Timm, Peggy und die Fahrradbande. Ein Krimi für Kinder - Günter Görlich - E-Book

Timm, Peggy und die Fahrradbande. Ein Krimi für Kinder E-Book

Günter Görlich

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Beschreibung

Wir sind in Hamburg. Es sind Ferien, lange Ferien. Und die können sehr langweilig sein. Das gilt auch für Timm und Peggy. Beide wohnen in der Gersterstraße, Timm in der Nummer 7 und Peggy in der 9. In der Schule sitzt Peggy übrigens eine Bank vor Timm. Jetzt aber sind Ferien, lange Ferien, langweilige Ferien. Dann beschließen die beiden zum Neumarkt gehen, zum Eis-Harry. So lautet der Vorschlag des Mädchens. Und damit besiegt sie zugleich die Ferien-Langeweile. Aber das ahnen die beiden Kinder zu diesem Zeitpunkt nicht. Peggy und Timm sind auf dem Neumarkt, denken schon an das Himbeer-Eis beim Eis-Harry, als sie einen Schrei hören, einen Hilfe-Schrei: „Hilfe! Haltet sie fest. Hilfe!“ Gerufen hat eine ältere Frau mit weißen Haar und in einem geblümten Sommerkleid, die Peggy und Timm erzählt, dass zwei Jungen auf Fahrrädern an ihr vorbeigefahren seien und einer von ihnen ihr die Tasche weggerissen und dabei fast den Arm gebrochen habe. Dann kommt ein Polizist, Herr Otto, ein Kontaktbeamter, und lässt sich den Überfall genau erklären und nimmt gleich an Ort und Stelle eine Anzeige auf. Als Peggy ein bisschen mitliest, dass der Polizist aufschreibt, Frau Hansen könne nichts zur Marke oder besonderen Kennzeichen des Fahrrads des einen Täters sagen, meint sie zu ihm: „Das ist ein ganz neues Fahrrad.“ Und Timm ergänzt: „Das mit dem Fahrrad stimmt, das ist nagelneu“, wirft Timm ein, „und der Fahrer hatte wirklich eine Lederkappe auf dem Kopf.“ Weitere Informationen betreffen den Inhalt der Tasche von Frau Hansen, wozu auch ihr Sparbuch und ihre Geldbörse mit dreihundert Mark, gerade in der Sparkasse abgehoben, gehören, sowie Schlüssel und Ausweis und wertvolle Erinnerungsstücke an ihren verstorbenen Mann, einen alten Seemann. Peggy und Timm bekommen vom Polizisten Herrn Otto den Auftrag, in den nächsten Tagen die Augen offenzuhalten. Vielleicht sehen sie die Täter wieder. Zunächst aber bringen sie Frau Hansen nach Hause und staunen über das Leben ihres verstorbenen Mannes, des Seemannes Hans Hansen, und über die von ihm gemalten Seemannsbilder. Später sind die beiden, die eine große Wut haben, wieder auf dem Neumarkt und machen einen Plan, anschließend einen kleinen Fehler und essen schließlich goldbraune Bratkartoffeln. Und was macht ihr Fall? Der nächste Tag bringt einen wichtigen Tipp und zwei Entdeckungen. Und Peggy und Timm erfahren von einem kleinen Mädchen etwas Überraschendes. Außerdem haben die beiden Kinder viel Glück, und sie sind ganz schön mutig.

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Impressum

Günter Görlich

Timm, Peggy und die Fahrradbande

Ein Krimi für Kinder

ISBN 978-3-96521-711-9 (E-Book)

Gestaltung des Titelbildes: Ernst Franta

Das Buch erschien 1999 im SCHEUNEN-VERLAG, Kückenshagen.

© 2022 EDITION digital Pekrul & Sohn GbR Godern Alte Dorfstraße 2 b 19065 Pinnow Tel.: 03860 505788 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.edition-digital.de

TIMM UND PEGGY LANGWEILEN SICH

Timm steht vor dem Hauseingang Nummer 7 in der Gersterstraße.

