9,99 €
Dieses E-Book entspricht 144 Taschenbuchseiten ... Diese erotischen Geschichten lassen die Luft brennen! Valerie legt sich fast nackt zu einem völlig Fremden ins Bett und erlebt eine richtig geile Überraschung, Eva beschwert sich bei ihrem attraktiven Nachbarn über seine nächtlichen Motorgeräusche und wird für die Ruhestörung mehr als entschädigt, Jonathan überrascht seine Kollegen Clemens und Tanja bei einer scharfen Nummer im Büro und wird spontan eingeladen, mitzumachen. Hier wird geküsst, gestreichelt, gefummelt, gesaugt, gestöhnt, gestoßen und gekommen. Hast du Lust, dabei zu sein? Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 181
Veröffentlichungsjahr: 2025
Impressum:
Wilde sündige Luder | 9 Geile erotische Geschichten
von Lucy Eva Gonzalez
Lektorat: Marie Gerlich
Originalausgabe
© 2025 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © wisky @ 123RF.com © peshkova @ 123RF.com
Umschlaggestaltung: MT Design
ISBN 9783759001139
www.blue-panther-books.de
Scharf verführt - Die Nacht mit einem Fremden
Seit geschlagenen zehn Minuten versuchte ich nun schon, den Nachtportier davon zu überzeugen, mir endlich eine Zutrittskarte für Raffaels Zimmer zu geben.
Doch er schüttelte nur den Kopf. »Tut mir leid, das geht nicht.«
Seine Professionalität war ein deutliches Zeichen, dass ich nicht die Erste war, die ihn um einen derartigen Gefallen bat. Aber vielleicht war ich ja die Erste, der es gelang, ihn umzustimmen. Denn ich hatte mich ganz sicher nicht drei Stunden in den Zug gesetzt, um an diesem besonders pflichtbewussten Hotelangestellten zu scheitern.
»Sie sind verheiratet«, sagte ich und sah auf den schmalen Goldring, der vor Jahren bestimmt noch nicht so eng gesessen hatte. »Sie würden sich doch ganz bestimmt über eine solche Geburtstagsüberraschung Ihrer Frau freuen, oder?«, fragte ich ihn verführerisch lächelnd und öffnete meinen Mantel gerade so weit, dass er einen flüchtigen Blick auf meinen roten Spitzen-BH werfen konnte. Auch wenn ich mich so selbst in recht zweifelhaftes Licht rückte.
Aber selbst das beeindruckte den Herrn mit der roten Brille auf seiner fleischigen Nase recht wenig. »Glauben Sie mir, das steht bei meiner Johanna sicher nicht an der Tagesordnung«, erklärt er mir sachlich, auch wenn er jetzt dieses gewisse Glänzen in seinen kleinen Augen hatte.
»Wer weiß? Wir Frauen sind geheimnisvolle Wesen.«
»Da muss ich Ihnen allerdings wieder recht geben.«
Jetzt hatte ich es doch tatsächlich geschafft, ihm ein Lächeln zu entlocken. Doch die Zeit drängte. »Bitte, geben Sie mir die Karte«, flehte ich ihn mit gefalteten Händen an. Wenn ich es nicht schaffte, ihn zu erweichen, wäre mein ganzer Aufwand umsonst gewesen.
Er zögerte. Doch dann gab er sich einen Ruck. Ob das an meiner Unterwäsche oder an meiner weinerlichen Stimme lag, wusste ich nicht und es war mir auch egal. Hauptsache, ich hatte, was ich wollte.
»Ihr Freund ist wirklich zu beneiden. Sie sind nicht nur eine sehr schöne Frau, sondern Sie wissen auch ganz genau, was Sie wollen.« Schmunzelnd reichte er mir endlich die Karte. Beim Blick in seine grauen Augen war klar, dass ihm die von mir ausgelösten Bilder ganz bestimmt seine Nachtschicht versüßten.
»Vielen, vielen Dank.« Erleichtert nahm ich die Karte an mich.
