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Ihre Wut gibt Phil Kraft nicht aufzugeben. Nach Ropes Verrat muss sie ausgerechnet an Jays Seite London verlassen, um sich vor dem Foedus in Sicherheit zu bringen. Sie ist ihrem Kerker entkommen. Sie hat ihre Kräfte entfesselt. Sie muss ihre Furcht besiegen und den Seelensturm kontrollieren. Wird sie die Kraft beherrschen oder alles zerstören? Lest den zweiten Teil der spannenden Vampir - Trilogie und taucht ein in eine seelenlose Welt voller Dunkelheit.
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Seitenzahl: 392
Veröffentlichungsjahr: 2022
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Jason
Philomena
Jason
Philomena
Jason
Philomena
Jason
Philomena
Jason
Philomena
Jason
Philomena
Jason
Philomena
Jason
Rope
Philomena
Jason
Philomena
Jason
Philomena
Jason
Philomena
Jason
Philomena
Jason
Philomena
Jason
Philomena
Jason
Philomena
In diesem Buch
Gehört sie dir, Rope? Sie hat sich noch nicht entschieden…, hallt es immer wieder durch meinen Schädel.
Ich bin kein Ausbilder, auch wenn ich das nicht zum ersten Mal mache, seit Rope mich verwandelt hat. Ich bin ein Mörder. Ein Killer. Aufspüren, Kämpfen und Töten bestimmen meinen Tod, denn darin bin ich fucking gut. Dann kam die Nacht in Aberdeen und damit meine Aufgabe, meine einstweilige berufliche Umorientierung.
Sieben verfickte Jahre habe ich mich dieser grauäugigen Raubkatze verschlossen. Nur auf den kleinen, reizbaren Quälgeist in ihr reagiert. Meine Wut, meine sadistische Seite an ihr ausgelebt. Ganz meine untote Natur an ihr ausgelassen und strafen wurde eins meiner Hobbies. Das erfreuliche an diesem Hobby: jeder macht Fehler, jeder.
Und ich habe reichlich Fantasie. Was sich echt verschissen gut ergänzt und verhindert, dass mir langweilig wird. Sozusagen der Chili in meinem unsterblichen Dasein. Während Rope immer der ruhige, kontrollierte von uns beiden ist, bin ich der aggressive und impulsive Charakter. Und jetzt? Ich darf Phil nicht mehr als ein verschissener Freund sein. Mehr nicht!
Scheiße! Trotzdem hat sich die kleine Mistkröte in mein totes Herz gekämpft. Du liebst sie, Jay. Ich weiß es... Nein! FUCK! Sie gehört Rope! Ich weiß einfach, dass es so ist, selbst wenn sie sich noch nicht entschieden hat. Ich kenne sein fucking Monster und ich habe es in den letzten Nächten immer häufiger in seinen Augen gesehen. Ich werde sie nicht anfassen.
Sie wird nicht leiden, weil ich mich nicht beherrschen kann. Sie hat unter mir genug gelitten. Denn sobald Rope es herausfindet, wird er sie strafen und ihr gleichzeitig zeigen, wem sie gehört, wen sie will, ihr Geist würde brechen wie trockenes Holz. Denn für Rope, für sein Monster, ist Strafe kein Hobby. Es ist sein Leben. Vielleicht hat sie sich noch nicht entschieden, aber sie hat sich ihm hingegeben. Ich habe es an ihnen beiden gerochen, in ihren Augen gesehen und in seinen, es mir sogar anhören müssen.
Den Streit zwischen den beiden und etwas später Philomenas entrückte, seufzende Laute, als er sie nahm. Sie lieben sich, aber checken es einfach nicht und gerade sind die beiden auf dem besten Weg in ein verschissenes Drama voller Missverständnisse und unausgesprochener Scheiße.
Genau! Daran muss ich festhalten! Und nein – zwischen mir und ihr ist es definitiv nicht wie bei Marlies damals. Marlies war echt hübsch, tolle Figur, aber ich habe sie nie als sexuell anziehend empfunden. Eher als nervig und lästig, so wie meine verfickte kleine Schwester damals, als ich noch ein Mensch war. Naja, vielleicht dann, wenn ich mit ihr auch aufgewachsen wäre und mein Vater mich nicht mit zwölf Jahren vor die Tür gesetzt hätte.
Marlies hat sie echt gut ersetzt und ich habe sie geliebt, darum kann ich Rope die Scheiße auch einfach nicht verzeihen, die er mit ihr abgezogen hat. Wir waren füreinander da, hatten Spaß, Abenteuer, Nächte voller Blut und Gelächter und sie hatte Rope, der sich zu einer eifersüchtigen, besitzergreifenden Bestie entwickelt hat über die Jahre.
Einer Bestie, die sie an die Grenzen ihrer Psyche getrieben hat, die sie an ihrer Liebe hat zweifeln lassen, die sie von Abgrund zu Abgrund getrieben hat, mit Druck, mit Schmerz, bis sie endlich ging, endlich eine neue Liebe fand. Scheiße! Und obwohl Rope weiß, dass es für mich anders ist, als mit Marlies, gibt er Phil frei und vertraut sie mir an.
So gesehen muss ich sie vor mir und Rope schützen, denn so tief hat er noch nie für jemanden empfunden, schätze ich. Zumindest nicht seit ich ihn kenne. Ein fucking Durchbruch - eigentlich. Aber das geht mich nichts an! Egal wie fucking hilflos sie vorhin aussah, als sie aus Declans Bruchbude kam und auf mich zu stolperte. Das hat nichts mit Ropes und ihren Gefühlen zu tun.
Ich habe sie gewarnt, ich habe ihr gesagt, dass sie ihm gehören wird, wenn sie sich für ihn entscheidet. Und er? Will sie nicht beeinflussen, will ihr ihre Freiheit noch nicht nehmen, obwohl er sie für sich beanspruchen sollte. Es hat Rope sicher nicht gefallen zu erkennen, dass er in mir dieses Mal einen verfickten Konkurrenten hat. Dass auch ich – sie will.
Fuck! Nein! Ich bin nicht Ropes Konkurrent! Ich werde die Situation nicht ausnutzen! Ich werde sie einfach wieder aussperren. Genau! So wie früher, so wie immer. Mein Blick fällt auf Phil. Wird scheiße hart.
Sie sagt nichts. Nichts, seitdem wir fucking London verlassen haben. Seitdem wir im Hotel angekommen sind, sitzt sie auf dem Bett und starrt zu Boden. Apathisch, abgekämpft, leer. Wäre ich ihr scheiß Lover, würde ich sie in die Arme nehmen, als Freund würde ich sie zumindest fragen, ob ich irgendwas für sie tun kann, aber das ist beides Rope. Das bin nicht ich.
Ich bin ihr Folterknecht. Ihr Scheißparasit. Das bin ich schon immer für sie gewesen. Also ist es auch scheißegal, was ich für sie empfinde, denn sie hasst mich tiefgreifend und innig, auch wenn wir uns inzwischen gut verstehen, ich gerne bei ihr liege und sie mir die Haare zaust. »Es wird bald Tag. Geh duschen und dann ins Bett.«, knurre ich sie möglichst unfreundlich an.