Beide Hände hat er in die Taschen seiner Jeans geschoben, blickt hinunter zum Hafen. Von dem kann er aber von hier aus nur wenig sehen. Vom Küchenfenster in der Wohnung im sechsten Stock sieht er mehr, sogar die in der Sonne blitzenden und funkelnden Wellen der Elbe. Und die kleinen Barkassen und die schneeweißen Ausflugsschiffe.

Jetzt gleitet ein großer Frachter vorüber, Timm sieht nur die oberen Aufbauten des Schiffes. Die untere Hälfte verdecken die Häuser am Hafen. Das Schiff schwimmt die Elbe abwärts, auf das Meer zu.

So weit sich Timm Petersen zurückerinnern kann, hat er dieses Bild von den Schiffen auf dem Strom und dem Hafen vor Augen – und in der Nase den Geruch von Wasser und Dieselöl. Und das ist schon eine ganz schön lange Zeit. Timm ist elf Jahre alt.

Heute aber sind die Großen Ferien gerade fünf Tage alt und Timm langweilt sich sehr.

Noch weiß er nicht, dass er recht bald schon keine Langeweile mehr haben wird, im Gegenteil, viel Aufregung wird in einer halben Stunde sein.

Doch jetzt tritt aus dem Hauseingang Nummer 9 Peggy Silvester heraus.

Sie blickt nach rechts, blickt nach links und entdeckt den blonden Timm, der einen Kopf größer ist als sie.

Peggy ist seine Nachbarin in der Gersterstraße, und in der Schule sitzt sie eine Bank vor ihm.

Er hat sie manchmal an ihren langen, pechschwarzen Haaren gezogen, wenn die sich auf seinem Tisch ausgebreitet hatten. Aber weh getan hat er ihr nie, die Peggy gehört nämlich zu den Kleinsten in seiner Klasse. Sonst aber hat Timm mit Peggy nichts im Sinn. Unter den Jungen hat er seine Kumpel und seinen Freund Tino. Aber Tino ist nicht mehr in der Stadt, sondern ist mit den Eltern nach Portugal gefahren. Tinos Mutter kommt von dort.

Viele sind schon verreist, anscheinend sind nur noch Peggy Silvester und Timm Petersen in der großen Stadt Hamburg.

Peggy nähert sich langsam dem Jungen.

„Hallo, Timm“, sagt sie.

„Hallo“, sagt der und blickt auf Peggy hinunter.

„Ihr seid noch nicht fort?“, fragt Peggy.

„Das siehst du ja“, erwidert Timm.

Peggy wird rot, weil sie eine so dumme Frage gestellt hat.

Sie tut Timm ein bisschen leid.

„In drei Wochen fahren wir nach Husum zu Oma und Opa“, erklärt er, „dann haben meine Eltern Urlaub.“ Jedes Jahr ist es dasselbe, wenn Mama und Papa den Sommerurlaub planen. Papa ist Busfahrer auf der Linie, die nach Blankenese fährt, Mama verkauft Blusen

und Kleider bei Karstadt. Da muss immer hin und her überlegt werden, wann es mit dem gemeinsamen Urlaub klappt.

„Wann fahrt ihr weg?“, fragt Timm.

Peggy zieht die Schultern hoch.

„Ich weiß nicht“, sagt sie, „der Boss gibt Mama im Sommer nicht frei.“

Timm weiß, Peggys Mama ist Kellnerin in der Kneipe „Zum Hafenblick“.

Im Sommer ist unten am Hafen sehr viel los, da kommen Leute aus aller Welt, da wird viel Geld verdient. Und Geld braucht Frau Silvester, sie lebt mit Peggy allein. So stehen die beiden vor dem Hauseingang Nummer 7 herum. Peggy streift immer wieder ihre langen Haare aus dem Gesicht, Timm hat noch die Hände in den Taschen seiner Jeans.

