Wir schenken Dir eine Liebesgeschichte - Autorengruppe Loseblattsammlung - kostenlos E-Book

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Autorengruppe Loseblattsammlung

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Beschreibung

Die Autorengruppe Loseblattsammlung setzt ihre Reihe "Wir schenken Dir eine Geschichte" mit einer Sammlung von liebevollen Kurzgeschichten fort - von heiter bis nachdenklich. Sie finden Geschichten und Gedichte der Autorinnen und Autoren: Christine Kaula Thomas Jammers Anne Fitsch Peter Kreft Daniela Rau

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Autorengruppe Loseblattsammlung

Wir schenken Dir eine Liebesgeschichte

Eine Sammlung liebevoller Kurzgeschichten

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Anne Fitsch: Ich brauche dich

Ich brauche dich

 

Du bist wie ein Mast

auf einem Schiff,

an dem ich mich festhalten kann,

wenn die Wellen zu hoch werden,

und das Meer mir so unendlich

weit vorkommt.

Anne Fitsch: Fräulein Wunder macht sich Gedanken über die Liebe

 

Weißte Schnurrle, ich denke, mit der Liebe is et bei den Katzen ähnlich wie bei die Menschen. Weißte noch, wie du in dat Minni so verknallt warst? Dat Kätzchen vom ollen Pendel, unten im Erdjeschoss. Wat hasse oft da jesessen vor der Wohnungstür un jemaunzt, dat einen dat Herz aus’n Leib riss. Bis dem Pendel dat zu viel wurd, und dann kam er raus un hat jeschimpft und dich mit dem Stock verjacht. Wenn ich dat oben hörte, hab ich de Tür uffjemacht und dann kam’ste auch schon hochjestürmt un nix wie untert Bett.

 

Hätt er et euch doch jejönnt, dat kurze Vajnüjen. Drei Tache später war et tot, dat Minni. Der Postbote hat se mit seinem Auto überrollt. Der Pendel bekam doch nie Post und dann, eines Tages, klopfte et an der Hintertür zum Jarten. Der Pendel öffnete, und dat Minni flitzte raus. Dat war sicher selbst janz jeschockt un en bissgen verwischt. Da ist et unter dat Auto und hat sich erst mal von seinem Abenteuer erholt. Und dann kam se unter de Räder. Un dat, Schnurrle, bloß für ne beheizte Bettdecke, die der olle Pendel beim Kreuzworträtsel jewonnen hat.

 

Nun, wat ich dir erklären wollt‘, is, dat die Liebe wat janz Jroßes is. Dat is so jroß, dat man sich wundern tut, dat et in so’n kleines Herz passt, wie wir Menschen haben und sojar in so kleenes Katzenherz passt et. Die Liebe, Schnurrle, is jröer als alles watte kennst. Un sie is stark. Die kann Krieje stoppen, Schnurrle, so stark is se. Da machste nix. Die Liebe verändert wat in den Augen, im Herz und in de Köppe von de Leute, und dann hören se auf, sich zu streiten. Un obwohl se so stark is, mag sie et nicht, mit Radau irjendwo einzufallen. Manchmal kommmt se mit nen Lächeln in dein Herz und dann bleibt se da. Oder mit nem juten Wort. Der Ali, an der Ecke, Kellerstraße/Ziejelwech, dat is so einer. Kenen Zahn mehr im Mund, aber der lächelt immer so freundlich, dat mir janz warm um et Herz wird. Weißte, da hol ich doch immer dat frische Sauerkraut un die Äpfel für ’t Mus. Nich, dat ich den liebe, aber dat Jefühl is dat jleiche. Dat et einen so warm wird. Dat hat schon wat von Liebe.

 

Nu guck nich so. Ich bin nich jemacht für die Dinge. Ich schiel mir nur nun bissken über’n Kaffeebecher. Obwohl auch mir dat Herz manchmal schwer is. So allein is dat nu auch nich immer so dolle. Die Liebe, Schnurrle, stört sich auch nich an Jrenzen, die marschiert einfach los un dann verliebt sich Arm in Reich und Schwarz in Jelb und Rot in Weiß und Jroß in Klein, un wat weiß denn ich, wat noch so jeht. Die Liebe klettert über Mauern un Stacheldraht un seefest is sie auch. Die Liebe wohnt in Zelten und Palästen, in nem Wald un im Bus. Die Schulzens von nebenan haben sich im Bus verliebt. Dat hat mir mal die Frau Schulze erzählt. Aber ich jlaube, der Liebe is dat da schlecht jeworden. Jedenfalls hat se nich lang jehalten. Seit vierzich Jahren streiten die beiden sich. Ich weiß nich, Schnurrle, ob dat so richtich is? Wenn de den anderen nich mehr magst, dann is es doch besser, auseinanderzujehen oder man muss die Liebe wieder aufwecken, vielleicht war se nur müde, erschöpft oder en bisschen verschnupft? Vielleicht würd‘ dann schon ein jutes Wort reichen oder ein Lächeln. Irjendwat wat die Liebe wieder jesund macht. Bei Schulzens wäre dat aber vielleicht so wat wie die Auferstehung von den Toten, wenn dat noch mal wat werden sollt.

Heute, Schnurrle, heut is Valentinstach.

Dat Fest der Liebenden.

Heut‘ kriegste ne extra Portion Futter, weil ich dich mach, weil ich dich irjendwie richtich jern hab.

Un ich?

Nu, vielleicht schenkt mir der zahnlose Ali mit seinem warmen Lächeln wieder nen Appel, wie im letzten Jahr.

Dat wär doch schön, watt Schnurrle, nich?