Thai Ways Band 5. Die Entscheidung: Tschüss Deutschland! - Matthias Wehlitz - E-Book

Thai Ways Band 5. Die Entscheidung: Tschüss Deutschland! E-Book

Matthias Wehlitz

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Beschreibung

Die Zeit macht nur vor dem Teufel halt! Utapao, in Thailand 1968: Der 22 jährige amerikanische Soldat ‘Tom Meek’ geht mit Kameraden für einem Kurzurlaub nach einem schweren Dschungelkampf gegen die vietnamesische Befreiungsarmee von Onkel Lie, zur Erholung nach Utapao, dem Stützpunkt der Versorgungseinheiten der Amerikaner in Thailand. Von dort aus fahren einige, um sich zu vergnügen nach Bangkok. Dort lernt Tom die Thailänderin »Nida« kennen und lieben. Nach kurzer Liasong muss Tom zurück an die Front und wird schwer verwundet. Er verliert sein Gedächtnis. Nida ist schwanger und bekommt eine Tochter, die sie »Lian« nennt. Nach 23 Jahren kehrt Tom als Zivilist auf dem Flugzeugträger USS-Lincoln mit seinem Sohn Paul nach Thailand zurück. Bei einem Landgang lernt er Lian kennen, die an einer der Bier-Bars in Pattaya arbeitet und verliebt sich, ohne es zu wissen in seine eigene Tochter. Als ihre Mutter, die Nida, die sich gerade in England aufhält von der Beziehung erfährt, recherchiert sie und kommt dahinter, wer Tom ist. Eine Odyssee entsteht, die einen ungewissen Ausklang findet.

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Seitenzahl: 876

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Inhalt

Titelseite

Impressum

Vorwort

Teil 1

Erstes Kapitel: Thomas und Karl Heinz

Zweites Kapitel: Ungarn, der Plattensee

Drittes Kapitel: Das Zusammentreffen mit mir

Viertes Kapitel: Jugoslawien

Teil 2

Kurzer Rückblick zum ersten Teil der Geschichte

Erstes Kapitel 2. Buch: Pattaya in Thailand

Inzwischen in Deutschland

Zweites Kapitel: Mein erster Thailandbesuch

Drittes Kapitel: Toi war ihr Name

Viertes Kapitel: Liam, das Dschungelkind

Fünftes Kapitel: Die Reise zum River Kwai

Sechstes Kapitel: Das Dorf Ban Yai

Siebendes Kapitel: Die Mafiatauchschule

Achtes Kapitel: Kalle und Tommy in Berlin

Neuntes Kapitel: Das Wiedersehen

Zehntes Kapitel: Gemeinsam mit Liam

Elftes Kapitel: Das vorläufige Ende naht

Matthias Wehlitz

Thai Ways Band 5 Die Entscheidung: Tschüss Deutschland!

Engelsdorfer Verlag

Bibliografische Information durch Die Deutsche Bibliothek:

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Copyright (2006) Engelsdorfer Verlag

Alle Rechte beim Autor

www.engelsdorfer-verlag.de

eISBN: 978-3-86901-119-6

Vorwort

Jedes Jahr verlassen ca. 150.000 Deutsche ihre Heimat in Richtung Ausland, um sich irgendwo in der Welt eine neue Existenz zu suchen. Einige treibt die Abenteuerlust. Andere haben genügend Geld und können es sich leisten in einem Land ihrer Wahl zu leben. Manche haben ihr Arbeitsleben hinter sich und suchen als Rentner oder Pensionäre einen klimatisch angenehmeren Lebensraum, der manchmal auch noch einen geringeren Lebensunterhalt erfordert. Dadurch können sie mit ihrer schmalen Rente aus Deutschland noch sehr gut im Ausland leben.

Einige flüchten geradezu ins Ausland, weil ihnen eine Haftstrafe in Deutschland droht. Sie hoffen sich so der Justiz zu entziehen. Wenn es kleine Fische sind, werden sie auch nicht von Interpol gesucht und wenn sie eine Arbeit im Ausland finden, können sie unter Umständen davonkommen.

Es gibt aber auch einige Vertreter, die machen irgendwo Urlaub und bleiben einfach dort, weil sie einen Lebenspartner gefunden haben mit dem sie den Rest ihres Lebens zusammenbleiben wollen. Sie gründen mit ihrem Partner ein Geschäft und verdienen sich so ihren Lebensunterhalt im Ausland.

Dann gibt es aber auch noch die Leute, die gezielt auswandern, um sich woanders eine neue Existenz aufzubauen, weil sie sich in ihrer Heimat nicht wohl fühlen oder andere Gründe haben ihre Heimat zu verlassen. Ihnen geht das ewige schlechte Wetter auf die Nerven, sie bekommen zu Hause keine Arbeit mehr, oder was auch immer der Grund ist.

Zwei dieser Aussteiger sind die Helden dieser Geschichte.

Es ist der Thomas, gen. Tommy und der Karl-Heinz, gen. Kalle.

Diese beiden suchen ihr Glück in Thailand. Dabei erleben sie die verrücktesten Dinge. Aber sie lassen sich so schnell nicht unterkriegen. Was ihnen bei ihrem Abenteuer „Leben in Deutschland und in Thailand“ alles passiert, erfahren die Leser im ersten und zweiten Teil dieses Buches.

Matthias Wehlitz

Teil 1

Erstes Kapitel: Thomas und Karl Heinz

Die beiden unzertrennlichen Freunde Thomas und Karl Heinz saßen mal wieder in einer Boing 747 der Thai Airline. Diesmal ging es aber in eine andere, für beide seit sieben Jahren ungewohnte Richtung.

Gestartet waren sie in Bangkok vom Don Muang Airport. Sie flogen nach Westen, nach Frankfurt in Deutschland. Diese Reise hatte einen bestimmten Grund. Thomas und Karl Heinz wollten ihre thailändischen Freundinnen in Deutschland standesamtlich heiraten.

Sie lebten jetzt schon zwei Jahre mit den Mädchen in Pattaya zusammen und hatten sie auch schon in Thailand in einem Wat (Tempel) geheiratet. Diese Hochzeit hat nach deutschem Recht keine Gültigkeit.

Wenn sie jetzt in Deutschland heirateten, könnten sie später mit den Heiratspapieren ihre Frauen auch ohne große Probleme in Thailand standesamtlich heiraten. Dadurch haben sie dann auch keine großen Schwierigkeiten mehr mit der Aufenthaltserlaubnis in Thailand. Sie wussten, dass die thailändische Botschaft ihnen dann ein Non Immigrant Visum Kategorie „O“ (verheiratet mit einer Thai) ausstellen kann. Dann können sie sich 90 Tage im Land aufhalten, ohne in ein Nachbarland ausreisen zu müssen, um sich ein neues Visum zu holen. Das war eigentlich die letzte Hürde, die Tommy und Kalle, wie sie von ihren Freunden genannt wurden, noch nehmen mussten, um in Thailand ein weitaus sorgefreies Leben zu führen.

Dieses sogenannte sorgenfreie Leben, hatten sich Tommy und Kalle in den letzten Jahren manchmal recht schwer erkämpfen müssen. Die Ersten fünf Jahre in Thailand verliefen recht turbulent. So manches Mal wollten beide aufgeben und lieber wieder zurückkehren nach Deutschland, weil es öfters so gar nichts klappen wollte. Erst seit Tommy seine Frau Bon kennen gelernt und kurz darauf Kalle mit seiner Frau Nok zusammen kam, kehrte etwas Ruhe in das Leben der beiden Freunde ein.

Jetzt, wo sie mit Bon (Auf, aufwärts, höher stehende) und Nok (Vögelchen) nach Deutschland flogen, ging Kalle, der im Flugzug nicht schlafen konnte, so einiges durch den Kopf. Er döste so vor sich hin und ließ die letzten Jahre an sich vorüberziehen. Kalle dachte an die Jahre unserer Freundschaft mit Tommy und mir in Deutschland und an die vergangenen sieben Jahre in Thailand. Diese Jahre waren die schönsten, aber auch die härtesten in ihrem bisherigen Leben. Tommy und die Mädchen schliefen fest in ihren Sitzen. „Man“, dachte Kalle. „Wenn ich im Flugzeug nur auch so schlafen könnte, wie die Drei. Von was werden die Freunde jetzt wohl träumen?“ Darüber machte sich Kalle noch lange seine Gedanken, bevor er selbst seine Vergangenheit im Halbschlaf, wie in einen Film vor sich abspulen ließ. Er dachte an all dass, was er erlebt hatte und natürlich auch, wann und wo er mich – Matthias Wehlitz kennen gelernt hatte.

*

Seit wann die beiden Freunde Tommy und Kalle sich kannten, wussten sie selber nicht mehr so genau. Es muss die Zeit im Sandkasten gewesen sein, als sie Freunde wurden. Später in der Schule steckten sie immer noch die Köpfe zusammen und alle Streiche wurden nicht ohne den anderen Kumpel gemacht. So wie sich das für eine richtige Freundschaft unter Jungen auch gehört. In der Pubertät war man schon mal hinter dem selben Mädchen her, aber es gab immer einen, der einen Schritt zurück machte und das war meistens Kalle. Die Charaktere von beiden kann unterschiedlicher nicht sein. Tommy war ein lebenslustiger Draufgänger, den man schon mal hin und wieder bei seinen Aktivitäten stoppen musste, um eine Dummheit zu verhindern. Kalle war eher sensibel, zurückhaltend und bedacht. Er überlegte tagelang, bevor er sich für etwas entscheiden konnte. Das war gut so, denn nicht selten konnte er Tommy vor Unheil bewahren in das er durch seine Spontaneität sicherlich mal hineingeschlittert währe. Eines war für diese Freundschaft ganz wichtig: Sie belogen sich nie!

