Wolf im Versteck - Charlie Richards - E-Book

Wolf im Versteck E-Book

Charlie Richards

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Beschreibung

Aus dem Käfig: Nachdem er beim Sturz von einer Klippe schwer verletzt wurde, wird die Welt eines Mannes auf den Kopf gestellt. Elroy Greer hat einen wirklich schlechten Monat. Ein Kollege macht ihn für Fehler verantwortlich, die er nicht begangen hat. Sein Auto wird aufgebrochen. Bei der Trennung hat er die meisten seiner Freunde an seinen Ex verloren. Dann steigt sein Wanderkumpel in letzter Sekunde aus und lässt Elroy allein an einem Wanderweg zurück. Er beschließt, dass einige Zeit in der Natur zu verbringen, um dem Alltag zu entfliehen, immer noch eine ausgezeichnete Idee ist, und macht sich auf den Weg. Passend zu seiner Pechsträhne gerät Elroy in einen plötzlich aufziehenden Frühlingssturm, verirrt sich und stürzt von einer Klippe. Er erwartet dort draußen zu sterben, aber das tut er nicht. Elroy wacht in einem Blockhaus mit einem Mann auf, der angeblich tot sein soll – Rueben Calhoun. Doch Rueben nennt sich jetzt Dermot Reever. Als Dermot anfängt zu erklären, was Wolfswandler und Gefährten sind und dass sie dazu bestimmt sind, zusammen zu sein, kann Elroy kaum glauben, dass es real ist. Er ist sicher, dass er aufwachen und feststellen wird, dass alles ein von Schmerzmitteln ausgelöster Traum ist. Doch wenn es kein Traum ist, kann Elroy dann wirklich darauf hoffen, dass sein Pech nicht alles ruiniert und genug Vertrauen haben, um eine Beziehung mit einem Wolfswandler im Versteck zu beginnen? Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen. Länge: rund 32.000 Wörter

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

ÜBER CHARLIE RICHARDS

LESEPROBE:

Wolf im Versteck

Aus dem Käfig: Nachdem er beim Sturz von einer Klippe schwer verletzt wurde, wird die Welt eines Mannes auf den Kopf gestellt.

Elroy Greer hat einen wirklich schlechten Monat. Ein Kollege macht ihn für Fehler verantwortlich, die er nicht begangen hat. Sein Auto wird aufgebrochen. Bei der Trennung hat er die meisten seiner Freunde an seinen Ex verloren. Dann steigt sein Wanderkumpel in letzter Sekunde aus und lässt Elroy allein an einem Wanderweg zurück. Er beschließt, dass einige Zeit in der Natur zu verbringen, um dem Alltag zu entfliehen, immer noch eine ausgezeichnete Idee ist, und macht sich auf den Weg. Passend zu seiner Pechsträhne gerät Elroy in einen plötzlich aufziehenden Frühlingssturm, verirrt sich und stürzt von einer Klippe. Er erwartet dort draußen zu sterben, aber das tut er nicht. Elroy wacht in einem Blockhaus mit einem Mann auf, der angeblich tot sein soll – Rueben Calhoun. Doch Rueben nennt sich jetzt Dermot Reever. Als Dermot anfängt zu erklären, was Wolfswandler und Gefährten sind und dass sie dazu bestimmt sind, zusammen zu sein, kann Elroy kaum glauben, dass es real ist. Er ist sicher, dass er aufwachen und feststellen wird, dass alles ein von Schmerzmitteln ausgelöster Traum ist. Doch wenn es kein Traum ist, kann Elroy dann wirklich darauf hoffen, dass sein Pech nicht alles ruiniert und genug Vertrauen haben, um eine Beziehung mit einem Wolfswandler im Versteck zu beginnen?

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene mit explizitem Inhalt. Jeder Band dieser Reihe geht auf die romantische Beziehung eines anderen Paares ein. Um die gesamte Handlung sowie die Geschichte aller Figuren zu erfahren, empfiehlt es sich, alle Bände in der Reihenfolge ihres Erscheinens zu lesen.

