Zwilling verzweifelt gesucht - Bettina Obrecht - E-Book

Zwilling verzweifelt gesucht E-Book

Bettina Obrecht

4,9
8,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Svenja und ihre außergewöhnliche Chaos-Familie

Svenjas Familie ist ziemlich ungewöhnlich: Alle sechs Geschwister sind Zwillingspärchen. Fabian und Finn (12), Jule und Jana (6), Robin und Rasmus (1). Nur Svenja ist angeblich allein? Je mehr sie darüber nachdenkt desto überzeugter ist sie davon, dass auch sie eine Zwillingsschwester haben muss, die aus mysteriösen Gründen nicht bei der Familie lebt. Klar, dass Svenja bei der Aufdeckung dieses »dunklen Geheimnisses« von ihrer besten Freundin Alisia unterstützt wird. Und dabei geraten die beiden in alle möglichen Turbulenzen ...

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 189

Bewertungen
4,9 (16 Bewertungen)
14
2
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Bettina Obrecht

Zwilling verzweifelt gesucht

Mit Vignetten von Tina Schulte

cbj ist der Kinder- und Jugendbuchverlagin der Verlagsgruppe Random House

Gesetzt nach den Regeln der Rechtschreibreform.1. Auflage 2014

© 2014 für die Originalausgabe cbj, München

Alle Rechte vorbehalten

Umschlagillustration: Tina Schulte

Umschlaggestaltung: Atelier Gute Gründe

Lektorat: Hjördis Fremgen

hf · Herstellung AJ

Satz: Uhl + Massopust, Aalen

ISBN 978-3-641-13758-8www.cbj-verlag.de

Inhalt

Ich bin eine Einzelsocke

Bond Girl steigt ein

Die Fütterung der grünen Seelöwen

Nichtzwillinge an die Luft

Weniger als eine Zahnfüllung

Babys hinter Glas

Die sechs Wolfsbrüder

Täter mit Q

Beweisaufnahme

Bei den Kinderklauern

Die Leute-Suchmaschine

Gesucht wird …

Beinahe ein Altglasunfall

Schokoladenprobleme

Das Mädchen in der Eisdiele

Mara oder Sara

Hundeverleih

Ein wasserscheuer Seefahrer

Die feindlichen Brüder

Vor den Elefantenfüßen

Sechs Wölfe namens Meier

Kinderklau mal anders

Die Meute

Wir sind eine ungerade Familie. Aber das habe ich lange Zeit für normal gehalten. Genau genommen bis zu meinem neunten Geburtstag. Ich erinnere mich genau, dass mir an diesem Tag zum ersten Mal klar geworden ist, dass mit unserer Familie etwas nicht stimmen kann.

Bis dahin fand ich es ganz normal, dass an meinem Geburtstag kein anderer in der Familie Geburtstag hat, dass ich die Kerzen auf der Torte ganz allein mit meinem bisschen Puste auspusten muss und mir keiner dabei hilft. Dass ich die Einzige bin, die an diesem Tag eine alberne Krone auf dem Kopf trägt – eine aus Goldpapier, die sowieso überhaupt nichts wert ist (meine älteren Brüder haben mal bei e-bay nachgesehen).

Alle meine Geschwister haben jeweils zu zweit Geburtstag. Immer.

Ich bin so etwas wie eine einzelne Socke. Eine Hose mit nur einem Bein. Ein Knopf ohne Knopfloch. Ein Kopfhörer mit nur einem Ohrstöpsel.

Meine sechs Geschwister dagegen sind vollständig. Sie alle wurden als Zwillinge geboren, als eineiige Zwillinge. Das heißt, jeden von ihnen gibt es doppelt: meine vier jüngeren Geschwister ebenso wie meine beiden älteren Brüder Fabian und Finn.

Fabian und Finn sind zwölfeinhalb und werden mit jedem Monat nerviger. Ihr Zimmer haben sie durch und durch mit Werwölfen, Schwerter schwingenden Muskelhelden und ähnlichen Dingen dekoriert, außerdem mit LED-Lämpchen in allen Farben.

