Vom Social Trading zum Social Investing - Ingbert Maier - E-Book

Vom Social Trading zum Social Investing E-Book

Ingbert Maier

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Beschreibung

Social Trading – die Social-Media-Variante der Geldanlage – ist dabei, sich zum Social Investing weiterzuentwickeln. Dabei rücken mittel- und langfristig orientierte Strategien in den Vordergrund und die Plattformen werden mehr und mehr eine ernst zu nehmende Alternative zu herkömmlichen Anlageformen – nicht zuletzt durch die Chance auf höhere Renditen. Plattformen wie ayondo oder wikifolio haben mittlerweile ein Handelsvolumen von mehreren Hunderttausend und ein Handelsvolumen von mehreren Milliarden Euro. Die Autoren geben einen Überblick über die wichtigsten Anbieter und zeigen, wie jeder Anleger Social Investing in die persönliche Anlagestrategie integrieren kann. Alexander Mantel ist selbstständiger Trader, freier Autor und berät bei der Entwicklung neuer Produkte und Handelsplattformen. Seine Expertise stellt er nicht nur Banken und Brokern zur Verfügung, sondern auch Anlegern im Rahmen von Coachings. Mit seinen Webinaren für ayondo verantwortet er einen maßgeblichen Teil des Ausbildungsangebots des Social-Trading-Anbieters. Ingbert Maier ist mit selbst entwickelten, professionellen Handelssystemen seit vielen Jahren als Top-Trader bei der Social-Trading-Plattform ayondo aktiv. Er kennt die Branche als Trader und als Follower, hat als Analyst plattformübergreifend umfangreiche Studien zu diesem Thema erstellt und weiß aus seiner langjährigen Praxis, worauf es bei einem Investment im Bereich Social Trading ankommt.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 343

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Alexander MantelIngbert Maier

VOM SOCIAL TRADINGZUM SOCIAL INVESTING

Alexander MantelIngbert Maier

VOM

SOCIAL TRADING

ZUM

SOCIAL INVESTING

Alles, was Sie über Plattformen, Strategien,Rendite und Risiko wissen müssen

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie. Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Für Fragen und Anregungen

[email protected]

1. Auflage 2019

© 2019 by FinanzBuch Verlag, ein Imprint der Münchner Verlagsgruppe GmbH

Nymphenburger Straße 86

D-80636 München

Tel.: 089 651285-0

Fax: 089 652096

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Die im Buch veröffentlichten Ratschläge wurden von Verfasser und Verlag sorgfältig erarbeitet und geprüft. Eine Garantie kann jedoch nicht übernommen werden. Ebenso ist die Haftung des Verfassers beziehungsweise des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ausgeschlossen.

Redaktion: Marion Reuter

Korrektorat: Anne Horsten

Umschlaggestaltung: Manuela Amode

Umschlagabbildung: istock.com/peshkov, zmicierkavabata; Shutterstock/draco77vector, Fleur_de_ papier, BEST-BACKGROUNDS

Satz: Carsten Klein, Torgau

Druck: Florjancic Tisk d.o.o., Slowenien

eBook: ePubMATIC.com

ISBN Print 978-3-95972-125-7

ISBN E-Book (PDF) 978-3-96092-222-3

ISBN E-Book (EPUB, Mobi) 978-3-96092-223-0

Weitere Informationen zum Verlag finden Sie unter

www.finanzbuchverlag.de

Beachten Sie auch unsere weiteren Verlage unter www.m-vg.de

INHALT

Vorwort

Disclaimer

Teil I

Social Trading – Social Investing

1.1 Was ist Social Trading?

1.2 Was ist Social Investing?

1.3 Social-Trading-Anbieter – Marktüberblick

Ein Gastbeitrag von Michael Tomaschek

1.4 Pflichten und Verantwortung der Anbieter

Social Trading aus aufsichtsrechtlicher Perspektive

Gastbeitrag von Oliver Prager

1.5 Handelsstrategien verstehen

Die Datenbank, ein Konzept für die Ewigkeit?

Gastbeitrag von Christian Steinberger

Ein Tag als wikifolio-Trader

Gastbeitrag von Michael Flender

1.6 Chance für Trader

1.7 Know-how für Follower und Trader

1.8 Die Zukunft von Social Trading und Social Investing

Interview mit Sarah Brylewski(Mitglied der Geschäftsführung von ayondo)

Interview mit Andreas Kern,Gründer und CEO von wikifolio.com

Teil II

Der Social-Trading-Investor

2.1 Renditeerwartung

2.2 Persönliche Voraussetzungen

2.3 Signalgeberprofile unter der Lupe

2.4 Das Followerportfolio – der Anlagemix

2.5 Risikobegrenzung – das A und O der Geldanlage

Risikomanagement für Trader und FollowerGastbeitrag von Dipl.-Math. Christian Libor,Geschäftsführer der Quanvest GmbH

2.6 Der Anlagemix in der gesamten persönlichen Anlagestrategie

Teil III

Rahmenbedingungen

3.1 Kosten

3.2 Materielle Voraussetzungen

3.3 Rechtliche Aspekte

Rechtliche Rahmenbedingungen von Social Trading

Gastbeitrag von Dr. Philipp Hendel

3.4 Steuerliche Aspekte

3.5 Interessante Internetseiten

3.6 Literatur

Danke!

Anmerkungen

VORWORT

Wer mit seiner Geldanlage eine Rendite erzielen will, die über der Inflationsrate liegt und damit durch einen Wertzuwachs zum Vermögensaufbau beitragen soll, kommt nicht daran vorbei, hierfür selbst Verantwortung zu übernehmen und sich darüber zu informieren, welche Möglichkeiten es überhaupt gibt. Kamen früher in erster Linie das Sparbuch, Bausparverträge, Lebensversicherungen und als spekulative Beimischung vielleicht noch ein Aktienfonds zum Einsatz, ist das Spektrum heute wesentlich vielfältiger. So kann sich jeder Anleger, jede Anlegerin ein für sich individuell zugeschnittenes Vermögensaufbaukonzept selbstbestimmt zusammenstellen. Eine allgemeine Formel, wie dieses Konzept aussehen soll, gibt es dabei jedoch nicht, denn jede persönliche Situation ist anders, sei es finanziell, beruflich und auch familiär. Deshalb ist es wichtig, sich umfassend zu informieren und auch über den Tellerrand jenseits der herkömmlichen Angebote hinauszuschauen.

Als die ersten Direktbanken in den Neunzigerjahren Online-Brokerage anboten, wurde die Tür zur digitalen Geldanlage für private Kapitalanleger aufgestoßen. Sie konnten nun ihre Kauf- und Verkaufsaufträge selbstständig über das Internet in Echtzeit und zu wesentlich günstigeren Konditionen als bei der Hausbank abwickeln. Mit einer zuverlässigen Plattform und einer attraktiven Kostenstruktur machten die neuen Online-Banken so den klassischen Geldhäusern viele Anleger abspenstig, und viele neue Aktionäre kamen dazu. Als immer mehr Menschen gegen Ende des 20. Jahrhunderts online gingen, erhöhte sich die Zahl der Aktionäre rasant und hat sich im Zeitraum seit 1996, als das Internet begann, nach und nach massentauglich zu werden, bis zum Jahr 2000 verdoppelt.

