Thai Ways. Band 6: Flucht aus der DDR bis nach Thailand - Matthias Wehlitz - E-Book

Thai Ways. Band 6: Flucht aus der DDR bis nach Thailand E-Book

Matthias Wehlitz

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Beschreibung

In Thaiways Band 6 ist kaum etwas frei erfunden. Es handelt sich um die unterschiedlichen Lebenswege von vier Menschen. Sie ist nicht nur erotisch und spannend, sondern auch informativ. Dieses Buch ist eine Reise zurück in die Vergangenheit, in die des Autors. Das Buch erzählt nicht nur die Geschichte seiner Flucht aus der ehemaligen DDR, sondern auch das Zusammentreffen mit den anderen Helden der Geschichte, zum Beispiel Thomas und Karl Heinz. Die sind gerade dabei, den Osten Europas zu erkunden, als Mattthias Wehlitz sie das erste Mal in Ungarn trifft, wo er mit seinem Freund und Arbeitskollegen Uwe Seifert weilt, um ihm den Weg seiner Flucht in die Bundesrepublik zu zeigen. Dort, am Plattensee, treffen sie zufällig auf die Freunde Thomas und Karl Heinz, die sich schon seit ihrer frühsten Jugend mit der quälenden Frage befassen: Wo finden wir das ideale Umfeld für unseren Lebenstraum? Beide suchen absolute Selbstständigkeit, in Beruf und Familie, an einem Ort mit angenehmer Umgebung, an dem es sich gut leben lässt. – Nach etlichen Fehlversuchen, einen solchen Platz zu entdecken, reisten sie schließlich nach Süd-Ost-Asien. Dort stellen beide fest: Hier sind wir richtig. Wenn da nicht die vielen kleinen und großen Dinge wären, die aus dem Traum einen Albtraum entstehen lassen könnten. Der Autor trifft sie in Pattaya in Thailand wieder, als sie gerade dabei sind, sich eine neue Existenz aufzubauen. Und hier beginnt das eigentliche Abenteuer.

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Seitenzahl: 977

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Zu der Geschichte selbst

In der Geschichte: „Tschüss, Deutschland“ ist nichts frei erfunden. Sie hat sich tatsächlich, bis auf wenige Einzelheiten, so zugetragen.

Es handelt sich in den 21 Kapiteln des Buches um die unterschiedlichen Lebenswege von vier Menschen. Es geht nicht nur hochdramatisch, erotisch und spannend zugleich in dieser Erzählung zu, sondern das Buch handelt auch Informativ aus der Vergangenheit und der Gegenwart der beiden deutschen Staaten.

In der Gegenwart und Zukunft ist für jeden reisenden- oder nicht reisenden Leser dieses Buches viel Interessantes zu erfahren, auch wenn der Leser die Entscheidung: „Tschüss Deutschland“, also auswandern in ein Land seiner Wahl, für sich gar nicht fällen will. Der Leser wird vieles über die Länder erfahren, in denen sich die Handlung des Buches abspielt. Dass kann durchaus sehr hilfreich sein, besonders wenn der Leser diese Länder vielleicht einmal selbst bereisen möchte.

In der Geschichte des Buches gehen Vier sehr unterschiedliche Menschen, die zwar mit der gleichen Muttersprache, aber in sehr unterschiedlichen politischen Gesellschaftsordnungen der beiden deutschen Staaten aufgewachsen sind, aber mit ähnlichen Vorstellungen und erdachten Zielen, annähernd die gleichen Wege – allerdings mit verschiedenen Ausgang. Einer dieser vier Leute bin ich selbst, der Autor dieses Buches:

Matthias Wehlitz

Gegendarstellung

Die deutsche Sprache ist durch ihre Grammatik eine der schönsten und Ausdruck stärksten Sprachen der Welt. Das wissen besonders die Jugendlichen zu schätzen, die teilweise ihre ganz eigene Sprache pflegen, die manchmal ziemlich schwer für Erwachsene zu verstehen ist, aber trotzdem eine deutsche Sprache bleibt. Um diesen künstlerischen Anspruch gerecht zu werden, schreibe ich in einer ureigenen, kraftvollen Sprache. Ich möchte in diesem Buch nicht das gesagte Wort verfälschen oder umschreiben, sondern genau so schreiben wie es gesagt oder gedacht wurde. Über den Sex in der Geschichte werde ich in diesem Buch so schreiben wie er passiert ist und über alle anderen Dinge, die im Zeitraum der Geschichte vorgefallen sind, nehme ich auch kein Blatt vor dem Mund. Ich habe nichts umschrieben, sondern darüber so berichtet wie ich es erlebt habe. Ich werde also nichts abändern, auch wenn einiges Gesagtes im Wortlaut die Regeln des allgemeinen üblichen konventionellen Sprachgebrauchs verlässt.

Der Autor Matthias Wehlitz

Inhalt

Titelseite

Impressum

Widmung

Vorwort

Kapitel 1: Thomas und Karl Heinz

Kapitel 2: Ungarn - der Plattensee

Kapitel 3: Das Zusammentreffen mit mir: Matthias Wehlitz

Kapitel 4: Jugoslawien

Kapitel 5: Zu Hause in Wolfsburg

Kapitel 6: Berlin

Kapitel 7: Wolfsburg Vorsfelde

Kapitel 8: Kalle und Tommy in Thailand

Kapitel 9: Pattaya in Thailand

Kapitel 10: In Deutschland

Kapitel 11: Mein erster Thailand-Besuch

Kapitel 12: Toi, war ihr Name

Kapitel 13: Liam, das Dschungelkind

Kapitel 14: Die Reise zum River Kwai

Kapitel 15: Das Dorf Ban Yai

Kapitel 16: Die Mafia-Tauchschule in Pattaya

Kapitel 17: Malaysia und Ko Samui

Kapitel 18: Kalle und Tommy in Berlin

Kapitel 19: Das Wiedersehen

Kapitel 20: Gemeinsam mit Liam

Ein trauriges Ende - Dietmar Spielrumpf ist tot

Kapitel 21: Das vorläufige Ende naht

Matthias Wehlitz

Thai Ways

Sechstes Buch

Tschüss Deutschland.Die Geschichte einer Flucht aus der DDR–Eine Flucht, die bis nach Thailand führte. Die ganze Geschichte in einem Buch

Engelsdorfer-Verlag

Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Copyright (2009) Engelsdorfer Verlag

Alle Rechte beim Autor

Coverfoto © Ilya Postnikov – Fotolia

www.engelsdorfer-verlag.de

eISBN: 978-3-86901-558-3

Dieses Buch ist meiner Tochter

Susanne

gewidmet

Vorwort

Jedes Jahr verlassen ca. 150.000 Deutsche ihre Heimat in Richtung Ausland. Viele um sich irgendwo anders in der Welt eine neue Existenz zu suchen. Einige treibt die pure Abenteuerlust. Andere haben genügend Geld und können es sich leisten in einem Land ihrer Wahl zu leben. Manche Menschen haben ihr Arbeitsleben hinter sich und suchen sich als Rentner oder Pensionäre einen für sie klimatisch angenehmeren Lebensraum, der öfters auch noch einen geringeren Lebensunterhalt, sprich Geld, erfordert. Dadurch können sie mit ihrer manchmal sehr schmalen Rente aus Deutschland noch sehr gut im Ausland leben. Viele gehen auch ins Ausland, weil sie in Deutschland einfach keine Arbeit finden können, obwohl sie intensiv danach gesucht haben.

Einige andere flüchten geradezu ins Ausland, weil ihnen eine Haftstrafe für ein Vergehen in Deutschland droht. (Ich gehe dabei von unseren deutschen Landsleuten aus.) Sie hoffen sich so der Justiz zu entziehen, was sich aber meistens als eine unüberlegte Handlung herausstellt, weil diese Leute auch im Ausland nicht leben können, ohne kriminelle Handlungen zu begehen. Wenn es kleine Fische sind, werden sie auch nicht von Interpol gesucht und sollten sie eine Arbeit im Ausland finden und dort auch mit einer seriösen Arbeit ihren Lebensunterhalt bestreiten, können sie unter Umständen davonkommen und unbehelligt leben.

Es gibt aber auch einige Vertreter in unserer Gesellschaft, die machen einmal irgendwo im Ausland Urlaub und bleiben einfach dort hängen, weil sie vor Ort einen Lebenspartner gefunden haben mit dem sie den Rest ihres Lebens zusammen bleiben wollen. Sie gründen mit ihrem Partner dann vielleicht ein Geschäft und verdienen sich so ihren Lebensunterhalt im Ausland.

Dann gibt es aber auch noch Leute, und das sind nicht wenige, die gezielt auswandern, um sich woanders eine neue Existenz aufzubauen, weil sie sich in ihrer Heimat nicht wohl fühlen oder andere Gründe haben ihre Heimat zu verlassen. Ihnen geht das ewige schlechte Wetter in Deutschland auf die Nerven, sie bekommen zu Hause keine Arbeit mehr, oder was auch immer der Grund ist.

Zwei dieser Aussteiger sind die Helden dieser Geschichte. Es ist der Thomas, gen. Tommy und der Karl-Heinz, gen. Kalle. Diese beiden suchen ihr Glück in Thailand, nachdem sie sich ein wenig in Europa umgesehen hatten, ohne einen geeigneten Platz für ihre Ideen gefunden zu haben. Dabei erleben sie in Thailand die unterschiedlichsten Verrücktheiten. Alles Dinge, die ihnen Anfangs das Leben in Süd-Ost Asien schwer machen. Aber sie lassen sich so schnell nicht unterkriegen und leben nach eigenen Kriterien in einem völlig fremden Land mit eigenen Lebensphilosophien.

