Trevellian - Verschollen in Chinatown: Action Krimi - Pete Hackett - E-Book

Trevellian - Verschollen in Chinatown: Action Krimi E-Book

Pete Hackett

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Beschreibung

Krimi von Pete Hackett Der Umfang dieses Buchs entspricht 118 Taschenbuchseiten. Der Handel mit geschützten Tieren ist äußerst lukrativ, das gilt besonders für Nashorn-Produkte. Bei einer Ermittlung wegen illegalen Glücksspiels werden die FBI-Agenten Trevellian und Tucker darauf aufmerksam, eine Chinesen-Mafia scheint dahinterzustecken. Weil es um viel Geld geht, sind die Leute skrupellos und gehen wortwörtlich über Leichen - auch die der beiden Agenten.

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Seitenzahl: 125

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Pete Hackett

Trevellian – Verschollen in Chinatown: Action Krimi

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Inhaltsverzeichnis

Trevellian – Verschollen in Chinatown: Action Krimi

Copyright

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Trevellian – Verschollen in Chinatown: Action Krimi

Krimi von Pete Hackett

Der Umfang dieses Buchs entspricht 118 Taschenbuchseiten.

Der Handel mit geschützten Tieren ist äußerst lukrativ, das gilt besonders für Nashorn-Produkte. Bei einer Ermittlung wegen illegalen Glücksspiels werden die FBI-Agenten Trevellian und Tucker darauf aufmerksam, eine Chinesen-Mafia scheint dahinterzustecken. Weil es um viel Geld geht, sind die Leute skrupellos und gehen wortwörtlich über Leichen – auch die der beiden Agenten.

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

© Roman by Author / COVER FIRUZ ASKIN

© dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten.

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Alles rund um Belletristik!

1

Wir hatten den Club Andalusia in der Lower East Side umstellt. Die Kollegen vom New York Police Department leisteten uns Schützenhilfe. Es waren ein ganzes Dutzend Beamte, die man uns zur Verfügung gestellt hatte.

Von einem V-Mann hatten wir erfahren, dass in dem Club illegales Glücksspiel betrieben wurde.

Wir waren wieder einmal gefordert. Aber solche Einsätze waren fast alltäglich. Ob nun illegales Glücksspiel, Prostitution oder Drogenhandel der Grund für eine Razzia war – wir verfügten über die entsprechende Routine.

Der Chef des Clubs hieß Antonio Benito und war Italoamerikaner.

Ich leitete den Einsatz und stand per Headset mit Police Lieutenant Coburn in Verbindung. Es war 23 Uhr vorbei. Der Hof des Etablissements war von Polizei besetzt. Bei dieser Gruppe befand sich Milo Tucker. Auch mit ihm konnte ich Verbindung aufnehmen.

Die Neonschrift über der Eingangstür des Clubs warf rote Lichtreflexe auf den Gehsteig und die Fahrbahn. Am Straßenrand parkten die Autos dicht an dicht. Hin und wieder fuhr ein Fahrzeug vorüber. Wir befanden uns in der Water Street und das war keine Hauptverkehrs- sondern eine stille Nebenstraße, wobei ich still im Zusammenhang mit dem Verkehrsaufkommen meine. Ansonsten gab es ein halbes Dutzend Bars und Discotheken in dieser Straße, und dort ging es alles andere als still zu.

In der ersten und zweiten Etage des Gebäudes waren vor den Fenstern sämtliche Jalousien heruntergelassen. In diesen beiden Stockwerken sollten – den Ausführungen unseres V-Manns entsprechend – die illegalen Spielhöllen betrieben werden.

»Fertig?«, fragte ich.

»Ja. Wir sind bereit«, kam es aus dem Lautsprecher meines Headsets. Es war Police Lieutenant Coburn, der antwortete.

»Also dann, Zugriff!«, gebot ich.