Die beiden verstanden sich bestens, denn wie man weiß: Gegensätze ziehen sich meistens magisch an.

Kalle kam aus einem recht konstruktiven Elternhaus, wo alles nach Schema „F“ abgehandelt wurde. Gegessen wurde nach Plan zu bestimmten Zeiten, gefeiert wurde nach Plan, Verwandte wurden nach Plan besucht. Eigentlich ging alles nach irgendeinem Plan. Geld war in der Familie immer reichlich vorhanden, denn beide Elternteile verdienten sehr gut. Sie arbeiteten in höheren Ämtern der Stadtverwaltung. Kalle war ein Einzelkind und ihm wurde so mancher Geldschein zugesteckt. Besonders die Großeltern waren da sehr großzügig. Kalle gab das Geld aber nicht gleich wieder aus, wie das viele seiner Klassenkameraden taten, sondern er legte viele Scheine auf die hohe Kante. Das war eine Eigenart, die er von seinem Vater übernommen hatte. Der hatte einmal gesagt:

„Versuche dir immer den Rücken frei zu halten, denn du weißt nie, was einmal in deinem Leben auf dich zukommt. Meistens brauchst du gerade dann Kohle, wenn du nicht daran denkst. Es ist immer eine große Scheiße, wenn du immer gerade dann, wenn du in solch einer Situation steckst, keine Reserven hast.“

Kalle bekam auch immer ausreichend Taschengeld von seinen Eltern. Erstens wussten sie, dass er sparsam damit umging und zum Zweiten erkauften sich die Eltern sozusagen die Zeit, die sie nicht mit Kalle verbringen konnten, weil das Geldverdienen bei ihnen im Vordergrund stand und für sie viel wichtiger war. Um ihrem Sohn einen vernünftigen Start ins Leben zu ermöglichen, kamen die Eltern schon sehr früh auf die Idee, ihm ein Sparkonto anzulegen. Auf dieses Konto zahlten sie jeden Monat 200 Mark ein. Das Geld sollte der Sohn zu seinem 18. Geburtstag als Geschenk erhalten. Inzwischen hatte Kalle die Schule, in der er wesentlich mehr hätte erreichen können, wenn er nur gewollt hätte, beendet.

Seine Eltern erhofften sich von ihm einen Beruf im Staatsdienst, eventuell als Verwaltungsangestellter oder Ähnliches, aber Kalle hatte gegen allen Wiederstand der Eltern eine Kochlehre angefangen. Sein Grundgedanke bei der Berufswahl war eigentlich: Vielleicht kann ich irgendwann einmal eine kleine Kneipe oder sogar ein Restaurant eröffnen. Dann habe ich dass Sagen und muss nicht mein Leben lang nach der Pfeife von anderen tanzen. Außerdem kochte Kalle für sein leben gern. Er entwickelte ein regelrechtes Talent speisen zu erfinden und kochte schon zu Hause bei seinen Eltern immer ganz gern. Zum einen, weil er viel allein war und zum anderen, weil er sich sein Essensgeld sparen wollte.

Es kam der Tag seines achtzehnten Geburtstages und auf dem Gabentisch lag unter anderem ein Sparbuch mit 50.000.- DM.

Kalle freute sich natürlich riesig, aber er verschwendete keinen Gedanken daran, sich jetzt ein aufreizendes Auto zu kaufen, denn er war mit seinem kleinem VW-Polo durchaus zufrieden. Das Auto hatte er sich günstig gekauft, obwohl er erst ab heute, dem Tag an dem er achtzehn wurde, damit fahren durfte. Nein, Kalle hatte andere Gedanken, die er schon einige Mal mit Tommy besprochen hatte.

Er wusste zwar nicht, ob sein Kumpel Tommy die Phantastereien von ihm ernst nimmt oder heimlich nur darüber lachen konnte. Das musste natürlich unbedingt noch geklärt werden. Kalle träumte nämlich von der Ferne und er ließ Tommy ein wenig mitträumen, wenn sie sich darüber unterhielten.

Bei Tommy zu Hause war es etwas anders, als bei Kalle. Tommys Eltern hatten sich sehr spät kennen gelernt. Sie waren beide sogenannte Kriegsopfer. Ihre früheren Lebenspartner waren im zweiten Weltkrieg ums Leben gekommen. Der Vater von Tommy stammte aus Dresden. Seine erste Frau war bei dem Bombenangriff der Engländer auf Dresden im Februar 1945 in einem Keller verbrannt. Die Mutter kam aus Hannover und sie hatte ihren Mann an der Ostfront verloren. Er wurde in Stalingrad vermisst. Lange hatte sie in Ungewissheit über seinen Tod, allein gelebt.

1952 wurde dann ihr erster Mann für Tod erklärt. Kurz danach lernte sie den Vater von Tommy kennen. Deshalb waren die Eltern von Tommy schon so alt, dass die Eltern von Kalle gut und gerne ihre Kinder sein konnten.

Zuhause bei Tommy ging es deshalb sehr konservativ zu. Die alten Eltern bemühten sich zwar ständig auf der Höhe der Zeit und der Entwicklung ihres Sohnes zu bleiben, aber sie waren doch schon in vielen Dingen sehr senil.

Tommy hatte in seiner Schulzeit in einem Haus gewohnt, in dessen Erdgeschoss sich eine Bäckerei befand. Diese Bäckerleute hatten eine Tochter, die den jungen Tommy veranlassten öfters in der Backstube zu sein, als in seinem Zimmer im ersten Stock des Hauses.

Nach der Schule entschloss sich Tommy, Bäcker zu werden und begann bei dem Bäckermeister im gleichen Haus eine Lehre. Leider hielt die Freundschaft zu der Bäckertochter nicht über die Lehre hinaus, denn andere Mütter haben ja auch hübsche Töchter.

Tommy beendete zwar noch seine Lehre in dieser Bäckerei, aber dann wechselte er zu einer Großbäckerei in der Innenstadt von Hannover.

Die ersten Urlaube ohne die Eltern begannen dann in der Zeit der Lehre und Tommy fuhr mit Kalle in einem Reisebus an die Nordsee. Das Ganze ließ sich aber nicht so gestalten, wie sie sich das vorgestellt hatten. Ohne einen eigenen fahrbaren Untersatz waren sie ständig auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen und sie fühlten sich nicht wie im Urlaub, sondern kamen sich eher eingeengt vor. Deshalb beteiligten sie sich an Hochseeangeltouren rund um Helgoland und sonst blieb ihnen nichts anderes übrig, als die restliche Zeit am Strand in der Nähe von Wilhelmshaven zu vergammeln. Mit Weibern lief dort nicht viel.

Die Mädchen, die sich in den Diskotheken von Wilhelmshaven herumtrieben, hielten lieber Ausschau nach Millionärssöhnchen. Von einem Bäckerlehrling und einem Koch, der auch noch in der Küche alles besser wissen könnte, wollte keine etwas wissen.

„Wie kann man heutzutage noch Koch oder Bäcker werden, wo es in

Zukunft doch nur noch Großküchen und Backfabriken geben wird. Heutzutage wird man Informatiker, Firmenberater oder man geht in die Telekommunikation. So etwas hat Zukunft“, meinte eine dieser Schnepfen, mit der Kalle in der Disko tanzte.

Wieder zu Hause in Hannover beschlossen beide erst einmal den Auto-Führerschein zu machen, damit sie in ihrem nächsten Urlaub selber fahren konnten. Der Urlaub sollte dann schon ganz anders aussehen, wenn sie ein Auto dabei hatten.

Jetzt hatte sie den Führerschein und auch ein Auto, aber ihre Berufe sorgten dafür, dass sie sich immer seltener begegneten. Wenn Kalle aus dem Restaurant kam in dem er als Koch arbeitete, ging Tommy in die Backstube der Brotfabrik. Es blieben nur wenige Tage im Monat, an denen sie sich treffen konnten. Das Letzte, was beide zusammen gemacht hatten, war der Führerschein.

„Die Kate“, so hieß die Kneipe in ihrem Wohnviertel, blieb ihr einziger Treffpunkt. Dort konnten sie Billard oder Dart spielen.

Manchmal waren auch noch einige Leute mehr da und man konnte sich zu einem Skatabend zusammensetzen. An solchen Abenden erzählten ihnen Freunde und Bekannte von ihren Urlauben in Ungarn und Jugoslawien. Dort währe das Preis-Leistungsverhältnis noch akzeptabel und man könnte besonders in Ungarn am Plattensee nette Mädchen aus dem Ostblock kennen lernen. Das waren alles Dinge, die Tommy und Kalle brennend interessierten, aber sie hatten noch größeres Interesse an der Küche der Länder. Sie fragten den Leuten Löcher in den Bauch, um zu erfahren, was die Urlauber am Plattensee, dem Balaton, in Ungarn im Restaurant zu essen bekommen. Sie wollten wissen, ob man Backwaren, die in Deutschland üblich sind, zu kaufen bekommt. Sie hatten sich nämlich überlegt, dass man in einem solchen Land mit einem kleinen Restaurant mit deutscher Küche und Bäckerei gut leben könnte. Aber diese Idee zerplatzte sofort wieder, als Kalle sagte: „Mensch Tommy sind wir blöd. So etwas geht doch gar nicht! Die Magaren haben doch eine sozialistische, kommunistische Regierung in Ungarn!“

„Na klar!, dass haben wir vor lauter Euphorie völlig vergessen“, sagte Tommy, – enttäuscht über seine eigene Dummheit.