Sie knetet ihre Finger in ihrem Schoß und ihre Schultern beben. Der Gemma Veritatis blitzt auf ihrem Handgelenk und die silbernen Aderreliefs drumherum schimmern wie Quecksilber im trüben Licht der Nachttischlampe. Ich rieche ihre Nervosität, ihre erlebte Todesangst an ihr und ich sehe die Leere, die in ihr ist, seit wir Rope am Gate zurückgelassen haben.
»Scheiße, Phil! Bist du taub!?«, sage ich etwas lauter und ihr leerer Blick zuckt zu mir. Genau, hier sitzt dein Lieblingsarschloch. Sie fühlt sich zerbrochen, zerrissen, zerschunden, aber ich kenne sie. Ich weiß, was sie verkraftet, besser wie kein anderer. »Geh duschen! Du hattest lange genug Zeit zum stumm herumsitzen! Jetzt geh stumm duschen.«, ranze ich pissig.
»Declan ist der Mörder meiner Eltern! Rope und du, ihr wusstet es.«, faucht sie anklagend. Fuck, wie hat sie es nur erfahren!? »Hat Rope es dir gesagt?«, antworte ich gedehnt. Ich weiß, heute ist sie nicht mehr in der Stimmung für Antworten.
Nur noch extreme Situationen können ihr jetzt eine Reaktion entlocken. Tränen bahnen sich ihren Weg aus ihren Augen und laufen ihre Wange hinunter. Es stört mich nicht, denn ich habe zu viele Frauen weinen sehen. »Nein. Declan und Natalja haben darüber gesprochen. Du wusstest es, oder?« Eingehen werde ich darauf auf keinen Fall, zumindest nicht jetzt.
»Oder?«, hakt sie nach. »Was ändert das? Nichts! Und jetzt: Geh! Duschen! Mistkröte!«, knurre ich und werde lauter. Wütend funkle ich sie an. »Ich sitze hier solange ich will!«, antwortet sie trotzig und hält ihr Handgelenk mit dem Stein in meine Richtung.
Nichts passiert. Ich habe mich nicht mal angespannt und stelle gerade fest, dass ich noch immer der Meinung bin: wenn der Tod endet, endet er. Das ist gut. Sicher eine gute Grundstimmung bei dem was vor mir liegt mit ihr. Sie hat ihre Kraft noch nicht im Griff. Sie wird es lernen, was auch immer dabei herauskommt, wie auch immer das dann aussieht.
Rope ist der Geschichtsfan von uns beiden, er kennt die Prophezeiung in und auswendig. »Nimm den Arm runter, du bist nicht Wonder Woman.«, verlange ich gelassen. Sie mustert mich feindselig und – stumm - natürlich.
Also stehe ich auf, weil ich einfach keine Angst vor dir habe, weil du immer getan hast, was ich verlange, Prinzessin. »Beweg dich oder soll ich mit dir in das verfickte Badezimmer kommen?«, verklingt meine Stimme kalt und – warnend. Phil nennt es meine Psychostimme. Ich muss sie reizen, ich kann nicht anders!
Es ist unser fucking Spiel, seit sieben Jahren und ich werde jetzt nicht damit aufhören, selbst wenn es sogar richtig ernst für mich werden kann. Wer weiß, vielleicht verwandelt sie mich wirklich mit einer falschen Bewegung in ein Häufchen Staub. Was für ein Kick!
Ganz mein Mädchen lässt sie sich aus der Reserve locken. »Traust du dich das, Jay?«, stürmisch blitzen ihre Iriden auf. Alter, wie geil müssen ihre Augen aussehen, wenn sie mich von unten ansieht, während sie meinen Schwanz tief in ihrem…böser Jay! Ich konzentriere mich und verkneife mir ein Grinsen. Bin schon bei ihr, packe grob ihren Arm und schleife sie hinter mir her ins Bad.
»Du Scheißparasit! Lass mich los! Ich will nicht!«, schreit sie protestierend los und boxt mir mehrmals hysterisch und ziemlich halbherzig auf die Schulter. Sie halten zu wollen ist normalerweise so, als würde man versuchen einen wütenden Wolf zu halten. All ihre Muskeln spannen sich an, sie dreht und wendet sich, schnappt, schlägt und tritt um sich wie eine wildgewordene Bestie. Normalerweise, heute habe ich es wohl nur mit der Welpenausgabe zu tun.
Sie ist schwach, sie hat gelitten. Verletzen mich ihre Worte? Ja, wenn ich es zulassen würde. Aber das tue ich nicht, sie wird sich jetzt beruhigen! JETZT! »Bitte! Bitte, Jay! Kein Wasser! Ich will nicht…« Sie wird, denn ich habe die Kontrolle, nicht sie! Noch nicht. »Hör auf! LASS MICH, DU WICHSER!« Ihr Herz rast, ihr Blut rauscht und ich rieche Panik, nicht gut. Sie muss sich fangen.
Ich reiße den Duschvorhang zurück, schmeiße sie in die Wanne und stelle das verfickte Wasser an. Sie quietscht und will aufstehen, hustet, schluckt Wasser und gurgelt, zappelt wie verrückt, doch ich drücke sie zurück in die Wanne und das Wasser prasselt kalt auf sie herab. »Beruhige dich, Mistkröte!«, knurre ich böse, packe sie an den Schultern und lass den Vampir raus.
Meine Zähne verlängern sich, meine Augen werden schwarz wie die Nacht und das weiße darin verschwindet. »Ruhig! Jetzt! Philomena!« Erschrocken weitet sich ihr Blick. Das hat sie lange nicht mehr von mir gesehen und es wirkt. »Jay! Geh weg, schnell!« Oder auch nicht? »Was?!« »Das Amulett.«
Mein Blick fliegt zu dem Stein. Er sieht aus als würde Rauch darin wirbeln und kleine Funken durchziehen ihn. Der Seelensturm. »Ich sehe alles schwarz-weiß - und dein Herz ist…so hat es…geh! Bitte!«, schreit sie hysterisch. Fuck! Vorsichtshalber lasse ich sie los und weiche ich zurück. »Aber du wirst duschen.«, stelle ich streng fest.
»Ja! Jay, bitte. Ich will dich nicht aus Versehen vernichten.«, fleht sie mich an. Irritiert ziehe ich die Brauen zusammen. »Ok.« Ich gehe rückwärts Richtung Tür. »Und beruhige dich.«, murmle ich, als ich sie zwischen uns schließe.
Was heißt, dass sie mich nicht aus Versehen vernichten will? Will sie es etwa mit fucking Absicht tun? Ok, ok. Vielleicht reagiere ich jetzt doch ein bisschen empfindlich. Scheiße, Mann! Das Wasser wird abgestellt und es dauert noch eine Weile, bis sie in ein Handtuch gewickelt wieder ins Schlafzimmer kommt. Ihre Haut ist rosig und sie duftet nach Duschgel und Phil.
»Meine Klamotten sind nass, ich habe sie aufgehängt, aber nichts zum Wechseln da drin.«, brummt sie. Stolz und aufrecht geht die Schönheit an mir vorbei und versucht gleichzeitig das Handtuch zu halten und in ihrer Reisetasche nach einem Shirt und einer Hose zu wühlen. Ihre schlanken Waden tänzeln dabei irgendwie sexy herum und ich schaffe es nicht das zu ignorieren - fuck.
