Zwischen festen Backen - Rory Turner - E-Book

Zwischen festen Backen E-Book

Rory Turner

0,0

Beschreibung

In seinem realen Leben, in der Kanzlei wussten die wenigsten, womit sich Anwalt Vince Harris seine Wochenenden so vertrieb. Das er seine freien Tage derart ekstatisch feierte, wusste ohnehin niemand. Vince machte zwar kein Geheimnis draus, dass er hin und wieder zu einem exzessiven und ausschweifenden Leben neigte, aber von seinen Abenteuern in den dunklen Räumen der angesagten Clubs dieser Stadt sollten die wenigsten etwas mit bekommen. Hier war ein Zusammentreffen noch genau das, was er sein sollte. Kein schnörkeliges Kennenlernen, kein vorsichtiges Herantasten, kein belangloses Gequatsche über Dinge, die man eh nicht wissen will, wie es bei ja sonst eher üblich ist. Hier sucht man sich einen und kommt einfach gleich zu Sache. Und nicht selten mehrmals in einer Nacht. Jeder ganz wie er es mag. Ob dieser Lifestyle allerdings daurhaft glücklich machte, konnte Vince nicht bestätigen. Vielleicht war es für ihn inzwischen an der Zeit, auch privat seriöser zu werden und deutlich kürzer zu treten. Weniger ist eben manchmal doch mehr, auch wenn Vince noch leise Zweifel daran hatte...

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 412

Veröffentlichungsjahr: 2023

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Rory Turner

Zwischen festen Backen

Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1: Die geile, heisse Dunkelheit