»Zweiter Stock, vorletzte Tür links. Viel Spaß«, rief er mir amüsiert nach.
Dankend hob ich die Hand und stieg in den Lift.
Als sich wenige Sekunden später die Aufzugtür öffnete, lugte ich auf den Flur. Er war menschenleer. Ich zog meine Schuhe aus und sah auf meine Armbanduhr. Es war kurz vor Mitternacht. In wenigen Minuten hatte Johannes Geburtstag. Und den sollte er nicht allein feiern, wie ich heute Nachmittag kurzerhand beschlossen hatte.
»Weshalb musst du zu dieser blöden Tagung, ausgerechnet an deinem Geburtstag? Dein Chef kann doch bestimmt auch jemand anderen schicken«, hatte ich zu Johannes gesagt.
»Wir feiern meinen Geburtstag nach. Versprochen.« Das war nicht die Antwort gewesen, die ich hatte hören wollen. Und deswegen war ich nun mitten in der Nacht halb nackt auf dem Weg zu ihm.
Aber ich wollte ihn nicht nur überraschen, das hier war zugleich mein letzter verzweifelter Versuch, unsere Beziehung zu retten. Seit Monaten war da nämlich ein ganz gewaltiger Wurm drin. Johannes schien damit klarzukommen, ich aber wollte mich damit nicht abfinden.
»Ich glaube, Johannes hat eine Affäre«, hatte ich meiner besten Freundin schon vor Wochen offenbart. Vielleicht war das ja der Grund, weshalb sich Johannes in letzter Zeit mir gegenüber so phlegmatisch verhielt.
Carla hatte vehement den Kopf geschüttelt. »Nein, das kann ich mir einfach nicht vorstellen.«
Ich mir ja irgendwie auch nicht. Erstens war Johannes nicht unbedingt ein wahr gewordener Frauentraum und von seinem Wesen her eher genügsam, was den Sex mit ihm – wie soll ich sagen – sehr überschaubar machte. Doch das war nicht immer so gewesen und noch war ich nicht dazu bereit, mich damit abzufinden. Ich wollte herausfinden, wo unsere Leidenschaft und ein großer Teil unserer Liebe verloren gegangen waren.
Irgendwo wurde eine Tür zugeschlagen. Ich sah mich um, doch es war niemand zu sehen.
Obwohl der cremefarbene weiche Teppich meine Schritte verschluckte, schlich ich auf Zehenspitzen zu seinem Zimmer. Unter meinem Mantel trug ich nur rote Spitzenunterwäsche. Johannes stand zwar nicht sonderlich auf solchen Schnickschnack, aber vielleicht brachte es ihn ja heute, an seinem zweiunddreißigsten Geburtstag, in Fahrt.
Während unseres heutigen Telefongespräches hatte ich ihn so beiläufig wie möglich nach seiner Zimmernummer gefragt und er hatte sie mir ohne Weiteres gesagt. Weshalb auch nicht? Unsere Beziehung war leider an einem Punkt angekommen, an dem es keine Überraschungen mehr gab. Um das zu ändern, war ich hergekommen.
Dann stand ich vor seinem Zimmer. Plötzlich war ich unsicher. Hatte Johannes tatsächlich 211 gesagt? Oder war es 212 gewesen? Nein, nein, er hatte ganz bestimmt 211 gesagt.
Ich legte mein Ohr an die Tür und lauschte. Im Zimmer war es mucksmäuschenstill, was mich nicht weiter wunderte. Johannes war nie eine Nachteule gewesen und ging meistens vor mir zu Bett. Die Zeiten, in denen wir wenigstens ab und zu ausgegangen waren, gehörten schon lange der Vergangenheit an. Ein weiterer Punkt, der dringend geändert werden musste.