Länge: rund 33.000 Wörter

CHARLIE RICHARDS

Wolf im Versteck

Die Wölfe von Stone Ridge 52

Ein homoerotischer Liebesroman für Erwachsene

ME AND THE MUSE PUBLISHING

www.meandthemuse.com

Copyright © der englischen Originalausgabe „A Wolf in Hiding“:

Charlie Richards

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe und veröffentlicht von:

Me and the Muse Publishing – Sage Marlowe

Hohenstaufenring 62, 50674 Köln, 2021

Copyright © Cover Design: Sinfully Sweet Designs

Übersetzt von: Sage Marlowe

URHEBERRECHTLICH GESCHÜTZT:

Dieses Buch darf ohne vorherige eindeutige schriftliche Zustimmung des Urheberrechtsinhabers in keinerlei Form, weder ganz noch auszugsweise, vervielfältigt und / oder vertrieben werden. Dies beinhaltet auch die elektronische und fotografische Vervielfältigung sowie zukünftig entwickelte Methoden. Ebenso ist die kostenlose Weitergabe dieses Buches, beispielsweise über sogenannte File-Sharing Sites ausdrücklich untersagt.

Mit dem Erwerb eines E-Books erhält der Käufer die Lizenz zur persönlichen Nutzung, ist jedoch nicht zur Weitergabe des Inhaltes an Dritte, weder gegen Entgelt noch kostenlos, berechtigt.

Alle in diesem Buch vorkommenden Personen und Handlungen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeit zu realen, lebenden oder verstorbenen Personen ist rein zufällig. Sofern Namen real existierender Personen, Orte und Marken verwendet werden, geschieht dies in einem rein fiktiven Zusammenhang.

Bitte beachten:

Einige unserer Titel enthalten Hinweise auf und Beschreibungen sexueller Handlungen, die möglicherweise eine Gefährdung körperlicher und geistiger Gesundheit darstellen können. Mit der Beschreibung solcher Praktiken erheben wir keinen Anspruch auf deren tatsächliche Durchführbarkeit und übernehmen keine Verantwortung für etwaige Verletzungen oder Schäden, die bei der Nachstellung solcher oder vergleichbarer Handlungen entstehen. Generell raten wir unseren Lesern davon ab, potenziell gefährliche Sexualpraktiken ohne entsprechende Sicherheitsvorkehrungen und Anleitung durch Personen mit ausreichender Sachkenntnis durchzuführen.

Widmung

Für die Leser, die mir immer wieder neue Tiere geben, um sie zu Gestaltwandlern zu machen. Vielen Dank.

Kapitel 1

„Wurde etwas gestohlen, Sir?“

Elroy Greer schaffte es kaum, nicht die Augen zu verdrehen, als er die dumme Frage hörte. Er zeigte auf das klaffende Loch im Armaturenbrett und die baumelnden Drähte und grummelte: „Meinen Sie abgesehen von dem Radio?“

Der Officer in Blau hob die Hand, die seinen Stift hielt, und machte eine beschwichtigende Geste. „Ich wollte nicht voreilig etwas annehmen.“

Elroy fühlte sich etwas besänftigt und nickte. „Nun, das Radio wurde gestohlen, ebenso wie das Kleingeld in meinem Getränkehalter.“ Er verengte nachdenklich die Augen. „Es waren vielleicht sechs Dollar.“

Elroy blickte in das Innere seines Jeep Grand Cherokee und verzog das Gesicht. Seine Aktentasche war geöffnet worden, und der Inhalt war auf dem Rücksitz verstreut. Gut, dass er keine vertraulichen Unterlagen darin hatte.

Ich werde mir merken, meine Aktentasche nie wieder in meinem Fahrzeug zu lassen.

