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Clayn Meroth: Der Wolfsmensch kehrt zurück zu den Terranern. Er muss bei der Auslöschung seines eigenen Volkes durch die Blauen Kutten helfen. Veegun: Der Botschafter-Roboter sorgt sich um seine Schützlinge und übersieht das Wesentliche. Hammanon-Konferenz: Nereidschan, Wetmasch, Selean-Cir und Jatana-Ler. Ein Labora, ein Urpide und zwei Kalaner bereiten eine Lebenszone auf die Zukunft vor. Die Labor: Ein ganzes Volk im Aufbruch. Die Labora auf den Spuren der Vergangenheit. Ein Fehler soll korrigiert werden. Dschamal und Aschami: Die letzten Sagorer berichten von ihrem Volk und erhalten eine neue Aufgabe. Die Timber: Neue Wege für die Krieger zeichnen sich ab. Aber auch den anderen Kasten bietet die Zukunft große Möglichkeiten.
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Seitenzahl: 221
Veröffentlichungsjahr: 2020
„Das ganze Universum ist eine Bühne
und alle Lebewesen sind nur Spieler.
Sie treten auf, spielen ihre Rollen, und treten wieder ab.
Nur die Regisseure verweilen ewig.“
Aus den von Niki van Dengscht überarbeiteten Werken
eines unbekannten Dramatikers, die fast gänzlich
vor der Großen Säuberung zerstört wurden.
Kapitel 30: Bestimmungen
Kapitel 31: Konzil der Roboter
Kapitel 32: Rund um die Hammanon-Konferenz
Kapitel 33: Timber und Labora
In eigener Sache: Wie geht es weiter? Was ist geplant?
Kurzgeschichte: Im Schatten von Tog Pang
Kurzgeschichte: Gestrandet
12. Januar 616 DNW (Der Neuen Weltordnung)
12. Ajatar 1436 ZMA (Zeitrechnung der Masanischen Allianz)
„Wäre es nicht langsam an der Zeit aufzubrechen?“, bemerkte Captain Mady Stoma beiläufig in Richtung ihres Navigators. Sie ließ ihren Worten ein gelangweiltes Gähnen folgen und wartete vergeblich auf eine Reaktion ihres Piloten.
Lieutenant Commander Klaus Bodenstock schien anderweitig beschäftigt zu sein. Er saß völlig verkrampf vor der schmalen Navigationskonsole und gaffte mit halb zugekniffenen Augen hinüber zu der Kontrollstation des Maschinenraums. Dort saßen, ihm den Rücken zugewandt, zwei Frauen, die sich flüsternd unterhielten, sich dabei immer wieder zu ihm umdrehten und rüber-glotzten.
Seit die junge Ayumi vor gut zwei Stunden quietschfidel aus ihrem kurzzeitigen Koma erwacht war, klebte sie förmlich an ihrer älteren Version. Dem Germanen gefiel diese … unnatürliche Freundschaft gar nicht. Die Gefahr einer Veränderung der Zeitlinie vergrößerte sich mit jedem Wort, das die beiden Edokkerinnen untereinander austauschten. Aber das schien diese gackernden Hennen nicht im Geringsten zu interessieren.
„Weiber!“, fluchte Bodenstock in Gedanken, der stets von sich behauptete, ein großer Frauenkenner zu sein. „Es ist immer das Gleiche mit diesen Verrückten!“
Angespannt versuchte er ihr Gespräch zu belauschen. Er bekam zu seinem Unmut aber leider nur vereinzelte Wortfetzen mit, auf die er sich keinen Reim bilden konnte.
„Bestimmt tratschen sie über mich!“, kam ihm umgehend in den Sinn. „Eigentlich bin ich ja mit den beiden verheiratet, was können sie sich also schon viel Neues erzählen!“, überlegte er. In seinem Kopf erwachte plötzlich eine Fantasie, in der er mit den zwei Ayumis gleichzeitig das Bett teilte. Mit der jungen, attraktiven, gut gebauten Frau und der alten, verbrauchten … . Sofort verbannte er diese erschreckende Vorstellung aus seinen Gedanken, bevor sie sich in seinem hyperaktiven Hirn einnisten konnten.
„Bodenstock, Sie träumender Vollidiot!“, schrie Stoma den stark übergewichtigen Mann an.
Der Captain des terranischen Aufklärers erlangte mit ihrem hysterischen Geschrei nicht nur die volle Aufmerksamkeit ihres Navigators, sondern ebenso die der gesamten Brückenbesatzung.
„Ja, Ma’am?“
„Können wir endlich starten, Sie nutzloser Depp! Oder glauben Sie vielleicht, ich möchte hier Wurzeln schlagen?“
„Jawohl, Captain Stoma, Ma’am! Alle Systeme klar zum Start!“, meldete Bodenstock übereifrig, während er die blinkenden Leuchtanzeigen auf seiner durchsichtigen Konsole vorsichtshalber noch einmal sorgfältig überprüfte.