Sie hat sich beruhigt, aber mich kann sie nicht täuschen, es geht ihr mies und mir auch irgendwie, weil ich grade im Bad keine Kontrolle mehr hatte. Wahrscheinlich war es ein fucking Fehler ihr zu sagen, dass ich sie heiß finde. Daran muss es liegen. Aber was habe ich riskiert damit? Nichts. Sie hat nur Augen für Rope und das ist richtig! Das ist gut so, Allingson!
Denn hättest du mich so angesehen, wie du ihn ansiehst, Prinzessin…würdest du mir gehören, würde ich dich so wie du bist packen und aufs Bett werfen und dann…Fuck, nein! Sie dreht sich zu mir und ich lasse meinen Blick über sie gleiten, ich kann nicht anders, sie sieht so perfekt aus und ich habe sie so geschaffen.
Kein Gramm Fett, die Haut straff und sehnig, mit kleinen explosiven Muskeln an den richtigen Stellen. Als sie damals zu uns kam hätte ich nie gedacht, zu was für einer Frau sie wird. Sie war faul, lahm und moppelig. Sie ist nichts mehr davon.
»Hast du dich beruhigt?« »Ja.« »Also laufe ich nicht mehr Gefahr aus Versehen vernichtet zu werden.« »Ich will dich gar nicht vernichten.«, gesteht sie kleinlaut, ein Zittern geht durch ihre Muskeln. »Klasse.«, fauche ich trotzdem und ignoriere, wie zerbrechlich sie aussieht. Sie ist nicht schwach, nur verschissen müde, rede ich mir ein. Muss sie sich so anstellen, rege ich mich innerlich künstlich auf, damit ich bei Verstand bleibe.
»Sorry, Jay. Hab’s noch nicht im Griff, diese Kraft. War alles ein bisschen viel.«, und beruhige mich. »Schon gut. War eine scheiß Nacht.« Fuck, so wird das nichts. »Ja.« Unruhig tritt sie von einem Fuß auf den anderen. »Was ist?« »Ich will mich anziehen.« Tja. Tu dir keinen Zwang an, Mistkröte. Mein Blick wird dunkel, bei dem Gedanken an ihren nackten Körper.
Ihre sanften Rundungen haben sich mir ins Hirn gebrannt, nicht erst seitdem ich ihr den verschissenen Unterschenkel rasiert hab. Ich habe sie davor schon nackt gesehen aber das war gefühlt ewig her und da hatte sie definitiv noch nicht so weibliche Formen und doch kenne ich jeden Zentimeter ihres Körpers, weiß, wie er sich anfühlt, ihre Haut, das Beben ihrer Muskeln, alles.
Und eigentlich sind Beziehungen zu Menschen schwierig, aber machbar. Man muss sich nur rechtzeitig verabschieden. Sei es nach einer Nacht oder nach ein paar Jahren, aber der Tag kommt unweigerlich und er muss kommen, noch bevor der Altersunterschied offensichtlich wird, denn, naja, die Menschen stehen auf die ewige Jugend.
Aber was denke ich da eigentlich, denn ehrlicherweise bin ich einfach nicht der treue, monogame Typ, der auf der Suche nach was Festem durch die Ewigkeit turnt. Die Vorstellung von einer Gefährtin an meiner Seite habe ich lange ad acta gelegt.
FUCK! Ihr Herzschlag wird schneller, weil sie denkt, dass ich sie zwingen werde sich vor mir umzuziehen. Nicht gut. »Vergiss es, ich bin duschen.« Einen Wimpernschlag später bin ich im Bad.
Als ich zurückkomme liegt sie im Bett, den Rücken zu mir stellt sie sich schlafend. Ich checke mein Handy. Eine Nachricht von Rope. Ich texte ihm, dass wir gut angekommen sind und er sich keine Sorgen machen muss. Er schreibt, dass er das nicht kann und ich antworte ihm mit einem, »Chill. Seelensturm hat sich nochmal gezeigt. Werden nicht ewig weg sein.«, plus einem Wirbelsturm- Emoji und dem Daumen hoch, dann schalte ich das Ding ab.
Selbstverständlich habe ich mir unter der Dusche, der verfickt kalten Dusche, nochmals fest vorgenommen, sie ab jetzt nicht mehr an mich heran zu lassen, denn Rope liebt sie und ich werde ihnen nicht wehtun – Ende Gelände. »Du schläfst nicht. Ich kann es hören, Mistkröte. Rutsch rüber.«, raune ich und gehe auf das Bett zu.
Deswegen ist es auch kein Problem mich zu ihr zu legen. »Du willst bei mir schlafen?«, fragt sie matt und sieht mich mit ihren großen Augen an. Mein Daumen zuckt bei dem Gedanken daran, wie ich ihn über ihre sicher weiche Unterlippe gleiten lasse. Fuck. Nein! Nein, ich hab’s im Griff. Schaffe ich locker. Ich bin cool.
»Weder bin ich der Typ für die Couch, noch steht hier ein zweites Bett rum, also ja: ich will mich zu dir legen. Jetzt zier dich nicht und mach Platz, wir liegen auch zusammen auf dem Sofa.« Auch wenn das echt etwas völlig anderes ist. Sie sagt kein Wort, schlingt aber die Decke fester um sich und bewegt sich.
Ich grinse und weil ich ein Arsch bin, greife ich nach der Ecke des Lakens und ziehe es mit einem Ruck in meine Richtung, als ich mich zu ihr lege. Durch den völlig unvorhergesehenen Schwung prallt sie an meine Seite und ihre warmen Hände stützen sich schnell an meiner nackten Brust ab. »Jay!«, keucht sie vorwurfsvoll und ich sehe, wie ihre Augen über meine nackte Brust gleiten, bevor sie die Finger zurückzieht, als ob sie sich verbrannt hätte.
Was ist, Prinzessin, das siehst du doch nicht zum ersten Mal? »Husch! Verschwinde auf deine Seite, Mistkröte. Ich hab unter dem Handtuch nichts an.«, grinse ich, drehe mich demonstrativ von ihr weg und knipse das Licht aus.
Ich bin vor Jay wach. Keine Kunst, denn ich habe so gut wie nicht geschlafen. Kann dem Horror, der in mir abgeht, nicht entkommen. Wenn ich eingenickt bin, quälten mich diffuse Alpträume, die nur eines gemein haben: Wasser. Ich bin gefühlt hundertmal ertrunken und bin mindestens genauso oft aufgeschreckt, weil ich keine Luft mehr bekam.
War ich wach, dachte ich an Rope, an seine zärtlichen Blicke, an seine kalten Blicke, was wir gesprochen haben, was er gesagt hat und das dritte Problem, das mich wachgehalten hat: Jays Körper, an den ich immer wieder stoße. So wie auch jetzt.
Jay weiß nicht, was er mir heute Morgen angetan hat. Mich unter der kalten Dusche, dem fließenden Strahl, festzuhalten. Die Erinnerungen an das was nur Stunden zuvor geschehen ist, noch allgegenwärtig. Meine aufkommende Panik und schließlich die Dunkelheit, die mich durchdrang, so wie bei Declan. Jays Herz, nicht mehr als ein purpurnes, samtenes Pulsieren und die bittere Erkenntnis, dass ich ihn nicht verlieren will, nicht verlieren kann.
