Winter im Frühling - Jo L. Fellner - E-Book

Winter im Frühling E-Book

Jo L. Fellner

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Beschreibung

Daniels Leben geht gerade den Bach runter. Sein erster Job nach dem Studium entlarvt sich als langweilige Aktenvernichter-Stelle, sein Freund betrügt ihn mit einem Studienkollegen und sein Vater verlässt seine Mutter. Der einzige Lichtblick ist eine Woche Urlaub in den Bergen zum Skifahren. Doch schon bei seiner Ankunft gibt es Schwierigkeiten, denn anstelle der gebuchten Einzelhütte mit Full-Service quartiert ihn das Hotel bei drei fremden Kerlen in einer Selbstversorgerhütte ein. Als Daniel sich auch noch bei einem Sturz auf der Piste verletzt, will er seinen Aufenthalt abbrechen. Doch sein anfänglich zynischer Mitbewohner Richard entpuppt sich als überaus charmant und hilfsbereit, und zum ersten Mal nach langer Zeit sieht Daniel so etwas wie Hoffnung für seine Zukunft. Doch dann taucht sein Ex-Freund auf, und als wäre das noch nicht schlimm genug, sind da auch noch seine Freundin Julia und Richards Kumpel Kai und Philip, die längst ihre eigenen Verkupplungsversuche gestartet haben …

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Fellner

Inhaltsverzeichnis

Winter im Frühling

Winter im Frühling

Impressum

Über den Autor

Winter im Frühling

Kapitel 1

Kapitel 2

Programm

Schatten auf dem Regenbogen

(Un)Fair Play

Sekundensache

Sommergayflüster

Jo L. Fellner

Gay Romance

Jo L. Fellner, Winter im Frühling

© HOMO Littera Romy Leyendecker e. U.,

Am Rinnergrund 14, 8101 Gratkorn,

www.HOMOLittera.com

Email: [email protected]

Cover und Gestaltung:

© Rofl Schek

Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung, auch auszugsweise, ist nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages gestattet.

Handlung, Charaktere und Orte sind frei erfunden. Jede Ähnlichkeit mit lebenden oder toten Personen ist rein zufällig.

Die geschilderten Handlungen dieses E-Books sind fiktiv! Im realen Leben gilt verantwortungsbewusster Umgang miteinander und Safer Sex!

Originalausgabe: Frühjahr 2018

ISBN PDF: 978-3-903238-23-7

ISBN EPUB: 978-3-903238-24-4

ISBN PRC: 978-3-903238-25-1

ISBN Print: 978-3-903238-22-0

Über den Autor

Jo L. Fellner ist angehender Jurist mit Schwerpunkt Urheberrecht. Er schreibt seit Jahren erfolgreich unter einem Pseudonym belletristische Literatur und wurde mit mehreren Preisen ausgezeichnet. Seit 2008 unterstützt er vor allem Debütautoren bei ihren Veröffentlichungen. Privat verbringt er seine Zeit mit Reisen, Tanzsport und Biken.

1

„Das muss eine Verwechslung sein!“, erklärte Daniel und beugte sich über den Tresen. „Das Hotel hat mir meine Buchung bestätigt!“

Die Rezeptionistin tippte auf die Tastatur ihres Computers und blickte auf den Monitor. „Nein, keine Verwechslung!“ Sie drehte den Bildschirm in seine Richtung und zeigte mit dem Finger auf die Buchung. „Sehen Sie? Sie haben ein Bett in einer unserer 4er-Hütten bestellt.“

„Ja, ich habe ein Bett gebucht, aber in einer Hütte für mich allein!“

„Nein, hier steht es: Zimmerreservierung für ein Bett in einer 4er-Hütte.“

Daniel verdrehte die Augen. Es hatte keinen Sinn mit ihr zu diskutieren. Sie würde auf ihrem Standpunkt beharren. „Können Sie mich umbuchen? In eine Hütte für mich allein?“

Sie lachte. „Jetzt? Glauben Sie, dass wir so kurzfristig etwas frei haben? Wir sind völlig ausgebucht. Entweder nehmen Sie das Zimmer in der 4er-Hütte, oder Sie stornieren.“ Sie machte eine kurze Pause und lächelte. „Dann müssen Sie aber die Stornierungskosten übernehmen.“

Daniel verstand den Seitenhieb. Am liebsten hätte er sich beschwert, doch es half nichts. Selbst wenn man ihm am Ende bestätigte, dass er richtig lag, wäre die Einzelhütte vermutlich belegt. Obwohl nicht mehr Hochsaison war, sondern nur noch der Ausläufer der Nebensaison, war die Full-Service-Hütte sehr begehrt.

Urlaub ade – Erholung machs gut.

„Was machen wir?“, fragte die Rezeptionistin.

Was machen wir!, äffte Daniel sie stumm nach. Wie er es hasste, wenn man in der Mehrzahl eine Frage stellte, obwohl man eigentlich nur eine Person meinte. Und warum zum Teufel kam er sich vor wie ein lästiger Kunde, der sich über einen Krümel am Flokati beschwerte?

„Ich nehme das Zimmer in der 4er-Hütte“, antwortete er mürrisch.

Sollte er wegen eines Preisnachlasses fragen? Oder nach irgendeiner Form einer Entschädigung? Nein, es war besser, vorübergehend das reservierte Zimmer zu nehmen und dort in Ruhe die Unterlagen seiner Buchung durchzugehen – obwohl er sich sicher war, richtig zu liegen. Man hatte ihm die Reservierung bestätigt.

„Gut, dann bekommen Sie von mir die Schlüssel, den Skipass und einen Plan, damit Sie Ihre Unterkunft finden.“ Sie grinste übertrieben freundlich und kramte umständlich einige Papiere unter dem Tresen hervor. „Sie müssen diese Auffahrt nehmen.“ Sie zeigte mit dem Zeigefinger auf die Wegskizze, die kryptisch wirkte. „Dann fahren Sie bis ganz nach oben. Dort ist eine Weggabelung. Sie nehmen die Straße rechts, fahren durch den Wald und finden am Ende Ihre Hütte. Nr. 171A. Von dort führt ein Pfad direkt zu den Pisten.“

Aha! Er war also mitten im Wald gelandet. Die Einzelhütte wäre auf einem Plateau gewesen, wo er morgens beim Frühstück über Berge und Skipisten hätte blicken können. Hoffentlich hatte die 4er-Hütte wenigstens Strom. Nicht, dass er es nicht „natürlich“ mochte, aber so viel Natur musste nicht sein.

„Alles klar?“, riss ihn die Angestellte aus den Gedanken.