Wir drangen gleichzeitig von vorne und von hinten in das Gebäude ein. Die Ausgänge wurde gesichert. In der Bar rief ich: »Das ist eine Razzia. Halten Sie Ihre Ausweise oder Führerscheine bereit.«

An der Theke traf ich mich mit Milo und Jack Coburn. »Ich habe zwei Mann bei der Treppe zum Obergeschoss postiert«, erklärte Milo.

»Gehen wir hinauf!«, sagte ich.

Hier unten war unsere Anwesenheit nicht vonnöten. Die Gäste würden überprüft werden, und wer nicht gerade zur Fahndung ausgeschrieben war oder noch eine weiße Nase vom Koksen hatte, hatte nichts zu befürchten.

Im Treppenhaus brannte Licht. In dem kleinen Flur, der bei der Hintertür endete, gab es drei Türen. Zwei führten in die Toiletten, die Dritte war verschlossen. Ein Blick durch das Schlüsselloch sagte mir, dass es in dem Raum finster war.

Wir stiegen die Treppe nach oben. Es gab dort eine Wohnungstür. Sie war geschlossen. Wahrscheinlich hatte man hier oben von der Razzia noch gar nichts mitbekommen.

Milo legte seinen Daumen auf die Klingel. Und es dauerte keine drei Sekunden, dann wurde die Tür geöffnet. Ein rothaariger Bursche mit Bürstenschnitt und den Schultern eines Mister Olympia füllte das Türrechteck aus. »Was wollt ihr?«, fragte er unfreundlich. »Diese Räume sind Privat und …«

Mir war klar, dass man hier nicht so ohne Weiteres reinkam. Da wir Zivilkleidung trugen, war davon auszugehen, dass uns der Bursche für Zocker hielt, die einen Tipp bekommen hatten, die aber nicht – aus welchen Gründen auch immer – willkommen waren.

Als ich aber meine ID-Card zückte und sie dem stiernackigen Rotschopf vor die Nase hielt, wurden seine Augen weit. Er verschluckte sich, grunzte eine Verwünschung, trat schnell zurück und wollte die Tür zuwerfen, doch ich stellte meinen Fuß hinein und so schwang das Türblatt wieder auf. Der Muskelmann wollte sich herumwerfen.

Ich schnappte ihn am Hemdkragen. »Moment!«, stieß ich hervor. »Nicht so schnell. Lassen Sie uns auch mitkommen.«

Der Bulle war von mir zurückgerissen worden, jetzt warf er sich herum und schlug nach mir. Ich duckte mich, und die Faust radierte über meinen Kopf hinweg. Wenn er mich getroffen hätte, würde er mir sicher das Nasenbein zertrümmert haben.

Mit einem Fußfeger holte ich den Burschen von den Beinen. Damit hatte er nicht gerechnet. Ich erkannte es an seinem erschrecken Gesichtsausdruck, als er plötzlich das Gleichgewicht verlor, gegen die Wand fiel und sich dann lang auf den Boden legte. Ein erschreckter Laut entrang sich ihm. Er fand nicht einmal die Zeit, sich mit den Armen abzufangen.

Milo bückte sich und bog Mr. Rotkopf den linken Arm auf den Rücken. Eine Handschelle klickte, im nächsten Moment die zweite und der Türsteher, oder als was er auch immer fungierte, war schachmatt gesetzt. Milo und Coburn stellten ihn auf die Beine. Er atmete stoßweise durch die Nase, wenn Blicke töten könnten, wäre ich jetzt tot umgefallen.

Das alles innerhalb weniger als einer halben Minute abgelaufen.

Wir befanden uns in einem schmalen Flur, der gut fünf Yards lang war. Links und rechts zweigten Türen ab. Von der Apartmenttür aus hatten wir keinen Einblick in den dahinterliegenden Raum. Aber auch wir konnten nicht gesehen werden. Und unsere kleine Meinungsverschiedenheit mit dem Gorilla war fast lautlos vonstatten gegangen. Bei den wenigen Geräuschen, die zu vernehmen gewesen waren, war kaum zu befürchten, dass jemand in dem ehemaligen Apartment die richtigen Schlüsse gezogen hatte. Die Kerle waren sicher auch viel zu sehr in ihr Spiel vertieft.

