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Eine mutige, von keinen außer den eigenen Regeln geleitete Autorin hebt ein wenig den Vorhang: Um für die Welt stark genug, um für das Schreiben gewappnet zu sein, muss man ein paar Reisen unternehmen und auf mancher Rolltreppe den Tränen freien Lauf lassen. Deborah Levy hat während ihrer Kindheit in Südafrika nur einen einzigen Schneemann gebaut - gemeinsam mit ihrem Vater, der noch am selben Tag wegen seiner Aktivität für den ANC verhaftet und ins Gefängnis gebracht wurde. Als er fünf Jahre später entlassen wird, blickt er sich als Erstes im Garten seines alten Zuhauses nach der Stelle auf dem grünen Rasen um, wo der Schneemann damals gestanden hatte. Während dieser Zeit und im späteren Exil der Familie in England bleibt das junge Mädchen fast stumm, aber sie findet einen anderen Weg, sich auszudrücken. Wahrscheinlich gerade weil sie einen langen, auch beschwerlichen Weg bis zu ihrem heute beinahe schwerelosen Umgang mit den Worten zurückgelegt hat, wirkt Levys Sprache so klar. Offen, wie nur wenige Erzählerinnen, umreißt sie ihr Leben und ihre Rolle als Schriftstellerin, in der Kollision mit den Anforderungen als Mutter, Tochter, Ehefrau, Freundin.
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Seitenzahl: 131
Veröffentlichungsjahr: 2015
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DEBORAH LEVY
Eine Erwiderung auf George Orwells Essay »Warum ich schreibe« (1946)
Aus dem Englischen von Barbara Schaden
Verlag Klaus Wagenbach Berlin
Die englische Originalausgabe erschien 2013 unter dem Titel Things I don’t want to know bei Notting Hill Editions in London.
Originalausgabe
© 2013 Deborah Levy© 2015 für die deutsche Ausgabe:Verlag Klaus Wagenbach, Emser Straße 40/41, 10719 Berlin
Umschlaggestaltung: Julie August. Alle Rechte vorbehalten. Jede Vervielfältigung und Verwertung der Texte, auch auszugsweise, ist ohne schriftliche Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt insbesondere für das Herstellen und Verbreiten von Kopien auf Papier, Datenträgern oder im Internet sowie Übersetzungen.
eISBN: 978 3 8031 4181 1Auch in gedruckter Form erhältlich: 978 3 8031 2736 5
Eine mutige, von keinen außer den eigenen Regeln geleitete Autorin hebt ein wenig den Vorhang: Um für die Welt stark genug, um für das Schreiben gewappnet zu sein, muss man ein paar Reisen unternehmen und auf mancher Rolltreppe den Tränen freien Lauf lassen.
Deborah Levy hat während ihrer Kindheit in Südafrika nur einen einzigen Schneemann gebaut – gemeinsam mit ihrem Vater, der noch am selben Tag wegen seiner Aktivität für den ANC verhaftet und ins Gefängnis gebracht wurde. Als er fünf Jahre später entlassen wird, blickt er sich als Erstes im Garten seines alten Zuhauses nach der Stelle auf dem grünen Rasen um, wo der Schneemann damals gestanden hatte. Während dieser Zeit und im späteren Exil der Familie in England bleibt das junge Mädchen fast stumm, aber sie findet einen anderen Weg, sich auszudrücken.
Wahrscheinlich gerade weil sie einen langen, auch beschwerlichen Weg bis zu ihrem heute beinahe schwerelosen Umgang mit den Worten zurückgelegt hat, wirkt Levys Sprache so klar. Offen, wie nur wenige Erzählerinnen, umreißt sie ihr Leben und ihre Rolle als Schriftstellerin, in der Kollision mit den Anforderungen als Mutter, Tochter, Ehefrau, Freundin.
»Sogar die arroganteste Schriftstellerin muss sich mühselig über die Jahre ein Ego zulegen, das robust genug ist, um sie durch den Januar zu bringen, ganz zu schweigen vom langen Weg bis Dezember.«
Deborah Levy
FAY WELDON KLEINE SCHWESTERN Roman
Wunderbar bissig beschreibt die berühmte Chronistin typischer
Frauenschicksale die oft missglückte, aber meist zutiefst komische
Suche nach dem Glück.
Aus dem Englischen von Ingrid Dressler-Lewis
WAT 737. 256 Seiten
DJUNA BARNES VERFÜHRER AN ALLEN ECKEN UND ENDEN Ratschläge für die kultivierte Frau
Geht es Ihnen auch so: Hassen Sie die Natur? Alles, was jung, einfach, praktisch, weiblich, kurz natürlich ist? Können Sie es auch nicht leiden, die Liebe für eine Zaubermacht zu halten?
