Hinweisen und dein… Cousin, glaube ich, hat Ismahan gesagt, mit Theorie. Mein Mann und ich wollten uns dafür bedanken und … wir haben gedacht, du magst vielleicht zu Thanksgiving zu uns kommen. Wir feiern dann auch Eid al Fitr… das Fest nach dem Ramadan… und wo du so weit von deiner Familie weg bist, würden wir dich sehr gern bei uns begrüßen.“ Johara sprach zwar kein Somali, wusste jedoch, dass auch Arabisch eine der Amtssprachen war und von Isma hatte sie erfahren, dass ihre Eltern das beide beherrschten – im Gegensatz zu Isma selbst, die – Johara musste bei dem Gedanken daran innerlich lächeln – eher technisch begabt mit Sprachen ihre Schwierigkeiten hatte – wie Abdullah, ihr Zwillingsbruder. Also überraschte sie Ismas Mutter indem sie sich auf Arabisch für die Einladung bedankte und ihr versicherte, dass sie sich sehr freue, die Fabrices kennen zu lernen. Ismas Mutter hatte den „Hinweis“ verstanden, den, dass es nicht notwendig war, Johara über Ramadan und ähnliches aufzuklären. Sie verabschiedeten sich voneinander und Johara gab Isma das Telefon zurück um weiter zu kochen.

„Ich besorge uns Zugkarten! Prima, dass du zu Thanksgiving mit zu mir kommst!“ freute ihre Mitbewohnerin sich. „Isma, wärst du ungehalten, wenn ich Flugtickets besorge? Erstens geht das schneller, immerhin müssen wir sonst einmal quer durch die USA und brauchen mehr als zwei Tage und zweitens habe ich so ein gutes Geburtstagsgeschenk für dich – also nur bevor du jetzt protestieren willst!“ antwortete Johara lachend. Isma errötete. „Nein… also… ähm… danke, Gia…“ Johara zwinkerte ihr zu. „Vielleicht kommt ihr – wenn wir mit dem Studium fertig sind – mal zu uns zum Feiern. Dann lernt ihr meine Familie kennen.“ Verschwörerisch nickten die beiden jungen Frauen einander zu.

Damian hatte verblüfft inne gehalten. „Sag mal, Gia, wie viele Sprachen kannst du? Das war doch eben Arabisch, oder?“ Johara zuckte leicht zusammen. „Ähm… ja, und ein Teil meiner Familie lebt in den Emiraten, daher… und ich habe halt ein Talent für Sprachen… also ich kann Italienisch, klar, Englisch, Französisch, Deutsch, Arabisch und etwas Griechisch und Spanisch. Mein Lieblingscousin und meine Lieblingscousine sind Griechen… Aber ehrlich gesagt ist das nichts gegen das was die beiden beherrschen. Theo spricht ebenfalls Englisch, Französisch, Arabisch, Griechisch und Deutsch – weil er in Deutschland studiert hat, aber auch Niederländisch, weil seine Schwester und einer unserer Onkel dort Landwirtschaft studiert haben, beziehungsweise Theodora studiert dort immer noch in Wageningen und will ihren Doktor machen… und Spanisch kann er auch besser, weil er sich mit Onkel Alejandro besser versteht als ich. Und mein Onkel und meine Tante haben ein Kindermädchen aus dem Kongo, das meinen kleinen Cousinen – und auch Theo und Thea – Swahili beigebracht hat und Estia und Iphigenia sprechen auch Lingala.“ antwortete sie. „Okay… aber ehrlich gesagt: Irgendwas ist seltsam an dir, Gia.“ meinte Damian.

Ismahan lachte. „Was ist an Gia seltsam? Dass sie sprachbegabt ist? Glaub mir, an sich ist sie eine richtige italienische Tussi – aber eine echt nette. Jura passt zu ihr.“

„Wie ist es, wollen wir zum Nachtisch etwas aus dem Kongo machen? Meine Cousine hat mir Rezeptbücher mitgegeben und Nia hat an einem der letzten mitgearbeitet und Rezepte aus ihrer Heimat beigesteuert… auch wenn Mikate oder Puffpuffs in Rapsöl ausgebacken werden und Thea und Tante Atalandi -weil die Familie Olivenöl produziert – eher Rezepte mit Olivenöl veröffentlicht… aber… die kongolesischen Beignets sind lecker.“ versuchte Johara abzulenken – und es gelang mehr oder weniger. „Für Süßes bin ich immer zu haben.“ meinte Damian grinsend. „Prima, dann können wir auch gleich die neue Fritteuse ausprobieren und du kannst Mikate backen. Wir haben nur Trockenhefe, aber da musst du umrechnen.“ Susan lachte: „Lass mal, umrechnen tue ich, wir wissen doch, dass das nicht Damians Stärke ist.“

Tabatha Higgs kam mit einer Kommilitonin aus einem anderen Wohnheim in die Küche. „Leute, kann Shannon mitessen? Das Essen in der Mensa war heute echt nicht appetitlich.“ fragte sie. „Klar, wenn sie ihren Obolus zahlt.“ antwortete Susan, die sich bereit erklärt hatte die „Buchführung“ zu übernehmen und dafür zu sorgen, dass die Vereinbarungen – Mitarbeit beim Kochen und reduzierter Preis oder voller Preis und nicht mitarbeiten – eingehalten wurden.

„Natürlich, das ist selbstverständlich. Was kriegt ihr?“ fragte Shannon. „Drei Dollar, auf den Preis haben wir uns pro Mahlzeit für Wohnheim-Externe geeinigt.“ rief Susan. „Geht klar, das ist – wenn ich Tabatha glauben kann, und da bin ich sicher – ein echtes Schnäppchen.

---ENDE DER LESEPROBE---