Wie aus dem Nichts - Sabine Kornbichler - E-Book

Wie aus dem Nichts E-Book

Sabine Kornbichler

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Beschreibung

Dana kann von ihrem Versteck aus hören, wie ihr Freund Alex erschossen wird. Starr vor Angst beobachtet die Inhaberin einer Alibi-Agentur, wie ein Mann mit Fuchsmaske kurz darauf die Wohnung verwüstet und dann einfach wieder verschwindet. Zunächst ist Dana überzeugt, dass Alex sterben musste, weil er als Enthüllungsjournalist zu viele Fragen stellte, doch die polizeilichen Ermittlungen ergeben schnell, dass er nicht der war, der er vorgab zu sein ...

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ISBN 978-3-492-97478-3 September 2016 Originalausgabe © Piper Verlag GmbH, München/Berlin 2016 Covergestaltung: bürosüd, München Covermotiv: CSA Plastock/Getty Images Datenkonvertierung: CPI books GmbH, Leck

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1  Aus der Küche wehten vertraute Geräusche zu mir ins Bad. Alex machte Frühstück und summte auf seine unverwechselbare Art eine Melodie. Ich hätte nicht sagen können, ob es sich dabei um einen Song von Rihanna oder um einen von Adele handelte. Da er kaum jemals einen Ton traf, ließ sich keine der Melodien bis zu ihrem Ursprung zurückverfolgen– was keine Rolle spielte, denn das, was er völlig unbeschwert zum Besten gab, übte einen ganz eigenen Reiz aus.

In diesem Moment drehte er in der Küche das Radio laut. Der Moderator von Antenne Bayern verkündete gerade wortreich, dass Freitag, der dreizehnte für ihn schon immer ein Glückstag gewesen sei. Die Zuhörer sollten sich bloß nicht vom Aberglauben verunsichern lassen, sondern den Tag einfach genießen. Wenn am Freitag, dem dreizehnten November das Thermometer auf fünfzehn Grad steigen würde, könne doch gar nichts mehr schiefgehen.

»Hast du gehört?«, rief Alex Richtung Bad. »Fünfzehn Grad!«

Ich ließ die Zahnbürste sinken. »Ja, hab ich. Klingt gut!«

»Wie wär’s dann heute Abend mit den Isarauen?« Seine Stimme kam näher.

»Willst du nicht erst einmal abwarten, wie das Gespräch mit Biggi verläuft?«, fragte ich ihn vom Waschbecken aus, als er im Türrahmen auftauchte. »Vielleicht braucht sie dich später noch. Es wird bestimmt nicht leicht für sie.«

Alex, der in gestreiften Boxershorts und einem weißen T-Shirt mit V-Ausschnitt steckte, kam ein paar Schritte näher und lehnte sich gegen die senfgelben Badezimmerfliesen. Mit der rechten Hand kämmte er seine dunkelblonden Haare zurück und brachte damit seine Geheimratsecken zum Vorschein. »Mach dir keine Sorgen um sie. Biggi kann einiges wegstecken. Da seid ihr beide euch ähnlich. ImGegensatz zu dir hat sie allerdings nicht dieses Mutter-Teresa-Gen. Ich glaube, sie würde keinen Gedanken an dich verschwenden.« Er betrachtete mich auf eine Weise, die meinen Puls beschleunigte. »In dein großes Herz habe ich mich als Allererstes verliebt.«

Mit einem Lächeln wandte ich mich um, legte die Zahnbürste aufs Becken und spülte mir schnell den Mund aus. Dann ließ ich den Blick über sein Gesicht wandern, das zur Hälfte unter einem Dreitagebart verschwand und mir inzwischen sehr vertraut war. Ich hätte es mit geschlossenen Augen zeichnen können– die leicht schräg stehenden dunkelblauen Augen, die hohen Wangenknochen, die gerade Nase und das Grübchen am Kinn. »Und als Zweites? In was hast du dich da verliebt?«

»In deinen Mut.« Er grinste. »Weißt du noch, wie du an dem ersten Abend im Rüen Thai zu dem sturzbetrunkenen, pöbelnden Typ an den Tisch gegangen bist, ihm in aller Seelenruhe die Hand auf den Arm gelegt und gesagt hast Scht, es sind Damen anwesend!? Er hat dich angesehen, als wärst du geradewegs vom Himmel gefallen.«

»Ein wenig hast du mich auch so angesehen«, erinnerte ich mich und spürte wieder das elektrisierende Kribbeln unserer ersten Begegnung.

