Vakuum - Erotische Novelle - Maya Klyde - E-Book

Vakuum - Erotische Novelle E-Book

Maya Klyde

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Beschreibung

"Mark drückt mich sanft auf den Rücken. Sein Körper liegt schwer und warm auf meinem Körper. Marks Schultern sind breit, die Arme stark. Meine Finger tasten über seinen Rücken und finden die weiche Kluft zwischen den Schulterblättern. Unsere Körper bewegen sich im Takt. Wie zwei Blätter im Wind. Unberechenbare Böen haben uns hierhin und dorthin geweht, und jetzt sind wir hier, zusammen."Die junge Maya ist gerade erst nach Kopenhagen gezogen. Es fällt ihr schwer, sich in der neuen Stadt zurechtzufinden und kommt nur schwer mit Männern in Kontakt. Rastlos und voller Sehnsucht bewegt sie sich durch die Straßen auf der Suche nach Leidenschaft und Liebe... "Vakuum" ist eine Geschichte über das Jungsein, Rastlosigkeit und Sehnsucht. -

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Seitenzahl: 32

Veröffentlichungsjahr: 2021

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Maya Klyde

Vakuum - Erotische Novelle

Übersezt von Patrick Zöller

Lust

Vakuum - Erotische Novelle

 

Übersezt von Patrick Zöller

 

Titel der Originalausgabe: Tomrum

 

Originalsprache: dem Dänischen

 

Coverbild/Illustration: Shutterstock

Copyright © 2019, 2021 Maya Klyde und LUST

 

Alle Rechte vorbehalten

 

ISBN: 9788726389807

 

1. E-Book-Ausgabe

Format: EPUB 3.0

 

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit der Zustimmung vom Verlag gestattet.

Mark stellt sich hinter mich und vergräbt seine Nase in meinem Haar.

„Du hast ja eine schöne Aussicht“, sage ich.

„Was kann man denn von deinem Fenster aus sehen?“

„Nur den Artillerivej, Autos und Asphalt. Ich wohne nun mal nicht so weit oben wie du.“

Die alte Strandwiese des Amager Fælled sieht aus, als sei sie unendlich. Wie ungezähmt erstreckt sich die Natur bis zum Horizont und darüber hinaus. An einem der ersten Tage nach meinem Einzug hatte ich einen Spaziergang unternommen. Eigentlich sollte es nur ein kleiner Abstecher werden, nachdem ich im Supermarkt einkaufen war, aber ich verlief mich und irrte stundenlang herum, während die Griffe der Plastiktüte sich tiefer und tiefer in meine Handfläche gruben. Irgendwann rissen die Griffe. Die Tiefkühlpizza war angetaut und floss geradezu aus ihrer Pappschachtel.

Ich erreichte einen Hügel, fast schon einen kleinen Berg, und von dessen Gipfel konnte ich ganz Kopenhagen sehen. Mir wurde bewusst, wie winzig klein ich war und wie viele Kopenhagenerinnen und Kopenhagener es gab. Doch ich fühlte mich auch als ein Teil von etwas Größerem. Ich schloss die Augen und stellte mir vor, ich sei ein Baum. Dass meine Füße sich im Boden verwurzeln und mich auf ewig hier binden würden – an den Gipfel dieses Hügels. Ich weiß nicht, wie lange ich so dagestanden hatte. Offensichtlich zu lange, denn plötzlich legte ein Spaziergänger mit Hund die Hand auf meine Schulter und fragte, ob denn alles in Ordnung sei.

Mark massiert meine Schultern. Mein Hals wird länger, und Mark küsst ihn zärtlich. Seine Bartstoppeln kratzen, seine Lippen sind weich, er atmet tief durch die Nase ein und wieder aus, und die warme Luft ergießt sich wie ein Wasserfall über mein Schlüsselbein und über meinen Busen. Ich schließe die Augen. Für eine Viertelsekunde drängt Jakob sich in meine Gedanken – wie eine Fliege, die mich ärgert, sich auf meiner Haut niederlässt und unangenehm kitzelt. Ich schüttele den Kopf, und der Gedanke verflüchtigt sich.

***

Die Tür zu Jakobs Wohnung stand bereits einen Spalt breit offen, als ich die Treppe heraufkam. Ich trat die Schuhe auf der Fußmatte ab und räusperte mich, während ich überlegte, ob er wohl davon ausging, dass ich stehen blieb und wartete oder ob ich einfach hineingehen und zuvor die Sandalen ausziehen sollte. Bietet er mir wohl etwas zu trinken an und hofft insgeheim darauf, dass ich ablehne? Sollte er fragen, würde ich sein Angebot sowieso dankend ausschlagen. Ich würde mich cool geben. Unbeschwert cool, das Haar zu einem widerspenstigen Dutt zusammengebunden. Ich trug das geblümte Kleid, das es Jakob schwer machte, klar zu denken. So hatte er es selbst ausgedrückt, als er mich zum ersten Mal darin gesehen hatte – unmittelbar, bevor er es anhob und seine Hand in mein Höschen schob. Es war erst ein paar Wochen her, aber es kam mir vor, als sei ein ganzes Jahr vergangen.

„Maya … Was machst du denn hier?!“ Es war Ulrike, eine von Jakobs Mitbewohnerinnen und Mitbewohnern, die endlich bemerkt hatte, dass ich in der Tür stand.

Ich hielt die Einkaufstüte hoch. „Jakobs Sachen“, sagte ich.

Sie neigte den Kopf ein wenig zur Seite und schob die Unterlippe vor. Ich rang mir ein Lächeln ab.

„Jakob!“, rief sie. „Du hast Besuch!“ Sie warf mir einen letzten mitleidigen Blick zu und schlurfte in die Küche.