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"Sternenstaub-Dasein"! - Alles irdische Leben, wissenschaftlich betrachtet, als durch den Daseins-Prozess von Sternen gegangene Substanz: In-forma-tion, etwas vom "Bewusstsein in der Welt und im Menschen". "Ob Du glaubst, Du kannst es, oder ob Du glaubst, Du kannst es nicht, Du hast Recht!" - Wenn es stimmt, was der innovative Automobilentwickler Henry Ford einstmals so pragmatisch formulierte, dann sind wir als Menschheit imstande, dasjenige im Leben zu ernten was wir - unbewusst oder bewusst - säen. Wir (er)leben, was zu uns gehört, was auf uns "hört" - weil wir es aus Gründen der Resonanz im Kosmos, ins eigene Leben ziehen. Anhand von Bewusstseins-Übungen gibt der Autor die Möglichkeit, Einblick zu gewinnen, wie jeder von uns tickt und wie Überzeugungen (In-forma-tion im Bewusstsein) das eigene Dasein bedingen. Unbewusst prägende Aspekte können so selbst erkannt und im Bedarfsfall verwandelt werden. Das Buch ist ein tatkräftiges Plädoyer für das Leben. Es führt den Leser / die Leserin auf eine spannende Reise, von der man begeistert wiederkehrt.
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Seitenzahl: 327
Veröffentlichungsjahr: 2023
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„Das Weltbild steht überhaupt nicht fest. Wir haben gerade erst begonnen, darüber nachzudenken.“
(Nobelpreisträger Anton Zeilinger)
Gewidmet allen Zeitgenoss(inn)en, die sich in der wissenschaftlichen Weltsicht beheimatet fühlen, ohne sich jedoch ihre Offenheit für trans-materielle Ebenen unserer Welt nehmen lassen zu wollen.
Klaus Podirsky / Wien, im Nov. 2022
Prolog – Einleitung
Zum Anliegen des Buches
Bewusstsein als In-
forma
-tion
Grundlegende Wandlungen in den Wissenschaften
Von der Information zur In-
forma
-tion
Rote Fäden
Danksagung
Teil 1 In-forma-tion als Naturgesetz Physikalisches Dasein in Kosmos, Evolution und Leben
Kapitel 1: „Im Anfang war ...“
Von der Entstehung der Welt
Big Bang and more
Erde: Anomalie und ungeschliffener Rohdiamant der Forschung
Freiheit: Entwicklung von gesamt-menschheitlichem Bewusstsein
Bewusstseins-Übung: „
Handbremse
“ (zu-schön-um-wahr-zu-sein?!)
Kapitel 2: Materie – Bewusstsein – Leben
Materie als Illusion. – Begriffsbildungen der Gegenwartsphysik
„
wertfrei
–
nicht Sinn behaftet
“
In-
forma
-tion – Materie – Leben
Zusammenfassung
Kapitel 3: Das Primat der Information
Warum gibt es dieses Universum überhaupt und nicht nichts?!
In-
forma
-tion. – Neues Paradigma der Phänomene
Materie
&
Leben
In-
forma
-tions-Felder. – Morphogenetische Felder
Die Illusion der Gravitation. – In-
forma-
tion als kosmischer Urstoff
Bewusstseins-Übung: „
Dankbar sein
“ (... einfach-in-den-Schoß-gefallen)
Kapitel 4: In-
forma
-tion – und andere Felder
Interdisziplinäre Forschung
Felder. – Fernwirkung von Kräften
Paradigmenwechsel
Materie und die Spielregeln der Evolution. – „
Selbstorganisation
“?!
5. Feld: In-
forma
-tion. – Seinsgrund des evolvierenden Universums
Bewusstsein. – Ein Feld-Phänomen
...
?
Schlussbemerkung
Kapitel 5: Zeit
Chrono
s und
Kairos
Auseinandersetzung zum Thema Zeit
Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft
Der Augenblick. – Die Dauer des JETZT (Psychische Präsenz-Zeit)
Vom freien Umgang mit Zeit: Emanzipation bzgl. „
Institution Uhr
“
Jenseits der Zeit.– Von wo kosmische Kräfte das Leben bestimmen
Meditation: kompromisslos gegenwärtig. – Die Macht der Präsenz
Bewusstseins-Übung: „
Zeit-Kontemplation
“
Kapitel 6: Chaos und Strukturen der Ordnung
Chaosforschung. – Systemische Ordnung im Bereich Nichtlinearität
Informationstheorie: Vom Unterschied, der den Unterschied macht
Das vielleicht größte Missverständnis der Welt
...
?!
Bewusstseins-Übung: „
Vertrocknen versus Ertränken
“
Teil 2 In-forma-tion als Träger des Lebens Botenstoffe. – Vom Bewusstsein als Körper, Seele und Geist
Kapitel 7: Epigenetik: In-
forma-
tion fürs Genom
Epigenetische Vererbung
Unter Kontrolle der Epigenetik
Bewusstseins-Übung: „
Entäuschungen
“ (Unbedanktes mal anders)
Kapitel 8: Immunsystem
Das menschliche Immunsystem
Psychoneuroimmunologie.
– Von In-
forma
-tionen aus der Psyche
Eudaimonisches Wohlbefinden. – Psychomentale Faktoren
Bewusstseins-Übung: „
Hänsl & Gretl im Glück
“ (Geben & Nehmen?)
Core-Values
Kapitel 9: Placebos und Überzeugungen
Heilung durch „
Einbildung
“
...
?!
Neue Erklärungsmodelle für Krankheit und Gesundheit
Selbstheilung
Placebo – Nocebo
Bewusstseins-Übung: „
Königs-Liste / Königinnen-Liste
“
Kapitel 10: Überzeugung und Gesundheit
Neues Bewusstsein – für eine neue Welt
Intelligente Zellen.
– Wie Bewusstsein / In-
forma
-tion Gene steuert
Selbstbewusster Geist.
– Der Pianist und sein Klavier
Moleküle der Gefühle.
– Bewusstsein und Gesundheit
Bewusstseins-Übung: „
Trojanischer Gaul
“ (ungebetenes Geschenk)
Kapitel 11: Kreative Feldaspekte des Bewusstseins
Paradigmenwechsel
Etwas Großes
spielt(e) immer für uns
Einschub: Dankbarkeit und Freude. – Oder:
Doppelmühle mit Herz
Freier Geist.
– Vom Umgang mit sich selbst und der Welt
Spiritualität. – Von der Vollkommenheit der Unvollkommenheit
Idee der Freiheit
Bewusstseins-Übung: „
Wohlwollen
“ (Best of all possible worlds)
Kapitel 12: Visionen und Ziele
Beharrlichkeit
Mut zur Ganzheit. – Komplementarität: 2 Seiten derselben Münze
Moralität der Liebe. – Von Bedürfnissen, Mut und (Selbst-)Achtung
Ehrlichkeit
und
Integrität.