Je länger ich aber im Flur stand und darüber nachdachte, desto mehr Argumente fielen mir ein, diese Beziehung eher beenden als retten zu wollen. Und Torschlusspanik war unangebracht. Mit siebenundzwanzig Jahren gab es für mich dafür absolut keinen Anlass. Aber ich bin nun mal ein Mensch, der Veränderungen hasst …
Dennoch zögerte ich ungewöhnlich lange. Hoffentlich gelänge es mir überhaupt, Johannes um diese Zeit aufzuwecken. Und war das, was ich im Begriff war zu tun, wirklich eine gute Idee? Oder rannte ich gerade der größten Enttäuschung meines Lebens in die Arme? Niemand wusste, dass ich hier war, also konnte ich genauso gut mit dem nächsten Zug wieder zurückfahren und alles so weiterlaufen lassen wie bisher. Aber das wollte ich nicht. Ich konnte nicht einfach unverrichteter Dinge wieder abhauen. Es war zwar unfair, aber ich beschloss, meine Entscheidung alleinig von Johannes’ Verhalten abhängig zu machen. Ich übertrug ihm sozusagen die Verantwortung dafür, ob ich einen Schlussstrich zog oder nicht.
Ich holte mein Parfümfläschchen aus der Manteltasche und sprühte mich ein. Dann legte ich meine Hand auf die Klinke und hielt die Karte vor den Sensor. Nach einem kurzen, zum Glück kaum hörbaren Klicken ließ sich die Tür problemlos öffnen.
Auf leisen Sohlen ging ich hinein. Meine Augen brauchten einen Moment, um sich auf die geänderten Lichtverhältnisse anzupassen. Die dunklen Vorhänge waren zugezogen und alles war nur schemenhaft zu erkennen.
Ich trat an das breite Bett. Johannes lag auf der Seite und hatte mir den Rücken zugewandt. Er atmete ruhig und gleichmäßig und hatte mich nicht bemerkt. Das würde sich hoffentlich gleich ändern. Ich ließ den Mantel zu Boden gleiten. Das Bett knarrte kaum hörbar, als ich unter die warme Decke schlüpfte und mich zärtlich an ihn schmiegte. Noch gab es kein Anzeichen dafür, dass er aufgewacht war. Ich legte meine Hand auf seinen nackten Bauch und ließ sie in seine Boxershorts gleiten.
Jetzt endlich konnte ich eine eindeutige Reaktion auf mein Kommen feststellen, und was für eine! Ich war also doch auf dem richtigen Weg. Äußerst zufrieden, küsste ich seinen Nacken. Seine Haut duftete herrlich frisch nach Orange und Limette – was mich erstaunte, denn Johannes benutzte seit ich ihn kannte ein und dasselbe günstige Rasierwasser vom Discounter. Wahrscheinlich war es das hoteleigene Duschgel, das er heute Abend verwendet hatte.
Ich umfasste sein Glied und bewegte es sanft in meiner Hand. Ich hatte schon vergessen, wie gut es sich anfühlte. Johannes bewegte sich, sagte aber nichts. Also beschloss auch ich, den Zauber unseres außergewöhnlichen Zusammentreffens nicht mit unnötigen Worten zu zerstören.
Mein spielerischer Umgang mit seinen Hoden entlockte ihm nun doch ein wohlwollendes Stöhnen. Ich konnte mich nicht daran erinnern, wann er zuletzt so intensiv auf mich reagiert hatte. Doch das war nur der Anfang. Ich hatte noch viel, viel mehr mit ihm vor.
Kurzerhand schlug ich die Decke zur Seite und zog ihm die Shorts aus. Johannes drehte sich bereitwillig auf den Rücken und ich kniete mich zwischen seine Beine. Dann umfasste ich seinen Penis mit beiden Händen und bewegte sie in kleinen Schraubbewegungen auf und ab. Johannes seufzte.
Sein Seufzen wurde lauter, als ich ihn in den Mund nahm. Ich bin eine hervorragende Bläserin, das haben mir alle meine Verflossenen bestätigt, aber heute wollte ich mir besonders große Mühe geben. Also saugte ich, was das Zeug hielt, was Johannes wiederum mit einem tiefen, zufriedenen Raunen quittierte.
