Wien Highlife - Roland Mischke - E-Book

Wien Highlife E-Book

Roland Mischke

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Beschreibung

ÜBER DAS BUCH - mit E-Book zum Download - persönlich recherchierte Autorentipps zu den Highlights - Infos zur Stadtgeschichte - Vorschläge für Stadttouren und Streifzüge durch Stadtviertel und in die Umgebung - großer, separater, ausfaltbarer Stadtplan - eingezeichnete Stadttour und im Text Verweis auf Planquadrate - mit Register, Umgebungs- und Verkehrsnetzplan - Empfehlungen für Hotels, Restaurants, Cafés, Nachtleben, Shopping, Kinder, Erholung etc. - Service von A bis Z - erstklassige Farbfotos

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EPUB
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Seitenzahl: 123

Veröffentlichungsjahr: 2024

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Wien
© János Kalmár, Wien
Der Autor
Roland Mischke, in Chemnitz geboren, studierte in Berlin Evangelische Theologie und Germanistik. Er arbeitete bei verschiedenen Tageszeitungen, u. a. auch bei der FAZ, und schrieb zwei Sachbücher und mehr als ein Dutzend Reiseführer. Nach 25 Jahren Zwischenstopp in Frankfurt am Main lebt er wieder in Berlin.

Wien

Top 10 & Willkommen

Willkommen in Wien

Top 10: Das müssen Sie gesehen haben

Mein Wien – Lieblingsplätze des Autors

Stadttour

Ein Rundgang durch Wien

Streifzüge

Mariahilf

Baden bei Wien

Architektur der Moderne

MuseumsQuartier Wien

Vista Points

Museen und Galerien, Architektur und andere Sehenswürdigkeiten

Museen und Galerien

Kirchen und Synagogen

Architektur und andere Sehenswürdigkeiten

Erleben & Genießen

Übernachten

Essen und Trinken – Kaffeehäuser, Restaurants, Wiener Schnitzeljagd, Heurige

Kaffeehäuser

Restaurants

Wiener Schnitzeljagd

Heurige

Nightlife – Bars, Clubs, Livemusik, Open Air, Szenelokale, Casino

Bars

Clubs

Livemusik

Open Air

Szenelokale

Casino

Kultur und Unterhaltung – Theater, Oper, Konzerte, Kinos, Tickets

Theater

Oper

Konzerte

Kinos

Tickets

Shopping – Kunst, Design, Delikatessen, Mode, Märkte

Kunst, Design und Souvenirs

Erlesene Schreibwaren

Delikatessen

Confiserie und Patisserie:

Kaffee und Tee:

Essig und Wein:

Besonderer Genuss:

Mode und Accessoires

Wiener Märkte

Mit Kindern in der Stadt – Action, Theater, Museen, Einkaufen

Action

Theater für Kinder und Jugendliche

Museen

Einkaufen mit Kindern

Abenteuer

Erholung und Sport

Fahrradfahren

Wien vom Wasser aus

Bäder & Gesundheit

Chronik

Daten zur Stadtgeschichte

Service von A bis Z

Wien in Zahlen und Fakten

Anreise

Auskunft

Tourist Informationen:

Diplomatische Vertretungen

Feiertage, Feste, Veranstaltungen

Feiertage:

Feste und Veranstaltungen:

Geld, Kreditkarten

Hinweise für Menschen mit Handicap

Internet

Klima, Reisezeit

Notfälle, wichtige Rufnummern

Post, Briefmarken

Presse, Stadtmagazine

Sightseeing, Touren

Wien zu Fuß:

Wien zu Wasser:

Wien per Fahrrad und Segway:

