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Dieses kleine Buch weist den Weg zur Gestaltung von Zeitschriften. Ausgehend vom Allgemeinen und Grundsätzlichen über gestalterische Inhalte von Zeitschriften geht es über zum Besonderen von Zeitschriften, nämlich einzelne Zeitschriftentypen.Das Buch erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es ist ein Brevier, eine kurze Zusammenfassung der mir am wichtigsten erscheinenden Inhalte bei der Gestaltung von Zeitschriften. Es ist machmal nur eine Momentaufnahme meiner Erfahrungen als freier Mitarbeiter in Verlagen oder bei der Tätigkeit in meinem eigenen Büro. Im Grunde hätte ich darüber auch einen Roman schreiben können. In dieser hier vorliegenden Form erschien es mir aber adäquater.Ich greife bei der Darstellung von Beispielen auf eigene Arbeiten zurück, die in meiner 18-jährigen Tätigkeit als Grafik-Designer entstanden sind. Sei es in einem Team von Grafikern oder als „Einzelkämpfer“. Die Beispiele dokumentieren nur eine Möglichkeit des jeweiligen Zeitschriftentyps im breiten Spiegel der (inter)-national erscheinenden Zeitschriften. Es ließen sich viele andere Beispiele anführen. Aber das würde dieses kleine Buch nicht mehr zu einem kurzen Ratgeber werden lassen. Der Schwerpunkt des Buches liegt auf dem zweiten Teil über Zeitschriftentypen, die mit zahlreichen Beispielen dargestellt und erläutert werden.
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Seitenzahl: 70
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Für meinen Sohn Adrian
Thomas Biedermann
UP2DATE
Das Brevier zur Gestaltung von Zeitschriften
Verlag Thomas Biedermann
© Copyright 2012 bei Verlag Thomas Biedermann, Hamburg
Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, verboten.
Die Rechte an den abgebildeten Zeitschriften wurden alle überprüft. Sollte dennoch etwas übersehen worden sein, erreichen Sie den Verleger und Autor unter: [email protected]
Autor:Thomas Biedermann, außer Artikel „Fachzeitschrift“ und „Kundenzeitschrift“ © Jean-Pierre Ritler
Gestaltung Umschlag und Innenteil:Thomas Biedermann
Lektorat:kreativtext(e), Birgit Schubert, Nittendorf
Abbildungen:© Thomas Biedermann, außer Titelbild © Jens Wild/aboutpixel.de, QuarkXPress 9 Verpackung © Quark Software Inc. und „Fachzeitschrift“ und „Kundenzeitschrift“ © Jean-Pierre Ritler
ePub-Erstellung:Thomas Biedermann
ISBN 978-3-941695-42-9
Vorwort
Das Brevier ist ein kurzgefasstes, eigenständiges Werk, ein kurzer Inbegriff einer Wissenschaft.
Dieses kleine Buch weist den Weg zur Gestaltung von Zeitschriften: ausgehend vom Allgemeinen und Grundsätzlichen über gestalterische Inhalte von Zeitschriften geht es über zum Besonderen von Zeitschriften, nämlich den einzelnen Zeitschriftentypen.
Das Buch erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es ist als Brevier eine kurze Zusammenfassung der mir am wichtigsten erscheinenden Inhalte in Bezug auf die Gestaltung von Zeitschriften. Manchmal ist es nur eine Momentaufnahme meiner Erfahrungen als freier Mitarbeiter in Verlagen oder bei der Tätigkeit in meinem eigenen Büro. Im Grunde hätte ich darüber auch einen Roman schreiben können. In dieser hier vorliegenden Form erschien es mir aber adäquater.
Der Umschlag des Buchs ist aus diesem Grund auch gänzlich anders gestaltet als bei einem normalen Buch: nämlich wie eine Zeitschrift. Sie finden auf dem Cover keinen Hinweis auf Autor oder Verlag.Aber einen Titel, eine Titelmarke, Angaben zur Auflage und Erscheinungsweise, dann Leitartikel und Teaser und einen Störer. Es fehlt auf dem Buchumschlag auch der übliche Barcode mit der ISBN-Nummer. Und auf der Rückseite finden Sie Anzeigen – von zwei meiner Dienstleister.