Während ich mich schmatzend an seinem besten Stück zu schaffen machte, bewegte ich seine Brustwarzen zwischen meinen Fingern, wusste ich doch selbst nur zu gut, wie fantastisch es war, an den wichtigsten erogenen Zogen gleichzeitig stimuliert zu werden.
Ich sah auf. Es war zu dunkel, um seinen Gesichtsausdruck zu erkennen, aber ich wusste auch so, wie es um ihn stand. Und auch wenn er mich noch nicht berührt hatte – was ich besonders aufregend fand – erging es mir nicht anders. Ich spürte nur zu deutlich, wie meine eigene Erregung immer stärker wurde. Genüsslich knabberte ich an der prallen Spitze.
Ich konnte es kaum noch erwarten, Johannes rittlings zu spüren. Ihm dabei den Rücken zuzukehren, empfanden wir beide als besonders anregend.
Also drehte ich mich um und kniete mich über ihn. Ich schob meinen Slip beiseite – ich war feucht, sehr feucht – und nahm ihn ganz langsam in mich auf. Das fühlte sich verboten gut an.
Johannes legte stöhnend die Hände an mein Becken, das ich jetzt behutsam kreisen ließ. Das bereitete ihm offensichtlich genauso großen Genuss wie mir.
Um ihn wilder und intensiver reiten zu können, beugte ich mich nach vorn und stützte mich auf seinen Unterschenkeln ab. In dieser Position war ich in der Lage, mein Becken ungehindert zu heben und zu senken und zeitgleich meine Klitoris ausgiebig an Johannes’ Eiern zu reiben.
Aber das machte mich derartig scharf, dass ich schon nach wenigen Bewegungen innehalten musste. Ich wollte nicht, dass es zu früh vorbei war.
Johannes teilte meine Meinung. Er setzte sich auf und hob mich hoch, ohne sich von mir zu lösen. Nun kniete ich vor ihm und er konnte das Tempo vorgeben. Das machte er wirklich erstklassig. Je länger es dauerte, desto stolzer war ich auf mich. Diese Idee war die beste meines bisherigen Lebens gewesen.
Johannes packte mich an meinen langen Haaren – das hatte er noch nie getan – und stieß laut keuchend zu. Er war wie entfesselt. Normalerweise hätte er schon längst abgespritzt, aber heute war kein Ende in Sicht. Das war mein Glück, wollte ich doch, dass Johannes den Verstand aus mir herausvögelte. Seine Stöße wurden kraftvoller, sein Raunen animalischer.
Etwas Derartige hatte ich nicht erwartet. Er umschloss meine Brüste und blieb jetzt ganz tief in mir. Seine Bewegungen wurden minimalistischer, aber nicht weniger intensiv, zumal er weiter vorgedrungen war als jemals zuvor. Ich hatte schon davon gehört, dass es neben dem G-Punkt auch einen tief verborgenen A-Punkt gab. Den hatte Johannes zweifelsfrei gefunden. Es fühlte sich an, als würde er ihn mit feinstem Schleifpapier bearbeiten. Ich wurde fast verrückt davon.
Spätestens jetzt hatte ich meine Entscheidung getroffen: Ich wollte bei Johannes bleiben.
Er ließ von mir ab und positionierte sich so unter mir, dass mein feuchter Schoß über seinem Gesicht war. Übermütig senkte ich mein Becken, damit er mich mit seiner Zunge auch wirklich gut erreichen konnte. Zuerst leckte er zwischen meinen Schamlippen, dann beschäftigte er sich mit meiner Lustperle und als würde mich das nicht schon an den Rand des Wahnsinns treiben, schob er einen Finger in mich und stimulierte gekonnt auch noch meinen G-Punkt.