Sprachhilfen

Telefonieren

Verkehrsmittel

Impressum/Karte

Top 10 & Willkommen
Willkommen in Wien
Wien, die Metropole zwischen imperialer Tradition, zeitgenössischer Kreativität, musikalischer Perfektion und kulinarischer Vielfalt, gehört zu den attraktivsten Reisezielen der Welt. Ganz zu Recht wurde Wien 2024 zum wiederholten Mal als lebenswerteste Stadt weltweit ausgezeichnet.
Wien ist aber auch eine Stadt zum Träumen. Wie kaum eine andere kokettiert sie mit der Vergänglichkeit und lebt in ihrer Vergangenheit fort. Das Habsburger Kaiserreich ist längst passé, doch seine Metropole träumt noch immer von Glanz und Größe. Beim Anblick der pompösen Fassaden und kopfsteingepflasterten Gassen leben die Jahrhunderte wieder auf – nicht als drückende Last, eher als Melodie aus vergangenen Tagen, ein Potpourri aus Wiener Walzer, Radetzkymarsch und Bruckner-Symphonie.
Daneben gibt es aber auch eine Moderne, die ihre Tentakel in Form von glas- und chromummantelten Bauten bis ins Herz der Stadt, dem Stephansplatz, vorgeschoben hat, wo der Turm des Doms wie ein wuchtiger Tropfstein emporwächst. Wer hinaufsteigt, erblickt ein Wien, das sich weit in die Landschaft hinein stapelt – und immer höher wird!
An der Peripherie der Stadt wächst die Donau-City, die nicht mehr an barocken Maßstäben orientiert ist, sondern eher an der Skyline von Frankfurt und Chicago. Wiens Moderne in Architektur, Kunst und Mode ist beeindruckend, aber nur Teil eines Spektrums. Denn Wien bleibt Wien. Da passen die Wiener auf.
Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs ist Wien wieder ins Zentrum Mitteleuropas gerückt. Es ist zur Drehscheibe zwischen der östlichen und der westlichen Hälfte des Kontinents geworden, die es schon einmal war, als von hier aus ein Völkerstaat von 53 Millionen Menschen gelenkt wurde. Heute geht es nicht mehr um politische Macht, sondern um kulturelle Potenz. Wien ist stilprägend, seine Museen und kulturellen Einrichtungen sind vorbildlich und setzen Maßstäbe in der obersten Liga.
Ein Besuch in Wien ist eine Wanderung durch vergangene Mentalitäten, kaum irgendwo ist Geschichte so zum Greifen nahe. Im Kaffeehaus, einer Einrichtung von gestern, liegen die Zeitungen von heute aus, da sitzen die Romantiker neben den neuen Machern, die einen mit dem Kunstführer, die anderen mit dem Smartphone. Das ist die typische Wiener Melange.
© Horst Herzig, Groß-Gerau
Prinz Eugen vor der Wiener Hofburg am Heldenplatz, der alten kaiserlichen Residenz in Wien
Top 10: Das müssen Sie gesehen haben
A Stephansdom H12
Österreichs wichtigstes gotisches Bauwerk; vom Nordturm aus hat man einen grandiosen Rundumblick auf die Dächer der historischen Stadt.
© stellalevi/iStockphoto
B Hofburg H/J10/11
Die prachtvollen Gebäude aus über 600 Jahren verkörpern das feudale Wien, als es noch als k.u.k. Metropole Mittelpunkt eines Vielvölkerstaats war. Ein Muss ist die Schatzkammer im Schweizerhof.
C MuseumsQuartier Wien J/K9/10
Der schönste Platz zum Flanieren, um Kunst zu genießen und danach in einem der Lokale zu speisen.
D Albertina J11
Sie beherbergt eine der bedeutendsten und umfangreichsten Gemälde- und Grafiksammlungen der Welt, für Kunstinteressierte ist sie eine der ersten Adressen.
© Albertina, Wien
E Sigmund Freud Museum F10
Der Vater der Psychoanalyse, die nicht nur eine Behandlungsform ist, sondern eine neue Sicht auf den Menschen eröffnete, hat die Zivilisationsgeschichte nachhaltig beeinflusst.
F Belvedere L/M13
Das berühmte Barockschloss Oberes Belvedere beherbergt Kunst vom Mittelalter bis ins 20. Jahrhundert, darunter auch »Der Kuss« von Gustav Klimt. Großartige Werke werden auch an den Standorten Unteres Belvedere und Belvedere 21 gezeigt.
