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Daniel lässt seine Militärkarriere ruhen, um ein Eliteteam aus Wölfen zu trainieren… doch eine Hexe mit einem wilden Geheimnis war nicht Teil seines Plans.
Daniel Wildings gesamte Familie wird erbarmungslos vom Wolfsjäger gejagt. Daher lässt er sich bei der Armee beurlauben, um den Kampf aufzunehmen und ein Team aus weißen Wölfen zusammenzustellen – Shifter, die Macht über die uralten Hexenkräfte in sich haben. Allerdings bringt die sexy Hexe, die sie für das Training dazugeholt haben, auch in ihm die Magie in Wallung – Magie, die er lieber begraben lassen würde. Aber als er herausfindet, dass die heiße kleine Hexe ebenfalls ein Geheimnis hat, gibt sein Wolf keine Ruhe mehr und will es unbedingt lüften… nur könnte das, was er entdeckt, in den beiden die wildeste Magie überhaupt entfesseln.
WILD MAGIC ist eine in sich abgeschlossene Erzählung nach der Hauptgeschichte der „Wilding Pack Wolves“-Reihe. Alle Bücher dieser Serie sind eigenständige Geschichten, aber für die Hintergründe und maximales Lesevergnügen empfiehlt es sich, sie in der richtigen Reihenfolge zu lesen und zunächst mit der „River Pack Wolves“-Trilogie zu beginnen.
Alle Teile der "Wilding Pack Wolves"-Reihe:
Wilding Pack Wolves 1 - Wild Game
Wilding Pack Wolves 2 - Wild Love
Wilding Pack Wolves 3 - Wild Heat
Wilding Pack Wolves 4 - Wild One
Wilding Pack Wolves 5 - Wild Fire
Wilding Pack Wolves 6 - Wild Magic
Andere Bücher von Alisa Woods:
Die "River Pack Wolves" Trilogie:
River Pack Wolves 1 - Jaxson
River Pack Wolves 2 - Jace
River Pack Wolves 3 – Jared
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Text copyright © 2016 by Alisa Woods
All rights reserved.
Kein Teil dieser Publikation darf ohne die Erlaubnis des Herausgebers reproduziert, in einem Datenspeichersystem hinterlegt oder in jeglicher Art und Form weitergegeben werden, elektronisch oder mechanisch, inklusive Fotokopien, Aufnahmen oder Sonstigem.
English Copyright 2016 by Alisa Woods
2021 Deutsche Übersetzung von Michael Drecker und Carolin Frenser
Herausgeber: Michael Drecker, Stühmeyerstr. 54, 44787 Bochum, Deutschland
Cover by Steven Novak
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Daniel lässt seine Militärkarriere ruhen, um ein Eliteteam aus Wölfen zu trainieren… doch eine Hexe mit einem wilden Geheimnis war nicht Teil seines Plans.
Daniel Wildings gesamte Familie wird erbarmungslos vom Wolfsjäger gejagt. Daher lässt er sich bei der Armee beurlauben, um den Kampf aufzunehmen und ein Team aus weißen Wölfen zusammenzustellen – Shifter, die Macht über die uralten Hexenkräfte in sich haben. Allerdings bringt die sexy Hexe, die sie für das Training dazugeholt haben, auch in ihm die Magie in Wallung – Magie, die er lieber begraben lassen würde. Aber als er herausfindet, dass die heiße kleine Hexe ebenfalls ein Geheimnis hat, gibt sein Wolf keine Ruhe mehr und will es unbedingt lüften… nur könnte das, was er entdeckt, in den beiden die wildeste Magie überhaupt entfesseln.
Daniel Wilding war von Dunkelheit umgeben – und das nicht nur im wörtlichen Sinne.