Das zusätzliche Kapital, das diese neuen Aktionäre an der Börse investierten, trug letztendlich mit zu den extremen Kurssteigerungen bis Anfang des Jahres 2000 bei. Mit dem Platzen der sogenannten Dotcom-Blase in den Jahren 2000 bis 2002 wurden aber insbesondere die privaten Spekulanten relativ schnell wieder auf den harten Boden der Realität zurückgeholt. Bis zur Finanzkrise im Jahr 2008 reduzierte sich die Anzahl der Aktionäre deshalb wieder deutlich und lag bis zum Jahr 2010 sogar leicht unter dem Niveau von 1996. Dass die Zahl der Aktionäre danach wieder stark zugenommen hat, liegt zum einen sicher daran, dass sich das Zinsniveau nach der Finanzkrise in den wichtigsten Wirtschaftsländern immer mehr in Richtung Nulllinie entwickelte. Aber auch die Tatsache, dass inzwischen nahezu alle Geldhäuser neben Online-Banking auch eine Online-Depotverwaltung anbieten, hat für viele Anleger die Hemmschwelle, sich an der Börse zu engagieren, reduziert.

In Laufe der Zeit hat sich die digitale Revolution im Anlagebereich weiter fortgesetzt. Mit der Einführung der CFDs (Contracts for Difference), mit denen, wie bei Zertifikaten auch, ein Basiswert nicht direkt gekauft wird, sondern auf die Wertentwicklung zum Beispiel einer Aktie spekuliert wird, entstand eine komplett neue Branche im Bereich Online-Brokerage, aus der sich letztendlich auch Social Trading entwickelte. Damit hatten nun auch Trader mit kleinerem Konto eine einfache Möglichkeit, ihre Handelsstrategien in Echtzeit umzusetzen, weil dieses Finanzprodukt wesentlich einfacher konstruiert ist als Zertifikate und Optionsscheine. Da das mit einem bis zu vierhundertfachen Hebel verbundene Risiko jedoch sehr hoch war und Anleger mehr verlieren konnten als das eingesetzte Kapital, wurde das Finanzinstrument CFD bis heute durch die nationalen und europäischen Aufsichtsbehörden immer weiter zum Schutz der Anleger reguliert. So wurde der Hebel deutlich auf ein Niveau, das nun unter dem bei Knock-out-Zertifikaten möglichen Hebel liegt, reduziert und die Nachschusspflicht verboten. Einige Broker, wie zum Beispiel ayondo, hatten diese Nachschusspflicht aber ohnehin bereits zuvor abgeschafft. Social Trading ist mittlerweile aber nicht mehr auf die Umsetzung mit CFDs begrenzt, sondern es können auch, wie bei wikifolio.com, Zertifikate und laut dem Social-Trading-Blog »Trading-der-Besten.de« ab Sommer 2018 bei eToro auch direkt und ohne Hebel Aktien gehandelt werden.

Die Social-Trading-Branche ist ständig im Wandel, und neue Anbieter starten mit interessanten Konzepten. Im Laufe der Jahre hat sich eine Gruppe von Anbietern in diesem Geschäft fest etabliert, die ihr Angebot immer wieder den veränderten regulierten Vorgaben anpasst oder selbst Maßstäbe setzt und nach neuen Möglichkeiten sucht, ihr Geschäftsfeld auszuweiten. Man darf gespannt sein, welche Ideen die Fintech-Unternehmen dieser Branche auch in Zukunft entwickeln und umsetzen, um weitere Anleger, insbesondere auch im Hinblick auf Social Investing, zu begeistern und langfristig für sich zu gewinnen.

Dieses Buch soll Ihnen dabei helfen, einen Überblick über die Anbieter, Möglichkeiten und Entwicklungen zu bekommen. Im ersten Teil wird dabei ausführlich dargestellt, was Social Trading ist, welche Möglichkeiten Trader und Anleger hierbei haben, und wie Anleger sich dem Thema nähern sollten. Ein ausführlicher Marktüberblick unterstützt Anleger und Trader bei der Orientierung und ein Ausblick über die Zukunft von Social Trading und Social Investing rundet den ersten Teil ab. Im zweiten Teil des Buches steht der Anleger im Mittelpunkt und im dritten Teil wird auf Rahmenbedingungen, wie zum Beispiel Kosten, Steuern und rechtliche Aspekte, eingegangen. Nicht zuletzt durch die Beiträge unserer Gastautoren möchten wir darüber hinaus auch die Möglichkeit eröffnen, an der einen oder anderen Stelle tiefer in die Materie einzusteigen. Abhängig von den persönlichen Vorkenntnissen kann dieses Buch also durchaus auch selektiv gelesen werden und soll nach der Lektüre noch als Wegbegleiter im Sinne eines Nachschlagewerks dienen.

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Historische Ergebnisse lassen grundsätzlich keine Rückschlüsse auf die zukünftige Wertentwicklung zu. Investments an der Börse und außerbörslich können den Totalverlust und mehr des eigenen Kapitals zur Folge haben. Eine individuelle, eingehende Beratung wird dringend empfohlen.

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TEIL I

SOCIAL TRADING – SOCIAL INVESTING

Im ersten Teil geht es um einen Überblick über die Branche und insbesondere darum, wie sich Anleger dem Thema richtig nähern können, und welche Möglichkeiten es für Trader gibt, die selbst als Anbieter einer Strategie aktiv werden möchten. Zudem wird ein Ausblick auf die Zukunft der Branche geworfen.

1.1 WAS IST SOCIAL TRADING?

Im Vergleich zu herkömmlichen Anlagemöglichkeiten ist Social Trading immer noch eine relativ neue und weniger bekannte Form der Geldanlage. Viele Anleger können mit dem Begriff »Social Trading« noch nicht viel anfangen. »Social« wird dabei meist mit Netzwerken wie Facebook oder Instagram assoziiert, bei denen sich die Teilnehmer untereinander austauschen können oder die Informationen anderer passiv mitverfolgen. Und der Begriff »Trading« wird richtigerweise übersetzt mit Handel, wobei mit Trading im Bereich der Geldanlage meist spekulativer Handel bezeichnet wird. Alles in allem wird Social Trading aber immer mehr als neuer Trend wahrgenommen, bei dem sich Spekulanten im Internet über ihr Treiben mit ihresgleichen austauschen und einzeln oder gemeinsam agieren.