Meine einzige ätzende Konstante. Die für mich da war in dem Horrorhaus als mentaler Begleiter, die mich in seine Arme geschlossen und gehalten hat, die mich seit sieben Jahren nervt.
Es hat mich einiges an Überwindung gekostet, unter dem prasselnden Wasserstrahl zu bleiben, mich auszuziehen, das Nass auf meinem Körper zu fühlen, zu atmen, gegen die psychischen Schmerzen, die Qualen, anzukämpfen, die es wieder und wieder heraufbeschwor.
Jay weiß es nicht und nichts von dem, was sie mir jemals angetan haben hat sich so tief in mich hineingefressen wie das, was ich letzte Nacht erlebt habe. Todesangst. Folter. Vergewaltigung. Dunkelheit. Brennende Kälte.
Ich drehe mich um und stelle fest, dass ich zwischen Jay und der Wand eingeklemmt bin. Mein Blick fällt auf sein entspanntes Gesicht. So habe ich ihn noch nie gesehen. Ruhend. Er sieht so jung aus, so trügerisch unschuldig. Wäre der Schatten seines Dreitagebarts nicht, würde ich ihn nicht viel älter schätzen, als ich es bin. Sein Haar hängt ihm wild in die Stirn und seine Oberlippe zuckt etwas. Träumt er? Können Vampire träumen?
Sich vorzustellen was Jay träumt ist mir jetzt eine Spur zu gruselig. Ich hebe die Decke an und schwinge vorsichtig mein Bein über ihn, um ihn nicht zu stören und drücke mich hoch. Als ich über ihm hocke, packen seine Hände schnell nach meinen Hüften und er dreht sich unter mir. »Wohin gehts?«, murmelt er und klingt dabei völlig verschlafen. »Nur pissen.«, brumme ich verstört, weil ich ziemlich gut fühlen kann, was bei ihm unter der Decke abgeht.
Er grinst anzüglich, weil er checkt wie befangen ich grad bin. »Keine Sorge, das ist normal, Mistkröte. Das hat nichts mit dir zu tun.« Dann schieben mich seine Hände von sich. So schnell, dass ich fast aus dem Bett falle. »Leck mich Jay, ich glaub dir ohnehin nicht, dass du mich heiß findest. Alles Lüge!«, murre ich und geh ins Bad.
Wir gehen tatsächlich raus. Obwohl ich so pissig drauf bin. Scheiße! Ich kann es nicht glauben, will aber auch nichts zu Jays Vorschlag, uns was in der Stadt zu essen zu besorgen, sagen, weil ich Schiss habe, dass ich mir die Chance dann versaue.
Er macht mir natürlich klar, dass er mir die Wahl lässt, probe ich einen Aufstand oder will abhauen, wird er ein kleines Massaker veranstalten und wir würden aus der Stadt verschwinden, aber momentan fehlt mir die Lust für einen weiteren Fluchtversuch. Also schlendern wir Seite an Seite los. Ja, wir schlendern und nein, ich muss nicht den Blick gesenkt halten.
Er fasst nach meiner Hand, als wir das Hotel verlassen und kurz zucke ich zusammen bei der vertrauten Berührung, die mich an Rope denken lässt. Aber mein Lieblingsdrecksack lächelt mir nur aufmunternd zu und nimmt mich mit sich. Meine Schultern entspannen sich und hey, ich genieße es, denn schließlich weiß ich ja nicht, ob ich je wieder die Gelegenheit dazu haben werde.
Dover ist eine nette kleine Hafenstadt. Ich rieche das Meer und genieße die Menschen um mich. An einem kleinen Platz lässt er mich los und kramt in seiner Hosentasche. »Hier, Kohle. Da drüben kannst du dir was zu Essen besorgen.« Ich nehme den Zwanziger und stecke ihn ein. »Und du?« Er breitet die Arme aus.
»Mach dir um mich keine Sorgen, ich nehme mir hier etwas vom Running Sushi.« Ich beobachte die Menschen, die an uns vorbeilaufen und von Jay gerade zu einer Mahlzeit degradiert wurden. Angewidert mustere ich ihn. »Und wenn ich doch weglaufe.« Er soll keinen Menschen töten, lieber soll er mir nicht von der Seite weichen.
Er grinst mich an, fasst mich unvermittelt an den Schultern und zieht mich an sich. »Komm, mach uns allen die Freude. Vielleicht lass ich dir einen kleinen Vorsprung. Mal sehen, ob ich das Wettrennen gegen die Leute des Foedus gewinne. Aber sollten sie dich vor mir finden…«, sagt er warnend.
Ich schnaube und will mich von seiner Brust wegdrücken, aber Jay zieht mich näher an sich. »Der Stein ist mit mir verbunden, sie können mich nicht mehr umbringen.« »Vielleicht und vielleicht sehen wir sie gerade nicht, Phil, aber sie sind hier.«, flüstert er mir zu und beschwört damit genau die fucking Erinnerungen herauf, die ich seit ein paar Stunden versuche zu verdrängen.
Das Haus, ihre Gesichter, die Folter, spitze Finger in meinem Geschlecht, die Demütigung, die Wut, die Machtlosigkeit. »Töte keinen, du Scheißparasit.«, zische ich und er lässt mich los. Meine Muskeln beben und meine Hände zucken leicht. Jay sieht es, mustert mich eindringlich. »Dann sei besser schnell wieder hier, Mistkröte.«
Das werde ich, sagt ihm mein Blick, bevor ich mich umdrehe und zu dem Imbiss auf der gegenüberliegenden Straßenseite gehe.
»Was löst deine Kraft in dir aus? Mit dieser Frage sollten wir uns in erster Linie beschäftigen.« Wir haben uns auf die Mauer einer kleinen Brücke gesetzt und beobachten das Treiben. Ich kaue lustlos auf meinem Sandwich herum und zucke die Achseln. Soll er doch raten, ich will nicht darüber reden. »Wut?«, hakt er nach.
»Bist du wütend geworden als du bei Lys warst?« Ich ziehe die Brauen zusammen, nehme noch einen Bissen und starre auf den Asphalt vor mir. »Ekel vielleicht?« Ich werde nicht darüber reden, was in diesem Horrorhaus passiert ist, noch passieren hätte können. Wie erniedrigend es für mich war. Sie wollten mich umbringen, sie wollten einen Krieg wegen mir anzetteln.
»Wut kann es eigentlich nicht sein… Angst vielleicht?« Beharrlich ignoriere ich Jay weiter. Das lässt er sich natürlich nicht gefallen. »Falls du es vergessen hast, Mistkröte, meine Geduld kennt Grenzen.«, raunt er mir im nächsten Augenblick seine leise Drohung, sein unbedingtes Schmerzversprechen ins Ohr und ich zucke zusammen.
Er tut mir nichts, das weiß ich jetzt, zumindest glaube ich das. »Oh glaub mir, Jay, ich hab rein gar nichts vergessen!«, zische ich deshalb pissig. »Scheiße, perfekt - dann reiß dich jetzt endlich zusammen.«, grinst er einladend falsch. »Wir sind hier nicht auf einem Städtekurztrip.« »Ach nicht? Hast du nicht von Rom, Paris und New York geschwärmt?«, frage ich zynisch und leise, aber er beachtet meinen Kommentar gar nicht.