„Na, dann los, Sie Krücke!“, forderte Stoma ihn mit Nachdruck auf.
Sie richtete sich in ihrem breiten Kommandosessel auf, zog die rostbraune Jacke ihrer Uniform zurecht und stellte dabei demonstrativ ihre ansehnliche Brust zur Schau. „Es sei denn, Sie möchten noch eine Weile Ihre beiden Frauen angaffen, … Sie unwiderstehlicher Weiberheld?“
Auf Bodenstocks schwabbligem Gesicht mit dem dicken, langen, blonden Schnauzer und dem schmalen Kinnbärtchen machte sich eine unnatürliche Röte bemerkbar. Es war richtig unheimlich, wie Mady Stoma ihn immer wieder bei seinen intimsten Gedanken ertappte. Und die strafenden Blicke, die ihm die beiden Ayumis zuwarfen, verbesserten sein Wohlbefinden auch nicht. Im Gegenteil. Sein Unbehagen wuchs weiter an.
Mithilfe seines Berechtigungscodes entsicherte er das rechteckige Beschleunigungsfeld für den Impulsantrieb. Mit zwei Fingern seiner linken Hand fuhr er fast zaghaft über das schwarze Feld und aktivierte den Antrieb. Drei grüne Anzeigeplättchen leuchteten auf. Langsam setzte sich die Greycrow in Bewegung.
Auf der unteren Hälfte des Panoramaschirms, der beinahe den gesamten Frontteil der Brücke ausmachte, wurde die Basapo, das eindrucksvolle Raumschiff des kalanischen Handelsfürsten Selean-Cir, zusehends kleiner.
„Bodenstock, sind Sie auch wirklich ausgeschlafen genug, um das Schiff sicher durch die Passage zu steuern?“, fragte Stoma mit einem spöttischen Grinsen im Gesicht.
Es gefiel der Frau mit dem kurzen, kupferfarbenen Haar, ihren Zweiten Offizier bei jeder passenden oder unpassenden Gelegenheit zu piesacken.
„Oder haben Ihre ehelichen Pflichten Sie letzte Nacht zu sehr mitgenommen? Zwei Frauen! Mein lieber Klaus! Da kann auch schon bei einem Mannsbild wie Ihnen eine gewisse Erschöpfung auftreten. Sie sind ja letztendlich auch nicht mehr der Jüngste! Es sei denn, Sie …“
„Halten Sie den Mund, Sie versoffene Schnapsdrossel!“, stoppte Bodenstock das nervige Geschwafel seiner Vorgesetzten.
„Was erlauben Sie sich, Sie abgewrackter Möchtegern-Casanova?“, brüllte Stoma ihn mit übertriebener Empörung an, wobei sich ihre Stimme zum Schluss des Satzes in ein heiseres Krächen verwandelte.
Mady fasste sich kurz an die Kehle, griff hastig nach der Bierdose im Getränkehalter ihres Sessels und genehmigte sich einen kräftigen Schluck. Sie ließ den Alkohol etwas wirken, bevor sie fortfuhr:
„Und überhaupt, ich trinke keinen Schnaps, sondern – wie Sie eigentlich längst wissen müssten – nur das gute Coral-Bier aus der alten Traditionsbrauerei von New Arizona, Sie Trottel. Ich werde Sie …“
„Was werden Sie, Captain Stoma?“, unterbrach Bodenstock sie erneut. „Sich bei der Admiralität über mein unerhörtes Benehmen Ihnen gegenüber beschweren? Ach, das geht ja nicht! Wir gehören diesem maroden Verein schließlich nicht mehr an. Wir sind ja jetzt ein Teil dieser gesuchten und gehassten Freidenker.
Oder ist diese Annahme auch schon wieder überholt? Gibt es diesen trostlosen Haufen von militärischen Querdenkern eigentlich noch? Sind wir etwa in der Zwischenzeit zu den Rebellen aus den Kolonien übergelaufen? Bei den ganzen Niederlagen, zerstörten Welten und sinnlosen Gefechten verliere ich langsam den Überblick.
Würden Sie mich bitte mit Ihrer geschätzten Weisheit erleuchten, Ma’am? Wen oder was repräsentieren wir schlussendlich? Hinterhältige Verräter? Schwachsinnige Abtrünnige? Armselige Flüchtlinge? Fehlgeleitete Idioten? …“
„Wie wäre es mit unfreiwilligen Helfern bei einem kosmischen Verbrechen?“, fragte eine dem Germanen nur allzu sehr vertraute Stimme.
Bodenstock blickte den Ankömmling hasserfüllt an. Er hätte diesen Kerl am liebsten auf der Stelle windelweich geprügelt.
