Theres - Steve Sem-Sandberg - E-Book

Theres E-Book

Steve Sem-Sandberg

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Beschreibung

In Anlehnung an die heilige Teresa von Ávila soll RAF-Terroristin Gudrun Ensslin ihre Mittäterin Ulrike Meinhof auf den Namen "Theres" getauft haben. Steve Sem-Sandberg greift dies auf, um dem Menschen Ulrike Meinhof näherzukommen. Er stellt die Frau in den Mittelpunkt: die Flüchtlingstochter, die früh ihre Eltern verloren hat, die Mutter zweier Kinder, die engagierte Journalistin, die auf der Suche nach politischer Wahrheit und im Drang, etwas zu verändern, immer tiefer hineingerät in einen Strudel aus Terror und sinnloser Gewalt. In einer Mischung aus dokumentarischem Roman und fiktionalem Psychogramm spürt Sem-Sandberg diese andere Ulrike Meinhof, die sich hinter Pamphleten und Flugblättern verbirgt, auf und erzählt eine Biographie voller Gegensätze. Seine eindringliche Sprache lässt den Leser in den Kopf einer getriebenen Frau und ins Innerste eines gezeichneten Landes blicken.

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Seitenzahl: 342

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Steve Sem-Sandberg

Theres

Roman

Aus dem Schwedischen vonGisela Kosubek

Impressum

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Speicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Besuchen Sie uns im Internet: www.klett-cotta.de

Klett-Cotta

Aus dem Schwedischen von Gisela Kosubek

Die Originalausgabe erschien unter dem Titel »Theres« im Albert Bonniers förlag

© 1996 by Steve Sem-Sandberg

Für die deutsche Ausgabe

© 2012 by J. G. Cotta’sche Buchhandlung

Nachfolger GmbH, gegr. 1659; Stuttgart

Alle deutschsprachigen Rechte vorbehalten

Schutzumschlag: Rothfos & Gabler, Hamburg

unter Verwendung eines Fotos von © picture-alliance / dpa

Datenkonvertierung: Koch, Neff & Volckmar GmbH, KN digital - die digitale Verlagsauslieferung Stuttgart

Printausgabe: ISBN 978-3-608-93959-0

E-Book: ISBN 978-3-608-10312-0

Dieses E-Book entspricht der 1. Auflage 2012 der Printausgabe.

Bewegung: alles andere ist Schmerz

Stammheim, Jena:Mai 1976

Ein vager Grauton, nicht unähnlich dem künstlichen Lichtschein, der zur Nachtzeit über Europas Industriezonen liegt; diese Stadt gehört dazu, und auch wieder nicht. In der abnehmenden Dunkelheit treten Vegetation und Gebäude wie tiefere Schattierungen von Grau in Grau hervor. Bis schließlich ein blasser Lichtstreif im Osten ein paar scharf gezeichneten Silhouetten Kontur gibt. Dachfirste, Fernsehantennen; Baumkronen, deren frisch ausgeschlagene Laubmassen sich träge in einer Brise bewegen, die den Geruch von Braunkohlenrauch und etwas Strengem, Stechendem heranträgt: vielleicht Sulfit. Straßen, gesäumt von Bürgersteigen mit bröckelnden Bordsteinen. Hier und da ein geparktes Auto. Graue, anonyme Nummernschilder. In den Heckfenstern aufgespannter Sonnenschutz, Magazine, deren vergilbte Umschläge sich an den Rändern kräuseln.

Ein Eigenheimgebiet. Die Viertel bemessen von hohen Eisenzäunen, kompakten Heckenlinien. Hinter Zäunen und Hecken nehmen Gärten ihren Anfang, einige so tief in ihrem frischem Grün versunken, dass das Licht die Dinge nur mit Mühe aus ihren Schatten zu heben vermag. Eine Hollywoodschaukel, die weiß gestrichenen Stahlrohrbeine halb im Gras verborgen; eine Sonnenuhr. Näher am Haus ein sorgfältig gepflegtes Rosenbeet. Vor dem Giebel ein großer Jasminbusch. In seinen Zweigen brennt eine Laterne, nun, da sich das Licht über den Himmel ausbreitet, mit schwindendem Glanz. Das Haus ist von Efeu überwuchert; die Fenster des Erdgeschosses lassen sich kaum erkennen.

Die ersten Möwen kommen über die Dächer geglitten, hängen mit steifen Flügelpaaren in der Luft; schwenken dann ab. Plötzlich, ohne dass sich das Geräusch lokalisieren ließe, erklingt ein lautes, eintöniges Kreischen, so als hätten die Vögel irgendwo auf einem Hinterhof etwas gefunden.

