Was uns nach diesem Sommer bleibt - Sabine Neuffer - E-Book
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Was uns nach diesem Sommer bleibt E-Book

Sabine Neuffer

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Beschreibung

Neues Glück aus den Schatten der Vergangenheit: Der bewegende Roman »Was uns nach diesem Sommer bleibt« von Sabine Neuffer jetzt als eBook bei dotbooks. Sie haben bisher ganz unterschiedliche Leben geführt – und doch haben die beiden Frauen mehr gemeinsam, als sie für möglich gehalten hätten … Anja denkt immer noch gerne an ihre glückliche Kindheit zurück. Ihre Eltern waren immer für sie da, und vielleicht wollte sie deswegen unbedingt in die Fußstapfen ihres Vaters treten: Als Architektin kann sie nun anderen Menschen dabei helfen, ihre Träume zu verwirklichen. So lernt Anja auch Ulla kennen, die ein Leben lang auf der Suche nach einem sicheren Hafen war und nun ein Haus für ihre neue Familie umbauen lassen will. Die beiden Frauen sind sich auf Anhieb sympathisch, werden Freundinnen – und ahnen nicht, dass es ein altes Geheimnis gibt, das sie miteinander verbindet … Jetzt als eBook kaufen und genießen: Der gefühlvolle Familiengeheimnis-Roman »Was uns nach diesem Sommer bleibt« von Sabine Neuffer, der auch unter dem Titel »Stolz und Stolpersteine« bekannt ist. Wer liest, hat mehr vom Leben: dotbooks – der eBook-Verlag.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 412

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Über dieses Buch:

Nach dem frühen Tod ihres Vaters war Ullas Kindheit mit einer oft abweisenden Mutter alles andere als ein Zuckerschlecken – umso größer war stets ihre Sehnsucht nach einer intakten Familie. Nun kann sie ihrem Glück kaum trauen: Mit dem Witwer Eric und seiner Tochter scheint sie endlich ihre eigene kleine Familie zu finden. Eric liebt sie über alles, einer Heirat und einem gemeinsamen Heim steht nichts mehr im Weg. Auch mit der Architektin Anja, die die Renovierungsarbeiten an ihrem Haus betreut, versteht Ulla sich vom ersten Moment an prächtig. Doch dann erfährt sie durch einen Zufall den Namen von Anjas Vater, und plötzlich droht ihr Leben wieder aus den Fugen zu geraten ...

Über die Autorin:

Sabine Neuffer wurde 1953 in Hannover geboren. Nach dem Studium arbeitete sie unter anderem für eine PR-Agentur, bevor sie ihre Leidenschaft für das Schreiben entdeckte. Heute lebt sie in Wolfenbüttel und arbeitet an einer Realschule in Braunschweig.

Sabine Neuffer veröffentlichte bei dotbooks bereits Herr Bofrost, der Apotheker und ich, Das Glück ist eine Baustelle und Eine Liebe zwischen den Zeiten.

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Neuausgabe Januar 2015

Copyright © der Originalausgabe 2008 by Verlagsgruppe Random House GmbH

Copyright © der Neuausgabe 2014 dotbooks GmbH, München

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlages wiedergegeben werden.

Titelbildgestaltung und Titelbildabbildung: Nele Schütz Design unter Verwendung von shutterstock/Salome NJ und windujedi/iStock/thinkstock

ISBN 978-3-95824-044-5

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Sabine Neuffer

Stolz und Stolpersteine

Roman

dotbooks.

Prolog

Pfingstmontag 1937

Der Junge schob einen schmutzigen Fingernagel unter den Schorf auf seinem Knie und hebelte den lockeren Rand nach oben.

»Sommerliebe! Dass ich nicht lache! Du treibst dich doch zu jeder Jahreszeit mit einem anderen Flittchen herum!« Die Stimme der Mutter war schrill, und selbst wenn sie nicht vergessen hätten, die Tür zum Salon zu schließen, hätte der Junge hier oben jedes Wort verstehen können.

»Rosa, nun hör doch auf. Ich begreife gar nicht, worüber du dich beschwerst, du hast doch alles, was du willst!« Der Vater klang gelangweilt. »Ein großes Haus, dein Konto bei der Schneiderin, deine Kaffeekränzchen, und neuerdings auch noch eine Haushaltshilfe. Und –das ist ja wohl das Beste von allem – du hast einen Mann, der sich dir nicht auf unappetitliche Weise nähert, wie du es so hübsch zu bezeichnen pflegst. Was also verlangst du noch? Soll ich mir eine Mönchskutte überstülpen?«

Resigniert lehnte der Junge den Kopf an das Treppengeländer. Die dunklen Locken fielen ihm in die Augen, und unwillig warf er sie zurück. Er konnte diesen Dialog mitsprechen, so oft hatte er ihn belauscht. Du könntest wenigstens diskreter sein, damit nicht alle Welt von deinen Eskapaden spricht, würde die Mutter als nächstes sagen.