Das Interesse an dieser neuen Form der Geldanlage, die über das Internet realisiert wird, steigt seit Jahren stetig an. Das hängt zum einen damit zusammen, dass gerade diejenigen, die mit dem Internet aufgewachsen sind, neuen Technologien und interessanten Möglichkeiten sehr offen gegenüberstehen. Zum anderen haben aber auch die Banken dazu beigetragen, da sie im Rahmen der Finanzkrise ab dem Jahr 2008 ihren Ruf so massiv selbst beschädigt und sehr viel Vertrauen bei ihren Kunden verloren haben, dass diese fast zwangsläufig begannen, sich nach alternativen, möglichst selbstbestimmten Ideen der Geldanlage umzusehen. Ein weiterer Punkt ist, dass viele Kapitalanleger, auch aufgrund des niedrigen Zinsniveaus in der zweiten Dekade des 21. Jahrhunderts, nach neuen Möglichkeiten zum Erhalt und zur Vermehrung ihres Vermögens Ausschau halten. Zudem sind die technologischen Möglichkeiten inzwischen so weit ausgereift, dass die sogenannten Fintechs, so werden Unternehmen bezeichnet, die in der Finanzbranche mittels Digitalisierung neue Abläufe entwickeln, Projekte wie Online-Trading und damit auch Social Trading überhaupt realisieren können. Dieser Fortschritt bringt nicht nur Vorteile für die Anwender bei alltäglichen Bankgeschäften, sondern ermöglicht auch ganz neue Geschäftsfelder, wie zum Beispiel die Kreditvergabe außerhalb der bisherigen Bankenstrukturen, digitale Vermögensverwaltung über das Internet oder eben neue Finanzbranchen wie Social Trading. Hierbei geht es darum, dass Anleger die Möglichkeit haben, die Aktivitäten einzelner Trader zu beobachten, von ihnen zu lernen, Ideen für die eigene Geldanlage zu sammeln oder deren Aktivitäten gleich automatisiert in das eigene Konto zu übernehmen. Dann wird vom automatisierten Kopieren der Trades im Konto des Anlegers gesprochen, so wie das sehr komfortabel zum Beispiel bei ayondo und eToro möglich ist, oder wie bei wikifolio.com vom Kauf eines Zertifikats, das auf das Musterdepot eines Traders ausgegeben wird.

ERKLÄRUNG

Zertifikate sind Schuldverschreibungen, die eine Bank ausgibt. Mit dem Verkauf von Zertifikaten leiht sich die Bank Geld vom Käufer, der damit auf die Wertentwicklung eines Basiswerts spekuliert, ohne diesen direkt zu erwerben. Ein Basiswert kann zum Beispiel eine Aktie oder auch ein Index sein.

Doch werfen wir erst noch einmal einen Blick zurück: Als ab Mitte der Neunzigerjahre die ersten Online-Broker im Internet ihre Pforten öffneten, konnten Privatanleger zu wesentlich günstigeren Konditionen als bisher nahezu in Echtzeit an der Börse handeln. Das war eine echte Revolution, denn jetzt musste die Order nicht mehr persönlich oder telefonisch beim Mitarbeiter der Bank in Auftrag gegeben werden. Zunächst war es der Kauf von Aktien und Fondsanteilen, der über das Online-Depot abgewickelt wurde, bald nutzten risikofreudigere Anleger aber auch die Möglichkeit, mit Optionsscheinen auf steigende und fallende Kurse zu spekulieren. Ab dem Jahr 1999 hatten Anleger in Großbritannien dann erstmalig die Möglichkeit, mit Differenzkontrakten (CFDs, Contracts for Difference) zu handeln.

ERKLÄRUNG

Mit CFDs wird nicht der Basiswert selbst gekauft, sondern es wird auf die Wertentwicklung eines Basiswerts spekuliert, indem der Trader Anteile oder Bruchteile eines Kontrakts (CFD) beim Broker erwirbt. Kontrahent bei diesem Geschäft ist der Broker, der wiederum die Transaktionen aller Teilnehmer bündeln und an der Börse damit reale Aktien oder Kontrakte auf einen Index handeln kann.

Als CMC Markets als erster Broker im Jahr 2005 CFDs in Deutschland anbot, begann der Siegeszug des Online-Tradings, und das Spekulieren im Internet wurde unter Privatpersonen immer populärer. Aber auch professionelle Trader entdeckten diese unkomplizierte und transparente Handelsmöglichkeit schnell für sich. Das Interesse wurde im Laufe der Jahre immer größer, und die Broker erkannten, dass viele Privatanleger gerne am Online-Trading partizipieren wollen, aber nicht jeder selbst an der Börse handeln möchte. So lag es in Zeiten von Social-Media-Plattformen nahe, die Aktivitäten der Trader öffentlich bekannt zu machen. Damit war die Idee des Social Tradings geboren. In den Jahren 2006 bis 2009 entstanden die ersten entsprechenden CFD-Plattformen, bei denen die Aktivitäten der Profis nicht nur live verfolgt, sondern gleich vollautomatisch synchron auf dem Konto des Anlegers ausgeführt werden konnten. In der Praxis verknüpft dabei ein Anleger per Mausklick sein eigenes Konto mit dem eines Traders. Die Möglichkeit, wie bei wikifolio.com Zertifikate auf die Musterdepots der Trader zu erwerben, kam im Jahr 2012 dazu.

Wie bei allen Aktivitäten in sozialen Netzwerken geht es auch beim Social Trading darum, dass jemand seine Aktivitäten und seine Meinung veröffentlicht und andere diese aktiv oder passiv verfolgen, kommentieren oder sogar beeinflussen können. Beim Social Trading geht es aber insbesondere auch darum, dass die Teilnehmer einer Community ihre Geldanlageideen nicht nur anderen zur Verfügung stellen und darüber diskutieren, sondern darum, dass darauf basierend Anlageentscheidungen individuell oder gemeinsam umgesetzt werden. Wer selbst handeln möchte, kann dabei die Aktivitäten der Trader beobachten und sich Anregungen für seine eigenen Anlageentscheidungen holen. Einfacher ist es aber, die Transaktionen eines Traders gleich automatisiert in das eigene Konto zu übernehmen. In der Praxis wird der Begriff Social Trading oft, aber unzureichend, weil es auch andere Formen gibt, als Synonym für dieses Kopieren und Folgen einzelner Trader, die auch Signalgeber, Top-Trader, Guru oder Experte genannt werden, verwendet. Folgerichtig werden die Anleger entsprechend dem allgemeinen Sprachgebrauch in den sozialen Netzwerken deshalb auch als Follower bezeichnet.

Wenn man Entscheidungen eines Traders in welcher Form auch immer folgt, dann ist das erst einmal nichts anderes als die digitale Umsetzung der Musterdepots von Börsenbriefen, bei denen die Handelsanweisungen aber manuell im eigenen Depot umgesetzt werden müssen. Das Problem bei der manuellen Ausführung ist jedoch, dabei den gleichen Kauf- oder Verkaufskurs zu bekommen wie der, der dann später im Musterdepot ausgewiesen wird. Im Vergleich dazu ist die Ausführungsqualität der Transaktionen beim Social Trading durch die inzwischen ausgereifte Technologie sehr hoch. Einem Signalgeber beim sogenannten Copytrading oder Mirror-Trading zu folgen oder ein Zertifikat auf ein Musterdepot zu erwerben, ist also wesentlich komfortabler und effektiver, als jeden Trade in der Praxis selbst umzusetzen.