„Ja. Alles klar.“ Daniel griff nach den Schlüsseln und den Unterlagen. „Die Straße zu der Hütte ist doch frei, oder? Sie wurde doch geräumt?“ Auf der Herfahrt war er leider zweimal ins Schlittern geraten. Zu Hause war bereits der Frühling angebrochen, er hatte nicht mehr mit so viel Schnee gerechnet – nicht zu dieser Jahreszeit, auch wenn er sich hier in einem Skigebiet befand.

„Selbstverständlich. Vor Ort finden Sie auch die restlichen Anleitungen für die Hütte.“

Anleitungen für die Hütte? Musste er seine Unterkunft noch bauen? Oder wozu brauchte er eine Anleitung?

„Sie müssen hier noch unterschreiben.“

Daniel nahm den Stift und unterzeichnete. Er hatte keine Lust zu diskutieren, er würde noch früh genug herausfinden, was die Angestellte meinte.

Sie lächelte wieder übertrieben freundlich. „Wir wünschen Ihnen einen schönen Aufenthalt.“

„Danke“, murrte er und verschwand zu seinem Auto.

Gut, dann würde er eben zu dieser 4er-Hütte fahren. Hoffentlich waren seine Mitbewohner keine Apres-Ski-Party-Hengste, die die ganze Nacht feierten. Oder noch schlimmer: drei hysterische Weiber, die ihn umgarnten.

Übel gelaunt warf er den Plan, die Schlüssel und den Skipass auf den Beifahrersitz und startete den Wagen.

***

Von wegen, die Straßen waren geräumt! Er konnte von Glück reden, dass er diese unter all dem Schnee überhaupt noch erkannte. Wütend schlug er auf das Lenkrad, bevor er wieder Vollgas gab. Doch nichts, er steckte fest. Die Räder seines Wagens gruben sich tiefer ein. Womit hatte er das verdient? Zuerst die falsche Hüttenreservierung, und jetzt eine nicht geräumte Straße – von der er abgekommen war. Sein Pkw steckte in einem riesigen Schneeberg abseits des Fahrweges fest. Warum musste seine Unterkunft ausgerechnet so weit oben im Wald sein? Warum war die Serpentinenstraße nicht ordnungsgemäß geräumt, so wie die Rezeptionistin behauptet hatte? Seit Wochen war er vom Pech verfolgt. Der neue Job, den er nach seinem Archäologiestudium angenommen hatte, entpuppte sich als langweilige Akten-Verteiler-Unterlagenvernichter-Stelle. Sein Vater hatte seine Mutter verlassen, worauf diese wie eine Klette an ihm klebte, und sein Partner, mit dem er seit dem Abitur zusammen gewesen war, hatte ihn an seinem 27. Geburtstag mit einem Studienkollegen betrogen. Dieser Urlaub war der einzige Lichtblick – und jetzt das. Er hätte einen Wellness- und Spa-Urlaub buchen sollen. Hotels dieser Art gab es auch in der Stadt, er hätte nicht meilenweit dafür in die Berge fahren müssen. Aber natürlich hatte er sich anders entschieden.

Daniel legte den Rückwärtsgang ein und versuchte ein Stück zurückzuschieben, doch die Reifen drehten sich abermals durch. Genauso hatte er sich das vorgestellt! Er griff nach seinem Smartphone und deaktivierte die Tastensperre. Ihm blieb nichts anderes übrig, als im Hotel anzurufen und Hilfe anzufordern. Auf den Unterlagen musste die Telefonnummer stehen. Wütend tippte er sie ein und drückte die Bestätigungstaste. Sekunden später erklang eine monotone Stimme: Bitte warten – please hold the line.

Besetzt – natürlich, was sonst. Er trennte die Verbindung und warf das Handy auf den Beifahrersitz. Vermutlich war die Rezeptionistin in ein Stundentelefonat mit ihrer Freundin verwickelt.

Was sollte er jetzt tun? Warten, bis ihn jemand fand? In seiner Hütte verbrachten noch drei andere Personen ihren Urlaub. Irgendwann müsste jemand an der Straße vorbeikommen. Aber was, wenn seine Mitbewohner mit ihren Skiern direkt auf die Piste fuhren und ihr Auto erst wieder bei der Heimreise benutzten?

Blödsinn. Seine Unterkunft war eine Selbstversorgerhütte. Sie mussten irgendwann einkaufen fahren. Außerdem sollte aufgrund des frischen Schnees jemand vom Hotel kommen – um zu räumen.

Daniel griff noch einmal zum Handy und betätigte die Wiederholungstaste. Es war noch immer besetzt.

Übel gelaunt sah er aus dem Fenster. Der Anblick der weißen Landschaft hätte ihn in Verzückung versetzen sollen. Wohin er auch sah – Schnee, Schnee und nochmals Schnee, der in der Sonne märchenhaft glitzerte. Alles wäre perfekt … würde er nicht feststecken. Die schmale Serpentinenstraße, die sich wie eine Schlange den Berg heraufschlängelte, erschien ihm wie ein Hohn. Zu Hause blühten bereits die ersten Blumen, nie hätte er zu dieser Zeit noch einmal mit Neuschnee gerechnet. Hoffentlich kamen nicht zu viele Kurzentschlossene, die die letzten Ausläufer des Winters nutzen wollten.

Mürrisch umklammerte er das Lenkrad, dann ließ er die Fenster nach unten und blickte nach draußen. Er saß so tief mit dem Auto fest, dass er aus dem Fenster klettern müsste, um auszusteigen.

Shit! Wieder schaute er den Berg hinunter. Irgendetwas blitzte weiter unten durch die Sonne auf. War das ein Wagen? Hatte er womöglich Glück, und Hilfe nahte? Halleluja! Das wäre das erste Mal seit Wochen.

Daniel wartete ungeduldig und drückte auf die Hupe, als der Geländewagen endlich bei ihm ankam. Hektisch beugte er sich zum Beifahrerfenster hinüber.

„Können Sie mir helfen?“, rief er Richtung Straße, wo ein hünenhafter Kerl aus einem schwarzen Jeep stieg. Der Mann in Skikleidung stapfte durch den Schnee auf ihn zu und sah zum offenen Fenster herein.

„Alles okay?“, fragte er und nahm seine Sonnenbrille ab. Er musterte ihn.

Daniel riss den Kopf herum und sah nach vorne. Ohne es zu wollen, umklammerte er das Lenkrad, als wäre es ein Rettungsanker.

Scheiße. Wenn er sich nicht irrte, war das der Kerl, dem er an seinem Geburtstag eine geknallt hatte. Ein Versehen, weil die Ohrfeige seinem Freund gegolten hatte, doch Marcel war geschickt ausgewichen. Er hatte sich damals bei dem Mann nicht entschuldigt, sondern war hinter Marcel hergerannt. Dass er nun ausgerechnet in seinem Urlaub auf den Typen traf, war eine weitere Verhöhnung des Schicksals.