Jule und Jana, meine kleinen Schwestern, kommen nach den Sommerferien in die Schule und freuen sich darauf, daran kann man sehen, dass sie noch ziemlich dumm sind.

Robin und Rasmus sind vor vier Wochen erst ein Jahr alt geworden. Sie überlegen gerade, ob sie laufen lernen sollen. Bis jetzt lassen sie sich im Kinderwagen herumschieben oder tragen, das ist natürlich viel bequemer.

Dann sind da noch unsere beiden Hunde, Mops und Moppel. Die beiden sind nicht nur Zwillinge, sondern sogar Fünflinge, sehen allerdings vollkommen unterschiedlich aus. Mops ist weiß mit braunen Flecken, langbeinig,mit drahtigem Fell. Moppel dagegen ist schwarz-weiß gescheckt, hat kurze Beine und weiches Fell wie eine Katze. Außerdem ist Moppels Unterkiefer ein bisschen länger als sein Oberkiefer, sodass seine unteren Zähne etwas hervorstehen. Er ist kein besonders schöner Hund, aber wir lieben ihn natürlich trotzdem genauso wie seinen Bruder.

Von meinen älteren Brüdern erbe ich seit jeher alles in doppelter Ausführung: Jacken, Hosen, Nachttischlampen, Gummistiefel, Kinderfahrräder … Selbst wenn meine Eltern etwas Neues für mich kaufen, was nicht so häufig vorkommt, besorgen sie es oft gleich doppelt – denn von mir sollen ja wiederum die Kleinen erben. Meine Eltern kaufen nicht gerne ein, und wenn, dann nur Sonderangebote. Ich könnte also ruhig auch doppelt vorhanden sein, es ist alles da.

Alisia, meine beste Freundin, fand uns schon immer merkwürdig, aber das hat nichts zu bedeuten. Alisia hat selbst keine Geschwister, deswegen findet sie alles merkwürdig, was mit Brüdern und Schwestern zu tun hat. Dass meine Geschwister ausgerechnet lauter Zwillinge sind, ist da eher Nebensache.

Also, an meinem neunten Geburtstag jedenfalls habe ich es einfach nicht geschafft, diese läppischen neun Kerzen mit meiner einsamen Puste auszupusten. Als ich die unbeeindruckt flackernden Kerzen sah und die hämischen Gesichter meiner Brüder, wurde es mir plötzlich klar: Jemand fehlt.

Mein Zwilling nämlich. Mir fehlt eindeutig meine Zwillingsschwester. Mir fehlt diejenige, die mir beim Kerzenauspusten helfen könnte. In diesem Moment habe ich es tief in mir gespürt: Es muss sie geben.

Gleich darauf hat sich herausgestellt, dass meine älteren Brüder vier Kerzen aus dem Scherzartikelversand auf meinen Kuchen geschmuggelt hatten – welche von denen, die man gar nicht auspusten kann – auch mit meiner Zwillingsschwester hätte ich das nicht geschafft. Aber nun war das Gefühl des Verlusts einmal da und ging nicht mehr weg. Ich weiß jetzt, dass ich eine Zwillingsschwester haben muss und dass diese aus mir unerklärlichen Gründen nicht bei mir lebt.

Alisia hat das sofort verstanden. Zumal sie weiß, dass auch meine Großeltern Zwillinge sind, jedenfalls meine Großmutter mütterlicherseits und mein Großvater väterlicherseits. Erst letzte Woche habe ich Oma auf einem Foto mal wieder mit Tante Klara verwechselt. Nach so vielen Jahren sehen die beiden einander noch so ähnlich. Vor mir dagegen liegt noch ein ganzes einsames Leben ohne meine Zwillingsschwester. Nun bin ich elf und es wird höchste Zeit, dass ich meine verschwundene Schwester suche.