Die Werbung für diese bequeme Art der Teilnahme am Social Trading wird aber teilweise von Interessenten so verstanden, dass damit auch automatisch Gewinne erzielt werden, was keineswegs der Realität entspricht, denn die kopierten Trades können selbstverständlich auch Verluste einbringen. Das ist an der Börse ganz normal und bei richtiger Herangehensweise des Traders Teil des kalkulierten Risikos. Dabei handelt es sich bei verantwortungsvollen Tradern in keinster Weise um eine Art Glücksspiel, wie das unsachlich hin und wieder dargestellt wird, und wie wir im weiteren Verlauf des Buches noch sehen werden. Auch wenn sich die Social-Trading-Branche immer mehr zu einer seriösen Geldanlagemöglichkeit entwickelt, haftet ihr dennoch teilweise immer noch ein gewisses Casino-Image an. Das hängt auch damit zusammen, dass es in der Vergangenheit in manchen Bereichen des Online-Tradings Anbieter, wie zum Beispiel bei Binären Optionen, gab, die durch zweifelhafte Werbung unbedarften Interessenten suggerierten, dass mit Trading auf leichte Art per Knopfdruck viel Geld verdient werden kann, was aber nicht korrekt ist. Außerdem ist es immer noch so, dass sich auf den Plattformen planlose Glücksritter genauso versuchen können wie verantwortungsvolle und qualifizierte Vermögensverwalter. Die Social-Trading-Anbieter haben inzwischen aber erkannt, dass Zockerprofile auf Dauer für das Geschäft nicht förderlich sind, und bemühen sich deshalb, den Zugang für solche Hochrisiko-Akteure durch entsprechende Zertifizierungshürden zu erschweren. Zudem werden Followern immer mehr Möglichkeiten an die Hand gegeben, solche Profile herauszufiltern. Wie es Follower schaffen können, hochriskante Strategien zu erkennen und von den langfristig profitablen zu unterscheiden, wird im weiteren Verlauf des Buches noch ausführlich erklärt. Grundsätzlich müssen Follower dabei verstehen, wie bei jeder anderen Investmentmöglichkeit auch, dass eine hohe Performance immer nur erreicht werden kann, wenn auch ein größeres Risiko eingegangen wird, ein größeres Risiko aber nicht gleich auch höhere Gewinne einbringt, und dass vergangene Gewinne nicht einfach in die Zukunft fortgeschrieben werden können.

Wer sich eingehender mit dem Thema Social Trading befasst, erkennt, dass Social Trading kein Glücksspiel wie Roulette ist, sondern dass hier Trader mit einer professionellen Einstellung am Werk sind, um die auch heute noch gültigen Mechanismen der Börse zu ihrem Vorteil zu nutzen. Denn trotz aller technischen Möglichkeiten, die mittlerweile an den Finanzmärkten eingesetzt werden, hat nach wie vor die grundlegendste Gesetzmäßigkeit, nämlich dass sich die Preise für Aktien und andere Werte aus dem Wechselspiel von Angebot und Nachfrage bilden, immer noch ihre Gültigkeit. Und das Angebot und die Nachfrage werden, abgesehen von kurzfristigen Verwerfungen, zum Beispiel durch politische Ereignisse, auch immer noch von wirtschaftlichen Zusammenhängen wie der Gewinnentwicklung der Unternehmen oder auch der Zinsentwicklung beeinflusst und nicht durch Computerprogramme.

Beim Social Trading bietet sich ein weites Feld von Möglichkeiten, sich als Trader zu präsentieren oder als Follower sein Geld anzulegen. Es gibt hochspekulative Angebote genauso wie ausgesprochen defensive Varianten. Was alle gemeinsam haben, ist die Chance auf überdurchschnittliche Gewinne, aber auch die Tatsache, dass größere Verluste nicht auszuschließen sind und es keinesfalls eine Garantie auf Gewinne gibt. Das ist vom Grundsatz her erst einmal nicht anders als bei der direkten Anlage in Aktien, Fonds oder ETFs. Wer hier investieren will muss immer beachten, dass Social Trading eine spekulative Form der Geldanlage ist, wobei »spekulativ« nicht grundsätzlich negativ zu interpretieren ist. Für den Pessimisten steht bei der Spekulation immer das Risiko im Vordergrund, der Optimist sieht darin eine Chance.

Einer der wichtigsten Punkte im Vergleich zu anderen Formen der Geldanlage ist beim Social Trading, dass der Anleger wesentlich flexibler ist und je nach Anbieter das Risiko eines einzelnen Investments sogar individuell beeinflussen kann. Hierzu gibt es innerhalb der Plattformen unterschiedliche Ansätze. Der wichtigste Punkt vielleicht überhaupt ist aber, dass im Vergleich zu Fonds alle Aktivitäten des Traders völlig transparent sind und jede Aktion live mitverfolgt werden kann. Somit hat der Follower einen umfassenden Einblick in das, was der Signalgeber mit seinem Geld macht, und kann eine detaillierte Risikoeinschätzung vornehmen. Zudem sind die einzelnen Traderprofile über verschiedene Kennzahlen miteinander, teilweise sogar plattformübergreifend und mit anderen Anlageformen, vergleichbar. Ein weiterer Vorteil von Social Trading sind die Unabhängigkeit von Anlageberatern, Banken und Öffnungszeiten sowie die in der Regel geringeren Kosten im Vergleich zu herkömmlichen Anlageprodukten. Allerdings wird vom Follower dafür auch mehr Initiative erwartet, sich etwas intensiver mit seinen Investments zu beschäftigen. Die einzelnen Aspekte werden im Verlauf des Buches noch detailliert betrachtet.

Zusammengefasst ist Social Trading eine sehr interessante Alternative, um einen Teil des eigenen Vermögens mit einer der modernsten Anlageformen zu investieren. Modern bedeutet dabei sowohl in technischer Hinsicht als auch was die Inhalte betrifft. Die zahlreichen Möglichkeiten der Individualisierung, die große Flexibilität und die hohe Transparenz sprechen dabei vor allem diejenigen Anleger an, die gerne die Fäden selbst in der Hand behalten wollen und Interesse daran haben, sich mit ihrer Geldanlage zu beschäftigen.