– Klarheit im Fühlen, Denken und Tun
Die eigene Vision finden – und leben
Über die Kunst sein Tun zu lieben. – Anfänger-Geist als Meisterschaft
Zukunftsmusik
Epilog – Nachwort
Gegenwärtigkeit leben
Wunsch an die Leser von „
Wisssenschaft trifft Spiritualität ...
“
ohne viel federlesens
...
über den Autor: Klaus Podirsky
„Wissenschaft trifft Spiritualität“ wendet sich primär an wissenschaftlich orientierte Zeitgenossen und Zeitgenossinnen, die sich aber mit der heute gängigen, reduktionistischen Weltsicht nicht zufrieden geben wollen. Es sind Menschen, die über persönliche Erfahrungen verfügen, welche klar über eine derartig reduzierte Weltsicht hinausweisen. Menschen, die auf ihrer Suche nach einer als stimmig erlebten Sicht des Lebens, in einer rein materialistischen Wissenschaft keine befriedigenden Antworten bekommen. Menschen, die „Religion-in-ihrer-klassischen-Form“ nicht mehr trägt, die sich aber ihre Offenheit für „Spirituelles“ („Geistiges“) erhalten haben. „Wissenschaft trifft Spiritualität“ sieht sich somit als „Brückenbauer-Buch“ und bietet wissenschaftlich fundierte Basisliteratur um Wissenschaft und Spiritualität wieder an einem Tisch zu versammeln, beziehungsweise in einer erneuerten Liaison „salon-fähig“ zu machen. Ich selbst schätze die dem Zeitgeist eigene Grundhaltung als wesentliches Durchgangsstadium der Erneuerung, sehe mich jedoch verwandt mit einer spirituell-orientierten Kulturkraft, für die Geist und Spiritualität ein hohes Maß an – auch wissenschaftlicher – Plausibilität besitzen. „Wissenschaft trifft Spiritualität“ will zeigen, inwiefern heutige Naturwissenschaft, in den Äußerungen ihrer namhaftesten Vertreter, bereits weit über das gängige, materialistische Wissenschaftsdogma hinausweist. Vor allem aber: Was es bedeutet kann und bewirkt, sich als Mensch mutig der eigenen Schöpferkraft zu stellen! Auch dafür will dieses Plädoyer für das Leben sensibilisieren und etwas Wesentliches im Kultur-Bewusstsein stärken.
Die Idee, dieses Buch in seiner Erstausgabe zu konzipieren, entstand spät im Jahr 2007. Als wissenschaftlich denkenden Menschen hatten mich intensive Erlebnisse sowie mediale Eigen-Erfahrungen in der persönlichen Erforschung des eigenen Bewusstseins gepackt. Diese Phänomene wissenschaftlich zu fundieren und klären zu können, wurde zum begeisternden Anliegen. In mehrjähriger Arbeit durchforstete ich verschiedenste Wissenschaftsfelder. Als Ergebnis der Arbeit entstand letztlich die Erstausgabe dieses Buches („Quantensprung“, Berlin 2011).
2016 hatte ich mich entschlossen, das Buch in zweiter Auflage, neu konzipiert und aktualisiert, herauszugeben. Es ist der Versuch einer Überschau der Forschungen aus Physik und Evolutionsbiologie, Bewusstseins-Forschung und Kognitionswissenschaften, Epigenetik und menschlichem Schöpfertum sowie Neurobiologie und Intuitions-Wissenschaft. Es bietet aber auch persönliche Erlebnisse in Anekdoten und Bewusstseins-Übungen an den Kapitel-Enden zum Selberforschen. Die Übungen stehen in Bezug zum vorangehenden Inhalt und bieten Einblick in die Art und Arbeitsweise solcher Bewusstseins-Übungen. Sie repräsentieren jedoch keine didaktische Abfolge oder einen methodischen Aufbau, der ein persönliches Coaching ersetzen kann. 1
„Ein rein verstandesmäßiges Weltbild ohne alle Mystik ist ein Unding.“ 2 Es ist ein gewagtes Wort des österreichischen Physikers und Nobelpreisträgers Erwin Schrödinger, mit dem er selbst dem gipfelnden Materialismus begegnete; Einsicht und posthumes Vermächtnis, das aus seinem Nachlass stammend, Jahre nach seinem Tod, im autobiographischen Werk: „Mein Leben, meine Weltansicht“ publiziert wurde.
„Das Weltbild steht überhaupt nicht fest. Wir haben gerade erst begonnen, darüber nachzudenken.“ 3 Betrachten wir es so realistisch und nüchtern wie der Quantenphysiker und Vorstand des Instituts für Experimentalphysik der Universität Wien, Anton Zeilinger, dann kann man eines festhalten: Die Menschheit hat kaum erst begonnen die wirkenden Zusammenhänge der Welt zu erforschen. Es ist gerade mal dreißig Jahre her, dass in der Physik – quasi als Speerspitze heutiger Naturwissenschaften – erstmals mutig geäußert wurde, dass eine moderne Wissenschaftstheorie bezüglich Materie, nicht ohne einer gänzlichen Umdeutung der Bedeutung von „Bewusstsein“, möglich sei. Das also was Bewusstsein macht – in unserer Welt, das was Bewusstsein ist – als unsere Welt. Vielleicht ist es für manche Menschen über raschend, diese Idee gerade von Fachleuten und Betreibern harter Faktenwissenschaften zu vernehmen. Und doch: Wir als „aufgeklärte Menschheit“ sind bereits unbefangener in unseren Einsichten, als man dies vielleicht für möglich hält, insofern man bereit ist ihren fortschrittlichsten Geistern zu folgen, die im Verlauf des Buches zu Wort kommen. „Wissenschaft trifft Spiritualität“ möchte somit in ihre Gedanken Einblick geben: Inwiefern das „Leben selbst“ (und seine In-forma-tion) dieses gesamte Universum durchdringt, strukturiert, erhält und in seiner Entwicklung vorantreibt. Evolution ist In-forma-tion! In-forma-tion, die eine enorme Dynamik eingeschlagen hat. In-forma-tion ist überall DA. Und ganz offensichtlich auch überall zur gleichen Zeit da, befördert sich zeitlos. 4 Vielleicht existiert sie gewissermaßen außerhalb von Zeit. So stellt sich die Frage, ob und wie wir uns mit dem individuellen Bewusstsein in diese Ebene der In-forma-tion als den Kosmos-durchlebendes-Wissen einklinken können. Ist so etwas für uns Zeitgenossen innerhalb unserer rationalen Weltsicht fassbar? Stellt Intuition diesen Zugang dar und was bedeutet es für die Kulturentwicklung, solches real leben zu können?
