Träume - die vergessene Sprache Gottes? - Hedwig Uecker-Geischläger - E-Book

Träume - die vergessene Sprache Gottes? E-Book

Hedwig Uecker-Geischläger

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Beschreibung

Träume können wir als Freunde und Ratgeber betrachten. Träume führen nicht nur zu mehr Selbsterkenntnis und Selbstverständnis, sie sind kostenlose Psychotherapie, die uns unser Unterbewusstes Nacht für Nacht frei ins Haus liefert. Das Notieren unserer Träume und die Beschäftigung damit unter fachlicher Anleitung kann daher auch entängstigend, heilend und schützend sein. Die Autorin war 10 Jahre im Psychosozialen Dienst der Stadt Wien tätig und hat seit 1978 eine eigene Praxis mit dem Schwerpunkt: Depressionen, Angststörungen und psychosomatische Erkrankungen. In den letzten Jahren gilt ihr besonderes Interesse der Hirnforschung und der Homöopathie. Seit über 20 Jahren Vortragstätigkeit in der Dompfarre St. Stefan in Wien. Aus einem dieser Fachvorträge ist dieses Buch entstanden.

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Seitenzahl: 73

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Inhalt

Träume – die vergessene Sprache Gottes?

Träume aus psychologischer Sicht

Selbsterkenntnis durch Träume

Träume als Spiegel der Seele

Träume sind ein Spiegel unseres Unterbewusstseins

Wie man Träume richtig interpretiert

Träume als Heilmittel für unsere Seele?

Wie man Träume richtig deutet

Träume enthalten versteckte Botschaften

Die Ordnungstherapie

Träume und Symbole

Wiederkehrende Traumsymbole und Traumsituationen

Auflistung klassischer Traumsymbole und Traumszenarien

Wichtige Traumsymbole und wie man sie deutet

Wiederholungsträume – was sie uns sagen wollen

Malen offenbart unsere Träume

Praktische Übung – die eigenen Träume malen

Sich mit seinen Träumen versöhnen

Träume – die vergessene Sprache Gottes?

Sie kennen bestimmt die berühmte Rede von Martin Luther King „Ich habe einen Traum.“ Martin Luther King erzählte von einem Tagtraum und eines seiner Ziele dieses Tagtraums war, dass die schwarze Bevölkerung Amerikas gleichberechtigt zur weißen Bevölkerung ist. Dieser Traum ging in Erfüllung. Barack Obama zog 2008 als erster schwarzer Präsident der USA in das Weiße Haus ein.

Kennen Sie die Fortsetzung von „Ich habe einen Traum“? Wenn viele Menschen einen Traum haben, dann wird er Wirklichkeit.

Wir sollten viel mehr von einer christlichen Gemeinschaft, genannt Kirche träumen, wo alle spüren können, dass Christus unter uns ist, dass wir alle das ausstrahlen von dem, was Christus gesagt hat. Damit es wieder heißt, wie bei den ersten Christen: „Seht, wie sie einander lieben.“

Ich habe auch einen Traum und bitte Sie, träumt mit mir. Mein Ziel ist es, Ihnen, meine lieben Leser und Leserinnen, Ihnen bewusst zu machen, wie wichtig unsere Seele ist. Sie ist unsterblich und kostbar und ich will Ihnen außerdem bewusst machen, dass Ihre Seele und Ihr Körper gleichberechtigt sind.

Gleich wichtig, das heißt, ein Gleichgewicht soll herrschen, keine Überbetonung des Körpers oder der Seele. Ich bin überzeugt davon, dass die Seele wichtiger ist als der Körper, vor allem im Hinblick darauf, dass die Seele unsterblich ist.

Wir alle haben Träume, vielleicht einen ganz besonderen, wichtigen, lebensweisenden und beglückenden Traum. So mancher Traum erfüllt sich in unserem Leben, während andere ein lebenslanger Traum bleiben. Wir alle haben Träume. Nicht nur Tagträume, nein, Nacht für Nacht hat jeder und jede von uns mindestens fünf bis sechs Träume und das möchte ich zum Thema dieses Buches machen.