Was ihnen bei ihrem Abenteuer: „Leben in Deutschland und in Thailand“ alles so passiert, erfahren die Leser in diesem Buch.

Viel Spaß beim lesen, wünscht Ihnen

Matthias Wehlitz

Kapitel 1: Thomas und Karl Heinz.

Die beiden unzertrennlichen Freunde, Thomas und Karl Heinz, saßen mal wieder in einer Boing 747 der Thai Airline. Diesmal ging der Flug aber in eine andere, für beide seit sieben Jahren ungewohnte Richtung. Gestartet waren sie in Bangkok vom Don Muang Airport. Sie flogen an diesem Tag nach Westen, nach Frankfurt am Main in Deutschland. Diese Reise hatte einen bestimmten Grund. Thomas und Karl Heinz wollten nach Jahren des zusammenleben in Thailand ihre thailändischen Freundinnen in Deutschland standesamtlich heiraten.

Sie lebten jetzt schon zwei Jahre mit den thailändischen Mädchen in Pattaya zusammen und hatten sie auch schon in Thailand in einem Wat (Tempel) geheiratet. Diese Hochzeit hat aber nach deutschem Recht keine Gültigkeit. Wenn sie jetzt in Deutschland heirateten, könnten sie später mit den Heiratspapieren ihre Frauen auch ohne große Probleme in Thailand standesamtlich heiraten. Dadurch haben sie dann auch keine großen Schwierigkeiten mehr mit ihrer Aufenthaltserlaubnis in Thailand. Sie wussten schon vorher, dass die thailändische Botschaft ihnen dann ein Non Immigrant Visum Kategorie „O“ (verheiratet mit einer Thai) ausstellen kann. Dann können sie sich 90 Tage im Land aufhalten, ohne in ein Nachbarland ausreisen zu müssen, um sich ein neues Visum zu holen. Dass war eigentlich die letzte Hürde, die Tommy und Kalle, wie sie von ihren Freunden genannt wurden, noch nehmen mussten, um in Thailand ein weitaus sorgenfreies Leben zu führen.

Dieses so genannte sorgenfreie Leben hatten sich Tommy und Kalle in den letzten Jahren manchmal recht schwer erkämpfen müssen. Die Ersten fünf Jahre in Thailand verliefen für beide recht turbulent. So manches Mal wollte der Eine oder der Andere der beide lieber aufgeben und besser wieder zurückkehren nach Deutschland. Eine gewisse Mutlosigkeit kam über sie, weil öfters überhaupt nichts klappen wollte. Erst seit Tommy seine Frau Bon kennen gelernt und kurz darauf Kalle mit seiner Frau Nok zusammengekommen war, kehrte etwas Ruhe in das Leben der beiden Freunde ein.

Jetzt, wo sie mit den Mädchen Bon (Was „höher stehender Mensch“ frei übersetzt heißt. In Thailand ist es üblich, dass sich die Menschen untereinander nur mit ihrem Spitznahmen anreden.) und Nok (Vögelchen) nach Deutschland flogen, ging Kalle, der im Flugzeug nicht schlafen konnte, so einiges durch den Kopf. Er döste so vor sich hin und ließ in aller Ruhe die letzten Jahre an sich vorüberziehen. Kalle dachte an die Jahre unserer Freundschaft mit Tommy und mir (Matthias Wehlitz d. Autor) in Deutschland, und an die vergangenen sieben Jahre in Thailand. Diese Jahre waren die schönsten, aber auch die härtesten Jahre in ihrem bisherigen Leben. Tommy und die Mädchen schliefen fest in ihren Sitzen und merkten nicht wie Kalle in seinen Gedanken mit der Vergangenheit zu kämpfen hatte.

Mann - oh - Mann, dachte Kalle. Wenn ich im Flugzeug nur auch so schlafen könnte wie die Drei. Von was werden die Freunde jetzt wohl träumen? Darüber machte sich Kalle noch lange seine Gedanken, bevor er selbst seine Vergangenheit im Halbschlaf wie in einen Film vor sich abspulen ließ. Er dachte an all dass, was er erlebt hatte und natürlich auch wann und wo er mich kennen gelernt hatte.

***

Seit wann die beiden Freunde Tommy und Kalle sich kannten, war unklar. Sie wussten es selber nicht mehr so genau. Es muss vor vielen Jahren im Sandkasten gewesen sein, die Zeit als sie noch Kinder waren. Später in der Schule steckten sie immer noch die Köpfe zusammen und alle Streiche wurden nicht ohne den anderen Kumpel ausgeheckt und durchgeführt. So wie sich das für eine richtige Freundschaft unter Jungen auch gehört. In der Pubertät waren sie auch schon mal in der Schule hinter ein und den selbem Mädchen her. Aber es gab immer einen der beiden, der einen Schritt zurück machte, um den anderen den Vortritt zu lassen. Dass war meistens Kalle.

Die Charaktere von den beiden- dicken Busen Freunden könnten eigentlich unterschiedlicher nicht sein. Tommy war ein lebenslustiger Draufgänger, den man schon mal hin und wieder bei seinen Aktivitäten stoppen musste, um eine unüberlegte Dummheit zu verhindern. Kalle hingegen war eher sensibel, sehr zurückhaltend und fast immer bedacht. Er brütete tagelang über verschiedene Möglichkeiten nach, bevor er sich für etwas entscheiden konnte. Das war auch gut so, denn nicht selten konnte er Tommy vor Unheil bewahren in dass er durch seine Spontaneität sicherlich hinein geschmettert währe. Eines war für diese Freundschaft ganz wichtig: Sie belogen sich nie! Die beiden verstanden sich immer bestens, denn wie man weiß: Gegensätze ziehen sich immer magisch an. Damit ist aber nur ihr unterschiedlicher Charakter gemeint.

Kalle kam aus einem recht konstruktiven Elternhaus, wo alles nach Schema „F“ abgehandelt wurde. Gegessen wurde nach Plan, natürlich zu bestimmten Zeiten, gefeiert wurde nach Plan und auch Verwandte wurden nach Plan besucht. Eigentlich ging alles nach irgendeinem Plan. Geld war in der Familie immer reichlich vorhanden, denn beide Elternteile verdienten sehr gut. Sie arbeiteten gemeinsam in höheren Ämtern der Stadtverwaltung. Kalle war ein Einzelkind und ihm wurde so mancher Geldschein zugesteckt. Besonders die Großeltern waren da sehr großzügig. Kalle gab das Geld aber nicht gleich wieder aus wie das viele seiner Klassenkameraden taten, sondern er legte viele der blauen Scheine auf die hohe Kante. Dass war eine Eigenart, die er von seinem Vater übernommen hatte. Der hatte nämlich einmal zu Kalle gesagt: „Versuche dir immer finanziell den Rücken frei zu halten. Du weißt nie was einmal in deinem Leben auf dich zukommt. Meistens brauchst du gerade dann die Kohle, wenn du gar nicht daran denkst. Es ist immer eine verdammt große Scheiße, wenn man immer gerade dann Kohle brauchst, wenn du in einer fatalen- und unvorhergesehenen Situation steckst, und dann keine ausreichenden Reserven Inkognito hast.“

Kalle bekam auch immer ausreichend Taschengeld von seinen Eltern. Erstens wussten sie bald, dass er sparsam damit umging, und zum Zweiten erkauften sich die Eltern damit sozusagen die Zeit, die sie nicht mit Kalle verbringen konnten oder wollten, weil das Geld verdienen bei ihnen im Vordergrund stand und zumindest für sie viel wichtiger war, als ihr Sohn. Das hinderte sie aber nicht daran doch noch etwas Vernünftiges zu machen. Um ihrem Sohn einen finanziell problemlosen Start ins Leben zu ermöglichen, kamen die Eltern schon sehr früh auf die Idee, ihm ein Sparkonto anzulegen. Auf dieses Konto zahlten sie jeden Monat 200 D-Mark ein. Das Geld sollte der Sohn zu seinem 18. Geburtstag als Geschenk erhalten.

Inzwischen hatte Kalle die Schule, in der er wesentlich mehr hätte erreichen können, wenn er nur gewollt hätte, beendet. Seine Eltern erhofften sich von ihm einen Beruf im Staatsdienst. Eventuell als Verwaltungsangestellter, Beamter oder Ähnliches. Aber Kalle hatte gegen allen Widerstand der Eltern eine Kochlehre angefangen. Sein Grundgedanke bei der Berufswahl war eigentlich: Vielleicht kann ich irgendwann einmal eine kleine Kneipe oder eventuell sogar ein Restaurant mit gut Bürgerlicher Küche eröffnen. Dann habe ich das Sagen in diesem Job und muss nicht mein Leben lang nach der Pfeife von anderen Leuten tanzen. Außerdem kochte Kalle für sein Leben gern. Er entwickelte ein regelrechtes Talent dabei, neue Speisen zu erfinden und kochte schon zu Hause bei seinen Eltern immer ganz gern. Zum einen, weil er viel allein zu Hause war und zum anderen, weil er sich sein Essensgeld in der Schule sparen wollte. Außerdem schmeckte ihm das Schulessen nicht.