Aus dem amerikanischen Englisch von Inge von Weidenbaum
WAT 739. 80 Seiten
VITA SACKVILLE-WEST UNERWARTETE LEIDENSCHAFT Roman
Lady Slane ist 88 Jahre alt, als ihr Ehemann stirbt und sie erkennt, dass sie sich in ihrem ganzen Leben bisher nur nach ihm gerichtet hat. Nun trifft sie zum ersten Mal eigene Entscheidungen.
Aus dem Englischen von Hans B. Wagenseil
WAT 740. 256 Seiten
LILLIAN HELLMAN DIE ZEIT DER SCHURKEN
Als Lillian Hellman zu den McCarthy-Verhören geladen wird, verliert sie nicht nur viel Geld und Aufträge, sondern vor allem viele vermeintliche Freunde, die sich plötzlich von ihr abwenden.
Aus dem amerikanischen Englisch von Peter Naujack
WAT 741. 144 Seiten
DORIS LESSING DAS LEBEN MEINER MUTTER
Das persönlichste Erinnerungsbuch der großen englischen Erzählerin: die nachdenkliche Auseinandersetzung mit zwei eigenwilligen Frauen – ihrer Mutter und sich selbst.
Aus dem Englischen von Adelheid Dormagen
WAT 738. 144 Seiten
DEBORAH LEVY HEIM SCHWIMMEN Roman
Es könnte ein Ferienidyll sein, an der französischen Riviera – wäre da nicht Kitty Finch, die sich in der Villa einnistet und die Lebenshülsen der englischen Familie Jacobs in sich zusammenfallen lässt. Mit kühler Lakonie hält Deborah Levy den Leser bis zum unerwarteten Ende gefangen.
Aus dem Englischen von Richard Barth
Quartbuch. Gebunden mit Schutzumschlag. 168 Seiten
DEBORAH LEVY BLACK VODKA
Auf Deborah Levy, die preisgekrönte Meisterin der messerscharfen Präzision, ist die Form der pointierten Erzählung genau zugeschnitten: Jede ihrer Geschichten ist wie ein Drink, der in einem Zug genossen werden muss.
Aus dem Englischen von Barbara Schaden
Quartbuch. Gebunden mit Schutzumschlag. 128 Seiten
TANIA BLIXEN DIE STRASSEN UM PISA Roman
Die Übernachtung in einem Gasthof nahe Pisa wird für einen jungen Grafen zu einem kleinen Abenteuer: Allmählich wird ihm klar, wie viele der hier Versammelten Komödie spielen und in diverse Eklats verwickelt sind.
Aus dem Englischen von Martin Lang
S∀LTO. Rotes Leinen. Fadengeheftet. 84 Seiten
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Alle Tiere sind gleich. Aber manche sind gleicher als die anderen.
– George Orwell, Animal Farm (1945)
Ich weiß mehr oder weniger, wie ich Schriftsteller geworden bin. Ich weiß nicht genau, warum. Musste ich wirklich, um zu existieren, Wörter und Sätze nebeneinander setzen? Genügte es mir, um zu sein, der Autor einiger Bücher zu sein? … Ich werde mich eines Tages der Wörter bedienen müssen, um die Realität zu entlarven, um meine Wirklichkeit zu entlarven.
– Georges Perec, Je suis né (1974)*
* Georges Perec, Geboren 1936, Übersetzung: Eugen Helmlé, Bremen 1993, S. 72 f.
Man ist – sein Leben und sonst nichts.
– Jean-Paul Sartre, Huis clos (1944)*
In jenem Frühjahr, als das Leben sehr schwer war und ich mit meinem Schicksal haderte und einfach nicht sehen konnte, wo und wie es weiterging, weinte ich, scheint mir, am meisten auf Rolltreppen in Bahnhöfen. Hinunterzufahren ging noch, aber reglos dazustehen und mich hinauftragen zu lassen war zu viel. Wie aus dem Nichts rannen Tränen aus mir heraus, und wenn ich dann oben war und den Wind im Gesicht spürte, brauchte ich meine ganze Kraft, um nicht in Schluchzen auszubrechen. Es war, als sei der Bewegungsimpuls der Rolltreppe, die mich schräg aufwärts beförderte, die physikalische Darstellung eines Selbstgesprächs. Rolltreppen, die man in ihren Kindertagen gern »umlaufend« oder »Fahrtreppen« genannt hatte, waren auf rätselhafte Weise zur Gefahrenzone geworden.
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