1.2 WAS IST SOCIAL INVESTING?

Wer im Internet nach den Begriffen Social Trading, Social Investment und Social Investing sucht, wird erst einmal keine Verbindung herstellen können. Die Ergebnisse, die von den Suchmaschinen ausgespuckt werden, bezeichnen Social Trading als eine gemeinschaftliche, spekulative Form der Geldanlage. Unter Social Investment wird dagegen meist eine Investition in ein soziales Projekt, in ein Unternehmen mit sozialem Hintergrund oder in eine Spendenorganisation verstanden. Doch seit es Social Trading gibt, bekommt der Begriff »Social Investment« nun eine zusätzliche Bedeutung hinsichtlich Geldanlage. Da hierbei aber allgemein ein Engagement in Form von Geld oder Dienstleistungen in einem sozialen Projekt angenommen wird, hat sich inzwischen der Begriff »Social Investing« für die gemeinschaftliche Kapitalanlage etabliert.

Im vorigen Kapitel wurde ausgeführt, worum es beim Social Trading grundsätzlich geht. Wer sich näher mit dem Thema befasst, stellt schnell fest, dass es sich hierbei um eine sehr vielseitige Form der Geldanlage handelt, die sich vom herkömmlichen Anlagegeschäft der Banken deutlich unterscheidet, da je nach Plattformanbieter viel persönlicher Spielraum bei der Anlageentscheidung verfügbar bleibt. Die grundsätzliche Idee ist dabei immer dieselbe:

Trader haben die Möglichkeit, ihre Strategie als Signalgeber zu veröffentlichen und über eine Umsatz- oder Erfolgsbeteiligung damit zusätzlich Geld zu verdienen, sobald Anleger in ihr Tradingprofil investieren. Zudem bietet Social Trading und damit auch Social Investing aufgrund der formal niedrigen Zugangsvoraussetzungen neben professionellen Akteuren auch ambitionierten privaten Tradern die Möglichkeit, sich durch Zusatzeinnahmen ein zusätzliches finanzielles Standbein aufzubauen.

Die Follower können wiederum vom Erfolg der Signalgeber lernen, Ideen für eigene Anlageentscheidungen übernehmen oder gleich direkt an der Performance des jeweiligen Tradingprofils partizipieren.

Social Trading und Social Investing unterscheiden sich dabei vorrangig im zeitlichen Anlagehorizont, im Anlagestil und insbesondere hinsichtlich der Risikoerwartung. Auch die Handelsaktivität spielt bei der Bewertung eine Rolle. Beim Trading wird eher von einer größeren Aktivität im Depot ausgegangen, die Haltedauer der Positionen liegt demnach mehr im kurz- bis mittelfristigen Bereich, beim Social Investing werden die Positionen dagegen meist mittel- bis langfristig gehalten. Die Grenzen sind dabei allerdings fließend, denn je nach Betrachtungsweise kann zum Beispiel langfristig für den einen ein paar Wochen oder Monate bedeuten, der andere rechnet langfristig nur in Jahren. Zudem kommt es darauf an, ob der zeitliche Rahmen aus Sicht des Followers oder aus dem Blickwinkel des Traders betrachtet wird. So kann auch eine Strategie, die für den Trader eine kurzfristige Ausrichtung darstellt, weil die Positionen nur relativ kurz gehalten werden, aus Sicht des Followers trotzdem Social Investing zugeordnet werden, wenn ein Trader damit langfristig einen kontinuierlichen Wertzuwachs im Depot erzielt. Was den Anlagehorizont des Followers angeht, ist die Abgrenzung der Begriffe jedoch relativ eindeutig. Social Trading bedeutet hier eher eine kurz- bis mittelfristig ausgerichtete Geldanlage, Social Investing dient dem langfristigen Vermögensaufbau bei möglichst kontinuierlicher Wertsteigerung mit moderatem Risiko.

Auch die Einstufung in Bezug auf das Risiko charakterisiert den Begriff Investing und grenzt ihn zum Trading-Gedanken ab. Die Risikobereitschaft des Followers ist in der Regel beim Social Investing geringer als beim Trading. Um das Risiko zu minimieren, wird der langfristig orientierte Investor zudem seinen Etat möglichst breit verteilen, also stark diversifizieren. Die Streuung betrifft dabei nicht nur die grundsätzliche Aufteilung des Vermögens auf verschiedene Anlageklassen, sondern auch innerhalb der Anlageklasse Social Investing auf unterschiedliche Tradingprofile. Dabei gelten folgende Grundsätze:

Die Traderprofile sollen auf Kontinuität ausgerichtet sein.

Die Strategie wird konsequent umgesetzt.

Die Risikobegrenzung hat eine sehr hohe Priorität.

Dies alles sind Kennzeichen, die so auch bei einem Investmentfonds erwartet werden. Social Investing und die Geldanlage in einen Fonds können aber nur bedingt miteinander verglichen werden. Einer der größten Unterschiede besteht darin, dass die Aktivitäten eines Fondsmanagers eng von der Fondsgesellschaft überwacht werden, was beim Social Investing so nicht der Fall ist. Hier ist der Follower mehr selbst gefordert, denn die Betreiber der Plattformen legen nur die grundsätzlichen Rahmenbedingen unter Einhaltung der Regularien der Aufsichtsbehörden fest. Dies hat auf die Ausführungsqualität der einzelnen Traderprofile nur bedingt eine Auswirkung, denn die Trader haben trotzdem sehr viele individuelle Möglichkeiten bei der Umsetzung ihrer Strategie und müssen bei Abweichungen keinem Kontrollorgan Rechenschaft ablegen. Eine gewisse Einschränkung gibt es diesbezüglich lediglich bei wikifolio.com, wo ein Trader, bevor sein Zertifikat investierbar wird, das zu handelnde Anlageuniversum festlegen muss, also ob er zum Beispiel auch mit gehebelten Instrumenten agieren will. Ansonsten sind Trader beim Social Investing nur den in der Strategiebeschreibung selbst gemachten Angaben verpflichtet.

Bei einem Engagement im Bereich Social Investing muss, wie bei Fonds und ETFs auch, bedacht werden, dass es sich hierbei um eine spekulative Form der Geldanlage handelt. Anleger erwarten deshalb, dass sich damit ihr Kapital schneller vermehrt als bei einer festverzinslichen Anlage. Tritt das nicht ein oder kommt es sogar zu Verlusten, ist der Frust oft ziemlich groß. Aus Sicht des Anlegers wird die Schuld dann beim Signalgeber, beim Fondsmanagement oder ganz pauschal bei der Investmentgesellschaft oder dem Plattformanbieter gesucht, ohne zu hinterfragen, ob die eigene Anlageentscheidung wirklich ausreichend fundiert war und der Zeitrahmen ausreichend groß gesteckt wurde. Gerade die zeitliche Komponente spielt jedoch bei der Entscheidung für Social Investing eine wichtige Rolle. Ein defensiv ausgelegtes Traderprofil entwickelt sich, ähnlich einem Fonds, oft im Rahmen des Gesamtmarktes. Beim Social Investing ist die Erwartungshaltung der Anleger aber in Bezug auf die Glättung der Performancekurve größer, da ein Trader wesentlich flexibler agieren kann als ein Fonds, der exakte Vorgaben und deshalb weniger Spielraum hat. Die Flexibilität ist jedoch noch lange keine Garantie dafür, dass der Marktdurchschnitt geschlagen wird. Gerade aufgrund der größeren Flexibilität können auch größere Verluste eintreten. Hier kommt es entscheidend auf das Können und die Erfahrung des Signalgebers an, was sich oftmals aus der Performancekurve im Vergleich zu einer Benchmark wie einem Aktienindex erkennen lässt. Hat ein Trader in der Vergangenheit in schwierigen Börsenzeiten regelmäßig stabiler abgeschnitten als der Markt, kann er eher Social Investing zugeordnet werden. Die zurückliegende Entwicklung der Performance, nicht zu verwechseln mit der erzielten Höhe der Performance, kann also einen Hinweis darauf geben, wie sich ein Tradingprofil in der Zukunft entwickeln könnte und als Entscheidungsgrundlage dienen. Hier muss aber in jedem Fall der Konjunktiv verwendet werden, denn auch beim Social Investing können Ergebnisse aus der Vergangenheit nicht einfach in die Zukunft fortgeschrieben werden. Es kann immer nur auf eine wahrscheinliche Entwicklung gesetzt werden, eine Garantie gibt es auch hier nicht.