In diesem Buch möchte ich Sie ermutigen, Ihr Traumland zu entdecken, die wirkenden Kräfte zu erkennen und lebenswichtige Einsichten zu erfahren. Aus der Sicht eines Hirnforschers verbergen sich hinter unseren Träumen, in unserer Gehirn-Struktur gewordene Erfahrungen, nämlich die im Laufe unseres Lebens erworbenen und im Gehirn verankerten Muster unseres Verhaltens.

Unser Körper erscheint uns hell, für die Optimisten ist er hell und schön. Mit unserem Körper leben wir, aber unsere Seele ist für die meisten von uns nicht so hell und klar. Nicht weil jemand meint, er habe eine schwarze Seele, sondern weil unsere Seele uns nicht so deutlich klar vor Augen steht wie unser Körper.

Dass beide, nämlich Körper und Seele eine Einheit bilden, ist nicht nur Thema der psychosomatischen Medizin, es war auch bereits Hippokrates und Galen bekannt.

„Corpus enim anima sequitur in suis actionibus. Animam corpus in suis accidentibus.“ (Der Körper folgt der Seele in seinen Handlungen, die Seele ist der Körper in seiner Sprunghaftigkeit.)

(Vgl. C.A. Meier, Die Empirie des Unbewussten, S. 182, Walter l968)

Träume aus psychologischer Sicht

Psychologen sagen, die Inhalte der Seele sind zum Großteil unbewusst. Wir haben alle Träume, mit dem Ziel einer unsterblichen Seele. Damit meine ich nicht nur die Nachtträume, sondern auch unsere Tagträume. Tagträume haben ein schlechtes Image. Von unnötig, Zeitverschwendung, Faulheit, vom Träumer als Schimpfwort verwendet, das abwerten soll, bis zu Kreativitätssteigerung, Erholung und psychotherapeutischer Wirkung. Eines wird von Psychologen und Psychotherapeuten inzwischen einstimmig angenommen und von Hirnforschern bestätigt. Nämlich, dass auch unsere Gedanken, die uns während des Tages so ungerufen oft durch den Sinn ziehen, beachtenswert sind.

Vor allem, wenn sie immer wieder kommen. Später werde ich noch ausführlicher darauf eingehen. Wovon träumen Sie eben gerade, während Sie mein Buch lesen? Sie werden merken, dass Sie sich vollständig konzentrieren müssen, um das Buch zu lesen. Ansonsten schleichen sich andere Gedanken ein und welche das sind, ob immer dieselben oder verschiedene Gebiete betreffend, kann bereits Aufschluss über unsere seelischen Inhalte geben. Vielleicht denken Sie ja gerade daran, was Sie heute geträumt haben, und es fällt Ihnen nicht ein.

Nachtträume

Nun will ich mich aber den Nachtträumen zuwenden. Von einer englischen Schriftstellerin gibt es inzwischen ein mehrbändiges Abenteuerbuch, das zum Bestseller wurde: Harry Potter, das Buch, welches auch verfilmt wurde. Warum jedoch ist diese Geschichte so erfolgreich? Ich denke, weil es ein Abenteuerbuch der ganz besonderen Art ist.

Die wenigsten Menschen wissen, dass Träume noch spannender und noch interessanter sind als Abenteuerfilme oder Abenteuerbücher. Träume sind das ganz große Abenteuer, das nicht nach außen, sondern in die eigene Innenwelt führt. Wo große Schätze auf Entdeckung warten.

Guido Kreppold schreibt in seinem Buch Träume – Hoffnung für das Leben: „Träume sind Fotos meines Unbewussten, die zu Einsichten führen: je nach Trauminhalt kann es Klarstellung, Ermunterung oder Hilfe bedeuten, manchmal auch Ernüchterung.“ Und weiter: „Es gibt Träume, die Ungeklärtes und Belastendes aus der Lebensgeschichte zum Inhalt haben, und es gibt solche, welche den zukünftigen Zustand und das zukünftige Handeln vorausnehmen.“

Sie werden jetzt vielleicht denken: Der gestrige Traum hat mir gar keinen Schatz gebracht und was ich geträumt habe, habe ich nach dem Aufwachen bald wieder vergessen.