Es kam der Tag seines achtzehnten Geburtstages und auf dem Gabentisch lag unter anderen Geschenken zusätzlich noch ein Sparbuch mit 50.000 DM. Kalle freute sich natürlich riesig, aber er verschwendete keinen Gedanken daran sich jetzt ein aufreizendes Auto zu kaufen, denn Kalle war mit seinem kleinen VW-Polo durchaus zufrieden. Das Auto hatte er sich kurz vor seinem 18. Geburtstag günstig als Gebrauchtwagen gekauft, obwohl er erst ab heute, dem Tag an dem er achtzehn Jahre alt wurde, damit fahren durfte. Nein, Kalle hatte andere Gedanken, die er schon einige Mal mit Tommy besprochen hatte. Er wusste zwar noch nicht, ob sein Kumpel Tommy diese Phantasterei von ihm ernst nimmt, oder heimlich nur darüber lachen konnte. Dass musste natürlich auf jeden Fall unbedingt noch geklärt werden. Kalle träumte nämlich schon lange von der Ferne und er ließ Tommy manchmal ein wenig mit ihm träumen, wenn sie sich darüber an ihren Treffpunkten unterhielten.

Bei Tommy im Hause war alles etwas anders, als bei Kalle. Tommys Eltern hatten sich sehr spät kennen gelernt. Sie waren beide so genannte Kriegsopfer. Ihre früheren Lebenspartner waren im zweiten Weltkrieg ums Leben gekommen. Der Vater von Tommy stammte aus Dresden. Seine erste Frau war bei dem Bombenangriff der Engländer auf Dresden im Februar 1945 in einem Keller verbrannt. Die Mutter von Tommy kam aus Hannover und sie hatte ihren Mann im zweiten Weltkrieg an der Ostfront verloren. Er wurde in Stalingrad vermisst. Lange hatte seine Mutter in Ungewissheit über seinen Tod alleine und ohne Partner gelebt. 1952 wurde dann, nach langen Jahren des vergeblichen Wartens auf ihn, ihr erster Mann für Tod erklärt. Kurz danach lernte sie den Vater von Tommy beim Tanztee auf einer Kirmes kennen. Deshalb waren die Eltern von Tommy schon so alt, dass die Eltern von Kalle gut und gerne ihre Kinder sein konnten.

Zu hause bei Tommy ging es deshalb sehr konservativ zu. Die alten Eltern bemühten sich zwar ständig auf der Höhe der Zeit und der Entwicklung ihres Sohnes zu bleiben, aber sie waren doch schon in vielen Dingen sehr senil.

Tommy hatte in seiner Schulzeit in einem Mehrfamilienhaus gewohnt, in dessen Erdgeschoss sich eine Bäckerei befand. Die Bäckerleute hatten eine hübsche Tochter. Diese hübsche Tochter war Grund genug für den jungen Tommy, öfters mal in der Backstube zu sein, als allein in seinem Zimmer im ersten Stock des Hauses zu sitzen.

Nach der Schule entschloss sich Tommy ebenfalls Bäcker zu werden und begann bei dem Bäckermeister im gleichen Haus eine Lehre. Leider hielt die Freundschaft zu der Bäckertochter nicht über die Lehre hinaus, denn andere Mütter haben ja auch hübsche Töchter. Das Interesse an der Kleinen erlosch schlagartig bei Tommy, nachdem er sie endlich in sein Bett geschleppt und eine Nacht gleich drei Mal gefickt hatte. Irgendwie ganz nach dem Motto: Das gejagte Wild ist nun erlegt. Das Mädchen verhielt sich nur leider im Bett nicht so wie Tommy sich das gewünscht hatte. Damit wurde das Mädchen für Tommy uninteressant. Tommy beendete zwar noch seine Lehre in dieser Bäckerei, aber dann wechselte er zu einer Großbäckerei in der Innenstadt von Hannover. Dort gab es auch viel mehr Mädchen.

Die ersten Urlaube ohne die Eltern begannen in der Zeit der Lehre und Tommy fuhr mit Kalle in einem Reisebus an die Nordsee. Das Ganze ließ sich aber nicht so gestalten wie sie sich das vorgestellt hatten. Ohne einen eigenen fahrbaren Untersatz konnte man so manches knicken und sie waren ständig auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen. Sie fühlten sich nicht wie im Urlaub, sondern kamen sich eher eingeengt vor, weil sie weiterhin andauernd von der Uhr abhängig waren. Deshalb beteiligten sie sich an einer zwei Tages Hochseeangeltour rund um Helgoland und ansonsten blieb ihnen nichts anderes übrig, als die restliche Zeit ihres Urlaubs am langweiligen Strand in der Nähe von Wilhelmshaven zu vergammeln. Mit Weibern lief dort nicht viel. Die Mädchen, die sich in den Diskotheken von Wilhelmshaven herumtreiben, hielten lieber weiter Ausschau nach den spendier freudigen Söhnen von Millionären. Von einem Bäckerlehrling und einem Koch, der auch noch in der eigenen Küche im Hause vielleicht alles besser wissen könnte, wollte keine der Mädchen etwas wissen.

„Wie kann man heutzutage noch Koch oder Bäcker werden, wo es in Zukunft doch nur noch Großküchen und Backfabriken geben wird. Heutzutage wird man Informatiker, Firmenberater oder man geht in die Telekommunikation. So etwas hat Zukunft“, meinte eine dieser Schnepfen, mit der Kalle in der Diskothek tanzte.

Wieder zu Hause in Hannover beschlossen die beiden erst einmal den Auto-Führerschein zu machen, damit sie in ihrem nächsten Urlaub selber fahren konnten. Der Urlaub sollte dann schon ganz anders aussehen, wenn sie ein Auto dabei hatten.

Jetzt hatten sie zwar den Führerschein und auch ein Auto, aber ihre Berufe sorgten dafür, dass sie sich immer seltener begegneten. Wenn Kalle aus dem Restaurant kam, indem er als Koch arbeitete, ging Tommy in die Backstube der Brotfabrik. Es blieben nur wenige Tage im Monat an denen sie sich treffen konnten. Das Letzte, was die beiden zusammen gemacht hatten, war der Führerschein für den PKW.

Ihre Stammkneipe, „Die Kate“ in Hannover, so hieß die Kneipe in ihrem Wohnviertel, blieb ihr einziger Treffpunkt. Dort konnten sie Billard oder Dart spielen. Manchmal, meist an Wochenenden, waren auch noch einige Leute mehr da und man konnte sich am Abend zu einem Skat zusammensetzen. An solchen Abenden erzählten ihnen Freunde und Bekannte von ihren Urlauben in Ungarn und Jugoslawien. Dort währe das Preis- Leistungsverhältnis noch akzeptabel und man könnte besonders in Ungarn am Plattensee nette Mädchen aus dem Ostblock, besonders aus der DDR kennen lernen. Dass waren alles Dinge, die Tommy und Kalle brennend interessierten, aber sie hatten noch größeres Interesse an der Küche der Länder. Sie fragten den Leuten wahrlich Löcher in den Bauch, um zu erfahren was die Urlauber am Plattensee, dem Balaton in Ungarn in einem Restaurant zu essen bekommen. Sie wollten wissen, ob man Backwaren, die in Deutschland üblich sind, auch in Ungarn zu kaufen bekommt. Sie hatten sich nämlich überlegt, dass man in einem solchen Land in einem kleinen Restaurant mit deutscher Küche und einer Bäckerei gut leben könnte. Aber diese Idee zerplatzte sofort wieder, als Kalle sagte: „Mensch Tommy, sind wir denn blöd. So etwas geht doch gar nicht! Die Magyaren in Ungarn haben doch auch eine sozialistische, kommunistische Regierung! Oder?“

„Na klar! Mensch Kalle, verflucht noch mal, dass haben wir vor lauter Euphorie völlig vergessen“, sagte Tommy enttäuscht über seine eigene Dummheit.

„In Jugoslawien ist das so ähnlich“, sagte Tommy. „Dort ist Tito an der Macht. Wie sind eigentlich in diesem Land die politischen Verhältnisse? Weißt du darüber Bescheid, Kalle?“

„Nein. Ich habe keine blasse Ahnung! Ich weiß nur, dass die vom Osten – z.B. die Leute aus der DDR nicht nach Jugoslawien fahren dürfen und Jugoslawien selbst eine subversive, aber sozialistische Volksrepublik ist. Es ist eine sich im Umbau, bzw. Aufbau befindliche neue Gesellschaftsordnung unter Staatspräsident Tito, mit einer gleichzeitigen Öffnung nach dem Osten und dem Westen. Aber wie dass im Endeffekt aussehen soll, dass ist mir nicht bekannt“, erklärte Kalle. „Wenn uns die politischen Verhältnisse in einem Land unbekannt sind, hat es auch gar keinen Wert, wenn wir uns jetzt darüber Gedanken machen, ob man dort ein Restaurant mit Bäckerei eröffnen kann oder nicht“, meinte Tommy.

Kalle war der Meinung: „Wir sollten vor allem erst einmal selber diese Länder bereisen. Nur dann können wir uns ein Bild von der Infrastruktur machen. Mich würde vor allem interessieren: Was ist im Winter? Dieses Jugoslawien ist vielleicht an der Adria-Küste in dieser Jahreszeit etwas wärmer wie Deutschland, aber es ist immerhin noch Europa und da herrscht im Winter an der Küste auch nicht gerade ein einladendes Badewetter.“

Diesen Sommer, der jetzt vor der Tür stand, wollten die beiden nutzen, um zusammen eine kleine Europa-Tour zu machen. Sie hatten sich vorgenommen über Österreich nach Ungarn zu fahren. Am Balaton, dem ungarischen Plattensee, wollten sie für ein- oder zwei Wochen Camping machen, um später nach Jugoslawien zu fahren. Dafür hatte man sich einen der beliebtesten Urlaubsorte am Plattensee ausgesucht, einen, der am bekanntesten war. Siófok. Dieser Ort hatte Campingplätze und liegt neben Tihany, ca. in der Mitte am südlichen Seeufer, wo man mit einer Autofähre über den Balaton schippern konnte, ohne den ganzen See umfahren zu müssen.

