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„Commander Tarik Connar, hochrangbevollmächtigter Träger der Alten Kraft, Vermächtnisnehmer des Volkes der Ellio’sh. Bevollmächtigen des Lebens gemäß der Ellio’sh Doktrin initiiert durch das TOHIKUM-Chronor! Ich komme aus der Zukunft und benötige deine volle Unterstützung. Im Interesse und im Auftrag der Ellio’sh ist es zwingend erforderlich, eine Zeitkorrektur vorzunehmen. Die damit verbundenen Risiken eines Zeit Paradoxons sind zwingend in Kauf zu nehmen.“ Können Commander Connar und sein bester Freund Wayne-Zeno Uelisch das Erbe der Ellio’sh retten? Gleichzeitig bereitet Zarla’cka, General und Feldherr der Zisslies, die letzte und entscheidende Schlacht gegen die Planetenallianz von HUrur vor. Tausende Zweimann-Vernichter überbrücken mit dem Netztransmitter der Zeitburg riesige Entfernungen und überrollen das Ecol Planetensystem.
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Seitenzahl: 86
Veröffentlichungsjahr: 2022
Jens Fitscher
STERNEN COMMANDER
Band7
Zeitkorrektur
© 2022 Jens Fitscher
Illustration: S. Verlag JG
Verlag: S. Verlag JG, 35767 Breitscheid,
Alle Rechte vorbehalten
1.Auflage
ISBN: 978-3-96674-489-8
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig und wird sowohl strafrechtlich als auch zivilrechtlich verfolgt. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
INHALT
Veränderungen
General Zarla’cka
Die Rückkehr des KORRELATS
Die Zeitreise
Das Zeitparadoxon
Zenos Entscheidung
Getrennte Wege
Preis der Macht
Deine Welt hat dich ein halbes Leben lang getragen. Du warst zufrieden mit alledem, was sie dir bereitet hat. Dann aber, irgendwann, wenn du es überhaupt nicht für möglich hältst, geschieht das Unvorstellbare. Alles gerät aus den Fugen und du selbst bist es am Schluss, der dafür verantwortlich ist. Gut, wenn du dann Freunde hast, schlecht, wenn nicht. Es bleibt dir dann nur eines zu tun, finde ein neues Leben und richte dich danach. Vergesse was gewesen war. Die Zeit ändert alles.
Unruhig wälzte er sich in seinem Bett. Immer wieder kamen Fieberschübe und marterten seinen geschundenen Körper.
Noch schlief Connar und bemerkte davon nicht viel. Sein Geist aber fiel von einem Albtraum in den nächsten. Sein Körper war in Aufruhr.
Das lymphatische System als Teil des Immunsystems, das Krankheitserreger, Fremdpartikel und krankhaft veränderte Körperbestandteile wie entartete Zellen abwehrt, war in Aufruhr.
Unter den Achseln, in der Leistengegend, in der Kniekehle, am Hals und entlang der Wirbelsäule bildeten sich bereits in Minutentakt Tumore und Abszesse.
Die körperlichen Schmerzen nahmen rasant zu und ließen Connar mit einem lauten Aufstöhnen zu sich kommen.
In seiner Kabine herrschte gedämpftes Licht. Er blinzelte und seine Augen begannen zu tränen. Connars Geist war immer noch gefangen von den Geschehnissen, die sich bereits vor fünf Tagen zugetragen hatten.
Das KORRELAT hatte angegriffen. Das KORRELAT hatte eine Waffe benutzt, die sämtliche lebenden Zellen zu einem spontanen und explosionsartigen Wachstum anregten.
Sie war direkt auf ihn und Zeno abgefeuert worden. > Selbst die Luft wurde zunehmend schwarz. Connars Geist versank in dunkler, nebelartiger Substanz und bekam Kontakt zur Dunklen Energie, den Grundbausteinen der Schöpfung. Instinktiv oder gerade so, wie es die Erhöhungsmaschine in ihm eingepflanzt hatte, griff sein Geist zu. Er spürte, wie sich diese Energie ihm willig hingab. Schon hatte sein Geist Kontakt zu der sich auflösenden Materie in unmittelbarer Umgebung. Es zischte, waberte und gab blubbernde Geräusche von sich. <
Connar stemmte sich mit aller Macht gegen die Zellexplosionen in seiner unmittelbaren Umgebung, schleuderte seinerseits gewaltige mentale Energien in Richtung des Angreifers.