„Oder liege ich mit meiner Betrachtung der derzeitigen Geschehnisse falsch?“, fuhr der Mann fort. „Wir beteiligen uns schließlich an der Ausrottung unserer eigenen Rasse. Was für ein Wahnsinn! Vor allem, weil wir alle anscheinend davon überzeugt sind, das Richtige zu tun.“
„Meroth!“, begrüßte Stoma den jungen Terraner auf der Brücke ihres Schiffes und kümmerte sich nicht weiter um ihren vorlauten Piloten.
Clayn Meroth trug die Kampftracht eines Timbers der Kriegerkaste, bestehend aus Rock, Brustharnisch und Stiefeln. Er erinnerte Captain Stoma an die holografische Darstellung eines alten römischen Legionärs, der ihr während ihrer Ausbildung an der Raumflottenakademie mal unter die Augen gekommen war.
In seiner Begleitung befand sich eine gut zwei Meter zwanzig große Timber-Frau in gleicher Aufmachung, die an ihr allerdings besser aussah. Die Wölfin trug, im Gegensatz zu dem Menschen, die zur Tracht gehörigen Waffen.
Einen schweren Impulsstrahler, zwei Wurfmesser und ein paar faustgroße Multifunktionsgranaten. Ein Kurzschwert zierte den breiten Rücken der Frau. Jeweils ein Paar Wurfsterne ruhten eingebettet in ihren schwarzen Lederstiefeln.
Wahrscheinlich versteckte die Timber noch weitere Waffen unter ihrem doch sehr spärlichen Outfit, das in einem Gefecht wohl kaum ausreichend Schutz bieten würde. Sicherlich stand der jungen Frau neben ihren Waffen auch noch ein Körperschutzschirm zur Verfügung, dessen Technik in der breiten Gürtelschnalle ihrer Uniform verborgen sein konnte.
„Ist mit der komischen Kapsel dieses lustigen kleinen Kalaners alles in Ordnung?“, fragte Mady Stoma ihren unbeliebten Gast. Sie genehmigte sich ein weiteres Bier, dessen Vorrat sie dank Selean-Cir wieder ordentlich hatte auf stocken können.
„Sie wurde, wie von Ihnen gewünscht, ordnungsgemäß an der Backbordschleuse angedockt und gesichert“, berichtete Clayn Meroth, während er auf den Captain der Greycrow zuschritt.
„Der erweiterte Kontrollcheck verlief fehlerfrei. Ich frage mich nur, von wem Selean-Cir dieses Gefährt erworben hat. Es ist eindeutig ein terranisches Produkt, das laut seiner Quantendatierung über 400 Jahre alt ist. Dennoch übertrifft die sagorische Technik dieser Kapsel alles, was mir bisher innerhalb der Republik zu Gesicht gekommen ist.“
„Aahaaa!“, kommentierte Stoma seine sicherlich bedeutsame Entdeckung mit ausdrucksloser Miene. „Solange dieses hässliche Ding seinen Zweck erfüllt und mein Schiff nicht beschädigt, ist mir eigentlich wurscht, aus welcher Zeit es stammt oder wer es gebaut hat.
Was ist mit diesem kehatischen Pseudo-Talwenium? Wurde es richtig verstaut? Nebenbei bemerkt, ich dachte immer, Talwenium könnte nicht künstlich hergestellt werden.“
„Unmöglich scheint es jedenfalls nicht!“, kommentierte Meroth die Sachlage. „Ich bin mir sicher, mit Einsicht in die Daten der Kehati würde es Meroth-Industries bestimmt gelingen, die Instabilität des Pseudo-Kristalls unter Kontrolle zu bekommen. Für unser Vorhaben ist dieser Mangel jedoch wichtig. Wir haben das Kristall genau an den dafür vorgesehenen Vertiefungen an der Außenhülle der Kapsel angebracht. Soweit ist alles in Ordnung!“
„Gibt es irgendwelche schädliche Strahlung, von der ich wissen müsste?“
„Nur die üblichen Emissionen, die von den Buhuudi-Kristallen ausgehen. Sie umgeben die gesamte Kapsel wie eine Art Schutzschirm. Im Innern des kleinen Bootes ist die Strahlung nicht messbar. Es besteht ebenfalls keine Gefahr für die Besatzung Ihres Schiffes.“
„Gut!“, nickte Captain Mady Stoma zufrieden, lehnte sich entspannt in ihrem Sessel zurück und wandte ihre Aufmerksamkeit erneut ihrem Piloten zu.