Die Frage: „Erschafft Bewusstsein die Welt – das, was wir wahrnehmen und erleben?“ wird bei vielen Zeitgenossen Kopfschütteln auslösen. Als beweisbar kann auf diesen neuen Forschungsfeldern zunächst noch weniges gelten, zu jung ist diese wissenschaftliche Forschung. Von den erlebbaren Phänomenen her besehen, spricht allerdings bereits vieles dafür. Offenheit voraus gesetzt. Aus konventioneller Wissenschaftssicht reihen sich auffällige und irritierende Phänomene in die Folge jener Erfahrungen ein, von denen man streng wissenschaftlich sagen muss: Wir wissen im Detail wohl noch nicht wie, aber wir konstatieren, dass sie existieren und eben auch für die Beobachtungen vorliegen. Auch hier gilt für den Forscher in der Folge: Es gibt und wird immer eine Differenz geben zum nicht- oder noch-nicht-Deutbaren. Es geht hier also zunächst einmal um eine in der Sache selbst verankerte Plausibilität der geäußerten Überlegungen. – Teilweise aber auch bereits um etwas weit darüber Hinausweisendes. Diese Einschränkungen gelten übrigens auch für andere wesentliche Ansätze und Erklärungsversuche in den Wissenschaften. Auch Darwins „Evolutionslehre ist eine umfassende und weder beweisbare noch widerlegbare Naturtheorie; sie kann viele Fakten sehr einleuchtend erklären, aber ... es ist mit ihr nicht etwa ein Rätsel eindeutig gelöst ... sie ist plausibel, aber als Weltsicht nicht beweisbar.“ 5 So die Sicht des ehemals leitenden Professors für Biologie am Max Planck Institut in Göttingen. Dass Jean-Baptiste de Lamarcks konträre evolutionstheoretische Ansichten, durch heutige epigenetische Forschung nach 200 Jahren der Ablehnung brandaktuell sind, ist dafür Beleg und hätte zu Beginn dieses Jahrtausends wohl kein Biologe oder Genetiker für möglich erachtet. 6
Aber auch andere verblüffende und auffällige Phänomene werfen heute entscheidende Fragen auf: „Was ist Materie wirklich?“. Oder: „Wie greift Bewusstsein als Informationsaspekt in diese Ebene ein?“ So scheint es heute auch wissenschaftlich mehr und mehr plausibel, dass unsere materielle Welt nichts anderes ist als „Information-in-materiellem-Gewand“. Dieser Erkenntnis nun auch wissenschaftlich Einlass zu gewähren, ist jedenfalls bereits gesetzt.
Was ist es wirklich, was da abläuft? Was steuert die Entwicklung? Felder? – Wirksamkeiten, die die Welt aus der Ebene der Information neu begründen und Ordnung gestalten? „Wenn Hawking Recht hat, dann gibt es Wahrheit jenseits der naturwissenschaftlichen Erklärung.“ 7
So gibt es auch im Bereich der Informations- oder Bewusstseinsfeld Forschung, neben einer stark zunehmenden Vielfalt an Phänomenen, wesentliche moderne Erklärungsmodelle und Interpretationsansätze, auch wenn erst wenige wissenschaftlich stringente Beweise vorliegen. Aber: Es gibt sie! Und genau das ist archetypisch: So gestaltet sich jeglicher Paradigmenwechsel, wie es ja auch im 20. Jhdt. des Öfteren zu verfolgen und zu beobachten war: Vom Ableugnen der Phänomene beziehungsweise der Tabuisierung neuer Forschungsansätze über die Bezichtigung der Unwissenschaftlichkeit bzw und Ausgrenzung aus der Forscher-Community. Letztlich kam aber denn doch die notgedrungene Akzeptanz und erstmalige Einordnung durch Abänderung des Weltbildes (z.B.: „Primat der Information“ 8). Durch mutige Äußerungen renommierter Wissenschaftler ist der Weg hin zum wissenschaftlichen Konsens – einer „Synthese durch Aufheben des (einstigen) Widerspruchs“ – heute bereits absehbar geworden 9: Materie, Bewusstsein und Leben letztlich als ein großes Ganzes und als von In-forma-tion getragen begreifen zu können.
Jeder von uns kennt im Grunde genommen selbst diesen Ablauf einer Entwicklung vom Altbekannten, vom Gewohnten, hin zu neuen Ufern, des eigenen (Er-)Lebens: Zu Beginn steht meist Ablehnung und Skepsis und meist entwickelt sich die Bereitschaft, Neues ins eigene Bewusstseinsfeld zu integrieren langsam. Die Erfahrung zeigt, dass die Wissenschaftler meist auf die gleiche Weise reagieren wie alle anderen Menschen, wenn ihre Überzeugungen in Konflikt mit der Empirie (Wahrnehmung) geraten: Es irritiert zunächst. Wir alle tun zunächst so, als gäbe es den Konflikt nicht oder übertünchen ihn mit inhaltsleeren Phrasen. Neues zu integrieren braucht Unvoreingenommenheit und vor allem – Mut. Und noch etwas: Die Bereitschaft aus zuhalten, von allen Alteingesessenen, belächelt und kritisiert zu werden. 10
Zahlreiche Forschungsdaten geben gebotenen Anlass, sich explizit mit dem Begriff der Information, beziehungsweise In-forma-tion, um es prägnanter zu definieren, auseinanderzusetzen. Allerdings, jeder der sich in eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dieser Materie einzulassen beginnt, wird bald bemerken, in welch dynamischer Entwicklung sich diese, in der Wissenschaft so maßgebliche Begrifflichkeit gerade befindet. Von Definition daher keine Rede! Wie auch sollte man sich zu einer definitorischen Festlegung versteigen, wenn das, was definiert werden soll, sich unter der Hand gerade „entpuppt“ und einer essenziellen, atemberaubenden Veränderung ausgesetzt ist. Das Buch „Wissenschaft trifft Spiritualität / Band 1: ‚Sternenstaub‘.“ versucht daher ein lebendiges Bild von diesem Prozess der Wandlung zu zeichnen. Es handelt sich um nichts Geringeres als die Etablierung einer grundlegend neuen, zukünftigen Dimension im wissenschaftlichen Verständnis. Um die Darlegung einer Entwicklung, welche man nicht nur als Zeitgeist-typisch, sondern als wahrhaft Grund-legend für ein modernes Verständnis vernetzter Phänomene sowie ihrer immanenten Zusammenhänge betrachten muss.
Univ.-Prof. Georg Franck (TU Wien) bezeichnete die vorliegende Arbeit dieses Buches in einem persönlichen Mail an mich somit nicht von ungefähr als Versuch einer „grand unified theory auf der Basis des Informationsbegriffs“ 11. Da musste ich zunächst doch schmunzeln! Aber Professor Franck hatte mit diesem Ausdruck einen, selbst für mich so noch nicht gesehenen, neuen Aspekt dieser Arbeit ins Spiel gebracht. Eine Grand unified theory. Ja, darauf könnte es letztlich hinauslaufen.
Für meine Feldforschung quer durch die Wissenschaften, legte ich Forschungsergebnisse aus Kosmologie, Physik, Medizin und Placeboforschung zugrunde, aber auch aus der Neurobiologie, Epigenetik und verschiedenen systemischen Interpretationsansätzen der Psychologie. Sie alle verleihen den stattfindenden Entwicklungen jene kaum zu überbietende Dynamik und ihr mittlerweile offenbar unumkehrbares Gepräge. Es sind dies alles Spielarten eines entscheidend neuen Aspekts der evolutiven Bedeutung von In-forma-tion. Etwas, was die Wissenschaften diesem Begriff mittlerweile stillschweigend attestieren. In dieser interdisziplinären Überschau der Forschungsdaten jener Wissenschaftsfelder spiegeln sich die Zeichen einer äußerst dynamischen Wandlung, der wir als Zeitgenossen gerade beiwohnen dürfen.