Doch wie hätte er ahnen können, dass jemand in sein Fahrzeug einbrechen würde, während er mit Camilla zu Mittag aß? Seine beste Freundin stand in der Nähe, die Arme vor den großen Brüsten verschränkt. Ihre blonden Brauen waren zusammengezogen, und sie knabberte an ihrer Unterlippe.

Elroy kannte Camilla Hudson seit seinem siebten Lebensjahr. Sie waren jedoch erst mit zwölf Jahren wirklich Freunde geworden. Er hatte einen Mobber daran gehindert, auf dem Spielplatz an ihren Haaren zu ziehen, und seitdem waren sie unzertrennlich.

Er hatte ihr nicht einmal sagen müssen, dass er schwul war. Irgendwie hatte sie es einfach gewusst. Eines Tages, als sie beide sechzehn waren, hatte sie ihn schockiert, indem sie fragte, welchen Jungen er zum Abschlussball ausführen wollte.

Seine Eltern hatten ihn jedoch verstoßen, als Elroy sich geoutet hatte, als er das College besuchte. Sein jüngerer Bruder und seine jüngere Schwester hatten dasselbe getan. Nur seine Großmutter war auf seiner Seite gewesen, bis sie vor drei Jahren verstorben war.

Als ihr Testament verkündet worden war und enthüllt wurde, dass alles in einen Fonds gesteckt worden war, der Elroy an seinem dreißigsten Geburtstag gegeben werden sollte, hatten sie versucht, es anzufechten. Sie versuchten es immer noch, auch nach all dieser Zeit. Obwohl Elroy das Geld nicht wirklich brauchte, freute er sich darauf, in vier Jahren dreißig zu werden, nur weil dies ein Ende der Gerichtsstreitigkeiten bedeuten würde.

„Noch etwas anderes, Sir?“, fragte der Polizist.

Elroy rieb mit den Händen über sein kurzgeschnittenes schwarzes Haar und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf seinen Cherokee. „Äh, ich hatte hier eine CD-Tasche“, sagte er dem Polizisten. „Ich sehe sie nicht.“

Elroy war sich nicht sicher, warum ein Dieb alte CDs mitnehmen würde – vielleicht um sie zu verpfänden? Nahmen Pfandleiher überhaupt noch CDs an? Er hatte vor einigen Jahren angefangen, Playlists auf seinem Handy zu hören.

Etwas anderes erregte Elroys Aufmerksamkeit – oder vielmehr das Fehlen von etwas anderem. „Moment.“ Er lehnte sich in das Fahrzeug und fuhr mit der Hand durch die Mittelkonsole. „Ah, verdammt“, grummelte er. Elroy richtete sich auf und schob die Hände in die Jackentaschen. „Eine drei-achtziger Bodyguard- Pistole. Sie war in der Mittelkonsole. Ich habe eine Erlaubnis zum verdeckten Tragen von Waffen.“

„Kann ich sie bitte sehen, Mister Greer?“

Elroy nickte und holte sein Handy heraus. Er öffnete eine App und rief das Dokument auf. Dann gab er dem Polizisten sein Handy.

Der Officer schaute einen Moment auf das Display und gab das Gerät dann an Elroy zurück. „Wurde die Waffe in Ihrem Namen registriert?“

Elroy nickte. „Ja, wurde sie.“

„Danke, Sir.“ Der Polizist schrieb ein paar Worte auf seinen Block. „Ich werde das so schnell wie möglich melden. Ich bin mir sicher, dass Ihre Versicherung eine Kopie meines Berichts benötigt. Wenn das alles ist, fange ich damit an.“ Der Officer streckte eine Karte aus, und Elroy nahm sie und sah seinen Namen und seine Nummer darauf.

Versicherung. Richtig. Ein weiterer Albtraum.