„In Jugoslawien ist das so ähnlich, dort ist Tito an der Macht. Wie sind eigentlich in diesem Land die politischen Verhältnisse? Weißt du darüber bescheit, Kalle?“

„Nein. Keine Ahnung! Ich weiß nur, dass die vom Osten, – z.b. aus der DDR nicht nach Jugoslawien fahren dürfen und es eine subversive Volksrepublik ist. Eine sich im Umbau, – bzw. Aufbau befindliche neue Gesellschaftsordnung unter Staatspräsident Tito, mit einer gleichzeitigen Öffnung nach dem Osten und dem Westen.“

„Wenn uns die politischen Verhältnisse in einem Land unbekannt sind, hat es auch gar keinen Wert, wenn wir uns darüber Gedanken machen, ob man dort ein Restaurant mit Bäckerei eröffnen kann“, meinte Tommy.

Kalle war der Meinung: „Wir sollten vor allem erst einmal selber diese Länder bereisen, um uns ein Bild von der Infrastruktur zu machen. Mich würde vor allem interessieren: Was ist im Winter? Diese Länder sind vielleicht an den Küsten etwas wärmer in dieser Jahreszeit, als Deutschland, aber es ist immerhin noch Europa und da herrscht im Winter an der Küste auch kein Badewetter.“

Den Sommer, der jetzt vor der Tür stand, wollten die beiden nutzen, um zusammen eine kleine Europa-Tour zu machen. Sie hatten sich vorgenommen über Österreich nach Ungarn zu fahren. Am Balaton, dem ungarischen Plattensee wollten sie ein- oder zwei Wochen campen. Dafür hatten man sich einen Urlaubs-Ort ausgesucht, der am bekanntesten war. Siofok. Dieser Ort hatte Campingplätze und liegt neben Tihany, wo man mit einer Autofähre über den Balaton schippern konnte, ohne den ganzen See umfahren zu müssen.

Zweites Kapitel: Ungarn, der Plattensee

An einem heißen Tag in der ersten Woche des Juli war es dann soweit. Das Auto war gepackt und Kalle hatte Tommy am Tag zuvor überredet, erst am späten Nachmittag zu der zwölf Stunden Tour zu starten. Er fand es wesentlich besser in den Tag hinein zu fahren, als abends am Ziel anzukommen.

Tommy meinte: „Okay, dann fährst du bis Passau und ich fahre den Rest der Strecke über Wien bis zum Balaton in Ungarn.“

In ihrem Gepäck hatten sie einige billige Taschenrechner und drei Quarzuhren, die sie für zehn Mark bei Neckermann gekauft hatten. Taschenrechner waren noch nicht lange auf dem Markt. Im Ostblock waren sie der absolute Renner. Das gleiche galt für die Quarz-Uhren.

Außerdem hatte Kalle einige Star-Jeans von der in Konkurs gegangenen Firma Müller-Wipperfürt gekauft. Die Hosen hatte er für zehn Mark das Stück im Ausverkauf erstanden und wollte sie ebenfalls in Ungarn verkaufen. Ein paar Freunde aus der Stammkneipe hatten ihnen den guten Rat gegeben, solche Dinge mitzunehmen. Damit sollte man angeblich an den Tankstellen in Ungarn besser bezahlen können, als wie mit Bargeld.

Auf der Fahrt Richtung Süden gab es dann kurz vor Passau den ersten Zwischenfall. Ein stärkerer Wagen, ein Opel Manta, überholte den Polo von Kalle auf der Autobahn mit hoher Geschwindigkeit. Es war mitten in der Nacht, so kurz vor vier Uhr morgens. Kalle sah plötzlich, wie ein Schatten vor den Opel sprang, der ihn gerade überholt hatte. Der Schatten war ein Reh, dass versuchte die Autobahn zu überqueren. Der Opel erfasste das Reh mit einem lauten Knall und das Blut von dem zerplatzenden Reh spritzte bis auf die Windschutzscheibe von Kalles Polo. Der Opel kam ins schlingern, konnte sich aber fangen und stoppte auf dem Seitenstreifen. Kalle, der ebenfalls eine mittlere Vollbremsung hingelegt hatte, hielt hinter ihm.

Tommy, der noch geschlafen hatte, war wach geworden und schaute ungläubig in die Nacht. „Was ist los? Ist etwas passiert?“, fragte er schlaftrunken.

„Ja, und ob was passiert ist. Vor uns hat gerade ein Opel ein Reh platt gemacht. Man, O man, dass hätte böse enden können!“, meinte Kalle.

Ein junges Mädchen, von ca. zwanzig Jahren stieg in diesem Moment aus dem Opel und hielt sich heulend die Hände vor das Gesicht.

Der Fahrer des Opels stieg ebenfalls aus. Er zitterte noch am ganzem Leib und ging zur Front seines Autos. Dort stützte er sich auf der Motorhaube mit beiden Händen ab, schüttelte mit dem Kopf und meinte: „Das war’s, Urlaub adé. Mit diesem Totalschaden kommen wir keinen Meter weiter.“

Das Mädchen hing sich an seinen Arm und sagte heulend:

„So eine elende Scheiße, ausgerechnet uns muss das passieren! Was machen wir jetzt nur?“

Tommy, der mittlerweile neben dem jungen Fahrer stand, sagte kopfschüttelnd zu ihm: „Also, bei aller liebe, mein Bester, abschleppen können wir dich nicht! Der ganze Vorderwagen und eine Achse von deiner Karre sind völlig zerstört. Das Auto muss auf einen Werkstatttransporter.“

Kalle stand nun auch bei dem zitternden Fahrer und klopfte ihm auf die Schulter mit den Worten: „Alle Achtung Junge! So wie du dein Auto abgefangen hast, – mein Kompliment! Ich konnte den Wildunfall genau beobachten. Ihr hättet euch leicht dabei überschlagen können.“ Der junge Mann schaute Kalle etwas ungläubig an und nach einem Moment sagte er nur:

„Hmm, Hmmm“ und nickte mit dem Kopf. Das sollte wohl heißen:

„Du hast recht!“

Der Mann stand noch völlig unter Schock. Er war noch nicht bereit oder in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen.

Kalle sicherte die Unfallstelle und Tommy marschierte zur nächsten Notrufsäule. An der Notrufsäule erklärte er den Standort und den Unfallhergang. Der Beamte der Autobahnpolizei sagte, dass er einen Streifenwagen und ein Abschleppauto schicken wird.

Tommy kam zurück und sagte zu Kalle, der gerade das Mädchen tröstete: „Mensch Kalle, weißt du eigentlich, was wir gerade für ein Schwein gehabt haben. Wenn der Opel uns nicht so rasant überholt hätte, wäre das Reh in unsere Karre gerannt! Dann hätte unser Urlaub hier sein Ende gefunden.“

Kalle nickte heftig mit dem Kopf. Er reinigte die Windschutzscheibe am Volkswagen Polo vom Blut des Rotwildes, dass bis über das ganze Dach gespritzt war und dann zündete er sich eine neue Zigarette an.

Die Autobahnpolizei kam nach ca. zwanzig Minuten und die Prozedur der Unfallaufnahme mit all’ diesen üblichen Zeugenaussagen dauerte bis es hell wurde, dann konnten Kalle und Tommy weiterfahren.

Der Unfall beschäftigte die beiden noch bis zum Grenzübergang nach Österreich. Dort wechselten sie das Steuer. Tommy fuhr jetzt, wie vorher abgesprochen wurde die zweite Etappe der Reise. Bis zur Grenze nach Ungarn ging alles glatt.

Als sie an der Grenze zu Ungarn in einer endlosen Autoschlange auf ihre Abfertigung warten mussten, stellten sie fest, dass der Balaton ein vielbesuchter Ort sein musste, denn jeden den sie in diesem Stau fragten: „Wo soll es denn im Urlaub hingehen?“, antwortete wie auswendig gelernt: „Zum Balaton.“

Die Grenzkontrolle erwies sich als sehr problematisch, denn Kalle und Tommy sollten in ein kleines Häuschen gehen, dass nicht größer war, als eine Telefonzelle. Da drinnen mussten sie die Hosen runterlassen und ein Zöllner guckte ihnen in den Arsch. Sie durften ihren Tascheninhalt auf einen Tisch legen, wurden anschließend abgeklopft und mussten dann einen Zettel unterschreiben, dass sie weder Waffen, Drogen oder pornografische Zeitschriften dabei haben. Kalle hatte zwar den Eindruck, dass sich die Grenzer darüber ärgerten, nichts an Pornos gefunden zu haben, wie zum Beispiel das >Sexy< Magazin, >Schlüsselloch< oder die >Sankt Pauli Nachrichten<. In diesen Zeitschriften waren meistens ein paar geile Weiber mit dicken Titten und rasierten Mösen abgebildet. Mit diesen Zeitschriften hätte sich so ein kleiner Zoll-Fuzzi, nach dem man die Zeitschriften vom Bundesdeutschen Touristen beschlagnahmt hat, auf das Klo zurückziehen können, um sich beim Betrachten der Illustrierten, schön einen runterzuholen. Als sie nach der Durchsuchung zum Auto zurückkamen sprang gerade ein Drogenschnüffelhund aus ihrem Fahrzeug.