Er umfasste das Lenkrad und fuhr eine Rechtskurve, wobei sein Scheinwerferlicht durch den immer finster werdenden Wald schnitt. Irgendwie wirkte die Dunkelheit Unheil verkündend auf ihn, was aber weniger an der mitternächtlichen Stunde lag, und eher am niederträchtigen Hass des Wolfsjägers, der wieder einmal das Wilding-Rudel angegriffen hatte. Dieses Mal hatte es Daniels Cousine, Zoe Wilding, getroffen, die vor knapp einer Stunde wie durch ein Wunder den Brandbombenanschlag auf ihr Universitätslabor überlebt hatte. Daniel hatte versucht, ihren Vater, Billy Wilding, davon zu überzeugen, dass der Wolfsjäger die beiden früher oder später ins Visier nehmen würde – so wie er es bei den anderen vier Familienzweigen des Wilding-Rudels bereits getan hatte – und dass ihr Genetiklabor einfach nicht gut genug abgesichert war. Aber der Wolfsjäger war Daniel zuvorgekommen und hatte dessen Argumente mehr als deutlich unterstrichen – mit einer Brandbombe, die Zoe fast getötet und ihr gesamtes Labor zerstört hatte.
Daniel warf einen Blick in den Rückspiegel – das Auto, in dem Zoe saß, war immer noch hinter ihm und folgte ihm durch die Berge außerhalb Seattles zum Anwesen des River-Rudels hinauf. Im Augenblick war es dort am sichersten für sie, da gegenwärtig ein ganzer Trupp der mächtigsten Wölfe Mama River und die anderen auf dem Anwesen beschützte. Daniel war froh, dass Zoe sich mit ihrer Umsiedlung ohne großen Protest einverstanden erklärt hatte. Der Typ, der ihr gerade das Leben gerettet hatte – Troy Hartman, ein Feuerwehrmann und ebenfalls Shifter – saß auch im Wagen hinter ihm, um Zoe zum Berganwesen zu fahren und ihr dabei zu helfen, sich dort einzurichten. Troy schien sich dem Kampf gegen den Wolfsjäger unbedingt anschließen zu wollen, und was das anging, war Daniel jede Hilfe willkommen.
Offiziell war Daniel immer noch beim Militär eingeschrieben, aber er hatte einen längeren Urlaub genommen, um Riverwise – der Sicherheitsfirma, die von den Brüdern des River-Rudels geleitet wurde – zu helfen, seine Familie zu beschützen und den Wolfsjäger aufzuspüren. All die Bombenanschläge und Hassvideos hatten nicht nur das Leben seiner Familie bedroht und deren Namen und Adressen öffentlich gemacht – die Angriffe hatten auch zur Folge gehabt, dass das dunkle Familiengeheimnis der Wildings aufgedeckt wurde.
Der Wolf, der damals in der Generation seines Großvaters das Wilding-Rudel zerstört hatte, war überhaupt kein Wolf gewesen… sondern ein Hexer. Gerüchte darüber hatte es schon immer gegeben, aber als Daniels Bruder Noah sich als weißer Wolf outete – einem Wolfshexer-Mischling mit ungeheuren Kräften – war aus diesen Gerüchten Gewissheit geworden. Daniel hatte Hexen schon nicht gemocht, bevor er erfahren hatte, dass ein Hexer für die Zerstörung seiner Familie verantwortlich war – Wölfe und Hexen waren einfach natürliche Feinde. Aber zu wissen, dass er von einem Hexer abstammte… und bei Noah zeigten sich bereits ein paar irre Hexenkräfte… nun, Daniel musste sich erst noch an den Gedanken gewöhnen. Aber das würde ihn nicht davon abhalten, die Fähigkeiten seines Bruders und der anderen bereits entdeckten weißen Wölfe zu nutzen, um den Wolfsjäger zu erledigen.
Denn dafür würde er alles geben.
Daniel fuhr sein Auto auf den Kiesparkplatz vor dem riesigen zweistöckigen Anwesen des River-Rudels und wartete darauf, dass Zoe und Troy neben ihm parkten. Aus dem Haus strahlte Licht in den umliegenden, dunklen Wald und beleuchtete einige der Umbauten, die Mama River vorgenommen hatte, um das Anwesen zu erweitern – welches zwar jetzt schon gigantisch war, mit Pferdeställen und einigen privaten Hütten hinterm Haupthaus, aber sie wollte unbedingt ein Zeichen gegen die Drohungen des Wolfsjägers setzen und Platz für weitere Wölfe schaffen, damit diese hier wie Troy und Zoe einen sicheren Unterschlupf finden konnten.