Elroy nickte noch einmal und steckte sein Handy und die Karte wieder in seine Jackentasche. „Vielen Dank.“

„Es tut mir leid, dass dies passiert ist, und ich werde Sie auf dem Laufenden halten, wenn wir Glück mit den Abdrücken haben.“

Nachdem Elroy dem Officer noch einmal gedankt hatte, seufzte er und wandte seine Aufmerksamkeit wieder seinem Fahrzeug zu. Zumindest war es Samstag, und er hatte nicht auf seiner Arbeitsstelle anrufen müssen, um Bescheid zu geben. Er stand bereits auf der Abschussliste seines Chefs für etwas, das nicht seine Schuld war.

Der andere Rechtsanwaltsgehilfe Lane Peradu hatte Richmond Dessau angelogen und behauptet, Elroy sei derjenige gewesen, der die Nachforschungen im Marcello-Fall gemacht hatte. Tatsächlich war das einer von Lanes Fällen gewesen, und egal was der Mann sagte, er hatte es nicht an Elroy übertragen. Lane hatte es vermasselt und Informationen über die Bankgeschäfte ihres Kunden übersehen. Als der Verteidiger – der den Ehemann in einem hässlichen Scheidungsverfahren vertrat – darauf hingewiesen hatte, dass die Ehefrau – die von Richmond vertreten wurde – im letzten Jahr nach und nach Geld von ihrem gemeinsamen Konto auf ein persönliches Konto überwiesen und somit im Wesentlichen von ihrem Ehemann gestohlen hatte, war der Richter nicht erfreut gewesen. Ihre Klientin hatte die gewünschte Abfindung nicht erhalten, und Richmond war verständlicherweise verlegen.

Richmond hatte es an Elroy ausgelassen, da er Lane glaubte, der sechs Monate länger als Rechtsanwaltsfachangestellter dabei war.

Elroy nahm an, dass er Glück hatte, seinen Job nicht verloren zu haben.

Der Bastard.

„Ich bin reingegangen und habe ein paar Papiertücher und ein paar Becher Wasser von einem Kellner bekommen.“

Als Elroy Camillas Stimme hörte, drehte er sich zu seiner Freundin um. Er lächelte dankbar. „Vielen Dank.“ Er nahm die Rolle mit den Papiertüchern unter ihrem Arm hervor und riss ein paar Blätter ab. „Ich hatte nicht einmal darüber nachgedacht, wie ich das Fingerabdruckpulver wegkriegen soll.“

Nachdem Elroy die Fingerabdrücke abgenommen worden waren, um seine eigenen ausschließen zu können, hatte er ein Feuchttuch, das er in seinem Handschuhfach gehabt hatte und das zum Glück immer noch da gewesen war und nicht in dem Chaos auf den Sitzen und im Fußraum seines Fahrzeugs verschwunden.

Als sie anfingen, das Pulver zu beseitigen, überlegte Camilla: „Wer würde deinen Cherokee auswählen, wenn es so viele schönere Autos auf dem Parkplatz gibt?“

Elroy lachte bellend, als ihn Belustigung überkam. „Willst du damit sagen, dass mein Baby ein Schrotthaufen ist?“

Camilla hielt inne und schaute ihn an. „Nein!“ Ihre Wangen wurden rosa, als sie ihn stirnrunzelnd ansah. „Ich sage nur, dass ich, als ich wieder nach draußen ging, an drei Autos mit Wertsachen darin vorbeikam, die leicht durch die Scheiben zu sehen waren.“

Elroy summte und sah sich auf dem Parkplatz um. Seine Freundin hatte recht. Die Autos auf der anderen Seite des Parkplatzes wären bessere Ziele gewesen – diskreter. Er hatte in der Nähe des Eingangs geparkt, doch die Gäste auf den Fensterplätzen hatten behauptet, nichts gesehen zu haben.

„Ich verstehe deinen Standpunkt“, gab Elroy stirnrunzelnd zu. „Aber ich bin kein Verbrecher, also habe ich keine Ahnung, warum jemand meinen Wagen auswählen würde.“ Er schaute sein Auto an und murmelte: „Vielleicht, weil offensichtlich Kleingeld im Getränkehalter war?“

„Kann sein.“ Camilla klang nicht überzeugt.