Stimmengemurmel war zu vernehmen. Ich glitt bis zur Ecke des Flures und konnte einen Blick in das ehemalige Wohnzimmer der Wohnung werfen. Da standen fünf Tische. Um jeden saßen Männer herum. Lampen, die über den Tischen von der Decke hingen, sorgten für Helligkeit. Zigarren- und Zigarettenrauch wogte dicht und hing in Schlieren um die Lampen.

Die Kerle spielten Karten. Vor jedem von ihnen lagen Bündel von Dollarnoten und stapelten sich Münzen. Soeben sagte einer der Männer. »Noch eine Karte.« Irgendwo erscholl ein Fluch, dann klatschte ein kleiner Packen Karten auf den Tisch. »Heute ist nicht mein Tag!«, schimpfte einer der Zocker.

Jetzt sah man uns. Milo und Coburn waren neben mich getreten. Nach und nach richteten sich die Augen aller Anwesenden auf uns. Im Raum herrschte plötzlich Atemlosigkeit.

»FBI New York!«, rief ich in die eingetretene Stille hinein. »Bleiben Sie auf Ihren Plätzen und legen Sie die Hände auf den Tisch.«

Jack Coburn sprach jetzt leise in sein Mikrofon.

Einige Polizisten, die Coburn in die erste Etage beordert hatte, erschienen. Zwei von ihnen übernahmen den Rotschopf und führten ihn ab. Wir überließen den Kollegen das Feld und stiegen hinauf in die zweite Etage.

Dort bot sich uns ein ähnliches Bild. Einige der Spieler wanden sich wie Würmer, wenn wir ihre Ausweise sehen wollten und ihre Namen erfassten. Gewiss war so manche treusorgende Ehefrau der felsenfesten Überzeugung, dass ihr Mann in einer geschäftlichen Angelegenheit unterwegs sei oder an seinem Arbeitsplatz Überstunden schob. In Wirklichkeit gab er sich dem zwielichtigen Vergnügen des Glücksspiels hin.

Die Türsteher und den Geschäftsführer führte man in Handschellen ab. Die Spieler wurden in Gruppen aus dem Gebäude gebracht und in Transporter dirigiert, die sie zum Police Department brachten, wo sie verhört werden sollten.

Milo, Jack Coburn und ich fuhren nach Clinton in die 55. Straße, in der Antonio Benito eine komfortable Penthousewohnung besaß. Ihn festzunehmen war nur eine Formsache. Wir holten ihn aus dem Bett. Das Girl, das er bei sich hatte, war entsetzt und weinte.

Benito brachten wir ins Field Office, wo wir noch in der Nacht verhörten. Wir mussten auch ein Verhaftungsprotokoll anfertigen. Innerhalb von vierundzwanzig Stunden nach seiner Verhaftung hatte Antonio Benito nämlich das Recht auf eine Anhörung, anlässlich welcher der Haftrichter zu entscheiden hatte, ob er in polizeilichem Gewahrsam bleibt oder gegen Kaution auf freien Fuß gesetzt wird. Unser Protokoll sollte dem Richter als Entscheidungshilfe dienen.

Benito hatte das Recht zu schweigen. Davon machte er Gebrauch. Das heißt nicht, dass er den Mund gehalten hätte. Er beschimpfte uns und verlangte lautstark nach seinem Rechtsanwalt. Also ließen wir ihn abführen und in Gewahrsam nehmen.