Lichter tanzten über die Seitenwand des Hauses und warfen einen unheimlichen, bläulich-weißen Schimmer auf die Baumkronen. Es war verdammt spät, aber Noah und die anderen schienen immer noch beim Training zu sein und zu versuchen, ihre magischen Kräfte zu beherrschen. Die weißen Wölfe waren eine Art Spezialeinheit, die Daniel auf die Beine stellte, und von der weder im Wilding- noch im River-Rudel viele wussten, ganz zu schweigen von der Öffentlichkeit.
Als Zoe und Troy aus ihrem Auto stiegen, winkte Daniel sie zu sich und führte sie zu dem Feld, auf dem die Trainingseinheiten stattfanden. „Troy, ich dachte, du würdest vielleicht mal sehen wollen, was wir hier so treiben.“ Er lächelte seiner Cousine kurz zu. „Und du hast das glaube ich auch noch nicht gesehen, Zoe.“
Die beiden mussten vollkommen erschöpft sein, aber er vermutete, dass Zoe etwas besser schlafen würde, wenn sie von der Feuerkraft wusste, die sie hier oben am Berganwesen hatten. Zusammen mit Troy folgte sie ihm zum Trainingsfeld seitlich des Hauptgebäudes. Alle drei weißen Wölfe befanden sich draußen in der Mitte der kurz gemähten Wiese. Sein Bruder Noah warf sich mit Kaden – frischgebackener Partner ihrer Cousine Terra und ehemaliger Polizist in Seattle – magische blaue Energiekugeln zu. Der dritte weiße Wolf, Owen Harding, war ein ehemaliger Soldat, der gemeinsam mit Noah in der Armee gedient hatte, bevor die beiden gefangen genommen und von ihrer eigenen Regierung für Experimente missbraucht worden waren. Diese Experimente hatten in ihnen den weißen Wolf hervorgebracht und obwohl Daniel einige derselben Seren bekommen hatte, war ihm davon jeweils nur eine einzige Dosis verabreicht worden – Noah hingegen war über Wochen eingesperrt gewesen und Owen sogar fast ein ganzes Jahr. Diese Tatsache und das Wissen, dass ein weißer Wolfshexer-Hybrid zu seinen Vorfahren zählte, gaben Daniel das Gefühl, eine tickende Zeitbombe zu sein. Einerseits wäre es bestimmt hilfreich, einen weiteren Wolf in der Spezialeinheit zu haben, der blau leuchtende Energiebälle abfeuern konnte, andererseits hatte Daniel nicht das geringste Verlangen danach, ein Hexer zu sein. Oder sonst in irgendeiner Weise dem Großvater zu ähneln, der seine Familie zerstört hatte.
Zoes Mund war beim Betrachten des magischen Schauspiels aufgeklappt und Troy sah ebenfalls völlig perplex aus, aber auch für Daniel fand sich eine Überraschung auf dem Feld – ein Mädchen. Irgendeine junge, ihm unbekannte Frau stand inmitten seines geheimen Elite-Teams aus weißen Wölfen und gab ihnen offenbar Anweisungen. Was zur Hölle sollte das denn?
Daniel beschleunigte seine Schritte, ging an Zoe und Troy vorbei und winkte seinem Bruder zu. Die Zaubershow wurde für einen Moment unterbrochen, damit er die Neuankömmlinge auf den Platz führen konnte. Außerdem wollte Daniel auf der Stelle eine Erklärung dafür haben, warum jemand außerhalb der Familie eingeweiht worden war. Noah löste sich aus der Gruppe und trottete zu ihnen herüber, aber noch bevor Daniel eine Erklärung verlangen konnte, eilte sein Bruder an ihm vorbei, um Zoe zu umarmen.
Daniel presste die Lippen aufeinander. Seine Verärgerung sollte gerade wirklich zweitranging sein und hinter der Sorge um ihre Cousine anstehen. Natürlich ging Noah mit der Situation besser um als er – sein kleiner Bruder war bei sowas schon immer sensibler gewesen. Er redete mitfühlend auf Zoe ein und entlockte ihr das erste Lächeln, das Daniel seit dem Brandanschlag bei ihr gesehen hatte.