Alex schien es ähnlich zu gehen. Etwas Funkelndes stahl sich in seine Augen. »Wie viel Zeit haben wir noch?«

Gegen das Waschbecken gelehnt schüttelte ich den Kopf und seufzte. »Keine, ich muss gleich los.«

Um neun Uhr und keine Minute später begann mein Dienst. Auf Pünktlichkeit, das hatte Doktor Robert Eichberger in unserem ersten Gespräch betont, legte er allergrößten Wert. Sollte ich damit nicht zurechtkommen, würden wir uns schnell wieder trennen müssen. Das würden wir ohnehin, aber davon ahnte er nichts. Sobald ich die Informationen hatte, die für Alex so wichtig waren, würde ich kündigen und zu meiner eigentlichen Arbeit zurückkehren.

Alex kam auf mich zu, entfernte mit dem Daumen einen Rest Zahnpasta aus meinem Mundwinkel und strich mir eine meiner verwuschelten Locken aus dem Gesicht. Dann legte er seine Arme um meine Taille und zog mich an sich. »Wir könnten uns beeilen«, flüsterte er mir ins Ohr, um mich gleich darauf zu küssen.

Ich erwiderte seinen Kuss und ließ mich sekundenlang davon wegtragen. Am liebsten hätte ich seine Hand genommen und ihn mit mir unter die Dusche gezogen. Aber dann würde sich die Zeit auflösen.

»Er kündigt mir, wenn ich zu spät komme«, prophezeite ich, als seine Lippen seitlich an meinem Hals hinunterwanderten und seine Hände unter mein Nacht-Shirt glitten. »Du willst doch unbedingt, dass ich für ihn arbeite.«

»Im Augenblick will ich nur dich«, raunte er.

Mit den Fingerspitzen strich ich über seine Hüften und seinen Rücken hinauf. »Dann rufe ich ihn an und…«

Alex hielt inne und sah mich mit einem schiefen Lächeln an. »Bloß nicht! Ich bin ja froh, dass er dich eingestellt hat.« Er warf einen Blick auf meine Uhr, die auf dem Waschtisch lag und Viertel nach acht anzeigte. Dann ließ er mich mit einem bedauernden Lächeln los und stellte sich in den Türrahmen. »Welchen Eindruck hast du von ihm?«

Ich musste lachen, weil sich seine Frage für mich inzwischen wie ein Dauerscherz anhörte. Seit ich vor zehn Tagen bei Robert Eichberger als Haushälterin angefangen hatte, fragte Alex mich das täglich, und jedes Mal bekam er von mir die gleiche Antwort, nur jeweils in etwas andere Worte verpackt: »Der Mann ist ein seltsamer Kauz. Er redet kaum mit mir und macht den Eindruck eines zutiefst traurigen Menschen. Ich kenne niemanden, der so zurückgezogen lebt. Und so anspruchslos ist.«

»Was ist an einer Jahrhundertwendevilla in Nymphenburg anspruchslos?«

»Das ist es ja. All das scheint ihm kaum etwas zu bedeuten. Es berührt ihn nicht. Als ich ihm etwas von seinem wunderschönen Haus vorschwärmte, hat er mich verständnislos angesehen. So als wäre ihm das gar nicht bewusst.«

»Lass dich nicht von ihm einwickeln, Dana. Das könnte auch eine Masche sein.«

»Wieso sollte er denn mir gegenüber eine Masche abziehen?«

»Du kennst ihn nicht.«

»Du doch auch nicht, sonst müsste ich ihn ja schließlich nicht für dich ausspionieren.« Ich zog mein Nacht-Shirt über den Kopf und ließ es auf den Boden fallen. »Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass er an diesen Machenschaften beteiligt sein soll. Wozu auch, wenn ihm Geld nichts bedeutet?«

»Was Geld den Menschen wirklich bedeutet, zeigt sich nicht unbedingt auf den ersten Blick. Deshalb hör auf mich und sei vorsichtig. Und lass dich vor allem nicht von ihm anmachen.«

»Ich bitte dich– der Mann ist siebzig!«, feixte ich.

Als er lachte, war es, als tauche die Sonne ihn in gleißendes Licht und als verändere sich die Atmosphäre im Raum. »Ich glaube nicht, dass er schon jemals eine so attraktive Haushälterin hatte.«

»Er steht nicht auf sportliche Dunkelhaarige mit braunen Augen und Stupsnase.«

»Woher willst du das wissen?«

»Weil überall in seinem Haus Fotos einer blonden Schönheit mit sehr weiblichen Rundungen stehen. Sie war seine Frau und ist wohl schon vor Jahren gestorben, wenn ich ihn richtig verstanden habe.«