>Der von Connars Geist generierte Energieschwall schoss auf das KORRELAT zu. Seine Vernichtungskraft hielt zumindest der des Weichstrahlemittors stand und war damit eine wirkliche Gefahr. Das KORRELAT floh. <
Tarik Connar blieb zurück und mit ihm ein kleiner Teil der Restenergie.
In der darauffolgenden Nacht, als sein überanstrengter Geist ruhte, schlug diese Restenergie in ihn selbst ein.
Connar hatte mittlerweile bereits zum vierten Mal dagegen angekämpft, hatte sich immer wieder selbst geheilt und die chaotischen Zellwucherungen an seinem Körper jedes Mal von Neuem eingedämmt und mit der Kraft seines Geistes seinen Körper regeneriert.
Aber in jeder weiteren Nacht brachen die Symptome wieder aus, malträtierten seinen geschundenen Körper von Neuem.
Die SORROW befand sich auf dem Rückweg nach Tartmos. Zeno und Dr. Weidenreich hofften, dass Tart-prio über mehr Möglichkeiten verfügte, als die Medi- Station auf dem Schiff.
Sie hatte die Zellwucherungen nicht behandeln noch unter Kontrolle bringen können.
Wieder und wieder stemmte sich Connars Geist gegen die entartete Zellwucherung, die seinen Körper aufzufressen drohte.
Schweißgebadet und mit hohem Fieber, versuchte er sich zum zehnten Mal zu konzentrieren.
Die heilige Kraft von UTHA, wie Jet’ha, sein neuer Freund und Kampfgefährte, seine parapsychische Begabung nannte, wurde in seinem mechanisch veränderten Gehirn aktiv.
Die Erhöhungsmaschine der Ellio’sh hatte bei Connar zusätzlich zu seinen telekinetischen Fähigkeiten eine weitere Veränderung seiner Hirnstruktur bewirkt, die bis tief hinein in die Sequenz der Körper-Geist Einheit reichte.
> „Mit deinen neuen, geistigen Sinnesorganen wirst du auf die Grundstruktur der Lebensmatrix des Universums bedingt Zugriff haben. Du wirst fortan eine sehr starke Affinität zu hochentwickelten, selbstständig agierenden positronischen Hightech Geräten haben. Sobald du in Interaktion mit einem solchen Hightech Produkt kommst, wird sich dir, unabhängig von seinen Erbauern, die Funktionsweise sofort offenbaren. Aber sei immer auf der Hut. Mit der Dunklen Energie spielt man nicht. Sei vorsichtig, wenn du Eingriffe im atomaren und subatomaren Bereich vornimmst. Tue es niemals unbewusst, sondern nur bewusst und gesteuert durch deinen Willen.“<
Diese letzten Sätze der Erhöhungsmaschine gingen ihm immer wieder durch den Kopf, während er gegen die unkontrollierten Zellwucherungen seines Körpers anging.
Sie hatte ihn als „Bevollmächtigten des Lebens“ bezeichnet, bevor sie von den animalischen Kriegern vom Volk der Zisslies zerstört worden war.
Tarik Connar setzte alles auf eine Karte. Entweder gelang es ihm hier und jetzt seinen Körper ein für alle Mal von den extremen Zellwucherungen zu befreien oder aber er würde sterben.
Tief in seinem Inneren machte sich ein gewisser Gleichmut breit, aber auch eine neue, nie gekannte Aufsässigkeit.
In seinem Kopf formten sich ganze Zellstrukturen um, ohne dass er es zunächst bemerkte, aber von seinem Unterbewusstsein ausgelöst.
Ausgelöst durch die letztmögliche Anstrengung, die er aufbieten wollte. Seine metaphysische, geistige Potenz wurde an den Verbindungsstellen zu der organischen Komponente defragmentiert und neu geordnet, sodass ein Optimum an Effektivität entstand.
