1000 Places To See Before You Die - Dresden - Roland Mischke - E-Book

1000 Places To See Before You Die - Dresden E-Book

Roland Mischke

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Beschreibung

Stadtführer spezial - Mit Ausflügen rund um Dresden

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DRESDEN
Mit Ausflügen rund um
Dresden
Stadtführer spezial
Die Autoren
Roland Mischke, in Chemnitz geboren, studierte in Berlin Evangelische Theologie und Germanistik. Er hat bei verschiedenen Tageszeitungen, unter anderem auch bei der FAZ, gearbeitet und zwei Sachbücher sowie mehr als ein Dutzend Reiseführer geschrieben. Nach 25 Jahren Zwischen­stopp in Frankfurt am Main lebt er heute wieder in Berlin.
Anja Kleider, geboren 1987, lebt in Dresden und liebt es, die Welt zu entdecken – die atemberaubenden Naturschätze, die fremden Kulturen und das köstliche Essen. In ihrem »Reiseblog für Weltentdecker« berichtet sie von Reisen in ferne Länder und schreibt über ihre Heimatstadt Dresden.

DRESDEN

Willkommen in Dresden

Top 10 und mein Dresden

Top 10: Das müssen Sie gesehen haben

Mein Dresden – Lieblingsplätze des Autors

Stadttour

Netzplan

Ein Rundgang durch Dresdens Alt- und Neustadt

Streifzüge

Wo Engel im Sand spielten – die Sächsische Schweiz

Schloss Moritzburg

Schloss Pillnitz

Elberadweg

Sächsische Weinstraße

Albrechtsburg Meissen

Reiseblog – Das andere Dresden

Vista Points - Sehenswertes – Museen und Galerien, Architektur und andere Sehenswürdigkeiten

Museen und Galerien

Architektur und andere Sehenswürdigkeiten

Erleben und Genießen

Übernachten

Hotels und Pensionen

Essen und Trinken – Restaurants und Cafés

Restaurants

Cafés

Nightlife – Discos, Clubs, Kneipen, Bars

Discos und Clubs

Livemusik:

Kneipen

Bars

Kultur und Unterhaltung – Konzerte, Oper, Theater, Kabarett, Kinos, Tickets

Konzerte, Oper

Theater und Kabarett

Kinos

Tickets

Shopping – Antiquitäten, Kunsthandwerk, Galerien, Mode, Musik, Delikatessen

Antiquitäten und Kunsthandwerk

Galerien

Mode

Musik

Delikatessen

Mit Kindern in der Stadt – Aktivitäten und Sehenswertes

Aktivitäten und Sehenswertes

Erholung und Sport – Parks, Quartiere, sportliche Aktivitäten

Parks und Quartiere

Sportliche Aktivitäten

Fahrradfahren:

Laufen:

Skaten:

Bäder:

Sandstrand:

Chronik

Service von A bis Z

Dresden in Zahlen und Fakten

Anreise

Auskunft

Feste, Veranstaltungen, Messen

Feste und Veranstaltungen:

Messen:

Hinweise für Menschen mit Handicap

Internet

Notfälle, wichtige ­Rufnummern

Presse, Stadtmagazine

Sightseeing, Touren

Dampferrundfahrten:

Stadtbesichtigungen:

Sprachhilfen für das ­Sächsische

Verkehrsmittel

Bildnachweis, Impressum, Karte

Willkommen in Dresden
Willkommen in Dresden
Für den gebürtigen Dresdner Erich Kästner war die Stadt voller »Kunst und Geschichte und trotzdem kein zu damaliger Zeit von 650000 Dresdnern zufällig bewohntes Museum«. Eines seiner schönsten Bekenntnisse lautet: »Wenn es zutreffen ­sollte, dass ich nicht nur weiß, was schlimm und hässlich, sondern auch, was schön ist, so verdanke ich diese Gabe dem Glück, in Dresden aufgewachsen zu sein.« Heinrich von Kleist hatte schon zuvor die »große feierliche Lage« inmitten der gran­diosen Elblandschaft gerühmt: In welcher deutschen Großstadt darf sich ein Fluss noch so »unbezwungen« durch das Zentrum schlängeln!
Und welche Stadt hat in und vor ihren Toren eine solche Vielzahl an Kunst- und Naturschätzen zu bieten – vom berühmten Zwinger und seinen Kunstsammlungen über den Sommersitz der kurfürstlichen und königlichen Familien in Pillnitz bis hin zur bizarren Felsenlandschaft der Sächsischen Schweiz. Der einmaligen Symbiose von Landschaft, Architektur und Kunst verdankte die Stadt einst ihren Ruf als Kultur­metropole ersten Ranges: Elbflorenz.
Davon war im Februar 1945 – nach den katastrophalen Zerstörungen durch die britischen und amerikanischen Bomberverbände – nichts mehr übrig. Total vernichtet wurden 15 Quadratkilometer städtisches Territorium. Es wird angenommen, dass mehr als 25000 Menschen den Tod fanden. Der Neuaufbau des Altmarkts in den 1950er Jahren war eine der ersten Maßnahmen zur Wiederbelebung der totgesagten Stadt und die Geschichte des Wiederaufbaus ist eine Geschichte zäher Kämpfe zwischen sozialistischen Städteplanern und geschichtsbewussten Denkmalschützern. Das Ergebnis so mancher Auseinandersetzung kann der Besucher bei einem Rundgang durch Alt- und Neustadt entdecken.
Heute ist die Hauptstadt von Sachsen zu einem der beliebtesten Reiseziele in Deutschland geworden. Besonders locken die kulturellen Anziehungspunkte der Stadt, ­neben einem Besuch in der Semperoper natürlich ein Konzert des weltbekannten Kreuzchors oder ein Gang durch die einmaligen Museen. Der Besucher erkennt: Dresden hat nach den umfangreichen Baumaßnahmen der letzten Jahrzehnte seine alte Schönheit zurückgewonnen und ist nun wieder das, was es schon einmal war: Elbflorenz.
Dresdens Silhouette am Morgen
Zeichenerklärung
JTop 10 - Das müssen Sie gesehen haben
~Vista Point und Lieblingsplätze - Reiseregionen, Orte und Sehenswürdigkeiten
A1Kartensymbol - Verweist af das entsprechende Planquadrat der Karte
In diesem Reiseführer werden folgende Symbole verwendet:
5 Information
8 Museum, Galerie
9 Sehenswürdigkeit
O Wanderung
P Aussichtspunkt
c Naturpark, Highlights in der Natur
i Garten, Park
d Botanischer Garten
u Zoo, Tierpark
o Vogelbeobachtung
h Hits für Kids
t Theater, Veranstaltung
7 Restaurant
q Café, Frühstück
, Kneipe, Brauerei
y Weinkellerei, Weingut, Weinstube
1 Bar, Nightlife
Q Livemusik, Konzert, Disco
2 Einkaufen
6 Hotel
f Badebucht
r Pool, Aquapark, Therme
l Wellness
3 Sport, Aktivität
W Parkplatz
S Fahrradverleih, -tour
z Schiffsverbindung,-fahrt, Fähre
A Wassersport
Hinweis zu Verweisen
Die Seitenverweise in diesem ebook beziehen sich auf das gedruckte Werk.
Top 10 und mein Dresden
Top 10:
Das müssen Sie gesehen haben
A Kreuzkirche
S. 19, 111 aD3
Alte Kirche, spartanisch ausgestattet, aber mit einem Splitter vom Kreuz Christi.
B Frauenkirche
S. 20, 100 ff.  aC3/4
Einer der großen protestantischen Kirchenbauten wurde nach seiner Zerstörung bis 2005 wiederaufgebaut, er bestimmt die barocke Stadtsilhouette.
