XXL - Leseprobe - Dschingis Khan – Sohn der Wölfe - Conn Iggulden - kostenlos E-Book

XXL - Leseprobe - Dschingis Khan – Sohn der Wölfe E-Book

Conn Iggulden

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Beschreibung

Die XXL - Leseprobe zu "Dschingis Khan - Sohn der Wölfe"Er kam aus der Steppe – und erschütterte die Welt! Nach dem Tod seines Vaters wird der junge Temujin mit seiner Familie verbannt, wie es die strengen Gesetze seines Volkes verlangen. Doch entgegen aller Erwartungen gelingt es ihnen, ohne den Schutz der Sippe in der mongolischen Steppe zu überleben. Mehr noch: Temujin schart weitere Geächtete um sich und gründet einen neuen Stamm. Bald wird er zurückkehren und unter seinem neuen Namen die Welt erschüttern – Dschingis Khan!  Der großartige Auftakt zu einer farbenprächtigen Saga um Dschingis Khan!  Ein atemberaubendes historisches Lesevergnügen – fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite!

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Seitenzahl: 46

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Sohn der Wölfe Prolog

Im blendenden Schneegestöber umzingelten die mongolischen Bogenschützen die räuberischen Tataren. Die Pferde lenkten sie mit den Knien, standen in den Steigbügeln und schossen Pfeil um Pfeil ab, wobei die Treffsicherheit allmählich nachließ. Grimmiges Schweigen herrschte, nur der Hufschlag der galoppierenden Pferde mischte sich unter die Schreie der Verwundeten und das Heulen des Windes. Die Tataren konnten dem sirrenden Tod nicht entkommen, der vom Gegner ausging und auf dunklen Flügeln heranschwirrte. Ihre Pferde gingen ächzend in die Knie, helles Blut spritzte aus den Nüstern.

VoneinemgroßenFelsenausbeobachteteYesügaidasGefecht,tiefinsein Fellgehüllt.DerWindbraustewieeinTeufelüberdieEbene,zerrteanseiner Haut,wosichdieSchutzschichtausHammelfettaufgelösthatte.Yesügailieß sichseinUnbehagenjedochnichtanmerken.Erertrugesbereitsseitsovielen Jahren, dass es eigentlich gar nicht mehr zu spüren war. Es gehörte ebenso zuseinemLebenwiedieKrieger,dieaufseinenBefehllosritten–undwieder Feind, den man töten musste.

DenTatarenfehlteesnichtanMut,dasmussteerihnenbeiallerVerachtung zugestehen. Yesügai sah, wie sie sich um einen jungen Krieger scharten, dessen Rufe durch den Wind bis zu ihm herübergetragen wurden. Der Tatar trug einen Ringelpanzer, um den ihn Yesügai beneidete, da es ihn so sehr danach verlangte. Mit einem knappen Befehl verbot der Anführer seinen Männern, die Formation aufzulösen, und Yesügai stellte fest, dass der Augenblick gekommen war loszureiten. Sein Arban, seine neun Begleiter, fühlten es, es waren die Besten des Stammes, Schwurbrüder und Gefolgsleute. SiehattensichdiewertvolleRüstung,diesietrugen,verdient:gekochtes Leder, in das ein springender junger Wolf geprägt war.

»Seidihrbereit,meineBrüder?«,fragteerundspürte,wiesiesichihm zuwandten.

EinederStutenwieherteaufgeregt,undseinErsterKriegerlachte.

»Wir töten sie für dich, Kleine«, sagte Eeluk und rieb dem Pferd die Ohren. Yesügai stießmitdenHackenzu,undmühelostrabtensieaufdas Geschrei undKampfgetümmeldortimSchneezu.AusderHöheüberdemGefecht konntensiesehen,wiestarkderWindwar.Yesügaimurmelteehrfürchtigvor sichhin,währenderbeobachtete,wiedieArmevonVaterHimmelwieweißeSchärpen,schwervonEis, die zerbrechlichenKriegerumkreisten.