Ich greife bei der Darstellung von Beispielen auf eigene Arbeiten zurück, die in meiner 18-jährigen Tätigkeit als Grafik-Designer entstanden sind, sei es in einem Team von Grafikern oder als „Einzelkämpfer“. Die Beispiele dokumentieren nur eine Möglichkeit des jeweiligen Zeitschriftentyps im breiten Spiegel der (inter-)national erscheinenden Zeitschriften. Es ließen sich zahlreiche weitere Beispiele anführen. Aber das würde dieses kleine Buch nicht mehr zu einem kurzen Ratgeber werden lassen. Den Schwerpunkt des Buches zeigt der zweite Teil über Zeitschriftentypen, die mit zahlreichen Beispielen belegt sind und erläutert werden.
Ich wünsche viel Freude bei der Lektüre. Lassen Sie sich inspirieren, gewinnen Sie neue Einblicke und setzen Sie das eine oder andere in Ihrer eigenen Arbeit um!
Hamburg, im Januar 2012
Thomas Biedermann
Einleitung
Zeitschriften brauchen ein eigenes Gesicht, das ihnen der Grafik-Designer gibt. Etwas Markantes, das über den reinen Wiederkennungwert, der wichtig genug ist, hinausgeht: einen bestimmten Ausdruck, etwas Unverwechselbares, einen besonderen Stil.
Wenn Sie sich mit dem Gedanken tragen, eine Zeitschrift zu kreieren, dann seien Sie kreativ und produktiv: als Ein-Mann-Show oder im Team. Berücksichtigen Sie jede Idee und Kritik von Ihrem Vorgesetzten, Ihren Kollegen, Bekannten oder Kunden in Bezug auf Ihr Vorhaben. Holen Sie sich Ideenfutter, indem Sie an Zeitschriftenkiosken oder im Bahnhofsbuchhandel stöbern gehen. Schon viele Designer haben ihre Anregungen aus vorhandenen, auf dem Markt gut etablierten Zeitschriften gewonnen.
Am Anfang steht das Konzept. Welches Thema hat die Zeitschrift, welche Zielgruppe? Welchen Typus soll die Zeitschrift haben? Wie ist es mit den Rahmenbedingungen: Finanzierung? Anzeigenakquisition, Journalisten und kaufmännisches Personal? Druck? Vertrieb? Abonnementservice?
Dann folgt eine lange Entwurfsphase, in der Sie die Grundregeln des Zeitschriftendesigns zwar beachten sollten, aber fallweise variieren können. Machen Sie dies auf hausbackene Art und Weise: Setzen Sie sich mit einer Tasse Kaffee und einigen großen Blättern Papier an den Schreibtisch und zeichnen Sie ein Scribble (= Ideenskizze). Auf diese Weise bekommen Sie den besten Überblick.
Sie werden Fehler machen. Das lässt sich nicht ausschließen. Wenn Sie die erste gedruckte Ausgabe Ihrer Zeitschrift in der Hand halten, fallen Ihnen viele Dinge auf, bei denen Sie denken: „Das hätte nicht sein dürfen!“ Bei der 20. Ausgabe sind Sie natürlich viel routinierter. Und wer will Ihnen etwas anhaben, wenn Sie erst bei der fünften Zeitschrift sind? Ich hoffe, dieses kleine Buch hilft Ihnen, potenzielle Fehlerquellen von vornherein zu umschiffen.
Inhalt
Seitengröße, Satzspiegel und Gestaltungsraster
Für die Einrichtung der Seitengrößen können in Deutschland gängige Formate wie DIN A4 oder A5 verwendet werden. Ebenfalls ist der „Goldene Schnitt“ anwendbar, dessen Seitenproportionen schon in der Antike als ästhetisch empfunden wurden. Dabei verhält sich der kleinere Teil (einer Seite) zum größeren Teil (einer Seite) so proportional wie der größere Teil zur Gesamtstrecke (kleine und große Seitenlänge addiert). Solche Verhältnisse ergeben Seitenrelationen von 3:5 oder 5:8, die beide für die Einrichtung optimal sind.
Der Satzspiegel einer Zeitschrift ist wesentlich in Bezug darauf, dass die Gestaltung der Zeitschrift ein Gesicht bekommt und dem Leser gefällt. Der Satzspiegel enthält per definitionem die zu druckenden Teile eines Layouts wie Texte und Bilder. Nicht zum Satzspiegel gehören Pagina, Kolumnentitel und Marginalien.