Eigentlich habe ich diesen Entschluss Alisia zu verdanken. Die hat nämlich beim letzten Familiengrillabend meinen Onkel Jens ausgefragt, wie das denn kommt, dass meine Geschwister alle Zwillinge sind. Da ist Onkel Jens in die Hocke gegangen, obwohl Alisia die Größte in der Klasse ist, und hat erklärt, wie das mit den Zwillingen funktioniert.

Er hat gesagt, Zwillinge kriegen ist erblich, aber meistens wird eine Generation übersprungen. Das heißt, wenn die Großeltern Zwillinge sind, ist es wahrscheinlich, dass die Enkel wieder Zwillinge sind. Bei zwei Großeltern, die Zwillinge sind, steigt die Wahrscheinlichkeit stark an. Eigentlich müssen die Enkel geradezu unbedingt Zwillinge werden.

Es kann also wissenschaftlich gesehen fast überhaupt nicht sein, dass ich als Einling geboren bin. So habe ich das verstanden und Alisia auch. Es muss eine Zwillingsschwester von mir geben. Ich muss sie nur finden.

„Wo ist meine Zwillingsschwester?“, habe ich Onkel Jens direkt gefragt.

Aber der hat nur gelacht. Es war dumm von mir, ihn zu fragen. Wenn es in der Familie eine Verschwörung gibt, durch die mir meine Zwillingsschwester abhandengekommen ist, dann steckt Onkel Jens garantiert mit meinen Eltern unter einer Decke. So sieht Alisia das jedenfalls.

„Ich helfe dir“, sagt Alisia mit fester Stimme. „Wir finden sie.“

Wenn Alisia doch meine vermisste Zwillingsschwester wäre! Wir verstehen uns so gut, dass wir uns alles teilen könnten, sogar die Eltern. Aber Alisia sieht mir nun einmal beim besten Willen kein bisschen ähnlich.

Das liegt wahrscheinlich daran, dass ihre Mutter von den Philippinen stammt. Alisia ist zwar jetzt schon so groß wie ihre Mutter, aber sie hat ihre goldfarbene Haut und die wunderschönen schwarzen Haare, die kleine Nase und die dunklen Augen von ihr geerbt. Ich dagegen habe graublaue Augen, hellbraune Haare und leider eine ziemlich große Nase. Ich glaube nicht, dass ein Mädchen auf der Welt scharf darauf ist, genau wie ich auszusehen! Aber das kann man sich ja nicht aussuchen.

Alisia ist das Zweitbeste, was es nach einer Zwillingsschwester geben kann: eine richtige beste Freundin. Sie darf zwar nicht die ganze Zeit bei mir wohnen, logisch, aber sie übernachtet häufig auf einer Klappmatratze in meinem Zimmer, und manchmal schlafe ich bei ihr auf einem Feldbett.

Jetzt kann ich Alisia besser brauchen als je zuvor. Sie kennt sich nämlich mit Detektivgeschichten bestens aus. Ihre Mutter sieht sich jeden Abend Krimis im Fernsehen an, dabei lernt Alisia eine ganze Menge. Deswegen hat sie nicht den geringsten Zweifel daran, dass wir meiner Schwester auf die Spur kommen.

„Wo fangen wir an?“, frage ich.

Zwar geht es hier um meine Schwester, aber Alisia darf trotzdem bestimmen.

„Wir schreiben erst mal alle Möglichkeiten auf, die uns einfallen. Alles, was passiert sein könnte.“

Sie zieht ihr großes Notizbuch aus dem Rucksack, an dessen vorderem Deckel sie einen Stift festgeklemmt hat. Dann klappt sie das Buch auf und schreibt mit großen Buchstaben „Fall 2 – die verschwundene Zwillingsschwester“ auf eine freie Seite.

Wie in meinem Elternhaus üblich, spielt sich unser Gespräch übrigens nicht vor einem ruhigen Hintergrund ab, sondern untermalt von Streit- und Kampfszenen, Diskussionen, Getobe und Geschepper. Alisia ist schon so lange Gast in unserem Haus, dass sie diese Klangkulisse genauso gut aus ihrem Bewusstsein ausblenden kann wie ich.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!