Johannes war wirklich wie ausgewechselt. Ich lehnte mich zurück, umfasste sein Glied und versuchte auch ihm den größten Genuss zu bereiten, aber dafür gab es ja eine viel bessere Position. Kurzerhand drehte ich mich um und kam über ihn. Schmatzend machte ich mich über seinen Unterleib her, leckte seine Hoden und saugte an seinem Schwanz, der mir heute ungewöhnlich groß erschien.
Ich lächelte. So hemmungslos wie jetzt hatten wir uns nicht einmal zu Beginn unserer Beziehung übereinander hergemacht. Aber das würde sich in Zukunft ändern. Langweiligen Sex wollte ich nie mehr hinnehmen.
Johannes legte seine Hände an meine Pobacken und zog sie sanft auseinander. Er war unersättlich, so fordernd, wie er seine Zunge spielen ließ. Und heute Nacht war selbst mein Hintereingang nicht vor ihm sicher. Ich konnte es kaum glauben, als er seinen Finger zuerst in meine Vagina steckte, um ihn dann, feucht wie er war, mühelos in meinem Hintern zu versenken. Ruhig zu atmen war schon seit Minuten schwierig, jetzt aber völlig unmöglich.
Dank Johannes tat sich mir eine Welt auf, die ich noch nie betreten hatte. Ich saugte wie eine Besessene an ihm, mit dem Vorhaben, jeden Tropfen aus ihm herauszuholen. Einmal mehr wunderte ich mich über seine Standhaftigkeit. Aber mir sollte es nur recht sein. Das könnte noch Stunden so weitergehen, aber das war angesichts der sehr fortgeschrittenen Erregung reines Wunschdenken. Wir hatten den Gipfel der Lust fast erreicht.
Bevor ich wusste, was geschah, schob er mich mit erstaunlicher Leichtigkeit von sich herunter und drehte mich auf den Bauch. Ich ahnte, was er vorhatte. Er legte sich auf mich und drang erneut fordernd in mich ein. Sein fast brutal anmutendes Vorgehen trieb meine Geilheit ins Uferlose.
Die Unterarme neben mir abgestützt, fickte er mich, dass mir fast schwindlig wurde. Ich spürte seinen heißen Atem in meinem Nacken, hörte sein Stöhnen dicht an meinem Ohr. Inzwischen schwitzten wir beide, als liefen wir einen Marathon. Das war noch niemals vorgekommen.
Ich krallte mich am eisernen Kopfteil des Bettes fest und wimmerte in die weichen Kissen. Ich hatte nicht gewusst, wie sehr ich auf derart rücksichtslosen Sex stand. Und ich hatte nicht geahnt, dass Johannes überhaupt dazu fähig war.
Wenn das hier vorbei war, musste er mir dringend erklären, warum er sich jahrelang zurückgehalten und zugelassen hatte, dass unser Sex zu einer so langweiligen Pflicht verkommen war.
Aber seine Gründe waren wir momentan einerlei, solange er nur weitermachte. Und das tat er.
Er drückte sich hoch und stieß noch härter und schneller zu.
Das war letztendlich zu viel für mich und ich musste mich geschlagen geben. Eine Flutwelle erfasste meinen Schoß, um sich von dort in meinem ganzen Körper auszubreiten. Es war das Gewaltigste, was ich je erlebt hatte, und es stellte sich als unmöglich heraus, meine wilden Zuckungen irgendwie unter Kontrolle zu bringen. Ich schrie in das Kissen. Auch Johannes hatte die Kontrolle aufgegeben, hielt mich fest und ergoss sich seufzend tief in mir.
Für wenige Sekunden schien die Erde stillzustehen und ich konnte immer noch nicht glauben, was ich da gerade mit Johannes erlebt hatte. So befriedigt war ich noch nie in meinem Leben gewesen.
Johannes löste sich von mir.
»Alles Gute zum Geburtstag, Liebling«, sagte ich breit grinsend.
Johannes stand auf und schaltete die Nachttischlampe an. »Ich habe aber erst in drei Monaten Geburtstag«, erklärte mir eine tiefe, samtweiche Stimme.