Schusselig griff er nach seiner Sonnenbrille, die auf dem Beifahrersitz lag, und setzte sie auf. Hoffentlich erkannte der Fremde ihn nicht.

„Alles okay?“, wiederholte der Kerl.

„Ja, danke. Ich bin von der Straße abgekommen und stecke fest.“ Daniel sah unsicher zu ihm und schluckte.

„Aha.“ Der Mann richtete sich auf und trat ein paar Schritte im Schnee zurück.

Daniel hatte nun freien Blick auf seinen Unterleib. Unter der Skihose war eine angenehme Wölbung zu erkennen. Nett, wirklich.

Er sog den Atem tief ein – er saß im Schnee fest und schaute dem Fremden auf den Unterleib? War er eigentlich bei Trost?

„Na ja, mit dem Auto fährt man auch nicht in die Alpen“, erklärte der Typ und spähte wieder zum Fenster herein. Er musterte ihn abermals, grinste breit und lehnte sich mit den Unterarmen auf die Fensteröffnung.

Daniel betete stumm, dass er ihn bei genauerer Betrachtung nicht erkannte. Ansonsten würde er in Erklärungsnot geraten. Er wollte nicht über seine verkorkste Beziehung sprechen. Nicht jetzt, nicht in seinem Urlaub, und schon gar nicht mit einem Fremden.

„Du kannst nur ein Stadtkind sein“, sprach der Kerl weiter. Ein Grübchen bildete sich auf seiner linken Wange.

Daniel biss die Zähne aufeinander. Er war weder dumm noch naiv, um mit einem gewöhnlichen Pkw in die Berge zu fahren. Auf jeder geräumten Straße hätte es keine Probleme gegeben – auch nicht, wenn er seine gebuchte Hütte bekommen hätte. Aber nein, das Hotel musste ja seine Reservierung durcheinanderbringen. Außerdem: Woher hätte er wissen sollen, dass es um diese Jahreszeit noch einmal Neuschnee gab? Es war Ende April – normalerweise waren die Straßen um diese Zeit schneefrei, auch in Winterskigebieten.

„In einer zivilisierten Welt wäre die Straße geräumt!“, zischte er und umklammerte abermals das Lenkrad.

„Ehrlich?“ Der Mann beäugte ihn belustigt. Seine Brauen hoben sich hinter der Sonnenbrille. „Du kommst mir so bekannt vor ... Kennen wir uns?“

Daniel sah nach vorne. Die Welt konnte nicht so ungerecht sein und ihn auflaufen lassen. Reichte es nicht, dass er feststeckte? Dass er mit drei völlig Fremden in einer Hütte leben würde?

„Ich könnte schwören, dich schon einmal gesehen zu haben!“

„Kann ich mir nicht vorstellen. Ich bin nicht von hier.“

„Ich auch nicht!“

„Aber …“

„Ich mache hier meinen Urlaub – wie die meisten.“

Daniel kaute unruhig auf seiner Unterlippe herum, bevor er sein Kinn vorstreckte und zu dem Mann sah. „Glaubst du, du schaffst es mich rauszuziehen?“ Er wollte keinen Small Talk führen, sondern endlich seine Hütte erreichen. Der Fremde konnte ihn mal kreuzweise – Ohrfeige hin oder her.

„Sicher!“ Die Mundwinkel des Kerls zogen sich über seine gesamte Gesichtshälfte, das Grübchen an seiner Seite vertiefte sich. Dann streckte er den Arm aus. „Aber mach den Gurt ab, dann ist es leichter.“

Daniel riss den Mund auf. Der verarschte ihn doch, oder? „Ich … ich versteh nicht …“

„Du sagtest, ich soll dich rausziehen!“ Sein Lächeln breitete sich noch mehr aus.

„Ich meine meinen Wagen!“, rief Daniel aufgebracht und schlug die dargebotene Hand weg. Was sollte das? War er auf einen Hornochsen gestoßen?

„Ach so. Ja, das geht auch.“ Der Kerl wandte sich um und watete zu seinem Jeep zurück.

Einen netten Hintern hatte der Typ, das musste er zugeben. Andere sahen in Skihosen dick und deformiert aus, aber dem Fremden passten sie. Soweit er sich erinnerte, standen ihm auch Jeans und Shirt sehr gut …

Daniel schüttelte sich und sah dem Mann hinterher, der in den Wagen kletterte und hinter ihm einparkte. Dann stieg er aus, stapfte um den Geländewagen und holte ein Abschleppseil, das er an seinem Wagen festmachte. Hoffentlich hatte der Kerl etwas Hirn und riss ihm nicht die Stoßstange ab. Meistens war der IQ von attraktiven Männern nicht sehr hoch – zumindest war das seine Erfahrung.

„Mach das nicht an meiner Stoßstange fest!“, rief Daniel laut, nachdem der Typ hinter seinen Wagen getreten war.

„Warum? Denkst du, deine Stange hält das nicht aus?“

Daniel riss den Mund auf. Die Doppeldeutigkeit des Satzes war sicherlich ein Versehen. Das konnte nicht ernst gemeint sein, vermutlich ging nur ihm die Fantasie durch. „Das ist der Wagen meiner Mutter!“

„Ah! Dann werde ich vorsichtig sein!“ Der Mistkerl lachte und befestigte das Seil.

Daniel konnte nicht sagen, wo. Wenn er Pech hatte, bekam das Auto seiner Mutter noch mehr Schaden ab, als er ohnehin schon verursacht hatte. Er sah wieder in den Rückspiegel und wartete. Mit den Fingern klopfte er ungeduldig auf das Lenkrad, als der Kerl endlich in seinen Jeep stieg und startete.

Daniel drückte aufs Gas, doch mehr als eine Schneewolke verursachte er nicht. Dutzende kleine Kristalle flogen durchs offene Fenster und sauten ihn völlig ein. Für einen Moment konnte er nichts sehen, dann spürte er die Kälte in seinem Gesicht, als die feinen Schneeflocken schmolzen und ihm unangenehm als Tropfen den Hals hinunterrannen. Hinter ihm hörte er eine Autotür zuschlagen.

„Sag mal“, erklang die Stimme des Kerls einen Augenblick später neben ihm. Er war durch den Schnee gestapft und beugte sich nun zum Fahrerfenster herein. „Hast du schon mal etwas von Gefühl gehört?“

Daniel nahm unüberlegt die Sonnenbrille von der Nase und trocknete sie vom Schnee. Viel zu spät realisierte er, dass er sein Gesicht entblößte. Hastig setzte er die Brille wieder auf und biss sich auf die Unterlippe.

