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Kim und Hendrik wünschen sich schon sehr lange Kinder. Doch bleibt ihnen ihr Kinderwunsch verwehrt. Deshalb entscheiden sie sich für eine Adoption. Das von ihnen gewählte Kinderheim gibt eine Probezeit von zwei Monaten vor, bevor die Adoptionsunterlagen unterschrieben werden. So kann man herausfinden, ob man mit dem Kind harmoniert. Kim entdeckt ein Mädchen namens Zea, das ihr ähnelt. Sie muss die Richtige sein. Doch die Probezeit verläuft nicht wie erwartet. Das Mädchen schreit, schlägt und demoliert die Einrichtung. Kim ist am Verzweifeln und bittet eine Freundin, die Psychologin ist, um Rat. Wird es ihr gelingen, zu Zea vorzudringen?
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Veröffentlichungsjahr: 2024
Copyright © 2023 Linda Eicher
Alle Rechte vorbehalten
1. Auflage
Linda Eicher
Trostberger Straße 5
84518 Garching a.d.Alz
Kontaktmöglichkeiten:
Twitter:Dias0309
Instagram:@schreiben.von.a.bis.z
E-Mail: [email protected]
Lektorat: Thomas Bargen, Patrick Eicher, Linda Eicher
Cover: Von Linda Eicher mit Canva erstellt
Alle Namen und Orte entspringen meiner Fantasie. Ähnlichkeiten zur Realität sind zufällig und unbeabsichtigt. Die Idee der Geschichte obliegt mir und darf nicht ohne meine Zustimmung verwendet werden. Rechtliche Schritte folgen dann.
»Family is not an important thing, it’s
erverything.«Michael J. Fox
»Gebt den Kindern Liebe, mehr Liebe und noch mehr Liebe. Dann stellen sich die guten Manieren ganz von selbst ein.«Astrid Lindgren
Kim und Hendrik sind seit fünf Jahren ein Ehepaar. Sie wünschen sich schon lange Nachwuchs, doch leider klappt es einfach nicht mit der Schwangerschaft. Nach zahlreichen Untersuchungen ist klar, dass es an Kim liegt. Ihre Fruchtbarkeit ist zu gering, als dass sie schwanger werden könnte. Zuerst sind beide ziemlich niedergeschlagen, doch dann entschließen sie sich für eine Adoption. Nie hätten sie gedacht, dass es so viele Kinderheime in ihrer Gegend gibt. Am Ende entscheiden sie sich für eins und machen einen Termin zur Vorstellung aus. Beim Telefonat erschien alles seriös und freundlich.
Am Tag des Termins machen sie sich zeitig auf, um nicht zu spät zu kommen. Sie haben Glück, denn der Verkehr läuft fließend und alles verläuft nach Plan. Beim Aussteigen betrachten sie das Gebäude des Kinderheims und stellen fest, dass es ziemlich modern aussieht. Der Putz ist in Weiß gehalten, die Fenster und Eingangstür erwecken den Anschein wie vor Kurzem ausgetauscht, die Dachziegel ebenso und auch Solarzellen lassen sich auf dem Dach erkennen.
Auch drinnen strahlt alles wie neu. Die Böden sind auf Hochglanz poliert, die Türen zu den Räumen sind neu oder wurden professionell instandgesetzt. Dabei wurde darauf geachtet, dass alles ziemlich einheitlich in Weiß gehalten ist. Es macht einen bisschen zu seriösen Eindruck, denkt sich Kim. Zu gut, um wahr zu sein.
An der Anmeldung werden sie gleich von der Heimleitung Frau Wittel in Empfang genommen und gehen gemeinsam, von ihr geführt, zu ihrem Büro. Kaum Platz genommen startet diese gleich mit dem Gespräch.
»Frau und Herr Leden, erstmal möchte ich nochmal danke sagen, dass sie sich für unser Heim entschieden haben. Gehen wir kurz ihre Personalien durch und dann erkläre ich Ihnen unser Konzept. Ich beginne mit Ihnen Herr Lenden. Hendrik Lenden, 26 Jahre alt, geboren in Deutschland, wohnhaft in der Limettengasse 17 in Kursten, von Beruf her Beamter im Rathaus Kursten. Stimmt das soweit?«
»Ja, die Daten sind korrekt«, antwortet Hendrik.