»Du könntest wenigstens so viel Diskretion aufbringen, dich nicht in aller Öffentlichkeit mit deinen Kokotten zu zeigen! Frau von Schwanitz hat dich letzte Woche im Bürgerpark gesehen – turtelnderweise!« Die Stimme troff vor Abscheu.

Der Junge meinte, seine Mutter vor sich zu sehen, wie sie steif in einem der breiten, roten Samtsessel saß, ihre Lippen schmal, die Augen hart und voller Missbilligung. Bestimmt umklammerten ihre bleichen Hände die polierten, hölzernen Armlehnen, zitterten ihre Stirnlöckchen, bebte der flache Busen vor Empörung.

»Was hat denn Frau von Schwanitz im Bürgerpark zu suchen? Sollte sie nicht lieber in den Gärten eines Adelspalais flanieren, anstatt sich in solche Niederungen herabzubegeben?«, entgegnete der Vater amüsiert. Wahrscheinlich stand er, lässig einen Arm auf das Vertiko gestützt, auf der anderen Seite des Raumes, ein Rotweinglas in der einen, die Zigarette in der anderen Hand, und blickte aus kornblumenblauen Augen, in denen der Spott tanzte, auf seine Frau hinab.

Der Junge zog scharf die Luft ein, als sich der Schorf von seinem Knie löste und frisches Blut aus der Wunde sickerte. Da stritten sie, wieder und wieder dieselben Anklagen und Beschuldigungen wiederholend, verfangen in einem unendlichen Kreis von Wut, Konvention und Abhängigkeit, und keiner von ihnen dachte auch nur einen Moment an ihre Tochter. Nein, dafür hatten sie ja eine Krankenschwester eingestellt, eine gütige, dicke Person, die stündlich die kalten Wadenwickel erneuerte, die trockenen, rissigen Lippen der Kleinen mit einem feuchten Tuch betupfte, das hochrote Köpfchen kühlte und dem Kind liebevoll zusprach, während die Mutter im Wohnzimmer keifte.

Der Junge kratzte zornig in seiner Wunde und beobachtete, wie das Blut am Schienenbein herablief und sich in einem klebrigbraunen Fleck in dem grauen Socken festbiss.

»Hast du dir einmal überlegt, was aus dem Jungen werden soll?«, hetzte die Mutter. »Er wird bald fünfzehn, glaub nicht, dass du deinen liderlichen Lebenswandel noch lange vor ihm verbergen kannst! Ein schönes Vorbild bist du, wahrhaftig! Wir sind dir doch alle egal, Hauptsache, der große König hat sein Vergnügen!«

Eines schwor sich der Junge: Wenn er einmal Kinder hätte, dann würde er für sie da sein. Immer. Er würde sie nicht zermürben mit endlosen Zänkereien, die das Leben so freudlos machten. Lieber wäre er tot, dachte er und wischte sich trotzig die Tränen aus dem Gesicht. Nein, ihm konnten diese beiden da unten nichts mehr anhaben, aber was sie der kleinen Schwester antaten, das würde er ihnen nie verzeihen. Nie.

Er zuckte zusammen. Hinter ihm wurde eine Tür aufgerissen, und die dicke Krankenschwester schoss auf den Flur. »Herr Doktor, Herr Doktor! Das Kind ... es stirbt!«

Der Junge sprang auf. Für einen kostbaren Augenblick war er allein mit dem Mädchen. Es lag ganz still, und das Gesichtchen war nicht mehr rot.

»Ulrike. Meine kleine Ulrike«, flüsterte er und spürte die Tränen so wenig wie das Blut, das unablässig in seinen Socken rann.

Am nächsten Tag packte er einen riesigen Lederkoffer, den er vom Dachboden gewuchtet hatte, und zerrte ihn auf einem wackeligen Handwägelchen zu dem Haus der Großeltern. Hinter der breiten Eingangstür unter den hohen Säulen fand er Frieden, und wenn seine Eltern zu Besuch kamen, verschloss er sich in seinem Zimmer und träumte sich durch das riesige Rundbogenfenster in die Baumwipfel im Garten.

1. Kapitel

Es war angenehm kühl in der Intensivstation. Anja lauschte dem Piepen der Überwachungsgeräte, das in seiner monotonen Gleichförmigkeit beruhigte und tröstete. Es zerhackte die Zeit in sinnlose kleine Einheiten, so dass sie ihre Bedeutung verlor. Die Zeit des Abschieds war nicht messbar. Hatte dieses unermüdliche Piepen und Blinken des Monitors noch etwas mit ihrem Vater zu tun, oder arbeitete die kleine Maschine einfach weiter, stur in ihrem Takt fortfahrend, während das Leben längst seine Melodie verloren hatte?