G Karlsplatz/Karlskirche K11
An der Südseite des Platzes erhebt sich die barocke Karlskirche mit ihrem gewaltigen Kuppelbau, dem griechischen Tempelportikus, römischen Triumphsäulen und orientalischen Glockentürmen.
H Prater F–L 15–18
Der Volks- oder Wurstelprater ist ein Paradies für Kinder und Junggebliebene. Die größte Attraktion der vielen Amüsierbetriebe und zugleich Wahrzeichen Wiens ist das Riesenrad von 1897. Ein herrlicher Park lädt zum Spazieren und Luftholen ein.
I Schloss Schönbrunn N–Q1–4
Die meistbesuchte Touristenattraktion Österreichs verdankt ihre Entstehung habsburgischem Größenwahn. Das Schloss im Stil des Rokoko und der nach französischem Vorbild angelegte Park mit Blumenbeeten und Statuen bilden ein prachtvolles Gesamtensemble.
J Spanische Hofreitschule H/J11
Das älteste Reitinstitut der Welt (seit 1572) bestreitet seine Vorführungen nur mit Schimmeln des Staatsgestüts Piber in der Weststeiermark.
© Lammerhuber/Österreich Werbung
Mein Wien
Lieblingsplätze des Autors
Liebe Leserinnen und Leser,
dies sind einige besondere Orte in der österreichischen Metropole, an die ich immer wieder gern zurückkehre. Eine schöne Zeit in Wien wünscht Ihnen
Roland Mischke
~ Naschmarkt K/L10
Im Bauch der Stadt. Der Naschmarkt gehört zu den schönsten Märkten weltweit, wenn er auch touristisch geprägt ist. Viele Köstlichkeiten auch zum Mitnehmen.
~ MAK – Österreichisches Museum für angewandte Kunst H13
Eines der abwechslungsreichsten Museen mit wechselnden, immer spannenden Ausstellungen.
© VISTA POINT Verlag (Archiv), Rheinbreitbach
~ Kaiserappartements H10/11
Sisis Eisenbahnwaggon, ihre Kleiderpracht und die Feile, mit der sie getötet wurde. Hier halten Menschen Andacht.
~ Altes Rathaus G11
Der neugotische Riesenbau mit einem 98 Meter hohen Turm besitzt einen wunderschönen Arkadenhof, in dem Freiluftkonzerte stattfinden; im Winter kann man hier Schlittschuh laufen.
~ Donauinsel
C/D 16/17, aA3–aD5
Das 700 Hektar große Naherholungsgebiet lockt mit Wasser und Badestrand auf 21,5 Kilometer Länge, mit Ruder- und Tretbooten, Wald und Wiesen.
Stadttour
Ein Rundgang durch Wien
Vormittag
© VISTA POINT Verlag (Archiv), Rheinbreitbach
Stephansplatz – Singerstraße – Schulerstraße – Bäckerstraße – Heiligenkreuzerhof – Fleischmarkt – Seitenstettengasse – Ruprechtsplatz – Judengasse – Hoher Markt – Salvatorgasse – Judenplatz – Am Hof – Freyung – Herrengasse – Michaelerplatz – Heldenplatz.
Mittag
Restaurant Kanzleramt, Schauflergasse 6, (01) 533 13 09, kanz ler amt.wien.
Nachmittag
Michaelerplatz – Kohlmarkt – Graben – Dorotheergasse – Neuer Markt – Albertinaplatz – Staatsoper – Kärntner Straße – Stephansplatz.
Kaum eine zweite Metropole der Welt macht es ihren Besuchern so leicht wie Wien: Alles Sehenswerte liegt hier auf engem Raum beisammen und ist bequem zu Fuß zu erreichen. Der Rundgang beginnt am AStephansdom H12, dem weithin sichtbaren Wahrzeichen Wiens und von den Bürgern gern und liebevoll »Steffl« genannt. Der Monumentalbau wird optisch beherrscht vom bunt gedeckten Ziegeldach mit dem habsburgischen Doppeladler auf der Süd- und den Wappen der Stadt Wien und Österreichs auf der Nordseite. Das gotische Gotteshaus entstand etappenweise: Ab 1303 wurde der dreischiffige Hallenchor errichtet, dessen Netz- und Sternrippengewölbe von Bündelpfeilern gehalten wird. Ab 1359 erfuhr die Fassade eine Erweiterung und das Dach wurde steil nach oben gedrückt. Der 137 Meter hohe Südturm (Stephansturm) gilt als schönster Turm der europäischen Gotik neben dem des Freiburger Doms.
© Rainer Hackenberg, Köln
Jugendstil von Franz Matsch: Ankeruhr am Hohen Markt