Kapitel 2: Ein Klostalker

Kapitel 3: Die Lippen des Staatsanwaltes

Kapitel 4: Tim, Tom oder Tony

Kapitel 5: Um den Verstand gevögelt

Kapitel 6: Überstunden

Kapitel 7: Schock

Kapitel 8: Fettnapf

Kapitel 9: Ein Meister seiner Kunst

Kapitel 10: Leichtes Spiel

Kapitel 11: Merkwürdig

Kapitel 12: Bewundernswert

Kapitel 13: Ruhiges Wochenende

Kapitel 14: Wunderbarer Moment

Kapitel 15: In Endlosschleife

Kapitel 16: Besiegelnder Kuss

Impressum

Die geile, heisse Dunkelheit

Samstag Nacht ist meine Nacht. Jede Woche aufs Neue, jede Woche wie die davor. Hin und wieder ein anderer Club. Aber eher selten. Ich habe meinen Favoriten. Schon seit Jahren hat sich hier wenig geändert. Im U4Fuck-Club. Mit seinem Namen, der klischee-mässiger nicht sein könnte. Der Cruising Keller, die Boxen, das Andreas-Kreuz und der obligatorische Sling. Aber eben der Beste und angesagteste schon seit Bestehen der Schwulenszene in der dieser Stadt. Hier kenne ich mich beinahe blind aus. Und damit meine ich nicht nur die Einrichtung oder die Wege. Nein, das Angebot hier ist immer am Besten. Bekannte Gesichter, freundliches Pesonal, schmucke Tänzer. Oft genug Frischfleisch. Ich komme mir oft so vor wie im REWE Center an der Tiefkühltruhe. Wohl verpackt und ansehnlich präsentiert liegen dort die Fleischhäppchen. Aber immer mit Niveau. Naja... so niveau-voll, wie es in einem Schwulenclub mit Darkroom eben geht. Hier will halt jeder auf sein schnelles, geiles, feuchtes Vergnügen kommen. Einfach mal loslassen, sich treiben, ein wenig ficken oder ficken lassen, jedem wie es ihm beliebt... den Kopf frei kriegen und die Woche hinter sich lassen. Am besten bare und im Rausch des Amyl. Amyl are your friend, sage ich dazu nur....Eine Flasche "Rush" ist Pflicht! So auch heute. Ein enges Shirt, lässige Jeans. Kurz mit Gel durch die Haare, dass sie gebändigt ungebändigt aussehen und schon bin ich Teil des wummernden, heissen Vergnügens. Der Beat wummert sich sofort in meine Blutbahn, das erste Bier bleibt nicht lange alleine und lässt mich noch ein wenig lässiger fühlen. Endlich auf der Tanzfläche angekommen, wie gesagt, ich bin oft hier und dementsprechend bekannt, nimmt mich der Bass der Musik sofort in seine Arme und lässt mich nicht mehr los. Halbnackte, junge, knackige Männer soweit das Auge, oder besser gesagt die Hand, reicht. Schneller als ich schauen kann, hab ich einen Tanzpartner. Sehen kann ich ihn nicht, er drückt sich eng an meinen Rücken. Und stimmt mich auf eine , nein, meine Nacht ein. An meinem Hintern kann ich fühlen, dass er schon geil ist. Und je mehr er sich reibt, umso stärker überträgt sich sein kochendes Verlangen auf mich. Adrenalin spült durch meinen ganzen Körper, heizt mir immer mehr ein. Sein Stöhnen in meinem Ohr klingt sehr vielversprechend, seine Hand, die sich ihren Weg in meine Hose bahnt, fühlt sich noch viel besser an. Verdammt, nicht mal ne Stunde hier und schon nen Fick in Aussicht. Der Abend läuft besser, als erwartet. Obwohl ich ja nie etwas erwarte, wenn ich hier bin. Und so auch nicht enttäuscht werden kann. Andererseits enttäuscht mich eine Samstag Nacht äusserst selten. Unbefriedigt bin ich jedenfalls nicht oft heim gegangen. Und das wird sich heute nicht ändern. Langsam, im Takt der Musik, reibt er sich an mir. Drückt mir seinen harten Pimmel an den Oberschenkel. Stöhnt mir heiss ins Ohr. Umtanzt mich, bis er seine Brust an meine drücken kann. Ach fuck!Zu Jung. Viel zu jung. Ich bin zwar willig und geil und fickrig drauf. Aber ich hab Prinzipien. Egal in welcher Situation. Der Blondschopf hier ist sicher keine 20 und damit zu jung für mich. Da bin ich eisern. So schade es gerade auch ist. Für mich fangen geile Typen ab 25 an. Ich brauch Muskeln.Schulterzuckend, Hände hebend gehe ich auf Abstand. Er ist nicht lange allein. Aber mir kann's egal sein, ist seine Sache, wenn er sich hier anbietet. Ich bin raus aus der Sache. Dumm nur, dass ich grad so geil bin, dass es fast weh tut. Aber auch dem kann Abhilfe geschaffen werden. Nur einen schnellen Kurzen später, mache ich mich auf den Weg in die geile, heisse Dunkelheit. Dieser Darkroom ist wohl der einzige in der ganzen kleinen Stadt, der diesen Namen wirklich verdient. Hier ist ein Gelegenheitsfick noch genau das, was er sein sollte. Anonym, befriedigend, einfach geil! Kein schnörkeliges Kennenlernen, kein vorsichtiges Herantasten, kein belangloses Gequatsche über Dinge, die man eh nicht wissen