Dann treffen die ersten Lichtstrahlen auf die Fenster des hohen schmalen Turmzimmers des Hauses. Die Scheiben sind geblendet: verwandeln sich in Spiegel.

Das Licht erhält Kraft. Es ist, als presse es die Dunkelheit mit beiden Händen von sich. Gleichwohl hat die Szene den Charakter eines invertierten Bildes: nicht allein, weil das Licht aus der falschen Richtung kommt. Jegliche Bewegung spielt sich am Himmel ab. Darunter liegt die Stadt betäubt und still. Kein Bus, nicht einmal das Geräusch in der Ferne vorbeirauschenden Verkehrs.

Und die Möwen segeln weiter vom Himmel herab; sie erheben sich in kreischenden Schwärmen. Ein langer Straßenzug, gesäumt von Bushaltestellen und Straßenlaternen in geraden Reihen, als markierten sie die Linie zu einem ständig entgleitenden Fluchtpunkt; eine Ewigkeitsperspektive. Auf dem Asphalt spazieren Möwen, die vage gezeichnete Mittellinie wahllos kreuzend; bis das Geräusch eines dröhnenden Automotors sie plötzlich zum Auffliegen bringt. Ein Meer weißer Flügel, die sich aus eigener Kraft zum Himmel emporziehen. Der LKW fährt vorüber, die Plane über der Ladefläche langsam flatternd, ein Balg, der sich in eigenem Rhythmus öffnet und schließt. Eine Zeitlang lärmen die Möwen über den Häuserdächern, sinken dann erneut auf die Fahrbahn hinab. Das Licht brennt auf den Pflastersteinen. Der Kohlengeruch ist jetzt deutlicher zu spüren. Noch immer kein Mensch in Sicht.

Schweres Geschepper, Eisen auf Eisen; ein rasselnder Schlüsselbund. Schlurfende Schritte, das Echo verstärkt wie in einem Tunnel oder Treppenhaus. Eine heisere Stimme ruft: Los jetzt, Beeilung, wir haben nicht den ganzen Tag Zeit, das Echo matter. Eine Tür öffnet sich, schlägt wieder zu.

*

Will die Angeklagte Frau Meinhof so freundlich sein und sich erheben?

Ich erhebe mich nicht für ein Arschloch wie Sie.

Entschuldigung, was haben Sie gesagt? Können Sie so freundlich sein und der Deutlichkeit halber ins Mikrofon sprechen?

Ich erhebe mich nicht für ein Arschloch wie Sie.

Kann ich das ins Protokoll aufnehmen? Dass Sie den Vorsitzenden des Gerichts ein Arschloch genannt haben?

Ein faschistisches Arschloch.

Entschuldigung? Sprechen Sie ins Mikrofon.

Ein faschistisches Arschloch.

Kann ich das ins Protokoll aufnehmen lassen? Dass die Angeklagte Frau Meinhof das Vertrauen des Gerichts missbraucht, indem sie dessen Vorsitzenden ein faschistisches Arschloch nennt.

Ich nehme es zurück.

Sprechen Sie ins Mikrofon!

Ich nehme es zurück.

Eine Null ist das richtige Wort.

Frau Meinhof …?

Eine verdammte faschistische Scheißnull!

*

Derselbe lange Straßenzug, die Ewigkeitsperspektive jetzt gebrochen. An den Bushaltestellen sich drängende Menschen: einfach angezogen, in grauer anonymer Kleidung; Windjacken, Gabardinehosen. In regelmäßigen Abständen treffen Busse ein. Das Licht noch immer so tief, dass es horizontal durch die Scheiben schneidet und jeden Einblick verwehrt; Abgaswolken, die quecksilbergleich aufquellen und in der heißen Luft verdunsten. Die Busse stoppen an den Haltestellen, die sich in Minutenschnelle leeren. Dann strömen neue Wartende herzu.

Die Busse bewegen sich langsam vorwärts, Viertel um Viertel. Die Bebauung wird dichter. Hohe, rußgeschwärzte Fassaden; eine Eisenbahnbrücke (darauf eine Lok, die langsam eine Reihe Güterwagen zieht). In den Bussen stehen die Menschen Rücken an Rücken. Irgendwoher, nicht unbedingt aus dem Bus, ertönt Musik. Eine antiquierte Stimme lässt eine alte Melodie erklingen:

Wenn der Herrgott will,

dann ist ewig Frieden,

und Dein Paradies

ist uns dann beschieden

Die gefalteten Titelseiten der Zeitungen, erhoben in verschiedenen Winkeln zu Körpern oder Rückenlehnen. Die Busse setzen ihre Last ab. Dichter, massiver Verkehr. Aus den Gaststätten Stimmengewirr. Drei Männer lehnen an einem langen zinkbeschlagenen Tresen, im Zwielicht gefangen. Eine Frau sitzt auf einem einfachen Holzschemel tiefer drinnen im Lokal, fast völlig im Dunkeln: nur das Weiße ihrer Augen blitzt auf, als ein Lichtreflex hereinfällt.