C Brühlsche Terrasse und Albertinum
S. 21, 22, 74 f., 98 f. aC3/4
Der Terrassenblick umfasst das Augusteische Dresden, das Albertinum ist nach seiner Restaurierung schöner als je zuvor.
D Semperoper
S. 22 ff., 122, 124 aC3
Das Neorenaissance­gebäude gehört zu den schönsten Opernhäusern Europas.
Zwinger/Gemäldegalerie Alte Meister
E Zwinger/Gemäldegalerie Alte Meister
S. 24 f., 79 f., 81, 128, 129 aC2/3
Das pompöse Bauwerk ließ August der Starke als Lustort anlegen, in der Sempergalerie ist die Galerie Alte Meister untergebracht.
F Residenzschloss
S. 25 ff., 80 ff., 85 f., 118 ff. aC3
Die frühere Residenz der Wettiner mitten im Zentrum hat der Dresdner Architekt Peter Kulka in ein modernes Museumsschloss verwandelt.
G Hofkirche
S. 28, 108, 109 aC3
Der elegante Sakralbau ist ein wichtiger Bestandteil der Altstadt-Skyline.
H Schloss Pillnitz
S. 43 ff. bC5
Mit dem Schlossbau, dem Park, den Weinbergterrassen und den Wanderwegen ein besonders idyllischer Ort.
Unmittelbar an der Elbe: Schloss Pillnitz.
I Blaues Wunder
S. 98 F12/13
Ein Wunder ist Dresdens be­rühmte Brücke auch deshalb, weil die Nazis sie sprengen wollten – und sie dennoch erhalten blieb.
J Kraftwerk Mitte Dresden 
S. 110, 156 aC1
Das ehemalige Heizkraftwerk wurde zum Kultur-Kraftwerk umgewandelt. Ein gelungener Kraftakt.
Mein Dresden
Lieblingsplätze des Autors
Liebe Leser,
dies sind einige ausgewählte Orte in der Elbestadt, an die ich immer wieder gern zurückkehre. Eine schöne Zeit in Dresden wünscht Ihnen
Roland Mischke
~ Großer Garten
S. 30, 104 f., 181 H–K 6–9
Dresdens grüne Lunge, eine der weitläufigsten innerstädtischen Parkanlagen Europas, bietet eine vielfältige Fauna und Flora.
~ Gartenstadt Hellerau
S. 106 ff., 180 f. bA4
Der späte Ausklang des romantischen Siedlungsbaus galt zu Beginn des 20. Jahrhunderts deutschlandweit als »Erlösung von der Mietskaserne«.
~ Italienisches Dörfchen
S. 140 aC3
Dresdens schönster Ort, um zu speisen und dabei auf den Fluss zu schauen.
~ Wein.Kultur.Bar
S. 154 H11
Wein- und Käseliebhaber finden im Villenviertel Striesen ihr Paradies – kulinarische Erleuchtungen garantiert.
~ Konzertplatz Weißer Hirsch
S. 182 f. D14
Oase mitten im Grünen: Biergarten und Konzerte, Aufführungen und Events in der historischen Konzertmuschel im gleichnamigen Stadtteil Weißer Hirsch.
Stadttour
Netzplan
Ein Rundgang durch Dresdens Alt- und Neustadt
Vormittag
Prager Straße – Neues Rathaus – Gewandhaus – Altmarkt – Kreuzkirche – Neumarkt – Frauenkirche – Albertinum – Brühlsche Terrasse.
Mittagspause
Bistro & Bar Ecke Frauenkirche,
(03 51) 864 24 48 32, tägl. ab 8 Uhr, oder Bierhaus Dampfschiff, (03 51) 864 28 26, tägl. 12–22 Uhr, beide im Hotel Hilton, Münzgasse.
Nachmittag
Theaterplatz – Semperoper – Zwinger – Schloss – Fürstenzug – Katholische Hofkirche – Augustusbrücke – Hauptstraße (Kügelgenhaus) – Albertplatz.
Wer nach deren Wiederaufbau durch die Prager Straße G/H5 lief, mochte kaum glauben, dass diese zugige, öde Straße einst in einem Atemzug mit Berlins Kurfürstendamm und den Champs-Élysées von Paris genannt wurde. Heute, nach Umbau und Verdichtung, zeigt sie sich schon sehr viel angenehmer und von menschlichen, überschaubaren Maßen.
Dresdens bekannteste Shopping-Meile: die Prager Straße