Ein Zollbeamter griff mit einer Mine im Gesicht, als bereite er sich gerade auf seine nächste Comedy-Show vor, in eine seiner Hosentaschen und holte ein Taschenmesser hervor. Die Klinge von dem Messer klappte der Zöllner aus und öffnete die Fahrertür von Kalles Polo. Kalle stellte sich vor ihn und fuchtelte mit beiden Händen vor seinem Gesicht herum. Er sagte dabei mit vor Zorn sichtbar, erregtem, rotem Gesicht: „Nein, nein, mein lieber Freund, mit dem Messer stocherst du nicht in meinem Auto herum!“

Der Zollmann schaute seinen Kollegen fragend an. Der schüttelte mit dem Kopf und gab Kalle mit der Hand ein Zeichen, was bedeuten sollte: Steigt ein in euer Auto und haut ab.

Sie durften sich wieder ins Auto setzen und weiterfahren.

Kalle sagte nur, als sie die Grenze passiert hatten:

„Verdammt raue Sitten herrschen hier. Hoffentlich bleibt es bei der Grenzschikane, sonst werde ich von Ungarn schon enttäuscht sein, bevor wir am eigentlichen Ziel sind.“

Tommy konnte immerhin diesen Spruch nur mit einem hämischen Lachen bestätigen.

Die erste Tankstelle an der Landsraße mussten sie ansteuern, denn im Tank sah es mau aus und die Tanknadel zitterte schon im rotem Bereich. So ging es wahrscheinlich vielen Touristen, denn die Zapfsäulen waren alle mit Autos besetzt die österreichische oder deutsche Nummernschilder hatten. Kalle meinte zu Tommy, wobei er ein Auge zudrückte: „Ich bin ja gespannt, ob unsere Berater in Deutschland recht behalten und wir hier mit einer Quarzuhr anstatt mit Geld den Sprit bezahlen können?“

Kalle zeigte dem Tankwart mit einer Handbewegung der flachen Hand über seinen Kopf, wie viel er tanken wollte. Nämlich voll. Als der Tank voll war, hängte der Tankwart die Zapfpistole wieder an der Säule ein und drückte Kalle einen Zettel in die Hand. Dann zeigte er auf das kleine Häuschen neben der Zapfsäule. Kalle und Tommy gingen an die Kasse in dem Häuschen. Sie waren die einzigen Kunden am Schalter.

Der Kassierer tippte immer mit dem Finger auf seine Hand und schaute dabei Tommy fragend an. Tommy schaute Kalle fragend an und der sagte: „Warte mal, ich glaube ich weiß was der will!“

Kalle ging zum Auto und kam mit einem Taschenrechner wieder. Der Kassierer lachte und nickte heftig mit dem Kopf. Dann machte er mit Daumen und Zeigefinger das Zeichen für Geld. Tommy tippte mit dem Finger auf die Tankrechnung. Der Kassierer sagt nur kurz: „Okay, auf wiedersään, gut fahren“ und zeigte dabei auf das Auto der beiden. Kalle und Tommy saßen wenig später im Auto und lachten.

Es hatte tatsächlich funktioniert. Sie hatten eine Tankrechnung von umgerechnet 25 Mark mit einem 10 Mark Taschenrechner bezahlt.

Am späten Nachmittag standen sie dann in einer langen Reihe von Autos vor der Fähre in Tihany. Nach zwei Stunden Wartezeit konnten sie endlich auf die Fähre fahren und übersetzen. Auf der anderen Seeseite fuhren sie weiter in Richtung des Ferienortes Siofok.

Das Ziel war erreicht, aber sie waren jetzt zu müde, um einen Campingplatz zu suchen. Kalle hatte im Stadtzentrum ein Haus entdeckt an dem ein Schild mit der Aufschrift >Zimmer frei< angebracht war.

Vor diesem Haus hielt Tommy an. Sie gingen hinein und mieteten ein kleines Zimmer mit zwei Betten.

„Die Bude ist verdammt primitiv, noch nicht einmal fließend Wasser. Da ist mir mein Zelt eigentlich lieber“, schimpfte Kalle.

„Das ist Egal im Moment, für heute Nacht muss diese Muffelbude reichen“, meinte Tommy.

„Es wird sowieso das Erste sein, was wir morgen machen werden, – einen Campingplatz suchen. Vielleicht können die Wirtsleute uns da weiter helfen, die kennen doch sicher einige Campingplätze rund um den Balaton“, sagte Kalle und warf seine Jacke auf das Bett.

Tatsächlich schlugen die freundlichen Wirtsleute den Jungs einen Campingplatz vor, als sie die Wirtsleute an einem kleinen Kiosk, der sich neben dem Gästehaus befand fragten. Die Leute standen dort und tranken Wein mit anderen Urlaubern.

„Heute könnt ihr aber nicht mehr mit dem Auto auf einen der Campingplätze. Der Platzwart macht um 18°°Uhr den Schlagbaum an der Einfahrt runter und erst morgen früh um 6°°Uhr wieder hoch. Da müsstet ihr eure Sachen und das Zelt zu einem Zeltplatz tragen. Das ist wegen der Campingplatzruhe“, sagten die Leute in gutem Deutsch, bevor Kalle nach dem Grund fragen konnte.

Kalle und Tommy beschlossen, sich mit an dem Kiosk zu platzieren und bestellten erst einmal ein Bier. Wie das Bier eingeschenkt wurde, darüber mussten beide lachen. Der Bierhahn glich einem Zapfhahn an einer Tankstelle und wurde auch so bedient.

„Jetzt weiß ich endlich, warum die Leute in manchen Regionen von Deutschland, Tankstelle zu einer Kneipe sagen, ha, ha, ha“, lachte Kalle und kostete von seinem Bier.

„Durchaus trinkbar“, meinte er noch und wischte sich über den Mund.

„Prost Kalle, auf unseren Urlaub!“, brüllte Tommy und stieß mit seinem Glas laut krachend an das Glas von Kalle.

In dem Moment, als sie die Gläser wieder auf dem Tisch abstellten, kamen zwei Mädchen den Fußweg entlang. Kalle rief übermütig: „Hallo Mädels, dürfen wir euch zu einem Drink einladen!“

Er hatte nicht im Entferntesten damit gerechnet, dass die Mädchen, die nicht gerade hässlich waren, reagieren würden. Die zwei ca. 20 jährigen Mädchen lachten freundlich und schwups saßen sie auch schon neben Tommy und Kalle.

Während die beiden Freunde sich verdutzt anschauten, sagte eines der Mädchen lächelnd: „Da gämmer nich nee saachen, wenn ihr uns so nett einladen dut.“

>Aha<, dachte Tommy, >Ostdeutsche Miezen.<

„Na dann wollen wir doch gleich einmal klären, was die Süßen denn feines trinken möchten“, sagte Tommy.

„Also, ich bin de Rita und das is meine Freundin Beate, genannt Bea, un wir würden gerne een Glas Wein trinken“, antwortete das Mädchen Rita, wobei sie ihrer Freundin Bea auf den Arm tätschelte.

„Schön“, sagte Tommy. „Ich heiße Tommy und das ist mein Kumpel Kalle. Wir kommen aus Hannover in Niedersachsen. Welchen Wein, bitteschön darf ich bestellen“, fügte er im gleichen Atemzug hinzu.

„Ein Glas gelben Tokajer bitte“, sagte Bea und lächelte wie die aufgehende Sonne am frühen Morgen.

„Tokajer, was ist denn das für ein Wein? Ich habe den Namen noch nie gehört“, meinte Tommy.

„Das ist ein natursüßer Wein, der nach der ungarischen Stadt Tokaj genannt ist“, sagte daraufhin Bea.

„Gut“, sagte Tommy. „Diesen Wein werde ich dann auch gleich mal probieren. Kalle bestell uns eine Flasche mit vier Gläsern!“

Kalle marschierte zu dem fünf Meter entfernten Tresen, wo die Bedienung ungestört auf einem Hocker saß. Er bestellte bei der Kellnerein eine Flasche Tokajer mit vier Gläsern. Als er zurückkam sagte er: „Wir müssen uns fünf Minuten gedulden, die Wirtin muss den Wein erst aus dem Keller holen. Zwischenzeitlich könnt ihr Mädchen uns vielleicht einmal verraten, aus welcher Stadt ihr in Ost-Deutschland kommt und wo ihr hier in Siofok wohnt.“

Bea und Rita schauten sich an, dann sagte Bea lächelnd:

„Ich komme aus Ost-Berlin, Rita stammt aus Leipzig. Wir haben uns erst hier am Strand des Plattensee kennen gelernt. Jetzt campen wir auf einem Campingplatz drei Kilometer östlich von Siofok.“

„Auf einem Campingplatz wohnt ihr, vielleicht einem, wo am Eingang eine Schranke ist“, wollte Kalle wissen.

„Ja, genau dieser Platz ist es, wo unser Zelt steht.“

„Ist zufällig neben euerem Zelt noch ein Platz frei?“, wollte nun Tommy wissen.

„Da sind noch einige Plätze frei“, sagte Bea.

„Schön, dann werden wir ab morgen eure Nachbarn sein“, meinte Tommy. Kalle nickte zu Tommy hin und meinte: „Gute Idee.“

In diesem Moment brachte die Kellnerin den Wein an den Tisch.