„Ist ganz schön langweilig“, sagt Timm.

„Wir können zum Neumarkt gehen, zum Eis-Harry“, schlägt Peggy vor.

„Hast du Geld?“

„Ein bisschen“, sagt Peggy.

„Ich auch“, sagt Timm, „dann los.“

Weil Peggy das mit dem Eis-Harry auf dem Neumarkt vorgeschlagen hat, werden sie wohl bald keine Langeweile mehr haben.

Aber das wissen die beiden noch nicht.

TIMM UND PEGGY HÖREN EINEN HILFERUF – UND ERLEBEN EIN POLIZEIVERHÖR

Auf den Neumarkt prallt die Vormittagssonne hinunter, die alte Laterne in der Mitte des Platzes glänzt grünlich. Sie ist aus Eisen und gibt Licht aus einem fünfarmigen Leuchter. Timm und Peggy sind gerade an der Laterne vorbeigelaufen und denken schon an das Himbeereis beim Eis–Harry. Da schreit jemand vor ihnen: „Hilfe! Haltet sie fest. Hilfe!“

Timm und Peggy sind erschrocken stehengeblieben. Nicht weit von ihnen entfernt steht eine ältere Frau in einem geblümten Sommerkleid, ihr weißes Haar leuchtet in der Sonne. Noch einmal ruft die Frau: „Hilfe!” Timm und Peggy laufen zur Frau hin.

„Was ist passiert?“, fragt Timm.

Die Frau schaut die beiden verstört an.

„Habt ihr sie nicht gesehen? Die auf den Fahrrädern. Dort hinten fahren sie.“

Am Ende des Platzes sind zwei Radfahrer zu erkennen, die sich rasch entfernen und gleich schon verschwunden sind.

„Er hat mir meine Tasche weggerissen“, sagt die Frau aufgeregt, „er hätte mir fast den Arm gebrochen.“ Timm sieht, das Gesicht der Frau ist bleich, sie zittert am ganzen Körper.

An der Laterne stehen Sitzbänke aus Stein.

Timm und Peggy führen die Frau dorthin.

Sie setzt sich, fährt sich über die Stirn, als wolle sie einen bösen Traum fortscheuchen.

„Danke“, sagt sie, „mir zittern ja die Beine. Das habe ich noch nie erlebt.“

Ein Mann kommt mit einem Polizisten. Der Mann hat wohl die Schreie gehört und ist zur gegenüberliegenden Wache gerannt.

Der Polizist ist groß und kräftig, er trägt einen grauen Vollbart.

„Otto, Kontaktbeamter“, sagt er zu der Frau, „Sie haben nach Hilfe gerufen? Was ist denn passiert?“

Herr Otto spricht mit einer tiefen Stimme, die kommt aus seiner breiten Brust.

Die Frau hat sich aufgerichtet, ordnet ihr Haar. Das ist wirklich schneeweiß. Und sie zittert nicht mehr.

„Ich bin überfallen worden, die Handtasche hat man mir geraubt“, sagt sie mit fester Stimme.

„Wie ist das passiert?“, fragt Herr Otto.

„Ich geh’ hier über den Platz“, berichtet die Frau, „will zu meiner Freundin Elfriede in der Kornträgergasse. Hab’ gerade Geld abgehoben in der Sparkasse. Wer denkt schon am helllichten Tage an einen Überfall. Da fährt dicht neben mir ein Radfahrer, stellt sich plötzlich quer, versperrt mir den Weg. Ich wäre fast in sein Rad gefallen, wollte zu ihm sagen, was soll der Unsinn, junger Mann. Da reißt mir jemand von hinten meine Tasche von der Schulter. Ach, das hat weh wehgetan. Und schon waren sie weg, der, der mich gestoppt hat, und der Räuber. Solche Feiglinge, ach, solche Feiglinge.“

Die alte Frau schüttelt den Kopf.