»Hat er eigentlich Kinder? Ich habe nichts darüber herausfinden können.«

Ich schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht. Jedenfalls stehen nirgends Fotos, die darauf schließen lassen.« Ich schickte ihm einen Kuss durch die Luft, stieg in die Dusche und stellte das Wasser an. »Bin gleich fertig.«

Zehn Minuten später ließ ich meine kurzen Locken an der Luft trocknen, tuschte die Wimpern und schlüpfte in Jeans, T-Shirt und Kapuzenpulli. Im Flur zog ich meine Chucks an, schob mein Handy in die Hosentasche und ging in die Küche, wo Alex mir gerade frisch gepressten Orangensaft und ein Butterbrötchen auf den Tisch stellte. Ohne Frühstück war ich nur ein halber Mensch, während Alex auf diese Mahlzeit regelmäßig verzichtete.

Alex zog sich ein hellblaues Sweatshirt über und setzte sich in den Fensterrahmen, von wo aus er mir dabei zusah, wie ich hungrig aß und mein Gesicht den Sonnenstrahlen zuwandte, die durch das geöffnete Fenster fielen und mit dem morgendlichen Verkehrslärm in die Küche drangen. Er warf mir einen verliebten Blick zu. Ich erwiderte ihn und lächelte.

»Woran denkst du gerade?«, fragte er.

»An die Schmetterlinge in meinem Bauch.«

»Sonntag sind es schon zwei Monate, dass wir zusammen sind«, sagte er in einem Ton, als staune er darüber.

»Sonntag habe ich Geburtstag.«

»Ich weiß, und ich habe auch schon eine Überraschung für dich.«

»Was ist es? Sag schon!« Gespannt beugte ich mich vor.

Mit Daumen und Zeigefinger fuhr er seine Lippen entlang, als verschließe er sie.

»Dann rate ich eben! Mhm…« Ich tat, als müsse ich angestrengt nachdenken. »Du lässt mich einen Blick in dein Arbeitszimmer werfen?«

Alex hielt diesen Raum stets verschlossen. In seiner freien Zeit wollte er nichts von all den dunklen Abgründen wissen, die er als Journalist Tag für Tag durchleuchtete, um sie schließlich aufzudecken. Normalerweise hätte ich eine verschlossene Tür seltsam gefunden, aber in seinem Fall stieß sie auf mein stillschweigendes Einvernehmen. Auch ich war immer froh, wenn meine Bürotür hinter mir ins Schloss fiel und ich all das, was sich dahinter abspielte, für kurze Zeit vergessen konnte.

»Kennst du nicht das Märchen vom Ritter Blaubart?« Alex machte ein übertrieben ernstes Gesicht und senkte seine Stimme. »Wenn du diese Tür öffnest, erwartet dich die schrecklichste Strafe für deine Neugier.« Er grinste. »Du weißt doch, was mit neugierigen, ungehorsamen Frauen passiert.« Wieder senkte er seine Stimme. »Ich müsste dir das Haupt vom Rumpfe trennen.«

»Ich finde schon noch heraus, was du mir schenkst«, erwiderte ich grinsend.

»Wetten, dass nicht?«

»Fährst du vielleicht mit mir in den Downhill Bike Park in Leogang?«

»Um Gottes willen, nein! Ich bin doch nicht lebensmüde.«

»Wenn man es kann, ist es gar nicht so gefährlich«, verteidigte ich diese Sportart, die mir ein Ventil bot, wenn ich eines brauchte. »Okay, lass mich raten. Wenn es das nicht ist, dann vielleicht eine Glückskatze?« Die wünschte ich mir schon lange.

Er kam zu mir, zog mich vom Stuhl hoch und blies mir eine Locke aus der Stirn. Im Radio sang Andreas Bourani, und Alex summte die Melodie mit. Ein Hoch auf uns, auf dieses Leben… auf das, was vor uns liegt… auf den Moment, der bleibt…

Mein Herz klopfte aufgeregt. Ich hätte etwas darum gegeben, diesen Moment festhalten zu können, Robert Eichberger zu vergessen und alle Fünfe gerade sein zu lassen.

»Du musst los«, flüsterte Alex und fuhr mit seinen Fingerspitzen über meine Oberarme. »Es ist schon Viertel vor neun.« Von einer Sekunde auf die andere wirkte er bedrückt, und ich wusste auch warum.

»Das Treffen mit Biggi wird bestimmt nicht so schlimm, wie du es dir vorstellst. Sie spürt vielleicht längst, dass etwas zwischen euch nicht mehr stimmt.«

Seit über einem Jahr hatte er mit ihr eine Beziehung, und um zehn Uhr war er hier mit ihr verabredet, um ihr heute endlich zu sagen, dass es aus war.

