Die Mutation (Schattenwelt der Sterne 2) - Jens Fitscher - E-Book

Die Mutation (Schattenwelt der Sterne 2) E-Book

Jens Fitscher

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Beschreibung

10,5 Milliarden Menschen starben, nur fünf blieben am Leben. Sie fielen in eine Metamorphose Starre. Ihre Organe begannen sich umzuformen und die gesamte Körperchemie passte sich den neuen Umweltbedingungen an. Sie verlassen unbemerkt in einem Raumtransporter der Invasoren die Erde. Die Veränderungen betreffen auch ihre Psyche und ihren Intellekt. Auf der Suche nach Nahrung durchstreifen sie das riesige Weltraumschiff, nicht wissend wohin die Reise geht. Neue Instinkte erwachen und alte Moralvorstellungen werden über den Haufen geworfen. Es beginnt ein Kampf nicht nur ums Überleben, sondern auch untereinander um die Gunst der beiden einzigen Frauen.

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Seitenzahl: 86

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Schattenwelt der Sterne

Band 2

Die Mutation

Jens Fitscher

© 2025 Jens Fitscher

Illustration: S. Verlag JG

Verlag: S. Verlag JG, 35767 Breitscheid,

Vertrieb: epubli ein Service der neopubli GmbH, Berlin

Alle Rechte vorbehalten

2.Auflage

ISBN:978-3-565108-57-2

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig und wird sowohl strafrechtlich als auch zivilrechtlich verfolgt. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

eBook to Go S. Verlag JG® ist eine eingetragene Marke. (Az.: 30 2016 104 436)

Als Schattenwelt der Sterne sind erschienen:

Bd.1: Dunkle Invasoren

Bd.2: Die Mutation

Bd.3: Geißel der Galaxie

Bd.4: Die neue Menschheit

Der Weg zur Vollkommenheit ist endlos. Alleine der Glaube, dass man ihn beschreiten kann, benötigt mehr als nur ein Leben. Aber wenn der Fuß zum ersten Schritt gehoben ist, wird die Welt um dich herum neu entstehen und dein bisheriges Leben wird neu definiert.

Inhalt:

Prolog

Raumtransport

Das Schiff der Namenlosen

Kampf den Aggressoren

Die Raumstation

Die Übernahme

Metamorphose II

Gefechtsalarm

Prolog

Sie lagen eng nebeneinander auf dem Boden des ehemaligen Tankstellen Häuschens. Amanda hatte mehrere Regale des Kassenraums so zusammengeschoben, dass sie den Liegeplatz von drei Seiten in U-Form umgaben.

Es war mehr oder weniger ein symbolischer Schutzraum, ohne jeglichen Nutzen. Carla von Staufenberg hatte den Verkaufsraum durchstöbert und einige kleine Kissen gefunden, die ihnen eine gewisse Bequemlichkeit geben sollten.

„Eine morastische Schlammkuhle wäre mir jetzt lieber!“

Amanda hatte ausgesprochen, was die anderen Männer ebenfalls dachten. Seitdem sich ihre Körper stark verändert hatten, waren ihnen so manche menschlichen Gewohnheiten vollständig abhandengekommen.

Dafür stellten sich neuerdings andere Bedürfnisse ein, die noch vor einigen Wochen von jedem von ihnen als undenkbar abgetan worden wären.

Durch die eingetretene Metamorphose benötigten ihre Körper gewisse Mineralien und Spurenelemente, die über die Körperoberfläche aufgenommen werden mussten.

Auf der Erde gab es eine Vielfalt von Möglichkeiten, dies zu tun. Jedoch befanden sie sich nicht mehr auf dem Planeten.

Ein Raumtransporter der Namenlosen hatte sie samt einer Tankstelle an Bord genommen und war in den Weltraum gestartet.

Amanda lag neben Logan, einem ehemaligen Soldaten, den sie sich als Gefährte auserwählt hatte. Dieses Verhalten war ein ebenso typisches wie instinktives Vorgehen der neuen Spezies Mensch, den sie nunmehr repräsentierten.

