Wo die Juwelen blühn - Heinz-Joachim Hartmann - E-Book

Wo die Juwelen blühn E-Book

Heinz-Joachim Hartmann

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Beschreibung

Das vorliegende Fotobuch ist eine Ergänzung und Erweiterung des ersten Bandes „Blühende Juwelen im Herzen von Deutschland“ (BoD-Verlag 2015), der von den Lesern sehr positiv beurteilt wurde. „Ein faszinierendes Buch von hohem künstlerischen und dokumentarischen Wert“, „die Fotos sind technisch brillant und auch farblich sehr beeindruckend“, „angenehm, interessant, auch etwas unterhaltsam und gut informierend“ sind nur drei Beispiele der Rückmeldungen. Der Titel des neuen Buches ist eine Anspielung auf das bekannte Zitat von GOETHE („Kennst du das Land, wo die Zitronen blühen?“), wobei es in diesem Buch nicht um die Mittelmeerländer, sondern um Deutschland geht. Der Autor berichtet zunächst von neuen floristischen Entdeckungen in der Göttinger Region und nimmt dann die Leser mit auf botanische Exkursionen zu den „blühenden Juwelen“ im Osten, Westen, Süden und Norden -teilweise über die Grenzen Deutschlands hinaus. Den Schwerpunkt bildet die alpine Flora im Allgäu und in den Dolomiten. Am Ende des Buches macht der Autor Vorschläge zur Überwindung des Winterblues und gibt -nach einem kurzen Rückblick auf die botanischen Höhepunkte in seinem Leben - Einblick in sein ganz persönliches „Glaubensbekenntnis“.

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Seitenzahl: 57

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Meiner Frau Ulrike,

die mich auf allen Wegen

treu begleitet und versorgt hat.

Vorwort zum 2. Fotobuch

Nach dem ersten Buch „Blühende Juwelen im Herzen von Deutschland“ kann jetzt ein weiterer Fotoband vorgelegt werden, in dem -beginnend in Deutschlands Mitte- von längeren botanischen Exkursionen in alle vier Himmelsrichtungen berichtet wird, wobei es teilweise auch über Deutschlands Grenzen hinausgeht. Der Titel sowie die ersten und letzten Zeilen des Buches sind eine Hommage an JOHANN WOLFGANG VON GOETHE. Um die Leser bei der Dokumentation von weit über 100 Pflanzenarten nicht zu ermüden, sind wieder viele private Erlebnisse und Fotos in den Text eingeschoben. Die Reaktionen auf den ersten Band waren sehr positiv. „Ein Buch von hohem dokumentarischen und künstlerischen Wert“, urteilte eine Leserin aus Oldenburg. Und ein Göttinger Buchkritiker schrieb: „Der Autor beschreibt uns die Fundorte und Beschaffenheiten der Pflanzen. Dazu gibt es reichlich fachliche Informationen, teils persönliche Erlebnisse von seinen Wanderungen sowie auch lyrische Ergänzungen zum Thema Natur, die Lust machen, unsere Region mit ihren blühenden Juwelen auch emotional an uns heranzulassen und mit neuen Augen zu sehen… Die Fotos sind technisch brillant und auch farblich sehr beeindruckend“. Und ein Ehepaar aus Eddigehausen befasste sich schon mit dem jetzt erst vorliegenden zweiten Band: „Wir wünschen Ihnen viel Freude bei der Planung und Gestaltung des neuen Buches, gutes Licht beim Fotografieren und eine leichte Hand beim Schreiben. Und wir sind sicher, es kann nur gut werden! Wir versprechen uns von Ihrem neuen Buch eine angenehme, interessante, auch etwas unterhaltsame und gut informierende Rundreise durch die deutschen Lande“.

Diese hohen Erwartungen zu erfüllen habe ich mich redlich bemüht!