Mir hatte er gleich an unserem ersten Abend von Biggi erzählt. Er war offen gewesen und hatte nichts verschwiegen. Nicht einmal die intensiven Gefühle, die ihn immer noch mit ihr verbanden. Diese Gefühle, die dann mit denen für mich in einen Wettstreit getreten waren. Eigentlich hatte ich ihm noch am selben Abend sagen wollen, dass es keinen Sinn mit uns beiden hatte, aber ich hatte es nicht geschafft. Alex war auf eine Art liebevoll und faszinierend, der ich mich nicht entziehen konnte. Er war zärtlich und unkonventionell, und er weckte mich morgens mit Fragen, die mich lächeln ließen. Welche Farbe hat Sehnsucht?Wie fühlt sich eine Wolke an?

»Einfach wird es ganz bestimmt nicht«, sagte er in meine Gedanken hinein und schloss das Fenster.

»Du weißt, du musst das nicht tun«, sagte ich leise. »Wir können auch noch eine Weile so weitermachen.«

»So wie das all deine Klienten tun? Das will ich nicht.«

Meistens prallten Anfeindungen und spitze Bemerkungen, die meine Arbeit betrafen, an dem Panzer ab, den ich mir dafür über die Jahre hinweg zugelegt hatte. Bei Alex zeigte er jedoch keine Wirkung. Seine Bemerkungen taten mir weh– vielleicht weil sie auf fruchtbaren Boden fielen. Alex hatte von Anfang an keinen Hehl daraus gemacht, wie wenig er von meiner Alibi-Agentur hielt und dass er sich wünschte, ich würde mit etwas Ehrenwerterem mein Geld verdienen. Menschen durch Lügen einen Freiraum zu verschaffen– wofür auch immer sie ihn benötigten– zählte in seinen Augen nicht dazu. Im Gegensatz zu mir hatte er aber auch nie die Erfahrung gemacht, dass ein Alibi ein Leben hätte retten können. Außerdem war Alex nicht nur beruflich ein Verfechter der Wahrheit, weshalb ihm die Situation mit Biggi auch schwer zu schaffen machte.

»Ich hätte es ihr längst sagen müssen«, fuhr er fort. »Es ist nur fair… euch beiden gegenüber.« Er drehte sich zu mir um.

»Willst du es dir nicht trotzdem noch einmal überlegen? Sie kommt von einem Langstreckenflug und ist ganz bestimmt übermüdet. Sie wird sich freuen, dich zu sehen, und du…«

Alex wollte gerade zu einer Antwort ansetzen, als es an der Tür klingelte. Er lief in den Flur, rief dann laut »Moment noch, ich bin gleich da!« und kam gleich darauf zurück. Flüsternd erklärte er mir, dass Biggi vor der Tür stünde. Ich solle mich auf der Empore im Wohnzimmer verstecken und mucksmäuschenstill sein.

»Aber ich muss doch los«, insistierte ich ebenso leise. »Kannst du sie nicht überreden, mit dir um die Ecke ins Café zu gehen?«

»Gute Idee. Aber versteck dich trotzdem so lange auf der Empore. Nur zur Sicherheit. Und komm erst wieder herunter, wenn die Luft rein ist, versprochen?«

»Gut, versprochen.«

Auf Zehenspitzen lief er ins Bad und kam mit meiner Zahnbürste und dem Nacht-Shirt zurück. Hektisch drückte er mir beides in die Hand und schob mich Richtung Wohnzimmer, als es bereits zum zweiten Mal klingelte.

»Bin schon unterwegs!«, rief er und vergewisserte sich mit einem schnellen Blick, dass ich auch wirklich die Leiter zur Empore hinaufstieg. Dann schickte er mir einen Kuss hinterher, bevor er die Tür anlehnte und über das knarrende Parkett durch den Flur eilte, um Biggi zu öffnen.

2  Auf der zum Wohnzimmer hin offenen Empore war es stickig. Möglichst geräuschlos versuchte ich, das kleine Fenster zu öffnen, gab aber gleich wieder auf, da es klemmte. Mit Zahnbürste und Shirt in der Hand wollte ich mich gerade setzen, als mir meine Tasche einfiel, die auf einem Stuhl im Wohnzimmer schräg unter mir lag. Einige Sekunden lang überlegte ich, schnell hinunterzusteigen und sie zu holen, aber die gedämpften Stimmen aus dem Flur belehrten mich eines Besseren. Selbst wenn Biggi in den nächsten Minuten erfuhr, dass es mich gab, musste sie mich nicht gleich sehen.