Dann telefonierte ich mit Jack Coburn, der zusammen mit einigen Kollegen erste Verhöre im Police Department durchführte. »Die Spieler sind geständig«, sagte er. »Die meisten von ihnen machen sich fast in die Hosen vor Angst. Sie können einem fast Leid tun.«

»Was ist mit dem Personal?«

»Das haben wir noch nicht vernommen. Hat Benito eine Aussage gemacht?«

»Ohne seinen Anwalt will er kein Wort von sich geben«, erwiderte ich. »Aber wenn wir die Geständnisse der Spieler und vielleicht auch des Personals haben, können wir ihn überführen. Schicken Sie mir die Vernehmungsprotokolle«, bat ich. »Wir werden Sie, Benito betreffend, auf dem Laufenden halten.«

»Vielen Dank – und gute Nacht«, sagte Coburn.

Ich legte auf.

In Gemeinschaftsarbeit fertigten wir das Protokoll bezüglich der Razzia und der Festnahme Benitos, wobei Milo mir die Arbeit des Tippens überließ.

»Was machen wir nun mit dem angebrochenen Abend?«, fragte ich, als das Protokoll fertig und mit einigen Mehrfertigungen ausgedruckt war, und schaute Milo an.

Er grinste. »Um diese Zeit kommst du kaum noch in ein vernünftiges Lokal. Das Mezzogiorno hat längst geschlossen. Wir werden also hungrig zu Bett gehen müssen.«

Ich warf einen Blick auf das Ziffernblatt meiner Armbanduhr. Es war drei Uhr vorbei. »Du hast Recht«, sagte ich. »Morgen früh müssen wir wieder fit sein. Also beschließen wir es für heute.«

Ich fuhr meinen Computer herunter, dann verließen wir unser Büro und fuhren in die Tiefgarage. In der Nähe seiner Wohnung setzte sich Milo ab, dann fuhr ich nach Hause. Ich schlief in dieser Nacht ruhig und tief. Wir hatten einen Erfolg zu verzeichnen gehabt und das vermittelte das Gefühl einer tiefen, psychischen Befriedigung.

2

Will Hollow rannte um sein Leben. Zwei Männer verfolgten ihn. Nachdem sie per E-Mail mit Chi Wong einen großen Rauschgiftdeal vereinbart hatte, war Hollow von Boston in den Big Apple gekommen.

Er war um Mitternacht mit Chi Wong verabredet gewesen. Sie wollten sich beim buddhistischen Tempel in der Mott Street treffen. Dort wollte Hollow zehn Kilogramm reines Heroin von Chi Wong in Empfang nehmen.

Es war eine Falle. Hollow gehörte einer Mafia an, die den Rauschgifthandel in Boston kontrollierte. Die Chinesenmafia New Yorks aber streckte ihre Hände nach Boston aus – sie wollte dort Fuß fassen und das illegale Geschäft mit dem Verbrechen an sich reißen. Ein chinesischer Dealer, der der Bostoner Mafia in die Hände gefallen war, hatte den Namen Chi Wong genannt.

Die Bostoner Mafia schickte Hollow. Er sollte Chi Wong erschießen. Ihn hielten die Verbrecher für den New Yorker Drogenboss. Darum verabredete sich Hollow mit dem Chinesen, um angeblich Rauschgift zu kaufen.

Aber Chi Wong war nicht alleine gekommen. Plötzlich sah sich Hollow zwei Leibwächtern gegenüber, als er seine Pistole ziehen wollte, um dem Chinesen eine Kugel zu servieren.

Hollow hatte die Flucht ergriffen, ohne einen Schuss abgegeben zu haben. Die Angst vor den Chinesen peitschte ihn vorwärts. Seine Füße schienen kaum den Boden zu berühren. Passanten, die trotz der fortgeschrittenen Stunde den Gehsteig bevölkerten, wich er aus oder stieß sie einfach zur Seite. Einige kernige Beschimpfungen folgten ihm. Hinter sich hörte er das Getrappel der Schritte seiner Verfolger. Seine Lungen begannen zu stechen, sein Atem flog, und dann kam auch noch das Seitenstechen. Mit seiner Kondition war es nicht zum Besten bestellt.

