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Wenige Seiten geben eine Übersicht über Weltreligionen, Jenseitsvorstellungen und grundsätzliche Gedanken zur Seele. Die Weltgeschichte wird überschaut und die Gegenwart kritisch beleuchtet. Die Übersetzung des Diskos von Phaistos ist Anlass, die minoische Geschichte und Bezüge zum Alten Testament darzustellen.
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Seitenzahl: 41
Veröffentlichungsjahr: 2016
Religionen
Jenseits
Seele
Weltgeschichte
Gegenwart
Minos’ Fluch
Zeichenerklärung
Übersetzung des Diskus von Phaistos
Kommentar zum Diskus
Zusammenfassung
Der Mensch hat zwei Hälften, Mann und Frau. Der Liebesdrang hilft, einen Menschen zu finden, um mit ihm eine Gemeinschaft zu bilden für das ganze Leben, eine Generation lang. Großfamilien entstanden, weil schwächere Paare, Einzelpersonen, Waisen, Alte bei einem tüchtigen Paar leben wollen und Schutz und Versorgung suchen.
Der allmählich in großen Gruppen auftretende Mensch erkannte sich als Herr der Tiere, und der unendlich weite Acker- und Weideboden und das Meer brachten Nahrung im Überfluss. Vorratshaltung und Fernhandel ermöglichten sogar das Leben in saisonal unfruchtbaren Regionen.
Einstmals waren heute unter dem Meeresspiegel liegende vormalige Küstenstreifen noch da und manches heutige Wüstengebiet noch grün und voller Leben. Vor 40 000 Jahren bildeten sich die Chinesen heraus, vor 30 000 Jahren die Inder, vor 15 000 Jahren die Europäer/Vorderasiaten.
Vor 10 000 Jahren zogen Familien überall nahe zusammen und bauten Dörfer. Zur Aufsicht und Lenkung wurde der Erhabenste bestimmt. Die Erfahrung der Alten wurde geachtet und Schwierigkeiten mit ihnen beratschlagt.
Hatten die Menschen zunächst unter Schutzdächern und in Zelten gehaust, bauten sie nun Häuser für eine Generation. Fürstenburgen, Tempel und Stadtmauern wurden bald für viele Generationen aus Stein errichtet. In den Siedlungen entwickelten sich, wie überall in Institutionen, die länger bestehen, Ordnung, Sprache, Kunststile, Traditionen, Zeremonien, Gemeinschaftssymbole wie Idole, Amulette, Standarten, Tracht, Gemeinschaftssinn.
Ein Verstehen der Lebenszusammenhänge erwächst durch Erlebnisse und durch Vergleichen und Mitfühlen mit dem Schicksaal anderer.
So bilden sich Einsichten. Solche Weisheiten wurden seit ältester Zeit als Sprichwörter und Gleichnisse überliefert, u.a. in der Sammlung I Ging, ab 3. Jahrtausend vor Christus in China. Hier heißt es schon, dass Wissen und Wahrheit weiterzuverbreiten sind.
Die erste Religion als Weltverständnis war die Einfügung in die Natur: Die Große Mutter, die Schöpferin, bringt alles hervor im Überfluss, auch Freude und Leid, lässt werden und vergehen. Das Leben ist zu genießen und zu pflegen. Zur Mutter Natur wurde an den Fruchtbarkeitsfesten im Frühjahr und im Herbst gebetet, außerdem an mystischen Plätzen, wie z.B.Höhlen und Quellen, aber auch im Stillen.
Insbesondere Frauen trugen Ihr ihr Leid vor und ihre Bitten, wie Kinder ihrer Mutter.
Die Götterwelt hat eine eigene Entstehungsgeschichte: Mit dem Wachstum der Siedlungen entfaltete sich die Berufsspezialisierung. Bald gab es auch berufsmäßige Fürsten, die gesund, klug, wehrhaft, und vermögend waren und von ihren Palästen oder Burgen aus alles lenkten. Die Berufsfürsten orientierten sich aneinander und wurden zur Adelskaste. Als Missbrauch entstand vielerorts eine Heiratspolitik, und manche Prinzessin wurde sogar nur zu einer Nebenfrau.
Einzelne Fürsten wurden wegen ihrer Bildung, Tatkraft, Weitsicht und Gerechtigkeit hochgeachtet und noch nach ihrem Tod verehrt und gefürchtet und als weiterwirkende Götter empfunden. Die Reichsbildungen führten dann dazu, dass über die Vielzahl von Schutzgöttern der einzelnen Städte ein übergeordneter, maßgeblicher Gott gestellt wurde. Oft glaubten Großkönige von Ihm abzustammen oder gaben dies vor.
Die erste richtungweisende Lebensordnung, die Totengerichtreligion, entwickelte sich unter dem Universalgelehrten Imhotep um 2600 vor Christus in Ägypten: Jeder ist für seine Lebensgestaltung verantwortlich und kommt an seinem Ende vor das Totengericht. Wer ehrfürchtig, gesetzestreu und fleißig lebt, wird spätestens dort Belohnung und Ehrung finden, andernfalls Strafe.
Gesetze dienen als Ordnungsmaßnahmen dem Gedeihen der Gemeinschaft. Damals wurden in Ägypten auch Staat, Verwaltung, Handel, Rechtswesen, Wissenschaften und die Landwirtschaft geordnet.
Gilgamesch, um 2200 vor Christus König in Uruk in Mesopotamien, lehnte Willkür, Göttlichkeitsanmaßung und Totenkult des Megalithkultur Adels ab, der seit dem 4.Jahrtausend vor Christus herrschte. Fürsten sollen friedenstiftend und segensreich für ihr Volk wirken.
Im minoischen Kreta, 2000 bis 1350 vor Christus, wurde der Priesterfürst zum verantwortlichen Verwalter des Gottes, dem das Inselreich gehört. Die Priesterfürstin wurde zur mächtigen Ratgeberin der Frauen.
Echnaton, Amenophis IV., um 1350 vor Christus Pharao in Ägypten, erkannte in Aton den einzigen Gott. Seine eigene göttliche heilige Familie soll vorbildlich für die Menschen leben. Er zeigt auch schon Verantwortungsbewusstsein für die Nachbarvölker, die Hethiter, Zypern und Ugarit.
Moses, um 1150 vor Christus in Ägypten, vereinfachte die Vielfalt der ägyptischen Gesetze für die Religionsgemeinschaft der Israeliten zu 10 Grundgesetzen, den Zehn Geboten. Diese klare, für jedermann überschaubare Ordnung brachte Disziplinierung und Rechtssicherheit. Zu ihrer Erhaltung ist das Volk seinem Gott verpflichtet.
Bei den Phöniziern, von Arabien bis zum westlichen Mittelmeer, und den Kelten bildete sich in den anschließenden Jahrhunderten eine Dreigötterfamilie heraus: Gottvater ist der Tod. Er bestimmt das Schicksal. Die schöne Mutter und der mächtige Mann beherrschen das Leben.