Alex und ich hatten im Vorfeld ein paar Mal darüber diskutiert, was die bestmögliche Art und Weise war, sich zu trennen. Alex hatte vor, alles offen zuzugeben, weil die Wahrheit für ihn oberste Priorität hatte und weil er überzeugt war, dass sie sich immer ihren Weg bahnen würde, genauso wie Wasser. Warum also etwas abstreiten, das ohnehin irgendwann ans Licht kam? Ich war der Meinung, dass es Biggi weniger verletzen würde, wenn er die Trennung auf zu viel Arbeit schob und zu wenig Zeit für die Beziehung. Und auf seine Überzeugung, dass daran in absehbarer Zeit kaum etwas zu ändern war. Ich hielt nichts von der Wahrheit um jeden Preis. Manchmal reichte auch die halbe Wahrheit. Die andere Hälfte in eine Lüge zu hüllen konnte viel Leid ersparen. Alex fand, das sei Wischiwaschi und letztlich feige. Wir hatten uns um diesen Punkt gestritten. Schließlich hatte ich gesagt, ich würde nicht wissen wollen, dass da eine andere sei, wenn er sich eines Tages von mir trennte. Von mir würde er sich nie trennen, hatte er entgegnet und die Hand zum Schwur erhoben: »Bis dass der Tod uns scheidet.« »Beschrei es nicht!«, hatte ich gesagt. »Immerhin war der Tod in unseren Familien schon ein paar Mal zu Gast. Allem Anschein nach fühlt er sich in unserer Nähe wohl.« Da hatte er gelacht und die Arme um mich geschlungen. Das sei Aberglaube, nichts weiter.

Ich sah auf die Uhr und wurde allmählich nervös. Allem Anschein nach hielten die beiden sich immer noch im Flur auf. Vielleicht war Biggi müde von dem Flug und wollte nicht gleich wieder aufbrechen, überlegte ich. Was würde Alex in dem Fall tun? Das Wohnzimmer würde er meiden, ebenso Schlafzimmer und Arbeitszimmer. Die Küche kam ebenfalls nicht infrage. Dort standen immer noch mein angebissenes Brötchen und mein halb ausgetrunkener Saft. Beides würde Alex unnötig in Erklärungsnot bringen. Warum hatte sie ausgerechnet heute früher kommen müssen? Ein paar Minuten später und ich wäre längst fort gewesen.

Einen Moment lang lauschte ich dem leisen Gemurmel im Flur, konnte aber nicht einmal Bruchstücke davon verstehen. Ich setzte mich in den zerschlissenen Ledersessel, in dem Alex so gerne las, und ließ den Blick über die zahllosen Bücher schweifen, die in Regalen standen und stapelweise am Geländer lehnten. Alex las so ziemlich alles, was er in die Finger bekam. Darin ähnelte er Niki, meiner Freundin und Mitarbeiterin. Sie fraß sich durch so ziemlich jedes Genre, konnte sich so viele Bücher allerdings meist nicht leisten und lieh sie deshalb stapelweise in der Bibliothek aus. Manchmal stahl sie sie aber auch in Buchhandlungen und brachte sie, wenn sie sie ausgelesen hatte, wieder zurück– sorgsam versehen mit den Preisetiketten. Ich musste plötzlich lächeln. Von meinem Onkel hätte sie sich nicht erwischen lassen dürfen. Fritz hatte jahrzehntelang eine kleine Buchhandlung geführt, wo ich mich zum Glück jederzeit frei hatte bedienen dürfen– vorausgesetzt, ich griff nach etwas Altersgerechtem. Als ich mit zwölf Stephen King lesen wollte, hatte er alles versucht, um es mir auszureden. Also hatte ich den Schutzumschlag meiner Hanni-und-Nanni-Ausgabe darum geschlungen und gebannt gelesen, wie Menschen in Extremsituationen reagierten, wie sie überlebten und wie es ihnen gelang, nicht daran zu zerbrechen, wenn es keinen Ausweg zu geben schien. Diese Fragen hatten mich damals aus gutem Grund sehr beschäftigt.

Der Glockenschlag der St.-Rupert-Kirche am Gollierplatz riss mich aus meinen Gedanken. Die Glocke schlug neunmal und mahnte an Robert Eichberger, der mich in diesem Moment bei sich zu Hause erwartete. Er würde sich wohl noch etwas gedulden müssen.

Ich lehnte mich zurück, schloss für einen Moment die Augen und lauschte dem Vogelgezwitscher, das durch das geschlossene Fenster drang.

Als ich gerade versuchte, die einzelnen Vogelstimmen zu erkennen, klingelte es erneut. Vermutlich war es der ständig gehetzte Paketbote, der es sich zur Gewohnheit gemacht hatte, bei allen Bewohnern gleichzeitig zu läuten, nur um so schnell wie möglich eingelassen zu werden. Aber er war es nicht. Ich meinte, Alex so etwas sagen zu hören wie »coole Maske«, woraufhin der Mann an der Tür anfing, von »Spenden« und »Wildtieren« zu sprechen.