Tommy stellte die Gläser auf und schenkte ein. Dann nahm er sein Glas in die Hand und prostete zuerst Bea zu. Das war das Zeichen für Kalle: >Die nehme ich, du nimmst die andere.< Kalle hatte sofort verstanden, ohne das ein Wort gesprochen wurde.

„Prost, prost, prost“, sagten sie. „Auf einen guten Urlaub“, fügte Tommy noch hinzu, bevor er sein Glas wieder auf den Tisch stellte.

Kalle bot den Mädchen eine Marlboro an. Die Mädchen fingerten sich eine Zigarette aus der Schachtel und während Tommy Feuer gab, sagte Bea mit blinzelnden Augen und einem verwunderten Gesicht:

„Ihr wollt hier Campen? Das ist aber ein wenig außergewöhnlich für Westdeutsche. Die meisten Westdeutschen wohnen in einem der Neckermann-Hotels am Balaton mit eigenem Strand, Intershop und Löwen-Bräu-Restaurant. Oder sie mieten sich ein Ferienhaus von Privatpersonen. Wir sind auf dem Campingplatz, weil wir nur eine bestimmte Menge Geld für jeden Tag umtauschen können. Der Umtausch ist mit 30 Ost-Mark so knapp bemessen, dass wir drei Wochen als Reisezeit angeben, aber nur zwei Wochen bleiben. Dadurch haben wir etwas mehr Geld pro Tag zur Verfügung und müssen nicht jeden Forint dreimal umdrehen, bevor wir ihn ausgeben. Wir bekommen nur vier ungarische Forint für eine Ost-Mark. Wenn man uns dann an der Grenze fragt, warum wir frühzeitig wieder nach Hause fahren, sagen wir denen ganz einfach: „Das Geld ist alle! Wer kann da schon etwas machen? Was weg ist, ist weg!“

Kalle fragte: „Warum tauscht ihr hier bei der Bank nicht noch etwas Bargeld um?“

„Unsre Ostmark will hier in Ungarn gener ham. Das gen nur Leide machen, die Westgeld oder andere Devisen ham“, sächselte Rita.

„Das ist ja echt diskriminierend für euch und eurer Gesinnungsgenossen. Das passiert alles auch noch in einem sogenannten sozialistischen Freundesland, wie Honecker und seine Genossen immer ausposaunen. Eine gewissenlose Schweinerei unter den Genossen der kommunistischen Länder des Warschauer Vertrages ist das, kann ich da nur sagen.“ Kalle schüttelte den Kopf.

„So etwas kann auf Dauer nicht gut gehen. Irgendwann kommt dann der große Knall. Das Volk rennt weg und die Kommunisten haben die Arschkarte gezogen“, sagte Tommy.

Die beiden Mädchen sagten nichts weiter dazu. Sie schauten sich an und nickten nur zustimmend.

Die Wirtin kam an den Tisch und fragte, ob der Volkswagen Polo, der noch an der Straße stand, den Männern gehört. Als sie das bejahten, meinte die Wirtin: „Stellen Sie bitte das Auto auf dem im Hof eingezeichneten Parkplatz. Der Platz mit ihrer Zimmernummer ist auch ihr Parkplatz.“

„Ja, gut, – mache ich am besten jetzt gleich“, sagte Kalle, schob seinen Stuhl zurück, stand auf und ging zum Polo.

„Also wohnt ihr doch in dieser Pension!“ Bea wandte sich mit dieser Frage an Tommy.

„Ja, richtig, aber nur für eine Nacht. Morgen Vormittag kommen wir auf den Campingplatz und bauen unser Zelt auf.“

„Wir werden auch dort sein. Vielleicht können wir am Abend eine kleine Party feiern. Es stehen neben uns noch viel mehr Zelte mit jungen Leuten aus dem Osten, die machen fast jeden Abend eine Party, weil sie nicht ohne Westgeld in der Tasche zu haben die Discotheken der Stadt besuchen können. Da stehen immer ein paar ungarische Türsteher davor, die fünf oder zehn D-Mark Schmiergeld haben wollen, wenn ostdeutsche Urlauber in diese Schuppen gehen“, sagte Bea und machte dabei eine bedauerliche Geste zum Kopf.

Kalle kam zurück und legte zwei kleine Schachtel auf den Tisch. In einer der Schachtel befand sich einer der Taschenrechner, die sie mitgenommen hatten und in der anderen, etwas größeren Schachtel lag eine Quelle Quarz-Damenarmbanduhr.

„Ein kleines Geschenk für euch. Damit habt ihr es leichter, euer Geld in Forint umzurechnen und die Uhr ist dafür, dass ihr unsere Verabredung heute Abend nicht verpasst.“

„Oh, dange scheen, so ä Ding gämmer wärklich gut brauchen!, sächselte Rita mit fröhlichem Kopfnicken, dass ihre Haare nur so durcheinander flogen.

„Welche Verabredung?“, meinte Bea interessiert und schaute mit einem fragenden Augenaufschlag in die Runde. „Wir haben doch noch gar keine Verabredung, – oder?“

„Jetzt haben wir aber eine!, meinte Tommy. Die Verabredung für den heutigen Abend. Wir laden euch zu einem geselligen Abend ein. Nur weiß ich noch nicht, wo wir da hingehen können. Fällt euch dazu vielleicht etwas ein?“

Bea zeigte in Richtung eines Verkehrskreisels, der in ungefähr hundert Metern Entfernung um einen Wasserturm herum führte und sagte:

„Seht ihr das große, schmiedeeiserne Tor neben dem Sportgeschäft hinter dem Wasserturm?“

„Ja, sehen wir.“

„Das schmiedeeiserne Tor führt zu dem größten Weinkeller in Siofok. Dort konnten wir bisher noch nicht hineingehen. Es ist einfach zu teuer für uns. Wenn ihr uns einladet, dann würden wir uns sehr über einen Abend in diesem Weinkeller freuen.“

„Ist gebongt, – Kalle fährt euch jetzt zu dem Campingplatz. Er weiß dann gleich, wo der zu finden ist und ihr könnt euch für den Abend fein machen. Wir treffen uns dann um 20 Uhr wieder hier am Ort und gehen zusammen in den Weinkeller“, erklärte Tommy.

Kalle holte sein Auto vom Parkplatz, die Mädchen stiegen ein und er fuhr mit ihnen los. Schon nach fünfzehn Minuten war Kalle wieder zurück. Er parkte und setzte sich wieder zu Tommy an den Tisch.

„Wie findest du die beiden Ost-Schnecken“, fragte er, als er sich noch ein Glas Tokajer einschenkte.

„Weißt du Kalle, die Mädchen sind ganz in Ordnung, aber die wollen auch nichts anderes, wie die Weiber bei uns zu Hause. Die wollen vielleicht mit uns gehen, aber dafür wollen sie natürlich auch noch etwas abstauben. Bei uns in Hannover reden die Mädchen von einem Porsche, Schmuck und Häuschen im Grünen. Bei den Ostdeutschen Mädchen reicht da wohl ein Taschenrechner, eine Jeans, eine Quarzuhr oder auch nur ein Zusammensein mit einem westdeutschen Mann, um mit ihm ins Bett zu steigen. Ich habe den Eindruck, dass die ganz genau wissen, was sie wollen. Sie wollen ganz einfach für ein paar Tage vergessen, dass sie aus der DDR kommen und für ein paar Geschenke ficken die Weiberdoch mit jedem X-beliebigen Westdeutschen oder Österreicher, weil sie ihn ja nie wieder sehen können. Vielleicht sind nicht alle so, aber sicherlich ein Großteil von ihnen verhält sich ganz genau so. Jedenfalls habe ich die letzte Schnecke, die ich aus einer Disco bei uns in Hannover mit nach Hause genommen habe, gleich wieder abgeschüttelt. Das Weib war noch gar nicht richtig in meiner Bude, da hat die schon über die Tapete gemeckert. Als nächstes hat sie kritisiert, dass ich die falsche Sorte Zigaretten rauche und mehr als drei Bier getrunken habe. Ich habe sie dann gefragt, warum sie mit mir mitgekommen ist. Um mit mir zu ficken, oder mit mir eine Talk-Show zu machen.

Ich sagte ihr dann, wie ich das sehe und versuchte zu erklären, was ich davon halte: Diese verblödenden TV-Sendungen, die auch nichts anderes sind, als eine Programm-Zwangsnahrung für den Zuschauer. Mit diesen Sendungen ist es genau so, wie man beim Gänse nudeln macht. Da stopfen die Züchter in eine Gans Futter, egal ob der Gans es schmeckt, Hauptsache sie wird schön fett. Beim Fernsehen ist das genau so. Man stopft den Zuschauer mit Sendungen voll, die er gar nicht mag. Hauptsache er schaut zwischendurch die Werbung und kauft dann all’ das nutzlose Zeug. Genauso bist du auch. Du willst mir nach fünf Minuten meine Bude neu einrichten, obwohl du gar nicht hier wohnst, aber zum Sex bist du dir zu Schade.