„Ich habe mit Gefühl Gas gegeben!“, knurrte er, obwohl er wusste, dass er das Gaspedal ohne Pardon durchgedrückt hatte.

„Ach! Dann hoffe ich, du bist nicht überall so stürmisch.“ Der Mann schnalzte mit der Zunge und hob mehrmals hintereinander die Augenbrauen.

Daniel stieß den Atem aus. Schon wieder eine zweideutige Formulierung. Entweder schlug seine Fantasie Purzelbäume oder der scheiß Kerl verarschte ihn.

„Gut, vielleicht war das etwas zu viel. Könntest du bitte wieder in deinen Jeep steigen und mich abschleppen?“ Er wollte nicht länger diskutieren, er wurde langsam müde. Die Fahrt und die gegebene Situation nagten an ihm.

„Gerne.“ Der Typ leckte sich über die Lippen. Er grinste, dann beäugte er ihn ausgiebig. Kurz verharrte sein Blick auf seinem Unterleib. „Netter Unterbau übrigens.“

„Wie bitte?“ Daniel starrte ihn an. Das war eindeutig gewesen.

„Das Auto!“, schmunzelte der Kerl und stapfte zu seinem Geländewagen zurück. „Und dieses Mal mit Gefühl. Lass locker, entspann dich. Dann geht es leichter!“

Daniel streckte den Kopf zum Fenster hinaus. Entweder er reagierte völlig über oder der Typ formulierte seine Sätze mit Absicht doppeldeutig. Andererseits, woher sollte der Kerl wissen, dass er schwul war?

Gut, für den Fall, dass er ihn erkannt hatte, könnte er davon auf der Geburtstagsfeier Wind bekommen haben – schließlich war es ein Schwulenlokal gewesen, und unter normalen Umständen planten Heteros keine Partys in Schwulenkneipen. Aber warum sollte er ihn angraben? Er war ein Fremder ... Oder verarschte er ihn tatsächlich?

Quatsch! Er interpretierte etwas hinein. Leider wurde er beim Anblick von hünenhaften Kerlen seit jeher schwach. Die einzige Ausnahme war Marcel gewesen. Der war zwar ein Stück größer und muskulöser als er, aber kein Zwei-Meter-Mann mit Schultern so breit wie ein Balken.

Wunschdenken! Du brauchst endlich einen Kerl, der es dir richtig besorgt!, hörte er Julias Stimme in seinen Ohren klingen. Er verdrehte hinter der Sonnenbrille die Augen. Noch so eine Sache, die ihn seit Wochen nervte. Julia war zwar seine beste Freundin und sie meinte es gut, aber sie wollte ihm einreden, sich eine Bettnummer zu suchen. Einen Berg von einem Mann, der ihm das Gehirn rausvögelte. Sie war überzeugt, dass der Sex mit Marcel nichts Richtiges gewesen war. Seit der Sache an seinem Geburtstag war er sich nicht sicher, ob Marcel überhaupt jemals der Richtige gewesen war.

Ein Hüne wie der Fremde würde ihm gefallen, das musste er zugeben.

„Sanft und langsam, ja?“, rief der Typ und riss ihn aus den Gedanken.

Daniel blickte in den Rückspiegel, der Kerl warf die Jeeptür zu.

„Klar doch“, murrte er. „Sanft und langsam. Dann halte ich die Luft an und warte, bis du Idiot den Eingang findest. Und wenn ich mich endlich entspanne, bist du fertig!“ Er verdrehte die Augen abermals und schlug kurz auf das Lenkrad. Ihm ging die Fantasie durch. Zum Glück saß der Fremde bereits hinter dem Steuer.

Daniel trat sacht auf das Gas. Die Reifen seines Wagens drehten durch, bevor sie Boden fassten und nach hinten rollten. Minuten später stand er auf der Straße, der Jeep hinter ihm.

Der Mann stieg wieder aus. „Na, geht doch. Wenn man dich richtig einweist, könnte das ja was werden!“ Er schnalzte erneut mit der Zunge und trat neben ihn.

Daniel war versucht, zurückzumaulen. Doch dann besann er sich. Er würde den Kerl nie wiedersehen. Wozu also die Aufregung?

„Danke!“, sagte er und überlegte, aufs Gas zu steigen und zu fahren. Mit ein bisschen Glück saute er den Typen mit Frischschnee ein. Dummerweise hing er noch immer am Abschleppseil.

„In welche Hütte musst du?“, wollte der Idiot wissen.

Daniel griff nach seinen Unterlagen. Wenn es den Mistkerl glücklich machte, dann tat er ihm den Gefallen und antwortete. Sollte er jemals bei ihm auftauchen, könnte er ihn raussperren und sich danach an der Rezeption über penetrante Belästigung im Urlaub beschweren. Das wäre seine persönliche Rache für die falsche Buchung.

„Nummer 171A“, murrte er.

„171A? So ein Zufall! Dann bist du der vierte Mitbewohner!“

Daniel fiel die Kinnlade nach unten. Vierter Mitbewohner? War der Kerl etwa …?

Oh, bitte nicht!

„Richard“, erklärte der Typ und streckte ihm die Hand durchs offene Fenster. „Aber du kannst mich Rick nennen. Wir scheinen ab nun ja häufiger miteinander zu tun zu haben.“ Er schmunzelte.

„Wirklich?“ Daniel wusste nicht, was er antworten sollte. Am liebsten wäre er nach Hause gefahren. Nicht nur, dass dieser Richard ständig komische Bemerkungen machte, jetzt wohnte er mit dem Kerl auch noch zusammen. Wie er ihn einschätzte, würde er so lange nachbohren, bis er dahinterkam, woher sie sich kannten. Dieser Urlaub konnte nur im Desaster enden.

„Ich schlage vor, ich fahre vor. Dann kannst du meiner Spur folgen. Nicht, dass ich dich tatsächlich noch abschleppen muss.“ Die Brauen hinter den dunklen Gläsern zogen sich wieder mehrmals hintereinander hoch. Er grinste und entblößte eine Reihe weißer, gerader Zähne.

Daniel war unfähig, etwas zu antworten. Sein Geist lief Amok, die weitere doppeldeutige Antwort ignorierte er.

„Gut. Dann fahr ein wenig an den Rand, damit ich vorbeikann.“ Rick ging um sein Auto herum, löste das Seil und machte sich dann zu seinem Wagen auf. „Ich werde ganz langsam und vorsichtig fahren, damit du dich an mich gewöhnst!“

Daniel schaute aus dem Fenster. Jetzt reichte es. Das war nicht seine kranke Fantasie, der Kerl verarschte ihn!

„Wie bitte?“, maulte er.