Die haben sie vergiftet

Mit derselben Methode, wie die Nazis sie benutzt haben

Wie, mit Bomben oder was

Hast du noch nichts von diesem Zyklongas gehört, was man in die

Zellen spritzt

nichts zu hören, nichts zu sehen

in einer Minute ist alles vorbei

Die Frau sagt nichts; lächelt nur unbestimmt, dort im Dunkeln.

Ihre Familie war wohl von hier

Wie, aus Jena?

Ihr Vater war wohl ’ne Art Museumsangestellter,

irgend so was

Versuch einerZusammenfassung

(Aus den Dokumenten)

Zehn Jahre geht die Hetzjagd auf die Terroristen; zehn Jahre nächtlicher Zusammenkünfte in gut bewachten Bunkern; ständige Personenkontrollen an den Ausfahrten der Autobahnen, auf Flughäfen, Fährterminals. Hausdurchsuchungen, Verhöre, dramatische Festnahmen, erzwungene Geständnisse, spektakuläre Freilassungen. Die im Untergrund lebenden kriminellen Elemente will man um jeden Preis an die Oberfläche treiben. Und als Zeichen dafür, dass genau das in Kürze zu erwarten ist, starren die Gesichter der Gesuchten überall in der Bundesrepublik von Plakaten und Titelseiten. Schlagzeilen skandieren Schrecken, apokalyptische Szenarien lösen einander ab; selbst die normalerweise so ungerührten Fernsehnachrichtensprecher haben etwas Angeschlagenes im Blick, wenn sie die Zuschauer von den letzten Eilmeldungen in Kenntnis setzen. Doch brennende Kaufhäuser, Sprengstoffattentate auf US-Militärhauptquartiere oder deutsche Verlagshochhäuser: Wen kümmert das schon? Auf der Autobahn rollt der Wochenendverkehr wie gewöhnlich, vielleicht ein wenig schleppender an bestimmten Abfahrten; und wenn es um die Leiche in einem Kofferraum geht (das geronnene Blut lässt sich in den Rasterpunkten des Zeitungsdrucks nicht erkennen): Sex, Drogen und Tod sind ohnehin Massenware in dieser Zeit der medialen Verzückung. Und wer kann übrigens ein zerschossenes Gesicht von einem anderen unterscheiden, und selbst wenn das möglich wäre: Was bedeutet ein solcher Identifikationsakt schon, wenn der Tod nicht mehr auslöst als ein paar sachte Peniszuckungen beim Nachmittagskaffee? Obendrein nimmt sich Kojak unvergleichlich viel wirklicher aus, wenn er, die Pistole auf charakteristische Weise mit beiden Händen umfasst, zu seinen lauernden Gegnern herumwirbelt, die im Übrigen die Kunst beherrschen, mit Würde zu sterben: Sie fallen wie Tom und Jerry und kehren nicht in neuer Gestalt zurück.

Diese gewaltige Vergeudung von Zeit; leere Zeit, totgeschlagene Stunden: Gib mir einen Kontext, in dem ich mit der Kraft meines ganzen Ichs wirken kann. Zu dem abgefackelten, nunmehr restaurierten Warenhaustempel im Herzen Frankfurts verläuft der Kundenstrom konstant: Alle träumen wir von einem Gegenstand, einem einzigen, der uns, in seinen richtigen Zusammenhang gestellt, den Traum von der verlorenen Ganzheit zurückgeben kann.

*

Ein Zeuge hat von der »seelenlosen Mechanik« der Terrorattacken der RAF gesprochen, gerichtet auf das Herz der westdeutschen Gesellschaft. Manifeste; Kampfparolen, kalt wie Neonröhren oder Kühlschrankaggregate. Das Fehlen von Leidenschaft mitten in der angeblichen Leidenschaft muss man jedoch nicht als Ausdruck von Berechnung, auch nicht als Mangel von Mitgefühl deuten. Eher geht es um eine Rationalität, die den Zugriff auf ihren Gegenstand verloren und sich in derart sauerstoffarme Höhen begeben hat, dass sie sich sozusagen »selbst einfror«. Klarsicht erstarrt zu harter Undurchsichtigkeit.