will, wie es bei einem One-Night-Stand ja sonst eher üblich ist. Hier sucht man sich einen Arsch oder einen, der noch keinen gefunden hat und kommt einfach gleich zu Sache. Und nicht selten mehrmals in einer Nacht. Jeder ganz wie er es mag. Der Darkroom ist voll mit Nebelschwaden. Nebelschwaden von Amyl. Hier und da macht sich irgendein Wichser eine Zigarette mit dem Feuerzeug an. Dann sieht man für eine Sekunde im Schein des Lichtes gebückte Körper, Pobacken die sich entgegenstrecken und die man nur noch füllen muss. Sofort nachdem der Vorhang sich hinter mir schliesst, hüllt mich die sprichwörtliche Schwärze des Raumes ein. Nur durchbrochen von gelegentlichen, einheizenden Schwarzlichtblitzen. Die einem neben dem ausgiebigen, forschendem Tasten und Hören, ein gewisses Mass an Orientierung gönnen. Nicht wirklich viel, aber genug, um einen geilen Arsch zu finden. Langsam und genussvoll taste ich mich an der Wand entlang. Einer Wand aus zuckenden, stossenden, herrlich bereiten Ärschen. Jeder stets in Erwartung, selbst Objekt von Begierde, Lust und Befriedigung zu werden. Fühle heisses, stossendes Fleisch unter meinen Fingerspitzen. Streichle über Rückenmuskulatur, versuche genau den Richtigen für mich finden. Ist gar nicht so einfach bei der Auswahl hier. Nach wenigen Metern habe ich gefunden, was ich gesucht habe. Ein besonders knackiges, vollkommen haarloses Exemplar. Schöne Steissmuskulatur unter weich-fester Haut. Und einem besonderen Gefühl für Rhythmus. Mit kraftvollen, genau dosierten Stössen penetriert er sein Gegenüber. Kann nicht erkennen, wer sich dort gerade von ihm ficken lässt, ist mir aber auch echt egal. Diese kurze, elektrisierende Berührung reicht, um zu wissen, was ich will. Ich will diesen Arsch. Jetzt. Heiss und willig zucken beide Arschbacken unter meinen forschenden Händen. Drängen sich mir entgegen, als mein Daumen durch die Spalte zwischen ihnen fährt. Ein Stöhnen begleitet meine forschenden, tastenden Fingerspitzen. Dennoch konzentriert er sich vollkommen auf seinen eigenen Fick. Dreht sich nicht zu mir, schaut nicht mal über die Schulter. Drückt mir nur seinen Arsch entgegen, wenn er zu einem neuen eigenen Stoss ansetzt. Verdammt, der macht mich echt an. Dieses Desinteresse gepaart mit einer Willigkeit, die er ausstrahlt. Schneller als ich wirklich denken kann; geil bin ich, seit der junge Blonde sich an mir gerieben hat und nur mein Alarm für Minderjährige mich von einem Tanzflächen-Hand-Job abgehalten hat; rutschen meine Jeans zu Boden. Nie den direkten Kontakt zu seinem Arsch verlierend, finger ich vorher noch schnell das Fläschen Amyl aus der Hosentasche.Mit einer Hand führe ich meine Erregung zu seinem Eingang, mit der anderen schnüffele ich das Amyl. Sofort spüre ich nichts mehr. Nur noch unendliche Geilheit und den Wunsch, meinen Samen in den fremden, unbekannten Körper zu entladen. Herrlich eingeklemmt zwischen seinen festen Backen, in freudiger Erwartung auf mehr Enge. Seinen nächsten Stoss abwartend bin ich bereit. Und stosse im gleichen Moment zu, in dem er sich in seinem Freudenhintern versenkt. Ein kollektives, dreistimmiges Stöhnen ertönt. Und endlich scheint er sich auch minimal auf mich zu konzentrieren. Eine Hand sucht meine Leiste, dirigiert meine Stösse. Er selbst legt an Tempo zu. Fickt sein Gegenüber jenseits aller Wolken. Den Orgasmus, den er ihm beschert, kann sogar ich noch spüren, während mein Arsch sich weiter von mir ficken lässt. Genüsslich den Kopf nach vorne fallen lässt und ein hell leuchtendes Tattoo frei gibt. An dem sich meine Augen fixieren, während meine Stösse härter werden. Fordernder, erbarmungsloser, fickriger eben. Inzwischen kommt er mir entgegen, beantwortet jeden meiner Stösse mit seinem Arsch und einem Stöhnen. Krallt sich in meine Hüfte, zerrt mich an sich. Gibt mir mehr Härte und mehr Tempo vor. FUCK!!!Plötzlich dreht sich alles. Er stöhnt laut auf, bäumt sich mir entgegen und bespritzt seinen Fick-Aufriss, der immer noch vollkommen geschafft und ausgepumpt vor uns sitzt und uns zuschaut. Mit vor Lust glänzenden Augen und einem dienst versagendem Körper, weil alles Blut fürs die Gehirnregionen gebraucht wird, die das Atmen steuern. Auch wenn es sicher nicht lange sein wird. Ich selbst bin längst soweit los zulassen, alles raus zu spritzen, was in mir ist. Zerre ihn ein letztes Mal an mich, stosse ein letztes Mal fest zu. Erleichternd, befriedigt, atemlos komme ich in ihm. Pumpe alles