Die Alte hat sich fürchterlich aufgeregt und gemeint: Wenn sie mit mir ins Bett gehen soll, dann müsse sie mich mindestens erst einmal drei Wochen kennen lernen. Ich habe ihr dann gesagt, dass ich keine Ware bin, worauf sie eine achtzehn Tage Gewehrleistung bekommt. Wenig Interesse habe ich außerdem daran drei Wochen an ihr herumzulecken, um dann festzustellen, dass sie nicht schmeckt, wenn ich mit ihr Sex habe. Also, im Endeffekt eine Pflaume im Bett ist. Das währe verschenkte Zeit und sie müsste bei ihrem Emanzenlehrgang eigentlich so viel gelernt haben, dass man auch gleich feststellen kann, ob man den richtigen Sexpartner hat oder nicht. Außerdem ist es völlig absurd, eine drei Wochen lange kennen lernen Phase durchzuziehen, wenn dass wichtigste dabei fehlt, – der körperliche SEX. Sie hat es dann vorgezogen erst einmal drei Wochen darüber nachzudenken. Ich habe ihr gesagt, nachdenken, dass kann sie auch ohne mich und habe sie nach Hause geschickt.“

Nachdenklich schaute Kalle auf sein Weinglas und sagte dann:

„Eigentlich ist es unser gutes Recht, wenn wir die Ost-Mädchen aufs Kreuz legen. Solange sie selbst daran Spaß haben und sie es auch wollen, ist dass doch voll in Ordnung. Es soll uns doch egal sein, ob sie es aus Geilheit tun oder den Fick als Bezahlung für ein Geschenk von uns sehen. Im Grunde gibt jeder das, was er hat. Sie geben ihren Körper und wir geben ihnen eben dafür andere Dinge, die sie nicht haben und wenn es auch nur ein Taschenrechner ist.“

Kalle und Tommy bezahlten ihre Rechnung und wunderen sich über den geringen Preis für das Bier. Ein halber Liter kostete umgerechnet nur 0.50 Pfennig. Das war wirklich sehr preiswert. In Hannover, da musste man dafür in der Kneipe schon 2.40 DM hinlegen. Der Wein war mit 5.00 DM auch nicht übermäßig teuer. Die Jungs gingen auf ihr Zimmer und machten sich für den Abend fertig. Als sie geduscht hatten, was in der alten nostalgischen Badewanne, die in einem Bad im Nebenraum stand, einem akrobatischen Akt gleich kam. Nach dem sie sich wieder angezogen hatten, setzten sie sich erneut unten an den Kiosk. Sie bestellten sich ein Bier und warteten nicht lange auf die beiden Mädchen aus der DDR.

Pünktlich wie die Maurer kamen Rita und Bea kurz vor acht Uhr auf den Kiosk zugelaufen. Kalle schupste Tommy an.

„Du schau mal, die haben sich nicht nur fein gemacht, die haben sich auch sehr sexy angezogen.“

Rita trug eine schwarze, aufreizende, ziemlich durchsichtige, seidene Bluse. Darunter trug sie einen schwarzen Spitzen BH. Ihre langen blonden Haare bildeten einen schönen Kontrast zu der Bluse. Dazu trug sie einen niedlichen weißen Faltenminirock, der bestimmt etwas zu kurz ausgefallen war, denn beim hinsetzen hatte sie große Mühe ihren Slip zu verbergen. Bea hatte sich ein weißes, kurzärmeliges T-Shirt mit dem Balaton als Aufdruck angezogen. Darunter trug sie eine Wadenlange schwarze glänzende Stretch-Hose, die ihre schlanke Figur besonders zur Geltung brachte. Besonders ihre Möse war kein Geheimnis mehr, denn die drückte sich so deutlich durch den dünnen Stoff, als währe da überhaupt kein Slip vorhanden, zwischen der Haut und ihrer Stretch-Hose. Dazu passte ihre schwarze Kurzhaarfrisur mit einem kleinen frechen Mädchen-Pony.

Mit einem fröhlichen „Hallo!“ setzten sich Bea neben Tommy und Rita neben Kalle. Somit war die Frage: Wer geht mit wem?, auch aus der Welt. Das war damit unmissverständlich geklärt.

Sicher haben sich die Mädchen, als sie auf dem Zeltplatz waren, auf ihre Art darüber geeinigt. Ihr weiblicher Instinkt hatte ihnen verraten, für wem sie sich entscheiden sollten. Oder war es Zufall?

Tommy fragte die Mädchen, ob Bea und Rita noch etwas an dem Kiosk trinken wollen oder ob sie alle gleich in den Weinkeller gehen sollten. Sie einigten sich darauf, gleich zu gehen, denn alle hatten einen mächtigen Hunger und den hatten sie nicht nur im Magen.

Das große, dreiflüglige, geschmiedete Eisentor vor dem Weinkeller war beiseite geklappt und gab einen gewölbeartigen Eingang frei. Von diesem aus ging es auf einer in den Felsen gehauenen, langen, gebogenen Treppe hinab in den Weinkeller. Der Keller besteht aus mehreren Gewölben, die durch dicke aus Granitstein gehauene Säulen von einander getrennt sind und nur mit künstlichen, an den Wänden befestigten Fackeln, spärlich beleuchtet werden. Das Ganze erzeugt eine Atmosphäre glücklicher Improvisation in sympathischer Unordnung. Es fand ein regelrechter Klassenkampf in diesem Keller statt. Dort saßen Ostdeutsche, die jeden Schluck Wein genießen mussten, weil sie sich eine zweite Garaffe nicht mehr leisten konnten. Das lag nicht am Geldmangel in der eigenen Tasche. Sie durften nur 30 Ost-Mark pro Tag umtauschen. Das war der Grund. Am selben Tisch aber saßen Westdeutsche, ärmer als die Ostdeutschen. Sie reisten auf Kredit und warfen mit dem Geld nur so um sich, denn sie konnten ihre D-Mark in jeder Bank umtauschen, so viel sie wollten. In den Gewölben standen lange, aus Eiche geschnittene, fast noch rohe, grob gehobelte Tafeln mit Bänken davor und dahinter. Die zwei Pärchen setzten sich um die Stirnseite einer solchen Tafel. In ihrem Rücken hatte nur noch die Bedienung etwas Platz, dann kamen auch schon Felswände mit den künstlichen Fackeln und auf der Tafel stand ein gewaltiger Kerzenleuchter mit einundzwanzig Kerzen.

„Traumhaft schön und gemütlich ist es hier“, sagten alle fast gleichzeitig und mussten darüber lachen. Kaum, dass sie sich gesetzt hatten brachte man die Speisekarte in Form einer Schriftenrolle. Ein, in einer ungarischen Tracht gekleideter Geiger stellte sich in die Nähe der Tafel und spielte leise Zigeunermusik. Später kamen noch andere Musiker mit Geigen dazu und es wurde mit, in traditionellen Trachten gekleideten Tänzern, ungarische Folklore vorgeführt.

Sie alle bestellten sich eine sogenannte Weinkeller-Salamiplatte. Auf dieser war auch Schinken und Käse und natürlich tranken sie Tokajer dazu, der hier in Garaffen zu einem Liter serviert wurde. Tommy und Kalle entschieden sich für einen roten, süßen Tokajer. Die Mädchen blieben bei dem trockenen, gelben Wein.

Nach einiger Zeit gesellte sich noch eine Gruppe von Leuten, die gemischt aus Österreich und Bayern kamen, zu den zwei Paaren an den vorderen Teil der Tafel. Diese Leute waren zwar schon etwas älter, aber sehr kontaktfreudig und es wurde ein sehr lustiger Abend.

Schade eigentlich, dass der Weinkeller schon um 1°° Uhr nachts seine Pforte schloss und der Betreiber seine Gäste hinauskomplimentierte.

Auf der Straße merkte Kalle, dass seine Rita einen ziemlichen Schwips hatte. Der schwere Tokajer Wein hatte seine Spuren hinterlassen. Auch Bea konnte man nicht gerade als nüchtern bezeichnen.

Tommy schlug vor, den Abend auf dem Zimmer in ihrer Pension zu beenden. Rita, die im Weinkeller nicht viel geredet hatte, (vielleicht hatte sie Angst wegen ihres sächsischen Dialektes dumme Fragen gestellt zu bekommen) sagte leicht lallend in ihrem Dialekt:

„Freilisch gehn wor of eire Bude, ich gan sowieso nich mehr zum Gämbingblatz latschen.“

Jetzt mussten Kalle und Tommy ihre Mädchen nur noch an der Lobby vorbeischmuggeln. Das erwies sich aber als ein sehr leichtes Unterfangen, da der Nachtportier hinter seinem Tresen mit dem Kopf auf den Händen gestützt saß und fest schlief. Sie konnten vorbei gehen, ihren Zimmerschlüssel aus dem Wandkasten nehmen, ohne dass der Portier etwas merkte. Sie schlichen alle die Treppe hoch und verschwanden eiligst in ihrem Zimmer. Gut, dass Kalle am Nachmittag noch an die Dosen Feldschlösschen-Bier im Auto gedacht hatte und einige davon schnell neben Pepsi Cola Flaschen in den Kühlschrank stellte, bevor sie ausgegangen waren. Dadurch hatten sie jetzt wenigstens etwas zu trinken.

Kalle nahm gleich vier Büchsen aus dem Kühlschrank, öffnete sie und stellte jedem eine hin. Dann warf er seine Zigaretten und das Feuerzeug auf den Tisch, setzte sich auf einen Stuhl und fragte Tommy:

„Wie veranstalten wir das jetzt mit dem schlafen?“

„Wir stellen einfach rechts und links neben den Tisch je einen Stuhl und hängen die Decken, die dort hinten liegen, darüber.“

Dabei zeigte Bea an das Fußende der Betten, wo einige Decken lagen.

„Guter Plan, auf diese Weise haben wir das Zimmer zweigeteilt“, meinte Kalle und begann gleich mit dem Aufbau.

Sie hatten jetzt zwei getrennte Betten, konnten sich in einer liegenden Position nicht sehen, nur hören. Das war zwar nicht gerade intim aber auf jeden Fall angenehmer.