Das Kircheninnere beeindruckt mit der von Anton Pilgram geschaffenen Kanzel mit ihrem reichen Figurenschmuck und dem WienerNeustädterAltar, einem gotischen Flügelaltar von 1447. Kaiser Friedrich III. und Prinz Eugen sind in dieser Kirche begraben. Unbedingt lohnt sich der Weg hinauf über 343 Stufen in die Türmerstube, von wo man im Norden und Westen die grünen Hügel des Wienerwalds, im Osten das Riesenrad des Praters und daneben die Türme von Uno-City und Donau-City betrachten kann. Auch der Blick über die Dächerlandschaft der Inneren Stadt, den einst von Befestigungsanlagen umgebenen Stadtkern, lohnt sich. Deutlich markiert ist das Stadtzentrum von der Ringstraße und ihrem Mittelpunkt, der Kärntner Straße zwischen Oper und Stephansplatz.
Die Singerstraße führt ins Idyll des Gassenwirrwarrs, das Wien an dieser Stelle, südlich des Stephansplatzes, besonders prägt. Hier ist die kleinteilige Welt des Mittelalters, wenngleich aufgelockert, noch nahezu perfekt erhalten. Hinter der Grünangergasse biegt man rechts ab zum FranziskanerplatzH/J12 mit der gleichnamigen Kirche. Wieder zurück, geht es über Kumpfgasse, Schulerstraße und Wollzeile in die Bäckerstraße mit der Universitätskirche H12. Durch Jesuitengasse und Schönlaterngasse erreicht man den Heiligenkreuzerhof, einen wunderschönen barocken Platz, wie eine Oase eingelassen in die dicht bebaute Gassenwelt und nur durch eine Pforte zu betreten. Im Mittelalter hatte die Stadt hier ihr Zentrum, hier gab es Märkte wie den Fleischmarkt. Später erhielten die Häuser Innenhöfe mit Balkonen, sogenannten »Pawlatschen«.
© Ralf Freyer, Freiburg i. Br.
Prunkvoll: Palais Ferstel
Hinter der Rotenturmstraße tritt man ins Bermudadreieck ein mit seinen Bars und Kneipen um Seitenstettengasse und Rabensteig. Am Ruprechtsplatz steht die winzige Ruprechtskirche G12, um 740 gegründet und die älteste Kirche der Stadt. Der heutige Bau stammt aus dem 12. Jahrhundert, eines der Chorfenster besitzt die älteste Glasmalerei Wiens (13. Jahrhundert). Hier befand sich einst das Salzamt, unten am Kanal gingen die Salzschiffe aus dem Salzkammergut vor Anker. Salz war zeitweise fast so kostbar wie Silber und Gold, konnte es doch zum Konservieren und natürlich zum Würzen von Lebensmitteln verwendet werden.
© Vvoe Vale/iStockphoto
Am Michaelerplatz, im Hintergrund der Michaelertrakt der Wiener Hofburg
Die vielen Modeboutiquen in der JudengasseG/H12 bieten Schickes und Trendiges für Modefreaks. Dann folgt der HoheMarkt, wo am Haus Nr. 3 noch Reste der römischen Legionssiedlung Vindobona zu sehen sind. Die Ankeruhr, eine zehn Meter breite Jugendstiluhr, lässt täglich um zwölf Uhr mittags alle Stundenfiguren aufmarschieren. Die Salvatorgasse führt zur Kirche Maria am Gestade G11, die ihren Namen erhielt, weil sich hier einst das Steilufer eines Donauarms befand. Die Kirche aus dem 12. Jahrhundert bekam ihre heutige gotische Gestalt Ende des 14. Jahrhunderts. Die Innenstadt ist an dieser Stelle modern bebaut und weniger reizvoll.
Vom Passauer Platz aus geht es zum Judenplatz G11. 1421 fand hier ein Pogrom statt (»Wiener Geserah«), 210 Menschen wurden verbrannt, Tausende Juden enteignet, vertrieben oder eingekerkert. Die erst im späten 16. Jahrhundert wieder entstandene jüdische Gemeinde wurde unter Ferdinand II. in die Leopoldstadt verwiesen. Zum Gedenken an den Holocaust wurde im Oktober 2000 das Museum Judenplatz eröffnet. Heute bestimmt die Gastronomie-Szene diesen zentralen Platz im Herzen des einstigen Ghettos.
Im ehemaligen Stadtpalais ist ein UhrenmuseumH11 mit einigen Raritäten zu besichtigen, darunter eine astronomische Uhr, die für eine einzige Umdrehung 20904 Jahre braucht.
© Horst Herzig, Groß-Gerau
Vom Kohlmarkt blickt man auf die Alte Hofburg