Inzwischen kannte ich Alex gut genug, um zu wissen, dass er den Typ nicht abweisen würde. Genauso wenig wie er an einem Bettler vorbeigehen konnte, ohne ihm etwas zu geben. Auch das war etwas, das uns verband.

Kurz darauf hörte ich die Tür ins Schloss fallen, und dann folgten mehrere Geräusche gleichzeitig. Es klang, als würde etwas Schweres zu Boden fallen, und mit ihm mehrere Gegenstände. Ich horchte genauer hin und vermutete, dass Alex gegen das Regal im Flur gestoßen war, als ich einen unterdrückten Schrei von Biggi vernahm. Wieder fielen Dinge auf den Boden. Irgendetwas rollte über die Holzdielen. Ich schlich schnell zu dem Geländer der Empore, vor dem sich ein Buchstapel neben den anderen reihte, um besser hören zu können, was dort unten vor sich ging.

Es hörte sich verdächtig danach an, als würde Biggi Alex gerade heftig attackieren. Ich hatte seine Worte noch im Ohr, als er sagte, Biggi könne einiges wegstecken und sei hart im Nehmen. Blieb zu hoffen, dass sie nicht auch hart im Austeilen war.

Zwar hatte ich Alex versprochen, erst wieder hinunterzuklettern, wenn die Luft rein war, aber als er mir dieses Versprechen abgenommen hatte, war er von einem zivilisierten Trennungsgespräch ausgegangen. Davon konnte inzwischen nicht mehr die Rede sein. Allem Anschein nach hatte Biggi nicht vor, das Feld kampflos zu räumen. Alex hatte sich getäuscht. Er war überzeugt gewesen, Biggi sei viel zu stolz, um ihm eine Szene zu machen. Sie würde ihn anhören und dann kommentarlos gehen. Aber Menschen handelten eben nicht nur aus Stolz.

Dann war es plötzlich ruhig, aber die Stille nach diesem Sturm der Gefühle währte nur kurz. Ihr folgten Schritte auf dem Parkett. Irgendetwas, das wie Glas klang, knirschte unter Sohlen. Ich tippte auf Turnschuhe, denn sie quietschten auf dem Boden. Also konnte es nicht Alex sein, der in seiner Wohnung nur barfuß herumlief.

Erst jetzt wurde mir bewusst, dass keiner von beiden auch nur ein Wort gesagt hatte. Bis auf Biggis unterdrückten Schrei hatte es keinen einzigen Laut gegeben, seit die Wohnungstür wieder ins Schloss gefallen war. Hatte sie ihn geschubst, sodass er gegen das Regal gefallen war? Aber warum wehrte er sich nicht? War er verletzt? Die Schritte näherten sich der Wohnzimmertür. Vorsichtshalber ging ich in die Hocke und versteckte mich hinter den Büchertürmen. Durch einen der Zwischenräume sah ich Sekunden später jemanden im Türrahmen auftauchen. Fast hätte ich vor Schreck nach Luft geschnappt. Ich presste mir die Hand vor den Mund und starrte auf einen Mann, der eine Fuchsmaske trug. Der Spendensammler?

Sein Anblick wirbelte alles durcheinander. Mit einem Mal schien nichts mehr zu passen, so als spiele mein Gehirn verrückt. Ich beobachtete, wie der Mann stehen blieb und sich suchend umsah. Schnell duckte ich mich noch tiefer. Wo waren Alex und Biggi? Warum hörte ich nichts von ihnen? Nicht einmal den kleinsten Laut? Eine undefinierbare Angst ließ mein Herz hämmern. Ich hielt den Atem an.

Millimeterweise hob ich den Kopf und lugte vorsichtig durch die Ritzen zwischen den Büchern und dem Geländer. Der Fuchsmann, der mit dem Rücken zu mir stand und ein in Packpapier eingewickeltes Päckchen in der Hand hielt, sah sich noch immer suchend um. Plötzlich setzte er sich in Bewegung und blieb neben dem Stuhl stehen, auf dem meine Tasche lag.

Es traf mich wie ein Blitz: Biggi war von einem Langstreckenflug gekommen. Ihren Koffer hatte sie ganz bestimmt im Auto gelassen, aber ihre Tasche würde sie mitgebracht haben. Und jetzt lag da eine zweite. Ich betete, dass der Mann nicht zu den Menschen gehörte, die intuitiv spürten, wenn sich ein anderer mit ihnen im Raum befand oder wenn sie beobachtet wurden.