Am Tisch sitzend kam Kalle auf die Idee eine Flache Pepsi greisen zu lassen und auf dem der Flaschenhals zeigt, muss ein Kleidungsstück ausziehen. „Flaschendrehen, sagen wir zu diesem Spielchen um Klamotten“, sagte er zu Rita. In ihrem stark angeheiterten, wenn nicht gar schon reichlich besoffenem Zustand, fand keiner etwas Anrüchiges an dem Spielchen.

Über die Nachttischlampe, die als einzige Lichtquelle im Raum noch brannte, hatte Rita ein rotes Tuch gelegt. Es war jetzt fast dunkel in dem kleinen Zimmer und dadurch löste sich jede noch vorhandene Beklemmung in Luft auf.

Tommy und Kalle waren mittlerweile sogar der Meinung, dass die Ost-Miezen viel lockerer mit der Sexualität umgingen, als sie dass von Mädchen im Westen kannten. Ihre beiden neuen Freundinnen waren jetzt besonders locker, denn sämtliche Resthemmungen waren längst im Tokajer – Wein ersäuft.

Als sie alle nackt waren, hockten sich Rita und Kalle auf eines der Betten. Sie hockten beide gegenüber, wie zwei zum Sprung bereite Tiger. Plötzlich fallen sie auch übereinander her und Rita stößt ihren Unterleib bis zu seinem Mund hoch, als wolle sie eine Brücke machen. Kalle konnte nur einmal die Zunge in ihre Möse stecken, dann warf Rita sich auf den Bauch. Sie streckt ihm ihren Hintern entgegen, so dass ihre Pobacken auseinander klaffen und ihre Möse sich öffnet wie der Rachen einer gefräßigen Schlange, die nach seinem nach oben zuckenden Wurm schnappt. Kalle griff an ihre entzückenden Pobacken, die so klein waren, dass jede in eine Hand passte. Kalle dachte:

>Diese Arschbacken sind so hart wie Kastanien, die gerade aus der Schale platzen wollen, wenn meine Hände sie jetzt nicht festhalten und daran hindern würden.<

Mit der Zunge brauchte Kalle dann ihre heiße Klitoris zum Tanzen. Als Rita sich wie von Sinnen aufbäumte und nach seinem Schwanz greift, gehen Bea und Tommy gerade einmal auf das Klo.

Bea setzt sich zum Pinkeln auf die Toilettenschüssel und fragt Tommy von unter her, ob sie seinen Schwanz nur mal kurz in die Hand nehmen darf.

„Ja gerne, wenn du denkst, dass dir das was bringt. Du kannst damit fast alles machen, was du willst.“

Sie legte sich seinen Schwanz in die wie zu einer Schale geöffneten rechten Hand. Als wenn Bea sein Ding wiegen will. Dann schließt sie ganz langsam die Finger, als wenn sie seinen Umfang messen will. Sie lässt aber noch so viel Spielraum, dass der Prügel noch wachsen kann.

Tatsächlich wird er immer schwerer, fester und dicker. Plötzlich lässt Bea ihn los, als habe sie Angst, er könnte in ihrer kleinen Hand noch größer werden und nicht mehr in ihr geiles Möschen passen.

Wahrscheinlich ist sie auch scharf drauf, ihn endlich in ihrem Loch zu spüren, denn sie rennt zurück ins Zimmer und macht sich am Bett zu schaffen. Als Tommy aus der Toilette kommt, hat sie die Bettdecke, das Kopfkissen und das Laken vom Bett geschleudert, eine Wolldecke auf die Auflage gelegt und sich auf der Matratze bereits in Fickstellung gebracht. Mit dem Rücken lehnte sich Bea gegen die Wand und die Knie hatte sie schon wie eine Gummifrau bis an die Schultern hochgezogen. Das Becken war vorgeschoben und mit den Händen hatte sie bereits ihre großen Schamlippen auseinandergezogen. Das sah aus, als wenn ihre Möse eine Geheimtür war, die jetzt das erste Mal geöffnet wurde.

Als Tommy jetzt über sie kletterte und in sie eindrang, sprang ihr ganzer Unterleib in die Höhe, als wäre sein Schwanz elektrifiziert. Ihr süßes Gesichtchen verzerrte sich und sie hielt ihn fest, als er weniger stoßen wollte. Sie wollte gefickt werden, immerzu und immer wieder.

Kalle hatte da ein anderes Problem, denn er konnte einfach nicht in Ritas Möse eindringen. Deshalb hatte er sie wieder auf ihre Hände gestellt seine Faust in ihren Rücken gebohrt, damit sie das Kreuz hohl macht und ihren Arsch nach oben streckt. Er versuchte von hinten in sie einzudringen, aber die strammen Pölsterchen ihrer Schamlippen springen immer wieder zusammen, wie die zwei Hälften eines kleinen aufgeschnittenen Gummiballs.

Plötzlich muss sie auch noch pissen! Rita springt auf und schafft es gerade noch bis an die Tür, aber dort pinkelt sie breitbeinig im stehen auf die Dielen, weil sie die Tür zur Toilette nicht aufbekommt und das Wasser auch nicht mehr länger halten kann. Kalle wirft einen alten Scheuerlappen auf die Pfütze, zerrt Rita wieder auf das Bett zurück und bekommt endlich seinen Schwanz in ihr enges Loch.

Als Kalle und Tommy am nächsten Tag aus der Pension auscheckten machten die Wirtsleute große Augen, als zwei Mädchen an ihnen vorbei gingen und fröhlich: „Guten Morgen, die Herrschaften“ sagten.

Das Wetter war an diesem Tag herrlich. Die Sonne schien von einem wolkenlosen Himmel und es war schon um acht Uhr morgens angenehm warm. Es war ein idealer Tag, um ein Zelt aufzubauen. Alle Vier fuhren sie zu dem Campingplatz, der zwischen einer Bahnlinie und der Hauptstraße nach Budapest, ca. drei Kilometer vor Siofok lag. Gegen eine kleine Gebühr konnten sie mit dem Auto bis vor das Zelt der Mädchen fahren.

Kalle und Tommy machten sich sofort daran ihr kleines zwei Personenzelt neben dem Zelt der Mädchen aufzubauen.

Bea öffnete den Reißverschluss an ihrem Zelt, steckte den Kopf in das Zelt und stieß einen spitzen Schrei aus, der durch Mark und Bein ging.

Rita rannte zu ihr hin und fragte aufgeregt, während sie sich zwischen Zelteingang und Bea zu drängen versuchte:

„Was issen loos, Bea!?“

Rita, die inzwischen weinte, sagte mit tränenerstickender Stimme:

„Wir ham heite Nacht jemanden, einen Urian zu Besuch gehabt. Der hat meinen Koffer umgekrempelt und meine einzige Levis-Jeans geklaut. Deine weiße Mustang-Jeans ist auch weg.“

Rita schlug die Hände vors Gesicht und setzte sich schwer in einen der Campingstühle, die vor dem Zelt standen.

„De eeenschsde vornüfchte Hose, die ich hatte. Jetzt wees ich gar nich mehr was ich nu anziehn soll!?

Rita und Bea schienen verzweifelt.

Inzwischen stand Kalle neben Rita, tätschelte sie und legte eine Hand auf ihre Schulter.

„Rita sei nicht traurig“, sagte er.

„Ich habe zufällig einige Jeans im Kofferraum. Bei uns in Hannover hat eine Boutique pleite gemacht und da habe ich einen ganzen Stapel Star-Jeans in verschiedenen Größen eingekauft. Vielleicht ist die eine oder andere Hose darunter, die euch gut passt.“

Kalle ging zu dem geöffneten Kofferraum vom Polo und holte eine Reisetasche hervor.

„Der Kerl hat doch tatsächlich eine halbe Budike in seinem Kofferraum!“, sagten die Mädchen fast gleichzeitig.

Die beiden Mädchen wühlten mit Begeisterung in dem Stapel Jeans-Hosen herum und zogen sich gleich je eine über. Es wahren die einzigen Jeans mit der Bundweite 26 und 27. Die Jeans saßen an den Mädchen wie maßgeschneidert. Die beiden Ost-Mädels tanzten herum, wie kleine beschenkte Kinder auf einem Geburtstag.

„Die Jeans passen wunderbar, aber was sollen sie denn kosten!? Wir wissen doch noch gar nicht, ob wir die Jeans bezahlen können! Westgeld haben wir nicht und ungarische Forint haben wir nicht genug. Nimmst du denn auch Ost-Mark, Kalle?“, fragte Bea und war schon wieder dabei die Jeans auszuziehen.

„Auf Grund dessen, dass ihr die letzte Nacht bei uns geschlafen habt und euer Zelt die ganze Nacht ohne Aufsicht war, fühlen wir uns ein wenig mitschuldig. Ihr dürft die Hosen behalten, ohne sie zu bezahlen“, sagte Tommy. Kalle nickte zustimmend. Bea schloss den Knopf an ihrer Jeans wieder, zog den Reißverschluss vom Hosenschlitz zu, hopste Tommy an den Hals, küsste ihn und sagte im Chor mit Rita, die auch Kalle einen Kuss gab: „Danke, vielen, vielen Dank!“

„Hat man euch noch mehr gestohlen, oder waren die Hosen das einzige Diebesgut?“, fragte Kalle Rita.