Arbeiten Sie beim Einrichten des Satzspiegels großzügig. Der Satzspiegel hat traditionsgemäß unterschiedliche Ränder. Eine Zeitschrift benötigt dort am meisten Raum, wo sie geheftet wird: am Bund. Dort wird sie auch aufgeschlagen und es soll alles lesbar sein. Der Innensteg, am Falzrand innen, ist somit verständlicherweise größer als der Außensteg am Blattrand. Kennen Sie die Schwierigkeit, bei umfangreichen Zeitschriften oder auch Büchern in der Nähe der Falzung in der Mitte richtig lesen zu können, weil zu wenig Platz bemessen wurde? Der Kopfsteg oben auf der Seite sollte am größten sein, wenn Sie einen Kolumnentitel einfügen wollen. Der Kolumnentitel selbst kann die Paginierung enthalten. Oder der Fußsteg beinhaltet die Pagina. Sie steht dann am Ende einer Seite mittig oder außen. Das heißt, auch dieser Rand ist hinsichtlich Platzbedarf zu berücksichtigen. Am wenigsten benötigt jedoch der Außenrand/-steg.
Ein wichtiger Punkt für das Layout einer Zeitschrift und seine Einrichtung ist der sogenannte „Weißraum“, der auch von den Rändern/Stegen abhängt. Er bezeichnet den Raum, in dem nur eine weiße Fläche vorhanden ist, die für sich genommen keinen entsprechenden Nutzen hat. Da dem Leser aber als Erstes immer die gesamte Seite eines Mehrseiters ins Auge fällt, hat dieser Weißraum eine wichtige Aufgabe. Er bringt „Luft“ in die Gestaltung, er macht die Gestaltung der Seite „flüssig“ und bietet dem Auge des Lesers Stellen, an denen es „aufatmen“ kann – und bewirkt dadurch, dass eine Seite nicht mit Informationen überladen ist. Das Gegenteil ist der Fall: Dem Leser schmeichelt der Aufbau und er lädt ihn ein, auf der Seite zu verweilen und sie zu lesen.
Fallweise gibt es leider die Vorgabe, möglichst viel in eine Zeitschrift hineinzupacken. Sei es, dass viel Platz für Anzeigen zur Verfügung steht, sei es, dass der Umfang reduziert werden und der Druck kostengünstiger ausfallen soll. Wenig Luft oder Weißraum reduziert aber immer die Lesbarkeit einer Zeitschrift. Und macht sie wenig attraktiv für den Leser. Es gibt nichts Schlimmeres, als dem Auge des Lesers weh zu tun und es mit Informationen zu „erschlagen“, wenn also aus einer informativen Seite eine „Bleiwüste“ wird. Wer liest schon so etwas gern mit 5 mm Abstand zum Seitenrand? Dies ermuntert in keinster Weise zum Lesen des Artikels, ist eine Beleidigung für den Leser und bewirkt dabei, dass Leser diese Zeitschrift nicht mehr anfassen und lesen und sicherlich auch nicht zu einem Abonnement geneigt sind. Also, der Kunde entscheidet wieder einmal.
Ein gut geplantes Gestaltungsraster ist wichtig. Besser ist es noch, wenn Sie mehrere unterschiedliche Gestaltungsraster für verschiedene Teile der Zeitschrift entwerfen. Manche Zeitschriften werden mit 2-spaltigem Text für den Leitartikel konzipiert. Der nach dem Leitartikel folgende Teil kann dann alternativ auch 3- oder 4-spaltigen Text enthalten.
Mancher Designer entwirft Gestaltungsraster in der Weise, dass der Text 2-spaltig in der Nähe der Falzung verläuft, wobei die Marginalspalte zum Außensteg für Fotos und Bildunterschriften freigehalten wird. Dies tritt vor allem bei Artikeln mit vielen Bildern auf. Bei Artikeln mit wenigen Fotos oder Gestaltungselementen wird wieder auf die Marginalie verzichtet und die Seite füllend 2–3-spaltig gestaltet.
Für die Platzierung von sehr vielen Fotos gibt es noch andere Gestaltungsmöglichkeiten und -raster. Wie wird die Seite aufgebaut, wenn Artikel 10–20 Fotos enthalten? Dürfen sich die Fotos überlappen? Können sie in den Anschnitt gehen? Werden sie nur in der Marginalspalte positioniert oder ragen sie auch in den Text hinein? Wie ist die Platzierung? Und wird die Bildunterschrift immer unter dem Foto platziert? Oder im Foto? Oder nach außen zum Außensteg?