Die ursprüngliche Menschheit war vernichtet worden, ausgelöscht in nur wenigen Stunden. Einzig und alleine sie fünf hatten überlebt, aber auch nur zu einem Preis, den sie bisher noch nicht wirklich hatten überblicken können, den sie aber angefangen hatten zu zahlen.

Amanda zischte leise und legte ihren Arm um Logans Brust. Er war der Stärkste von ihnen und damit automatisch auch ihre Wahl gewesen.

Carla, die zweite Frau unter ihnen war bereits 72 Jahre alt, obwohl sie nicht unbedingt viel älter als Amanda, mit ihren 32 Jahren, aussah.

Dies war ebenfalls das Ergebnis der Metamorphose, die ihre Körper bis hinab in jede einzelne Zelle verändert hatte. Ausgelöst durch die starke Strahlung der Namenlosen wurde ihnen ein neues, aber absolut anderes Leben gegeben.

Es hatte sieben Tage benötigt, um sie in dem Kokon, der sie umgeben hatte, zu etwas anderem zu machen.

Ihr Menschsein war zwar noch rudimentär vorhanden, nahm aber von Tag zu Tag weiter ab.

Logan erwachte durch ihre Berührung. Seine linke Hand befand sich auf dem Kolben des CETME-Sturmgewehrs, das an seiner linken Körperseite lag.

Ein kurzer Blick über die Liegenden überzeugte ihn, dass keine Gefahr drohte.

Ein lautes und sehr hohes Summen lag in der Luft, seit dem das Schiff sie an Bord geholt hatte. Jetzt endlich war für sie alle klar geworden, dass ein Angriff aus dem All auf die Erde erfolgt sein musste.

Außerirdische hatten die Erde angegriffen, und wie es aussah, hatten sie auch gesiegt.

Jedenfalls hatte Logan keinen weiteren Menschen zu Gesicht bekommen, außer Amanda, Carla, Festus und Samuel. Langsam wachten sie jetzt nacheinander auf. Logan begann, ihre Situation zu überdenken.

Das größte Problem war die fehlende Nahrung. Wasser hatten sie noch genug. Im Vorratsraum der Tankstelle befanden sich noch einige Kisten mit Mineralwasser. Die vorhandenen Lebensmittel konnten sie jedoch nicht verwerten. Ihr Metabolismus hatte sich zu stark verwandelt.

Die für Menschen hergestellte Nahrung vertrug sich nicht mit den Anforderungen ihres neuen Körpers.

Sie waren zwar gestern noch auf der Jagd gewesen und hatten sich satt essen können. Jedoch würden die übrig gebliebenen Tiere nur höchstens für eine weitere Mahlzeit reichen.

Sie befanden sich auf einem feindlichen Raumschiff, ohne zu wissen, wohin die Reise ging.

Das einzig Positive, das Logan an ihrer jetzigen Situation erkennen konnte, war, dass die namenlosen Invasoren, die dieses Schiff steuerten, nicht wussten, dass sie an Bord waren.

Amanda sprang mit einem Satz auf ihn drauf und drückte seine Arme zur Seite.

„Was ist los mit dir? Du bist so ruhig und nachdenklich.“

Sie knurrte und zischte und ihr Unterkörper ruckte auf ihm nervös auf und ab.

„Logan blickte direkt auf ihre nackten Brüste, dann spannte er seine durchtrainierten Muskeln, drehte seinen Körper und warf sie herunter.

„Lass das sein. Wir haben momentan andere Probleme als dein Paarungsinstinkt.“

„Spielverderber!“ Sie wollte ihm mit der Faust auf die Brust schlagen, aber er war schneller und fing sie mit der Hand ab.

Dann schaute er direkt in die Augen von Festus, der sich vom Boden auf der gegenüberliegenden Seite erhoben hatte und ihn und Amanda beobachtete.

Seine Blicke, die hauptsächlich Amanda galten, gefielen Logan überhaupt nicht.