Kapitel 2: Ungarn - der Plattensee.

An einem heißen Tag in der ersten Woche des Monats Juli 1978 war es dann soweit. Das Auto war gepackt und Kalle hatte Tommy am Tag zuvor überredet, erst am späten Nachmittag zu der zwölf Stunden Tour zu starten. Er fand es wesentlich besser in den Tag hinein zu fahren, als abends, wenn es schon dunkel ist, in Ungarn am Ziel anzukommen. Tommy meinte: „Okay, dann fährst du bis Passau und ich fahre den Rest der Strecke durch Österreich über Wien bis zum Plattensee in Ungarn.“

In ihrem Gepäck hatten sie einige billige Taschenrechner und drei Quarzuhren, die sie für zehn Mark bei Neckermann gekauft hatten. Taschenrechner waren noch nicht sehr lange auf dem Markt. Im Ostblock, so hatten sie gehört, waren die Rechner der absolute Renner. Damit sollte man gute Geschäfte machen können. Das Gleiche galt in dieser Zeit auch für die Quarz-Armbanduhren. Außerdem hatte Kalle einige „Star“ Jeans von der in Konkurs gegangenen Firma „Müller – Wipperfürth“ gekauft. Die Jeans-Hosen hatte er für zehn Mark das Stück im Ausverkauf einer ihrer Boutiquen erstanden und wollte sie ebenfalls in Ungarn verkaufen. Ein paar Freunde aus der Stammkneipe hatten ihnen den guten Rat gegeben, gerade solche Dinge mitzunehmen. Einmal als Geschenk für die Ost-Weiber, die man dafür leicht mit ins Bett lotsen kann und zweitens sollte man angeblich an den Tankstellen in Ungarn mit solchen Dingen besser bezahlen können, als mit Bargeld.

Auf der Fahrt Richtung Süden gab es dann kurz vor Passau den ersten unvorhersehbaren Zwischenfall. Ein stärkerer Wagen, ein Opel Manta, überholte rasant den kleinen Polo von Kalle auf der Autobahn mit hoher Geschwindigkeit. Es war mitten in der Nacht, so kurz vor vier Uhr morgens. Kalle sah plötzlich, wie ein Schatten vor den Opel sprang, der ihn gerade überholt hatte und am Einscheren vor Kalle war. Der Schatten war ein junges Reh. Das Reh war im Wildwechsel und versuchte die Autobahn zu überqueren. Der Opel erfasste das Reh mit einem lauten Knall und das Blut von dem auf dem Kühler des Wagens zerplatzenden Reh spritzte bis auf die Windschutzscheibe von Kalles VW Polo. Der Opel kam ins schlingern, konnte sich aber fangen und stoppte auf dem Seitenstreifen. Kalle, der ebenfalls eine mittlere Vollbremsung hingelegt hatte, hielt hinter ihm an. Tommy, der noch geschlafen hatte, war jetzt hell wach geworden und schaute ungläubig in die Nacht.

„Was ist los? Ist etwas passiert?“, fragte er schlaftrunken und schaute nach allen Seiten aus den Autofenstern. „Ja, und ob was passiert ist. Vor uns hat gerade eben ein Opel Manta ein Reh platt gemacht. Mann O Mann, dieser Unfall hätte Böse enden können!“, meinte Kalle und schaute zu dem Unfallwagen.

Ein hübsches junges Mädchen von ca. zwanzig Jahren stieg in diesem Moment aus dem Opel und hielt sich heulend die Hände vor das Gesicht. Der Fahrer des Opels stieg ebenfalls aus. Er zitterte noch am ganzen Körper und ging zur Front seines Autos. Dort stützte er sich mit beiden Händen auf der Motorhaube ab, schüttelte mit dem Kopf und meinte: „Das war’s, Urlaub ade! Mit diesem Totalschaden kommen wir keinen Meter weiter.“ Das Mädchen hing sich an seinen Arm und sagte heulend: „So eine elende Scheiße, ausgerechnet uns muss dieser Mist mitten in der Nacht auf der Autobahn passieren! Was machen wir jetzt nur?“

Tommy, der ausgestiegen war und nun mittlerweile neben dem jungen Fahrer stand, sagte kopfschüttelnd zu ihm: „Also, bei aller liebe mein bester Freund, abschleppen können wir dich nicht mehr. Der ganze Vorderwagen und eine Achse von deiner Karre sind völlig zerstört. Das Auto muss auf einen Werkstatttransporter.“

Kalle stand nun auch bei dem noch immer zitternden Fahrer und klopfte ihm auf die Schulter mit den Worten: „Alle Achtung mein Junge! So - wie du dein Auto abgefangen hast – mein Kompliment! Ich konnte den Wildunfall genau beobachten. Ihr hättet euch dabei leicht überschlagen können.“ Der junge Mann schaute Kalle etwas ungläubig an und nach einem Moment sagte er nur: „Ja, ja – scheiße aber auch“ und nickte mit dem Kopf. Das sollte wohl heißen: „Du hast recht!“ Der junge Mann stand noch völlig unter Schock. Er war noch nicht bereit oder besser gesagt in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen. Kalle sicherte die Unfallstelle und Tommy marschierte schnurstracks zur nächsten Notrufsäule. An der Notrufsäule erklärte er dem Polizeibeamten den Standort und den Unfallhergang. Der Beamte der Autobahnpolizei sagte, dass er einen Streifenwagen und ein Abschleppauto schicken wird. Tommy kam zurück und sagte zu Kalle, der gerade das Mädchen tröstete: „Mensch Kalle - weißt du eigentlich - was wir eben hier für ein Schwein gehabt haben. Wenn der Opel Manta uns nicht so rasant überholt hätte, wäre das Reh in unsere Karre gerannt! Dann hätte unser Urlaub hier sein Ende gefunden.“ Kalle nickte heftig mit dem Kopf. Er reinigte die Windschutzscheibe am Volkswagen Polo vom Blut des Rotwildes, das weit über das ganze Dach gespritzt war und dann zündete er sich eine neue Marlboro Zigarette an.

Die Autobahnpolizei kam nach ca. zwanzig Minuten und die Prozedur der Unfallaufnahme inkl. Fotos mit all’ diesen üblichen Zeugenaussagen begann. Es dauerte bis es langsam hell wurde und der Morgen dämmerte. Erst dann konnten Kalle und Tommy weiterfahren.

Der Unfall beschäftigte die beiden noch bis zum Grenzübergang nach Österreich. Dort wechselten sie das Steuer. Tommy fuhr jetzt, wie es vorher abgesprochen worden war, die zweite Etappe der Reise. Bis zur Grenze nach Ungarn ging nun alles glatt.

Als sie an der Grenze zu Ungarn in einer endlosen Autoschlange auf ihre Abfertigung warten mussten, stellten sie fest, das der Balaton ein viel besuchter Urlaubsort sein musste. Denn jeder, den sie in diesem Stau an der Grenze nach Ungarn fragten: „Wo soll denn im Urlaub Ihre Reise hingehen?“, beantworteten die meisten Leute wie auswendig gelernt: „Zum Plattensee.“

Die Grenzkontrolle erwies sich als sehr problematisch, denn Kalle und Tommy sollten in ein kleines Häuschen gehen, das nicht viel größer als eine Telefonzelle war. In der Bude eingequetscht, mussten sie die Hosen runter lassen und ein Zöllner guckte ihnen in den Arsch. Sie durften ihren Tascheninhalt auf einen Tisch legen, wurden anschließend abgeklopft und durchsucht. Sie mussten dann einen Zettel unterschreiben. Auf diesem Zettel bestätigten sie mit ihrer Unterschrift, dass sie weder Waffen jeglicher Art, Drogen oder pornografische Zeitschriften dabei haben.

Kalle hatte zwar den Eindruck, dass sich die Grenzer darüber ärgerten, nichts an Pornos gefunden zu haben, wie zum Beispiel das „Sexy“ Magazin, das „Schlüsselloch“ oder die „Sankt Pauli“ Nachrichten. In diesen Zeitschriften waren meistens ein paar geile Weiber mit dicken Titten und rasierten Mösen abgebildet. Mit diesen Zeitschriften hätte sich so ein kleiner ungarischer „Zoll - Fuzzi“, natürlich nach dem man die Zeitschriften offiziell vom Bundesdeutschen Touristen beschlagnahmt hatte, auf das Klo zurückziehen können, um sich beim betrachten der Illustrierten in aller Ruhe schön einen von der Palme zu wedeln.

Als sie nach der Durchsuchung zum Auto zurück kamen, sprang gerade ein großer schwarzer Drogen-Schnüffelhund aus ihrem Fahrzeug. Ein Zollbeamter griff mit einer grinsenden Mine im Gesicht, als bereite er sich gerade auf seine nächste Comedy-Show vor, in eine seiner Hosentaschen und holte ein Taschenmesser hervor. Die Klinge von dem Messer klappte der Zöllner aus und öffnete die Fahrertür von Kalle seinem VW Polo. Kalle stellte sich vor ihn hin und fuchtelte mit beiden Händen vor seinem Gesicht herum. Er sagte dabei, mit vor Zorn sichtbar erregtem rotem Gesicht, zu dem Mann: „Nein, nein, mein lieber Freund! Mit dem Messer stocherst du mir nicht in meinem Auto herum!“ Der Zollmann schaute seinen Kollegen fragend an. Der schüttelte mit dem Kopf und gab Kalle mit der Hand ein Zeichen, was bedeuten sollte: Steigt in euer Auto und haut besser ab. Kalle sagte nur, als sie die Grenze passiert hatten, zu Tommy: „Verdammt raue Sitten herrschen in diesem ungarischen Land. Hoffentlich bleibt es bei dieser Grenzschikane, sonst werde ich von Ungarn schon bitter enttäuscht sein, bevor wir am eigentlichen Ziel angekommen sind.“ Tommy konnte immerhin diesen Spruch mit einem leichten grinsen im Gesicht und mit einem hämischen Lacher bestätigen, aber er sah das alles sehr gelassen.