Wir waren schon immer gut darin uns zu ignorieren. »Wir müssen herausfinden, wie du deine Kräfte abrufst, wie du sie einsetzen kannst und wir müssen das trainieren. Da musst du mir doch Recht geben.« »Müssen, müssen, müssen – ich kanns nicht mehr hören.«, fauche ich. »Was ist denn bei dir falsch? Ich könnte dich vernichten und trotzdem bist du ganz wild drauf.«
»Ach und du nicht? Komm schon. Das ist doch spannend. Interessiert dich das echt nicht?« »Scheiße Jay! Lass mich zufrieden.« »Scheiße Mistkröte, nein! Ich werde dich nicht zufriedenlassen.« Er kickt mit seinem Fuß einen Stein weg und trifft ein vorüberfahrendes Auto.
Der Stein prallt nicht ab, wie es normal wäre, nein, er dringt wie ein Geschoss durch das Metall in die Karosse ein und mein Lieblingsdrecksack grinst, als der Fahrer ein paar Meter weiter seinen Wagen mit quietschenden Reifen stoppt, aussteigt und dann verwundert auf das kleine Loch in dem Metall stiert, bevor er kopfschüttelnd wieder einsteigt und davonfährt.
»Gestern, als ich dich in die Wanne geschmissen habe, wann hat es da angefangen? Was hast du vorher gefühlt?« Wieso kann er nicht einfach lockerlassen? »Was weiß ich, ich war wütend.« »Also ist doch Wut der Auslöser?«, fragt er zweifelnd nach und schiebt den Unterkiefer vor. »Seltsam.« »Warum?« »Weil du in den letzten verschissenen sieben Jahren ständig wütend auf mich warst oder auf uns und es ist nichts passiert.«
Er mustert mich nachdenklich von der Seite, steht auf und streckt mir seine kalte Hand entgegen, um mir aufzuhelfen, ich ignoriere seine Geste und komme auf die Beine. »Oder warst du nicht wütend auf uns?« Er steckt die verschmähte Hand in seine Hosentasche und wir gehen weiter. »Was heißt war…«, brumme ich leise, aber Jay übergeht meinen Kommentar, so wie gestern schon, als ich ihm vorgeworfen habe, dass Rope und er über den Tod meiner Eltern Bescheid wussten, so wie immer, wenn er auf was hinauswill.
»Daran kann es also kaum allein gelegen haben.«, überlegt er. Lag es auch nicht. Es war Panik gewesen, die ich gestern gefühlt habe, dann Wut, dann Hass, eine Mischung aus allem und dann – brennende Kälte, Dunkelheit, Stärke, Gewissenlosigkeit. Als Jay sich gestern verwandelt hat, in dem Horrorhaus als Declan über mich herfiel.
Panik, damit hat es angefangen und ich bin kein bisschen drauf versessen mich von Jay in Panik versetzen zu lassen. Fuck, echt nicht! Außerdem macht mir die Scheiße Angst. Was, wenn ich auf der schwarz- weiß Optik hängenbleibe. Nie wieder Farben sehe oder nur noch Vampire oder wenn ich auch Menschen verletze, weil ich es nicht unterscheiden oder kontrollieren kann.
»Kann ich Menschen damit verletzen?« »Hm?« »Mit meiner Kraft. Kann ich Menschen verletzen?«, brumme ich genervt. Jay zuckt die Achseln. »Rope ist der Spezialist für diese Prophezeiung. Aber es war immer nur von Vampiren die Rede, daher gehe ich davon aus, dass du keine Menschen einfach so hinrichtest.« »Und wenn ich durch die Kraft alle Vampire zerstöre?« Unbekümmert zuckt er die Achseln.
»Dann hättest du der Welt den größten Gefallen der Menschheit erwiesen, schätze ich.« Ich verdrehe die Augen. »Das ist nicht der Grund.« »Welcher Grund, Mistkröte. Lass mich teilhaben an deinen verwirrenden Menschengedanken.« »Er wollte mir diese Welt zeigen, mir die Unterschiede bewusst machen zwischen euch und dem Foedus.« »Rope?«
Mein Innerstes zieht sich zusammen, als ich seinen Namen höre. Dummes Innerstes! Er darf mir nicht fehlen! Ich darf nichts für ihn fühlen! Das wäre absurd. »Ja. Ich meine, was er dann abgezogen hat war echt beschissen...« »Er musste so handeln. Wie ich dir schon mal sagte: er ist der fucking Master der Patroni. Er ist eben nicht irgendein Vampir.«
Das will ich nicht hören und das sieht Jay. Wir betreten eine Halle, eine Trainingshalle für Boxer. Es sind kaum noch Leute da. »Es war nicht sein Grundgedanke und schließlich sind dir die Unterschiede ja jetzt hoffentlich klar. Pass auf, wenn ich das richtig im Kopf hab, dann lässt dich deine Kraft früher oder später irgendwie erkennen, ob noch etwas Nützliches, nicht gänzlich verdorbenes in uns ist. Es ist wohl so eine Art Hilfe für dich, nach der du uns richtest.«
Ich spanne den Kiefer an und mustere ihn. Versuche mich zu erinnern, ob ich Unterschiede in den Grautönen oder den purpurnen Herzen gesehen habe, gefühlt habe, aber da war nichts, keine Schwäche, keine Furcht, nur Dunkelheit und Kraft. »Etwas Nützliches.« Ein Schnauben entkommt meinem Mund. »Was sollte an euch nützlich sein?« Unvermittelt fühle ich seine Hand an meiner Wange und er dreht meinen Kopf zu sich.
»Ich weiß, du hast gerade einen Overload, was unsere schlechten und bösartigen Eigenschaften angeht, aber einige von uns sind eben nicht nur verdorben.« Ich entziehe ihm mein Gesicht, weil mir seine Geste nahe geht, zu nah. »Wirklich? Hab noch keinen kennengelernt, der anders war.«, brumme ich.
»Belüg dich ruhig weiter, Mistkröte.«, zwinkert er und geht auf den Typen zu, dem die Halle wohl gehört. Sie reden kurz, Jay steckt dem Kerl ein paar Geldscheine zu, danach pfeift der Mann mit zwei Fingern und fängt an die Leute aus der Halle zu scheuchen.
»So, wenn du dann soweit bist, ich würde gerne etwas trainieren. Ich verspann schon total, weil wir uns nicht bewegen. Da hinten liegen Trainingsklamotten zum Verkauf, nimm dir weg, was du brauchst und geh dich umziehen. Die Halle gehört uns die nächsten zwei Stunden.«
Scheiße, ich bin nicht bei der Sache, bin todmüde, kann mich nicht konzentrieren und mein Lieblingsdrecksack hat Bock. Er will mich ablenken, aber ich kämpfe weiter an verschiedenen Fronten, gegen Jay und gegen den müßigen Horror in meinem Kopf, gegen Gedanken an Rope, die mir immer noch einreden wollen, dass er doch mehr empfunden haben könnte, dass er mich liebt, dass er mich vermisst…
Hat! Er! Nicht! Tut er nicht!