Rick lachte. „Mit genügend Übung schaffen wir das.“ Er machte eine kurze Pause. „Zu Hütte 171A, meine ich.“

„Blöder Wichser!“, brummte Daniel und umklammerte das Lenkrad. Sein Urlaub wurde zum Albtraum.

***

Daniel parkte seinen Wagen direkt neben dem Jeep. Er musste zugeben, die Fahrt herauf war anstrengend gewesen. Zweimal wäre er beinahe wieder von der Straße abgekommen, und bei der letzten Steigung bis zu der Hütte war er wirklich froh gewesen, dass der Geländewagen eine tiefe Furche in den Schnee gegraben hatte. So war er wenigstens die letzten Meter unbeschadet hochgefahren. Wäre dieser Rick nicht gewesen, würde er vermutlich schon wieder irgendwo im Schnee feststecken.

Er atmete tief durch und stieg endlich aus dem Auto. Den eventuellen Karosserieschaden würde er sich später anschauen, dazu hatte er im Augenblick nicht den Nerv. Er wollte nur noch in sein Zimmer, sich in sein Bett fallen lassen und schlafen. Der Urlaub war sowieso dahin. Mit Rick als Mitbewohner hatten sich all seine Hoffnungen auf einen entspannten und erholsamen Aufenthalt in Luft aufgelöst.

„Kann ich dir irgendwie helfen?“, riss Rick ihn aus den Gedanken und gesellte sich zu ihm.

„Bloß nicht!“, fauchte Daniel unüberlegt, biss sich aber sofort auf die Lippen. Er wollte nicht unfreundlich sein, aber seine verkorkste Komplettsituation nagte viel zu sehr an ihm. Vielleicht lag es daran, dass er Rick aus Versehen geohrfeigt hatte, andererseits brachten ihn die ständigen doppeldeutigen Sätze in Rage. Mit großmäuligen Sprücheklopfern kam er nicht klar, auch wenn sie breitschultrig und gut aussehend waren. Vielleicht hatte er sich deshalb einen Mann wie Marcel gesucht. Kerle, so breit wie Schränke, waren leider eine Nummer zu groß für ihn.

„Entschuldige, ich wollte nur höflich sein!“, murrte Rick. Eingeschnappt nahm er die Sonnenbrille von der Nase.

Daniel hatte sofort ein schlechtes Gewissen. Es war nicht seine Art, einen Wildfremden anzumotzen, dieser Rick konnte auch nichts für seine schlechte Laune. „Sorry. Es ist nur … Der Tag fing einfach beschissen an. Tut mir leid.“ Er griff nach seinen Taschen im Kofferraum und stellte sie auf den schneebedeckten Boden. Zum ersten Mal sah er sich auf dem kleinen Platz um. Die Hütte, vor der sie standen, wirkte idyllisch und wie im Märchen. Der dichte Fichtenwald herum ließ sie wie ein Postkartenmotiv aussehen.

„Verstehe.“ Rick machte eine kurze Pause und atmete tief durch. „Fangen wir von vorne an. Ich bin Richard und wohne ebenfalls in dieser Skihütte.“ Er streckte ihm die Hand entgegen.

Daniel gab sich geschlagen.

„Daniel“, erwiderte er leise und nahm den Handschlag an. Er blickte Rick ins Gesicht und schluckte.

Scheiße, sah der gut aus – jetzt, so von der Nähe betrachtet und ohne verspiegelte Brille. Die grünen Augen strahlten in dem sonnengebräunten Gesicht, die dunklen Haare bildeten einen perfekten Kontrast, und der Dreitagesbart wirkte wie aufgemalt. Gephotoshopt sozusagen.

„Daniel … Freut mich!“ Rick ließ seine Hand los. „Kann ich dir mit dem Gepäck helfen?“

Daniel fixierte ihn für Sekunden, sein Blick flog über das makellose Gesicht, bevor er sich hastig abwandte. Wenn Rick so weitermachte, würde er sich vergessen und dümmlich aufseufzen.

„Alles in Ordnung?“

„Was? Ja, tut mir leid. Ich bin nur müde.“ Daniel zwang sich, ihn nicht weiter anzustarren. Er sollte sich daran erinnern, dass er Rick geohrfeigt und sich nie dafür entschuldigt hatte.

„Okay, dann lass dir helfen.“ Rick griff nach den zwei Taschen am Boden und trug sie zur Hütte.

„Warte“, beeilte sich Daniel zu sagen. „Du brauchst mir nicht zu helfen. Ich kann das alleine.“ Er fühlte sich unerwartet schwach und hilflos. Rick hatte das in den falschen Hals bekommen. Er brauchte seine Hilfe nicht, er wollte nur seine Ruhe.

„Deine Skiausrüstung holen wir später. Nimm aber deine Schlüssel mit“, sprach Rick an der Haustür und schaute zu ihm zurück, ohne auf seine Worte einzugehen.

Im Grunde war es ja nett, dass Rick ihm half, andererseits wollte er sich nicht abhängig machen. Der Kerl grinste ihm zu viel. Außerdem konnte er die zweideutigen Sätze von vorhin nicht vergessen.

„Hör mal“, entgegnete er so freundlich wie möglich und folgte ihm mit dem Schlüssel zur Tür. „Ich kann meine Taschen alleine tragen.“

„Denkst du?“ Rick musterte ihn von oben bis unten. „Ich habe eher das Gefühl, du kippst gleich um.“

„Quatsch!“ Daniel fasste nach dem Riemen seiner Taschen. „Ich brauche deine beschissene Hilfe nicht!“ Jetzt war sein Geduldsfaden gerissen. Ja, er war unfreundlich, ja, Rick war vielleicht nur hilfsbereit, aber Hilfe anzunehmen hieß auch, sich in Abhängigkeit zu bringen – und abhängig wollte er auf keinen Fall sein, schon gar nicht von einem Fremden. „Lass los!“ Herausfordernd schaute er ihn an.

„Bitte! Wie du willst.“ Rick erwiderte seinen Blick starr und ließ die Taschen endlich los. Sie fielen dumpf zu Boden.

Daniel konnte nicht schnell genug reagieren.

Idiot!, schimpfte er stumm und mühte sich ab, beide Taschen hochzunehmen, ohne seine Schlüssel aus den Fingern zu verlieren.

„Oh, ja, du brauchst ganz bestimmt keine Hilfe!“, stichelte Rick und schnaubte leise.

Daniel sah ihn angriffslustig an. Rick schüttelte den Kopf, seine Wangenmuskeln spannten sich an – was ihn leider nur noch attraktiver machte.