Elroy knüllte die feuchten Papiertücher zusammen und ging zurück zum Eingang des Restaurants und zur Mülltonne dort. Er warf sie weg und trat ein, um der Empfangsdame die restliche Rolle zurückzugeben. Nachdem er von der zierlichen Brünetten ein mitfühlendes Lächeln erhalten hatte, ging er wieder nach draußen.

Camilla stand weiter neben seinem Auto.

„Ich fahre nach Hause, um mich umzuziehen, und treffe mich dann mit Bart am Ausgangspunkt des Brine Falls-Wanderwegs“, sagte Elroy zu ihr. Er winkte mit der Hand in Richtung des Fahrzeugs. „Ich werde den Rest von diesem Durcheinander morgen aufräumen. Willst du mitkommen?“

Camilla schüttelte den Kopf und biss sich auf die Unterlippe, während sie ihre Hände über ihren leicht gerundeten Bauch legte. Sie hatte ein bisschen mehr an Bauch und Hintern und Elroy wusste, dass es sie unsicher machte. Er wusste auch, dass sie in Bart verknallt war, weshalb er sie eingeladen hatte, obwohl er wusste, dass die Outdoor-Aktivitäten nicht wirklich ihr Ding waren.

„Ähm, nein, danke.“ Camilla verlagerte ihr Gewicht von Fuß zu Fuß, als sie zugab: „Ich möchte nicht, dass er mich rotgesichtig und ächzend und schnaufend sieht, wenn ich versuche, diesen Pfad raufzugehen.“

„Okay“, räumte Elroy ein. „Wir werden uns irgendwann einen Naturlehrpfad aussuchen.“

Als einer seiner beiden verbliebenen Freunde dachte er, die zwei würden ein süßes Paar abgeben. Sechs Monate zuvor hatte ihn sein Ex-Freund Kyle nach drei Jahren verlassen. Er hatte dreist behauptet, Elroy sei wie ein toter Fisch im Bett, der außerdem zu viel arbeite und keine Zeit für ihn habe. Die meisten ihrer gemeinsamen Freunde hatten beschlossen, bei Kyle zu bleiben.

Bart war die Ausnahme gewesen.

Elroy wusste, dass sein Kumpel genauso in Camilla verknallt war. Sie waren einfach beide so verdammt schüchtern … und ahnungslos. Wenn Elroy nicht von beiden zur Geheimhaltung verpflichtet worden wäre, wären sie bereits zusammen. Stattdessen fragten sie ihn beide aus, um Informationen über den jeweils anderen zu erhalten … und taten dann nichts.

Ich muss mir einen Plan ausdenken.

„Ruf mich an, wenn du morgen Hilfe beim Reinigen deines Autos willst“, sagte Camilla, trat auf ihn zu und umarmte ihn. „Ich habe keine Pläne außer Einkaufen gehen und Wäsche machen, und das kann ich auch später noch erledigen.“

Nachdem er Camillas Umarmung erwidert hatte, ging Elroy zur Fahrertür. „Vielen Dank. Das werde ich tun“, antwortete er. Nach einem letzten Winken stieg er ein und ließ seinen Jeep an. Zumindest hat das Herausreißen des Radios den Motor nicht beschädigt.

Elroy wartete, bis Camilla es zu ihrem Auto geschafft hatte und sicher eingestiegen war. Dann fuhr er nach Hause. Er wechselte von seiner schicken Jeans und Hemd zu etwas, das besser zum Wandern in den Bergen geeignet war – ältere Jeans, ein sportliches Poloshirt und Wanderschuhe. Elroy nahm ein paar Flaschen Wasser, ein paar Protein- und Müsliriegel sowie Trockenfleisch und steckte alles in einen Rucksack. Schließlich schnappte er sich seine Jacke und ging hinaus.