Weiter geht es zur Freyung G/H11, einem der schönsten Wiener Plätze, weit und unregelmäßig und umgeben von imposanten Gebäuden. Dazu gehören die Schottenkirche, das PalaisDaun-Kinsky mit eleganter Barockfassade und das mächtige PalaisHarrach H10/11. Der Name »Freyung« geht übrigens auf das mittelalterliche Asylrecht des Schottenstifts zurück. Wer es in seine Mauern geschafft hatte, war vor Verfolgung geschützt. Das aufwendig sanierte Palais Ferstel bildet eine Passage zwischen Freyung und Herrengasse mit Geschäften, Modeboutiquen und Restaurants. Unter der Glaskuppel des Arkaden-Innenhofs lädt das legendäre Café Central – Eingang an der Herrengasse – zu einer Kaffeepause ein. In das einstige Künstler- und Literatencafé ließ sich der Dichter Peter Altenberg sogar seine Post schicken. Als Pappmachéfigur nimmt er dort noch heute seinen Stammplatz ein.
Die sich windende Herrengasse stellt dem Besucher noch das alte Wien vor. Wie viele Hofräte und andere Würdenträger mögen hier schon entlanggelaufen sein!
© Robert Simon/iStockphoto
Klassisches Repertoire am Graben: Straßenmusiker
AmMichaelerplatzH11 mit der Wiener Hofburg wird es feudal. Doch zunächst betrachten wir das Loos-Haus, ein 1910/11 von Adolf Loos errichtetes, nacktes Gebäude, das Kaiser Franz Joseph »Haus ohne Augenbrauen« nannte. Das verletzte den Künstler tief, hatte er doch für sein futuristisches Projekt im Innersten der Inneren Stadt ein Lob des Hofes erwartet, stattdessen handelte er sich ein Magengeschwür ein.
Die BHofburg H/J10/11, bis 1918 Machtzentrale des Habsburgerreichs, ist ein Konglomerat aus 19 Höfen, 18 Haupt- und Nebentrakten, Toren, Rundbögen, versteckten Gängen und mehr als 2500 Räumen. Generationen von Baumeistern wirkten fast ein halbes Jahrtausend lang am Bau dieser prunkvollen Residenz mit, viele Pläne wurden allerdings nie realisiert. Doch von aufwendiger Hofhaltung verstanden die Habsburger eine Menge: Sie tanzten und feierten mit Europas Hochadel bis in den Untergang hinein.
© Dorotheum Gmbh & Co. KG, Wien
Große Jugendstil-Auktion im Dorotheum 2003/04: Ein Highlight war die vergoldete Silberbrosche mit Lapislazuli (1907) von Josef Hoffmann
An die Hofburg schließt sich der HeldenplatzH/J10 an. Ursprünglich sollte das Gelände mit einem weiteren Flügel der Neuen Burg vor dem Burggarten bebaut werden, was jedoch nie geschah. So entstand mitten in der Innenstadt ein weiter Platz mit Grünflächen und den pompösen Reiterstandbildern des legendären Prinzen Eugen und des Erzherzogs Karl. Der Anblick von so viel Grün vor der barocken Hofburg ist faszinierend. Aus der Ferne grüßt über die Mauer des Volksgartens hinweg der schlanke Turm des Rathauses. Die Wiener sind um diese Stadtlandschaft zu beneiden, die vor allem im Sommer denn auch stark frequentiert ist. Das klassizistische Äußere Burgtor von 1824 am Eingang zum Heldenplatz erinnert an die Völkerschlacht bei Leipzig gegen die Napoleonischen Truppen.
© 4FR/iStockphoto
Die Wiener Staatsoper
Wir durchqueren den kaiserlichen Irrgarten und begeben uns zurück zum Michaelerplatz. Von dort geht es über den Kohlmarkt in die bürgerliche Stadt. Am 200 Meter langen und knapp halb so breiten Graben H11 finden sich einige der exklusivsten Geschäfte Wiens: Juweliere, Edelboutiquen und angesagte Modeläden. Die barocke Dreifaltigkeitssäule von 1692 in der Mitte des Grabens entstand aufgrund eines kaiserlichen Gelübdes im Pestjahr 1679 und wurde zum Vorbild vieler ähnlicher Monumente im Habsburgerreich. Einst bauten hier, im Schatten der Hofburg, Patrizier ihre Stadtpalais.
Durch die Dorotheergasse geht es vorbei am Café Leopold Hawelka H11, einer Wiener Kaffeehaus-Legende. Im Hotel gegenüber hat der Prager Schriftsteller Franz Kafka in den 1920er Jahren Unterschlupf gefunden.
DasDorotheum J11