Die erste Tankstelle an der Landstraße in Ungarn nach Györ mussten sie ansteuern, denn im Tank sah es lau aus. Die Tanknadel zitterte schon lange im roten Bereich. So ging es wahrscheinlich vielen Touristen, denn die Zapfsäulen waren alle mit Autos besetzt, die österreichische- oder deutsche Nummernschilder hatten. Kalle meinte zu Tommy, wobei er ein Auge zudrückte: „Ich bin ja gespannt ob unsere Berater in Deutschland recht behalten und wir hier den Sprit mit einer Quarzuhr, anstatt mit Geld bezahlen können?“ Kalle zeigte dem Tankwart mit einer Handbewegung der flachen Hand über seinen Kopf, wie viel er tanken wollte. Nämlich randvoll. Als der Tank vom Polo voll war, hängte der Tankwart die Zapfpistole wieder an der Säule ein und drückte Kalle einen Zettel in die Hand. Dann zeigte er auf das kleine Häuschen neben der Zapfsäule. Kalle und Tommy gingen an die Kasse in dem Häuschen. Sie waren gerade die einzigen Kunden am Schalter. Der Kassierer tippte immer mit dem Finger auf seine Hand und schaute dabei Tommy fragend an. Tommy schaute Kalle fragend an und der sagte: „Warte mal, - ich glaube genau zu wissen was der Mann will!“ Kalle ging zum Auto und kam mit einem Taschenrechner wieder. Der Kassierer feigste frech und nickte heftig mit dem Kopf. Nun machte er mit Daumen und Zeigefinger das Zeichen für Geld. Tommy tippte mit dem Finger auf die Tankrechnung und auf den Rechner. Der Kassierer sagt nur kurz: „Okay! Auf wiedersään, gut fahren“ und zeigte dabei auf das Auto der beiden. Kalle und Tommy saßen ein wenig später wieder im Auto und lachten.

Es hatte tatsächlich funktioniert. Sie hatten soeben eine Tankrechnung von umgerechnet ca. 25 deutsche Mark mit einem billigen 10 D-Mark Taschenrechner von Neckermann, der nur 10 Mark gekostet hatte, bezahlt.

Am späten Nachmittag standen sie dann in einer langen Reihe von Autos am Balaton vor der Fähre in Tihany. Nach zwei Stunden Wartezeit, konnten sie endlich auf die Fähre fahren und ans andere Ufer des Balaton übersetzen. Auf der anderen Seeseite fuhren sie weiter nach Osten in Richtung des Ferienortes Siófok.

Siófok - das Ziel war erreicht. Aber sie waren jetzt zu müde, um noch nach einem geeigneten Campingplatz zu suchen. Kalle hatte im Stadtzentrum ein Haus entdeckt, an dem ein Schild mit der Aufschrift: „Zimmer frei“ angebracht war. Vor diesem Haus hielt Tommy an. Sie gingen hinein und mieteten ein kleines mit wenigen Möbeln eingerichtetes Zimmer. Zumindest hatte es wenigstens zwei einzelnen Betten. „Die Bude ist verdammt primitiv“, sagte Tommy.

Es gibt noch nicht einmal fließendes Wasser an einem Waschbecken. Die haben nur eine alte Badewanne im Nebenraum neben der Toilette stehen. Hast du dass gesehen“, sagte Kalle. Der Wasserhahn über der gusseisernen Badewanne ist nur mit Verrenkungen zu erreichen. Da ist mir mein Zelt eigentlich viel lieber“, schimpfte Kalle.

„Das ist im Moment scheiß egal. Für heute Nacht muss diese Muffelhütte für uns beide erst einmal ausreichen“, meinte Tommy. „Es wird sowieso das Erste sein, was wir morgen machen werden – nämlich einen guten Campingplatz suchen. Vielleicht können uns dabei die Wirtschaftler weiterhelfen. Die kennen doch sicherlich einige Campingplätze rund um den Plattensee“, sagte Kalle, und warf seine Bluejeans-Jacke auf das Bett.

Tatsächlich schlugen die freundlichen Wirtschafter den beiden Jungen einen Campingplatz vor, als sie den Wirt an einem kleinen Kiosk, der sich neben dem Gästehaus befand, fanden und danach fragten. Die Leute standen dort und tranken Wein mit anderen Urlaubern und sagten zu Kalle und Tommy: „Heute könnt ihr aber nicht mehr mit dem Auto auf einen der Campingplätze fahren. Der Platzwart macht um 18 Uhr den Schlagbaum an der Einfahrt runter, und erst morgen früh um 6 Uhr macht er diesen wieder hoch. Wenn ihr heute noch dort hin wollt, da müsstet ihr eure Sachen und das Zelt zu einem Zeltplatz tragen. Dass ist wegen der Campingplatzruhe erforderlich, die eingehalten werden muss“, sagten die Kiosk-Inhaber in einem guten Deutsch, bevor Kalle überhaupt nach dem Grund fragen konnte.

Kalle und Tommy beschlossen mit einem zunicken, sich mit an dem Kiosk zu platzieren und bestellten erst einmal ein Bier. Wie das Bier eingeschenkt wurde, darüber mussten beide lachen. Der Bierhahn glich einem Zapfhahn an einer Tankstelle und wurde auch so bedient. „Jetzt weiß ich endlich, warum die Leute in manchen Regionen von Deutschland, Tankstelle zu einer Kneipe sagen. „Ha, ha, ha“, lachte Kalle und kostete von seinem Bier. „Durchaus trinkbar diese Brühe“, meinte er noch und wischte sich über den Mund. „Prost Kalle, auf unseren Urlaub!“, brüllte Tommy und stieß mit seinem Glas laut klirrend an das Glas von Kalle. In dem Moment, als sie die Gläser wieder auf dem Tisch abstellten, kamen zwei Mädchen den Fußweg entlang. Kalle rief übermütig: „Hallo Mädels! Dürfen wir euch zu einem Drink einladen!“

Kalle war gleich nach seinem übermütigen Spruch etwas erschrocken. Er hatte nicht im Entferntesten damit gerechnet, dass die Mädchen, die nicht gerade hässlich waren, so reagieren würden, wie sie reagierten. Die Zwei jungen ca. 20-jährigen Mädchen lachten freundlich und schwuppdiwupp saßen sie auch schon neben Tommy und Kalle. Während die beiden Freunde sich verdutzt anschauten, sagte eines der Mädchen und lächelte: „Da gämmer nich nee saachen, wenn ihr uns so nett einladen dut.“

Aha, dachte Tommy. Ostdeutsche Miezen.

„Nah, dann wollen wir doch gleich einmal klären was ihr beiden süßen Mädels denn so feines trinken möchtet“, sagte Tommy.

Die Mädchen stellten sich vor: „Also, ich bin de Rita und das is meine Freundin Beate, genannt Bea, un wir würden gerne een Glas Wein trinken“, antwortete das Mädchen Rita in einem breiten sächsischen Dialekt, wobei sie ihrer Freundin Bea auf den Arm tätschelte.

„Schön“, sagte Tommy. „Ich heiße Tommy und das ist mein Kumpel, der Kalle. Wir kommen aus Hannover in Niedersachsen und machen jetzt ein wenig Urlaub in Ungarn, bevor wir nach Jugoslawien an die Adria weiterfahren. Welchen Wein, bitteschön, darf ich bestellen“, fügte er im gleichem Atemzug hinzu.

„Ein Glas gelben Tokajer bitte“, sagte Bea und lächelte mit breitem Gesicht und sah dabei aus wie eine strahlend aufgehende Sonne am frühen Morgen. „Jugoslawien, ja dass wäre auch für uns interessant, aber es bleibt im Moment eben nur ein Traum“, dachte Bea laut. Kalle und Tommy reagierten gar nicht auf diese Überlegung des Mädchens.

„Tokajer, was ist denn das für ein Wein?, sagte Kalle. „Ich habe den Namen noch nie gehört?“, fragte Tommy.

„Das ist ein naturfrischer Wein, der nach der ungarischen Stadt Tokaj benannt ist“, sagte daraufhin Ritas Freundin Bea. „Gut“, sagte Tommy. „Diesen Wein werde ich bei dieser Gelegenheit auch gleich mal probieren. Kalle – bitte bestelle uns eine Flasche mit vier Gläsern!“

Kalle marschierte zu dem fünf Meter entfernten Tresen, wo die Bedienung ungestört auf Hockern saß und mit den Gästen plauderte. Er bestellte bei der Kellnerin eine Flasche Tokajer mit vier Gläsern. Als er zurück kam, sagte er: „Wir müssen uns noch fünf Minuten gedulden. Die Wirtin muss den Wein erst aus dem Weinkeller holen. Zwischenzeitlich könnt ihr Mädchen uns vielleicht einmal verraten aus welcher Stadt ihr in Ost-Deutschland kommt und wo ihr hier in Siófok wohnt.“ Bea und Rita schauten sich an, dann sagte Bea lächelnd: „Ich komme aus Ost-Berlin, Rita stammt aus Leipzig. Wir haben uns erst hier am Strand vom Plattensee kennen gelernt. Jetzt machen wir zusammen Camping auf einem Campingplatz drei Kilometer östlich von Siófok.“

„Auf einem Campingplatz wohnt ihr? Vielleicht zeltet ihr sogar auf dem Platz, wo am Eingang eine Schranke ist?“, wollte Kalle wissen. „Ja, genau, dieser Platz ist es, wo unser Zelt steht.“

„Ist zufällig auf dem Gelände neben eurem Zelt noch ein kleiner Platz für uns frei?“, wollte nun Tommy wissen. „Da sind noch einige Plätze frei“, sagte Bea. „Schön, dann werden wir ab morgen eure Nachbarn sein“, meinte Tommy. Kalle nickte zu Tommy hin und meinte: „Das ist eine verdammt gute Idee.“

In diesem Moment brachte die Kellnerin den Wein an den Tisch. Sie stellte die Flasche Tokajer Wein sowie Gläser kommentarlos auf die Mitte des kleinen Tisches und verschwand wieder zu ihren Gesprächspartnern an den Kiosk. Tommy stellte die Gläser auf und schenkte ein. Dann nahm er sein Glas in die Hand und prostete zuerst Bea zu. Das war ein Zeichen für Kalle und hieß: „Die Kleine nehme ich“, verstehst du. „Du nimmst die andere Ost-Mickymaus.