1851 wurde die Prager Straße angelegt, mit ihren Geschäften, Restaurants und Hotels gehörte sie zu den elegantesten Einkaufsstraßen Europas. Der Bombenangriff von 1945 hinterließ ein riesiges Trümmerfeld. Erst in den 1960er und 1970er Jahren wurde das Gelände als Fußgängerzone gestaltet. Das sozialistische Kastenparadies blieb zur Erinnerung an die monströse Geschmacklosigkeit einer Ideologie teilweise erhalten, ist aber mit neuen Glasfronten im monotonen Plattenbau-Allerlei, Läden und Cafés aufgewertet worden.
Ein wenig zurückgesetzt, an der St. Petersburger Straße, prunkt Deutschlands eigenwilligstes Kino, entworfen vom Wiener Architektenteam Coop Himmelb(l)au. Der Ufa-Kristall-Palast aE3 ist ein skurriles Gebilde mit einem scheinbar kippenden Zylinderbau, der 4550 Plätze hat. Das Stahl-Glas-Gewirr wirkt wie ein schief geschliffener Diamant, zusammengehalten durch Stahlseile, zwei tragende Türme und filigrane Sprossen. Zitiert wird mit diesem Bau der Londoner Kristallpalast von 1851. Er soll an diesem exponierten Ort die Wirren der Geschichte versinnbildlichen und in die Zukunft weisen.
Blick von der Frauenkirche, links das Neue Rathaus mit seinem 98 Meter hohen Turm
Über die Waisenhausstraße und den Dr.-Külz-Ring gelangt man rechter Hand zum Neuen Rathaus aD3. Auf seinem 98 Meter hohen Turm gießt eine herkulische Figur das Füllhorn über Dresden aus: Der vergoldete Rathausmann ist eines der bekanntesten Wahrzeichen der Elbmetropole. Nach seiner Sanierung kann man wieder mit dem Fahrstuhl bis zur Höhe von 68 Metern hinauffahren. Bei gutem Wetter öffnet sich die Sicht bis zu den Bergen der Sächsischen Schweiz.
Ein paar Schritte weiter zeigt sich das Gewandhaus  aD4 im Stil des Übergangs vom Spätbarock zum Frühklassizismus. Vor dem Krieg residierte hier die Stadtbank. 1945 brannte der Bau aus und im Zuge des Wiederaufbaus wurde das Gebäude zu einem Hotel.
Attraktion in der Vorweihnachtszeit: der Strie­zelmarkt auf dem Altmarkt mit der Kreuzkirche und dem Rathaus­turm im Hintergrund
Auf demAltmarkt aD3 befinden wir uns mitten im historischen Zentrum der Stadt. Neben seiner Handelsfunktion diente der Platz über das Mittelalter hinaus als Schauplatz für Feste und Turniere. Heute ist er umrahmt von Häusern im historisierenden Stil. Sie wurden in den 1950er Jahren errichtet und sind an die Gestaltungsform des Dresdner Barock angelehnt. Die Südseite des Platzes wird seit 1998 durch neue Bauten geschlossen. Bemerkenswert ist der Umbau von Häusern hinter der nicht umgebauten Westseite im Quartierhof zu einem eleganten Passagenviertel namens Altmarkt-Galerie. Hier wird ein vielfältiges Konsumangebot in einer Mischung aus Weltstadtflair und Lokalkolorit präsentiert, und das mitten im Herzen der Stadt.
Traditionell findet am Eröffnungstag des Striezel­markts, dem Donnerstag vorm 1. Advent, ein ökumenischer Gottesdienst in der Kreuzkirche statt
Das bekannteste, wieder aufgebaute Gebäude am Altmarkt ist die AKreuzkirche  aD3, der älteste Versammlungsort der Christen innerhalb der Stadtmauern und ein Hort protestantisch-aufklärerischer Tradition sowie geistiger Emanzipation. 1955, zehn Jahre nach ihrer Zerstörung, gab der weltberühmte Kreuzchor in der aufgebauten Kirche erstmals wieder ein Konzert. Vom Turm des Gotteshauses kann man einen guten Überblick von Dresden gewinnen.
Es geht weiter Richtung Neumarkt. Die Wilsdruffer Straße, Verkehrsader und Einkaufsallee, war zu DDR-Zeiten als Ernst-Thälmann-Straße Schauplatz von Aufmärschen und Paraden. Nördlich des Altmarkts dominiert seit 1969 der Kulturpalast  aD3 das Straßenbild. Nach umfangreicher Sanierung wurde er 2017 wieder eröffnet. Das Landhaus am anderen Ende der Wilsdruffer Straße ist das einzige historische Gebäude des alten Straßenzugs und beherbergt heute das Stadtmuseum Dresden aD4.