Ehe Elroy losfuhr, schickte er eine Textnachricht an Bart.

Ich fahre los. Wann bist du da?

Da Bart näher am Ausgangspunkt des Wanderweges lebte als Elroy und sie bereits geplant hatten, um etwa zwei Uhr nachmittags dort zu sein, nahm er an, dass sein Kumpel auf ihn warten würde – wahrscheinlich mit Fragen zu seinem Mittagessen mit Camilla.

Als Elroy nicht sofort eine Antwort erhielt, legte er sein Handy in den Getränkehalter. Er genoss die Fahrt entlang der malerischen, kurvenreichen Straßen durch die kleine Stadt Stone Ridge und schließlich in die bewaldeten Berge. Wenn sein Job nicht im Herzen von Colin City gewesen wäre, hätte er sich ein Heim gekauft, das näher an der Natur lag.

Elroy kam am Ausgangspunkt an und parkte sein Auto. Zu seiner Überraschung hatte er immer noch nichts von Bart gehört. Er nahm sein Telefon und stellte erfreut fest, dass er immer noch Empfang hatte.

Elroy wählte die Nummer seines Freundes und hielt das Telefon an sein Ohr.

„Hallo?“ Bart klang abgelenkt.

„Hey, Bart“, grüßte Elroy. „Ich bin am Ausgangspunkt, bereit und warte. Wann –“

Barts Fluchen unterbrach Elroy. „Ah, verdammt, Mann. Es tut mir so leid.“ Sein Tonfall war voller Bedauern und Frustration. „Laura hat in Panik gerufen, weil Nate mit dem Fahrrad verunglückt ist und sich verletzt hat und Mark das Auto für die Arbeit mitgenommen hat. Sie brauchte einen Fahrer, um Nate ins Krankenhaus zu bringen, und ich … ich hätte anrufen sollen, aber …“ Bart stöhnte leise und hatte keinen Dampf mehr.

Selbst als ihn Enttäuschung überschwemmte, nickte Elroy verständnisvoll. „Es ist okay, Bart. Wirklich“, versicherte er seinem Freund. „Die Familie kommt zuerst.“

Elroy hatte Barts Schwester Laura bei vielen Gelegenheiten getroffen, und sie war warmherzig und akzeptierend und zuckte nicht einmal mit der Wimper, als sie herausfand, dass er schwul war. Mark arbeitete hart als Elektriker und besaß eine eigene Firma. Es war also keine Überraschung, dass er gelegentlich am Samstag arbeitete. Ihr zehnjähriger Sohn Nate war ein großartiges Kind, wenn auch manchmal ein wenig hyperaktiv.

Nach einem weiteren tiefen Seufzer murmelte Bart: „Es tut mir leid, dass ich vergessen habe, dich anzurufen.“

Elroy lehnte seinen Kopf zurück gegen die Kopfstütze und schloss die Augen. „Hör auf dich zu entschuldigen, Bart“, befahl er und hielt seinen Ton beruhigend. „Ist Nate okay?“

„Er wird schon wieder. Hat sich sein rechtes Handgelenk verstaucht.“

„Das wird ihn nicht lange bremsen.“ Elroy war zuversichtlich, was das betraf.

Bart gluckste leise. „Allerdings.“ Nach ein paar Herzschlägen der Stille sagte er: „Ich bin immer noch im Krankenhaus. Er sollte bald rausgelassen werden, aber …“

„Hey. Entspann dich. Mann.“ Elroy mochte die Selbstvorwürfe in Barts Ton nicht. Sein Kumpel war viel zu fröhlich, um so niedergeschlagen zu klingen. „Wir werden den Weg ein anderes Mal gehen.“

„Dann gehst du nicht?“ Bart ließ Elroy nicht antworten, bevor er hinzufügte: „Bist du nicht schon da?“