Seine Fähigkeiten, die von der Erhöhungsmaschine bereits voreingestellt worden waren, bekamen sozusagen nunmehr den letzten Schliff.
Tarik tauchte mit seinem Geist tief in die Zellkerne und das Makrouniversum seines Körpers ein.
Er spürte mit einer neuen Leichtigkeit all die Regionen auf, die von einem kleinen Teil der entarteten Energie des Weichstrahlemittors erreicht worden waren.
Mit Vehemenz und Akribie zerlegte er Zelle auf Zelle und erreichte die DNA-Polymerase, das Enzym, das sich in jeder Körperzelle befindet und bei jeder Zellteilung die DNA liest und kopiert.
Lediglich eine kleine Änderung in der organischen Befehlskette war nötig und die Krebswucherungen und Abszessbildung wurden von Grund auf verhindert.
Tariks geistige Reise durch einen Körper brachte ihn an genau dreizehn Stellen, die er so behandelte.
Währenddessen hatte sein Unterbewusstsein weitere Veränderungen seines Geistes bis hinein in sein Ego veranlasst. Er fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf.
Wayne-Zeno Uelisch stand mit Tarja im Arm zusammen mit Doktor Markus Weidenreich und dem Zisslies Jet’ha am Krankenbett von Connar.
Es war schon ein merkwürdiger Anblick, den Zeno und Tarja lieferten.
Ihre Körper glänzten in einem tiefen Silber, dessen Schattierungen einen metallischen Grundton hatten. Ihre umgeformten Körper hatten zwar noch immer menschliche Formen und mit etwas Fantasie konnte man auch ihre früheren Merkmale erkennen, besonders im Gesicht, aber trotzdem bekam man eine Gänsehaut, wenn man sie so beobachtete.
Doktor Weidenreich wandte den Blick von ihnen ab und zu Connar hin. Tariks Gesicht zeigte einen entspannten Ausdruck.
Dies war das erste Mal, seitdem sie den Planeten ESTRAL im System Ecol verlassen hatten, dass Weidenreich wieder Hoffnung schöpfte. Hoffnung, dass Connar trotz aller Widrigkeiten bald wieder genesen würde.
„Er wird wieder gesunden, daran habe ich keine Zweifel. Tarik ist stark und verfügt über die heilige Kraft von UTHA, der Urzeit allen Seins.“
Jet’ha hatte absolutes Vertrauen in Connars Kraft, schließlich hatte er sie mit eigenen Augen miterlebt.
„Er wird auch sich heilen können.“
Weidenreich nickte Jet’ha zu.
„Ich hoffe du hast recht!“
Zeno verzog keine Miene. Er fixierte mit seinen künstlichen Augen Connars Gesicht, als könnte er ihm alleine dadurch helfen.
Connar hatte ihm das Leben gerettet, als er sich gegen den Weichstrahlemittor stellte. Er würde alles dafür geben, damit er überlebte. Aber selbst die hochentwickelte Technik der SORROW war hier mit ihrem Latein am Ende.
Was sollte oder konnte er dann noch tun?
Zeno hatte sich schon überlegt, mit dem Raumschiff die Chron-Bastion im Ecol-System anzufliegen.
Als letzte Chance hätte er versucht, die Station dazu zu bewegen, auch Connars Körper umzuformen, so wie man es mit Tarja und ihm getan hatte. Das würde höchstwahrscheinlich sein Leben retten.
Er atmete erleichtert auf, als die Medi-Station meldete, dass sich Connars Zustand nicht nur stabilisiert hatte, sondern überhaupt keine Wucherungen mehr festzustellen waren. Connar war lediglich noch stark erschöpft und benötigte Ruhe.
„So, wie es aussieht, ist er außer Lebensgefahr. Lassen wir ihn schlafen.“
Weidenreich gab den anderen ein Handzeichen und ging zum Ausgang.
„Wir werden den Planeten Tartmos in etwa einem Tag erreichen. Dann können wir weitere Plänen schmieden, wie es mit uns weitergehen soll.“
Sie verließen schweigend das Krankenzimmer.