Es scheint hier nicht nur kosmologisch „kein-Stein-auf-dem-anderen“ zu bleiben. Die Wandlung zieht wesentliche Fragestellungen für den gesamten gemeinschaftlich-sozialen Kontext nach sich sowie entscheidende individuell-biographische Konsequenzen 12.
Bislang galt Information als Begriff aus der Welt mathematischer Wissenschaften und Technik bzw. des Alltagsgeschehens. Der erneuerte Begriffsinhalt „In-forma-tion“ (von mir absichtsvoll so geschrieben), bezieht seine Idee lediglich vordergründig, zur Versinnbildlichung, aus der sprachlichen Interpretation seines Wortstammes „in-forma“, etwas also, das in-die-Form geht. Seine Plausibilität wurzelt vielmehr in der Realität, dass In-forma-tion auf jeder Ebene dieses Kosmos stets vor-oder-mit-der-Form da-ist und nicht erst als Folge von Form: Sei es als jene Naturgesetze im Kosmos, als Gene und Hormone (Botenstoffe) im Bereich Körperphysiologie oder eben auch als Überzeugungen im Bewusstsein (familiäre / kulturelle / religiöse), mit ihrer Bedeutung für das menschliche Erleben als „Wahrnehmung“ und – schlussendlich – der eigenen Biographie. Die Auseinandersetzung mit den aktuellsten Forschungsergebnissen führt zu einem spannenden Diskurs: der Einheit unseres Kosmos. Gelten hier dieselben Gesetzmäßigkeiten bezüglich Energie, Schwingung und Resonanz, im Großen wie im Kleinen? Können wir an der Art der Wirkungsweise auf allen erforschbaren Ebenen berechtigterweise auf ein zugrundeliegendes Evolutionsprinzip schließen: nämlich dass In-forma-tion grundsätzlich vor oder mit der Form da ist und nie erst als Folge von Form – und dem anschließenden menschlichen Begreifen ...?! Daraus ergeben sich, ohne der Versuchung zu erliegen, menschlichem Bewusstsein, das ja ebenfalls innerhalb dieses Kosmos entstanden ist eine wissenschaftliche Sonderstellung zuzuweisen, weitreichende Konsequenzen, sowohl auf Erkenntnisebene als auch auf jeglicher sozialen Ebene eines künftigen Mensch-Seins.
Konsequent gedacht, schwemmt dies nämlich eine sehr alte Idee, an die Oberfläche künftiger Entwicklungen: „Glaube versetzt Berge“ 13. Etwas, das im soziologischen Bereich von Motivationstrainings, sei es im Spitzensport oder Management, längst state-of-art ist: „self-fulfilling prophecies“. Da persönliche Lebenshaltungen sowie Glaubenssätze etc. – kulturell, familiär oder religiös indoktriniert – als schöpferisches In-forma-tions-Konglomerat im Bewusstsein ebenfalls vor oder mit der Form da sind, ist es naheliegend, dass es dieser In-forma-tions-Inhalt ist, der in der Folge unsere Erfahrungen erschafft, Kultur bedingt und individuelle Biographie schreibt: „Überzeugung schafft Erfahrung“. Wir können in dieser Welt eben nur wahrnehmen und im Rahmen unserer Biographie lediglich mit all dem konfrontiert sein, was mit unserem Bewusstsein (den Informations-Inhalten) in Resonanz kommen kann.
Das Projekt „Wisssenschaft trifft Spiritualität“ besteht zur Zeit aus zwei Büchern. Sie halten Band 2 in Händen. Dieser umfasst zwei Abschnitte:
1. „In-forma-tion als Naturgesetz“
Physikalisches Da-Sein in Kosmos, Evolution und Leben
2. „In-forma-tion als Träger des Lebens“
Botenstoffe. – Vom Bewusstsein als Körper, Seele und Geist
Der zweite Band trägt den Untertitel: „Der Mensch. – Wie erschaffen wir unsere Zukunft?“ Auch dieses Buch gliedert sich in zwei Abschnitte:
1. „In-forma-tion als kulturbildende Vernetzung“
Vom menschlichen Verstand, seiner Sprache – und der Kunst
2. „In-forma-tion im menschlichen Bewusstsein“
Vom menschlichen Bewusstsein als Freier Geist
Diese 4 Teile stellen verschiedene Rote Fäden der Ganzheit als Buch dar und zeigen in diesem einzelne Richtungen von In-forma-tion auf, um fachübergreifend überraschende Aspekte unserer Welt näher zu bringen. Die ersten vier Kapitel dieses Bandes, setzen sich mit In-forma-tion auf der Ebene der kosmologischen Evolution auseinander. Sie werden für die Leserin / den Leser thematisch die größte Herausforderung bieten. Dennoch seien sie an den Anfang gestellt. Ich wünsche Ihnen, dass Sie beim Lesen das Staunen wiederfinden. Lassen Sie sich von diesem „Plädoyer für das Leben“ anstecken. Fangen Sie einfach Feuer. So werden Sie diese mutmaßliche Schwelle mit Interesse und Bravour meistern, um sich danach wohlbehalten in weiterführenden Aspekten wiederzufinden und sich letztlich beschwingt der Conclusio dieses Buches widmen zu können – beziehungsweise auch der Fortsetzung im zweiten Band von „Wissenschaft trifft Spiritualität. ‚Der Mensch‘.“ mit der Auseinandersetzung bezüglich Bewusstsein und Resonanz sowie der konkreten Fragestellung: „Wie erschaffen wir unsere Zukunft?“. Hier liegt der Schwerpunkt der Auseinandersetzung auf Ergebnissen der Neurowissenschaft / Soziologie / Intuitions-Forschung und Pädagogik.
Die beiden Bände von „Wissenschaft trifft Spiritualität“ moderieren primär Spitzenwissenschaftler, Nobelpreisträger aber auch Newcomer verschiedenster Couleurs in deren persönlichem Wortlaut. Es sind also hochdekorierte Forscher/innen, aber auch Enfants terribles der wissenschaftlichen Community. „Enfants terribles“, genau so lange jedenfalls, bis es gelungen war, veraltete Wissenschafts-Dogmen und festgefahrene Annahmen zur Strecke zu bringen. Sie werden in den Zitaten durchwegs auch das persönliche Erstaunen und die Begeisterung der Forscher/nnen miterleben, etwas das stets hereinspielt, wenn jemand beginnt, diese unsere Welt erstmals mit neuen Augen zu sehen.