Das betrifft nicht nur die RAF, sondern im gleichen Maße die polizeiliche, am Ende paramilitärische Organisation, die es auf sich genommen hatte, gegen die Stadtguerilla zu kämpfen. Der Journalist Stefan Aust registrierte, dass es zuweilen »bemerkenswerte Übereinstimmungen darin gab, wie der Kampf zwischen Terroristen und Staatsapparat von Horst Herold (dem Chef des BKA, der höchsten Polizeibehörde Westdeutschlands) und der RAF« wahrgenommen worden war. Eine Äußerung Herolds wurde sogar bei den Stammheimer Prozessen zitiert:

Die erste Frage ist, ob der Terrorismus in seinen Erscheinungsformen in Deutschland, aber auch in der ganzen Welt ein Produkt der Hirne der Täter ist (…) oder ob der Terrorismus eine Widerspiegelung gewisser gesellschaftlicher Situationen in der westlichen, auch in der östlichen Welt ist, so dass der Terrorismus gewissermaßen die Probleme reflektiert, die objektiv bestehen. Dabei wäre zu erörtern, wer dann vorrangig den Terrorismus zu bekämpfen hat – die Polizei oder die Politik. Meiner Meinung nach sind es die politischen Mächte, die die Verhältnisse zu ändern haben, unter denen Terrorismus entstehen kann … Dann nützt es nichts, auf Köpfe einzuschlagen oder, wie es manche fordern, Köpfe abzuschlagen, sondern dann gilt es, auf die historischen Ursachen, auf die Gesetzmäßigkeiten einzuwirken. Deshalb werden ja auch in dem ganzen Kampf nicht nur militärische Kategorien verwendet, sondern zunehmend auch – ich spreche es ungern aus, aber die Tendenz dahin zeichnet sich ab – gleichsam völkerrechtliche Kategorien eingeführt.

Das veranlasst Andreas Baader zu der Bemerkung, dass er ja wohl das »Recht« habe, sich hinsichtlich der Ziele und Methoden der Stadtguerilla auf Herold zu beziehen, da dieser »uns seit fünf Jahren so exzessiv verwendet, um seinen Apparat aufzublähen«.

Es ist Herold, der Polizist, der nach einem Platz für die Guerilla in der Rechtsordnung sucht, letztlich im Völkerrecht, weil diese Einordnung für seinen Machtanspruch funktional wäre. Er sagt, die Tendenz ist die Verpolizeilichung des Krieges und die Verlagerung der militärischen Auseinandersetzungen nach innen. Und ich bin der Mann, der diesen Krieg zu führen hat.

Baaders Schlussfolgerung:

GEBT MIR ALSO DEN APPARAT

GEBT MIR DAS GELD

GEBT MIR VOR ALLEM POLITISCHE MACHT

*

Ein Kampf, der sich ursprünglich auf weltanschaulicher Ebene abspielte (Wer hat recht?), wird in die gesellschaftspolitische Arena verlagert (Wer besiegt wen?). Die Anzahl der Akteure wird begrenzt und erhält dadurch eine nahezu symbolische Funktion.

Schutzzäune, Absperrlinien.

Scheinwerferpulks flammen auf.

*

Möglicher Startpunkt: Berlin, die Stadt, in der alle Querstraßen Sackgassen sind. Symbol für das historisch Böse, aber auch für den Belagerungszustand: das Eingepferchtsein, die Isolation; aber auch verheißungsvoller Ort: »die Utopie der Umzingelten«.

(Siehe auch das Kapitel INSELN.)

*

Über Ideologien. Die Notwendigkeit, zwei Schichten klar voneinander abzugrenzen: eine äußerliche rhetorische und eine grundlegendere, historische.

Zur Rhetorik: Solange die Gewalt Grundpfeiler der politischen Macht bleibt, solange hat es wenig Nutzen, dass wir unsere friedliche Einstellung beteuern. Mord und Macht lassen sich nicht voneinander unterscheiden.