Tarja hatte die ganze Zeit geschwiegen. Ihr war Tarik Connar irgendwie unheimlich. All das, was sie bisher von den Besatzungsmitgliedern über ihn gehört hatte, vermochte ihr Unbehagen nicht zu schlichten, obwohl es durchgehend nur Gutes gewesen war.
Tarja war vor sehr langer Zeit auf einem archaischen Planeten geboren worden. Seitdem hatte sie viel erlebt, war sogar einmal gestorben.
Es gab nur noch wenig, was sie hätte wirklich in Erstaunen versetzen können. Bei Tarik Connar jedoch fühlte sie eine Gänsehaut auf dem Rücken, obwohl dieser aus Metall bestand.
Sie und Zeno waren an Bord der SORROW zunächst selbst wie Aussätzige behandelt worden, zumindest hatten sie sich so gefühlt.
Natürlich hatte sie niemand direkt diskriminiert, aber im Verhalten eines jeden konnte man klar die Ablehnung erkennen.
Ihr und Zenos Körper waren in Maschinen umgewandelt worden, von einer Maschinerie, die so unmenschlich war, dass sie es bis heute noch nicht wirklich verstanden hatte, warum sie es getan hatte.
Die Körper waren zwar Hightech-Produkte, man konnte damit sogar fühlen und in gewisser Weise auch riechen. Außerdem waren sie viel leistungsfähiger als vorher die menschlichen Körper.
Trotzdem, hätte man sie vor die Wahl gestellte, würde sie sich immer wieder für ihren menschlichen Körper entscheiden.
Aber das war vorbei. Es gab kein Zurück mehr. Zeno und sie versuchten sich immer noch, damit abzufinden.
Besonders dann, wenn sie alleine waren, kamen die alten Sehnsüchte immer wieder ans Tageslicht.
Als Zeno und Tarja jetzt die Brücke der SORROW betraten, bemerkten sie wieder die heimlichen Blicke der Besatzung.
Die Zentrale war voll besetzt. Da war Samuel Rastall, Wissenschaftsingenieur und begeisterter Gärtner; Albert Scheuning, Waffensteuerung und Kanonier; Abigot Temmson, Kommunikation und Raumüberwachung sowie Svenja Möhring, Melani Klein und das jüngste Besatzungsmitglied Marvin G. Nimmrat.
Markus Weidenreich hatte mit Jet’ha vor ihnen die Zentrale betreten und setzte sich gerade in den Commander Sessel, während Jet’ha sich danebenstellte. Es war zunächst sehr still im Raum.
„Ich darf Ihnen allen mitteilen, dass sich unser Commander auf dem Weg der Besserung befindet.“
„Das ist die erste gute Nachricht heute.“ Marvin konnte seinen Blick nicht von Zeno und Tarja nehmen.
Sie sahen auch zu exotisch aus, in ihren metallisch glänzenden Körpern. Er hatte natürlich ihre Geschichte ebenso wie alle anderen Crewmitglieder mitbekommen. Immer wieder hatte er sich die Frage gestellte, wie die Umwandlung, die Zeno erwähnt hatte, eigentlich wirklich vonstattengegangen war.
Zeno hatte keine Details erwähnt, vielmehr schien ihm selbst die Angelegenheit mehr als unangenehm zu sein. Es war aber tatsächlich ihr Wayne-Zeno Uelisch, der sich in dem Robotkörper befand.
Das hatte die Hirnstrommessung durch die SORROW eindeutig ergeben.
Die gemessenen Daten waren eindeutig identisch mit den hinterlegten Daten, die von jedem Crewmitglied in dem Robot Herrscher Tart-prio abgespeichert worden waren.
„Hallo Marvin, alles in Ordnung mit dir, du siehst so nachdenklich aus.“
Erschrocken drehte sich Marvin G. Nimmrat um, als er die leise Stimme hinter sich hörte.
Dort stand Marah, das Mädchen von der Raumstation LIGHTNING STAR II aus dem Solaren System. Sie war in etwa in seinem Alter.
Er erinnerte sich daran, als sie mit Wayne-Zeno Uelisch von LIGHTNING STAR II geflohen war, und die Invasion des Erdsystems begann.