Der Neumarkt wurde auf einer alten slawischen Siedlungsstätte angelegt und war bis zur Feuersbrunst 1945 das »Filetstück« der Stadt. Die Bombenladungen der englischen und amerikanischen Fliegerverbände vernichteten einmalige Barock- und Rokokobauten sowie Bürgerhäuser. Wieder aufgebaut wurde das Johanneum  aC3, in dem das Verkehrsmuseum untergebracht ist.
Das Verkehrsmuseum, eines der meistbesuchten Museen in Dresden
Das Jahr 2006 ging als jenes in die Geschichte ein, in dem das barocke Zentrum in alter Pracht wieder auferstand. Zum ersten Mal hat sich damit eine deutsche Stadt durch Wiederaufbau und Rekonstruktion seine ursprüngliche Mitte zurückgeholt. Optisch beherrscht wird der Neumarkt von der BFrauenkirche  aC3/4, deren 95 Meter hohe Kuppel wieder gemeinsam mit den Türmen von Hofkirche, Schloss und Rathaus das Stadtbild am linken Elbufer ziert. Das Projekt kostete mehr als 200 Millionen Euro und wurde größtenteils durch Spenden aus ganz Deutschland und dem Ausland gedeckt – eine beispiellose Aktion, die einen identitätsstiftenden Bau wieder aufleben ließ. Keines der Sandstein-Elemente, die von dem alten Bau übrig blieben, gleicht dem anderen: mal sind es unscheinbare Einzelteile, mal ganze Architekturstücke. Die neue Frauenkirche besteht zu 45 Prozent aus originalen Bauteilen.
Das Altar-Relief wurde in mühevoller Arbeit aus geborgenen Fragmenten wieder zusammengesetzt. Bildhauer ergänzten fehlende Stellen. Das Alabaster-Relief zeigt unter anderem Moses, Aaron, Paulus, Philippus und den am Ölberg knieenden Jesus.
Das ganze Quartier wurde im alten Stil wieder aufgebaut. Mit Pflasterstraßen, die sich zu knapp fünf Meter schmalen Altstadtgassen verengen. Die Parzellen der Häuser sind zwar größer bemessen als früher und hinter den Kulissen kommt moderner Betonfertigteilbau zum Zuge, aber bei Leitbauten wurde mit geborgenen Steinen, Fassaden und historischen Schmuckelementen ge­arbeitet. Auch das 2006 eröffnete Hotel de Saxe variiert ein historisches Grundmuster. An seine Seite schmiegt sich wie einst die rekonstruierte Salomonis-Apotheke, die ihrerseits von gut proportionierten Neubauten flankiert wird.
Bedeutende Maler und Bildhauer lernten und lehrten an der Dresdner Kunstakademie
Weiter geht es vorbei am CAlbertinum aC4 mit der Galerie Neue Meister und der Skulpturensammlung. Hinter der Frauenkirche erhebt sich dann der von Constantin Lipsius entworfene Baukomplex der Hochschule für Bildende Künste aC4 (1891–94) und des früheren Sächsischen Kunstvereins, dessen Kuppel im Volksmund liebevoll-spöttisch »Zitronenpresse« genannt wird. In der Akademie wurden berühmte Bildhauer, Maler und Baukünstler ausgebildet, deren Schaffen als Dresdner Schule in die Kunstgeschichte einging. Nach der Sanierung gehört die leuchtende Transparenz der kuriosen, von der geflügelten Göttin Fama gekrönten Kuppel wieder zur Silhouette des Elbufers. Und wieder streben Lehrende und Lernende in einem der großzügigsten Studienpaläste des Landes nach Idealen. Die Atelier­decken sind so hoch, dass ein Kran bedient werden muss, um eine Glühlampe auszuwechseln.
Brühlsche Terrasse
Eine Treppe führt – vorbei am Denkmal Gottfried Sempers – hinauf zum Brühlschen Garten aC3/4 und der CBrühlschen Terrasse, dem »Balkon Europas« (Goethe). Von hier öffnet sich der Blick auf das ­rechte Elbufer und das Brückenpanorama, stromabwärts schweift er in die weite Flussaue bis hin zu den Hängen der Lößnitz, stromaufwärts zum Heiderand. Graf Heinrich von Brühl, der Generaldirektor der Kunstsammlungen im 18. Jahrhundert, ließ um 1738 Terrasse und Wall in einen privaten Lustgarten verwandeln, der 1814 für die Öffentlichkeit freigegeben wurde.