Das Buch möchte Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, Inspiration und Anstoß sein, Ihr eigenes Mensch-Sein in entsprechender Freude und Dankbarkeit neu sehen zu lernen, um einige der zunächst unglaublichen Einsichten für das eigene Leben nutzen zu wollen. Es könnte sein, dass Sie nach Lektüre dieses Buches dem eigenen Bewusstsein und der ihm innewohnenden In-forma-tion und Gestaltungs-Kraft erstmals jene Bedeutung beimessen, welche ihr real zusteht. Wir leben in einer kulturellen Umbruchzeit. – Don‘t worry: Wandlung darf sein ...
Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern spannende Stunden mit den Roten Fäden der zusammengetragenen Forschungsergebnisse, weiterführenden Gedanken sowie den erlebten Einsichten aus den Bewusstseins-Übungen. Dort werden Sie – ganz bewusst – mit dem „Du-Wort“ angesprochen, um in Ihnen jene Instanz in Resonanz zu bringen und zu erreichen, die das Entscheiden haben möge – ihre Mitte.
Wiewohl ich während der Arbeit an diesem Buch nicht das Glück hatte, meine eigenen Überlegungen mit speziell kenntnisreichen Kollegen erörtern zu können, so hatte ich dennoch die wunderbare Möglichkeit mit den bedeutendsten Fachleuten eine Art inneren Dialog zu pflegen; nämlich den Autoren all jener Zitate, welche das Buch letztlich zu dem machen, was es geworden ist. Ohne ihre bahnbrechenden Forschungen und Erkenntnisse wäre jeder weiterführende Schritt unmöglich gewesen. Besonders zu nennen sind an dieser Stelle die Neuro-Wissenschaftler Antonio Damásio, John Eccles, Candace Pert sowie die Genetiker Kazuo Murakami und Bruce Lipton, aber auch die Physiker David Bohm, Anton Zeilinger, Walter Thirring, Antoine Suarez, Hans Peter Dürr, Frank Close und Eric Verlinde. Weiters soll darauf hingewiesen werden, dass auch die bekannten Grand Old Men of Physics, Albert Einstein, Werner Heisenberg, Erwin Schrödinger sowie Carl Friedrich von Weizsäcker mit ihren ganzheitlichen Gedankenansätzen bereits vor Jahrzehnten die Grundbausteine für das vorliegende Buch legten. Ebenso diente dabei Rupert Sheldrakes unermüdliches Forschungs-Engagement. Weiter verdanke ich Paul Cézannes, Pablo Picassos und Joseph Beuys‘ wegweisenden Ideen, mir stets Inspirationsquelle beim Erobern weißer Flecken dieses Neulands gewesen zu sein. Nicht zuletzt gaben auch die philosophischen Anstöße eines Karl Popper, Ludwig Wittgenstein und Rudolf Steiner spannende Impulse, das vielschichtige Terrain auch von dieser Warte her zu durchdringen. Danke.
Mein Dank gilt auch jenen, die die zukunftsweisende Bedeutung jener Forscher erkannten und ihren Ideen die nötige Publizität gaben. Speziellen Dank den Redakteur/innen der ORF-Bildungsabteilung, deren Engagement, Fachwissen und Verständnis des öffentlichen Bildungsauftrags zu motivierenden Recherchen und Interviews führte. Ebenso gilt der Dank allen namentlich hier unerwähnt Gebliebenen.
Last but not least: Mein inniger Dank allen meinen Freunden, die mich durch das Leben begleiten, ob seit langem oder seit kurzem – ihr seid’s mir wichtig ...!
Klaus Podirsky, Wien, 7. März 2011 / 7. März 2016 / 7. Oktober 2022
1 Persönliche Anleitung im Coaching biete ich unter: http://www.krisencoaching.at.
2 E. Schrödinger: „Mein Leben, meine Weltansicht.“, Wien / Hamburg 1985, S. 48, S. 2.
3 A. Zeilinger: „Einsteins Schleier – Die neue Welt der Quantenphysik.“, München 2003, Buchumschlag.
4 Siehe Kap. 5, Anm. 22.
5 F. Cramer: „Chaos und Ordnung – Die komplexe Struktur des Lebendigen.“, Stuttgart 1989, S. 220f; Siehe Kap. 10, Anm. 3.
6 Siehe Kap. 7, Anm. 8, 12f.
7 „Manche seiner Kollegen würden ihm wohl widersprechen, doch wenn Hawking Recht hat, dann gibt es Wahrheit jenseits der naturwissenschaftlichen Erklärung. Um es in den Worten Thomas von Aquins auszudrücken: ‚Was ist es, das aus der Möglichkeit alles Existierenden etwas macht, das tatsächlich existiert?‘.“ K. Ferguson: „Gott und die Gesetze des Universums.“, München 2001, S. 129, S. 390f (Th.v. Aquin (1225-1274): Summa Theologica, Teil 1, 2. Frage, 3. Artikel.
8 A. Zeilinger: „Einsteins Schleier – Die neue Welt der Quantenphysik.“, München 2003, S. 217f: „Wir können unsere Grundidee also noch radikaler formulieren, da es offenbar keinen Unterschied zwischen Wirklichkeit und Information geben kann, können wir sagen: ‚Information ist der Urstoff des Universums‘.“; Siehe Kap. 3, Anm. 8, 19, 23ff.
9 H. Pietschmann: „Das Ende des naturwissenschaftlichen Zeitalters.“, Frankfurt / Berlin 1983, S. 118f, S.140.
10 Sehr interessant ist die Internetseite von Brian D. Josephson von der Universität Cambridge (http://www.tcm.phy.cam.ac.uk/~bdj10/). Josephson ist seit Verleihung des Nobelpreises für Physik (1973) mit der wissenschaftlichen Beforschung grenzwissenschaftlicher Phänomene befasst. Einem seiner Vorträge gab er den Titel: „Pathological Disbelief “ (gehalten am Nobel Laureates‘ meeting; Lindau 2004). Hier liest er seiner eigenen Wissenschaftler-Kaste gehörig die Leviten: „Pathologische Voreingenommenheit“ gegen Grenzphänomene, statt sich derartigen Herausforderungen zu stellen, hält er ihnen vor. – Das wollte SO wohl niemand aus derart profundem Mund hören. (http://lenr-canr.org/acrobat/JosephsonBpathologic.pdf).
11 G. Franck: in einem persönlichen Brief-Mail vom 1. März 2011, im Zusammenhang meiner diesbezüglich von mir vorgelegten Dissertation an der TU Wien.
12 „Wissenschaft trifft Spiritualität / Band 1: ‚Der Mensch‘. – Wie erschaffen wir Zukunft?“
13 Siehe Kap. 9, Anm. 14f.
Physikalisches Dasein in Kosmos, Evolution und Leben
Wetten Sie manchmal? Spielen Sie manchmal in einem dieser den Staat finanzierenden Glücksspielen mit, um vielleicht doch einmal per Zufall den Jackpot zu knacken und für sich und Ihre Lieben „das-Leben-zu-gewinnen“? Sie hätten um viele 10-er Potenzen höhere Chancen, als ein imaginärer Geist zur Geburtstunde des Universums, der Wetten hätte abschließen können, dass „per Zufall“ die Entstehung von Leben vonstatten gehen werde. – Das Fragment einer Ewigkeit, etwa vierzehn Milliarden Jahre später gibt-es-uns: Menschen, als höchst komplexe, zur Selbsterkenntnis fähige, schöpferische Wesen. Anders allerdings ergäbe sich die Betrachtung, wenn die Evolution kein rein zufällig sich entwickelndes Geschehen war und dieser Geist, der hätte wetten können, in-form-iert gewesen wäre, was da vor sich gehen will, weil er die In-forma-tion, das Bewusstsein selbst war, ist und immer sein wird: Gewahrsein, welches die Welt erschafft, damals wie heute, und sich-eins-lächelt, ob der Naivität dieser „bewussten Wesen“, die es / er / sie wohl ebenso IST.