in ihn hinein. Ich besame ihn wie ein Bulle irgendeine Kuh!. Nachts sind alle Ärsche geil!Immer noch auf das beinahe weiss leuchtende Tattoo fixiert, stütze ich mich an seinem Rücken ab. Er stemmt sich gegen die Wand. Dass er seinen Fick-boy fixiert, kann ich spüren. Der scheint schon wieder bereit für mehr zu sein, so wie der über seinen Schritt streicht, leise keucht und uns nicht aus den Augen lässt.Aber das is none of buisness. Kurz streiche ich über das Tattoo, den Hintern... dann bin ich schon auf dem Weg zu den Waschgelegenheiten.Wenig später zucke ich schon wieder zur Musik über die Tanzfläche. Lasse mich angaffen, brenne mich als Wichsvorlage in das ein oder andere willige Hirn. Spüre die befriedigte Zufriedenheit, die durch meine Adern schwappt, während das Adrenalin langsam ausgespült wird. Der Darkroom ist für mich heute nicht mehr interessant. Ein geiler Fick am Abend reicht mir heute. Kann ja nur noch schlechter werden nach dem eben... ausserdem bin ich kein verdammter DR- Junkie, der alles fickt oder sich nehmen lässt. Lieber power ich mich auf der Tanzfläche aus, bis es Zeit ist heim zu gehen. Schliesslich endet jedes Wochenende unweigerlich in einem Arbeitsmontag, an dem ich fit und mit messerscharfem Verstand in der Kanzlei erwartet werde.Daheim unter der Dusche gönne ich mir noch die erregenden Gedanken an den Knackarsch, seine herrliche Stosstechnik und an dieses im Schwarzlicht hell schimmernde Tattoo. Die Spuren meiner lebhaften, reibungsvollen, erregend aufgeilenden Fantasie werden sofort vom lauwarmen Wasser fortgespült.Erschöpft, befriedigt, zufrieden im Bett liegend, entgleite ich meiner Nacht und dem Wochenende. Locker und nach den Ausschweifungen am Wochenende deutlich erholt, betrat Vince die Kanzlei. Schon unten in der Lobby des altehrwürdigen Gebäudes hatte seine gute Laune aufs äusserste ansteckend gewirkt. Was doch so ein durch und durch befriedigendes Wochenenderlebnis und sein noch wesentlich befriedigenderer Dark-Room-Fick für eine ausgleichende Wirkung haben konnten. So freundlich und vor allem so offenherzig hatte die Empfangsdame ihm schon lange nicht mehr zugezwinkert. Die gute, ältere Seele der Kanzlei wusste zwar, dass sie damit bei Vince nicht wirklich Eindruck hinterlassen konnte, aber anscheinend strahlte er heute eine so offene gute Laune aus, dass sie nicht anders konnte.Mit dem gleichen, beinahe verschwörerischen Zwinkern hatte er geantwortet, ehe er den Fahrstuhl betrat und in den 7. Stock fuhr, in dem sein Eckbüro lag.Kurz nachdem er den Fahrstuhl verlassen hatte und sich seinem Büro zuwenden wollte, holten ihn schon seine Sekretärin und sein Assistent ein. Beide waren, wie üblich, bereits seit mindestens zwei Stunden im Büro, erledigten die Post, koordinierten Vinces Termine und bereiteten die Unterlagen für seinen nächsten Fall vor.Im Gehen spulte Aylisa die bereits eingegangenen Anrufe herunter. Vince nickte zum Zeichen, welche er zurückrufen würde und schüttelte kurz den Kopf bei denen, die wohl bis in alle Ewigkeit darauf warten mussten, dass er das Telefon in die Hand nehmen und Aylisa ihre Nummer wählen lassen würde. Wie genau die adrette Dame, die stets einwandfrei gekleidet, freundlich und vor allem zu jeder Tages-   und Nachtzeit ausgeschlafen schien,   auf diesen Absätzen in dem Tempo neben ihm herlaufen und dabei noch Notizen machen konnte, wollte Vince lieber nicht hinterfragen. Er war einfach zufrieden, dass sie es konnte. Nichts nervte ihn mehr, als mit unfähigen Leuten zusammenarbeiten zu müssen. Aber das war bei seiner Sekretärin zum Glück nicht der Fall. Diese war sein absolutes Goldstück. Und wohl die einzige Frau in Vinces Leben, über die er so etwas verlauten lassen würde.Nicht, dass er das tat. Wirklich nicht. Schliesslich war es Marissas Job, einwandfrei und tadellos zu arbeiten, aber er würde es sagen können. Und das war doch etwas, was Vince sehr zufrieden beruhigte. Mit Aylisa lief es einfach wunderbar.Jason war da schon ein ganz anderes Kaliber. Als Assistent zwar recht brauchbar, aber es hatte Vince einiges gekostet, den jungen Mann so weit zu bringen. So viel Geduld wie mit dem jungen Jura-Studenten hatte er selten mit seinen Assistenten gehabt. Und bei Jason war es auch nur der Umstand, dass er ein Stipendium der Kanzlei mit seinen ausgezeichneten Noten erhalten hatte, der Vince anfangs davon abhielt, Jason beinahe nach jedem Meeting achtkantig auf die Strasse zu setzen.Und