Aber er schien mich nicht zu bemerken. In aller Seelenruhe legte er das Päckchen neben meine Tasche auf den Sessel und begann, in meinen Sachen zu wühlen. Während ich gebannt jeder seiner Bewegungen folgte, steigerte sich meine Sorge um Alex und Biggi. Was war los mit ihnen? Warum hörte ich nichts? Lagen sie gefesselt und geknebelt in der Küche? Erst neulich war so etwas einem älteren Ehepaar widerfahren. Einbrecher hatten sie an einen Heizkörper gekettet. Sie hatten sich nicht bemerkbar machen können und waren erst neunzehn Stunden später von ihrer Haushaltshilfe gefunden worden. Allerdings waren sie von mehreren Tätern überfallen worden. Hier gab es nur einen. Wie hatte er Alex und Biggi allein überwältigen können? Und wieso gaben sie nicht einmal den kleinsten Mucks von sich?!

Inzwischen hielt der Mann meine Geldbörse in der Hand. Er würde nicht viel Freude daran haben, dachte ich mit einem Anflug von Galgenhumor, denn es befanden sich gerade mal zwanzig Euro darin. Ich hatte vorgehabt, auf dem Weg zur Arbeit am Geldautomaten vorbeizufahren. Als er meinen Personalausweis aus einem der Fächer zog und ihn zu studieren begann, sah ich mich nach etwas um, das ich als Waffe würde benutzen können. Hier oben gab es jedoch nur Bücher.

Als ich noch darüber nachdachte, wie schnell ich sein musste, um ihn möglichst effektiv damit zu bombardieren, steckte er den Ausweis zurück in meine Geldbörse, ließ sie zurück in die Tasche fallen und das Päckchen folgen. Weit davon entfernt zu begreifen, was da vor sich ging, sah ich ihm dabei zu. Ich fühlte mich wie jemand, der versuchte, Teile zu einem Ganzen zusammenzufügen, die einfach nicht zueinanderpassen wollten.

Da ich mich immer noch geduckt in der Hocke hielt, begannen meine Beine schmerzhaft zu kribbeln. Ich wagte jedoch selbst dann nicht, mich zu rühren, als er kurz aus meinem engen Blickfeld verschwunden war. Erst als er polternd mehrere Gegenstände zu Boden fallen ließ, traute ich mich, meine Position zu verlagern und durch einen anderen Spalt zwischen den Buchtürmen zu linsen.

Der Fuchsmann war gerade dabei, Alex’ Laptop, sein iPhone und mehrere Stapel mit Zeitschriften vom Couchtisch zu fegen, ohne auch nur einen Blick darauf zu verschwenden. Als Nächstes zog er die kleinen Schubladen des alten Apothekerschranks heraus und ließ sie achtlos fallen.

Wenn ihm dort unten das Material ausging, um noch mehr Chaos anzurichten, würde er dann die Leiter zur Empore hochsteigen?

So leise wie möglich zog ich mich hinter den großen Lesesessel zurück und war dankbar für den alten Perserteppich, der jedes Geräusch meiner Schritte schluckte. Alex hatte ihn längst entsorgen wollen, doch ich hatte ihm etwas von »Retrochic« erzählt, ohne zu ahnen, dass dieser Trend mich vielleicht eines Tages vor Unheil bewahren würde.

Als ich den Fuchsmann jetzt die Leiter erklimmen hörte, versuchte ich, mich so klein wie möglich zu machen. Mein Herz hämmerte in meiner Brust. Wieder hörte ich mehrere Gegenstände fallen, dieses Mal waren es Bücher. Ich rechnete damit, jeden Moment seine Stimme zu hören, einen bellenden Befehl, der mir auftrug, hinter dem Sessel hervorzukommen.

Stattdessen war das Knarren der Leitersprossen zu hören. Das Parkett im Wohnzimmer und im Flur verriet mir, dass er sich auf dem Rückzug befand. Kurz darauf hörte ich die Wohnungstür ins Schloss fallen. Ich ließ ein paar Sekunden verstreichen, um sicherzugehen, dass er nicht noch einmal zurückkam. Dann sprang ich auf und hechtete Richtung Leiter. Ich konnte an nichts anderes denken als an Alex. Ich musste mich vergewissern, dass es ihm gut ging. Dass es beiden gut ging. Ich rutschte an einer der Sprossen ab, landete unsanft auf dem Boden und hastete über das mit allen möglichen Gegenständen übersäte Parkett. Fünf Sekunden später stand ich im Flur und wäre beinahe über Alex gestürzt.