Die im gleichen Jahr entstandene Freitreppe auf der westlichen Seite führt hinunter zum Schloss- und Thea­terplatz aC3, dem Zentrum des »höfischen« Dresdens. Hier stehen jene Bauten, die Dresdens Ruhm als Elbflorenz begründeten: Zwinger, Schloss und Hofkirche sowie Semperoper und Gemäldegalerie. Das Beste ist der Blick auf das geschwungene Elbtal, dieses grandiose Panorama, das einzige, was von Dresdens historischer Schönheit unverfälscht erhalten geblieben ist. Dresden ist die einzige Großstadt Europas, deren Fluss­auen naturbelassen bis ans Zentrum heranreichen. Die Hügel des Elbtals verlängern den malerischen Grundriss der Landschaft ins Dreidimensionale. Sie markieren den Dreiklang von Geschichte, Kunst und Natur.
Die Wiedereröffnung der DSemperoper  aC3 fand am 13. Februar 1985 statt. Rekonstruktion und Restaurierung des Neorenaissancebaus gelten als mustergültig. Der Ursprungsbau stammt aus dem Jahr 1869, Gottfried Semper baute das Hoftheater 1878 um, im Februar 1945 war es total ausgebrannt. Das Gebäude mit der perfekt abgerundeten Front ist durch moderne Anbauten auf der Rückseite erweitert worden. Viele Künstler behaupten, die Akustik der Semperoper sei besser als die der Mailänder Scala.
Am Wallpavillon des Dresdner Zwingers
Durch das Tor der Sempergalerie  aC2/3, in der sich die Gemäldegalerie Alte Meister befindet, gelangt man zu einem der originellsten Meisterwerke des Barocks, dem EZwinger  aC2/3. Der Bau der An­lage 1709–32 war für August den Starken Chefsache, der Architekt Matthäus Daniel Pöppelmann und der Bildhauer Balthasar Permoser waren ihm für jede Anweisung Rechenschaft schuldig. Der große Festplatz in der Mitte ist von Galerien und Pavillons gesäumt. Wer sich zum Ausruhen auf eine der Bänke niederlässt und Atmosphäre aufnimmt, empfindet noch etwas von der großen Barockzeit Dresdens.
Rechts geht es zum Wallpavillon, von dem aus eine Treppe zum »versteckten« Nymphenbad führt. Über die Bogengalerie gelangt man zum Mathematisch-Physikalischen Salon. Das Kronentor in der Mitte der Lang­galerie war der frühere Haupteingang zum Zwinger. Zur Stadtseite hin präsentiert sich der Zwinger mit Bogengalerien und dem Glockenspielpavillon.
Seit April 1995 kann der Besucher wieder das berühmte, zweitgrößte Glockenspiel  aC2/3 Deutschlands vernehmen. 16 der 40 Glocken aus edelstem Meissener Porzellan mussten neu gefertigt werden. Wer Interesse an weiteren »Porzellangeschichten« hat, für den ist der Besuch der Porzellansammlung  aC2/3 im Zwinger ein Muss.
Martialische Expo­nate in derRüstkammer der Residenz
Durch das Tor im Glockenspielpavillon gelangt man auf die Sophienstraße. Das Dresdner FResidenzschloss  aC3 hinter dem rekonstruierten Taschenbergpalais  aC3, einem Luxushotel, wurde im Bombeninferno fast dem Erdboden gleichgemacht, 1986 begann der Wiederaufbau. Der Dresdner Architekt Peter Kulka leitete ihn federführend, aus dem Wohnschloss der Kurfürsten machte er ein modernes Museum. Umgewandelt zum zeitgemäßen Museumsparcours wurden Fürstengalerie, Ostflügel und Türckische Cammer. Den Kleinen Schlosshof, nun zentraler Eingangsbereich, überspannte Kulka mit einem futuristischen Mem­brandach. Die Grundformel seiner Sanierung lautete: So viel wie möglich an historischer Substanz erhalten, aber Ausstellungsräume schaffen, die heutigen Museumsbesuchern den Zugang erleichtern, um »Geschichte mit zeitgemäßen Mitteln fortzuschreiben«. Die letzten Arbeiten am Schloss wurden 2013 abgeschlossen.