in Vinces Kopf hatte er es sicher auch an die hundert Mal getan. In der ersten Woche. Nach jeder vermasselten Akte, weil Jason zwar überaus eifrig, aber nicht wirklich strukturiert und zudem noch sehr unsicher tollpatschig war. Dann schliesslich hatte Aylisa den Jungen zur Seite genommen, ihm einige Dinge in ihrer ruhigen souveränen Art erklärt, ihm seine Ängste vor seinem direkten Boss ein wenig genommen und einen Teil seiner Arbeit erledigt. Ihm ein bisschen geholfen und ihn schliesslich soweit gebracht, dass Vince nicht mehr das Bedürfnis hatte, ihm etwas nachzuwerfen, sobald Jason sein Büro verlassen hatte.Naja, inzwischen war er ganz gut, Jason hatte sich zu einem guten Assistenten gemausert, der endlich auch zwischen wichtigen, ganz wichtigen und einmaligen Klienten zu unterscheiden wusste. Die vorbereiteten Akten waren inzwischen angenehm strukturiert und lesbar. Sogar die Zeugen, Tatverdächtigen und die Beweise waren mittlerweile nach Wichtigkeit für den Fall, Glaubhaftigkeit und möglicher Erfolgsaussichten auf Einflussnahme in der Verhandlung sortiert.Wenn Jason nur endlich mal aufhören würde, so verdammt anhänglich zu sein. Immer noch war er eben ein überaus eifriger, wissbegieriger junger Mann, der seinen Chef bewundernd beobachtet. Und Vince war sich sicher, dass das nicht nur beruflicher Natur war. Oh nein. Ganz ohne Zweifel war Jason auch privat ganz scharf auf seinen Boss. Deshalb war es schon ein glücklicher Umstand, dass dieser in seiner jugendlichen Art so gar kein Typ für schwule Nachtclubs war. Und vermutlich auch keiner der Neulinge war, die die Türsteher der wirklich angesehenen Clubs, in denen Vince verkehrte, hineinlassen würden.So hatte Vince bisher unangenehme, weil mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit peinliche, anhängliche Treffen mit seinem Assistenten an den Wochenenden vermeiden können. Vince war nicht ganz sicher, aber wahrscheinlich ahnte Jason nicht mal, wo genau sein Boss   seine an- und erregenden Samstagabende verbrachte.Hier in seinem realen Leben, in der Kanzlei wussten die wenigsten, womit er sich seine Wochenenden so vertrieb. Genauer gesagt, DAS er seine Wochenenden derart ekstatisch feierte, wusste ohnehin niemand. Nicht mal Marissa. Und die wusste schon mehr als genug über ihn. Vince machte zwar kein Geheimnis draus, dass er hin und wieder zu einem exzessiven und ausschweifenden Leben neigte, aber von seinen Sexabenteuern in den dunklen Räumen der angesagten Schwulenclubs dieser Stadt mussten auch die wenigsten in dieser Detailtiefe wissen. Vince machte einfach nicht viel Aufheben um sein Privatleben.Und achtete unter der Woche auch darauf, in respektabler Gesellschaft abends neue Kontakte zu knüpfen, alte Verbindungen zu pflegen und den ein oder anderen Deal zu drehen. Gehörte dazu, wenn man einer der gewieftesten und gefürchtetsten Strafverteidiger der Stadt war.„Die Akten für heute liegen auf ihrem Tisch, das Mittagessen mit dem Seniorpartner findet um 12:30 statt und ihr Gerichtstermin wurde auf morgen 9:00 verschoben.“Genau als sie an Vinces Bürotür angekommen waren, hatte Aylisa wie immer alles berichtet, was es zu berichten gab und somit konnte sein Tag nun richtig beginnen. Anders als Aylisa machte Jason nicht vor seiner Tür halt, sondern dackelte noch mit hinein. Schaute nervös zu dem grossen Schreibtisch. Konnte einen gewissen, neugierigen Blick auf die dort befindliche Akte nicht verbergen. Das konnte nicht viel Gutes bedeuten, das spürte Vince sofort. Aber noch konnte ihm das seine Laune nicht verderben. Ohne weiter auf seinen wartenden Assistenten zu achten, warf er seine Aktentasche auf den Schreibtisch, zupfte kurz die Krawatte zurecht und liess sich in seinem Drehstuhl nieder. Drehte sich zu dem jungen Mann um, der noch immer leicht nervös und abwartend in der Mitte des Raumes stand. Musterte ihn leicht belustigt.„Haben sie nichts zu tun?!“„Ähm... hm... „„Wie wär's mit einem Kaffee holen?!“„Kaffee, ja klar. Bin gleich wieder da.“„Danke Jason.“Kaum war die Tür hinter Jason ins Schloss gefallen, schnappte Vince sich die Akte, die mittig auf seinem grossen Schreibtisch lag. Sofort segelte ihm ein Brief entgegen, der seine ungeteilte Aufmerksamkeit auf sich zog.Schnell überflog Vince das offizielle Schreiben. Und spürte mit jedem geschrieben Satz, wie seine so gute, beinahe höhenflugartige Laune sank und sank. Bis sie am Ende des Briefes gänzlich am Erdboden angelangt war.