Haben Sie sich den Traum aufgeschrieben und darüber nachgedacht?

Haben Sie den Traum in Ihr Abend-Gebet genommen, im wahrsten Sinne des Wortes?

Wie Sie das machen können, wie Sie mit Ihren Träumen umgehen können und wie Sie die Schätze Ihrer Träume heben können, das werde ich Ihnen in diesem Buch vermitteln.

Können Träume zukünftige Ereignisse voraussagen?

Traumanalyse ist ja inzwischen eine Wissenschaft geworden, die wie jede Wissenschaft Wissen voraussetzt. Sie werden aber, wenn Sie sich ab jetzt regelmäßig mit Ihren Träumen beschäftigen, auf alle Fälle Ihr Leben bereichern. Es fördert nicht nur Ihre Selbsterkenntnis, sondern auch Ihr Wissen um Ihre Umgebung.

Ja, Träume können auch zukünftige Ereignisse vorankündigen und uns so helfen, bestimmte Situationen besser zu meistern. Oder als Warnträume uns vor unvorsichtigen Handlungen bewahren.

Traumarbeit, wie man das auch nennt, ist eine schöne, sinnvolle und abenteuerliche Arbeit. Ich möchte es lieber als Lieblingsbeschäftigung ansehen, die meine Selbsterkenntnis fördert, die mich auf Wichtiges in meinem Leben aufmerksam macht und die mir hilft, die Mühen oder die Trauer des Alltags besser zu bewältigen. Träume sind die beste und zugleich eine kostenlose Psychotherapie, die jedem Menschen nächtlich sechs bis siebenmal Mal frei ins Haus geschickt wird. Im Talmud, dem jüdischen Weisheitsbuch, steht zu lesen: „Träume, die nicht gedeutet werden, sind wie Briefe, die nicht geöffnet wurden.“

„Briefe aus dem Unbewussten“ sagen wir heute dazu. Die auch hin und wieder Gott gesandte Träume sein können. Von so einem Brief aus dem Unbewussten möchte ich Ihnen gleich erzählen. Es ist ein manchen von Ihnen vielleicht sogar bekannter Traum vom Bischof von Großwardein Joseph Lanyi knapp vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges in der Nacht vor dem Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand und seiner Frau in Sarajevo.

Der römische Kaiser Augustus und der deutsch-jüdische Maler George Grosz, auf die ich später noch näher eingehen werde, sind es, die ihr Leben einem Traum verdankten.

Hitler berief sich öfter auf ein Erlebnis im Ersten Weltkrieg, als er 1917 mit der Bayerischen Infanterie an der Somme stand. Es war ein Alptraum. Er träumte, er wurde unter einer Lawine von Erde und glühendem Eisen begraben. Am nächsten Morgen wollte er Luft holen und stieg aus dem Schützengraben heraus und ging hinaus ins Weite. Das war besonders leichtsinnig. Aber er meinte, er handelte nicht aus freiem Willen, sondern er sei wie ein Roboter oder Schlafwandler gewesen.

Auf einmal eröffnete der Feind das Feuer und er schmiss sich zu Boden. Es war nur eine Salve, aber laut genug, um ihn wach zu bekommen. Er rannte zu seinen Kameraden zurück, aber der Schützengraben war nicht wiederzuerkennen. Da war nur ein Krater mit einem riesigen Erdhaufen. Alle seine Kameraden waren in Stücke gerissen worden oder unter dem Erdhaufen begraben.

Ab diesem Augenblick war sich Hitler sicher: Die Vorsehung würde eine schützende Hand über ihn halten (was durch sein Überleben späterer Attentate auf ihn bekräftigt wurde). Im Nachhinein lässt sich fragen, ob diese blinde Vorsehung im Traum ihn auch letztlich zu seinem Selbstmord geführt hat.

Ein weiterer Traum deutete den Ausbruch des Ersten Weltkriegs an, den man auch im talmudischen Sinn gern als prophetisch bezeichnen könnte. In der Nacht vor dem Attentat auf den österreichischen Thronfolger Franz Ferdinand und seine Frau in Sarajevo hatte Joseph Lanyt, Bischof von Großwardein, folgenden Traum: