Wahre Verbrechen - Die 70er und 80er - Alexander Dragone - E-Book

Wahre Verbrechen - Die 70er und 80er E-Book

Alexander Dragone

0,0

Beschreibung

Wahre Verbrechen - Die 70er und 80er ist ein Muss für alle Fans des True-Crime-Genres und bietet einen tiefen Einblick in die Abgründe der menschlichen Seele. 26 schockierende True Crime-Fälle in einem 2 in 1-Sammelband. Drei der echten Kriminalfälle aus dieser True Crime-Sammlung: -Binden. Foltern. Töten: Ein skrupelloser Mörder hinterließ in Kansas in den 70ern eine Blutspur, indem er ganze Familien auslöschte. -Leckt mich doch! Euer Lecki: Alfred Lecki war der Ausbrecherkönig, der Polizei und Justiz eine lange Nase zeigte. -33 junge Leben: So viele Menschen hatte John Wayne Gacey in Illinois auf dem Gewissen. Dieses Buch ist mehr als nur eine Sammlung von echten Kriminalgeschichten – es ist eine Reise in die dunkelsten Ecken der Menschlichkeit. Sind Sie bereit, dem Bösen ins Auge zu blicken?

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 228

Veröffentlichungsjahr: 2024

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Wahre Verbrechen Die 70er und 80er

2 in 1-Sammelband. 26 schockierende True Crime-Fälle aus den 1970er und 1980er Jahren

Alexander Dragone

Copyright © 2024 Ganesh Media LLC

Ganesh Media, New York

Alle Rechte vorbehalten.

Dieses E-Book, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt und darf ohne Zustimmung des Autors nicht vervielfältigt, wieder verkauft oder weitergegeben werden.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über dnb.dnb.de abrufbar.

Die automatisierte Analyse des Werkes, um daraus Informationen insbesondere über Muster, Trends und Korrelationen gemäß §44b UrhG („Text und Data Mining“) zu gewinnen, ist untersagt.

Alle Rechte vorbehalten.

Kein Teil dieses Buches darf in irgendeiner Form ohne schriftliche Genehmigung des Autors oder des Verlages kopiert, vervielfältigt oder verbreitet werden.

Die in diesem Werk geschilderten Fälle sind wahre Kriminalfälle, die sich tatsächlich so zugetragen haben. Sie basieren auf Informationen, die im Rahmen von Gerichtsverfahren und polizeilichen Ermittlungen öffentlich gemacht wurden, sowie auf Berichten verschiedener Medien.

Bei der Recherche und Aufbereitung der Fälle wurde größte Sorgfalt angewandt, um die Richtigkeit der dargestellten Fakten zu gewährleisten. Trotz aller Bemühungen lassen sich vereinzelte Ungenauigkeiten jedoch nicht gänzlich ausschließen. Autor und Verlag übernehmen für etwaige Fehler keine Verantwortung.

Zudem sei darauf hingewiesen, dass zum Zwecke der Veröffentlichung in Buchform stellenweise erzählerische und dramaturgische Anpassungen vorgenommen wurden. Diese dienen allein dem Ziel, die Geschehnisse packend und nachvollziehbar darzustellen, ohne dabei den Wahrheitsgehalt zu verfälschen.

Inhalt

1.Vorwort zu True Crime - Die 70er2.Binden. Foltern. Töten. 3.Das Familien-Massaker in "Hope Forest"4.Leckt mich doch! Euer Lecki5.Immer wieder Sonntags6.Der freundliche Herr Bundy7.33 junge Leben8.Der Massen-Selbstmord von Jonestown9.Davids Dämonen10.Der Yorkshire Ripper11.Die Schuljungen-Morde12.Der Mädchen-Mörder von Calgary13.Der Amoklauf von Brisbaine14.Ein tödliches Duo15.Vorwort zu True Crime - Die 80er16.Das Monster von Florenz17.Der Totenwald18.Tödliches Tacoma19.Die Terror-Bande20.Mortons Morde21.Bestialischer Brandsatz22.Seine letzte Botschaft23.Der Schlitzer von London24.Stille Nacht, tödliche Nacht25.Dees Dämonen26.Radtour in den Tod27.Die Lügen des Luden28.Die Heijn-Entführung
1

Vorwort zu True Crime - Die 70er

Sie stehen kurz davor, in die düstere Welt der 1970er Jahre einzutauchen. Zunächst kommen einem bei den 70er-Jahren nicht unbedingt Verbrechen in den Sinn, sondern John Travolta, die Bee Gees, Schlaghosen und Polyester-Hemden mit Blümchenmuster. Aber die 70er waren auch eine Ära, in der das Böse auf erschreckende Weise Realität wurde. Machen Sie sich bereit, in die Köpfe einiger der berüchtigtsten Kriminellen der Geschichte zu schauen. Die 70er waren geprägt von kulturellen Revolutionen und politischen Umwälzungen, aber auch von finsteren Gestalten, deren Verbrechen die ganze Welt erschütterten.

Die Welt veränderte sich auf chaotische und unvorhersehbare Weise. Regierungen stolperten von einer Krise in die nächste, Gesellschaften kämpften mit neuen Werten, und die Technologie brachte die Menschen näher zusammen, während sie gleichzeitig neue Gefahren mit sich brachte. Doch inmitten all dieser Veränderungen verbargen sich dunkle Geheimnisse, die später ans Licht kommen sollten.

Hinter dem Lärm von Disco-Musik, politischen Protesten und revolutionären Ideen verbergen sich grausame Verbrechen und brutale Gewalt. Es schien, als hätten die Turbulenzen der Zeit, dunklen Geistern den nötigen Freiraum gegeben, um ihre bösen Taten zu vollbringen. Namen wie Henry Kissinger, Watergate und Vietnam sind untrennbar mit diesem Jahrzehnt verbunden, aber auch Ted Bundy, John Wayne Gacy und Dennis Rader—Namen, die heute für Terror und Tragödie stehen.

Ted Bundy tarnte sein wahres Gesicht hinter einer freundlichen Fassade, während er seine Opfer kalkuliert und eiskalt in die Falle lockte. John Wayne Gacy schockierte selbst die erfahrensten Ermittler mit seinen abscheulichen Taten. Dennis Rader, kalt und gefühllos, verhöhnte die Polizei mit seinen Briefen, während er jahrelang unentdeckt weitermordete. Jeder dieser Männer war auf seine eigene Weise furchterregend, und ihre Geschichten faszinieren und erschrecken uns bis heute.

Auch wenn all diese Verbrecher in den USA wüteten, macht dieses Buch nicht an den Grenzen halt. Das Böse kennt keine geographischen Schranken. Bereiten Sie sich auf eine Reise vor, die Sie nach Europa, Australien und Kanadas führt. In England hinterließen die abscheulichen Morde des Yorkshire Rippers tiefe Wunden in der Nation. Sogar in Australien kämpfte man mit eigenen, schrecklichen Fällen und manchmal zogen die Kriminellen von einem Land ins andere, immer auf der Flucht vor der Justiz.

Um das volle Ausmaß dieser Geschichten zu begreifen, muss man die Gesellschaft verstehen, in der sie sich ereigneten. Die 70er waren geprägt von einer gewissen Naivität: Vertrauen in Fremde, das Gute im Nachbarn sehen und die Überzeugung, dass das Böse nur in fernen Ländern existiert. Serienmörder zerschlugen diese Illusionen und zeigten, dass das Monster nebenan wohnen kann. Sie zwangen die Menschen, ihre Vorstellungen von Sicherheit und Vertrauen zu überdenken.

Während Sie durch dieses Buch blättern, werden Sie auf sorgfältig recherchierte Ermittlungen stoßen, die Ihnen einen Einblick in berühmte und weniger bekannte Fälle geben. Es geht um mehr als nur grausame Details; es geht um Psychologie, Strafrecht und menschliches Verhalten. Was trieb diese Menschen zu ihren Taten? Wie reagierte die Gesellschaft? Massenmorde zerstörten nicht nur einzelne Familien; sie rissen ganze Gemeinschaften auseinander und hinterließen ein Erbe aus Angst und Misstrauen. Diese Ereignisse zu untersuchen hilft uns, die Psyche der Täter besser zu verstehen, aber auch die Widerstandskraft und Verletzlichkeit der Gemeinschaften, in denen sie wüteten.

Allein in den USA wurden in den 1970ern über 100.000 Verbrechen begangen. Es wäre unmöglich, sie alle zu behandeln, aber diese Auswahl gibt Ihnen einen Einblick in einige der erschütterndsten. Nicht jede dieser Geschichten endet mit der Ergreifung der Täter, mit Gerechtigkeit. Manche Fälle bleiben ungelöst und verfolgen uns mit ihren unbeantworteten Fragen und ungelösten Ängsten bis heute. Die wahren Kriminalgeschichten, die Sie auf den nächsten Seiten finden, werden Ihre Vorstellungen von Moral, Gerechtigkeit und Menschlichkeit herausfordern.

Sind Sie bereit, in eine Welt einzutauchen, in der die Realität bizarrer und beängstigender ist als jede Fiktion? Willkommen auf einer Reise durch die dunkelsten Ecken der 1970er Jahre.

2

Binden. Foltern. Töten.

Joseph Otero war 38 Jahre alt und führte ein normales Leben mit seiner Frau Julie und ihren Kindern. Josephine und Joseph Jr. waren 11 und 9 Jahre alt. Sie waren die Jüngsten und befanden sich in der verhängnisvollen Nacht zu Hause, als "BTK" in das Haus einbrach. Es war der 15. Januar 1974, früh am Morgen, und der Killer wartete vor der Residenz der Oteros, wo er bereits eine Weile gelauert hatte. Er hatte sie als seine Opfer ausgewählt, obwohl der ursprüngliche Plan nicht darin bestand, sie zu töten, sondern sie nur auszurauben. Er suchte nach Geld und dem Auto, aber die Dinge liefen anders.

BTK ist ein Akronym für „Bind, Torture, Kill“ (Binden, Foltern, Töten), das die schrecklichen Praktiken zusammenfasst, mit denen Dennis Rader, Kansas von 1974 bis 1991 terrorisierte. Fast zwei Jahrzehnte lang schlich Rader durch die Straßen und hinterließ eine Blutspur. Indem er ganze Familien ins Visier nahm und Trophäen von seinen Opfern sammelte, befeuerte Rader seine kranken Fantasien und erschuf für die Bewohner von Wichita einen Albtraum, der nicht enden wollte.

Dennis Rader hatte den Plan immer wieder durchgespielt: Er würde ins Haus eindringen, Julie mit einer Pistole konfrontieren und die jüngeren Kinder bedrohen. Dann würde er das Auto, das Geld und alles Wertvolle mitnehmen und verschwinden. Doch er hatte nicht bedacht, dass Joseph, der Vater, auch da sein würde. Das brachte Rader aus der Fassung und ließ ihn die Kontrolle verlieren.

Der erste Schritt war, das Haus zu betreten, ohne Verdacht zu erregen. Um 7:30 Uhr öffnete Joseph die Hintertür, um den Hund rauszulassen. Das war der Moment, auf den Rader gewartet hatte. Einmal im Haus, durchschnitt er die Telefonleitungen und ging in das Esszimmer, wo die vier Familienmitglieder versammelt waren. Mit der Pistole in der Hand befahl Rader den Vieren, sich auf den Boden zu legen, doch dann dachte er, es sei zu auffällig, da die vorderen Fenster offen waren. Daher befahl er der Familie, ins Schlafzimmer zu gehen. Herr und Frau Otero flehten ihn an, die Kinder gehen zu lassen, und versprachen, ihm alles zu geben, was er wollte. Doch ihr verzweifeltes Flehen und die Tränen rührten den Mörder nicht.

Im Schlafzimmer befahl BTK den Oteros, sich erneut auf den Boden zu legen, immer noch mit vorgehaltener Waffe. Diesmal fesselte der Mörder sie. Später würde er sagen, er wollte, dass Joseph sich "wohlfühlte" und half ihm sogar, ein Kissen unter seinen Kopf zu legen, während er am Boden gefesselt war. In seinem verdrehten Geist dachte Rader doch tatsächlich, er sei freundlich zu der Familie, die er quälte. Die Oteros bettelten weiterhin, sie freizulassen. Die Kinder weinten, weil die Seile an ihren Handgelenken schmerzten. Julie versuchte, die Kinder zu beruhigen und sie davon abzuhalten, zu schreien. Sie glaubte, wenn sie mit ihm kooperierten, würde er einfach gehen, ohne ihnen etwas anzutun. Joseph bot Rader das Auto, Geld und seine Uhr an und versprach, die Polizei nicht zu rufen. Bis zu diesem Moment hatte Rader nicht über die Konsequenzen seines Angriffs nachgedacht. Dann wurde ihm klar, dass er keine Maske oder irgendetwas trug, und die vier Opfer hatten sein Gesicht gesehen.

Rader ging in die Küche und holte eine Handvoll Plastiktüten. Er kehrte ins Schlafzimmer zurück und zog eine Tüte über Josephs Kopf, während dessen Familie zusah. Er zog ein Seil um seinen Hals, um die Tüte zu fixieren – und ließ ihn ersticken. Dann ging Rader zu Frau Otero und legte seine Hände um ihren Hals. Er würgte sie. Sie verlor das Bewusstsein und Rader dachte, sie sei tot. Dann wandte er sich den Kindern zu. Joseph Jr. hatte ein Loch in die Tüte gemacht und als Rader das bemerkte, benutzte er ein T-Shirt, um den Kopf des Jungen zu bedecken und legte eine weitere Tüte über das Tuch. Dann brachte er den Jungen in ein anderes Schlafzimmer. Das kleine Mädchen lag bereits tot auf dem Bett.

Frau Otero kam zu sich und sah die Tragödie, die ihrer Familie widerfahren war und Rader kehrte zurück, um sie erneut zu erwürgen. Diesmal benutzte er eine Schnur, und diesmal hörte er erst auf, als er absolut sicher war, dass sie nicht mehr atmete. Rader wollte keine Zeugen hinterlassen, also erwürgte er auch den Vater erneut, nur für den Fall, dass dieser noch am Leben war. Der Plan war, die Familie auszurauben. Die Anwesenheit des Vaters ließ Rader zögern und dann den Verstand verlieren. Einmal angefangen zu töten, konnte er nicht mehr aufhören.

Dieser brutale Mord markierte den Beginn eines Musters. Er brach oft in Häuser ein, fesselte seine Opfer mit Seilen oder anderen Fesseln, folterte sie und brachte sie um. Die akribische Natur seiner Verbrechen war alarmierend. Er nahm Trophäen von seinen Opfern, wie Kleidung oder persönliche Gegenstände, die er später benutzte, um die Morde in seinen Fantasien noch einmal zu erleben.

Im Oktober desselben Jahres, in dem er die Oteros getötet hatte, hinterließ Rader einen Brief für die Behörden in der Wichita Public Library. Er beschrieb detailliert, was er dem Ehepaar und den Kindern angetan hatte, in erschreckender Detailgenauigkeit. Er war stolz auf das, was er getan hatte, und hinterließ sogar den Code, den die Polizei verwenden sollte, um ihn zu benennen. Er schrieb: „Die Codewörter für mich werden sein… Binde sie, foltere sie, töte sie, B.T.K. Sie werden das nächste Opfer sein.“ Er übernahm das Akronym BTK, um seine Verbrechen zu kennzeichnen, und markierte sich damit selbst für die Nachwelt. Das offenbarte eine weitere Seite seiner Persönlichkeit: seinen Narzissmus. In einem Brief an die Behörden schrieb er: „Wie viele muss ich töten, bevor ich einen Namen in der Zeitung bekomme oder nationale Anerkennung finde?“ Diese Aussage verkörpert seinen Wunsch nach Bekanntheit. Er sah sich als natürlichen Räuber, vergleichbar mit einer Giftschlange und wies jede Verantwortung für seine Taten von sich, indem er sie auf eine innere Kraft namens „Factor X“ schob. Diese selbstwahrgenommene Tötungslust befreite ihn von jeglichem Schuld- oder Reuegefühl. Rader zeigte typische Merkmale eines Psychopathen: manipulierendes Verhalten, Mangel an Empathie und Größenwahn.

Trotz seiner abscheulichen Taten führte er ein scheinbar normales Leben. Er war ein Pfadfinderführer und ein pflichtbewusster Familienvater, was ihn noch gefährlicher machte, da er sich im Alltag verbarg. Seine Fähigkeit, zwischen seinen beiden Persönlichkeiten zu wechseln – engagiertes Gemeindemitglied und sadistischer Mörder – zeigt die Zerrissenheit seines Geistes. Die Entwicklung von Raders Verhalten im Laufe der Zeit zeigt eine klare Progression. Seine frühen Verbrechen waren hochgradig organisiert und spiegelten detaillierte Planung und Kontrolle wider.

Mit der Zeit wurden seine Morde seltener, aber nicht weniger brutal. Der bedeutende Abstand von 13 Jahren zwischen seinen letzten beiden Morden war im Vergleich zu anderen Serienmördern ungewöhnlich. In dieser Zeit befriedigte er seine Triebe durch aufwendige Fantasien und autoerotische Aktivitäten. Er behauptete, diese Fantasien hätten ihn davon abgehalten, häufiger zu töten und glaubte, die Gesellschaft schulde ihm "Dankbarkeit" für seine Zurückhaltung.

Rader beging sein letztes nachgewiesenes Verbrechen im Jahr 1991. Am 19. Januar warf er einen Ziegelstein durch ein Fenster, um in das Haus seines ausgewählten Opfers einzudringen. Es schien, als hätte er einen weniger ausgeklügelten Plan oder sei weniger vorsichtig als zu Beginn. Dieses Mal war das Opfer eine 62-jährige Frau namens Dolores Davis. Sie war allein und BTK hatte keine Probleme, sie zu überwältigen. Er erwürgte Dolores mit einer Strumpfhose, die er in ihrem Schlafzimmer fand. Dann zog er Dolores eine Maske auf und setzte sie in sein Auto. Rader fuhr los und versteckte die Leiche unter einer Brücke. Zwischenzeitlich hatte er mehrere andere grausame Verbrechen begangen. Nach dem Mord an Dolores schien er jedoch spurlos zu verschwinden.

BTKs Schreckensherrschaft hinterließ tiefe Narben in der Gemeinde von Wichita. Die psychologischen Folgen für die Bewohner waren tiefgreifend und langanhaltend. Das ständige Leben unter der Bedrohung eines unbekannten, schwer fassbaren Mörders schuf ein allgegenwärtiges Gefühl von Angst und Unruhe. Für viele wurden alltägliche Aufgaben von Angst durchzogen; selbst banale Aktivitäten erschienen gefährlich. Die Menschen überprüften doppelt die Schlösser und vermieden es, nachts allein auszugehen. Familien waren besonders betroffen, da Eltern versuchten, ihre Kinder vor der lauernden Gefahr zu schützen, während sie selbst mit ihren eigenen Ängsten kämpften. Diese Ära markierte eine Zeit, in der Sicherheit, einst als selbstverständlich angesehen, nun zu einem Luxus wurde, den viele nicht mehr als gegeben empfanden. Sie fühlten sich nicht sicher, und tatsächlich waren sie es auch nicht. Die Polizei war nicht in der Lage, den Mörder von Wichita zu überführen, und viele Jahre lang lief er frei und unerkannt auf den Straßen umher. Er konnte überall sein, Familien ausspionieren und das nächste Opfer auswählen, nur darauf wartend, den besten Moment zum Zuschlagen abzupassen. Er hatte bewiesen, dass sein Timing einzigartig war, ebenso wie seine Motive: Er wollte Aufmerksamkeit und Anerkennung.

Die Medien spielten eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der öffentlichen Wahrnehmung von Raders Verbrechen. Sensationsberichterstattung legte oft mehr Wert auf schockierende Schlagzeilen als auf einfühlsame Berichterstattung. Zeitungen und Fernsehsendungen hoben häufig grausame Details und reißerische Aspekte des BTK-Falls hervor, was zwar das öffentliche Interesse weckte, aber auch die Angst in der Gemeinde steigerte. Dieser Ansatz ließ viele Bewohner das Gefühl haben, förmlich in einem Horrorfilm zu leben, da jeder neue Bericht die Gefahr und Unberechenbarkeit von BTKs Handlungen zu verstärken schien. Darüber hinaus befeuerte die umfangreiche Medienberichterstattung möglicherweise ungewollt Raders Ego, indem sie ihm die Aufmerksamkeit verschaffte, nach der er so sehr verlangte. Wie seine Kommunikation mit den Medien zeigte, genoss er die Aufmerksamkeit und nutzte sie als Bühne, um sowohl die Strafverfolgungsbehörden als auch die Öffentlichkeit zu verhöhnen.

Viele Jahre lang gab es keine Spur von BTK, und der Name Dennis Rader wurde nicht erwähnt. Eines Tages, im Jahr 2004, veröffentlichte eine lokale Zeitung, "The Wichita Eagle", eine Notiz zum Gedenken an den Jahrestag des Massakers an den Oteros. Das weckte BTKs Verlangen, wieder in den Schlagzeilen zu stehen, und führte dazu, dass er seine verdrehte Korrespondenz mit den Behörden wieder aufnahm. Es war der Beginn eines Katz-und-Maus-Spiels zwischen dem Verbrecher und der Polizei, das schließlich zur Aufklärung der Morde an mindestens zehn Menschen in der Stadt zwischen 1974 und 1991 führte. Die Briefe an die Polizei waren Teil seiner Strategie, ebenso viel Angst zu verbreiten wie seine Mordrituale und Opferprofile. Es dauerte über ein Jahr, um das Rätsel zu lösen und herauszufinden, wer hinter dem grausamen Akronym steckte, das der Mörder selbst gewählt hatte.

Einige Tage nach der Notiz über die Oteros erhielten die Redakteure des "Wichita Eagle" einen verstörenden Umschlag. Darin befanden sich eine Kopie von einem Führerschein einer Frau und Fotos ihres Körpers. Vicki Wegerle war 1986 in ihrem eigenen Schlafzimmer erwürgt worden. Ihr Ehemann hatte Vicki auf dem Boden liegend gefunden, mit gefesselten Händen und Füßen. Und erwürgt. Rader hatte sich als Telefontechniker verkleidet und die ahnungslose Vicki hatte ihn hereingelassen. Einmal drinnen bedrohte er sie mit einer Pistole und erwürgte sie mit einer Nylonstrumpfhose. Er verließ das Haus, ohne gesehen zu werden. Vickis Ehemann war damals für das Verbrechen verantwortlich gemacht worden. Jetzt hatte die Polizei einen sicheren Hinweis darauf, dass Vickis Mord ein weiteres Verbrechen auf BTKs Konto war.