‚Vertagung und Verhandlungsaufschub‘ Na ganz schöne Scheisse. Sein derzeit bester und erfolgversprechendster Fall war verschoben worden. Dabei hatte er den so gut wie in der Tasche. Verdammter Mist. So kurz vor dem grossen Finale, so kurz vor seinem alles entscheidenden Antritt zum Abschlussplädoyer.

‚wegen Befangenheit des Staatsanwalts... neue Besetzung dieses Postens... Vertagung und Wiederaufnahme der Beweispunkte... erneute Zeugenvernehmung... Streichung bestimmter Beweise...‘

Die Gründe und Erklärungen wurden immer länger und länger. Und Vinces Laune, die ja beim ersten Lesen schon auf Fussbodenniveau gesunken war, machte es sich dort unten gemütlich. Ach fuck. Dabei hatte der Tag so schön und beschwingt begonnen.„Ihr Kaffee. Zwei Schuss Milch, keinen Zucker.“„Hm...“„Kann ich sonst noch was tun?!“„Hm...“Vince hatte nicht bemerkt, dass Jason wieder in sein Büro getreten war. Er war viel zu sehr damit beschäftigt, den Brief und die damit verbundenen Konsequenzen sacken zu lassen. Im Schnelldurchlauf prüfte sein geschultes Auge, ob es möglich wäre, gegen diese Prozessänderungen vorzugehen. Aber ihm fiel nichts auf. Vollkommen wasserdicht, dieses Schreiben. Keine einzige Formulierung, die Angriffsfläche geboten hätte. War ja nicht anders zu erwarten, kam schliesslich auch von einem Anwalt.Da blieb ihm nicht viel übrig. Neue Situation, neue Herausforderung. Und den Kopf bloss nicht in den Sand stecken. Das schied von vornherein aus.„Jason, Recherche.“„Okay. Was soll ich recherchieren.“„Ich will bis heute Mittag alles über den neuen Staatsanwalt auf meinem Tisch haben. Angefangen vom Lebenslauf bis hin zur Blutgruppe. Finden Sie das, was kein anderer über ihn weiss.“„Alles?!“„Alles. Und noch mehr.“„Aber Herr Harris...“„An die Arbeit, Jason. Ich habe zu tun.“„Okay...“Leicht überfordert und etwas eingeschüchtert, verließ Jason das Zimmer und trollte sich an seinen Schreibtisch.Vince hatte bereits nach seinem Telefon gegriffen und noch bevor er eine Kurzwahlnummer aufgerufen hatte, nach Aylisa gerufen.„Sie müssen das Mittagessen verschieben.“„Das wird nicht gehen, Herr Harris. Der Seniorpartner erwartet sie.“„Verschieben sie es auf heute Abend. Ich muss so schnell wie möglich den neuen Staatsanwalt kennenlernen.“„Es tut mir leid, aber der Seniorpartner wird das nicht dulden. Ich kann Ihnen ein Abendessen mit dem Herrn Staatsanwalt organisieren.“Nachdenklich blickte Vince auf den Hörer in seiner Hand. Nur sehr ungern musste er zugeben, dass Aylisa recht hatte. Den Termin beim Senior sollte er besser wahrnehmen. War vielleicht auch gar nicht so schlecht, sehr wahrscheinlich kannte der den neuen Staatsanwalt schon. Immerhin kannte von Spree Gott und die gesamte restliche Anwaltswelt.„Okay, Marissa. Machen sie das. Danke.“„Sehr gerne.“Damit war seine fleissige Biene verschwunden. Vince hatte inzwischen, und ohne den Umweg über eine abwimmelnde Sekretärin, den Richter am Telefon, der ihrem Fall vorsass. Der mindestens genauso überrascht war, wie Vince. Aber er bekräftigte die Richtigkeit des Schreibens noch mal und liess Vince keinen Raum für Proteste oder andere Einwände.Missmutig über diese Entwicklungen griff Vince nach seinem lauwarmen Kaffee, zog die aktuelle Fallakte zu sich und begann zu blättern.Wenig später öffnete sich leise seine Bürotür, Jason schlich beinahe zu seinem Schreibtisch und legte die ersten Ergebnisse seiner Recherche an die äusserste Kante. Er wollte seinen Chef nicht stören. Nicht, nachdem der heute Morgen schon so unangenehm überrascht worden war.„Danke Jason.“Sofort griff Vince sich die Akte über den neuen Staatsanwalt. Betrachtete als erstes das Foto, ehe er sich den Eckdaten widmete.Ein junges Gesicht blickte ihn an. Etwa sein Alter. Vielleicht ein Jahr jünger. Grade, aristokratische Nase, klare wachsame Augen. Stechend grün. Braune, kurze Haare. Durchtrainierter Oberkörper, interessante, selbstbewusste Körperhaltung.Unter Anwaltsgesichtspunkten ein ernstzunehmender Gegner, das konnte Vince erkennen, ohne einen weiteren Blick in die Akte geworfen zu haben.Und ein außerordentlicher Mann. Wäre sicher eine interessante Beute für den Jäger in ihm.Gerade noch rechtzeitig zur verabredeten Zeit, drückte Vince die Tür zum Restaurant auf. Aylisa hatte ihm zwar den Termin im Handy, im Outlook und in seinem Tischkalender eingetragen. Aber wie so oft hatte noch ein Telefonat seine Aufmerksamkeit gefordert, hatte die Uhr keine Rücksicht auf seine weiteren Termine genommen und war ihm davon gerannt.Noch während die Empfangsdame seine Daten entgegen nahm, scannte er schon den Raum nach dem Staatsanwalt ab. Das Foto hatte ihn heute nicht nur einmal beschäftigt. Zwar hatte Jason, sehr zu Vinces Unzufriedenheit, nicht viel über den jungen neuen Helfer des Gesetzes herausgefunden, was über die üblichen Vita-Daten hinausging, aber sein