Entsetzt sah ich den Fremden an, der grinsend vor mir stand. Außer dem kurzen dunklen Haar hatte er selbst mit sehr viel Fantasie keinerlei Ähnlichkeit mit Johannes.
Geschockt schlüpfte ich unter die Bettdecke und zog sie mir bis zum Kinn hoch. Gefühle und Gedanken schossen wie unzählige kleine Raketen durch meinen Körper und meinen Kopf. Sekundenlang war ich unfähig, auch nur einen Piep von mir zu geben.
Der Mann öffnete die Minibar und holte eine Flasche Bier heraus. »Willst du auch eins?« Mit seinen unglaublich dunklen, geheimnisvollen Augen sah er mich fragend an.
»Wer zum Teufel sind Sie?« Endlich hatte ich meine Stimme, aber noch immer nicht meine Fassung wiedergefunden.
»Sollte nicht ich derjenige sein, der diese Frage stellt?« Er öffnete die Flasche und nahm einen kräftigen Schluck.
»Noch mal: Wer sind Sie und was verdammt noch mal suchen Sie in Johannes’ Zimmer?«, zischte ich. Ich sah zu meinem Mantel, der weit von mir entfernt auf der anderen Seite des Bettes auf dem Fußboden lag.
»Ich heiße Julian und das hier ist mein Zimmer.«
Die Bettdecke fest um meinen Körper gewickelt, schaffte ich es irgendwie, aus dem Bett zu steigen. Auch wenn diese Erklärung einleuchtend war, machte sie das Ganze nicht minder peinlich für mich. Inzwischen war mir natürlich selbst klar, dass ich im falschen Zimmer war und Johannes doch 212 gesagt hatte. Da war sie wieder, meine Schwäche, nie richtig zuzuhören.
»Du kannst gern im Badezimmer und im Schrank nachsehen, ich habe deinen Johannes nirgends versteckt.«
Dieser Kerl war nicht nur ein fantastischer Liebhaber, er verfügte auch genau über die Art von Humor, den ich mochte und den ich an Johannes so vermisste. Er war manchmal arg ernst.
»Dreh dich gefälligst um, ich will mich anziehen«, forderte ich ihn auf.
»Das ist nicht dein Ernst, oder? Nach dem, was eben zwischen uns passiert ist, soll ich mich umdrehen?« Selbstbewusst stemmte er die Hände in die Seite. Weshalb zog er nicht endlich seine Shorts wieder an?
»Du hättest es mir sagen müssen«, gab ich ihm die Schuld an meinem Dilemma.
»Was genau?«
»Dass ich mich im Zimmer geirrt habe, natürlich, was denkst du denn?«
Lachend trank er die Flasche leer und stellte sie auf den Nachttisch. Ich nutzte den Augenblick, schlüpfte zitternd in meinen Mantel und zog den Gürtel fest zu. Doch als mich Julian ansah, fühlte ich mich immer noch nackt.
»Das wäre doch wirklich zu schade gewesen. Wir hatten doch beide sehr großen Spaß an deinem kleinen Irrtum, oder nicht?«
»Ich dachte, du wärst Johannes«, erklärte ich patzig, doch der Ärger galt mir selbst, musste ich doch im Nachhinein zugeben, dass ich bereits nach wenigen Sekunden geahnt hatte, dass dieser Typ nicht Johannes sein konnte. Kein Mann legt nur wegen ein paar Dessous ein derart verändertes Verhalten an den Tag. Aber es war einfach zu aufregend, verboten und schmutzig gewesen, als dass ich es hätte stoppen können. Und das war meine einzige Entschuldigung – vor mir selbst, denn Julian erwartete gar keine von mir.
»Also, wenn du dich mitten in der Nacht in heißer Spitzunterwäsche ins Zimmer deines Freundes schleichst, scheint ja nicht mehr besonders viel los zu sein in eurer Beziehung«, stellte Julian lässig fest.