Jay scheucht mich durch den Boxring. Gerade hat er mich in die Ecke gestoßen und ich habe zwei Schläge in meinen Bauch kassiert. Ich stöhne auf und spucke mein Blut auf den Boden, weil ich mir auf die Zunge gebissen habe, es wird gleich verheilen, so wie jeder Cut, jede Verletzung, seit der Stein eins mit mir geworden ist. Jay testet das mit wachsender Begeisterung, seit er es bemerkt hat. »Was ist los mit dir, wo ist deine Kraft, Mistkröte.«, sagt er auffordernd und geht auf Abstand.
»Keine – Ahnung.«, keuche ich abgehackt und kämpfe gegen den Würgereflex an, der gern das Sandwich auf den Ringboden verteilen würde. »Du hältst dich doch wohl nicht zurück, wertloses Ding?« Gerade hasse ich mich für meinen Kampfgeist, der mich die Fäuste hochnehmen lässt und mich in eine einigermaßen aufrechte Position zwingt.
»Warum hat er uns nicht begleitet?« Seine Mundwinkel zucken kurz. »Wer? Lord Voldemort? Der, dessen Name nicht gesagt werden soll?« Ich stöhne genervt. »Es ist nur ein Name, Mistkröte und so lange du ihn hasst, hast du Empfindungen für ihn. Hör auf es zu leugnen.« Stur presse ich meine Lippen aufeinander und kassiere einen verschissenen Treffer aufs Kinn, bevor er meine Nase trifft blocke ich.
»Rope.«, keife ich bissig. »Warum hat er uns nicht begleitet?« »Weil sie dich in seiner Nähe vermuten.« Seine Fäuste fliegen auf mich zu und ich ducke mich. »Und in deiner nicht?« Er grinst und ich treffe sein Jochbein und sein Kinn, er blutet. »Ich spiel doch nur die zweite Geige.«, antwortet er und leckt sich über die Lippen. Bilde ich mir das nur ein oder klang er gerade irgendwie verbittert? Ich beobachte ihn, wie er ein Handtuch vom Seil nimmt und sich übers Gesicht fährt. Seine Brustmuskeln bewegen sich geschmeidig unter seiner Haut und mein Blick bleit daran hängen.
»Rope muss sich jetzt präsentieren. Entgegen seiner Entscheidung, hat er sich der Mehrheit seines Clans gebeugt und ist auf Declans Deal eingegangen. Dass er rechtbehalten hat, gibt ihm Rückhalt und festigt seinen Vorsitz. Verschissen wichtig, jetzt, wo er einen Krieg vorbereiten muss.« »Einen Krieg?«
»Jap. Lys wollte sich zwar nie an sein Angebot halten. Allerdings weiß der Vollpfosten jetzt was du bist, er will dich haben und wird vermuten, dass Rope dich absichtlich auf den Foedus gehetzt hat.« »Woher weißt du das?« »Ein bisschen was von Taktik versteh ich schon und Rope und ich chatten.«, antwortet er knapp.
»So lange du mit deiner Kraft nichts anzufangen weißt, bist du in Gefahr.« Drückende Neugier flutet mich, weil ich wissen will ob Rope sich nach mir erkundigt. Doch ich springe ihr ins Genick und ringe sie nieder. Es ist nicht wichtig! Er hat mich verraten.
»Und du beschützt mich.«, sage ich stattdessen so sarkastisch wie möglich. Im nächsten Moment steht Jay vor mir und streicht mir eine Strähne hinters Ohr, die sich aus meinem Zopf gelöst hat. »Selbstverständlich, ich bin dein persönlicher Patronus, du stehst unter meiner fucking Obhut, Babe.«, sagt er überzeugt, ergeben sogar.
Und plötzlich ist da wieder diese Spannung zwischen ihm und mir. Dieses undefinierbare Knistern, das mich irgendwie kirre macht. Er will mich nur verwirren, verunsichern - alles Taktik, so wie bei Rope. »Das heißt, wir werden ihn lange nicht sehen.«, fasse ich zusammen. »Declan? Hoffentlich.«, brummt er. »Nein, Rope.« Er zuckt die Achseln. »Kann sein. Definiere lange für einen Untoten.« Gut! Das ist doch gut. So hätte ich Zeit die ganze Geschichte tief in mir zu verschließen.
Ihn auszuschließen aus meinen Gedanken, aus meinem Herzen. Ich nicke still. »Er wollte dich nicht verletzen. Wirklich. Wenn er gekonnt hätte…Er widmet dir diesen Krieg, macht ihn zu einem persönlichen Rachefeldzug für das, was sie dir angetan haben.« Ich presse fest die Augen zusammen. »Fick dich, Jay. Ich wills nicht hören!«, keuche ich. Er packt mich an den Schultern und drängt mich zurück in die Ecke. Die Kissen drücken sich in meinen Rücken.
»Pass gut auf, Mistkröte! Du bist einsam, du brauchst jetzt einen Freund und Freunde sagen eben manchmal Dinge die einem nicht gefallen.« Seine Augen glänzen kalt und mein Gefühl sagt mir, dass er etwas vor mir verbirgt. »Wir sind keine Freunde, du Scheißparasit!«, zische ich genauso kalt zurück. Wie schon in dem Abrisshaus gleitet sein dunkler Blick kurz zu meinen Lippen und sein Griff wird etwas fester.
Wo seine Hände meine nackten Arme berühren, kribbelt es. »Ach und was sind du und ich dann für dich, wenn wir keine Freunde sind?« Das Kribbeln breitet sich aus, erreicht meinen Magen, erreicht meine verletzte Seele, die es von sich stößt. »Nichts! Wir sind gar nichts! Ich dulde deine Nähe nur!« Meine Worte verletzen ihn nicht, denn nichts verletzt Jay. Aber die Dunkelheit in seinen Augen schwillt an zu einem grausamen Versprechen, mich für meine Worte büßen zu lassen, die vielleicht echt ein bisschen hart waren. Fuck!
»Du riechst nach Blut, frischem Blut.«, raunt er leise und kommt mir dabei näher. »Du solltest duschen gehen.« Alles in mir spannt sich an, spüre den verschissenen Leinen auf der Haut meines Gesichts, ertrinke. »Du würdest mich nicht beißen.«, hauche ich und kämpfe gegen die Panik an. Fuck! Sein Körper presst sich an den meinen, drückt mich zurück in die Ecke.
Jays Nasenlöcher weiten sich. Er riecht es. Seine Haltung ändert sich geringfügig, droht mir nicht länger, schützt mich stattdessen. Seine Augen verändern sich. Ein faszinierendes Funkeln stiehlt sich in das Schwarz. Ich kann es nicht zuordnen, aber es nimmt mir die aufkommende Angst, holt mich zurück, holt das prickelnde Kribbeln zurück - so seltsam. »Was hält mich ab?«, flüstert er an meiner Schläfe. »Du benutzt deine Kräfte nicht.«
Ich fühle seine Lippen, wie sie kurz sanft meine Wange streifen. »Die Collare hast du in London gelassen…« Er schluckt, ich schlucke, als sich sein Mund meinem nähert. »…, dass ich dich heiß finde, hindert mich nicht, dir Schmerzen zu bereiten, Mistkröte. Vergiss das niemals. Niemals!«, wispert er an meinen Lippen und mir wird scheiße warm. Sein Gesicht ist so dicht vor meinem, dass ich seine Bartstoppeln zählen kann und seine Nasenflügel beben sehe.