Bei Anlegern, die im Rahmen von Social Trading und Social Investing Geld anlegen, ist für die Vorgänge an den Finanzmärkten und die Aktivitäten der Signalgeber ein deutlich größeres Interesse zu beobachten als beim klassischen Fondsanleger. Dabei gilt, je mehr ein Follower beim Social Trading auf eine höhere Performance in kürzerer Zeit hofft, je mehr wird er sich auch mit seinen Signalgebern beschäftigen. Auch die Flexibilität und die Möglichkeit, im eigenen Followerdepot die Risikofaktoren für einzelne Tradingprofile individuell anpassen zu können oder nur bestimmten Aktivitäten eines Signalgebers zu folgen, wie dies zum Beispiel bei ayondo gegeben ist, kann ein Argument sein, sich für diese Anlageform zu entscheiden. Ein anderes Argument kann auch die Möglichkeit sein, nicht nur Ländern, Branchen oder Assetklassen, sondern auch gezielt einer interessanten Handelsstrategie zu folgen. Ein Anleger in diesem Segment ist grundsätzlich stärker an einer Individualisierung seiner Investments interessiert. Es ist aber auch zu beobachten, dass ein Follower, der im Hinblick auf Social Investing sein Geld längerfristig anlegt, diesbezüglich weniger aktiv ist als ein Follower, der eher eine kurzfristige Gewinnmaximierung im Rahmen von Social Trading anstrebt.

In jedem Fall wird diese Anlageform dem Bedürfnis gerade derjenigen Anleger gerecht, die wissen wollen, warum sich eine Investition in die eine oder andere Richtung bewegt. Social Trading und Social Investing sprechen somit eine Zielgruppe an, der die Anlage in einem Fonds zu passiv ist, die andererseits aber auch nicht selbst Aktien kaufen oder sogar traden will. Ein Anleger ist zwar auch bei einem Fonds im Grunde genommen nichts anderes als ein Follower, der große Unterschied ist aber, dass der Follower beim Social Trading und Social Investing einen wesentlich detaillierteren Einblick hat, also viel näher an seinem Investment dran ist. Dies gilt so auch für die Transparenz bezüglich der Gebührenbelastung beim Social Trading. Auch hierbei will der Social Investor meist detaillierter wissen, welche Kosten die Performance im eigenen Followerportfolio beeinflussen.

Ein sehr wichtiger Punkt bei allen aktiv gesteuerten Anlageformen, wie zum Beispiel einem Fonds, aber auch bei der Vermögensverwaltung, ist die Qualität des Managers. Beim Social Trading und Social Investing liegt diese Rolle beim Signalgeber. Diesbezüglich gibt es im Vergleich der verschiedenen Anlagemöglichkeiten einen wichtigen Unterschied. Bei einem Fonds, der immer unter dem Dach einer unter behördlicher Aufsicht stehenden Kapitalanlagegesellschaft aufgelegt wird, sind Fondsmanager, Verwalter und Berater am Werk, die entsprechend ausgebildet und erfahren sind, was aber natürlich noch nichts über den Erfolg aussagt. Beim Social Trading und Social Investing gibt es diese Vorgaben nicht, weshalb diese Form der Geldanlage auch als unreguliert bezeichnet wird. Die Hürden, als Signalgeber beim Social Trading und Investing zu starten, sind unvergleichlich niedriger als die Möglichkeit, als Fondsmanager einen Job zu bekommen oder sich als Vermögensverwalter selbstständig zu machen. Das führt natürlich dazu, dass auch viele Unbedarfte ihr Glück als Social Trader versuchen, was bei einem Fonds nur schwer vorstellbar ist. Deshalb muss aus Followersicht insbesondere beim langfristigen Investing diesem Aspekt im Vergleich zu Fonds wesentlich mehr Beachtung geschenkt werden. Die Anbieter der Social-Trading-Plattformen haben das durchaus erkannt und versuchen deshalb, mit unterschiedlichen Zertifizierungsmaßnahmen die Qualität ihrer Trader zu filtern. Anders aber als bei einem Fonds, bei dem die dahinterstehende Gesellschaft ein eigenes Interesse daran hat, das Geld der Anleger zu vermehren, sind die Anbieter der Social-Trading-Plattformen primär erst einmal nur für die Rahmenbedingungen verantwortlich. Für die Anlageentscheidungen zuständig sind ausschließlich die einzelnen Signalgeber. Dieser Punkt ist ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal zwischen dieser modernen Form der Geldanlage und Fonds. Dennoch ist auch für den Erfolg der Social-Trading-Plattformen die Nachhaltigkeit der veröffentlichten Strategien von entscheidender Bedeutung, denn je mehr diese in Richtung Social Investing ausgerichtet sind, desto eher werden Kunden auch längerfristig größere Beträge investieren.

Eines haben aber Fonds und Social-Trading-Anbieter in jedem Fall gemeinsam. Sie benötigen einen Teil des Geldes ihrer Anleger, Signalgeber und Follower, um sich zu finanzieren. Und für beide Geschäftsmodelle trifft dabei zu, dass mehr Geld verdient werden kann, je mehr die Gefolgschaft einzahlt. Mehr investiert wird aber nur, wenn das Angebot gut ist. Also werden nicht nur Fonds alles daran setzen, dass ihre Fondspalette dem Anleger einen Mehrwert bringt, sondern auch die Plattformbetreiber beim Social Investing. Diese können den Tradern zwar nicht vorgeben, welche Strategien gehandelt und dass diese konsequent umgesetzt werden müssen, aber sie können entsprechende Parameter einstellen, die riskantes Treiben begrenzen und verantwortungsvolles und erfolgreiches Handeln fördern. So gibt es zum Beispiel bei ayondo eine Traderkarriere, in der sich die Signalgeber eine höhere Vergütung erarbeiten können. Hierzu heißt es bei ayondo in den Richtlinien für Trader: »Fokussieren Sie sich auf den Aufstieg in der ayondo-Traderkarriere, indem Sie durch nachhaltige Ergebnisse und geeignetes Risikomanagement überzeugen.« Bei wikifolio.com und anderen Anbietern sind Signalgeber dagegen erst sichtbar, wenn sie sich nach einiger Zeit in einer bestimmten Form qualifiziert haben und können somit erst dann Follower mit Geld hinter sich bekommen. Die Anbieter, die Social Trading als ernst zu nehmende Alternative im Bereich der Geldanlage etablieren wollen, legen hier eigene, teils sehr strenge regulatorische Vorgaben fest, was insbesondere hinsichtlich des Social-Investing-Gedankens wichtig ist und letztendlich den Followern zugutekommt.