In Hollow saß noch der Schreck über das unerwartete Auftauchen der beiden Kerle. Sie hatten in den Büschen des Parks hinter dem Buddhistentempel gesteckt. Er hatte die Pistole ins Schulterholster zurückgestoßen und Gas gegeben, denn wie hätte er begründen sollen, dass er ohne Geld – abgesehen von den etwa fünfhundert Dollar, die er in der Tasche hatte – zu einem Rauschgiftgeschäft gekommen war?

Er flitzte die Water Street hinunter und wollte den Corlears Hook Park erreichen, um sich dort zu verstecken. Im Park, davon war er überzeugt, konnte er seinen Verfolgern entkommen.

Er schaffte es nicht. Plötzlich erhielt er einen derben Stoß in den Rücken, er stolperte und stürzte. Schmerzhaft rieben seine Handflächen über die Betonplatten des Gehsteiges. Er schrie auf. Die beiden Chinesen hatten ihn eingeholt. Es handelte sich um durchtrainierte Bodyguards, denen der von einem nicht gerade gesunden Lebenswandel gezeichnete Gangster kaum etwas entgegenzusetzen hatte.

Sie zerrten ihn auf die Beine. »Seid ihr Bullen?«, knirschte er. Seine Handflächen brannten wie Feuer. Sie waren aufgeschürft und bluteten.

Er bekam keine Antwort. Einer der Chinesen griff unter seine Jacke und angelte sich sein Schießeisen. Dann dirigierten sie ihn den Weg zurück, den sie gekommen waren. Passanten beobachteten sie, aber niemand schritt ein. Entweder die Zuschauer hielten dies auch für einen Polizeieinsatz, oder sie hielten es mit den drei weisen Affen; nichts hören, nichts sehen, nicht sprechen.

Sie erreichten die dunkle Stelle wieder, an der der Deal hätte stattfinden sollen. Da stand der Wagen des Chinesen. Es war ein schwerer Lexus. Hollow musste sich auf den Beifahrersitz setzen. Einer der Chinesen setzte sich hinter ihn und drückte ihm die Mündung einer Pistole gegen die Schläfe. Chi Wong nahm ebenfalls auf dem Rücksitz Platz. Der dritte Chinese klemmte sich hinter das Lenkrad, ließ den Motor an und fuhr los.

»Warum bist du abgehauen?«, fragte Chi Wong.

»Als ich die beiden aus den Büschen kommen sah, bekam ich es mit der Angst«, antwortete der Amerikaner.

»Du lügst. Wir wissen, dass du nach New York gekommen bist, um mich zu erschießen.«

Schlagartig trocknete Hollows Hals aus. Er schluckte und hatte das Gefühl, dass ihn eine unsichtbare Hand würgte. »Wie – wie kommst du darauf?«, fragte er mit belegter Stimme.

»Ich weiß es eben. Warum warst du erpicht darauf, dass ich alleine komme?«

»Ich wollte keine Zeugen dabei haben«, sagte Hollow und räusperte sich. Der Knoten, der in seinem Hals saß, würgte ihn. Seine eigene Stimme kam ihm fremd vor.

»Keine Zeugen für den Mord an mir, wie?«

»Für den Deal.«

»Wo hast du das Geld für den Stoff?«

Hollow überlegte krampfhaft, was er darauf antworten sollte. Einige Sekunden verstrichen, in denen er eine Antwort im Kopf formulierte, dann erwiderte er: »Ich wollte mich erst von der Güte des Heroins überzeugen. Wer kauft schon die Katze im Sack?«

Chi Wong lachte. »Ihr habt in Boston Li Laotse-ten geschnappt. Es ist mir zu Ohren gekommen. Man muss eben seine Fühler nach allen Richtungen ausstrecken. Li hat euch von mir erzählt. Wer ist dein Boss?«

»Du irrst dich«, beteuerte Hollow. »Ich weiß nichts von diesem Li Laotse-ten. Ich wollte mit dir ein Geschäft machen. Zehn Kilo Heroin …«