Zur historischen Schicht: Das Gefühl, in einer Gesellschaft aufzuwachsen, die ihre Vergangenheit nicht aufgearbeitet hat, in der Mitglieder und Funktionäre der Nazipartei nach wie vor hohe Posten in Politik und Wirtschaft innehaben (Heinz Trettner, Uwe von Hassel, Georg Kiesinger u. a.). Für Ulrike Meinhof spiegelt sich darin nicht nur eine noch immer vorhandene Mentalität wider (Hitler in euch); es verweist auch deutlich auf das Ausmaß der internationalen Verschwörung, die um jeden Preis darauf abzielt, die herrschende Ordnung beizubehalten: Es ist die Konsequenz der Struktur des Imperialismus, dass er seinen Machtbereich in erster Linie militärisch festigt, sowohl nach außen wie nach innen, sowohl in den Großstädten als auch in der dritten Welt, durch Militärallianzen, militärische Interventionen und »innere Sicherheit« – Letztgenanntes gleichbedeutend mit dem Ausbau des Gewaltapparates gegen das eigene Volk.

Kein Sieg ist errungen. Die Welt bleibt ein einziges Auschwitz.

UntermGlashimmel

(Zeiss-Planetarium)

Erst im Februar dieses Jahres lässt sich die Mutter erweichen, sie mit ins Planetarium zu nehmen. Nachts heulen bereits die Luftschutzsirenen, Wienke liegt krank, auch der Nachbarsjunge soll erkältet sein (er macht uns wirklich alles nach, wie Renate sagt); doch obwohl Ulrike diesen Reinhard, oder Bubi, wie sie ihn nennt, vermisst, ist sie stolz, allein mit der Mutter und Mutters Freundin unterwegs zu sein. In der Straßenbahn sitzt sie breitbeinig zwischen den beiden hochgewachsenen Frauen, bis die Mutter ihr mit einem ängstlichen Blick auf den gegenübersitzenden grinsenden Soldaten auf die Knie klatscht. Ulrike kriecht stattdessen auf den Sitz hinauf, presst das Gesicht an das beschlagene Straßenbahnfenster. Die üppigen Fassaden mit ihren Erkern und hohen Fensterrahmen, die Camsdorfer Brücke, die der »Schwede« gesprengt hatte, Wasser, das unter einem Dunstschleier träge dahinfließt, Eis an den Uferrändern und nacktes Astwerk, das die dunkle Wasserschicht wie mit gespreizten Fingern betastet. Und wir drehen uns nicht um. Die Ermahnungen der Mutter, wie immer von Renate sekundiert: Starr nicht so, Ulrike, als sie am Tor Eintrittskarten lösen und die breite Steintreppe hinaufsteigen. Soldaten mit schimmernden Stahlhelmen und Schnellfeuergewehren flankieren die beiden Säulen, wie jetzt überall in der Stadt. (Die Mutter und Renate hören abends immer Radio, und das Radio spricht in einer Sprache, die sie nicht begreift; auch im Gespräch der Frauen untereinander gibt es lange, fremde Wörter, wie Truppenzusammenziehungen und Invasionsarmeen.) Doch der Eingang zum Planetarium ist erleuchtet wie nie zuvor: Fackeln lodern im Dunst, und im Säulengang hängen bunte Banderolen und große Plakate, durch eins davon buchstabiert sie sich mühevoll: GESCHICHTE UND TRÄUME DES GERMANISCHEN VOLKES. Nicht da lang, sagt Renate angestrengt lächelnd und fängt an (sie vermutet, um ihre Aufmerksamkeit abzulenken), eine Geschichte zu erzählen, von einem gewissen Herrn Zeiss, der Glasstückchen mit derart viel Geschick schliff, dass er damit Instrumente bauen konnte, mit denen man tief in den Menschenkörper hineinsah und, wenn man sie umdrehte: bis hinaus in den Weltraum.

Hat er hier in Jena gewohnt?

Hier hat er gelebt und gewirkt. Eigentlich hat er wohl überall und nirgends gewohnt.