Herr Otto setzt sich neben sie und holt einen Schreibblock aus seiner Diensttasche.

„Ich nehme Ihre Anzeige gleich hier auf“, sagt er, „Sie sitzen hier gut, und wir sind auch am Tatort. Also, zunächst Ihre Personalien. Ihr Name bitte. Wo wohnen Sie?”

„Ich heiße Gerda Hansen, ich wohne in der Reinard-Straße, die liegt auf den Hafen zu. Sie müssen wissen, ich wohne fünfzig Jahre dort.“

„Danke“, sagt Herr Otto, „können Sie die Täter beschreiben?“

„Beschreiben?“, fragt Frau Hansen ratlos, „ich weiß nicht, das ging alles so schnell.“

„Aber den, der Ihnen mit dem Fahrrad den Weg versperrt hat, den müssen Sie doch gesehen haben?”

„Der hat so ausgesehen, wie halt viele junge Leute auf einem Fahrrad aussehen. Oder, warten Sie mal, er trug so eine schwarze Kappe aus Leder wie Radrennfahrer sie tragen … Aber sein Gesicht?“

„Und das Fahrrad von dem?“, fragt Herr Otto.

„Das Fahrrad? Ein Fahrrad eben“, sagt Frau Hansen hilflos.

Herr Otto kritzelt in seinen Notizblock. Timm schaut ihm über die Schulter. Herr Otto kritzelt aber nicht, sondern schreibt mit einer Schrift, die der Junge gut lesen kann.

Der letzte Satz lautet: Frau Hansen kann nichts über die Marke oder besondere Kennzeichen des Fahrrades, mit dem einer der Täter den Raub vorbereitete, aussagen.

Da sagt Peggy: „Das ist ein ganz neues Fahrrad.“

Herr Otto wendet sich dem Mädchen zu und fragt erstaunt: „Wieso weißt du das?“

„Wir sind doch hinter Frau Hansen gegangen“, sagt Peggy eifrig, „ich war links von Timm, und weil der Radfahrer mit dem neuen Fahrrad so dicht an mich rankam, musste ich ausweichen und einen Augenblick hinter Timm gehen.“

Die Peggy kann ja reden, denkt Timm erstaunt. Und jetzt erinnert er sich auch an das neue Fahrrad, das an ihm vorbeiflitzte, und dann an den, der darauf saß.

„Das mit dem Fahrrad stimmt, das ist nagelneu“, wirft Timm ein, „und der Fahrer hatte wirklich eine Lederkappe auf dem Kopf.“ Herr Otto bemerkt erfreut: „Nun wird’s ja schon besser. Und das Gesicht unterm Lederhelm? Wie sah es aus?“

„Das weiß ich nicht mehr“, sagt Timm, „das ging ja so schnell.“

„Es war eben so ein Gesicht“, meint Peggy.

„Nun schön“, sagt Herr Otto, „weder Frau Hansen noch ihr könnt zum Gesicht dieses Täters etwas mitteilen. Schade. Also weiter. Das Fahrrad ist ganz neu. Aber wie sieht es aus? Welche Farbe? Was fällt an ihm auf?“

„Die Reifen“, sagt Peggy schnell, „die haben dicke Stollen und sind ziemlich breit.“

„Genau“, fällt Timm dem Mädchen ins Wort, „es ist ein Mountainbike. Ganz schön teuer so ein Ding.“

„Von der Sorte fahren recht viele durch die Gegend“, sagt Herr Otto, „aber immerhin, ein Hinweis ist es doch.“

Und er schreibt das in sein Notizbuch.

„Und welche Farbe hat das Fahrrad?“, fragt Herr Otto.

„Ich glaube, das Rad ist blau“, sagt Peggy unsicher.

„Grün ist’s, nicht blau“, sagt Timm, „und auf dem Schutzblech ist so’n Blitz.“

„Da ist doch kein Blitz drauf“, widerspricht Peggy.