„Ja, aber ich bin diesen Weg noch nie gewandert und es ist anstrengend.“ Elroy wollte nicht zugeben, dass er sich Sorgen machte, alleine zu wandern. „Ich denke, ich werde zum Condor’s Point-Weg fahren und einen etwas gemächlicheren Pfad nehmen, den ich zuvor schon einmal gegangen bin.“

„Alles klar. Wahrscheinlich eine gute Idee“, räumte Bart ein. „Wir werden es nächstes Wochenende versuchen.“ Er räusperte sich, bevor er sagte: „Lass mich wissen, wie ich es wieder gut machen kann.“

Elroys erste Neigung war zu antworten: „Mach dir keine Sorgen.“ Stattdessen lächelte er. „Hast du Pläne für morgen Nachmittag?“

„Derzeit nicht.“

Eine Idee kam ihm und er grinste.

„Du kannst rüberkommen und mir helfen, mein Auto sauberzumachen.“ Elroy ließ bequemerweise den Teil weg, dass auch Camilla da sein würde.

Ihr werde ich es auch nicht sagen.

Wenn Elroy die beiden dazu bringen könnte, längere Zeit gemeinsam an etwas zu arbeiten, wusste er einfach, dass sie über ihre Schüchternheit hinwegkommen würden und tatsächlich ein Gespräch anfangen, was zu einem Date führen könnte.

„Sicher, Mann“, antwortete Bart. „Mache ich.“

„Okay. Ich werde dir später eine SMS mit der Zeit schicken“, sagte Elroy. „Geh und kümmre dich um deine Familie.“

„Hab eine sichere Wanderung“, antwortete Bart. „Bis dann.“

„Bis bald.“

Elroy beendete das Gespräch, legte sein Handy in den Getränkehalter und ließ den Motor wieder an. Dann fuhr er zu dem anderen Ausgangspunkt.

Drei Stunden später entschied Elroy, dass Barts Wunsch, seine Wanderung möge sicher sein, ihn verhext hatte. Schmerz strahlte durch sein linkes Bein, seine rechte Hand und sein Handgelenk, und sein Kopf pochte. Er spürte kaum die Schauer des Blitzgewitters, das ihn durchnässt hatte.

Das ist nicht gut.

Mit den Armen um den Oberkörper gelegt, saß Elroy auf dem nassen Boden und zwang seine Augenlider auf. Langsam schwenkte er seinen Blick über den Wald um ihn herum. Dann schaute er auf und hinter sich.

Elroy atmete tief durch und hielt die Flecken, die vor seinen Augen tanzten, kaum in Schach.

Er hatte keine Ahnung, wo er war.

Nachdem Elroy wegen des heftigen Regensturms umgedreht hatte, da die Sichtweite gleich Null war, hatte er gedacht, dass es seine beste Option wäre, sich irgendwo unterzustellen. Er hatte versucht, nach einem Dickicht oder dichtem Baumbestand zu suchen, in dem er Schutz finden konnte. Stattdessen hatte das Gebüsch, das er gewählt hatte, eine Klippe versteckt.

Zwischen einem Schritt und dem nächsten war Elroy direkt über die Kante gefallen.

Als Elroy gelandet war, hatte er aufgeschrien, da sein linkes Bein unter ihm wegknickte. Er war gestürzt, wobei sein rechter Arm etwas von seinem Gewicht auffing und über Felsen kratzte. Dieser Schmerz veranlasste ihn, sich zu drehen und er war mit dem Kopf gegen die Klippe geschlagen.

Elroy wusste nicht, wie er es geschafft hatte, bei Bewusstsein zu bleiben, aber er hatte es getan. Er erhob sich langsam und vorsichtig in eine sitzende Position und kämpfte gegen die Wellen der Übelkeit an, die durch die Qual verursacht wurden, die durch sein Bein schoss. Nachdem er sich in der Vergangenheit einmal den Arm gebrochen hatte, erkannte er diese Art von Schmerz.

---ENDE DER LESEPROBE---