Er wartete geduldig, während sie sich austauschten, und beobachtete dabei heimlich die junge Frau mit der Igelfrisur auf dem Feld. Sie war komplett in schwarz gekleidet und geradezu winzig, aber ihre Kurven lagen an genau den richtigen Körperstellen und ließen Daniel das Wasser im Mund zusammenlaufen. Allerdings waren alle hier anwesenden weißen Wölfe gepaart – Noah mit Emily, Kaden mit seiner Cousine Terra und Owen mit seiner anderen Cousine Nova. Es ergab überhaupt keinen Sinn, dass sie so ein verdammt heißes Mädchen mit aufs Feld nahmen, nur um vor ihr mit ihren Fähigkeiten anzugeben.
Was hatte sie hier zu suchen?
Nachdem Noah Zoe etwas aufgebaut hatte, trat er schließlich zurück und deutete aufs Feld, wo Owen und Kaden sich immer noch magische blaue Energiebälle zuwarfen, während das heiße Mädchen ihnen dabei zusah.
„Tja, mit der Feuerkraft hier bekommt der Wolfsjäger bald ein dickes Problem“, verkündete Noah der Gruppe. „Wir lernen endlich, wie wir unsere Magie richtig einsetzen, ohne, äh, den ganzen Wald abzufackeln.“ Sein dämlicher Bruder grinste, als hätte er einen Witz gemacht. Daniel hatte beträchtliche Zeit und Überredungskunst gebraucht, bis Mama River ihnen erlaubt hatte, hier draußen zu trainieren, wobei ihre ersten Versuche, kontrolliert mit der Magie umzugehen, nicht gerade geholfen hatten. Im Gegenteil.
„Freut mich zu hören, dass ihr nicht mehr ganz so unberechenbar seid“, rief er Noah zu, bevor er mit dem Kopf in Richtung Feld nickte. „Sieht aus, als hättet ihr etwas Unterstützung bekommen.“ Doch als er einen raschen Blick auf das kurzhaarige Mädchen warf, bemerkte er, dass ihre leuchtend grünen Augen wie ein Laserstrahl auf ihn gerichtet waren. Die Intensität ihres Starrens ließ ihn tatsächlich kurz zusammenzucken, doch er schaffte es, dies zu überspielen, indem er mit ausgestreckter Hand auf sie zueilte. „Ich glaube, wir kennen uns noch nicht. Ich bin Daniel Wilding.“
Doch anstatt seine Hand zu schütteln, verzog sie ihre hübschen Lippen zu einem schelmischen Grinsen und malte mit ihrer Hand einen Kreis in die Luft. Als sie sie ihm schließlich mit der Handfläche nach oben entgegenstreckte, schwebte eine beeindruckende Kugel aus blauem, magischem Feuer darüber.
Heilige Scheiße!
„Du solltest etwas vorsichtiger sein, bevor du eine Hexe berührst, Daniel Wilding.“ Ihr Lächeln war so gefährlich und sexy, dass es ihm fast schon Angst einjagte.
Eine Hexe. Er trat einen Schritt zurück und ließ die Hand sinken. „Ah, alles klar.“ Hexen konnten einen mit einer einzigen Berührung töten – dafür war kein Energieball nötig – und Hexen und Wölfe kamen nicht gerade gut miteinander klar. Tatsächlich stellten sich seine Nackenhärchen so schnell auf, als wären sie am liebsten geflohen.
Sie lachte auf, als er mit erschrockenem Gesichtsausdruck vor ihrer magiegeladenen Hand zurückwich. Dabei klang ihr neckendes Lachen keineswegs unangenehm für ihn – eigentlich war es sogar ausgesprochen sexy – doch das bescherte ihm erst recht eine Gänsehaut. Er kannte die Geschichten von Shiftern, die von Hexen mit einem Faible für Wölfe verführt und in einem verlockenden Nebel voller Sex gefangen gehalten wurden – Hexen waren unglaublich hübsch, was unter anderem an den Schönheitszaubern lag, die sie anwendeten. Und wenn sie mit ihnen fertig waren, rissen sie dem männlichen Wolf buchstäblich das Herz heraus, um an die darin enthaltene Magie zu kommen.