Anja blickte auf das regungslose Gesicht, das starr auf dem viel zu dicken, weißen Kissen lag. Die Haut hatte den fahlen Glanz von faltigem Pergament, die Augenbrauen, einst sorgfältig gestutzt und gepflegt, wucherten als unordentliches, graues Gestrüpp über den tiefen Augenhöhlen, und die Nase ragte schmal und fremd hervor.

Anja schrak zusammen, als sie spürte, dass die dürren Finger ihres Vaters in ihrer Hand zuckten. Angespannt beugte sie sich vor und begegnete unerwartet seinem klaren Blick.

»Papa«, sagte sie leise und drückte seine Hand.

Schwach erwiderte er den Druck und rang nach Luft.

»Ulrike ...«, brachte er mühsam hervor, »... gebt Ulrike ...«

Anja, die sich tief zu ihm hinuntergebeugt hatte, sah ihn verwirrt an. »Ulrike? Welche Ulrike?«, fragte sie.

»Sie ...« Ihr Vater brach ab und schloss die Augen. Er lag wieder starr und leblos da.

Der Monitor piepte und blinkte, das Gesicht des Vaters lag weiß und wächsern, seine Hand ruhte schlaff in ihrer. Doch Anja betrachtete ihn nun hellwach und mit verblüffter Aufmerksamkeit. Nur mit Mühe konnte sie eine Verbindung herstellen zu dem Mann, den sie so lebendig in Erinnerung hatte: kraftvoll, braun gebrannt, lachend, sprühend vor Energie, das dunkle Haar in wilden, immer zu langen Locken, die er sich ungeduldig aus der Stirn warf.

Ulrike? Diesen Namen hatte sie noch nie gehört. Wer war sie? Seine Worte die ersten, die er seit fünf Tagen gesprochen hatte hatten eindringlich geklungen. Was bedrückte ihn noch?

Anjas Blick wanderte zu dem grünen Punkt, der über den Bildschirm hüpfte, wieder und wieder. Er verschwamm vor ihren Augen zu einer unklaren Linie, die keinen Anfang und kein Ende zu haben schien, sondern sich unaufhaltsam wiederholte. Doch irgendwann würde das Ende erreicht sein, der kleine Punkt würde einfach erlöschen, und sie würde auf eine schwarze Fläche blicken, die nichts mehr verriet. So wie der Tod den Lebenden nichts verrät.

Aber er lebte doch noch! Es musste doch möglich sein, ihn zurückzuholen in diesen heißen, gleißenden Sommertag, aus dem sie zu ihm gekommen war. Warum gab es hier keine Fenster, durch die die Sonne schien, die man hätte öffnen können, um die Düfte der Sommerluft, die geschäftigen, alltäglichen Geräusche des Lebens hereinzulassen? Warum überließ man es ihr ganz allein, gegen dieses schwarze Nichts zu kämpfen, das ihren Vater zu verschlingen drohte?

Sie legte ihr Gesicht an seines, presste ihre Wange an seine, die sich anfühlte wie Pergament. »Papa, liebster Papa, geh nicht weg«, flüsterte sie in sein Ohr. »Papa, ich hatte auch nie Geheimnisse vor dir, da wäre es doch nur fair, wenn du jetzt ...« Sie hielt inne. War es fair? Sollte sie wirklich versuchen, ihn zurückzuholen von diesem Weg in das stille, unbekannte Nichts? Zurückholen in ein lautes Leben, das ihm in den letzten Monaten kalt und einsam geworden war? Nur weil ihn brauchte? Weil sie sich ein Leben ohne ihn nicht vorstellen konnte? Musste sie ihn jetzt nicht loslassen und ihn gehen lassen wohin auch immer? Vielleicht gab es sie ja, die ewigen Jagdgründe, wo sie alle fröhlich mit ihrer duftenden Pfeife um ein Feuer saßen und sorglos plauderten. Oder die rosageränderte Wolke, auf der ihre Mutter saß und auf ihren Gefährten wartete. Wo er Frieden finden würde und unerschütterliche Gelassenheit. War es dann noch wichtig, ob ihn jetzt noch etwas quälte, hier in diesem dämmerigen, schäbigen Krankenhauszimmer mit den schmuddelig weißen Wänden? Anja setzte sich auf und betrachtete nachdenklich sein Gesicht. Es war friedlich. Still und bleich und friedlich. Verschwunden die schweren Tränensäcke unter den Augen, wie weggewischt die tiefen Furchen, die seine Wangen durchgraben hatten wie ausgewaschene Bahnen von geweinten und ungeweinten Tränen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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