Mit einer besitzergreifenden Geste legte er seine Hand zwischen Amandas Oberschenkel. Sie hielt erstaunt inne und dann bemerkte sie den Blick von Festus ebenfalls. Ein lautes Knurren entrang sich ihrer Kehle.

Festus senkte den Blick und schritt zwischen den Regalreihen hindurch in Richtung des Abstellraums. Auch Carla und Samuel waren jetzt munter geworden.

„Wir müssen unser weniges Essen zunächst rationieren. Carla, Amanda kümmert ihr euch bitte darum. Teilt es so ein, dass es mindestens die nächsten zwei Tage reicht. Bis dahin sollten wir uns überlegt haben, wie wir weiter vorgehen.“

Logan erhob sich nun ebenfalls und machte einige Lockerungsübungen. Samuel, der links neben ihm gelegen hatte, folgte seinem Beispiel.

Raumtransport

Logan stand mit Samuel an der zertrümmerten Eingangstür und beide schauten nach draußen, direkt in das schwarze Weltall hinein.

Der Laderaum des Transportraumers war nach einer Seite hin offen, da die gesamte Tankstellenanlage mit Gebäude, Zapfstellen und Erdtanks zu groß gewesen war, um als Ganzes verladen zu werden.

Die Namenlosen hatten das komplette Tankstellenareal bis zu einer Bodentiefe von 50 Metern aus der Erdkruste herausgeschnitten und in das Transportraumschiff hineingezogen.

Nur die Ladeluke ließ sich nicht mehr schließen und die Dekompression wurde lediglich durch die Aktivierung eines Schutzfeldes verhindert, das den offenen Laderaum zum Weltraum hin abschottete.

Samuels Blicke wurden von den Millionen Sternen, die hier im All viel heller erschienen, als auf der Erde, voll in Beschlag genommen.

Nur Logan hatte keinen Blick dafür. Er hatte festgestellt, dass der ATF Dingo, ein Gepanzertes Patrouillenfahrzeuge mit einer Überkopf-Waffenstation, mit dem sie hierhergekommen waren, immer noch auf dem Platz stand, an den er ihn gestern abgestellt hatte.

Festus stand an der gegenüberliegenden Seite, fast am Rande des Areals, und blickte auf die gigantische Wandung des Transporters, die sich links und rechts von ihnen mindestens zwanzig Meter in die Höhe zog.

Sie war übersät von verschiedenen, unverständlichen Mustern. Gelegentlich war die Wand ebenfalls von unterschiedlich großen Erhebungen und Versenkungen durchsetzt, deren Zweck niemand von ihnen verstand.

„Wir werden elendig verhungern!“

Samuel war sichtlich eingeschüchtert.

„Auf der Erde hätten wir vielleicht noch eine reelle Chance gehabt, aber nicht hier.“

Logan erwiderte zunächst nichts. Er schaute weiterhin auf den Dingo, aber in seinem Gesicht arbeitete es.

Carla und Amanda hatten die getöteten Tiere zum Frischhalten in die Tiefkühltruhe gelegt. Obwohl die Tankstelle seit gestern von dem Stromnetz getrennt war, hielt die Truhe weiterhin die Temperatur, die jetzt bei etwa minus zehn Grad Celsius lag.

„Du hast bereits gewählt!“

Carla hatte keine Frage gestellt, es war eine Feststellung. Amanda schaute sie irritiert an.

„Du und Logan, ich habe doch Augen im Kopf. Er hat dich als seine Gefährtin akzeptiert und du hast ihn unter den drei Männern gewählt.“

Amanda nickte nur. „Nun, dann bleibt mit nur noch die Wahl zwischen Festus und Samuel.“

Carla lachte kurz auf. Noch vor zwei Wochen hätte sie diesen Gedanken als beginnenden Irrsinn angesehen. Sie hatte schließlich ein Alter erreicht, wo man sich wirklich keine Gedanken mehr über das andere Geschlecht machen sollte und erst recht nicht um Nachwuchs.