„Bodenstock, geht das nicht ein wenig flotter? Bei dem Tempo verpassen wir ja noch die Ausrottung der Menschheit. Sollte ich etwa Mr Meroth bitten, Ihren Platz einzunehmen? Wie mir zu Ohren gekommen ist, soll er ein ausgezeichneter Navigator sein. Ich überlege schon, ihn …“
„Verwöhntes Söhnchen eines reichen Industriellen, Narzisst, Wolfsmensch, Navigator, Vergewaltiger!“, bremste Bodenstock den Redefluss seiner Vorgesetzten ein weiteres Mal. „Ein Mann mit vielen Talenten, wie mir scheint.“
„Klaus! Es reicht!“, mischte sich die junge Ayumi ein. „Ich mag diesen Scheißkerl auch nicht.“
Sie blickte schnell hinüber zu Weu-Desa-Tral, doch Meroths kampferprobte Leibwächterin reagierte nicht auf die ausgesprochene Beleidigung gegenüber ihrem Schützling.
„Unsere unerwartete Begegnung hat mich glatt von den Füßen gehauen.“ Sie strich sich mit der Hand über ihre linke Wange. „Und die Narbe, die seine reizende Beschützerin mir verpasst hat, werde ich wohl für den Rest meines Lebens tragen, wie am Gesicht meines älteren Ichs deutlich zu erkennen ist.
Aber Meroth und ich, beziehungsweise mein anderes Ich, wir müssen unbedingt die Erde erreichen, um dort diesen verdammten Silberschirm auszuschalten. Laut den Blauen Kutten kann uns dies nur gemeinsam gelingen. Und erst wenn wir unsere Aufgabe erfolgreich erledigt haben, können die Priester mit ihrem Hammanon beginnen.“
„Bei diesem Unterfangen wirst du einige Jahrhunderte in die Vergangenheit geschleudert und lässt mich in diesem verdammten Universum alleine zurück. Zum Sterben verurteilt!“, äußerte sich Bodenstock verbittert und wurde ein wenig unaufmerksam. „Warum hast du dir eigentlich diese hässliche Narbe nicht wegmachen lassen? Das dürfte für unsere Schiffsärztin doch eine leichte Übung sein.“
„Das geht dich nichts an!“, lautete die Antwort.
Bodenstock hätte beinahe die Greycrow mit einer plötzlich auftretenden Plasma-Entladung des schmalen Seitenarms der Passage kollidieren lassen.
„Verfluchter Batuba-Nebel!“, murmelte Klaus unterdrückt. „Ich hätte große Lust, dieser grotesken Aktion auf der Stelle ein Ende zu bereiten.“
„Da bist du nicht der Einzige!“, dachte Clayn Meroth trotzig.
Der Wolfsmensch, der innerlich immer noch mit seinen widersprüchlichen Gefühlen rang, suchte weiterhin nach einem Ausweg, mit dem er die Blauen Kutten eventuell noch von ihrem Vor haben abhalten könnte.
Clayn war nicht gerade begeistert von der Gegebenheit, an der Auslöschung der Menschheit beteiligt zu sein. Obwohl er nach einem weiteren ausführlichen Gespräch, das er erst heute Morgen mit Selean-Cir geführt hatte, immer besser verstehen konnte, warum die Priester in gewisser Weise dazu gezwungen wurden, so zu agieren.
Aber reichten ein schiefgelaufenes Experiment des Kartells und einige fragwürdige Visionen aus einer möglichen Zukunft aus, über die Menschheit ein Todesurteil zu sprechen? Sie mit ihrer totalen Vernichtung zu bestrafen?
Irgendwie kam dies Meroth übertrieben vor. Den Blauen Kutten zufolge gab es jedoch keinen anderen Weg, die von den Menschen ausgehende Gefahr für die gesamte Galaxie zu eliminieren.
Meroths derzeitige Mitstreiter schienen jedenfalls von den Aussagen der Priester überzeugt zu sein. Er fragte sich, ob die Kutten sie nicht alle schon seit Jahren mit ihren einzigartigen Geisteskräften beeinflussten. Ihnen ihre An- und Absichten einfach aufzwangen.
„Damit würdest du alles verschlimmern, Bodenstock!“, versicherte die greisenhafte Ayumi mit heiserer Stimme dem Lieutenant Commander. „Du würdest meine gesamte Existenz auslöschen. Mein ganzes Wirken in der Vergangenheit hätte nie stattgefunden. Ben-Thos-Unlimted würde es heute gar nicht geben. Ebenso wenig Selean-Cir. Wahrscheinlich wären die Auswirkungen noch viel größer und bedeutsamer.“
Nachdenkliches Schweigen!
„In zehn Sekunden erreichen wir den Hauptarm der Passage!“, meldete sich Jean-Jacques Jupont zaghaft zu Wort.
Dem großen hageren Kom-Offizier, der wie stets ein leichtes Make-up trug, wurde kaum Beachtung geschenkt. Zusammen mit Meng Zichau an der Waffenkonsole vervollständigte er die zurzeit reduzierte Besatzung der Greycrow. Der Rest ihrer Kameraden verweilte weiterhin auf der Basapo des Ersten Handelsagenten von Ben-Thos Unlimited.