Sein ehemals hellblaues Sweatshirt war blutdurchtränkt. Sein Kopf schien in Blut und Scherben zu baden. In der Mitte seiner Stirn war ein Loch. Seine Augen waren halb geschlossen. Sekundenlang kam es mir vor, als hielte mich ihr Anblick wie in einem Schraubstock gefangen. Dann löste ich mich, beugte mich hinunter und tastete gegen jede Chance mit zitternden Fingern an seinem Hals und den Handgelenken nach einem Puls.

Im ersten Moment meinte ich, noch etwas zu spüren, dann begriff ich, dass mein Herz so heftig schlug, dass ich es bis in die Fingerspitzen fühlte. So tief wie möglich grub ich zwei Finger in seine Haut, immer wieder, als könne ich damit seinen Puls aus der Deckung locken. Es war eine ebenso verzweifelte wie sinnlose Suche, aber etwas in mir wollte ihn nicht gehen lassen, nicht so. Dabei war er längst gegangen. In mir fühlte sich plötzlich alles wie taub an.

Dann entdeckte ich Biggi. Sie lag im vorderen Teil des Schlafzimmers. Bis dorthin hatte sie fliehen können. Im Gegensatz zu Alex war sie im Fallen auf dem Bauch gelandet. Ich stand langsam auf und ging auf sie zu. Ihr kurzes rosa Wollkleid war verrutscht. Das viele Blut hatte ein bizarres Muster darauf gemalt. Mein Blick glitt zu ihrem Kopf. Eines der für sie bestimmten Geschosse hatte sie in die Schläfe getroffen. Die anderen hatten den Rücken durchdrungen. Auch bei ihr suchte ich vergebens nach einem Lebenszeichen.

Mit blutverschmierten Fingern tastete ich nach meinem Handy. Als ich es zu fassen bekam, entglitt es mir und landete in Biggis Blut. Ich wischte es an meiner Jeans ab und wählte den Notruf. Die Polizei müsse kommen, stammelte ich mit einer roboterhaften Stimme ins Telefon. Es gebe zwei Tote, sie seien erschossen worden.

Es kostete mich eine ungeheure Anstrengung, mich zu konzentrieren und die erforderlichen Angaben zu machen. Ob er die Verbindung halten solle, fragte der Beamte am anderen Ende der Leitung.

»Nein«, flüsterte ich, als könnten Alex und Biggi noch durch irgendein Geräusch gestört werden. »Nein, ich schaffe das.«

Bevor er auflegte, instruierte er mich, keinesfalls am Tatort etwas zu verändern. Am besten solle ich mich in ein anderes Zimmer zurückziehen, bis die Kollegen vor Ort wären.

In ein anderes Zimmer zurückziehen, hallten seine Worte in meinen Ohren. Sie umwehten mich, konnten jedoch nichts ausrichten gegen den überwältigenden Geruch von Blut– wie süßes Eisen. Er spülte Erinnerungen an die Oberfläche– Bilder voller Schmerz und Angst– und katapultierte mich an einen anderen Ort. Einen anderen Tatort. Mitten hinein in eine Szene, die sich für immer in mein Gedächtnis gebrannt hatte. Und aus der mir in all den Jahren kein einziges Detail abhandengekommen war.

3Im Bad hatte ich mich übergeben. So lange, bis ich nur noch gewürgt und mein Magen nichts mehr hergegeben hatte. Dann hatte ich die Wasserspülung gedrückt und mich neben die Toilette auf den Boden sinken lassen. Dort fanden mich die beiden Polizeibeamten, die als Erste eintrafen. Ihre Stimmen drangen wie durch Watte zu mir. Sie wollten wissen, ob ich verletzt sei und woher das Blut an meinen Händen und meiner Kleidung stamme. Ich erklärte es ihnen.

In diesem Moment hörte ich eine andere Stimme. Sie gehörte einer Kripokommissarin, die sich als Corinna Altenburg vorstellte. Sie fasste mich behutsam am Arm und bat mich, mit ihr zu kommen. Umsichtig dirigierte sie mich durch den Flur über Blutlachen hinweg und flankierte mich dabei so, dass mir der Blick auf Alex versperrt war. An der Wohnungstür sprach sie kurz mit einem der schwer bepackten Beamten in weißen Overalls, die gerade eingetroffen waren und nach einem Platz suchten, um ihre Koffer abzustellen.

»Sind Sie Frau Rosin?«, fragte sie, nachdem sie mich im Wohnzimmer sanft in die eine Ecke von Alex’ Sofa gedrückt, sich dann in ausreichendem Abstand neben mich gesetzt und schließlich ein Notizheft samt Stift gezückt hatte. »Haben Sie den Notruf gewählt?«

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