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Der November steht vor der Tür. Er bereitet uns auf die Advents- und Weihnachtszeit vor. Die Tage werden kürzer und dunkler und es beginnt die Zeit der Gemütlichkeit. In manchen Küchen duftet es bereits nach selbstgebackenen Plätzchen. Wir werden ruhiger und besinnlicher. Bei einer Tasse Tee oder Kaffee lassen sich die Geschichten gut lesen und stimmen uns auf Weihnachten ein.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Rita Hajak
Winterfreude
Weihnachtliche Geschichten und Gedichte
Dieses ebook wurde erstellt bei
Inhaltsverzeichnis
Titel
Zitat
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Kapitel 18
Kapitel 19
Kapitel 20
Kapitel 21
Kapitel 22
Impressum neobooks
Die größten Ereignisse, das sind nicht unsere lautesten,
sondern unsere stillsten Stunden.
- Friedrich Nietzsche -
In den vergangenen Tagen hatte es reichlich Schnee gegeben, und Inga war erfreut, über Silvester Urlaub im Bayerischen Wald zu genießen. Heiligabend hatte sie bei ihrer Freundin Anna verbracht. Danach war Anna mit ihrem Freund ein paar Tage zu seinen Eltern gefahren. Ingas Eltern verbrachten den Winter auf Mallorca. Sie hatten die Tochter wohl eingeladen, aber Inga blieb lieber in ihrem Umfeld. Sie liebte die Kälte, den Schnee und die Gemütlichkeit der Weihnachtszeit.
Am zweiten Weihnachtstag waren die Koffer gepackt und im Wagen verstaut, die Reise konnte beginnen. Hier in München hatte der Schnee die Straßen weiß bedeckt, obwohl der Schneepflug ständig unterwegs war. Zum Glück stand ihr keine lange Fahrt bevor. In zwei Stunden müsste sie in dem kleinen Ort angekommen sein, soweit die Straßenverhältnisse es zuließen. Sie kam gut voran und die Vorfreude stieg, als sie in den kleinen Ort einfuhr. Die leicht bergige, waldige Landschaft war dick mit Schnee überzogen. Es gab keine Hektik, keinen Straßenlärm, nur erholsame Ruhe. Sie fuhr auf den Parkplatz am Hotel und meldete sich an der Rezeption an. Die Empfangsdame begrüßte sie freundlich und ein Page begleitete sie auf ihr Zimmer. Angenehm überrascht blickte sie sich um. Es war heimelig und modern eingerichtet, zum Wohlfühlen. Sie drückte dem jungen Mann einen Schein in die Hand und schloss die Tür. Von der Fahrt etwas steif geworden, beschloss sie, einen Spaziergang zu machen.
Eingehüllt in einen warmen Mantel, Mütze und Schal sowie in dicken Schneeboots, marschierte sie los. Die ersten Siedlungen begannen nach einer großen, schneebedeckten Fläche. Kleine, hübsche Häuser, mit verschneiten Gärten, ein Café und ein weiteres Hotel, kamen zum Vorschein. Sie begann zu frieren und trat kurz entschlossen in das Café. Ein heißer Tee und ein Stück Apfelkuchen waren genau das, was sie jetzt benötigte. Es war liebevoll eingerichtet, mit weißen Deckchen auf den Tischen und weichen Kissen auf den Stühlen, zum angenehmen Sitzen. Die wenigen Gäste führten eine leise Unterhaltung. Inga genoss die gemütliche Stimmung und blickte zufrieden aus dem Fenster in die verträumte Landschaft. Sie hatte beruflich fast erreicht, was sie wollte. Ihr Studium hatte sie mit Bravour bestanden und ein Jahr in einer Klinik gearbeitet. Nach ihrem Urlaub würde sie in einer Kinderarztpraxis weitere Erfahrungen sammeln. Ihr berufliches Ziel war, Neurologin mit eigener Praxis zu werden. Sie seufzte.
Nach einer halben Stunde stapfte sie ins Hotel zurück. In ihrem Zimmer war es angenehm warm, und sie begann, ihren Koffer auszupacken. Immer wieder gähnte sie. Die frische Luft hatte sie schläfrig gemacht und sie legte sich kurz entschlossen auf das kuschelige Bett. Inga schlief sofort ein.
Von Glockengebimmel wurde sie geweckt. Erstaunt erhob sie sich und lief zum Fenster. Vor dem Hoteleingang stand ein Pferdeschlitten, mit zwei kräftigen Pferden davor gespannt. Vier Gäste stiegen aus und der Pferdekutscher, ein älterer Mann, fuhr mit dem Schlitten davon. Inga wusste, dass diese Schlittenfahrten vom Hotel angeboten wurden. Sie wollte auf jeden Fall eine Fahrt buchen. In ihrem Magen grummelte es. Ein Blick auf die Uhr sagte ihr, dass es Essenszeit war. Sie zog eine bequeme Hose und einen warmen Pulli an, bürstete ihr Haar, bis es in weichen Wellen auf die Schulter fiel. Inga verzichtete auf den Aufzug und nahm die Treppe. Unten sah sie sich suchend nach dem Speiseraum um.
Ein junger Mann kam auf sie zu. »Kann ich Ihnen helfen?« Fragend blickte er sie an. »Mein Name ist Andreas.«
Inga nickte erfreut. »Ich suche den Speiseraum.«