Damit Social Investing gelingen kann, muss aber auch der Follower seinen Teil dazu beitragen. In dessen Verantwortung liegt es, sich über die Signalgeber und deren Strategien ausreichend zu informieren. Nicht jeder Anleger ist sich darüber im Klaren, worauf er sich bei seiner Geldanlage einlässt, egal ob es sich um Social Trading, Fonds, ETFs oder um andere Anlagekonstrukte handelt. Während bei Fonds oder ETFs normalerweise nach Anlageklasse, Branche oder Region unterschieden wird, ist bei den Social-Trading-Anbietern diese Auswahl etwas differenzierter zu betrachten. Hier geht es neben den genannten Kriterien auch um die Strategie, weshalb dieser Punkt in einem späteren Kapitel in diesem Buch noch sehr ausführlich behandelt wird. Dies ist im Vergleich zu anderen Investmentmöglichkeiten ein weiteres wichtiges Merkmal für Social Investing und für die Bewertung des zu erwartenden Risikos mit entscheidend. Da bei der Fondsauwahl Handelsstrategien meist eine kleinere Rolle spielen, stehen Fonds und Social Investing somit also nicht zwangsläufig in Konkurrenz zueinander, sondern ergänzen sich im Idealfall im Portfolio eines Anlegers.

Während Anleger bei der Fondsanlage in der Regel von vornherein eher von einer mittel- und langfristigen Anlageentscheidung ausgehen, ist das beim Social Trading oft noch nicht der Fall. Doch hier ist mit der Ausrichtung der Plattformen in Richtung Social Investing ein Umdenken zu erkennen. So mancher Anbieter hat sein Geschäftsmodell bereits angepasst oder ist noch dabei und ergänzt das volumenabhängige Vergütungsmodell für die Trader um eine performanceorientierte Entlohnung. Das Ziel ist dabei, immer mehr qualitativ hochwertige Signalgeber dauerhaft an sich zu binden, die mit einer professionellen Herangehensweise ihre Handelsstrategie mittel- bis langfristig ausrichten, und für die der Begriff Risikobegrenzung nicht nur ein Schlagwort in der Strategiebeschreibung ist. Der Vorteil für Anleger liegt dabei klar auf der Hand: Statt kurzfristigen hohen Risikos wird eine nachhaltigere Rendite auf lange Sicht möglich.

Die Tatsache, dass hier einzelne Trader am Werk sind, die kein Kontrollorgan hinter sich haben, das ihnen bei Abweichungen in der Strategie die Gelbe Karte zeigt, mag vielleicht auf den ersten Blick ein größeres Risiko darstellen. Aber verantwortungsvolle Trader, die für sich lukrative Einnahmen aus ihren Social-Trading-Aktivitäten generieren, werden immer bestrebt sein, diesen Freiraum sinnvoll einzusetzen, um weitere Performancesteigerungen zu erzielen. Die Risikobewertung muss aber trotzdem differenziert betrachtet und, je nach Anbieter in Bezug auf Social Investing, unterschiedlich bewertet werden. Wer sich beispielsweise die »Regeln für verantwortungsvolles Handeln« bei ayondo durchliest, an die sich die Trader halten müssen, erkennt, dass hier sehr wohl realisiert wurde, dass Regularien hinsichtlich der Tradingaktivitäten und somit die Qualität der Trader in direktem Zusammenhang mit dem längerfristigen Erfolg ihres Geschäftsmodells stehen. Letztendlich ist es die Qualität der Signalgeber, die den Unterschied hin zu Social Investing ausmacht.

Zusammengefasst ist Social Investing eine Form der Geldanlage, bei der Anleger mehr Einflussmöglichkeiten haben und somit das Risiko auch teilweise selbst steuern können. Dabei sollte der Risikobegriff nicht grundsätzlich negativ interpretiert werden, denn darin kann sich auch die Chance auf eine höhere Rendite begründen. Einer der wichtigsten Punkte und Unterschiede zu anderen Formen der Geldanlage ist, dass der Anleger wesentlich flexibler ist und dadurch, je nach Anbieter, das Risiko sogar individuell weiter begrenzen kann. Dies bedingt allerdings, dass sich der Follower mit seinem Investment regelmäßig befassen muss. Der wichtigste Punkt dürfte aber sein, dass alle Aktivitäten des Signalgebers und die Kennzahlen des Traderprofils, in das investiert werden soll, transparent sind. Im Gegensatz zu einem Fonds kann der Follower beim Social Investing jede Transaktion des von ihm gewählten Traders live sowie rückblickend in der Historie einsehen. Somit sind die Strategien, und wie die Performance zustande kam, im Detail nachvollziehbar. Auch Hintergrundinformationen über den Trader selbst sind hier bei den Anlegern mehr von Interesse als bei anderen Anlagemodellen. Ein weiterer Vorteil ist die Unabhängigkeit von Anlageberatern, Banken und Öffnungszeiten. Auch die Kosten können geringer sein als bei anderen Anlageprodukten. Dafür ist der Follower mehr in der Pflicht, die Aktivitäten des Signalgebers selbst enger zu überwachen. Social Investing spricht also vor allem längerfristig orientierte Kapitalanleger an, die genauer wissen wollen, was mit ihrem Geld passiert, und die selbst entscheiden wollen, welcher Anlagestil zu ihnen passt.

Die Social-Trading-Branche ist inzwischen aus den Kinderschuhen herausgewachsen und stellt im Rahmen von Social Investing mittlerweile eine echte Anlagealternative auf dem Geldmarkt dar. Dass die Bekanntheit immer weiter steigt, liegt nicht zuletzt auch daran, dass immer mehr etablierte Finanzinstitute erkennen, dass dies ein Trend ist, der eine neue Generation von Anlegern anspricht. Um hierbei nicht den Anschluss zu verlieren, gehen inzwischen auch Banken Kooperationen mit Social-Trading-Anbietern ein. Insbesondere seit wikifolio.com die Möglichkeit bietet, über Zertifikate, die unkompliziert bei jeder Bank gekauft und jederzeit problemlos wieder verkauft werden können, Tradern zu folgen und ayondo als erster Anbieter mit einer Portfolio-Management-Lizenz der BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht) neue Maßstäbe in der Betreuung der Anleger setzt, wird, außer am Trading interessierten Anlegern, ein erweitertes Publikum angesprochen.