Der Umschlag mit Vickis Führerschein und Fotos war die erste Nachricht. Dann schickte Rader einen Brief mit einem Rätsel an einen TV-Sender. Als die Spezialisten das Rätsel lösten, entdeckten sie, dass die Nachricht den Namen „Rader“ und eine Adresse verbarg. Warum führte Rader die Polizei zu sich selbst? Und das war noch nicht alles: Über Monate hinweg hinterließ BTK Schachteln und Pakete an öffentlichen Orten. Im Januar 2005 ließ der Mörder einen Müllsack mit einem weiteren Führerschein eines Opfers und einer Barbiepuppe zurück, die eine Kapuze über dem Kopf und die Hände auf dem Rücken gefesselt hatte. Die Pakete mit erschreckenden Hinweisen auf die Morde gingen weiter. Die Polizei entschied sich, einen riskanten Schritt zu machen und setzte einen verdeckten Ermittler ein, um Rader anzulocken. Sie begannen, Nachrichten über Zeitungsanzeigen auszutauschen. Eines Tages schickte Rader dem Polizisten eine Computer-Diskette mit Daten. Doch der interessante Hinweis war nicht in der Diskette selbst. Ein Hacker fand heraus, dass die Diskette von einem Mann namens „Dennis“ in der „Park City Bücherei" verwendet worden war. Sie kreuzten den Namen und die Adressen und entdeckten die Identität des Mörders: Dennis Rader.

Er wurde am 25. Februar 2005 verhaftet. Nachdem er mit DNA-Beweisen konfrontiert worden war, gestand BTK, zehn Menschen gefoltert und getötet zu haben. Da er die Verbrechen begangen hatte, bevor Kansas die Todesstrafe wieder eingeführt hatte, wurde Rader zu zehn aufeinanderfolgenden lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Obwohl er nie wieder aus dem Gefängnis entlassen wird, verschwand der Schrecken, den er verbreitete, nicht. Im Jahr 2023 entdeckte die Justiz neue Opfer, die mit BTK in Verbindung stehen. Wie viele Menschen hat er wirklich getötet?

3

Das Familien-Massaker in "Hope Forest"

"Hope Forest" klingt nun wirklich nicht wie ein passender Name für einen Ort, an dem so viel Blut vergossen wurde. Es handelt sich um eine kleine Stadt, etwa 40 Meilen südlich von Adelaide in Südaustralien. Die Bartholomews waren eine große Familie: die Mutter, Heather, sieben Kinder und der Vater, Clifford. Er war ein 40-jähriger Lastwagenfahrer. Im Jahr 1971 lebten sie alle in einem Mietshaus mit sieben Zimmern.

Im September war die Landschaft wunderschön und das Wetter war ideal für die Kinder. Heathers Schwägerin, Winnis Mary Kean, war zu Besuch gekommen, zusammen mit ihrem zweijährigen Sohn Samuel. Sie wollten nur ein paar Tage bleiben und beschlossen, dort die Feiertage zu verbringen. Eine Entscheidung, die sie das Leben kosten sollte.

Am frühen Morgen des 6. September wachte Clifford Bartholomew auf. Es war Vatertag in Australien, doch statt sich Frühstück zu machen oder sich auf einen Tag der Feierlichkeiten vorzubereiten, hatte er ganz andere, blutige Pläne: Er nahm seine Waffe – ein Gewehr vom Kaliber 22 – und einen Hammer. Dann näherte er sich seiner Frau, die noch friedlich im Bett lag und schlief. Er lehnte das Gewehr an den Schlafzimmerschrank, holte mit dem Hammer aus und schlug seiner schlafenden Frau mit voller Wucht auf den Kopf. Dann griff er zu seinem Gewehr und schoss mehrfach auf sie. Das ganze Haus lag in Stille, und der Rest der Familie ahnte nichts von der tödlichen Tragödie, die sich im Schlafzimmer abspielte. Der Mörder verließ den Tatort und trat auf den Flur, während alle anderen ahnungslos in ihren Betten schlummerten. Seine tote Frau lag in einer Blutlache. Ohne ein Geräusch zu machen, ging er nun von Zimmer zu Zimmer und erschoss jedes einzelne Familienmitglied mit dem gleichen Gewehr. Er betrat die Schlafzimmer seiner Söhne und Töchter und erschoss sie alle. Einen nach dem anderen: Neville Kenneth, 19. Christine Heather, 17. Sharon Anne, 15. Helen Joy, 13. Gregory Kym, 10. Roger Clifford, 7 und Sandra June, 4. Ohne mit der Wimper zu zucken, löschte Clifford das Leben seiner kompletten Familie aus.