Sie sitzen auf Stühlen, die im Kreis um ein rätselhaftes Instrument in der Saalmitte aufgestellt sind; die Köpfe in den Nacken gelegt, so dass der Blick wie aus eigener Kraft zur hohen, gewölbten Decke geht; und obgleich der Saal nur zur Hälfte gefüllt ist, durchfährt ihn gleichsam ein schwacher erwartungsvoller Schauer. Ulrike denkt an Bubi, der es sich angewöhnt hat, allmorgendlich blanke Lichtspiegel im Gras auszulegen, um den Himmel einzufangen, wenn die Sonne aufgeht, wie er es ausdrückte. (Renate: Wirklich ein seltsamer Junge, dein Spielkamerad, Ulrike.) Jetzt wird das Licht gelöscht, die Dachkuppel verschwindet und an ihrer Stelle öffnet sich der Himmel. Eine schwere, feierliche Stimme spricht irgendwo hoch oben, und eine Kugel beginnt sich in der Luft zu drehen (das ist die Erde, die Urheimat des deutschen Volkes …). Neben ihr bewegen sich die beiden Frauen unlustig auf ihren Stühlen, Ulrike aber lässt sich nicht stören: rutscht nur noch tiefer in ihren Sitz. Dann geschieht das Seltsame, dass der Boden unter ihr gewissermaßen verschwindet, sie »schwebt«: hinein in eine riesige Sternenweite; ist auf allen Seiten von Sternen umgeben, es sind viele, viel mehr als jene, die sie vom Turmzimmer des Vaters im Haus in der Beethovenstraße sehen kann. Anders als diese bewegen sich die Sterne hier unablässig, bilden ständig neue Muster. Und die feierliche Stimme weist und erklärt (das hier ist das Sternbild der Hydra, das hier ist der Löwe; die Kassiopeia, das leuchtende Auge des Stiers), und bei jedem Wort und Sternzeichen ist es, als wehe ein eiskalter Hauch vom hohen Himmelgewölbe herunter. Ulrike denkt: Das ist Gott, der da atmet, und wagt kaum selbst zu atmen.

*

(»Jedes Mal, wenn ein Mensch stirbt, wird ein neuer Stern am Himmel geboren.«)

Vermutlich hat Renate diese Worte gesagt, viele Jahre später, als die Mutter aufgehört hatte, sich im Obergeschoss des Hauses in der Ackerstraße (Oldenburg) die Lunge aus dem Leib zu husten. Diese Worte wecken ihre Erinnerung an den Besuch im Zeiss-Planetarium, doch die Wollust, die sie damals empfand, ist nun zu Furcht geworden. Wo kommt die Furcht her? Und warum kann sie nicht an das hohe Himmelsgewölbe denken, ohne erneut die Luftschutzsirenen zu hören, die die Nacht hindurch heulen, die Störsender – wie sie dieselben später nennen wird, als sich die Geräusche in ihren Kopf verpflanzen; ohne das Echo ihrer raschen klappernden Schritte die dunkle Kellertreppe hinunter zu hören, Wienkes Weinen; Renates Stimme: Hab keine Angst, meine Kleine, sie kommen unsretwegen; dann die schweren, dumpfen Stöße, als die Bomben auf den Boden treffen. (Ängstliches Lauschen auf erneute Einschläge: Hier? Renates Stimme aus der Dunkelheit: Nein, nicht hier.)

Damals lebte die Mutter noch. Jetzt ist sie tot, und ein neuer Stern wurde am Himmel geboren. Sonderbar, wie sich manche Wörter festsetzen. Als Andreas Baader, von billigem Kognak berauscht, später damit prahlt, wie er die Verräterin Ingeborg Barz mit in den Wald genommen hat, um sie dorthin zu befördern, wo sie hingehört, sieht Ulrike weder Andreas noch Ingeborg vor sich, nur den Wald, und den Himmel darüber: voll mit blutigen Sternen.

Die Mutter ist tot, und Ulrike wartet unter einem anderen Sternenhimmel. Einer großen Universitätsaula, in der die Lichter in Pulks unter der Decke angeordnet sind. Alles Licht scheint auf Renate gerichtet, die dort vorn am Podium spricht. Ulrike sitzt zunächst von fleißig mitschreibenden Studenten umgeben; dann, wie auf ein unsichtbares Zeichen, schlagen die Studenten ihre Bücher zu und verlassen den Saal. Ulrike bleibt allein zurück und sieht, wie Renate ihre Papiere einsammelt und dann langsam auf ihre Bankreihe zukommt. Man sieht, wie angespannt sie vor dieser Begegnung ist, sie lächelt, als werde sie die ganze Zeit beobachtet. Ich habe hier ein Geschenk für dich, sagt sie und überreicht ein Notizbuch. Das Notizbuch ist schwarz und hat einen Schnappverschluss, den man abschließen kann. Auf das erste weiße Blatt im Buch klebt Ulrike ein Foto ihrer Mutter, das früher auf dem Büfett im Esszimmer stand; doch hat sie es aus dem Rahmen genommen und säumt nun das Foto mit Sternen, ähnlich denen, die ihre Lehrerin in die Aufsatzhefte klebte. Sei nicht traurig wegen deiner Mutter, sagt Renate, die sich nun über sie beugt, sie hat es gut, dort wo sie jetzt ist. Und Ulrike: Ich bin nicht traurig, du bist ja jetzt meine Mama. Renate wird sich selbst lange an das nahezu übertriebene Vertrauen erinnern, mit dem Ulrike diese Worte äußerte. Frage: Wie ist es möglich, dass all das, ohne dass sich etwas verändert, plötzlich ins Gegenteil umschlägt: in Abscheu und bitteren Hass? Antwort auf die Frage: So etwas geschieht, wenn vor der Vergangenheit ein Gitter herabgelassen wird (ein Gedanken- und Erinnerungsverbot). Alle sehen, was sich auf dieser Seite des Gitters befindet; was sich dahinter befindet, sieht niemand. Was geschieht dann mit dem, was auf der anderen Seite bleibt? Das ist die Frage, die sich Renate niemals stellt.