Er schluckte. Es gab also gute Gründe, warum Hexen und Wölfe nicht miteinander verkehren sollten.
Ihr Lachen wandelte sich zu einem Grinsen. „Schon in Ordnung, Süßer.“ Sie klatschte in die Hände, wodurch der blaue Feuerball verschwand. Dann überwand sie mit zwei großen Schritten die Distanz zwischen ihnen und tätschelte seine Wange. „Ich bin hier, um zu helfen, nicht, um dir weh zu tun.“
Erneut wich er aus ihrer Reichweite, wobei er fast gestolpert wäre und sich langgelegt hätte. Dann schoss er Noah, der sich ihnen unauffällig genähert hatte, einen wilden Blick zu. Was zur Hölle hatte sich sein Bruder dabei gedacht, eine Hexe hierherzubringen? Und dazu noch eine, die anscheinend absolut fahrlässig mit dieser tödlichen Berührungssache umging.
„Das ist Skylar Starling“, sagte Noah mit einer ausladenden Handbewegung in ihre Richtung, als hätten sie tagtäglich eine Hexe beim Training dabei. „Kaden hat sie aus einem der Hexenzirkel in der Innenstadt rekrutiert.“
„Rekrutiert?“, sagte Skylar mit hoher Stimme. „Mir wurde gesagt, dass es hier in den Bergen heiße Shifter gäbe, denen ich ein paar Zaubertricks beibringen könnte. Da war nicht viel Überzeugungsarbeit nötig.“
Oh Gott. Daniel warf Noah einen Blick zu, aber der grinste nur. Auch Zoe lächelte. War er etwa der Einzige, der es tatsächlich gefährlich fand, dass eine Hexe in ihrem Wolfsrudel herumschnüffelte? Klar, in Noah steckte auch ein Stück Hexenmagie, aber er war in erster Linie ein Wolf – dieses Hexenzeug war irgendwo in seiner DNA vergraben und gab ihm ein paar zusätzliche Kräfte und ein beeindruckend weißes Fell, trotzdem war er allem voran ein Shifter. Die Hexenzirkel in der Innenstadt hingegen waren eine Brutstätte der dunklen Künste, voller verführerischer Hexen, die nur darauf warteten, einen ahnungslosen Wolf in den Tod zu locken.
„Komm schon, Daniel“, sagte Skylar mit einem Lächeln, das ihn fast aus der Balance brachte. „Warum machst du nicht mit?“ Sie wedelte mit ihren zarten Fingern in Richtung der anderen drei weißen Wölfe, als wären sie bereits bestens befreundet.
„Ja, Daniel“, sagte Noah lachend. „Warum lässt du Skylar nicht deinen inneren Hexer herauskitzeln?“
„Halt die Klappe.“ Doch am liebsten hätte er Was soll die Scheiße, Noah? gesagt. In Daniel mochte womöglich ein Hexer schlummern, aber den wollte er ganz bestimmt nicht heraufbeschwören – und auch noch dieser elfenhaften Hexe davon zu erzählen, schrie förmlich nach Ärger. Obwohl, wenn sie mit Empfehlung von Kaden kam… Daniel betrachtete sie nochmal genauer. Kaden hatte während seiner Zeit bei der Polizei öfters mit Hexen zusammengearbeitet. Und Daniel wusste, dass nicht alle von ihnen Herzen fressende Monster waren. Wenn Kaden sie ausgewählt hatte, um das Team zu unterstützen, sollte Daniel sich vielleicht nicht so anstellen und darüber hinwegkommen.
Doch dann tänzelte sie zum ihm herüber und ergriff seine Hand. „Keine Sorge, ich beiße nicht, versprochen.“
Sein Herz blieb schlagartig stehen. Als sie ihn berührte, verspürte er eine Art elektrisches Knistern, das aber nicht unangenehm war – eigentlich fühlte es sich sogar sehr gut an, wie ihre kleine Hand über seine strich. Ihre Berührung sandte kleine Lustimpulse durch seinen Körper, die weit über die angenehme Wärme ihrer Haut, ihre sanften Finger, mit denen sie seine Handfläche hochhielt, oder diesen unverschämt sexy Blick ihrer grünen Augen hinausgingen. Seine Lippen bewegten sich, aber er brachte keine Worte heraus. Was machte sie da nur mit ihm? Verhexte sie ihn etwa?