Sir Karl Popper, einer der großen Philosophen-Geister staunend dazu: „Wenn ich die etwas vage Idee einer kreativen oder ‚emergenten‘, einer Neues schaffenden Evolution aufnehme, so denke ich ... an die Tatsache, dass in einem Universum, in dem es zu Beginn nichts gab als Wasserstoff, Helium, Neutrinos und Strahlung, kein Theoretiker, der die damals im Universum wirkenden und nachweislichen Gesetze gekannt hätte, die Eigenschaften oder überhaupt die Entstehung der noch nicht existierenden schweren Elemente hätte voraussagen können oder auch die Zusammensetzung der einfachsten zusammengesetzten Moleküle. ... Dinge mit Eigenschaften entstanden, die gänzlich unvorhersehbar oder emergent waren: die Entstehung von Leben; die Entstehung von Empfindungen oder Gefühlen; die Entstehung des Ich-Bewusstseins.“ 14
Univ.-Prof. Heinz Oberhummer, Astrophysiker und Kosmologe sowie ehemals Professor am Institut für Nukleare Astrophysik der Technischen Universität Wien und Erforscher des sogenannten „Triple-Alpha-Prozesses“ in Sternen (eine wesentliche Theorie zur Entstehung von Kohlenstoff und Sauerstoff im Universum; KP.) staunt gleichermaßen über das vorliegende Ergebnis Leben. Von seiner speziellen Warte der Forschung aus, schreibt er Folgendes über die geradezu unfassbare, präzis koordinierte Beziehung der vier grundlegenden physikalischen Kräfte (Gravitation, elektromagnetische Kraft, schwache und starke Kernkraft): „Die konkrete Frage, die wir uns stellten, war: ‚Wie fein muss die Abstimmung dieser Kräfte im Universum sein, um Leben zu ermöglichen?‘ ... Das Ergebnis der Rechnungen für die Kohlenstoff-Entstehung durch den Triple-Alpha-Prozess in Roten Riesen (Endstadium eines Sternes) war verblüffend: Bereits minimale Variationen von etwa 0,5% der Stärke und Reichweite der Kernkraft führen zu einer 30- bis 1000-fachen Erniedrigung der Häufigkeit von Kohlenstoff oder Sauerstoff. Damit wäre Leben auf Kohlenstoffbasis extrem unwahrscheinlich. Nur Kohlenstoff hat nämlich die notwendigen Eigenschaften zur Bildung der komplexen und sich selbst organisierenden Moleküle, die für das Leben notwendig sind. Auch das Vorkommen von Sauerstoff und damit des für das Leben unabdingbaren Wassers würde um das Hundert- bis Tausendfache sinken. Die numerischen Feinabstimmungen und Koinzidenzen (sind) viel zu ausgeklügelt, als dass sie noch mit unserem Sinn für ‚Natürlichkeit‘ in Einklang gebracht werden können.“ 15 Für gegenwärtige Kosmologen sind wesentliche Fragen ungelöst und weitgehend offen. Man mag zu den Rätseln und Anomalien stehen wie man will: Sie existieren.
Was folgt ist ein Abriss über die vier Evolutionsphasen des Kosmos, wie ihn die heutige Forschung sieht. Weiters wird die Frage gestellt: Welche Funktions zusammenhänge können im Kosmos erkannt und als Naturgesetzmäßigkeit postuliert werden? Was offenbart sich darin als In-forma-tion, die dem Evolutionsprozess Gestalt verlieh / verleiht?
Damit das Folgende besser lesbar wird, möchte ich an dieser Stelle die Pointe – ausnahmsweise – vorwegnehmen: Alles was wir heute an Materiellem in der Welt sehen, besteht nach heutigem Stand der Wissenschaft aus „Sternen-Staub“. Alle Elemente (außer Wasserstoff) wurden in einer dieser frühen Sonnen fusioniert, was erst die materielle Basis für biologisches Leben bot. In allem um uns und in jedem Menschen tritt uns der Kosmos in seiner Universalität entgegen.
Zur Historie selbst: Ausgehend vom Big-Bang, lassen sich vier Phasen der Evolution unterscheiden. Man nimmt an, dass die erste Phase etwa eine Mikrosekunde dauerte und unmittelbar diesem physikalisch unfassbaren Beginn folgte. 16 Die neue Gravitationstheorie des Physikers Verlinde gibt allerdings zu völlig anderen Betrachtungsweisen Anlass. 17 Im Gegensatz zu vielen seiner Kollegen bemerkt der Kosmologe Stephen Hawking: „So fand unsere Arbeit am Ende allgemeine Anerkennung, und heute gehen fast alle davon aus, dass das Universum mit einer Urknall-Singularität begonnen hat. Die Sache hat nur einen Haken: Inzwischen habe ich meine Meinung geändert und versuche jetzt andere Physiker davon zu überzeugen, dass das Universum nicht aus einer Singularität entstanden ist. Wir können darauf verzichten, wenn wir Quanteneffekte in unsere Überlegungen einbeziehen.“ 18 Doch bleiben wir mal bei der gängigen Urknall-Theorie: In diesen Sekundenbruchteilen, so die Wissenschaft, entstanden die „Elementarteilchen“, die Elektronen und Quarks 19, weiters begannen jene bekannten 4 Kräfte ihr Werk, welche diese „Teilchen“ 20 später zu komplexen Strukturen verbinden sollten. Das Universum expandierte mit Überlichtgeschwindigkeit. Diese Phase wird heute als Inflation bezeichnet. Der „Raum“ dehnte sich dabei aufs Millionenfache aus und kühlte ab. Innerhalb der nun folgenden etwa 100.000 Jahre kondensierten aus dem kosmischen Plasma die „Quarks“ – zunächst in Protonen und Neutronen (Bausteine der Atomkerne). Diese verbanden sich schließlich mit Elektronen zu den ersten (Wasserstoff-)Atomen. Im Universum wird es jetzt erstmals Licht (ca. 300 000 Jahre nach dem Beginn) und die neue Materie (Wasserstoffatome) verdichtet sich in der Folge zu ersten massereichen (Riesen-)Sternen mit enormen Temperatur- und Druckwerten. Kernfusion setzt im Inneren dieser Sterne ein. Erstmals entstehen alle Elemente schwerer als Wasserstoff. Innerhalb weniger Jahrmillionen ist der Brennstoff (Wasserstoff) dieser frühen „Sternpopulation“ verbraucht. Als Supernova explodierend, reichern sie den Kosmos mit allen Elementen an. Damit verändern sie ganz wesentlich die Zusammensetzung der galaktischen Materie. „Die Masse eines Sternes bestimmt nicht nur seine Lebensdauer, sondern auch die Art von chemischen Elementen, die er an das interstellare Gas abgibt und damit der nachfolgenden Sterngeneration zur Verfügung stellt.“ 21 „Ihr einziger Lebenszweck war es offenbar, das Universum mit schweren Elementenanzureichern.“ 22, quasi als kosmisch-energetische Brutstätte 23 für alle Elemente, sodass spätere Sterngenerationen sowie auch unsere Sonne, die Erde und wir Menschen und die gesamte biologische Evolution – auf allen Elementen aufbauen kann. In (für astronomische Zeitskalen) kürzester Zeit ist diese lichtvolle Sternenaufgabe beendet, und die erste Generation von Sternen verschwindet wieder aus den kosmischen Evolutionsabläufen.