Hegel in JenaMaria in Hannover

(Mit der Welt istalles in Ordnung)

In Jena sitzt Friedrich Hegel (1770–1831) und arbeitet an seinem gewaltigen geschichtsphilosophischen Traktat, der Phänomenologie des Geistes. Hegel legt darin die These vor, dass die inhärente Dialektik zwischen Herrn und Knecht der Motor der Geschichte ist; durch Kampf und Konflikt wird die Menschheit zu dem Punkt vorangetrieben, an dem der Weltgeist, in allem verborgen, realisiert wird und die Geschichte ihr vorherbestimmtes Ende findet.

Das ist nachvollziehbar. Wenn die Geschichte eine Richtung hat, hat alles, was wir tun, einen Sinn. Jede Handlung, die sich gegen gesellschaftliche Unterdrückung richtet, trägt, wenn schon nicht zur Beseitigung derselben, so doch wenigstens zur Sichtbarmachung ihrer Mechanismen bei.

In Jena sitzt auch der Zoologe Ernst Haeckel (1834–1919), über seinen »Stammbaum der Arten« gebeugt. Tief ergriffen von den Ideen Darwins sucht er aufzuzeigen, dass die Verwandtschaft des Menschen mit den Tieren auch auf die weitere Entwicklung der menschlichen Rasse hinweist. Somit ist es möglich zu belegen, dass bestimmte Rassen, beispielsweise Germanen und Japaner, weiter auf der Entwicklungskurve vorangekommen und somit besser als andere geeignet sind, die Geschichte zu verkörpern. Die Geschichte hat ihre letztendliche Begründung im Blut, und das Blut seinerseits in der Erde; das wusste bereits Herder. Und die Geschichte sollte beiden in diesem Punkt recht geben. Dennoch verlor Haeckel seine Professur in Jena, nachdem entdeckt worden war, dass er Bilder verschiedener Tierembryos, u. a. von Kaulquappen, verfälscht hatte, um einen besseren Beweis für seine These zu erhalten:

Wenn dieses Böse, das in uns lebt, nicht vertrieben wird, wie sollen wir dann an einen besseren Menschen glauben? Wenn dieses Böse, das im Volkskörper seinen Sitz genommen hat, nicht verjagt wird, wie sollen wir dann an eine Zukunft glauben können, in der die demokratischen Ideale, die natürlich für den Menschen sind, verwirklicht werden können

*

Mai 1945. Die Siegermächte schachern, treiben Kuhhandel miteinander. Im Austausch für einen Teil von Berlin verzichten die USA zugunsten der Sowjetunion bereitwillig auf Thüringen. Der Gedanke, von nun an Befehle von barbarischen Russen entgegenzunehmen, ist wenig verlockend. Ingeborg Meinhof und Renate Riemeck mieten einen kleinen Lastwagen, in dem sie Kinder und anderes Zubehör verstauen. In den Anhänger packen sie so viel sie mitnehmen können von Werner Meinhofs beträchtlicher Sammlung an Holzschnitzereien. Zunächst fliehen sie in die nahegelegene Stadt Berneck (in der amerikanischen Zone); von dort weiter nach Oldenburg (in der britischen Zone).

Lange Autokolonnen schlängeln sich auf den schmalen Straßen entlang. Das Gesicht ans Seitenfenster des Wagens gepresst sieht Ulrike, wie sich Gruppen zerschlissen gekleideter Menschen am Straßenrand vorwärts kämpfen, viele mit Kindern an den Händen. Ihre Habseligkeiten transportieren sie auf einfachen Karren. Manche sind begütert, andere sind es nicht. Für Letztgenannte beginnen lange, demütigende Verhöre an den Grenzkontrollen. Ulrikes erste und vielleicht einzige Erfahrung, dass es Menschen gibt, die etwas besitzen und die hier in der Welt vorankommen, und andere, die nichts haben und zurückbleiben müssen. Die einen sind Besiegte, die anderen Ausgegrenzte.