Kalle hatte sofort verstanden, ohne dass ein Wort gesprochen wurde. „Prost, prost, prost“, sagten sie. „Auf einen guten Urlaub“, fügte Tommy noch hinzu, bevor er sein Glas wieder auf den Tisch stellte. Kalle bot den Mädchen eine Marlboro Zigarette an. Die Mädchen fingerten sich ungeschickt eine Zigarette aus der Schachtel und während Tommy Feuer gab, sagte Bea mit blinzelnden Augen und einem verwunderten Gesicht: „Ihr wollt hier in Ungarn Camping machen? Das ist aber ein wenig außergewöhnlich für westdeutsche Urlauber. Die meisten Westdeutschen und auch die Österreicher wohnen in einem der komfortablen Neckermann Hotels mit eigenem Strand, meist direkt am Plattensee. Dort haben sie einen Intershop im Haus, einen Swimmingpool und ein Löwen-Bräu-Restaurant mit deutscher- und österreichischer Küche. Immer genau gegenüber vom Hotel. Oder sie mieten sich ein kleines Ferienhaus von ungarischen Privatpersonen. Wir hingegen sind eigentlich nur auf dem Campingplatz weil wir nur eine bestimmte Menge Geld. für jeden Tag den wir in Ungarn sind, umtauschen können, und es uns nicht leisten können in einem Hotel zu wohnen. Bea erzählte nun, obwohl keiner danach gefragt hatte: „Der Umtausch ist für DDR-Bürger mit 30 Ost-Mark so knapp bemessen, dass wir drei Wochen als Reisezeit angeben, aber nur zwei Wochen bleiben können. Dadurch haben wir etwas mehr Geld als erlaubt pro Tag zur Verfügung und müssen nicht jeden Forint dreimal umdrehen, bevor wir ihn ausgeben. Wir bekommen nämlich nur vier ungarische Forint für eine Ost-Mark. Wenn man uns dann an der Grenze fragt, warum wir frühzeitig wieder nach Hause fahren, sagen wir denen ganz einfach: Unser Geld ist alle! Wer kann da schon etwas machen? Was weg ist, ist eben weg!“

Kalle fragte die süße Rita: „Warum tauscht ihr dann hier bei der ungarischen Bank nicht noch etwas Bargeld in ungarische Forint um?“

„Unsre scheiß Ostmark will hier in Ungarn gener ham. In der Bank tauschen?! Das gen nur Leide machen, die Westgeld oder andere westliche Devisen in dor Dasche ham“, sächselte Rita, worüber Kalle lächeln musste.

„Das ist ja echt scheiße und absolut diskriminierend für euch und eure Gesinnungsgenossen“, meinte Tommy. „Das passiert alles auch noch in einem so genannten sozialistischen Freundesland der DDR, einem Land des Warschauer Pakts, wie Honecker und seine Parteigenossen im Politbüro immer hinausposaunen. Eine gewissenlose Schweinerei unter den Genossen der kommunistischen Länder des Warschauer Vertrages ist so etwas. Das kann ich da nur sagen.“

Auch Kalle schüttelte den Kopf. „So eine Politik kann auf Dauer nicht gut gehen. Irgendwann kommt dann der große Knall. Das Volk rennt einfach weg und die Kommunisten haben die Arschkarte gezogen“, sagte Tommy. Die beiden Mädchen hörten stumm zu und sagten nichts weiter dazu. Sie schauten sich an und nickten nur zustimmend.

Die Wirtin des Hotels kam an den Tisch und fragte, ob der Volkswagen Polo, der noch an der Straße stand, den Männern am Tisch gehört. Als Tommy und Kalle das bejahten, meinte die Wirtin: „Stellen Sie bitte das Auto auf den Hof. Der Parkplatz mit Ihrer eingezeichneten Zimmernummer ist auch gleichzeitig Ihr Parkplatz für das Auto.“

„Ja, gut – dass mache ich am besten jetzt gleich“, sagte Kalle. Er schob seinen Stuhl zurück, stand auf und ging zu dem geparkten Polo. „Also wohnt ihr doch in dieser Pension!“ Bea wandte sich mit dieser Frage an Tommy. „Ja, richtig, aber nur für eine Nacht. Wir waren heute viel zu faul und viel zu müde, um noch nach einem Campingplatz zu suchen. Morgen am Vormittag kommen wir jedenfalls auf den Campingplatz, wo auch ihr campt und bauen dann unser Zelt auf“, klärte Tommy die Mädchen auf.

„Wir werden auf jeden Fall auch dort sein“, meinte Bea. „Vielleicht können wir am Abend eine kleine Party feiern, eine dralle Willkommen-Party. Es stehen neben uns noch viel mehr Zelte mit jungen Leuten aus Ostdeutschland, die machen fast jeden Abend eine Party. Das machen sie, weil sie nicht, ohne Westgeld in der Tasche zu haben, die Diskotheken der Stadt besuchen können. Dort stehen immer ein paar ungarische Türsteher davor, die fünf oder öfter sogar zehn Westmark bzw. 70 österreichische Schilling Schmiergeld haben wollen, wenn ostdeutsche Urlauber in diese Schuppen hinein gehen wollen.“ Wo sollen wir das Geld denn hernehmen?“, sagte Bea und machte dabei eine bedauerliche Geste mit der Hand zu ihrem Kopf.

Kalle kam zurück vom Auto und legte zwei kleine Schachteln auf den Tisch. In einer der Schachteln befand sich der Taschenrechner, von denen Kalle gleich Mehrere mitgenommen hatten und in der anderen, etwas größeren Schachtel, lag eine „Quelle“ Quarz Damen Armbanduhr, die es ebenfalls für zehn D-Mark im Quelle Kaufhaus zu kaufen gab. „Ein kleines Geschenk für euch“, sagte Kalle. „Damit habt ihr es leichter euer Geld in Forint umrechnen zu können.“

„Und die Uhr ist dafür, dass ihr unsere Verabredung heute Abend nicht verpasst“, sagte Tommy mit einem listigen Grinsen im Gesicht.

„Oh, dange scheen! So ä Ding gämmer wärklich gut brauchen,“ sächselte Rita mit fröhlichem Kopfnicken. Sie reagierte so heftig, dass ihre Haare durcheinander flogen.

„Welche Verabredung eigentlich?“, meinte Bea interessiert und schaute mit einem fragenden Augenaufschlag in die Runde. „Wir haben doch bisher noch gar keine Verabredung miteinander - oder?“

„Richtig, aber jetzt haben wir aber eine“, meinte Tommy. „Nämlich die Verabredung für den heutigen Abend. Wir laden euch zu einem geselligen Abend ein. Nur weiß ich noch nicht, wo wir da am besten hingehen können, hier in dieser kleinen Stadt Siófok? Fällt euch dazu vielleicht etwas ein?“

Bea zeigte in Richtung eines Verkehrskreisels, der in ungefähr hundert Metern Entfernung um einen Wasserturm herum führte und sagte: „Seht ihr das große schwarze Tor aus Schmiedeeisen neben dem Sportgeschäft, dort hinter dem Wasserturm?“

„Ja, sehen wir“, sagten beide wie aus einem Mund.

„Das Tor führt zu dem größten Weinkeller in der Stadt Siófok. Dort konnten wir bisher noch nicht hineingehen. Es ist einfach zu teuer für uns. Wenn ihr uns aber einladet, dann würden wir uns sehr über einen Abend mit euch in diesem Weinkeller freuen.“

„Ist gebongt, meinte Tommy. Kalle fährt euch jetzt erst einmal zu eurem Campingplatz. Er weiß dann auch gleich, wo der Platz zu finden ist und ihr könnt euch für den Abend fein machen. Wir treffen uns dann um 20 Uhr wieder hier am Ort und gehen zusammen in den Weinkeller“, erklärte Tommy. Kalle holte sein Auto vom Parkplatz. Die Mädchen stiegen ein und er fuhr mit ihnen los. Schon nach fünfzehn Minuten war Kalle wieder zurück. Er parkte und setzte sich wieder zu Tommy an den Tisch.