Richtig ist, dass wir nach heutigem Erkenntnisstand, in einem rational strukturierten Universum leben. Wir erkennen, dass diese Rationalität mit unserer eigenen in Einklang steht, sonst könnten wir die Strukturen gedanklich gar nicht fassen. Resonanz ist eben alles und ermöglicht uns diesen Zugang. Grundsätzlich hält die klassische Astronomie die Situation in unserem Planetensystem für „erschöpfend geklärt“. Man hat sich in der Planetenforschung daher bereits auf extrasolare Planetensysteme verlegt. Dennoch: Da gibt es nach wie vor wissenschaftlich ignorierte und seit ihrer Entdeckung skeptisch beäugte Eigentümlichkeiten im Sonnensystem, gerade bezüglich der Erde als Trägerin des Lebens. Höchst auffällige und überraschende Details blieben bislang astronomisch unbeachtet und in ihrer Wirksamkeit und Bedeutung für die Entwicklung von Leben auf der Erde unerforscht. Zum Beispiel die Besonderheit, dass Sonne und Mond am Himmel nicht nur gleich groß erscheinen, sondern auch, entsprechend der wissenschaftlichen Messdaten bezüglich der Erde – aber ausschließlich bezüglich der Erde! – auch dieselbe Rotationsdauer aufweisen: 27,3 Tage. Es herrscht somit eine rhythmische Koinzidenz der beiden Hauptlichter Sonne und Mond bezüglich der Erde, als Träger des Lebens im System. Dass diese Zeit-Konstante von 27,3 Tagen das gesamte Planetensystem im Goldenen Schnitt / Fibonacci-Folge konstituiert, wurde von mir vor mehreren Jahren nachgewiesen und 2004 erstmals veröffentlicht.24 Dieses Faktum stellt eine weitere, höchst auffällige, systemimmanente Zeit-Skalierung dar, auf die hier im Detail nicht näher eingegangen werden kann.
Wenn wir in diese Welt schauen, so sehen wir rasante Veränderungen, welche uns nicht nur wirtschaftlich, sondern zunehmend auch mental globalisieren. Neue Entwicklungen weisen zunächst stets Kinderkrankheiten auf und haben ihre Schattenseiten. Und doch: Viele Menschen spüren eine aufkeimende Verantwortlichkeit für diesen Planeten – mehr aber noch für sich selbst. Da ist eine neue Suche und Bedeutung spürbar, diesem eigenen Menschen(er)leben wieder einen individuell und frei gewählten Lebenssinn zu geben. Zu lang schon haben sie entsprechend äußeren Autoritäten gelebt. Nun jedoch wollen sie die ganze Verantwortung zurück haben. Es wächst das individuelle Interesse an Fragen wie: Was bedeutet es ein Freier Geist, jenseits religiöser oder pseudoreligiöser Vorstellungen, zu sein? Wie kann ich, in dieser Zeit scheinbar überbordender Dynamik, den Lebensanforderungen gerecht werden? Gibt es vielleicht doch eine zeitgemäße Verbindung und Verbindlichkeit zwischen Spiritualität und Leben, zwischen Spiritualität und Wissenschaft, welche die eigene Existenz und Lebendigkeit bereichert?
In der Physik ist die Suche nach einer Vereinigung (der Verbindung zweier oder mehrerer Theorien zu einer) schon immer eine starke und erfolgreiche Triebkraft gewesen. Die neuesten Forschungsergebnisse auf den unterschiedlichen Gebieten können erstaunen und berechtigterweise seltsam anmuten. Trotzdem: In der modernen Biologie, der Quantenphysik, vor allem aber auch in den sogenannten Kognitionswissenschaften – weisen mehr und mehr Details darauf hin, dass der Information beziehungsweise dem Bewusstsein, eine bislang ungeahnte Bedeutung zukommen könnte. Es ist verständlich, dass unser gegenwärtiges Zeitalter als Informations-Zeitalter bezeichnet und wohl auch als solches in die Geschichte eingehen wird. Meiner Auffassung nach halten wir als Menschheit jedoch kaum einen Zipfel dessen in Händen, was das Leben und seine In-forma-tion für die Entstehung des Kosmos war und ist. Man braucht diesbezüglich wahrlich kein Sherlock Holmes zu sein, um die Vermutung anzustellen, die Holmes gegenüber Watson in seinen Ermittlungen fallen ließ: „Wenn sich zwei seltsame Dinge ereignen, dann hängen sie vermutlich zusammen.“ Dank enormer Fortschritte in der Beobachtungs-Technologie und auf dem Feld experimenteller Methoden scheint die Bildung neuer Begriffe entscheidend, beziehungsweise deren Wandlung. „Wenn man in den Naturwissenschaften auf ein solches Paradoxon stößt, dann wird es meistens dadurch gelöst, dass man neue Begriffe einführt, die die Schwierigkeiten vermeiden. Dies stößt häufig auf Widerstände, da es im Allgemeinen schwerfällt, liebgewordene Konzepte aufzugeben.25
Die Wichtigkeit einer Wissenschaft gesamtheitlicher Entwicklungszusammenhänge bezüglich Natur und Kultur, Materie und Geist, Biologie und Kosmologie ist für eine echte Bewusstseins-Erneuerung kaum zu überschätzen. Die Bedeutung solcher Forschung, verbunden mit absehbaren Angriffen, formulierte der renommierte Quantenphysiker und Nobelpreisträger Erwin Schrödinger in seinem eindrücklichen Appell an die Wissenschaft: „Wenn wir unser wahres Ziel nicht für immer aufgeben wollen, dann dürfte es nur einen Ausweg aus dem Dilemma geben: dass einige von uns sich an die Zusammenschau wagen, auch wenn sie Gefahr laufen, sich lächerlich zu machen.“ 26
Erwin Schrödinger, Autor des Buches: „Was ist Leben?“ 27, hat sich zeitlebens an seinen eigenen Appell gehalten. Die Lektüre dieses Buches gab Mitte des 20. Jahrhunderts zwei jungen Physikern den entscheidenden Forschungsanstoß, der letztlich die gesamte Biologie revolutionierte: Francis Crick und James Watson entdeckten neun Jahre nach Erscheinen seines Buches die Doppelhelix der DNA. 28
Fundierte Ergebnisse empirischer Forschungen sind heute reichlich vorhanden. Alles zielt auf eine radikal neue Sicht der Welt ab. Dazu passt, was der Physiker und Teleportations-Forscher Anton Zeilinger formuliert: „Das Weltbild steht überhaupt nicht fest. Wir haben gerade erst begonnen, darüber nachzudenken.“ 29 Wir werden spätestens in ein paar Jahrzehnten größere Klarheit haben und im Blick zurück erkennen, welch grandioser Paradigmenwechsel gerade stattfindet. Ich selbst vermute, er wird jenem Wechsel in Folge der Quantenphysik an Radikalität um nichts nachstehen. Im Gegenteil: War der letzte einer, der vornehmlich die Gelehrten in ihren Elfenbeintürmen von Physik und Chemie schockierte 30, so wird jener von grundsätzlich anderer Radikalität sein. Er wird vermutlich das gesamte menschliche Zusammenleben von der Wurzel revolutionieren und verwandeln. Ein wahrhaft diesem Jahrtausendwechsel gebührender Paradigmenwechsel! Er wird meiner Einsicht nach auf einem völlig neuartigen Verständnis dessen gründen, was bislang unter „Information“ verstanden wurde. Ich jedenfalls glaube, man muss kein großer Prophet sein, um zu sagen: In 1000 oder gar 100 Jahren werden die meisten der heutigen Ansichten über diese Welt, über „Gott-und-die-Welt“, eher naiv erscheinen. Die Prognose mag in den Ohren manches Zeitgenossen anmaßend klingen. Letztlich wird die Entwicklung selbst es bestätigen, oder widerlegen ...