Assistent hatte sein bestes gegeben. Das musste Vince sich und Jason eingestehen. Auch wenn es ihn wirklich fuchste, keinerlei Hintergrundinformationen zu haben. Er hasste es, nur diese schnöden offiziellen Informationen zu kennen, die ohnehin jeder halbwegs begabte Student mit Hilfe von Internet, Suchmaschinen und einigermassen intelligenten Suchwörtern finden würde. Nur der übliche Lebenslauf und ein paar ganz wenige Fotos und Zeitungsberichte zu früheren Erfolgen waren aufzutreiben gewesen. Weniger offizielle und mitunter deutlich interessantere Informationen, die sich über soziale Netzwerke ergeben konnten, hatte Jason nicht gefunden. In keinem der vielen Portale.Aber in Anbetracht der wenigen Zeit, die Jason zur Verfügung hatte, dem anscheinend sehr geschickten Informationsfluss innerhalb der Staatsanwaltschaft nachzugehen oder Informationen aus der Versetzung über Landesgrenzen hinaus aufzuspüren, war eben nicht mehr zu wollen. Zumal Jason heute Nacht im Büro diese fehlenden Infos zusammentragen würde. Dessen war Vince sich sicher. Andernfalls wäre Jason längste Zeit sein Assistent gewesen.So einfach war das.Und da das ein Umstand war, den weder Jason noch Aylisa und auch Vince, selbst wenn er es niemals zugeben würde, eintreten sehen wollten hatte Jason nicht mal gefragt, ob er Überstunden machen sollte.So wie Vince seine Sekretärin kannte, sorgte die schon dafür, dass der Junge ein Abendessen von irgendeinem Lieferservice bekam. War eben ein Goldstück, die gute Marissa.Doch das alles interessierte jetzt in dieser Sekunde, da er beinahe so unprofessionell verspätet zu diesem Termin kam, nicht. So sehr Vince sich auch anstrengte, versucht unauffällig das Lokal abzuscannen, es war niemand auszumachen, der auch nur ansatzweise Ähnlichkeit mit dem Foto in seiner Mappe hatte.Auch der Tisch, an den die Empfangsdame ihn begleitete war noch vollkommen verwaist und das Tischtuch strahlte Vince in jungfräulichem Weiss entgegen.„Darf ich Ihnen schon einen Aperitif servieren?“„Einen Martini. Und ein Glas Wasser dazu. Danke.“Während die Dame einen der Kellner anwies, das Gewünschte zu bringen, liess Vince sich am Tisch nieder. Er konnte nicht verhindern, dass seine Finger ungeduldig auf die Platte klopften. Er war zugegebenermassen nervös. Nicht unangenehm aufgeregt nervös. Nein, das hatte er schon vor langer Zeit abgelegt, gesundes Selbstvertrauen sei Dank. Aber er hatte eben seine Erwartungen an dieses Treffen hier. Ganz besonders, nachdem ihm das Foto schon den ganzen Tag nicht mehr aus dem Kopf ging. Was für ein Mensch wohl hinter dieser Fassade stecken würde. Keine Ahnung hatte sich aus dem perfekten Geschäftsfoto ergeben.Die blitzenden Augen liessen auf Lebensfreude und eine gewisse Offenheit schliessen. Aber eben auch auf einen starken Charakter. Und diese Gegner waren immer die spannendsten. Zumal es von diesen guten Kontrahenten eh viel zu wenige gab.Wie wohl die Stimme des Herrn Staatsanwaltes klingen würde?! Wahrscheinlich tief, basslastig und angenehm. Vince liebte einen solchen Klang einer festen Stimme. Aber er würde es ja bald erfahren. Also Geduld und ein bisschen Vorfreude.Nachdem ein junges Ding seinen georderten Martini und das Wasser gebracht hatte, griff Vince sofort zum Martiniglas. Genervt schaute er auf seine Uhr. Er hasste Verspätungen. In beiderlei Hinsicht.Nach einem kurzen Anruf bei Marissa, die sofort abklärte, was der Grund für die Abwesenheit des Staatsanwaltes sein könnte, erhielt Vince die Information, dass, nach Aussage des staatsanwältlichen Sekretärs, der Herr Staatsanwalt bereits vor über einer Stunde das Gerichtsgebäude verlassen und sich auf den Weg gemacht hätte. Und natürlich gab der verantwortungsvolle junge Mann die Handynummer nicht raus.Auch wenn es Vince in diesem Augenblick ärgerte, so abgewiesen worden zu sein, er selbst hätte Aylisa auch geköpft, sollte diese je seine Handynummer herausgeben. Gab schon genug nervige Anrufe am Tag, die wirklich wichtig waren, da brauchte er andere Telefonate nicht auch noch.Da an der Gesamtsituation als solches im Moment nicht viel zu ändern war, nutze Vince diese Wartezeit noch und machte sich auf den Weg zum Herren-WC. Der Herr Staatsanwalt würde schon nicht in den wenigen Minuten kommen, die er nicht am Tisch war. Und selbst wenn... würde dieser das sicher auch verschmerzen.Leise fiel die dunkle Tür hinter ihm ins Schloss. Gedämpftes Licht erhellte die Waschtische und auch sonst herrschte hier nicht die sonst übliche und in Vinces Augen immer sehr unangenehm sterile, grell weisse Atmosphäre. Mit ein Grund, wieso dieses Restaurant zu einem seiner Lieblingslokalitäten für geschäftliche Anlässe zählte. An solchen Nebenräumlichkeiten wurde schnell deutlich, dass sich das Management um seine Gäste sorgte und versuchte, stets eine angenehme Raumwirkung zu erzielen.