„Warum lässt du dir nicht helfen?“, knurrte er. „Da meint man es gut und wird dann blöd angemacht. Warum kannst du nicht einfach sagen: Ja, bitte, hilf mir! Mann, was ist so schwer an dem Satz?“ Rick schloss die Tür auf und verschwand ohne ein weiteres Wort im Inneren.

Daniel starrte ihm mit offenem Mund hinterher. Was war dem über die Leber gelaufen, dass er so überreagierte? Hatte er in irgendwelchen Wunden gebohrt, ohne es zu wissen? Was sollten die Vorwürfe? Und warum, zum Henker, fühlte er sich jetzt schlecht?

Schwer atmend schleppte er die Taschen in die Hütte. Er latschte durch den Minivorraum in eine Art Wohnzimmer und ließ sein Gepäck fallen. Vor ihm erstreckte sich ein Bild des Chaos. Wohin er auch sah, lagen Wäsche, leere Pizzakartons und Bierdosen. Es roch muffig und schlecht durchlüftet.

„Was zum Teufel …“, maulte er und drehte sich im Kreis.

Hier blieb er keine Minute. Er lebte nicht mit irgendwelchen Ferkeln zusammen. Notfalls bezahlte er die Stornogebühren und reiste ab.

„Würdest du bitte die Tür zumachen und nicht wie angewurzelt herumstehen? Es ist nämlich verdammt schwer, die Hütte warm zu halten.“

Daniel blickte zu Rick, der rechts neben ihm aufgetaucht war. Er hielt eine Flasche Orangensaft in der Hand.

„Ich fahre wieder!“, war alles, was er herausbrachte. Er nahm seine Taschen auf und drehte sich um. Lieber ließ er sich zu Hause von seiner Mutter berieseln, als mit Schweinen zusammenzuleben.

Er trat aus der Tür, als zwei stämmige Kerle in Skimontur vor ihm erschienen und ihn ungeachtet zurück ins Innere schoben. Bevor er überhaupt reagieren konnte, nahmen sie ihm die Taschen ab und bugsierten ihn Richtung Couch. Sekunden später wurde er in die Knie gezwungen. Unliebsam landete er auf der Sitzbank. Ein schwerer Arm legte sich um seine Schultern.

„Bist du der vierte in der Runde?“ Der massige Typ grinste ihn breit an und zog sich Haube und Skibrille vom Kopf. Dunkelbraune Augen musterten ihn.

„Ich … nein, sicher nicht …“ Daniel schob die Hand von sich und versuchte aufzustehen, doch da war auch noch der zweite Idiot an seiner Seite und hielt ihn fest. Wie ein Hase in der Falle saß er eingeklemmt zwischen den riesigen Kerlen. Beide schlangen nun ihren Arm um ihn. Er wurde mindestens fünf Zentimeter kleiner.

„Und du bist?“ Der zweite Typ nahm ebenfalls die Haube und die Skibrille ab. Er roch nach Schnaps und Bier.

„Daniel, aber …“

„Daniel. Aha! Ich bin Kai, und der Scheißer neben dir ist Philip. Du darfst ihn aber sicher Phil nennen.“ Er grinste, Philip grunzte laut.

„Ja?“ Daniel schob die Kerle zurück und befreite sich aus ihrem Griff. Schwerfällig erhob er sich. Es war ihm scheißegal, wie die Typen hießen, er würde nicht bleiben.

„Du hast da was“, gluckste Philip und angelte sich eine Bierdose hinter der Couch hervor.

„Was?“ Daniel blickte verwirrt an sich herunter.

„Da!“ Kai zeigte mit behandschuhten Fingern auf seinen Hintern.

Daniel drehte seinen Kopf herum und erkannte etwas Helles an seiner dunklen Jeans. Überrascht griff er nach dem Ding und hob es vor seine Nase.

Oh mein Gott! Für Sekunden starrte er auf ein benutztes Kondom in seinen Fingern. Dann warf er es angeekelt zur Seite.

„Scheiße!“, rief er und wandte sich um. Das war zu viel. Er hatte auf einem benutzten Gummi gesessen – und er hatte es auch noch angefasst!

Kai und Philip prusteten laut los.

„Hast du das gesehen?“, grunzte Philip und schlug sich auf den Oberschenkel. Kai nickte und lachte. Ohne ein Wort zu sprechen, ahmte er ihn nach, wie er das Kondom von sich geschleudert hatte. Philip verschüttete vor lauter Lachen das Bier.

„Wenn der nicht schwul ist, fresse ich einen Besen!“ Philip warf sich gegen Kai. Tränen rannen ihm über die Wangen. Er grölte laut.

„Blöde Arschlöcher!“, zischte Daniel und sah kurz zu Rick. Der stand grinsend am Türrahmen zu einer kleinen Kochnische und beobachtete ihn.

Daniel durchquerte hastig den Raum. Er stolperte, fing sich aber wieder und schnappte nach seinen Sachen. Mit homophoben Arschlöchern wollte er nichts zu tun haben. Er würde sich keine Woche von hirnamputierten Wichsern fertigmachen lassen. Nein, danke, dass hatte er schon während seiner Schulzeit genossen. Ein zweites Mal tat er sich das nicht an.

„Bleib!“, murmelte Rick unerwartet und griff nach seinem Arm. „Die meinen das nicht böse. Ganz bestimmt nicht.“

Daniel schluckte. Das dieser Richard ihn jetzt auch noch aufhalten wollte, brachte das Fass zum Überlaufen.

„Ich denke nicht im Traum daran!“ Er riss sich los und öffnete die Tür. Aufgebracht stürmte er mit beiden Taschen in den Händen nach draußen.

„Nun warte doch!“ Rick folgte ihm vor die Tür.

Drinnen grölten Philip und Kai noch immer.

„Er läuft auch wie ein Mädchen!“, hörte Daniel sie wie zwei kleine Schuljungen schäkern.

„Sicher nicht!“ Er schritt zu seinem Wagen.

„Nun komm, die sind voll!“ Rick lief ihm hinterher und stellte sich vor ihn.

„Das ist mir egal! Geh mir aus dem Weg!“

„Ich bitte dich. Kai und Philip sind schwer in Ordnung.“

„Schwer in Ordnung?“ Daniel ließ die Taschen fallen und kramte in seiner Hosentasche nach dem Autoschlüssel. „Das sind homophobe Arschlöcher. Ich bleibe ganz bestimmt nicht hier.“

„Quatsch! Die sind doch selbst schwul.“

„Wie bitte?“ Daniel öffnete überrascht den Mund.

„Ja, du hast richtig gehört. Wir sind alle drei schwul. Kai und Philip haben dich einfach witzig gefunden.“

„Witzig? Warum sollte ich witzig sein?“ Er biss die Zähne aufeinander. Selbst wenn die Typen schwul wären, er würde sich nicht verarschen lassen.