Detail des Residenzschlosses
Seit 2009 dient der Kleine Schlosshof an der Schlossstraße als Hauptfoyer zu den Museen der Staatlichen Kunstsammlungen. Der Hof wurde mit einer freitragenden Stabwerkskuppel überspannt. Die transparente, zweifach gekrümmte Stabgitterschale wiegt 84 Tonnen und besteht aus 265 pneumatischen Kissen in einem witterungsbeständigen Kunststoff, die unter Extrembedingungen in der Wüste von Arizona getestet wurden. Die Kosten für die Kuppel, deren Rautenstruktur ein wiederkehrendes Motiv der Renaissancearchitektur aufnimmt, lagen bei 7,5 Millionen Euro.
Das Grüne Gewölbe aC3, die reichhaltigste Schatzkammer Europas, kehrte ebenfalls zurück an seinen ursprünglichen Ort im Schloss. Mehr als 40 Jahre war die legendäre Sammlung provisorisch im Albertinum untergebracht. Der Besucher stellt erstaunt fest: Es gibt fast nichts, was frühere Generationen, die es sich leisten konnten, nicht mit Edelsteinen verzieren ließen. Allein im Kaffee- und Teegeschirr mit dazugehörigem Schaupodest stecken 5600 Diamanten. Zeitgenössische Bewunderer Augusts waren des Lobes voll: »Womit das grüne Zimmer pranget, sieht sich das Auge völlig satt, dass es nichts mehr zu sehen verlanget«.
Die Sammlung ist aufgeteilt in das Neue und das Historische Grüne Gewölbe aC3. 2009/2010 sind die Türckische Cammer aC3, mit der die Faszination des Orients ins Schloss einzog, und die Rüstkammer  aC3 hinzugekommen. Letztere enthält eine einzigartige Sammlung an europäischen und orientalischen Waffen, Reitzeugen, höfischen Kostümen und Fürstenbildnissen. Zudem Harnische für Mann und Ross, die früher Memorial- und Sammelobjekte der Fürsten waren und zur Ausstattung von Ritterspielen, höfischen Festen und zur Jagd benötigt wurden. Kurfürst August hat die Rüstungen der Renaissance mit Leidenschaft gesammelt, viele sind auch Geschenkgaben an den Dresdner Hof.
Hausmannsturm in der Altstadt Dresdens
Auch der 100 Meter hohe Hausmannsturm  aC3 ist seit 1991 wieder zugänglich. Von seiner Aussichtsplattform zeigt sich die ganze Pracht des mit Augenmaß angelegten Theaterplatzes. Im Großen Schlosshof, erst seit 2009 wieder zugänglich, ist das Stilpotpourri aus Renaissance, Barock und Rokoko zu bewundern, herausragend sind die wiederhergestellten Sgraffito an den Fassaden.
Der Fürstenzug vereint alle Herrscher des Hauses Wettin
Zwischen dem Georgenbau des Schlosses und dem Johanneum befindet sich der Lange Gang aC3. An seiner Außenseite in der Augustusstraße prangt ein 102 Meter langes Wandbild: der Fürstenzug  aC3. Das Bild zeigt sämtliche Herrscher des Hauses Wettin in einem Reiterzug, gefolgt von Vertretern aus Kunst und Wissenschaft zu Fuß. Von 93 Personen sind 35 Markgrafen, Herzöge, Kurfürsten und Könige.
Der prominenteste unter ihnen, August der Starke, konvertierte 1697, drei Jahre nach seinem Regierungsantritt, zum katholischen Glauben, um König von Polen werden zu können. Unter seiner Herrschaft ent­wickelte sich Dresden zu einer herausragenden Kunst- und Kulturmetropole. Davon profitiert die Stadt bis heute.
Mit seinen kulturellen Attraktionen – allein 13000 Kulturdenkmäler sind gelistet – macht der Wirtschaftsraum Dresden einen jährlichen Umsatz von etwa 350 Millionen Euro, andere Schätzungen reichen bis zu 500 Millionen Euro. Das Hotel- und Gastronomiegewerbe sowie die Dienstleistungsbranche haben den großen Vorteil, dass Dresden eine Stadt ist, in der schon der berühmte Maler Canaletto ansässig war, die zum Elbflorenz auserkoren wurde und die eine Fülle kultureller Institutionen besitzt, die weltweit bekannt und berühmt sind.