Social Investing kann als Baustein im Rahmen einer ausgewogenen langfristigen Vermögensanlage grundsätzlich in Betracht gezogen werden. Aus einer Vielzahl an Möglichkeiten kann passend zur individuellen Erwartungshaltung ein persönliches Social-Trading-Portfolio als Beimischung zur gesamten Vermögensanlage zusammengestellt werden mit dem Ziel, eine konstante und möglichst überdurchschnittliche Rendite zu erreichen. Dies kann durch eine sorgfältige Auswahl der geeigneten Plattform und der dort agierenden Signalgeber, Tradingprofile und Handelsstrategien erreicht werden. Wie bei anderen Anlagen auch, liegt letztendlich die Verantwortung beim Anleger selbst, sich ausreichend zu informieren, um die richtigen Entscheidungen zu treffen, wem das eigene Geld anvertraut wird. Social Investing ist gerade unter längerfristigen Gesichtspunkten eine zwar spekulative, aber interessante und mit der richtigen Herangehensweise seriöse Möglichkeit, einen Teil des eigenen Geldes zu investieren. Dies ist auch daran zu erkennen, dass seit einigen Jahren auch Vermögensverwalter und sogar Fondsmanager eigene Social-Trading-Profile unterhalten. Ein Engagement in Social Investing kann dazu beitragen, dass bei größtmöglicher Transparenz ein langfristiger, über Jahre und Jahrzehnte stetiger Vermögenszuwachs bei moderaten zwischenzeitlichen Verlusten erfolgt. Und als Baustein beim persönlichen Vermögensaufbau kann es dazu beitragen, eine möglichst überdurchschnittliche Rendite auf das Gesamtkapital zu erzielen.

Nachfolgend werden jetzt noch einmal die wichtigsten Merkmale für Social Trading allgemein und Social Investing im Besonderen zusammengefasst aufgelistet:

ALLGEMEINE MERKMALE:

Moderne Anlageform, die über das Internet realisiert wird.Flexible und transparente Investmentmöglichkeit.Vielseitigkeit durch unterschiedliche Plattformen und eine große Zahl unterschiedlicher Strategien.

MERKMALE FÜR TRADER:

Einfacher Zugang auch für private Trader.Geringe Einstiegshürden.Kleiner Kapitaleinsatz ausreichend.Möglichkeit, um zusätzlich Einnahmen zu generieren.Hohe Flexibilität bei der Gestaltung und Umsetzung der Strategien.

MERKMALE VON TRADERN IM SINNE VON SOCIAL INVESTING:

Anlagestil soll auf kontinuierliche Entwicklung bei moderaten Drawdownphasen ausgerichtet sein.Konsequente Umsetzung des Anlagestils.Geringere Handelsaktivität beim Social Investing.

MERKMALE FÜR FOLLOWER:

Geringe Einstiegshürden.Kleiner Kapitaleinsatz ausreichend.Unabhängigkeit von Beratern und Öffnungszeiten.Breite Streuung möglich.Interessante Ergänzung zu anderen Anlageformen wie Fonds und ETFs.Spekulative Form der Geldanlage: bedeutet höheres Risiko, aber auch höhere Renditechancen.Follower partizipieren direkt an der Performance des Signalgebers.Es gibt keine garantierte Rendite.Verluste sind möglich.Risikobewertung anhand von Kennzahlen teils plattformübergreifend möglich.Je nach Plattform hat der Follower weitere Möglichkeiten, sein Investment individuell einzustellen.Hohe Transparenz hinsichtlich der Strategie und der Aktivitäten des Signalgebers.Handelsstrategien spielen bei der Anlageentscheidung eine wichtige Rolle.

MERKMALE VON FOLLOWERN:

Der Anlagehorizont beim Social Investing ist langfristig.Es wird eine überdurchschnittliche, aber vor allem moderate Performanceentwicklung erwartet.Beim Social Investing ist die Risikobereitschaft geringer als beim Trading.Das Interesse für das Geschehen an den Finanzmärkten ist größer.Es besteht eine höhere Bereitschaft, sich ausführlich über das Thema zu informieren.Die Kontrolle der Geldanlage erfolgt kontinuierlich. Es ist mehr Eigenverantwortungsbewusstsein seitens des Followers vorhanden.

1.3 SOCIAL-TRADING-ANBIETER – MARKTÜBERBLICK

EIN GASTBEITRAG VON MICHAEL TOMASCHEK

Im Jahr 2018 blicken wir auf zwölf Jahre Social- und Copytrading zurück. Von den heute noch aktiven und populären Plattformen eToro, ZuluTrade und ayondo gehen deren Anfänge auf die Jahre 2006, 2007 und 2009 zurück. Andere Wettbewerber haben zwischenzeitlich das Geschäft aufgegeben oder wurden nach Übernahmen entweder eingestellt oder erheblich umstrukturiert. Andreas Braun beschrieb in seinem Buch Social Trading Simplified (FinanzBuch Verlag 2013) noch die Unternehmen Covestor und Currensee. Covestor wurde zwischenzeitlich durch Interactive Brokers übernommen und firmiert inzwischen unter Interactive Brokers Asset Management. Currensee hatte mit der Übernahme durch OANDA weniger Glück, denn nach wenigen Monaten wurde der Service komplett eingestellt. Weitere, in dem Buch vorgestellte Wettbewerber, wie United Signals, haben mit dem ursprünglichen Gedanken des Social Tradings nichts mehr gemein und agieren nunmehr eher als Technologiedienstleister für Finanzunternehmen. Eine Vielzahl internationaler Wettbewerber wirkt eher regional und spielt im europäischen Maßstab kaum eine Rolle. Technologiedienstleister, wie Leverate oder Tradency, die in den letzten zehn Jahren noch Verbreitung fanden, haben zwischenzeitlich ebenfalls einen Rückzug aus Europa gemacht. Leverate stellte mit der Plattform Sirix Social Trading CFD Brokern eine Social Community zur Verfügung, und Tradency vermarktete seinen Mirror Trader an diverse Broker in der EU.

Die Early Birds der Szene bestimmen also im Wesentlichen auch heute noch das Bild und profitieren von ihrer aufgebauten Kundenbasis und dem entwickelten Know-how. Die Eintrittsbarrieren für Newcomer sind inzwischen schlicht zu hoch, um eine kritische Masse zu erreichen.

Bevor wir auf die interessantesten Akteure für Interessenten aus Mitteleuropa eingehen, ist es sinnvoll, einen Blick auf die Unterschiede im aktuellen Markt zu werfen. Wir unterscheiden nach Brokern, handelbaren Assets und Vergütungssystemen.

MULTI-BROKER-PLATTFORMEN