»Aber die Tatsache, dass ich das unheilige Blut bin.«, hauche ich verunsichert. Seine Finger spannen sich fester um meine Arme. »Sei dir da nicht zu sicher und jetzt geh duschen.« Sein Raunen verklingt und überzieht meine Arme mit einer Gänsehaut. Er gibt mich frei und ich gehorche ihm, dränge konsequent das schlechte Gewissen zurück, weil ich ihn so angeblafft habe und weil mein Körper gerade mehr von ihm wollte, als ich zugeben kann und stelle mich meinem Martyrium.
Ich steh drauf dich beim Schlafen zu beobachten, Prinzessin. Wenn dein süßer Schmollmund entspannt und leicht geöffnet deinen warmen Atem verströmt. Deine Züge so sorglos, so entspannt. Ohne Schmerz, ohne Furcht. Nicht so wie in den letzten zwei Nächten, denn du bist unruhig. Du quälst dich. Träume quälen dich.
Als sie letztens davongelaufen ist, habe ich sie schnell gefunden. Das ist schließlich mein Element. Gut, neben anderen wie lautlosem töten oder foltern psychisch und physisch. Ich hätte sie noch vor Sonnenaufgang zurückbringen können, aber ich wollte nicht. Ich wollte sie beobachten, sehen, was sie macht, was sie anfangen würde mit ihrer Freiheit, dieses schöne, stolze Mädchen.
Als sie in dem Abrisshaus verschwunden ist, habe ich gewartet, bin ihr erst nach einer Weile gefolgt und als die Sonne aufging habe ich sie bewundert im goldenen Licht. Ihr wohliges Räkeln in den Strahlen. Habe mir vorgestellt, dass sie mich anlächeln würde, wie sie es bei Rope tut, sie zu berühren, zärtlich und liebevoll.
Diese Stunden habe ich mir gestohlen. Uns gestohlen und eigentlich mache ich sowas nicht, weil ich Rope gegenüber zu 100% loyal bin und das nicht nur, weil er mich erschaffen hat. Er ist mein bester Freund, mein Bruder und manchmal echt wie ein Vater für mich. Aber an diesem Morgen, konnte ich nicht anders.
Rope hat getextet, dass wir hier in Dover sicher sind. Der Foedus denkt, dass wir die Insel verlassen haben und das gibt uns Zeit. Wertvolle Zeit, die ich brauche, um Phil endlich in ihren verschissenen Kampfmodus zu kriegen. Doch darauf hat sie keinen Bock. Sie will ihre Ruhe haben, ist völlig lustlos.
Er wollte wissen wie es ihr geht und ich habe ihm geschrieben, dass sie Zeit braucht und die brauche ich auch, denn sie hat komplett dicht gemacht, verschließt sich, ist derart traumatisiert, dass sie sogar panisch wird. Sie ist völlig verstört, schreckt zurück, wenn ich nach ihrer Hand greifen will. Ok, das war auch für mich fucking seltsam, sie so vertraut zu halten, aber das checkt sie gar nicht. Wenigstens hat sie keinen Aufstand geprobt.
Gut, habe sie ja auch gewarnt, dass das schlecht für alle wäre, außer für mich natürlich, ich wäre sicher auf meine Kosten gekommen. Aber das Wohl der Menschen ist ihr eben ein Grundbedürfnis, deswegen kann sie es auch nicht ab, wenn ich von ihnen rede, als wäre die ganze Welt ein Buffet. Auch wenn es so ist.
Gestern zum Beispiel hatte ich Lust auf Italienisch. Gut, wusste ich erst, als die Frau angefangen hat zu brabbeln, als sie aus ihrer Ohnmacht erwacht ist, in die ich sie zuvor befördert hatte, und ich mich aus dem Staub gemacht habe, denn ich habe sie nicht gekillt. Aus welchem Grund auch, sie war ein artiges Opfer.
Nein, Phil hat nicht vergessen, was ich ihr alles angetan habe, trotzdem gibt es da auf einmal verschissene Augenblicke, die die Luft um uns zum knistern bringen. Momente, in denen ich mich kaum noch zurückhalten kann, in denen ich ihre weiche Haut unter meinen Fingern zum Beben bringen will.
Das Training war eine Katastrophe. Phil müde und unkonzentriert und doch hat ihr verfickter Kampfgeist sie immer wieder weitermachen lassen. Doch das einzige, was sich von ihrer Kraft gezeigt hat, war ihre optimierte Wundheilung. Geiles Feature. Heilt fast so schnell wie ich, die kleine Mistkröte.
Es beschäftigt sie, dass das Amulett jetzt aktiviert ist und was jetzt passieren könnte, aber genauso macht es ihr eine fucking Angst. Definitiv sind ihr seit der paar Stunden in Dildoking Declans Villa die Unterschiede bewusst. Immer wenn ich darauf komme, spielen ihr Körper und ihre Gedanken verrückt.
Aber das treibt sie nicht so sehr um, wie die Tatsache, dass Rope sie in ihren Augen verraten hat, sie belogen hat, deswegen sieht sie auch keinen Nutzen mehr in uns. In ihren Augen sind wir alle die gleichen unwürdigen Penner. Zumindest versucht sie sich das einzureden. Eine weitere Baustelle, um die ich mich kümmern muss.
Als sie dann gestern frech wurde, hätte ich sie am liebsten übers Knie gelegt, hätte sie am liebsten über den Bock in der Turnhalle geworfen, ihr die verschissene Leggins vom Hintern gezogen und meinen Schwanz tief in ihr versenkt. Hätte ihr gezeigt, dass ich uns auch nicht als Freunde sah und… Gaaaaah!! Fast hätte ich sie geküsst! Habe ihre zitternden Lippen an meinen gefühlt, ihren sanften Geruch. So vertraut. Sie hätte es zugelassen. Ich hätte fast die Fassung verloren.
FUCK!!
Nein, nein, nein! Sie vermisst Rope, sie kann es nur nicht zugeben. Steht sich selbst im Weg. Und da sie mir ohnehin nicht glaubt, dass ich sie heiß finde, ist doch alles in furztrockenen Tüchern. Alles schick und doch lässt es mich nicht los. Hat sie denn noch immer nicht verstanden, dass sie verschissen sexy ist?
Verlangen rumort durch meinen Körper, weil er sich erinnert wie sie auf mich reagiert hat, und mein Schwanz strafft sich. Ich bin nicht nichts für sie. Sie empfindet für mich, weiß vielleicht nicht was, aber es ist da und sie leugnet es - grimmig.
Aber da ist etwas. Denn gestern, als ich sie in die Ecke gedrängt habe, ist ihre Panik nicht weitergewachsen, sie ist Begierde gewichen. Shit! Shit! Ein Grund mehr mich zurück zu halten, selbst wenn sie Rope gerade mit allen Mitteln und Wegen aus ihren Gedanken zu verbannen versucht, ich sehe ihr an, dass sie es nicht schafft.