„Na ja, dein Blick, als du das Kondom …“

Weiter kam Rick nicht, denn Daniel riss die Hand hoch.

„Erinnere mich nicht daran! Was für Schweine seid ihr? Fickt ihr in dieser Hütte rum? Vielleicht ist das für dich als ihr Freund in Ordnung, aber ich will euch nicht beim Vögeln zusehen!“

„Reg dich wieder ab! Keiner wird vor dir … rumficken … auch wenn du dadurch vielleicht etwas lockerer werden würdest. Aber sobald sie wieder nüchtern sind, werden sie sich entschuldigen.“

„Ich will keine Entschuldigung!“, motzte Daniel und entriegelte das Auto per Fernbedienung. „Ich werde wieder abreisen, mich im Hotel beschweren und dann nach Hause fahren.“

„Ich bitte dich, bleib!“

„Es ist mir scheißegal, was du tust, du kannst von mir aus auf allen vieren im Schnee vor mir kriechen. Ich fahre wieder!“

Rick verdrehte die Augen. „Ach ja?“ Er grinste siegessicher. „Und wie weit, denkst du, kommst du? Ich werde bei dem Schneefall nicht vor dir zum Hotel fahren, damit du eine Spur hast!“ Rick zeigte die schmale Straße hinunter.

Erst jetzt fiel Daniel auf, dass es schon wieder zu schneien begonnen hatte. Wenn die Straße noch immer nicht geräumt war, dann kam er keine hundert Meter. Wütend versperrte er sein Auto und trat nach dem Schneehaufen zu seiner Rechten.

„Scheiße!“, brüllte er und war versucht, wild um sich zu schlagen.

„Komm wieder rein!“ Rick schmunzelte. Um seine Augen bildeten sich feine Fältchen.

Gleich würde er lachen, wusste Daniel. Als Rick auch noch nach einer seiner Taschen griff, tickte er aus. Er schlug nach ihm und riss sein Gepäck an sich.

„Verpiss dich! Ich brauche deine Hilfe nicht!“

„Ich weiß!“, murrte Rick und verdrehte die Augen abermals.

„Sobald die Straße geräumt ist, bin ich hier weg! Darauf kannst du Gift nehmen.“ Daniel setzte sich in Bewegung. „Und wehe, in meinem Zimmer sieht es auch so aus!“

Wütend lief er zur Hütte zurück und stürmte ins Haus. Keine vier Sekunden später stolperte er über die Unordnung im Wohnzimmer. Philip und Kai bogen sich vor Lachen. Hinter ihm warf Rick die Tür ins Schloss.

„Dein Zimmer ist oben. Ich würde dir ja helfen, deine Taschen hochzutragen, aber vermutlich kratzt du mir die Augen aus, wenn ich dir meine Hilfe noch einmal anbiete.“ Rick verschränkte die Arme vor der Brust und zwinkerte frech.

„Blöder Arsch!“, zischte Daniel und latschte Richtung Treppe. Aufgebracht stieg er hoch. Die Taschen in seinen Händen fühlten sich bei jedem weiteren Schritt schwerer an. Er keuchte laut.

„Die letzte Tür rechts, Süßer!“, hörte er Rick hinterherrufen.

Daniel nahm die letzten Stufen, dann schleppte er sich den schmalen Gang nach rechts. Vor der Tür ließ er seine Taschen fallen und holte die Schlüssel hervor. Zum Glück war sein Zimmer verschlossen. Das bedeutete, die Idioten hatten ihren Saustall nicht nach oben verlegt – zumindest nicht in sein Zimmer. Er sperrte auf, warf sein Gepäck in den Raum und schlug laut die Tür hinter sich zu.

2

Daniel zog die Decke bis zum Hals hoch und rollte sich zusammen. Ihm war eisig kalt. So wie es aussah, wurde die Hütte nicht beheizt – zumindest funktionierte die Heizung in seinem Zimmer nicht. Schon gestern Abend war es kühl gewesen, aber er hatte nicht noch einmal nach unten gehen wollen. Die mitgebrachten Snacks und eine Wasserflasche hatten ausgereicht, ihn an sein Bett zu fesseln. Außerdem waren Philip und Kai zu einer Party aufgebrochen, und Rick hatte bis spät in die Nacht telefoniert. Das ständige Gequatsche hatte ihm den letzten Nerv geraubt. Selbst im Halbschlaf hatte er ihn noch gehört und ihn in seine Träume verfolgt.

Daniel warf sich in seinem Bett herum und stöhnte. Ihm tat alles weh. Die lange Reise, das späte Zubettgehen und die Aufregung vom Vortag nagten an ihm – und er hatte Hunger. Sosehr er es auch hinausschob, irgendwann musste er aufstehen und sich nicht nur über diese beschissene Heizung informieren, sondern sich auch etwas zu essen besorgen. Außerdem musste er dringend aufs WC. Ewig konnte er sich nicht verkriechen – auch wenn das die beste Alternative wäre. Er setzte sich auf und wickelte die Decke um seinen Körper. Wenn er Glück hatte, konnte er sich ins Bad stehlen, ohne von diesen Neandertalern belästigt zu werden. Vermutlich war das ohnehin der einzige Ort in der Hütte, an dem er von Philip und Kai nicht dumm angequatscht wurde. Die beiden sahen nicht so aus, als würden sie regelmäßig duschen.

Anders war das wohl bei Rick. Der wirkte so, als würde er mehr Zeit im Badezimmer verbringen als Julia – und Julia stellte Rekorde auf.

Daniel warf die Decke auf sein Bett und schlüpfte hastig in seinen Bademantel.

„Scheiße, ist es hier kalt!“ Seine Zähne schlugen aufeinander, sein ganzer Körper war mit einer Gänsehaut überzogen. Er hätte tatsächlich zu Hause bleiben und einen Spa-Urlaub buchen sollen. Übereilt fischte er nach frischen Klamotten und griff nach seinem Kulturbeutel, dann sperrte er die Tür auf und lugte in den schmalen Flur. Nichts war zu sehen oder zu hören. In der ganzen Hütte war es mucksmäuschenstill, als wäre niemand zu Hause. Vermutlich waren Philip und Kai auch noch nicht zurückgekehrt. Sie lagen wahrscheinlich sturzbetrunken unter einem Biertresen.

Daniel presste seine Kleider an sich und schlich aus dem Zimmer. Auf Zehenspitzen tapste er den schmalen Gang entlang Richtung Treppe – das Bad sowie das WC mussten unten sein, oben waren nur Schlafzimmer, wenn er das richtig gesehen hatte.

Er stieg die Treppe hinunter und sah sich immer wieder unruhig um. Als die Holzdielen unter seinen Füßen laut knarzten, fluchte er.