Trotz der Ablenkung durch das ganze Palaver leitete Bodenstock rechtzeitig die notwendige Kursänderung ein. Er ließ die Greycrow nach links abbiegen und nahm Kurs auf den nur noch wenige Flugminuten entfernten Ausgang des Batuba-Nebels.
Das 314 Lichtjahre entfernte Sol-System würde das Schiff in zwölf Stunden erreichen.
„Wo sind wir hier?“, fragte Ail Panek den haarlosen Hünen an seiner Seite.
Sie waren innerhalb eines hellbeleuchteten Korridors rematerialisiert, der, wie unschwer an den Beschriftungen der weißen Wände zu erkennen war, zu einer terranischen Einrichtung gehörte.
Der Gang besaß die Grundstruktur eines achteckigen Prismas, an dessen Kanten sich dicke, grafitgraue Verstrebungen befanden. Er war etwa dreißig Meter lang und am Boden gut drei Meter breit. Ein abgeschlossenes Segment einer bedeutend größeren Einrichtung.
„Die Blauen Kutten bezeichnen dieses Objekt als Arche“, verriet ihm der Mann mit den markanten smaragdgrünen Augen. Seine tiefe Stimme wirkte beruhigend. „Hier wird die Saat gelagert, die den Grundstein für eine neue Menschheit bilden wird. Kommt! Wir werden euch zeigen, warum wir hier sind.“
„Wie gelangten wir an diesen Ort?“, fragte Kin Wu zögerlich.
Ihr erster Transport dieser Art schien die junge Nikong leicht verwirrt zu haben. Nervös blicke sie hinüber zu der ebenfalls völlig haarlosen Frau, die ihnen von Dschamal als seine Artgenossin Aschami vorgestellt worden war.
Sie war Kin besser unter dem Namen Leriah White bekannt. In dieser Rolle hatte Aschami in den letzten Jahren bei der terranischen Flotte nämlich schnell und sehr erfolgreich Karriere gemacht. Wenn auch nicht unbedingt im Sinne ihrer Vorgesetzten und mit guten Taten oder Absichten.
White hatte Kin Wu erst vor ein paar Monaten, mit Hilfe eines Ablegers ihres Symbionten, zu einem ihrer Schatten gemacht. Zu einem Werkzeug, das in Whites Auftrag und unter dem negativen Einfluss des Ablegers zur Killerin wurde und den damaligen Präsidenten der Republik Terra ermordet hatte.
Erst einige Zeit später war es Kin Wu gelungen – mit der tatkräftigen Unterstützung ihres rätselhaften Drachentattoos –, sich von der Beeinflussung des Symbionten zu befreien.
„Der Oberste Priester von Tanat hat uns mit Hilfe seiner Geisteskräfte hierher gebracht“, teilte Aschami ihr bereit willig mit. „Nur eine seiner besonderen Fähigkeiten.“
Aschamis Symbiont manifestierte sich an ihr, genau wie bei Dschamal, in Form einer eng anliegenden weißen Kombination, was den athletischen Körperbau der beiden Sagorer besonders unterstrich.
„Du bist einem seiner Brüder schon als Kind begegnet, wenn auch in Form einer optischen Täuschung, durch die dieser seine wahre Gestalt vor dir jahrelang verbarg.“
„Kuai-Gon Kang!“, sprudelte es spontan aus Kin Wu hervor. Sie war nicht einmal erstaunt über ihre plötzliche Erkenntnis. „Der alte Mann, der mich nach der Ermordung meiner Mutter und meiner Flucht vom Hof des Bauern Chong bei sich aufgenommen hat. Ihm habe ich mein Drachentattoo zu verdanken.“
Aschami stimmte ihr nickend zu, während sie gemeinsam dem Korridor folgten.
„Ohne deinen Drachen hättest du wahrscheinlich die letzten Monate nicht überlebt“, verriet ihr Aschami schonungslos. Die außerirdische Frau war mit ihren 1 Meter 81 nur eine knappe Handbreit kleiner als die beiden Männer.
Kin blickte an sich herab.
Sie trug immer noch den Ableger von Aschamis symbiotischer Lebensform, der bei Kin die rostbraune Uniform der terranischen Raumflotte imitierte. Die Nikong ahnte nicht, dass es sich in Wirklichkeit um das Mutterwesen handelte, dem es einst gelungen war, sich unbemerkt von der besessenen Leriah White zu trennen.
Der Tohlaner hatte bereits bei seiner ersten Begegnung mit Wu die Macht gespürt, die von ihrem Drachen ausging. Er hatte gehofft, diese eines Tages nutzen zu können und sich mit ihrer Hilfe von den bösartigen Bewusstseinsfragmenten zu befreien, die seit dem unfreiwilligen Kontakt von Aschami und Dschamal mit dem terranischen Silberschirm an ihm hafteten. Was nach einigen anfänglichen Schwierigkeiten schließlich auch gelang.