Es quält sie. Er quält sie. Mit dem, was er ist, was er sein muss, was er tun muss, für die Vampire und für die Menschen. Phil ist nicht dumm, tief in ihrem Inneren weiß sie, dass er nicht mit ihr spielt, dass er gezwungen ist, so zu handeln, aber ihre Seele – ihre verfickte Seele zerschellt an der Ungerechtigkeit, die ihr dadurch widerfährt, wie eine morsche Schaluppe an einer Klippe.
Als ich Rope kennenlernte war er nicht Master der Patroni und er war anders. Mehr so, wie in der kurzen Zeit, bevor Declan uns auf die Veranda geschissen hat und sein Monster ihn mehr und mehr einforderte, weil Rope nun mal ist, wer er ist.
Ein Macher, ein Gewinner, ein Boss. Er bekommt was er will – immer – und ich stehe neben ihm, tue das, was die anderen nicht sehen sollen, helfe ihm, unterstütze ihn, glaube an ihn, bin sein fucking General. Und er glaubt an mich und daran, dass ich das hier hinbekomme, aber die Situation ist verschissen schwer.
Phil hat einen starken Charakter, das weiß ich so sicher, wie die Tatsache, dass abends die Sonne untergeht oder dass sie Rope vermisst. Was ich nicht weiß ist, was die kleine Mistkröte in Panik versetzt. Panik, das Gefühl dem Tod nah zu sein, ist ein großes Gefühl mit einem verhältnismäßig kleinen Spektrum an radikalen Möglichkeiten, wenn man sein Opfer nicht weiter kannte. Mit Foltermethoden kenne ich mich aus, mit Phil auch. War also Panik das große Leid, von dem in der verschissenen Prophezeiung die Rede ist? Zweifelnd verziehe ich die Lippen.
Wir haben sie in Angst und Schrecken versetzt, jahrelang. Es gab panische Momente, als sie jünger war, als sie noch nicht resigniert hatte und endlich abstumpfte. Sie ist immer über alles hinweggekommen, was ich ihr angetan habe und deswegen wird sie auch darüber hinwegkommen, was Rope ihr angetan hat, aber was kann Lumpen Lestat ihr angetan haben, dass es sich so schnell, so tief in ihre Psyche gefressen hat?
Dass sie sogar im Schlaf in Panik geraten lässt und sie sich unruhig hin und her wälzt. Das hätte ich dem Wichser gar nicht zugetraut. Ist aber auch scheißegal, denn wenn Phils traumatisierter Geist keinen dauerhaften Schaden nehmen soll, muss sie es verarbeiten, aber das tut sie nicht, sie negiert es und schließt es aus. Belügt sich selbst und durchlebt es immer wieder.
Wie ich sagte ein Overload, deswegen ist ihr Trotz, ihre Wut, ihr Hass auf uns auch ständig in ihren grauen Augen präsent und – hey – sieht fucking geil aus... Ok. Aus, Jay, zurück zum Thema. Panik. Wann passiert es? Was löst es aus? Es muss etwas sein, was ich tue oder sage. Ein Geräusch vielleicht, ein Geruch, der eine Erinnerung in ihrem Kopf weckt. Etwas, dass sie mit ihren Erlebnissen bei Lutscher Lys assoziiert.
Fakten, Jay, du brauchst Fakten. Was weiß ich: sie war völlig verstört, sie war nackt unter dem dünnen Kleidchen. Declan hat sie gebissen, denn sie sprach davon, aber durch die Aktivierung schützt sie der Gemma Veritatis und die Wunde hatte sich bereit geschlossen, als sie im Auto neben mir irritiert ihren Arm inspizierte.
Was noch? Was noch? Komm schon Allingson. Dummarsch Declan hat sie präsentiert, hat sie gebissen, wollte sie ficken, allerdings hat er es nicht geschafft seinen Dreckspimmel in sie zu stecken, denn sie hat es sofort verneint, als Rope sie fragte.
Gut, wahrscheinlich hat er sie befingert oder sie hat dahingehend überhaupt gelogen, weil sie sich schämt. Aber ich werde sicher nicht rausfinden, ob sie sich verkrampft, wenn ich meine Hand zwischen ihre Beine schiebe, auch weil es dann Essig wäre mit meiner Zurückhaltung, oder? JASON, schimpfe ich mich stumm!
Sie war gute drei Stunden da drin. Was könnte passiert sein? Was hätte ich getan, wenn ich das Blutmädchen meines Erzfeindes in die Finger bekommen hätte. Vermutlich den Schmusevampir raushängen lassen, weil es verschreckte Dinger sind, zu denen man nur nett sein muss, damit sie einem erzählen, was sie über ihren Besitzer wissen.
Einfach, klug und effizient. Bei Phil hätte das nicht gezogen. Ihr Dickkopf ist härter als Diamant. Wir haben ihr zwar gesagt, dass sie gehorchen muss, aber was, wenn sie sich gewehrt hat? Frech war? Also haben die Wichser sie gefoltert, effektiv gefoltert.
Über das was sie von ihr wissen wollten, muss ich nicht nachdenken: alles was sie zur Prophezeiung oder dem Amulett gehört hat. Lampe Lys ist nicht die hellste Birne im Kronleuchter, aber auch nicht mehr allein an der Front. Daher verdanken wir die Scheiße vermutlich Natalja, unserem durchtriebenen und kaltherzigen Hobby- Miststück, die das Denken übernimmt für Depp Declan.
Natalja würde sich solche Infos nicht auf die sanfte Tour verschaffen, weil sie eine rachsüchtige Masochistin ist, die sich berauscht an Schmerz und Leid.
Phil bewegt sich unruhig und prallt gegen mich, zittert, verzieht ihr Gesicht und reißt mich aus meinen Gedanken. Es ist eine perversgeile Qual für mich neben ihr zu liegen und sie nicht berühren zu können, sie nicht nehmen zu können. Ihre Haut ist eiskalt, auf ihrer Stirn steht der Schweiß, ihr Haaransatz feucht. Sie zittert mehr. Meine Körpertemperatur wärmt sie kaum, weil es schon ein paar Stunden her ist, seitdem ich das letzte Mal getrunken habe.
Ihr Bein zuckt unruhig, sie träumt. Ihr Hirn versucht zu verarbeiten, was sie erlebt hat. Sie will nicht darüber reden, fuck, aber ich will sie auch nicht dazu zwingen. Wenn ihre Seele einen Knacks weghat, macht es das nur schlimmer. Sie gibt würgende, gurgelnde Geräusche von sich und schnappt nach Luft.
Mein Kopf weicht zur Seite aus, als ihre kleine Hand sich ballt und sie zu einem Schwinger ansetzt. Unverständliches Brabbeln folgt und in ihren Geruch schleicht sich der scharfsüße Duft von Panik. Wenn ich nur in ihren hübschen Kopf schauen könnte.
Konzentrier dich! Wann, Jay, wann passiert es? Beim Training gestern, als wir hier angekommen sind, im Schlaf. Letzteres hilft mir nicht. Beim Training habe ich ihr gedroht sie zu beißen, habe sie duschen geschickt. Vorgestern im Hotel war sie ungehorsam und musste sich beruhigen.