„Nein, mehr hat man nicht gestohlen, mehr war ja auch nicht bei uns zu holen. Den Taschenrechner, den du mir gestern gegeben hast, hatte ich in meiner Handtasche.“

Kalle fragte nach den Campingplatztoiletten und als er von dort wieder zurückkam, sagte er zu Tommy:

„Gut dass wir heute Morgen noch einmal gebadet haben. Die Campingplatz-Toiletten und auch die Waschanlagen sind hier unter aller Sau. Wenn einer mal scheißen muss, dann fahren wir lieber zu einem Restaurant oder zu den Neckermann-Hotel am Strand. Hier holst du dir garantiert irgend eine Krankheit weg.“

Das Zelt war fertig aufgebaut und Tommy machte den Vorschlag:

„Wir werden jetzt erst einmal zu den Neckermann-Hotel schauen, ich muss dort im Intershop Zigaretten kaufen, auf die Toilette gehen und ich will mir gleich mal den Strand ansehen. Wer kommt mit?“

„Wir fahren alle“, meinte Kalle.

Die Zelte wurden diesmal gut verschlossen. Kalle hatte mit einem Vorhängeschloss die Ösen der Reisverschlüsse zusammengehängt.

Wer jetzt in ihr Zelt einbrechen will, muss es mit einem Messer aufschneiden. Dass wird wohl kaum jemand am Tage wagen. Die Wertgegenstände ließen sie trotzdem vorsichtshalber lieber im Kofferraum des VW-Polo.

Während Kalle und Tommy, Zigaretten, ungarische Salami und noch ein paar andere Kleinigkeiten kauften, standen Rita und Bea ziemlich verloren in dem Intershop des Neckermann-Hotels. Sie schauten sich ängstlich nach allen Seiten um, bevor sie eine der Waren aus dem Regal nahmen, um sich die Verpackung näher anzusehen.

„Braucht ihr auch irgendetwas“, fragte Kalle.

„Nein, nein, danke“, antwortete Bea eher schüchtern und beide verließen, die Eine die Andere ziehend Hand in Hand eiligst den Intershop.

Kalle musste die beiden Mädchen auf der Strasse wieder einsammeln, denn um an den Strand zu kommen, führte nur der Weg durch die Hotel-Lobby. Am Zugang zum Strand stand ein Hotel-Page. Er hielt stoppend die Hand nach oben und sagte:

„Entschuldigen Sie mein Herr, Strandzugang haben nur die Ferien-Gäste unseres Hotels.“

Kalle zückte seine Brieftasche und drückte dem Pagen ein fünf Mark Stück in die Hand. Der Page machte mit einem Schritt zur Seite den Weg frei, sagte aber nichts, – lächelte nur.

„Strand ist wohl nicht der richtige Ausdruck für diese Liegewiese mit Fressbuden“, meinte Tommy offensichtlich enttäuscht.

Sie legten eine mitgebrachte Decke an eine Stelle die dicht am Ufer lag, wo noch nicht sehr viele Leute waren. Tommy und Kalle holten sich ein Bier von einem der Bierbuden mit westlicher Reklame. Das einzige, was Tommy gefallen konnte, war, dass es österreichisches Löwen-Bräu-Bier an dem Strandkiosk gab. Die Mädchen wollten aber trotzdem nur Sprudel trinken. Eine alte Frau kam gerade vorbei. Sie hatte einen Korb dabei der mit einem Tuch abgedeckt war und rief ständig: „Kukuriza, – Kukuriza Uriza! Kukuriza Uriza!“

(gekochte Maiskolben im Straßenverkauf)

Kalle hatte sich am Ufer umgesehen und als er zurückkam, rümpfte er die Nase und sagte zu Tommy:

„Das Wasser des Balaton sieht nicht gerade einladend aus. Es sieht eher aus wie eine schlammige, gelbe Brühe in der auch noch alles Mögliche schwimmt, was nicht unbedingt hinein gehört. Ich möchte jedenfalls nicht in dieser Kloake schwimmen. Außerdem habe ich beobachtet: Es geht so seicht hinein, dass du hundert Meter gerade hinein laufen musst, bevor du überhaupt schwimmen kannst. Aber die Ungarn haben hier am Ufer ein Bootsverleih eingerichtet. Vielleicht sollten wir ein wenig mit dem Ruderboot auf den See hinausfahren?“

Als sie gerade alle gemütlich auf der Decke saßen, bildete sich unweit von ihnen eine Menschentraube. Irgendetwas musste da passiert sein. Sie standen auf und gingen hin, zu dem Geschehen. Vielleicht verkaufte irgendwer etwas Interessantes auf dieser Wiese?

Dem war aber nicht so, denn der Menschenauflauf am Ufer hatte einen anderen, wesentlich unangenehmeren Grund.

Ein junges Mädchen, um die Zwanzig, lag mit Schaum vor dem Mund auf dem gepflasterten Weg, der am See entlang führte. Ein Arzt kniete sich gerade neben sie und sagte in deutscher Sprache:

„Das ist ein epileptischer Anfall!“

Der Arzt öffnete seine Tasche und holte einen Beißring heraus, den er dem Mädchen zwischen die Zähne schob. Das Mädchen war jung und schön, aber ihr Körper war jetzt genau so grau wie der Weg, auf dem sie ausgestreckt lag. Sie war mit einem Handtuch umwickelt und hatte nasse Haare. Wahrscheinlich war sie gerade aus dem Wasser gekommen und beim umkleiden hatte sie der epileptische Anfall ereilt.

Plötzlich richtete sie sich halb auf, schien ihre Umwelt aber nicht wahr zu nehmen. Sie stammelte etwas ganz leise und unverständlich, dann fiel sie wieder um. Ein Mann sagte zu dem Arzt, dass das Mädchen gerade ihren Freund mit einer anderen Frau beim Liebesspiel im seichtem Wasser erwischt hatte und sie deshalb sehr aufgebracht aus dem Wasser gekommen war. Sie währe dann kurz darauf beim Umkleiden einfach umgefallen. Der Arzt öffnete seine Tasche und antwortete dem Mann darauf: „Es kann schon sein, dass die Sache mit dem Freund bei dem Mädchen eine Art von Schock ausgelöst hat. Ich werde versuchen durch einen Gegenschock sie aus ihrer körperlichen Verkrampfung zu lösen.“

Man legte das Mädchen auf eine Bahre mit Rädern und schnallte ihre Arme fest. Der Arzt klebte einige Elektroden bei ihr an die Stirn, an die Arme, die Füße und an die Brust. Er schaltet den Strom ein. Mit einem Ruck macht das Mädchen die Beine breit und zieht sie gleichzeitig an, wobei sich ihr Handtuch teilweise abstreift und jeder in ihr entblößtes Geschlecht sehen kann. Ihr Unterleib bäumt sich so begierig auf, als schreie sie nach einem Liebesakt und nicht nach einer Schockbehandlung.

Ihre Zähne vergraben sich dabei tief in den Beißring, den ihr der Arzt zwischen die Zähne geschoben hatte. Dann stoßen ihre Füße wieder nach vorn, als wollte sie alle umstehenden Gaffer wegtreten.

Die Vier hatte genug von dieser Szenerie, sie drehten sich um und gingen zurück zu ihrer Decke. Dort rafften sie alles zusammen, gaben die leeren Gläser am Kiosk ab und gingen zu dem Bootsverleih an der kleinen Pier. Kalle und Rita liehen sich ein Paddelboot und ruderten davon. Tommy und Bea nahmen sich ein Boot, dass rechts und links Schaufeln hatte und in dem man saß wie in einem Auto. Sie mussten mit den Füßen in Schlaufen fahren und dann wie bei einem Fahrrad treten. Dadurch drehten sich die Schaufeln und das Boot setzte sich wie ein kleiner Raddampfer in Bewegung.

Ein Tretboot. Gesteuert wurde über ein Ruder dass Tommy bedienen musste. Als sie ein Stück hinter Kalle hergefahren waren, sagte Bea zu Tommy : „Ich weiß nicht so recht, was ihr von uns haltet, aber ich denke es ist belastend für euch, dass wir nicht mithalten können und immer wie Bettler da stehen. Überall, wo wir hingehen, ist alles nur auf West-Touristen ausgelegt und seit wir mit euch zusammen sind, merke ich deutlich, dass wir Ostdeutschen für die Ungarn nur fünfte Kategorie sind. Die Ungarn dulden uns nur, weil sie es müssen, aber haben wollen sie eigentlich nur Devisen von denen aus dem Westen. Auf uns Osttouristen können und würden die Ungarn doch eigentlich gerne verzichten.“

„Weißt du Bea“, sagte Tommy. Mir ist es völlig gleich, wo der eine oder andere her kommt. Mir ist es nur wichtig, ich verstehe mich mit dem Menschen. Dafür, dass du in der DDR geboren wurdest, kannst du nichts. Du bist gezwungen dort zu leben. Selbst wenn du weg wolltest aus der DDR, kannst du das nicht, jedenfalls nicht legal. Du musst dich halt mit diesem Schicksal abfinden oder dein Leben riskieren und flüchten. Aber ich denke mir mal, die DDR wird nicht ewig bestehen können. Es gibt viele Anzeichen die darauf hinweisen, dass das Land praktisch Pleite ist. Wenn die Bürger sich dann geschlossen gegen das bestehende Regime wenden, müssen auch die Kommunisten nachgeben und die Grenzen nach dem Westen öffnen.“

„Wie ist das mit den Mädchen bei euch, verhalten die sich genau so wie wir, oder sind die verschlossener z.B. in sexueller Hinsicht?“, wollte Bea nun wissen.