Zwei Kakteen auf der Flucht - Al Rey - E-Book

Zwei Kakteen auf der Flucht E-Book

Al Rey

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Beschreibung

Nein, diese Kurzgeschichte ist kein Selbstfindungstripp, bei dem jemand aus Versehen zwei Kakteen auf dem Autorücksitz hat. Tatsächlich ist jeder ein Hybrid aus Mensch und Pflanze. Probleme wie Welternährung und steigender CO²-Gehalt in der Athmosphäre wurden damit endgültig gelöst. Hat nur den Nachteil, dass man als Halbzierpflanze lästiges Viehzeug anzieht - und selbstverständlich die Sonne braucht, um zu leben. Miese Sache für Kakteen, wenn jemand den Himmel verdunkelt und offenbar von der Regierung unterstützt wird...

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Seitenzahl: 30

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Zwei Kakteen auf der Flucht

TitelEpisode I: AlltagEpisode II: StachelnEpisode III: Was passiert, wenn man Hybriden die Sonne wegnimmtEpisode IV: InformationssperreEpisode V: Dafür werden sie saftenEpisode VI: FinaleImpressum

Titel

Al Rey

Zwei Kakteen auf der Flucht

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet überdnb.dnb.deabrufbar.

© 2017 Al Rey

Herstellung und Verlag:

BoD – Books on Demand, Norderstedt

  ISBN: 9783744852562

Episode I: Alltag

Für die meisten Menschen beginnt der Tag mit dem Klingeln des Weckers, anschließendem Fluchen über die Kürze der Nacht und dann einer großen Tasse Kaffee (wahlweise auch einem Eimer Kaffee). So auch für Nele Rosales. Zudem war auch noch Montag und der Himmel war wolkenverhangen. Den Tag ohne Sonnenlicht zu beginnen, war für die meisten Blütenhybriden wie Nele nicht ganz einfach, da ihr schlicht die Energiequelle für die Fotosynthese fehlte. Als die Menschen damals von Genetikern mit Pflanzen vermischt und folglich zu Halbpflanzen geworden waren, war es als größter Durchbruch der Menschheit überhaupt gefeiert worden. Schließlich hatte man einen umfassenden Virenschutz erreicht und das Welthungerproblem gelöst, da man nun nur Sonnenlicht, CO² und Wasser brauchte, um zu leben. Dabei war allerdings nicht bedacht worden, dass die Sonne nicht wirklich immer schien und schöne Blütenfarben, wie Nele sie trug, lästiges Viehzeug anzogen. Gerade erschlug sie eine Hummel, die entgegen jeder physikalischen Berechnung doch fliegen konnte, dann trank sie ihren zweiten Kaffee aus und schluckte ihre CO²-Tabletten (Diese werden in großen Massen mit Hilfe des CO in der Luft produziert und daher steigt der CO²-Anteil in der Atmosphäre nicht mehr!). An ihrer Bahnhaltestelle gab es zum Glück eine UV-Lampe, unter der sie sich eine Weile aufwärmen konnte. Nele betrachtete, wie immer wenn sie auf die Bahn zur Arbeit wartete, die Hauswände gegenüber. Die Sonnenkollektoren waren im Moment logischer Weise nicht besonders aktiv. Vor kurzem hatten die Bewohner neu gestrichen und eine hübsche Gebirgswiese an die Wand gezaubert. Nele sparte schon eine Weile für den nächsten Urlaub, aber für eine Reise in die Berge würde es wohl nicht reichen. Eine halbe Stunde später betrat sie ihr Büro in der Redaktion der städtischen Zeitung (Man stelle sich ein großes, wohlgeformtes Glashaus vor). Einige aktuelle Meldungen lagen auf ihrem Schreibtisch, die für die Abendausgabe ausgearbeitet werden mussten. Eine Schneckenplage in Sektor 4, unerklärliche Fußfäule in Sektor 7, was Nele bei dem Dauerregen dort allerdings wenig wunderte (Wenn man selbst keine Tropenpflanze war, sollte man nicht nach Sektor 7 auswandern) und ein besonders schwerer Fall von unerlaubtem Waffenbesitz in ihrem eigenen Sektor; Nr. 5. In der Wohnung des Halbeichenmannes hatte die Polizei zwei Heckenscheren und sogar eine Kettensäge gefunden. Zu klären war nun, ob er für die Morde in Sektor 5 und 6 im vergangenen Monat verantwortlich war. Also nichts Weltbewegendes. Nele gab sich trotzdem alle Mühe vor allem den Waffenfund möglichst reißerisch auszuformulieren. Danach fand noch ein Meeting ihres Teams statt, in dem ihr Chef wie immer bei zu geringer Sonnenstrahlung etwas abgehackt versuchte, ihre Motivation zu heben. Die beiden Kollegen, die für den humoristischen Cartoon auf Seite 12 verantwortlich waren, waren selbst alles andere als humoristisch und beschwerten sich mal wieder über den kaputten Wasserspender am Ausgang des Gebäudes. Nele atmete auf, als das Meeting überstanden war, an ihren Artikeln hatte ihr Chef zum Glück nichts auszusetzen gehabt.