Göttingen, im September 2017Heinz-Joachim Hartmann

Inhalt

Vorfrühling im südlichen Leinebergland

1.1. Schneeglöckchen in der Leineaue

1.2. Märzenbecherfelder auf den Kalkböden vieler Bergkuppen

Frühlingsanfang im Osten und Westen von Deutschland

2.1. Krokuswiesen im Erzgebirge

2.2. Adonisröschen an den Südhängen des Kyffhäuser-Gebirges

2.3. Küchenschellen in der Eifel

2.4. Wildnarzissenwiesen in der Eifel

Vor dem Start in den Süden

3.1. Blütenmeer im NSG „Großer Leinebusch“

3.2. Die Zeit der Orchideen beginnt mit einem Familienportrait

3.3. Erste Orchideenblüten auf der Schäferburg südlich von Eschwege

3.4. Alter Weinberg am Osterbergweg bei Hedemünden

3.5. „Jugend forscht“ am A7-Autobahnparkplatz Hackelberg

3.6. Frauenschuh im NSG „Bühlchen“ bei Weißenbach

3.7. Auf dem Hohen Meißner geht die Sonne auf

3.8. Endlich gefunden: Sumpf-Stendelwurz im Landkreis Göttingen

3.9. Das Jahr der Bienen-Ragwurz

3.10. Blüht tatsächlich „vor unserer Tür“: Der Diptam

3.11. Lange Zeit übersehen: Das NSG „Quellgebiet der Weißen Geister“

3.12. Der Hessisch-Niedersächsischen Allgemeinen (HNA) sei Dank!

Von der blauen Schwertlilie zum blauen Enzian

4.1. Autostopp an der Wurmelinger Kapelle bei Tübingen

4.2. Abstecher zum Kaiserstuhl

4.3. Wilde Gladiolen in der Königsbrunner Heide am Lech

„Vom Meer bis zum Alpenschnee“

5.1. Ankunft im Allgäu

5.2. Erste Exkursionen in den Tälern

5.3. Zwischen Rotbuchenstufe und Fichtenzone

5.4. Blütenparadiese oberhalb der Waldgrenze

5.4.a Die Enziane der Kalkalpen

5.4.b Nachbarn der Enziane: Die Primeln

5.4.c Formenvielfalt bei den Glockenblumen

5.4.d In den Alpen fast überall dabei: Die Läusekräuter

5.4.e Wir machen eine Pause

5.4.f Erinnerungen an die Kohlröslhütte am Weißensee

5.4.g Spezialisten in Felsgestein und Schuttfluren

5.4.h Ernährungsstratege in Mooren und Sümpfen

5.4.i Nelken und Lilien dürfen in den Alpen nicht fehlen

5.4.j Sie lebt mit einer „doppelten Staatsbürgerschaft“: Die Silberwurz

5.4.k Anemonen in Mitteleuropa

5.4.l Auch unter den Disteln gibt es „blühende Juwelen“!

5.4.m Am Rande des Schnees: Das Ziel ist erreicht

Abstieg und Rückfahrt

6.1. Noch einmal die Blumen und Berge genießen

6.2. Beim Abstieg: Blütenpracht am Wegesrand

6.3. Rückfahrt

Im Winterhalbjahr zu Hause

7.1. Die Zeit der Blüten neigt sich dem Ende

7.2. „Es wird durchgeblüht“ (KARL FOERSTER)

Schlussgedanken

8.1. Alles bleibt unvollendet (Norddeutschland)

8.2. „Höhepunkte“

8.3. Sinfonie des Lebens

Titelbild (in Leserichtung): Stängelloser Enzian, Sumpf-Gladiole, Alpen-Hahnenfuß, Frauenschuh

1. Vorfrühling im südlichen Leinebergland

1.1. Schneeglöckchen in der Leineaue

Es ist Mitte Februar: An der Leine bei Niedernjesa versucht die Sonne, dass „Strom und Bäche vom Eise befreit“ werden. Nach wenigen Tagen sieht man dann am Fluss etwas ganz Erstaunliches (umseitig):

Noch vor wenigen Jahren gab es hier nur vereinzelte Horste von Schneeglöckchen, die mit den Abfällen aus benachbarten Gärten an das Flussufer gelangt waren. Inzwischen kann man an manchen Stellen schon geschlossene Schneeglöckchen-Felder bewundern, die in der tiefstehenden Vorfrühlingssonne im Gegenlicht einen ganz besonderen Zauber ausstrahlen. Und dann passiert etwas völlig Unerwartetes:

Ein Admiral-Schmetterling mitten im Winter an Schneeglöckchenblüten! Warum ist das so erstaunlich? Dieser Falter hat bisher überhaupt nicht bei uns überwintert, weder als Ei (wie 5% aller Falter), noch als Raupe (44%), auch nicht als Puppe (50%), und schon gar nicht als ausgewachsener Falter (1%). Der Admiral hat -wie die Störcheunser Land im Herbst verlassen und ist nach Afrika geflogen. Seine Nachkommen sind dann im folgenden Frühjahr zurückgekehrt. Aber genauso wie immer mehr Störche in den zunehmend milderen Wintern in Deutschland bleiben, so reiht sich auch der Admiral immer häufiger in die Gruppe der Daheimgebliebenen ein, sodass wir auch diesen wunderschönen Falter -neben dem Tagpfauenauge, dem Kleinen Fuchs und dem Zitronenfalter- schon an den ersten warmen Tagen des Jahres bestaunen können. Wo liegt eigentlich der Vorteil in dem neuen Verhalten der Störche, wo sie doch in Deutschland einem möglichen Kälterückfall schutzlos ausgeliefert sind? Sie ersparen sich die Strapazen von zwei sehr langen Flügen, und sie können frühzeitig die besten Nester besetzen. Gibt es dann doch einen Kampf mit den Neuankömmlingen, so sind die Ausgeruhten meist überlegen. Der Admiral dagegen hat jetzt die Chance, eine zusätzliche Faltergeneration zu produzieren, wodurch er größere Überlebenschancen im „Kampf ums Dasein“ (DARWIN) hat.

Der wunderschöne Aurorafalter (oben) überwintert als Puppe und erscheint daher erst etwas später an den Blüten des Frühlings (Blaukissen), während der große Kaisermantel als ganz kleine Raupe überwintert und sich erst noch oft häuten und verpuppen muss, ehe er an den Sommerblüten (Klette) bewundert werden kann.

Egal, welche Überwinterungsstrategie sich bei einer Schmetterlingsart zum Überleben durchgesetzt hat, im Sommer treffen alle zusammen, soweit das Nahrungsangebot (immer noch?) vorhanden ist. Oben: Kleiner Fuchs, links unten: Schachbrettfalter und Ochsenauge. Dazu kommen insgesamt drei verschiedene Arten vom Roten Blutströpfchen (Widderchen). Bei den Blüten handelt es sich um Skabiosen (oben und unten links) und Natternkopf (unten rechts).

1.2. Märzenbecherfelder auf den Kalkböden vieler Bergkuppen