Herr Otto schiebt die Dienstmütze aus der Stirn, es ist heiß geworden.

„Nun gut, ich habe mir alles notiert über diesen ersten Täter. Und was wissen wir von dem, der die Tasche geraubt hat?“, fragt er.

Frau Hansen seufzt.

„Den hab’ ich gar nicht wahrgenommen. Das ging so schnell, und die Schulter tat weh, mir wurde für einen Moment schwarz vor Augen.“

„Das versteh’ ich“, sagt Herr Otto und wendet sich an das Mädchen und den Jungen, „und ihr? Habt ihr den Kerl gesehen?“

„Das Rad ist alt“, sagt Peggy, „eben alt und ziemlich schmutzig.“

„Das ist so“, stimmt Timm ihr zu, „und der drauf saß, ist nicht groß. So groß wie Peggy vielleicht. Er hatte eine Baseballmütze auf dem Kopf. Der breite Mützenschirm hat das Gesicht verdeckt.“

„Das ist also alles? Mehr fällt euch nicht ein“, sagt Herr Otto. Frau Hansen, Peggy und Timm nicken.

Mehr fällt ihnen nicht ein.

TIMM UND PEGGY ERFAHREN, WAS IN EINER DAMENTASCHE ALLES DRIN SEIN KANN UND WERDEN ZU HILFSKOMMISSAREN ERNANNT

Herr Otto wendet sich an Frau Hansen.

„Und nun zu Ihrer Tasche, Frau Hansen, und dem, was drin war“, sagt er.

Frau Hansen schlägt die Hände zusammen.

„Ach, meine Tasche. In die geht so viel rein. Die hab’ ich mal im Ausverkauf erstanden, sehr preiswert. Sie ist aus schwarzem Leder und hat oben einen Schnappverschluss.“

„Keine Verzierung oder so was?“, fragt Herr Otto.

„Nein, ganz glatt. Aber halt. Auf der einen Seite ist ein langer Kratzer. Ich hab’ ihn immer wieder mit schwarzer Lederfarbe behandelt. Aber der Kratzer ist zu sehen, wenn man genau hinschaut. Bin mal mit der Tasche an einem Zaun hängengeblieben.“

„Und was war in der Tasche?“, fragt Herr Otto.

Frau Hansen lässt den Kopf sinken.

„Mein Sparbuch und meine Geldbörse mit dreihundert Mark. Die hatte ich gerade abgehoben in der Sparkasse.“

„Dreihundert Mark“, ruft Peggy erschrocken, „so viel Geld!“

Die Räuber haben Frau Hansen vor der Sparkasse beobachtet, überlegt Timm, und dann haben sie zugeschlagen. Hat sich für sie gelohnt.

„Ja, das ist bitter“, sagt Herr Otto, „wir müssen sofort das Konto sperren. Ich werde das veranlassen. Und was war noch in der Tasche?“

„Meine Schlüssel, mein Ausweis“, sagt Frau Hansen.

„Da haben wir es“, meint Herr Otto, „ich werde den Schlüsselnotdienst anrufen. Die müssen die Schlösser auswechseln. Ich werde einen Kollegen bitten, vor der Wohnung zu warten. Sonst sind die auf ihren schnellen Rädern schon dagewesen und haben ausgeräumt.“

„So was ist schon passiert?“, fragt Peggy mit großen Augen.“

„Schon?“, sagt Timm, „das passiert oft. Liest du keine Zeitung?”

„Nein“, sagt Peggy, „ich lese keine Zeitung.“

Herr Otto spricht über sein Funktelefon anscheinend mit seiner Polizeiwache und fordert einen Funkwagen für die Reinard-Straße zur Wohnung von Frau Hansen an.

„Und war noch etwas in der Tasche?“, fragt der gründliche Herr Otto die Frau Hansen.

Und aus Frau Hansens Augen fallen Tränen.

Erstaunt blicken Herr Otto, Peggy und Timm auf die Weinende.