Jetzt aber, nach dieser merkwürdigen Verwandlung ihres Körpers, bemerkte sie fast stündlich neue Instinkte und Gefühle in sich selbst. Besonders ihr Fortpflanzungstrieb schien mehr und mehr aktiv zu werden, was ihr momentan noch sehr befremdlich vorkam.

Amanda schien diesbezüglich schon weiterentwickelt zu sein. Sie stellte sich zum wiederholten Mal die Frage, wieso gerade ihr Körper sich verwandelt hatte und Milliarden andere Menschen dahingerafft wurden.

Ihre gesamte Zellstruktur hatte sich verändert.

Der fremde Einfluss musste bist tief in den Bereich der Onkogene als auch Tumorsuppressor-Gene gewirkt haben. Genussvoll biss sie einem der toten Tiere die dicken Fühler ab und begann darauf zu kauen.

Auch ihre Essensgewohnheiten hatten sich geändert. „Was kam wohl sonst noch alles auf sie zu?“

„Wir sollten den ganzen Hangar in die Luft jagen. Das wäre eine gute Ablenkung, um unbemerkt in das Innere des Schiffes zu gelangen. Was meinst du?“

Logan blickte Samuel an.

„Ich weiß nicht recht. Überhaupt, wie willst du das bewerkstelligen?“

„Wir setzen die Tanksäulen in Brand, dann müssten die unterirdischen Tanks in die Luft fliegen!“

„Und du meinst, dass dabei nicht auch das ganze Schiff zerstört wird?“

Auf diese Frage konnte Logan nur mit der Schulter zucken.

„Was ist, wenn dieser Energieschirm, der dort so schön vor uns leuchtet, zerstört wird? Ich denke das Vakuum des Weltraums benötigt dann nur noch Sekunden um unser jämmerliches Leben zu beenden.“

Samuels hatte natürlich recht mit seiner sarkastischen Bemerkung. Ein solch zerstörerischer Akt war keine Option. Vielmehr sollten sie versuchen, so lange wie möglich im Verborgenen zu agieren.

Solange die Namenlosen von ihrer Existenz keine Ahnung hatten, waren sie relativ sicher.

Logan wollte gerade hinüber zu dem Dingo gehen, als ihn Amanda an der Schulter zurückhielt.

„Hier ist deine letzte Ration“, sie hielt ihm die tote Raupe entgegen.

Er blickte kurz in ihre jetzt smaragdgrünen Augen. Die Iris hatte sich auf merkwürdiger Art und Weise wie die Seine verändert und farblich angepasst. Ihre beiden Augen hatten nunmehr eine fast identische Farbnuance angenommen.

Die Augenpaare von Carla, Festus und Samuel leuchteten immer noch in ihrem Urzustand, nämlich irgendwie dämonisch rot.

Logan nahm langsam das Tier aus ihrer Hand, und während sein Blick weiterhin auf ihre Augen gerichtet war, öffnete er kraftvoll die Hauptschlagader des Tieres und riss mit seinen Schneidezähnen ein Teil davon heraus.

Obwohl die tote Raupe über einen halben Tag in der Tiefkühltruhe gelegen hatte, quoll noch ein Blutstrom aus dem aufgerissenen Fleisch.

Logan leckte einen Teil davon ab, während er näher an Amanda herantrat.

Auffordernd hielt er ihr den Kadaver vor den Mund. Amanda nahm die Einladung sofort an und begann nun ihrerseits das immer noch herausquellende Blut zu schlürfen.

Gemeinsam schlugen sie fast synchron ihre spitzen Zähne in das Fleisch, das Logan immer noch in der Hand hielt.

Carla und Festus waren nun ebenfalls an die Eingangstür des Kassenraums getreten und Carla hielt Samuel das letzte Tier hin.

„Lass dich nicht von den beiden dort beeindrucken. Ess, du wirst eine lange Zeit wahrscheinlich nichts mehr zwischen die Hauer bekommen.“