»Das tut nichts zur Sache und geht dich außerdem absolut nichts an«, zischte ich.
»Ich habe also den Nagel auf den Kopf getroffen.« Julian kam langsam auf mich zu. Er war immer noch nackt. Ich hielt den Atem an, als er über meine Wange strich. »Wie heißt du eigentlich, schöne Fremde?«, wollte er lächelnd wissen.
»Auch das tut nichts zur Sache.« Ich versuchte mit aller Kraft, an Johannes zu denken, was Julians dunkle Augen aber unmöglich machten.
»Also, ich möchte schon gern wissen, wie die Frau heißt, mir der ich gerade aufregenden Sex hatte«, erklärte Julian mit diesem ganz besonderen Vibrieren in der Stimme. Es faszinierte mich, wie offen und selbstverständlich er mit dieser Situation umging, während ich immer noch um Fassung rang. Außerdem verwirrte mich der Umstand, wie sehr ich mich zu ihm hingezogen fühlte.
Ich konnte meine Hand nicht länger für mich selbst ins Feuer legen, wenn ich nicht sofort dieses Zimmer verließ. Ich wandte mich ab und hastete zur Tür. Doch dann wurde mir klar, dass ich keinen blassen Schimmer hatte, was ich tun sollte. Ich konnte doch jetzt nicht so einfach zu Johannes gehen. Nicht, nachdem ich Sex mit Julian gehabt hatte.
»Also, von mir aus kannst du gern bleiben«, hörte ich Julian dicht hinter mir.
»Ganz sicher nicht«, sagte ich, was ganz und gar dem widersprach, was ich wollte. Valerie, du bist nicht zurechnungsfähig, schoss es mir durch den Kopf.
Ich riss die Tür auf. Flucht war meine einzige Rettung. Doch ich wurde jäh gestoppt – von einem Paar, das eng umschlungen aus dem Lift stieg. Die Frau kicherte, als ihr der Mann etwas offensichtlich Anstößiges ins Ohr flüsterte. Ich blieb wie angewurzelt stehen. Es war Johannes, der nun hingebungsvoll den Hals der Brünetten küsste und seine Hand unter ihre Bluse schob. Die beiden waren zum Glück so mit sich beschäftigt, dass sie nicht bemerkten, wie ich sie anstarrte.
Fassungslos ging ich zurück in Julians Zimmer und lehnte mich mit dem Rücken an die Tür. Ich hatte also recht: Johannes betrog mich.
»Hast du es dir doch anders überlegt?« Julian war sichtlich zufrieden und offensichtlich schon wieder erregt.
»Nein, aber da draußen … da draußen ist Johannes mit einer Frau.« Meine Stimme zitterte.
Zu allem Überfluss brachten sich die beiden genau vor der Tür richtig in Fahrt. Ich wäre am liebsten im Erdboden versunken. Wie konnte mir Johannes das nur antun?
»Er hat sich also sein Geschenk selbst besorgt.«
»Ja, sieht ganz danach aus.«
»Tut mir leid.« Julians ehrliche Anteilnahme ging mir nahe. »Entschuldige, wenn ich das so sage, aber dieser Johannes muss ein echter Idiot sein, wenn er eine Klassefrau wie dich betrügt.«
»Wie kannst du so etwas sagen? Du kennst mich nicht.«
Julian stützte beide Hände neben meinem Kopf ab und sah mich ernst an. »Also, so würde ich das nicht sagen.«
Ich hörte, wie Johannes und seine Begleitung endlich ins Nebenzimmer gingen. Nun könnte ich gehen, aber eigentlich hatte ich das nie gewollt.
Das spürte auch Julian. »Und ich möchte dich gern besser kennenlernen. Noch besser«, flüsterte er mir ins Ohr. Es war eindeutig, was er meinte. Das war neu für mich, denn Johannes’ Munition hatte immer nur für einen Schuss gereicht. Julian öffnete meinen Gürtel. Bei ihm war das offensichtlich anders.