An einer Straßenkontrolle steigt Renate ungezwungen aus dem Wagen und bleibt hochaufgerichtet stehen, während ein amerikanischer Soldat ihre Pässe kontrolliert. Bei der obligatorischen Inspektion des Fahrzeugs hätte der Soldat eigentlich verwundert reagieren müssen, hier ein Auto nur mit Frauen und Kindern zu sehen. Doch nichts dergleichen geschieht. Er plaudert galant mit den Frauen, verteilt Bonbons an die Kinder. Ulrike stößt ihrer schniefenden großen Schwester heftig den Ellenbogen in die Seite: Sitz gerade und sei höflich zu Fremden!

*

Oktober 1806. Noch immer in Jena ist Friedrich Hegel Zeuge, wie Napoleons siegestrunkene Soldaten die Stadt einnehmen, nachdem sie die preußischen Truppen unter Prinz von Hohenlohe unwiderruflich vernichtet haben. Für Hegel hat die Geschichte ihre endgültige Gestalt gefunden. Er taucht die Feder ins Tintenfass und fährt mit der Entwicklung der These fort, dass das Gesetz des Stärkeren auch gerecht ist.

Klappt es nicht mit rationellen Argumenten, versuch es mit SPLITTERBOMBEN!

*

In ihrem Gepäck aus Jena hat das Paar Meinhof / Riemeck eine ungewöhnliche Sammlung geschnitzter Holztiere bei sich: alles, was ihnen wert erschien, aus Werner Meinhofs Sammlung gerettet zu werden: einen kleinen Elefanten aus Balsaholz, einen Laubfrosch, geschnitzt aus Eiche, einen Wal, gespießt auf einen schmalen Holzstab et cetera. In der Wohnung in der Ackerstraße angekommen, wird Ulrike sie allesamt aus ihrer Seidenpapierhülle befreien und auf dem Bord über ihrem Bett aufreihen. In »Schlachtordnung«: die höheren Tiere und kriechende oder sich schlängelnd vorwärtsbewegende Arten (wie Frösche und Salamander) jeweils für sich.

*

Frage (Hans Magnus Enzensberger, 1968):

Gibt es für technisch hochentwickelte Industriegesellschaften überhaupt eine revolutionäre Zukunft? Die Geschichte kann auf diese Frage keine Antwort geben. Die proletarischen Revolutionen der Alten Welt, ihre Siege und Niederlagen, gehören einer früheren Phase der Industrialisierung an. Eine pauperisierte Arbeiterklasse hat sie getragen, geführt von einer straff organisierten Klassenpartei. Eine zentral gesteuerte Massenagitation, die Bildung konspirativer Kader und die klassische militärische Taktik der Barrikade und des Straßenkampfes entscheiden über den Ausgang des Kampfes. Dieses Muster ist noch kein einziges Mal auf eine vollentwickelte Industriegesellschaft angewandt worden.

Antwort auf die Frage (Andreas Baader, aus dem Gefängnis geschmuggelte Mitteilung, 1972):

Am besten schafft ihr mir vier bis fünf Kilo Sprengstoff her, ein Stück Sprengschnur, zwei Sprengkapseln. Die Menge müsst ihr durch Versuche an alten Mauern, Burgen oder Ähnlichem testen. Es gibt ja genug davon, die einsam liegen.

*

Juni 1972. Ulrike Meinhof wird in Hannover festgenommen. Bei der Festnahme ist sie gänzlich schwarzgekleidet, ihr dickes Haar ist kurzgeschnitten und struppig. In ihrem Gepäck verwahrt sie zwei Handgranaten, eine Automatikpistole und einen Kosmetikkoffer, der eine 4,5-Kilo-Bombe enthält. In der Handtasche befindet sich auch ein Exemplar des Magazins Stern (18/6 1972). Die Mittelseite dominiert das Röntgenbild eines Frauenschädels. Auf dem Röntgenbild zeichnet sich hinter der einen Augenhöhle deutlich eine Geschwulst ab, die Geschwulst ihrerseits ist mit drei Pfeilen und dem Wort Silberklammer markiert. Dieses Röntgenbild ist zunächst das Einzige, was die Festgenommene mit der gesuchten Terroristin verbindet. Die Frau in Hannover läuft bei der Festnahme unter dem Namen Dr. Maria Luckow, bekannt für eine kürzlich in Hamburg vorgelegte Dissertation über den Walbestand im Nördlichen Eismeer.

Identifikation und Versucheiner Gegenüberstellung

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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