Brunnen »Stürmische Wogen« am Albertplatz, entworfen von Robert Diez
Um den katholischen Glauben im protestantischen Sachsen praktizieren zu können, wurde unter Friedrich August II., dem Sohn Augusts, eine neue Hofkirche gebaut. Die Kathedrale Ss. Trinitatis, die GHofkirche  aC3, entstand 1738–55 und gilt als letzte Hochleistung des italienischen Barock in Europa. Der Prachtbau verschlang seinerzeit die unglaubliche Summe von einer Million Goldtaler und hat wegen seines Fassadenschmucks mit Heiligenfiguren Architekturgeschichte geschrieben.
Neustädter Markt mit dem Reiterdenkmal des sächsischen Kurfürsten und polnischen Königs Friedrich August I.
Wir verlassen die Altstadt über die Augustusbrücke  aB/aC3, die Wilhelm Kreis und Hermann Klette in ihrer heutigen Gestalt 1906–10 erbauten. Doch die Elb­überquerung ist eine der ältesten Brücken nördlich der Alpen, sie wurde mehrfach zerstört und wieder aufgebaut. Sie führt auf den Neustädter Markt aB3/4 mit dem markanten Standbild des Goldenen Reiters aB3/4, einer Darstellung Augusts des Starken, das im Juni 2003 nach seiner Restaurierung wieder aufgestellt wurde. Der legendäre Kurfürst schuf auf dem heutigen Gebiet der Inneren Neustadt nach dem Brand von 1685 eine barocke Stadtanlage, deren drei Hauptachsen – Haupt-, König- und Albertstraße – noch heute zu erkennen sind. Leider überstanden nur wenige historische Bauten die Bombennächte im Februar 1945. Sehenswert ist das Kügelgenhaus  aB4 in der Haupt­straße 13, wo sich Anfang des 19. Jahrhunderts berühmte Persönlichkeiten der Romantik trafen. Heute erinnert das Museum der Dresdner Romantik an diese Zeit.
Die Rothenburger Straße im Dresdner Szeneviertel Äußere Neustadt
Die Hauptstraße führt vorbei an der Dreikönigskirche, deren Mansardendach nach dem Wiederaufbau ziegelrot leuchtet, zum Albertplatz  aA4 mit dem originalgetreu rekonstruierten Artesischen Brunnen. Hinter ihm lädt die Äußere Neustadt D6/7 zu einer Entdeckungstour ins Szene­viertel mit angesagten Kneipen ein. Alternativ bietet sich der Rückweg durch die Königstraße zum Japanischen Palais an. Dabei wird deutlich, dass Altendresden, wie die Innere Neustadt aA/aB3/4 einst hieß, Ende des 17. Jahrhunderts einheitlich im Barockstil angelegt worden war. Im Volksmund wird die Gegend wegen der vielen prunkvollen Häuser, die bereits zum größten Teil saniert sind, bis heute Goldstaubviertel genannt.
Wen es ins Grüne lockt, der sollte sich am Albertplatz in die Straßenbahn setzen (Linie 11 bis Rothenburger Straße, dann mit der Linie 13 bis Straßburger Platz) und zu einer grünen Oase mitten im Stadtgebiet fahren: dem ~Großen Garten H–K6–9, der ausgedehntesten barocken Gartenanlage einer europäischen Großstadt. Wo unter August dem Starken der Hof rauschende Feste feierte, steht im Kreuzungspunkt schnurgerader Alleen das barocke Palais  J8.
Der säulengeschmückte Bau wendet jeder Himmelsrichtung eine Schaufassade zu. Er ist ein Musterbau, mit dem einst der Aufbruch in eine neue Kulturepoche begann. Das Äußere und einige Räume im Erdgeschoss sind bereits wieder hergestellt. Hier zeigt eine Dauer­ausstellung die Barockplastik Sachsens. Zudem finden vielfältige Konzerte, Theateraufführungen und Ausstellungen statt.
Wo es bereits im 19. Jahrhundert Ausstellungs­pavillons gab, steht hier – auf dem Messegelände am Großen Garten – die Gläserne Manufaktur G/H7