ImGaloppgingesweiter,ohnedieFormationzuverändernundauchohne nachzudenken,dennjederMannhieltdenAbstandzumanderenein,wieseit Jahrzehnten schon. Sie dachten nur daran, auf welche Weise sie den Feind am besten aus dem Sattel hauen konnten, um ihn kalt auf der Ebene liegen zu lassen.

Yesügais Arban preschte in die Mitte der feindlichen Kämpfer hinein und hielt auf den Anführer der Gegner zu, der sich in den letzten Augenblicken zuvorerhobenhatte.Wennesihmgestattetwäre,weiterzuleben,wollteerzu einerFackelwerden,derseinganzerStammfolgenkonnte.Yesügailächelte, während sein Pferd den ersten Feind niedertrampelte. Heute nicht.

Die Wucht des Aufpralls brach dem tatarischen Krieger das Genick, als sichderMannumwandte,umsichderneuenBedrohungzustellen.Miteiner Hand hielt Yesügai sein Pferd an der Mähne, mit der anderen führte er das Schwert und hinterließ rechts und links Tote. Zweimal verzichtete er auf einen Hieb, weil er dabei die Klinge seines Vaters leichthätteverlierenkönnen,stattdessenließerseinPferddieMänner niedertrampeln, und einen erschlug er mit dem Griff wie mit einem Hammer. DannwarervorbeiundhattedasZentrumdestatarischenWiderstandserreicht.YesügaisneunGefolgsleuteumringtenihnundbeschütztenihren Khan, wie sie es geschworen hatten. Er brauchte sich nicht umzusehen, erwusste, sie waren da und deckten ihm den Rücken. Ihre Gegenwart fand er auchindenAugendestatarischenAnführersbestätigt,alsdieseranihm vorbeiblickte.Inihrenrunden,grinsendenGesichternmusstederTatarseinen eigenenToderblicken.VielleichthatteernunauchalldieTotenumihnherum bemerkt, aus deren Leibern Pfeile ragten. Sein Überfall war vereitelt worden. Yesügai war zufrieden, als sich der Tatar in den Steigbügeln aufstellte und dielange,roteKlingeaufihnrichtete.InseinemBlicklagkeineAngst,nurWut undEnttäuschungdarüber,dassderTageinsolchesEndenahm.Diestarren LeichenwürdedieBotschaftnichtmehrerreichen,dochdietatarischen Stämme,daswussteYesügai,würdensieohneFrageverstehen.ImFrühjahr würdensiedieKnochenfindenundesnichtwagen,seineHerdenabermals

zu überfallen.

Yesügailachte,woraufhinderTatardieStirnrunzelte,währendsieeinander anstarrten. Nein, sie würden die Botschaft nicht begreifen. Tataren konnten verhungern, nur weil sie zu lange überlegten, welche Brust der Mutter sie wählensollten.Siewürdenwiederkommen,undYesügaiwürdewiedergegen siereitenundnochmehrKriegerdiesesehrlosenBlutestöten.DieseAussicht gefiel ihm.

Der Tatar, der ihn herausforderte, war jung. Yesügai dachte an den Sohn, der gerade hinter den Hügeln im Osten das Licht der Welt erblickte, und er fragtesich,obauchseinSohneinesTageseinemgrauhaarigenKriegerüber die Länge eines Schwertes ins Gesicht sehen würde.

»SagmirdeinenNamen«,verlangteYesügai.

Der Kampf um sie herum war zum Ende gekommen, Yesügais Mongolen gingen bereits von einem Toten zum anderen und nahmen ihnen alles Nützliche ab. Der Wind brauste wie zuvor, doch die Frage wurde gehört, und Yesügai bemerkte erneut die gerunzelte Stirn seines jungen Gegners.

»Sagdumirdochdeinen,Yak-Schwanz.«

Yesügai lachte, aber langsam schmerzte seine Haut dort, wo sie ungeschütztwar,underwarmüde.FastzweiTagelanghattensiedie