Doch bevor er das hätte laut aussprechen können, beantwortete sich seine Frage von selbst. Sie hielt seine Hand hoch und ließ ihre darüber gleiten… und plötzlich erschien ein kleiner blauer Lichtball, der über seiner Handfläche schwebte.
Fasziniert starrte er die Kugel an.
Skylar grinste. „So schlimm ist es gar nicht, stimmt’s?“
Sollte es aber sein… Doch irgendwie machte ihre Berührung es weniger schlimm. Und diese Augen erst…
Seine Cousine Zoe sagte irgendwas, aber das bekam er nicht mit, da Skylars leuchtend grüne Augen ihn immer noch in ihren Bann zogen. Was war das für eine Magie? Als er sich umdrehte, sah er, dass Noah Zoe und Troy zum Haupthaus brachte. Und das war wohl auch besser so – sie mussten erstmal ankommen und sich einrichten. Und Daniel musste herausfinden, was es mit dieser… Hexe auf sich hatte.
Sie löste die Magie über seiner Handfläche auf und ließ ihn los. Das schwache, angenehm prickelnde Gefühl verflüchtigte sich. Hatte sie ihn gerade mit irgendeinem Zauber belegt? Zumindest hatte es sich sehr stark danach angefühlt… aber er vermisste dieses Gefühl bereits. Sehnte sich sogar danach. Verrückt. Er blinzelte immer noch verwirrt, als Kaden und Owen zu ihnen herübergeschlendert kamen und schmunzelnd Daniels offensichtliches Unbehagen registrierten.
„Hey, danke für die Warnung“, knurrte er sie an. „Wie wär’s, wenn ihr mir nächstes Mal Bescheid sagt, bevor ihr jemand Neues mitbringt?“
„Bitte was?“, sagte Owen und sein Texasakzent kam hervor. „Du warst damit beschäftigt, dich um deine Familie zu kümmern, Partner. Wir wollten es dir morgen früh sagen. Sind einfach noch nicht dazu gekommen, das ist alles.“
Daniel runzelte die Stirn. Vielleicht hatte er wirklich überreagiert. Offensichtlich hatten sie schon eine ganze Weile vor seiner Ankunft auf dem Feld geübt, ohne dass jemand zu Asche verfallen oder seines Herzens beraubt worden war. Owen sah leicht beleidigt aus und Kaden schaute ihn an, als hätte Daniel nicht mehr alle Tassen im Schrank.
Daniel räusperte sich und wandte sich dann Skylar zu. „In Ordnung. Ich schätze, was die magischen Dinge angeht, können wir wirklich etwas Hilfe gebrauchen. Aber wie genau wollt ihr das anstellen?“
„Ach, deine Jungs sind wahre Naturtalente.“ Sie grinste und warf ihnen einen koketten Blick zu. „Und ihre Magie ist definitiv wild.“
Er sah Kaden und Owen verkniffen an. „Sie brauchen keine Ermutigung dazu, den Wald niederzubrennen. Sie müssen lernen, ihre Magie zu kontrollieren.“
„Na gut, ihr habt den Chef gehört“, verkündete Skylar, wobei sich ihr Grinsen zu einem aufrichtigen Lächeln wandelte. „Dann bleiben wir erstmal dabei, den Umgang mit eurer Magie zu üben, bevor ihr wilden Kerle etwas Fortgeschritteneres ausprobiert.“ Sie wandte sich wieder Daniel zu. „Was ist mit dir, du heißer Typ? Bereit für ein paar Privatstunden?“
Das sorgte für leises Kichern, aber Daniel hatte bereits abwehrend die Hände erhoben. „Nein, danke. Kein Bedarf.“
„Selbst schuld.“ Sie ließ ihre hübschen grünen Augen über seinen Körper wandern, was ihm Hitze in mehrere Körperregionen trieb, einschließlich seiner Wangen.