„Wie findest du die beiden Ost-Schnecken“, fragte er, als er sich noch ein Glas Tokajer-Wein einschenkte. „Weißt du Kalle, ich denke; die Mädchen sind ganz in Ordnung. Aber die Schnecken wollen auch nichts anderes wie die Weiber bei uns zu Hause. Du weißt, was ich meine. Vielleicht wollen sie so richtig Mal etwas erleben. Sie wollen bestimmt mit uns gehen, aber dafür wollen sie natürlich auch noch etwas von uns abstauben. Bei uns in Hannover reden die Mädchen von einem Porsche, Schmuck und einem Häuschen im Grünen, wenn es um Sex geht. Bei den ostdeutschen Mädchen reicht da wohl ein Taschenrechner, eine Jeans, eine Quarzuhr oder auch nur ein Zusammensein mit einem westdeutschen Mann. Für sie sind wir etwas Besonderes. Nur um mit einem westdeutschen Mann ins Bett zu steigen, da tun sie bestimmt alles. So wie manche andere Weiber, diese so genannten Groupies, die sofort mit ihren Idolen ins Bett steigen würden. Ich habe den Eindruck, dass diese Schnecken ganz genau wissen, was sie wollen. Sie wollen ganz einfach für ein paar Tage vergessen das sie aus der DDR kommen. Und für ein paar Geschenke ficken diese Weiber doch mit jedem X-beliebigen Westdeutschen oder Österreicher. Ganz genau deswegen, weil sie den Kerl ja sowieso nie wieder sehen können. Ihnen geht es ausschließlich nur um den Sex und vielleicht um ein paar Geschenke. Sie wissen ganz genau, dass eine feste Beziehung zu einem Westdeutschen nur hier in Ungarn möglich ist, aber auch hier wieder enden muss. Vielleicht sind nicht alle Ost-Weiber so, aber sicherlich ein Großteil von ihnen verhält sich ganz genau so wie diese beiden Miezen. Jedenfalls habe ich die letzte Schnecke, die ich aus einer Disko bei uns in Hannover mit nach Hause genommen habe, gleich wieder abgeschüttelt. Das Weib war noch gar nicht richtig in meiner Bude, da hat sie schon über die Tapete gemeckert. Als Nächstes hat sie kritisiert, dass ich die falsche Sorte Zigaretten rauche und mehr als drei Bier getrunken habe. Ich habe sie dann gefragt, warum sie eigentlich mit mir mitgekommen ist. Um mit mir zu ficken oder mit mir eine Talk-Show zu machen. Sie war natürlich entsetzt darüber wie ich so denken kann. Ich sagte ihr dann wie ich dass Ganze sehe und versuchte zu erklären was ich davon halte. Ich sagte zu ihr: „Diese verblödenden TV-Sendungen, diese Talk-Shows, die auch nichts anderes sind als eine Programm – Zwangsnahrung für den Zuschauer. Mit diesen Sendungen ist es genau so wie man es beim Gänsenudeln macht. Da stopfen die Züchter in eine Gans Unmengen von Futter. Egal ob der Gans es schmeckt, denn Hauptsache sie wird schön fett. Beim Fernsehen ist das genauso. Man stopft den Zuschauer mit Sendungen voll, die er eigentlich gar nicht mag. Hauptsache er schaut zwischendurch die Werbung und kauft dann all’ das nutzlose Zeug. Genauso bist du auch. Du willst mir nach fünf Minuten meine Bude neu einrichten, obwohl du gar nicht hier wohnst. Aber zum Sex bist du dir zu schade.“

Die blöde Kuh hat sich fürchterlich aufgeregt und gemeint: Wenn sie mit mir ins Bett gehen soll, dann müsse sie mich mindestens erst einmal drei Wochen kennen lernen. Ich habe ihr dann gesagt, dass ich keine Ware bin, worauf sie eine achtzehn Tage dauernde Gewährleistung bekommt. Wenig Interesse habe ich außerdem daran, drei Wochen an ihr herum lecken zu müssen, um dann festzustellen, dass sie überhaupt nicht schmeckt. Wenn ich dann endlich mit ihr Sex habe, stellt sich vielleicht dabei heraus, dass sie nichts im Bett taugt. Also, im Endeffekt eine Pflaume im Bett ist. Dann währen die drei Wochen kennen lernen verschenkte Zeit. Dass habe ich ihr gesagt. Und dann habe ich ihr noch gesagt: Sie müsste bei ihrem Emanzipatorischen Lehrgang eigentlich so viel gelernt haben, dass man auch gleich feststellen kann, ob man den richtigen Sexpartner hat oder eben nicht, indem man mit ihm bumst. Außerdem ist es völlig absurd, eine drei Wochen lange Phase des kennen lernen durchziehen, wenn dass Wichtigste dabei fehlt – der körperliche SEX. Sie hat es dann vorgezogen erst einmal drei Wochen darüber nachzudenken. Ich habe ihr gesagt: Nachdenken - dass kann sie auch ohne mich - und habe sie nach Hause geschickt.“

Nachdenklich schaute Kalle auf sein Weinglas und sagte dann: „Eigentlich ist es unser gutes Recht, wenn wir die Ost-Mädchen aufs Kreuz legen. Solange sie selbst Spaß daran haben, und sie es auch wollen, ist doch der Sex mit ihnen voll und ganz in Ordnung. Es soll uns doch egal sein, ob sie es aus Geilheit tun oder den Fick als Bezahlung für irgendein Geschenk von uns sehen. Im Grunde gibt jeder dass, was er hat. Sie geben ihren Körper und wir geben ihnen eben dafür einige andere Dinge, die sie in der DDR nicht haben, wenn es auch nur ein Taschenrechner ist.“

„Nun warte erst einmal ab Kalle. Noch hast du die Mieze noch nicht flach gelegt.“

Kalle und Tommy bezahlten ihre Rechnung und wunderen sich über den geringen Preis für das Bier. Ein halber Liter Bier kostete umgerechnet nur 0.50 Pfennig. Das war wirklich sehr preiswert. In Hannover, da musste man dafür in der Kneipe schon 2.40 DM hinlegen. Der Wein war mit 5.00 DM auch nicht übermäßig teuer. Die Jungen gingen auf ihr Zimmer und machten sich für den Abend fertig. Als sie geduscht hatten, was in der alten nostalgischen Badewanne die in einem Badezimmer im Nebenraum stand, einem akrobatischen Akt gleich kam, war das baden schon ein Abenteuer an sich. Dann packten sie ihre Koffer aus. Nachdem sie sich wieder angezogen hatten, setzten sie sich erneut unten an den kleinen Tisch vor dem Kiosk. Sie bestellten sich ein Bier und warteten nicht mehr lange auf die beiden Mädchen aus der DDR, die überaus pünktlich zu dem Treffen erschienen.

***

Pünktlich wie die Maurer kamen Rita und Bea kurz vor acht Uhr auf den Kiosk zugelaufen. Kalle schuppte Tommy an. „Du schau mal, die beiden Mädchen haben sich nicht nur fein gemacht, die haben sich auch sehr sexy angezogen.“

Rita trug eine niedliche schwarze- sehr aufreizende und ziemlich durchsichtige seidene Bluse. Darunter trug sie einen schwarzen Spitzen BH. Ihre langen blonden Haare bildeten einen schönen Kontrast zu der Bluse. Dazu trug sie einen weißen Faltenminirock, der bestimmt etwas zu kurz ausgefallen war. Denn beim hinsetzen auf die Plastikstühle hatte sie große Mühe ihren Slip zu verbergen. Bea hatte sich ein weißes hemdsärmeliges T-Shirt mit dem Plattensee als Aufdruck angezogen. Darunter trug sie eine ellenlange schwarz- glänzende Stretchhose, die ihre schlanke Figur besonders gut zur Geltung brachte. Besonders ihre Möse war kein Geheimnis mehr für die Jungen. Denn diese drückte sich so deutlich durch den dünnen Stoff, als währe überhaupt kein Slip zwischen der Haut ihres Körpers und ihrer Stretchhose vorhanden. Dazu passte ihre schwarze Kurzhaarfrisur mit einem kleinen frechen Mädchen Pony.

Mit einem fröhlichen: „Hallo!“ grüßten die Mädchen. Dann setzten sich Bea neben Tommy und Rita neben Kalle. Somit war die Frage: Wer geht mit wem?, keine Frage mehr. Auch dass war gleich aus der Welt. Es war ohne Worte unmissverständlich geklärt.

Sicher haben sich die Mädchen, als sie auf dem Zeltplatz waren, auf ihre Art darüber geeinigt. Ihr weiblicher Instinkt hatte ihnen verraten, für welchen der beiden Jungen sie sich entscheiden sollten. Oder war es doch reiner Zufall? Wer weiß dass schon!?

Tommy fragte die Mädchen Bea und Rita, ob sie noch etwas an dem Kiosk trinken wollen oder ob sie besser alle gleich in den Weinkeller gehen sollten, um lieber etwas zu dem Wein, den sie trinken wollten, zu essen. Sie einigten sich darauf, besser gleich zu gehen. Denn alle hatten einen mächtigen Hunger und diesen hatten sie nicht nur im Magen. Die Mädchen waren heißhungrig auf ein Abenteuer mit den Männern und neugierig auf die Atmosphäre im Weinkeller. Tommy und Kalle waren neugierig auf den Weinkeller im Allgemeinen, weil es der erste Weinkeller war, den sie in Ungarn und eigentlich überhaupt zu Gesicht bekommen sollten.

Das große dreifaltige, sicher von einem Meister geschmiedete, Eisentor vor dem Weinkeller war beiseite geklappt und gab einen Gewölben Eingang frei. Von diesem aus ging es auf einer in den Felsen gehauenen langen Wendeltreppe hinab in den Weinkeller. Der Keller besteht aus mehreren Gewölben, die durch dicke aus Granatgestein gehauene Säulen von einander getrennt waren und nur mit künstlichen an den Wänden befestigten Fackeln spärlich beleuchtet wurden. Das Ganze erzeugt eine schöne nostalgisch- mittelalterliche Atmosphäre glücklicher Improvisation. Trotzdem hatte es den Anschein eines gewaltigen mittelalterlichen Folterkellers in sympathischer Unordnung.