Einige der Kinder wurden, genau wie ihre Mutter, zuerst mit dem Hammer geschlagen. Bartholomew wollte sicherstellen, dass sie sich nicht bewegten und er sein Ziel nicht verfehlte. Trotzdem lief nicht alles nach Plan: Einige Kinder wachten auf, bevor er ihr Schlafzimmer erreichte. Doch das hielt den Killer nicht davon ab, seine Hinrichtung fortzusetzen. Zwei der Kinder versuchten, aus dem Haus zu fliehen. Leider war der Fluchtweg derselbe Flur, durch den der Henker auf seinem Todeszug unterwegs war. Als die Kinder versuchten, die Hintertür zu erreichen, schoss er ihnen in den Kopf, bevor sie fliehen konnten.

Seine ganze Familie war tot. Doch Bartholomews Arbeit war noch nicht beendet. Es waren ja noch andere Menschen im Haus, die noch nichts von ihrem Todesurteil ahnten. Clifford ging zum Gästezimmer, in dem Winnis Mary mit ihrem Sohn Samuel schlief. Er erschoss Winnis Mary sofort, während Samuel aus dem Zimmer rannte, wahrscheinlich erschrocken von den Schüssen und dem Blut, das aus seiner jungen Mutter strömte. Mit einem gezielten Schuss in den Rücken tötete Clifford den kleinen Jungen.

An diesem Morgen führte der Mörder seinen perfiden Plan mit brutaler Effizienz durch. Er eliminierte methodisch jedes Familienmitglied und stellte sicher, dass es keine Überlebenden gab. Die schiere Rücksichtslosigkeit seiner Taten schockierte später die Gemeinschaft und ließ die Ermittler ratlos zurück, die versuchten, die Motive für ein so grausames Verbrechen zu verstehen. Bartholomews Verhalten während und nach den Morden zeigte, dass er offenbar keinen Bezug zur Realität hatte. Augenzeugen beschrieben ihn als gelassen, fast gleichgültig, gegenüber dem Horror, den er entfesselt hatte. Dieser krasse Gegensatz zwischen seinem Verhalten und dem grausamen Mord an so vielen Menschen, die ihm eigentlich nahe stehen sollten, schockierte selbst hartgesottene Polizisten und schürte Spekulationen über seinen Geisteszustand.

Die Ereignisse, die zu diesem grausamen Vorfall führten, begannen mit scheinbar harmlosen Vorfällen, die allmählich immer mehr eskalierten. Zunächst waren Bartholomews Wutausbrüche verbal, bestanden aus üblen Beschimpfungen und Drohungen. Später wurden diese Ausbrüche körperlich, und es kam immer häufiger zu Fällen von häuslicher Gewalt. Die Beziehungen innerhalb von Cliffords Familie waren alles andere als harmonisch. Bekannt für sein hitziges Temperament, geriet er oft mit seiner Frau und seinen Kindern aneinander. Kleine Streitigkeiten konnten schnell eskalieren. Freunde und Nachbarn waren immer wieder Zeugen heftiger Auseinandersetzungen. Kurz vor dem Massaker hatte Bartholomew einen heftigen Streit mit seiner Frau in einem Anfall von Eifersucht, obwohl die Nachbarn die Details nicht kannten.

Im Nachhinein gab es Warnzeichen, die auf die bevorstehende Tragödie hindeuteten. Bartholomew zeigte Verhaltensweisen, die, wenn sie mehr Beachtung gefunden hätten, als Warnsignale hätten dienen können. Er zog sich immer mehr zurück, mied soziale Kontakte und verbrachte viel Zeit allein. In den Tagen vor den kaltblütigen Morden zeichnete sich ein klares Bild von Cliffords Abstieg in die Gewalt ab. Er hatte seine Taten sorgfältig geplant, was auf ein erschreckendes Maß an Vorsatz hindeutete. Der Mord war kein plötzlicher Ausbruch, sondern offenbar das Ergebnis angestauter Frustration – oder angestauten Wahnsinns. In den letzten Tagen vor dem Mord zeigte er Anzeichen von Paranoia und war überzeugt, dass seine Familie gegen ihn konspirierte. Nach außen versuchte er eine Fassade der Normalität aufrechtzuerhalten. Nachbarn beschrieben ihn als ruhig, wenn auch etwas distanziert. Sie nahmen zwar die verbalen Auseinandersetzungen innerhalb der Familie wahr, ahnten aber nichts von den tatsächlichen Schrecken, die sich hinter verschlossenen Türen abspielten. Und dass diese nur das Vorspiel zu dem Albtraum war, der noch folgen würde.