„Befinden wir uns auf einem terranischen Raumschiff?“, versuchte Ail Panek seinem neugewonnenen Freund, auf ihrem Weg zum Aufbewahrungsort der geheimnisvollen Saat, weitere Informationen zu entlocken.
„Ja und nein! Die Arche ist etwas Besonderes. Sie wurde trotz der vielen hochwertigen sagorischen Elemente, die hier anzutreffen sind, fast ausschließlich von Menschen gebaut. Die Arche dient aber nicht nur zum Aufbewahren der Saat. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, nach dem Hammanon als eine Art Schleuse zu fungieren.“
„Schleuse?“, horchte Kin Wu neugierig auf. „Von wo nach wo? Und was soll da durchgeschleust werden? Und wieso haben die Terraner diese Arche gebaut? Und wer hat ihnen dabei geholfen? Waren diese Menschen sich im Klaren darüber, mit dem Bau der Arche einen Teil an der Auslöschung ihrer eigenen Spezies beizutragen?“
„So genau gingen die Blauen Kutten bei ihren Ausführungen nicht ins Detail!“, bemerkte Aschami für Ail Panek ein wenig zu schnell.
Befürchtete sie, Dschamal könnte zu viel über die Vergangenheit und die mysteriösen Pläne der Priester verraten? Aber warum?
Sie gelangten zu einem grauen, breiten Schott, das aus einer dicken Sagor-Stahlplatte bestand. Das rötliche Licht eines Scanners erfasste die vier Personen und taste sie ab. Kurz darauf öffnete sich das schwere Tor und gab die Sicht auf einen weiteren, breiteren Korridor frei.
Links und rechts des Ganges erkannte Ail ovale, mehr als zweieinhalb Meter lange, eiförmige Apparaturen. Ihre obere Hälfte setzte sich aus zwei Segmenten Stahlglas zusammen. Am Fußteil war ein rechteckiges Display mit blinkender Statusanzeige integriert.
Die Geräte und das extrem sterile Erscheinungsbild des Korridors erinnerten den ehemaligen TND-Agenten an eine Einrichtung mit medizinischen Genesungsschalen aus dem ersten oder zweiten Jahrhundert der Neuen Weltordnung.
Panek näherte sich einer der geschlossenen, flachen Schalen, die auf einem rund sechzig Zentimeter hohen Sockel aus Sagor-Stahl ruhten.
In ihr lag auf einer sich der Körperform anpassenden weißen Unterlage ein nackter, leicht untersetzter, schwarzhäutiger Mensch. Eine rote Hologravur auf dem Glas, etwa in Höhe der Brust des Schläfers, verriet dem Balkanen dessen Namen: Otumo Khana.
Panek kannte den Mann nicht. Er ging weiter.
Mit den Beschriftungen an den nächsten beiden Stasisschalen konnte er ebenso wenig etwas anfangen. Bei der vierten hielt Ail überrascht an. Dort lag ein Mann, dessen Name er nur allzu gut kannte: Meroth!
Panek winkte Kin Wu herbei.
„Bitte? Das darf doch nicht wahr sein!“, brachte die Nikong ihre Fassungslosigkeit mit lauter Stimme zur Geltung. Sie deutete zornig auf den jungen Mann hinter dem gläsernen Verdeck. „Einer dieser abscheulichen Meroths soll die Zukunft der Menschheit repräsentieren? Wollt ihr uns verarschen?“
„Den Priestern ist bei ihrer Selektion gewiss kein Fehler unterlaufen!“, versicherte ihr Aschami glaubwürdig. „Dennoch kann ich deine Entrüstung sehr gut nachvollziehen.
Ich kenne Charles Meroth persönlich. Ebenso seinen Sohn Clayn. Die beiden hätte ich mit Sicherheit nicht für diese Aufgabe auserwählt. Über diesen Meroth hier ist mir nichts bekannt. Vielleicht ist er anders als der restliche Teil seiner widerwärtigen Verwandtschaft.“
Ail Panek war bereits einige Meter weiter gegangen und blieb plötzlich geschockt stehen.
„Bei Myguns heiligem Buch Gottes!“, stöhnte er auf. Der Name auf der zwölften, einer leeren Schale hatte ihm einen gehörigen Schrecken versetzt. „Dschamal, soll das ein Scherz sein?“
„Nein, mein Freund!“
„Das bedeutet …?“
„…, dass dies der Platz für einen weiteren Vertreter der neuen Menschheit ist, …“
Kin kam herbeigeeilt und erstarrte ebenfalls, als sie den Namen las.
„… dein Platz, Ail Panek!“, beendete Dschamal seinen Satz.