Super, so kam er ganz bestimmt unbemerkt ins Bad. Vermutlich hörte man ihn bis nach draußen ins Freie. Er nahm die letzte Stufe und hielt schlagartig die Luft an. Die Jungs hatten ganze Arbeit geleistet. Das Wohnzimmer sah noch schlimmer aus als bei seiner Ankunft. Überall lagen Klamotten, schmutziges Geschirr und … oh Himmel, noch ein benutztes Kondom. Hoffentlich fing er sich keine Krankheiten ein. Bei seinem Glück hatte er morgen den Tripper, obwohl er gar keinen Sex gehabt hatte.

Auf Zehenspitzen ging er durch den Raum nach rechts. Kurz blickte er durch den Durchgang in eine kleine Küche. Auch hier sah es aus, als hätte ein Tornado gewütet. Das schmutzige Geschirr häufte sich bis zur Decke, irgendjemand hatte sich als Koch versucht und den Druckkochtopf benutzt, der explodiert war. An den Wänden und Schränken klebte rote, eingetrocknete Brühe – vermutlich Tomatensauce.

Daniel rümpfte die Nase und drehte sich um. Sein Blick flog noch einmal über das Chaos im Wohnzimmer. Eigentlich wäre der Raum ganz nett gewesen, hätten diese Idioten ihn nicht eingesaut. Vor dem breiten Kamin konnte man sicherlich in eine Decke gekuschelt einen lauschigen Abend verbringen. Die dunklen Wände aus massivem Holz verliehen der Hütte ein zusätzliches heimeliges Flair.

Verdammt, warum hatte er so viel Pech? Warum musste ausgerechnet er an Schweine als Mitbewohner geraten?

Wütend drehte er sich um und stapfte um die Ecke neben der Treppe. Ein schmaler Flur führte zum Bad mit WC und zu einer Art Waschküche, die man anscheinend auch von draußen betreten konnte. Daniel sah dort ein Paar Skier, Skischuhe und -stöcke neben einer Holzbank lehnen. Auf der anderen Seite befand sich ein riesiger Heizkörper, davor eine Wäschespinne. Sofort lief er zu dem Heizkörper und fühlte nach der Temperatur, doch er war kalt.

Toll! Hoffentlich hatten die scheiß Kerle nur vergessen zu heizen und nicht die Heizung kaputt gemacht.

Er schloss die Tür zur Waschküche und ging ins Bad. Der Saustall von Wohnzimmer und Küche setzte sich auch hier fort. Wütend trat er nach den Klamotten am Boden und schob sie aus dem Raum, dann verriegelte er die Tür. Er hätte eine Desinfektionslösung mitnehmen sollen. Wer wusste schon, was die Kerle im Bad trieben?

Sofort erinnerte er sich an die Kondome. Sollte er mit Pantoffeln duschen? Oder zumindest etwas unterlegen?

Er öffnete einen der Schränke und sah sich nach frischen Handtüchern um. Eigentlich sollten diese vom Hotel zur Verfügung gestellt werden. Doch aufgrund der falschen Buchung rechnete er mit allem.

Im zweiten Schrank wurde er schließlich fündig. Daniel nahm ein Handtuch heraus und legte es auf den Duschboden. Zumindest der war nicht komplett eingesaut. Auch das WC wirkte sauber. Nicht, dass er sich gesetzt hätte, aber die Jungs schienen immerhin Treffsicherheit zu haben.

Daniel pinkelte und zog sich dann aus. Er freute sich auf die heiße Dusche, die ihn nicht nur aufwärmen, sondern auch seine Gedanken klären würde. Danach wollte er ins Hotel fahren – hoffentlich war die Straße halbwegs frei. Ansonsten rief er an. So, wie die Situation im Moment verlief, war es unmöglich für ihn zu bleiben. Das musste auch die Rezeptionistin einsehen.

Daniel stieg in die Duschkabine und schloss die Türen hinter sich. Er stellte den Hebel auf die Warmanzeige und drehte ihn auf. Lauwarmes Wasser spritzte aus dem Duschkopf, Sekunden später schoss es eiskalt heraus.

„Oh Scheiße!“, schrie er und versuchte prustend den Duschkopf aus der Halterung zu schlagen. Blind riss er die Duschkabinentüren auf und sprang auf den Fliesenboden. Er atmete heftig, sein Herz pochte wild in der Brust. Gab es etwa kein warmes Wasser? Was war das hier? Natur pur?

Er stellte die Dusche ab und griff nach seinem Bademantel. Mit einem weiteren Handtuch versuchte er sich warm zu rubbeln, doch er fror viel zu sehr.

Verflucht noch mal! Er hatte wirklich zusätzliches Pech, wenn er schon knietief in der Scheiße steckte.

„Kann ich irgendwie helfen? Alles in Ordnung?“, erklang unerwartet Ricks Stimme von draußen. Er klopfte leise.

„Verpiss dich!“, rief Daniel vor Wut. Der hatte ihm gerade noch gefehlt. Konnte er nicht einmal in Ruhe duschen? Musste der Kerl überall sein?

„Mann! Deine Laune ist ja nicht zum Aushalten!“, brüllte Rick zurück. Er klang eingeschnappt. „Ich wollte nur höflich sein!“

Daniel hörte wie er sich entfernte. Er wartete einige Minuten, bis Rick wieder die Treppe nach oben stieg. Als die Tür dort krachend ins Schloss fiel, sperrte er das Badezimmer auf, kramte seine Sachen zusammen und lief hastig in sein Zimmer zurück. Dort warf er sich auf sein Bett, zog die Decke über seinen Kopf und griff nach dem Smartphone. Wütend rief er das Hotel an, doch wie am Vortag war auch heute die Leitung besetzt.

Was macht diese Kuh eigentlich außer zu telefonieren? Falsche Buchungen vornehmen? Gäste beleidigen?

Das Smartphone flog auf das Kissen. Dieser Urlaub übertraf die letzten Wochen!

Daniel setzte sich auf und blickte aus dem Fenster. Wald, wohin er auch sah, Fichte um Fichte. Kein Ausblick auf weite Schneefelder und Skipisten. Keine Berge, keine weißen Schneegipfel. Die einzige größere Schneefläche bildete der Hof vor der Hütte. So hatte er sich das nicht vorgestellt.

Aufgebracht schlug er auf die Decke ein. Alles lief schief. Nichts funktionierte nach Plan. Gerade hatte er auch völlig überreagiert. Dieser Richard-Rick mochte ja ein blödes Arschloch sein, aber er selbst war auch nicht besonders freundlich gewesen. Vielleicht hatte Rick wirklich nur aus Höflichkeit gefragt.

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