Clifford Cecil Bartholomew wurde in einem scheinbar typischen Haushalt geboren und aufgezogen. Bei näherer Betrachtung seiner persönlichen Geschichte offenbaren sich jedoch zugrunde liegende Probleme, die zu seinem gewalttätigen Verhalten beigetragen haben könnten. Schon in jungen Jahren zeigte Bartholomew Anzeichen emotionaler Instabilität. Menschen, die ihn kannten, beschrieben Clifford als zurückgezogen und einsam, jemand, der Schwierigkeiten hatte, enge Beziehungen aufzubauen. Während es keine dokumentierte Geschichte schwerer psychischer Erkrankungen gibt, deuten anekdotische Berichte darauf hin, dass er möglicherweise nicht diagnostizierte psychologische Probleme hatte, die auf frühkindliche Traumata oder Vernachlässigung zurückzuführen sind.

Mehrere Faktoren könnten als Auslöser für Bartholomews extremes Verhalten gewirkt haben. Ein bedeutender Auslöser könnten Gefühle von Verlassenheit und Ablehnung gewesen sein. Laut Studien zu ähnlichen Fällen erleben Männer mit unsicheren Bindungen oft intensive Wut, wenn sie mit Trennung oder vermeintlichem Verlassenwerden durch geliebte Menschen konfrontiert werden. Im Fall von Bartholomew könnte jede Andeutung von Eheproblemen oder einer möglichen Trennung von seiner Frau und seiner Familie diese übermäßige Reaktion ausgelöst haben.

Mehrere Theorien versuchen zu erklären, warum jemand wie Bartholomew eine so grausame Tat begehen könnte. Eine verbreitete Theorie war das Konzept eines Mordes, der durch überwältigende Wut in einer emotional aufgeladenen Phase gekennzeichnet ist, was zu einem gewalttätigen Ausbruch führt. Diese Theorie legt nahe, dass Bartholomew eine Ansammlung ungelöster Spannungen und Emotionen erlebte, die er schließlich katastrophal gegen seine Familie richtete. Eine andere Theorie bezog sich auf Bartholomews mögliches Kontrollbedürfnis. Für Personen mit bestimmten Persönlichkeitsstörungen kann der Verlust der Kontrolle über ihre unmittelbare Umgebung zu extremen Reaktionen führen. Wenn Bartholomew das Gefühl hatte, die Kontrolle zu verlieren, sei es innerhalb seiner Ehe oder seiner finanziellen Stabilität, könnte dies ihn dazu getrieben haben, die Kontrolle durch Gewalt wiederzuerlangen.

Bemerkenswert ist, dass Bartholomew nach den Morden keinerlei Reue zeigte. Bei seiner Verhaftung blieb er erschreckend ruhig und war sich keiner Schuld bewusst. Dieses Fehlen einer emotionalen Reaktion verwirrte sowohl die Ermittler als auch Psychologen und führte zu tiefergehenden Untersuchungen seines psychischen Zustands.

Nach der schrecklichen Auslöschung einer ganzen Familie in Hope Forest begann der Prozess mit einer umfangreichen Untersuchung, die von den örtlichen Behörden geleitet wurde. Die Ermittler sammelten akribisch Beweise am Tatort, befragten Zeugen und rekonstruierten die Ereignisse, die zu der Tragödie führten. Ihr Ziel war es, einen umfassenden Fall gegen Bartholomew aufzubauen, um sicherzustellen, dass ihre Ergebnisse absolut wasserdicht waren, um eine Verurteilung zu gewährleisten. Bartholomew wurde kurz nach dem Verbrechen verhaftet und wegen mehrfachen Mordes angeklagt. Seine Verhaftung markierte den Beginn eines aufsehenerregenden Gerichtsverfahrens, das die Aufmerksamkeit der ganzen Nation auf sich zog. Während des Gerichtsverfahrens präsentierte die Staatsanwaltschaft erdrückende Beweise, darunter forensische Daten und Zeugenaussagen von Nachbarn. Die Verteidigung versuchte, mildernde Umstände geltend zu machen, indem sie auf mögliche psychische Probleme hinwies. Vergeblich.

Das Gericht befand Bartholomew für schuldig. Zunächst wurde er zum Tode verurteilt, doch das Urteil wurde später in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt. Nach acht Jahren bat er um Bewährung, die ihm tatsächlich unter großem öffentlichem Protest gewährt wurde. Schließlich kam er frei und heiratete erneut. Seine neue Frau hatte sieben Kinder, die er großzog, als wären es seine eigenen. Er änderte seinen Namen in Clifford Palmer, und die neue Familie hatte keine Ahnung von dem schrecklichen Verbrechen, das er begangen hatte. Sie erfuhren davon erst nach seinem Tod im Jahr 2018.

4

Leckt mich doch! Euer Lecki

In den 1970er Jahren