„Gibt es auch so ein Ding mit meinen Namen darauf?“, war der erste Gedanke, dem Kin nach dieser Offenbarung in den Sinn kam. Sie teilte ihn ihren Begleitern laut mit, während Panek sprachlos auf die leere Schale vor sich starrte.
„Ja!“, gestand ihr Aschami, ohne zu zögern. „Aber du wirst nicht nur dazu beitragen, die neue Menschheit mit zu gründen. Du wirst die Zukunft für sie vorbereiten und ihr später als eine Art Beschützerin oder helfende Hand dienen. Dazu wird dir ein sehr machtvolles Instrument zur Seite gestellt werden.“
„Und wenn wir das alles gar nicht wollen?“, wehrte sich Panek gegen diesen völlig absurden Plan der Blauen Kutten. „Kam es niemanden in den Sinn, uns erst einmal nach unserer Meinung zu fragen? Oder uns vielleicht darum zu bitten, bei diesem Irrsinn mitzumachen?“
„Ihr werdet einen Teil des Grundsteines für einen neuen Menschenschlag bilden“, erinnerte ihn Dschamal.
Reichte diese zweifelhafte Ehre aus, um sich auf einen solchen Wahnsinn einzulassen?
„So wird sich eine uralte terranische Legende wiederholen!“, erkannte Kin Wu auf einmal den Sinn in einer von Kuai-Gon Kangs Lehren. „Mein alter Erzieher – oder der Priester, der sich hinter ihm verbarg – erzählte mir einst eine Geschichte, aus der hervorging, dass das alte chinesische Volk der Erde, die Vorfahren der heutigen Nikong, von einem Drachen abstammen würde. Ich soll nun der Drache, die Mutter einer neuen Generation von Menschen werden. Oder wenigstens meinen Teil dazu beitragen.“
„Dein Kind wird in der Tat das Erstgeborene einer neuen Menschheit sein, Kin!“, bestätigte ihr Dschamal.
„Bist du etwa bereit dazu, dich auf diesen Schwachsinn einzulassen?“
Panek konnte es kaum fassen, wie ruhig und ausgelassen seine Begleiterin mit dieser ganzen Geschichte umging.
„Ja!“, erwiderte sie mit Bedacht und zuckte mit den Schultern. „In dieser kaputten Welt hält mich nichts mehr. Und da die Menschheit sowieso ausgerottet werden wird, nehme ich diese Überlebenschance gerne wahr.“
„Bist du so leicht zu überzeugen?“, wunderte sich Panek. „Das hätte ich nicht gedacht. So völlig ohne jegliche Form der Gegenwehr! Das passt irgendwie nicht zu dir.“
„Wogegen soll ich mich wehren?“, wollte die Nikong von Ail wissen. „Es kann doch alles nur besser werden! Wo befindet sich meine Schale?“
„Hier drüben!“, winkte Aschami ihr zu.
Kin schritt erhobenen Hauptes ihrem Schicksal entgegen. Panek folgte ihr geknickt.
„Muss ich mich irgendwie vorbereiten?“, fragte Wu die Sagore.
„Nein!“, versicherte ihr Aschami. „Du brauchst dich nur hineinzulegen. Den Rest erledigt der Rechner der Einheit, der wiederum von der Zentralpositronik der Arche überwacht wird.“
„Wie dem auch sei!“, gab Kin unbekümmert von sich. Sie hatte bereits vollständig mit ihrem derzeitigen Leben abgeschlossen.
„Vertraut sie so sehr der sagorischen Stasis-Technik und den Plänen der Priester oder ist ihr einfach alles scheißegal?“, überlegte Panek und beobachtete voller Skepsis, wie Kin sich ihrer Schale näherte.
Die beiden gläsernen Verdecke am Kopf und am Fuß glitten geräuschlos zurück und verschwanden im unteren Teil der Stasisschale. Kin stieg in sie hinein und legte sich auf den Rücken. Die Liege war überraschend bequem und leicht temperiert.
Aschami blickte sie abwartend an.
Plötzlich löste sich Wus Kleidung auf und kroch an den Rand der Schale, fiel als weißer Klumpen zu Boden, der rasch zu Aschamis Füßen robbte und dort von deren Symbionten aufgenommen wurde.
Aschamis Kleidung geriet in Bewegung. Es schien, als würde die gallertartige Masse sich mit dem Tholaner der Frau vereinen, doch kurz darauf verließ der Klumpen Aschami wieder und verschmolz mit dem Symbionten von Dschamal.
Kin Wu blickte Aschami fragend an.
„Du trugst keinen Ableger meines Tholaner, sondern ihn selbst“, klärte Aschami sie auf. „Ich hingegen besaß einen Ableger von Dschamals Symbionten.“
Die Nikong nahm diesen Austausch so hin.