Ein Folterkeller einer anderen Art war es für einige der Gäste tatsächlich. Denn es fand ein regelrechter Klassenkampf in diesem Weinkeller statt. Einerseits saßen dort ostdeutsche Urlauber, die jeden Schluck Wein genießen mussten, weil sie sich eine zweite Karaffe Wein nicht mehr leisten konnten. Das lag bestimmt nicht am Geldmangel in der eigenen Tasche. Ost-Mark hatten sie sicher genug. Aber sie durften nur 30 Ost-Mark pro Tag in ungarische Forint umtauschen. Das war der Grund. Am selben Tisch aber saßen Westdeutsche, bestimmt ärmer als die Ostdeutschen. Sie reisten auf Kredit und warfen mit dem Geld nur so um sich, denn sie konnten ihre D-Mark in jeder ungarischen Bank in Forint umtauschen. So viel sie wollten. Es musste einfach zu Differenzen unter den Gästen kommen, auch wenn die von niemandem ausgesprochen wurden.

In den Gewölben des Weinkellers standen lange aus Eiche geschnittene, fast noch rohe nur grob zusammen gezimmerte, aber gehobelte und geschliffene Tafeln mit ebensolchen Bänken davor und dahinter.

Die zwei Pärchen mit Tommy, Kalle, Rita und Bea setzten sich um die Stirnseite einer solchen Tafel. In ihrem Rücken hatte nur noch die Bedienung etwas Platz. Dann kamen auch schon Felswände mit den künstlichen Fackeln, die daran befestigt waren. Auf der Tafel stand ein gewaltiger Kerzenleuchter mit einundzwanzig Kerzen.

„Traumhaft schön und sehr gemütlich ist es hier.“ Das sagten sie alle fast gleichzeitig und mussten darüber lachen. Kaum, dass sie sich gesetzt hatten, brachte man ihnen die Speisekarte in Form einer alten Schriftenrolle. Ein, in einer ungarischen Tracht gekleideter Geiger, stellte sich in die Nähe der Tafel und spielte leise Zigeunermusik. Wahrscheinlich sollte diese Musik dazu animieren etwas Besonderes zu bestellen. Später kamen noch andere Musiker mit Geigen dazu und es wurde mit in traditionellen Trachten gekleideten Tänzern, ungarische Folklore vorgeführt. Alle bestellten sich eine so genannte Weinkeller-Salami-Platte. Auf dieser Platte war auch Schinken, Käse und Brot. Allerdings war es Weißbrot aus Weizenmehl und natürlich tranken sie Tokajer-Wein aus Karaffen dazu, der hier in Karaffen zu einem Liter serviert wurde.

Tommy und Kalle entschieden sich für einen roten, recht süßen Tokajer. Die Mädchen blieben bei dem trockenen goldgelben Wein. Nach einiger Zeit gesellte sich noch eine Gruppe von Leuten, die gemischt aus Österreich und Bayern kamen, zu den zwei Paaren an den vorderen Teil der vier Meter langen Tafel. Diese Leute waren zwar schon etwas älter, aber sehr kontaktfreudig und es wurde ein sehr lustiger Abend.

Schade eigentlich, dass der Weinkeller schon um ein Uhr nachts seine Pforte schloss und der Betreiber, ein Wirt aus Österreich, seine Gäste zwar freundlich, aber bestimmt, hinaus komplimentierte.

Angeheitert auf der Straße stehend, merkte Kalle dann auch, dass seine Rita einen ziemlichen Schwips hatte. Der schwere Tokajer-Wein hatte seine Spuren hinterlassen. Auch Bea konnte man durchaus nicht gerade mehr als nüchtern bezeichnen.

Tommy schlug vor, den Abend auf dem Zimmer in ihrer Pension zu beenden. Rita, die im Weinkeller nicht viel geredet hatte, (vielleicht hatte sie Angst wegen ihres sächsischen Dialektes dumme Fragen gestellt zu bekommen) sagte leicht lallend in ihrem Dialekt: „Freilisch gehn wor of eire Bude, ich gan sowieso nich mehr zum Gämbingblatz latschen.“

Dass so genannte „Abschleppen“ war somit auch geklärt, ohne das die Jungen lange reden mussten.

Jetzt mussten Kalle und Tommy ihre Mädchen nur noch an der Lobby ihrer Pension vorbei schmuggeln. Dies erwies sich allerdings als ein sehr leichtes Unterfangen, da der Nachtportier hinter seinem Tresen mit dem Kopf auf den Händen gestützt, saß, und fest schlief. Sie konnten an ihm vorbei gehen und ihren Zimmerschlüssel aus dem Wandkasten nehmen, ohne dass der Portier etwas merkte. Sie schlichen sich alle die Treppe hoch und verschwanden eiligst in ihrem Zimmer. Gut war außerdem, das Kalle noch am Nachmittag an die Dosen mit Feldschlösschen-Bier, die im Auto lagen, gedacht hatte, und einige Büchsen davon schnell neben die Pepsi Cola Flaschen in den Kühlschrank gestellt hatte, bevor sie gemeinsam in den Weinkeller zum essen gegangen waren. Dadurch hatten sie jetzt wenigstens etwas zu trinken auf der eigentlich öden Bude.

Kalle nahm gleich vier Dosen Feldschlösschen Bier zu je einem ½ Liter aus dem Kühlschrank, öffnete sie, und stellte jedem eine auf den Tisch, quasi vor die Nase, hin. Dann warf er seine Zigaretten und das Feuerzeug auf den Tisch, setzte sich auf einen Stuhl und fragte Tommy: „Wie veranstalten wir dass jetzt eigentlich mit dem schlafen für die heutige Nacht, hier in dem kleinen Zimmer?“

„Wir stellen einfach rechts und links neben den Tisch je einen Stuhl und hängen die Decken, die dort hinten auf dem Bett liegen, darüber“, sagte Tommy. Dabei zeigte er Bea und Rita das Fußende der Betten, wo einige Decken übereinander lagen.

„Das ist ein sehr guter Plan“, meinten die Mädchen. „Auf diese Weise haben wir das Zimmer zweigeteilt“, sagte Kalle, und begann gleich mit dem Aufbau. Sie hatten jetzt zwei getrennte Betten, konnten sich in einer liegenden Position nicht gegenseitig sehen, nur hören. Das war zwar nicht gerade sehr intim, aber auf jedem Fall angenehmer.

Am Tisch sitzend, kam Kalle auf die Idee mal eine Flache Pepsi greisen zu lassen und auf denjenigen der Flaschenhals zeigt, wenn die Flasche sich nicht mehr dreht, der muss ein Kleidungsstück ausziehen. Er dachte: Vielleicht lockert dass ein wenig die Atmosphäre und bringt auch noch unter Umständen die nötige Stimmung in die Runde.

„Flaschendrehen - sagen wir zu diesem Spielchen um Klamotten“, sagte er zu Rita.

„Das gänn wor och“, sächselte Rita. In ihrem stark angeheiterten, wenn nicht gar schon reichlich besoffenem Zustand, fand sie und sonst auch keiner etwas Anrüchiges an dem Spielchen. Über die Nachttischlampe, die als einzige Lichtquelle im Raum noch brannte, hatte Rita ein rotes Tuch gelegt. Es war jetzt fast dunkel in dem kleinen Zimmer und dadurch löste sich jede noch vorhandene Beklemmung sofort in Luft auf. Der Alkohol sorgte für das Verschwinden von dem kleinen Rest von Zurückhaltung und mit dem sowieso immer mehr schwindendem Schamgefühl.

Tommy und Kalle waren mittlerweile sogar der Meinung, dass die Ost-Miezen viel lockerer mit der Sexualität umgingen, als sie dass bisher von den Mädchen im Westen Deutschlands kannten. Ihre beiden neuen DDR Freundinnen waren jetzt ganz besonders locker drauf. Denn sämtliche Rest-Hemmungen waren längst im Tokajer-Wein ersäuft.

Als sie nach einer Weile allesamt nackt an dem Tisch saßen, sprangen Rita und Kalle plötzlich auf eines der zwei Betten. Sie hockten sich beide gegenüber wie zwei zum Sprung bereite wilde Tiger, die sich nicht entschließen können wie sie sich endlich angreifen wollen. Einige Sekunden verharren sie so. Doch dann fallen sie auch schon übereinander her und Rita stößt ihren Unterleib bis zu Kalle seinem Mund hoch vor. Als wolle sie eine Brücke machen. Kalle konnte nur einmal die Zunge in ihre Möse stecken, dann hatte sich Rita etwas anderes überlegt und warf sich auf den Bauch. Sie streckt ihm jetzt ihren Hintern entgegen, so dass ihre Po backen auseinander klafften und ihre Möse sich öffnete wie der Rachen einer gefräßigen Schlange, die nach seinem nach oben zuckenden Wurm schnappt. Kalle griff an ihre entzückenden festen Pohälften, die so klein waren das jede davon in nur eine Hand passte. Kalle dachte: Diese kleinen Arschbacken sind so hart wie Kastanien, die gerade aus der Schale platzen wollen, wenn meine Hände sie jetzt nicht festhalten würden, um sie daran zu hindern.

Mit der Zunge brachte Kalle dann ihre heiße Klitoris zum Tanzen. Als Rita sich wie von Sinnen herumdrehte, aufgebäumt hatte und nach seinem Schwanz greift, gehen Bea und Tommy gerade einmal auf das Klo.