In einer wissenschaftlichen Symposions-Diskussion versuchte vor wenigen Jahren einer der Teilnehmer die Stoßrichtung der Diskussion mit der folgenden rhetorischen Bemerkung auf den Punkt zu bringen: „Hier stellt sich eine ganz andere Frage: Welche geistigen Kräfte, Ideen und Weltbilder werden denn künftig geschichtsbestimmend sein?“. 31 Die mir allerdings viel wesentlichere Frage ist: Welche geistigen Kräfte, Ideen und Weltbilder werden künftig lebensbestimmend sein?
In jeder Kultur wachsen die Menschen mit Sprichworten auf. Betrachtet man solche Sprichwörter unvoreingenommen, so kann man daran kraftvolle Überzeugungen erkennen, die im Massenbewusstsein einer Kultur wirken. Eine dieser bekannten Redewendungen lautet, etwas sei „zu-schön-um-wahr-zu-sein“. Wir wollen bei dieser Übung schauen, ob beziehungsweise was eigentlich dafür spricht, dass es Dinge im Leben gäbe, denen unsereins besser von vornherein misstrauen sollte, weil sie dem „smarten“ Verstand mit dem genannten Nimbus behaftet scheinen.
Welche Lebensvision würdest Du für Dich wählen, wenn Du sicher wüsstest, nicht scheitern zu können? Welches Dir wichtige Vorhaben würdest Du dann angehen? Was würdest Du mit Deinem Leben anfangen wollen? Wie willst Du, dass sich Dein Leben gestalten darf?
Meine Lebensvision bzw. Herzenswünsche und wesentliche Vorhaben:
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b)
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Was davon erscheint Dir als sprichwörtlich zu-schön-um-wahr-zu-sein?
a)
b)
c)
Vermutlich gibt’s auf der Welt nichts, was zu-schön-um-wahr-zu-sein ist und nichts zu-grausames-um-nicht-dennoch-wahr-zu-sein. Was das Sprichwort in jedem Fall für unsere Kultur schafft, sind Zaghaftigkeit und Mittelmaß. Das jedenfalls finde ich grausam. Denk nach, ob Du das weiter mitspielen willst. Fühl Dein Herzens-Anliegen. – Und brenne!
Welche Sprichwörter fallen Dir selbst noch ein, deren Inhalt doppelbödig ist, zweischneidig und wenig vielversprechend für einen lustvoll-mutigen Beginn und ein erfolgreiches, vielversprechendes, eigenverantwortetes und erfülltes Leben in Selbst-Achtung, Freude, Mut und Leichtigkeit?
Geläufige Sprichworte aus meiner Stammfamilie: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr. Oder auch: Einmal falsch – immer falsch!
a)
b)
Hör auf, daran zu glauben, wenn Du Dich nicht selbst ausbremsen willst und gib ihnen keine schöpferische Energie mehr! Ja, es gibt Herausforderndes, aber nicht weil Derartiges „schwierig“ ist, sondern weil es für uns etwas gewöhnungsbedürftig ist. Das aber darf und kann sich schnell wandeln, so wir es zulassen – indem wir es für möglich halten.
Finde Sprichworte, die Dir für Herzenswünsche förderlich scheinen: Beispiel: Wer dem Großen in sich folgt, wird groß; wer dem Kleinen in sich folgt, wird klein. (Meng Tse) Oder auch: Wer wagt, gewinnt. etc.
a)
b)
Was hast Du für Dich durch diese Übung erkannt?
Schau Dir unsere Welt an. Kannst Du ihre unfassbare Schönheit sehen? Siehst Du die Vollkommenheit auch im scheinbar Unvollkommenen?! Bist Du selbst noch ein/e Staunende/r, oder aber „sozusagen tot und Dein Auge erloschen“, wie das Albert Einstein einmal formulierte? 32 Mit dem Bewusstseins-Netz zu-schön-um-wahr-zu-sein wirst Du nichts unbefangen in seiner Schönheit sehen können. Für solche Menschen gibt es im Bewusstsein stets dieses sprichwörtliche Haar-in-der-Suppe und rate mal, was sich infolge wohl auch in deren Mund finden wird ... Kennst Du das Gefühl, mit angezogener-Handbremse im Leben unterwegs zu sein? Wer Lebensträume mit zu-schön-um-wahr-zu-sein ummantelt, um auf-Nummer-sicher zu gehen, wird eine deutlich reduzierte Phantasiefähigkeit und Tatbereitschaft aufbringen, um sich für seine individuellen Herzensanliegen und kraftgebenden Vorhaben zu engagieren. Es könnte bezüglich unserer LebensWIRKlichkeit aber doch auch ganz anders gehen. Nämlich dass es genau dieses Glaubens an unser „Menschen-Mögliches“ bedarf sowie der Begeisterung und Beharrlichkeit, um etwa wirklich Schönes auch wahr werden zu lassen.
14 K. Popper / J.C. Eccles: „Das Ich und sein Gehirn.“, München 2002 (1989), S. 37.
15 H. Oberhummer, et al.: „Stellar Production Rates of Carbon and Its Abundance in the Universe”, in: Science Vol. 289 7/2000, S. 88; H. Oberhummer, „Kann das alles Zufall sein? – Geheimnisvolles Universum.