»Nun zu Ihnen Frau Leden. Kim Leden, 23 Jahre alt, geboren in Deutschland, ebenfalls wohnhaft in der Limettengasse 17 in Kursten. Beruflich sind Sie Physiotherapeutin im Familienbetrieb. Alles korrekt?«
»Auch meine Daten sind korrekt«, antwortet Kim.
»Sie haben beide sehr jung geheiratet, sehe ich gerade. In meinen Dokumenten steht, dass sie schon seit fünf Jahren verheiratet sind. Das heißt, Sie waren bei der Hochzeit gerade mal 18 Jahre alt, Frau Leden.«
»Naja, wir kannten uns schon seit der Schulzeit, dann wurden wir ein Paar und schließlich kam seinerseits ein Heiratsantrag«, sagt Kim und schaut dabei Hendrik liebevoll an.
»Sowas kommt heutzutage gar nicht mehr so oft vor. Und Sie versuchen seitdem auch schwanger zu werden, lese ich hier. Die Diagnose Unfruchtbarkeit ist erstmal ziemlich bitter, jedoch seien Sie versichert, dass es sehr viele Heimkinder gibt, die eine liebevolle Familie suchen. Damit komme ich auch gleich zu unserem Konzept. Wie Sie vielleicht schon auf unserer Homepage festgestellt haben, bieten wir eine sogenannte Probezeit an. Ganze zwei Monate, darf das von Ihnen ausgewählte Kind bei Ihnen verbringen. Dabei können Sie feststellen, ob es zwischen Ihnen klappt. Falls ja, kommt eine Adoption infrage. Falls nicht, hätten Sie die Möglichkeit dieses Verfahren mit einem anderen Kind zu wiederholen. Um ehrlich zu sein, haben wir dieses Konzept nur deshalb auf die Beine gestellt, um juristischen Handlungen zu entgehen. In der Vergangenheit wurden wir des Öfteren von besonders wohlhabenden Kunden verklagt, dass man ihnen ein unartiges Kind angedreht hätte. Nach Deutschem Recht kann eine Adoption nicht rückgängig gemacht werden, außer, wenn das Wohl des Kindes gefährdet ist. Jedoch mussten wir feststellen, dass das Gericht immer auf Seiten des Geldes entschieden hat. Seit der Einführung dieses Konzepts, ist eine Rücknahme des Kindes nach Probezeit ausgeschlossen.«
Frau Wittel überreicht den beiden ein Dokument mit der zuvor genannten Klausel und noch weiteren. Kim und Hendrik lesen alles aufmerksam durch.
»Wir haben alles durchgelesen und stimmen natürlich den Bedingungen zu. Wie geht der Ablauf denn jetzt weiter?«, fragt Kim.
»Als nächstes werde ich Ihnen mit dem Jugendamt einen Besuch abstatten und mir ihre Wohnverhältnisse anschauen. Wir müssen schließlich sichergehen, dass erstens, all Ihre Daten bezüglich der Adresse korrekt sind und zweitens, dass das Kind genug Platz hätte. Sie haben bis zu dem Termin Zeit, dem Kind ein Zimmer einzurichten. Würde Ihnen ein Monat dafür reichen?«
»Das ist mehr als ausreichend. Wir haben es eigentlich quasi schon fertig. Weil wir ja ein eigenes Kind wollten, besteht dieses Kinderzimmer schon.«
»Ausgezeichnet. Dennoch würde ich einen Monat ansetzen, denn das Jugendamt ist immer ziemlich ausgelastet.«
Nach dem Gespräch bekommen die Eheleute noch den Termin für den Besuch der Leiterin und des Jugendamts und verabschieden sich.
Das Gefühl auf der Heimfahrt ist zweigeteilt. In erster Hinsicht freuen sie sich, dem Wunsch eines eigenen Kindes nähergekommen zu sein. Andernfalls macht ihnen der Besuch ein wenig Angst. Was, wenn ihr Bungalow nicht deren Ansprüchen entspricht?
Jedoch heißt es jetzt erstmal fertig einrichten und auf den Termin warten.
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