Auf Grund von Aschamis vorheriger Aussage, ein wertvolles Instrument würde sie bei ihrer bevorstehenden Aufgabe unterstützen, hatte Kin sofort an den Tholaner gedacht. Jetzt fragte sie sich natürlich, welches andere Instrument oder Werkzeug dies sein könnte.
Panek trat neben sie und starrte sie niedergeschlagen an.
Kin, sich ihrer völligen Nacktheit bewusst, zwinkerte dem Balkanen frech zu.
„Ich hoffe, wir sehen uns später“, sagte sie gut gelaunt und knotete ihr langes schwarzes Haar zu einem Zopf. „Vielleicht kannst du mir ja nun doch noch dabei helfen, die Erde neu zu bevölkern. Bis dann, Süßer! Wir sehen uns!“
Panek errötete bei dem Gedanke daran, vielleicht eines fernen Tages Sex mit der Nikong zu haben. Er hatte seine Gefühle, die er ihr gegenüber hegte, nie richtig verbergen, aber auch nicht offen zeigen können.
Ail hätte ihr gerne noch etwas gesagt, sich wenigstens richtig verabschiedet. Vielleicht mit einem Kuss? Doch er blieb einfach nur, wie ein kleiner dummer Junge, stumm und regungslos vor ihr stehen.
Dschamal betätigte ein grünlich blinkendes Sensorfeld am Fußende der flachen Stasisschale, woraufhin die beiden Stahlglas- Verdecke wieder hervortraten, sich in der Mitte der Apparatur trafen und diese hermetisch abriegelten. Ein bläulicher Dampf flutete das Gerät. Wenige Sekunden später hatte sich der Rauch verzogen und Panek blickte auf eine friedlich schlafende Kin Wu.
„Wie lange wird es dauern, bis sie wieder aufwachen wird?“, erkundigte Ail sich bei Dschamal. „Spielt das überhaupt eine Rolle?“, fragte er sich.
„Etwa ein Jahrzehnt, von unserer Warte aus gesehen!“, lautete die Antwort.
„Und auf welchem Planeten wird die neue Menschheit wiedergeboren?“
„Auf der Erde natürlich! Einer völlig jungfräulichen Erde! Einem neuen Paradies, wie Admiral Mygun auf Grund seines Glaubens behaupten würde.“
„Und die alten Hinterlassenschaften der Republik und des Kartells?“
„Werden nach dem Hammanon natürlich alle verschwunden sein. Dafür wird die Hammanon-Wolke sorgen.“
„Ich hätte noch so viele Fragen!“, ließ Panek die beiden Sagorer wissen und schritt den Korridor wieder hinab.
„Von denen wir dir bestimmt nur wenige beantworten könnten“, sagte Aschami.
Ihn ihren Worten lag ein Hauch von Mitleid.
„Also gut!“
Ail Panek blieb vor seiner Stasisschale stehen und starrte hinein.
„Sieht nicht besonders gemütlich aus.“
Ein Lächeln huschte flüchtig über Dschamals volle Lippen.
„Bringen wir es hinter uns!“, sagte Panek und entledigte sich seiner Uniform samt Schuhwerk und Unterwäsche.
Ohne weitere Worte des Abschieds stieg er in die Schale und verfolgte, wie Aschami die Prozedur einleitete.
Es wurde blau vor seinen Augen.
Die Greycrow-03 erreichte das Sol-System ohne Zwischenfall und hielt nun geradewegs auf eine Flotte terranischer Kampfschiffe zu.
„Dieser Anti-Ortungsschirm von Selean-Cir scheint hervorragend zu funktionieren“, stellte Captain Stoma zufrieden fest. Wirklich beeindruckt schien sie aber nicht zu sein.
„Und wiederum frage ich mich, woher der Kalaner diese fortgeschrittene Technologie hat?“, gab Clayn Meroth erneut zu bedenken. „Ich glaube, innerhalb von PAMAAGBO ist eine solch hoch entwickelte sagorische Technik sicherlich nicht zu finden. Mal abgesehen von den Botschafter-Robotern und deren Schiffen.“
„Bodenstock, wenn Sie nutzloser Kerl mit einem dieser Kähne vor uns kollidieren, können Sie sich auf etwas gefasst machen“, warnte Mady Stoma ihren Navigator, der die Greycrow ziemlich nahe an einem feindlichen Verband leichter Fregatten vorbeisteuerte.
„Es sieht so aus, als würde sich die Flotte in Stellung bringen“, erkannte Bodenstock aus den Daten, die von den verschiedenen Ortungssystemen des Aufklärers geliefert wurden. „Sie erwarten jemanden!“
„Vielleicht wurden wir ja verraten und sie erwarten uns!“, äußerte sich Meng Zichau zögernd.
Stoma blickte hinüber zu Meroth. Der machte eine Unschuldsmiene, was sie aber nicht besonders beruhigte.