Ein Klostalker

Vince war gerade an das Pissoir getreten, da erregte ein Poltern seine Aufmerksamkeit. Mit einer Hand am Gürtel hantierend, blickte er kurz auf.Hm... er war doch alleine hier im Raum...Ein ungehaltenes Stöhnen unterbrach Vinces Gedanken. Und wieder ein Poltern. Ein ziemlich eindeutiges Poltern. Als ob jemand gegen eine Tür schlüge. Dicht gefolgt von einem erneuten unterdrückten Stöhnen.Schnell und unverrichteter Dinge, aber deutlich neugierig, verliess Vince seinen Standort am Pissoir und betrat leise die zweite Kabine. Hier war das Poltern viel deutlicher zu hören. Dicht gefolgt von einem Klimpern, das auf eine hektisch geöffnete Gürtelschnalle schliessen liess.Kurz blickte Vince auf die dunkle Trennwand. Für eine Sekunde war er unschlüssig, ob er wirklich nachschauen wollte und sollte. Aber irgendwie... scheisse, irgendwie machte es ihn gerade an. Nicht nur irgendwie und nicht gerade wenig. Also ging er kurz in die Knie, lugte unter dem Spalt hindurch... und starrte auf zwei Paar gepflegter Lederschuhe. Über beiden hingen heruntergezogene schwarze Stoffhosen. Mehr war aus dieser Perspektive nicht zu erkennen.Ein erneutes, lautes Stöhnen liess Vince auffahren. Eine Hand an der Trennwand abstützend, schloss er seine Augen.Fuck, wieso war es hier gerade so warm geworden?! Er begann leicht zu schwitzen, bei dem Gedanken daran, was gerade in der Nachbarkabine abgehen mochte.„Oh Gott... jaaaaa...“Schon wieder dieses einstimmige Stöhnen. Leise, unterdrückt. Als ob jemand eine Hand davor gedrückt hätte. Um die Geräusche zu dämpfen.Aber allein das Stöhnen klang so sehr verheissungsvoll, dass Vince es nicht schaffte, sich dem Ganzen zu entziehen und seine Gedanken sich verselbstständigten.„Mach weiter... bitte...“In Vinces Fantasie stand er gerade in der Kabine nebenan. Drückte sich gegen die Wand und liess sich so verwöhnen, wie der Besitzer des aufgeregt, erregten Stöhnens. Langsam fuhr Vince sich mit der Hand unter sein Hemd. Berührte seine Brustwarzen. Musste sich auf die Lippe beissen, um nicht selbst laut aufzustöhnen. Die beiden nebenan sollten auf keinen Fall merken, dass sie belauscht wurden. Er konnte spüren, wie er langsam hart wurde. Der Stoff seiner Shorts rieb angenehm erregend auf der empfindlichen Haut, während sein Pimmel sich aufrichtete.Fuck, wieso machte ihn das nur so an. Dabei hatte er am Wochenende doch ausreichend und vor allem fantastischen Sex gehabt. Klar war er kein Kind von Traurigkeit und liebte den Austausch von Körperflüssigkeiten. Er war ja selber eine Schlucksau und blies Truckern auf Rastplätzend liebend gerne die Schwänze leer. Sein Rekord lag bei 27 ausgelutschten Schwänzen in einer Nacht. Der Geschmack von Sperma machte ihn total an! Aber an einem Montag, auf dem Herren-WC beim Sex zu lauschen?! Und dabei selbst so in Fahrt zu kommen ?!? Mann, der Tag musste ihn mehr gestresst haben, als er bisher angenommen hatte.Ein dumpfer Schlag riss ihn aus seinen Gedanken. Dicht gefolgt von eben jenem Stöhnen, das ihm schon die ganze Zeit so einheizte. Vinces andere Hand rutschte in seinen Schritt, öffnete seine Hose und fuhr in seine Shorts.„Verdammt, ist das guuuuu.... aaahrg.... hfff... hfff.... uuuaaaaaahh“Aus dem einen dumpfen Schlag war inzwischen eine immer wiederkehrende Abfolge weiterer Aufpraller geworden. Ohne es wirklich zu wissen, nahm Vince an, dass die beiden gerade so richtig zur Sache kamen. Ohne es bewusst steuern zu können, legte sich seine Hand um seinen erregten Pimmel. Und wieder musste er auf seine Lippe beissen. Fest beissen. Scheisse, das tat wirklich gut.Seine Hand passte sich dem Rhythmus an, den die Schläge gegen die Trennwand vorgaben. Fuhr über die empfindliche Spitze, schob sich vor und zurück, vor und zurück. Sein Griff verstärkte sich immer wieder. Beinahe hektisch suchte Vince mit der anderen Hand Halt, fand aber nichts. Um bloss keine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, krallte er sich in seine eigene Brust, biss sich zum wievielten Mal in den letzten Minuten auf die Wange, um sein Stöhnen zu unterdrücken.„Fuck... jaaaaa....hhhh....hhhh“Mit einem Mal bewegte sich nichts mehr. Nur schweres Atmen war zu hören. Hektisches, befriedigtes, schweres Schnaufen. Und Vinces Erregung pochte immer noch schmerzhaft und vor allem unbefriedigt in seiner Hand. Aber jetzt weiterzumachen würde ihn wirklich verraten.Und darauf konnte er ganz sicher verzichten.Ein Klostalker, der sich beim Lauschen einen runterholte. Kein wirklich tolles Bild für einen Top-Anwalt wie ihn. Fuck.Immer noch unfähig irgendwas zu tun, was nicht zu ungewollten, verräterischen Geräuschen führen würde, musste Vince mit anhören, wie in der Nachbarkabine Hosen hochgezogen und Gürtelschnallen gerichtet wurden.„Es war geil...“Eine Antwort bekam der Stöhner nicht. Irgendwie schade, gerne hätte Vince noch einen klitzekleinen Eindruck des Aktpartners bekommen. Aber der wurde ihm auch jetzt wieder verwehrt. Stattdessen wurde die Tür geöffnet und nur Augenblicke später war das Rauschen des Wasserhahns zu hören.Als alles wieder ruhig war, schaute Vince an sich herunter. Seine Erektion war durch die Pause wieder etwas zurückgegangen und schmerzte auch nicht mehr ganz so sehr. Zwar fühlte er sich immer noch unbefriedigt und irgendwie unfertig, aber jetzt noch zum Finale anzusetzen... nein... allein der Gedanke daran war so erbärmlich, dass er ihn nicht mal zu Ende denken wollte.Tief atmete er noch einmal durch, richtete dann seine Kleider und verliess seinerseits die WC-Kabine. Gott sei Dank war er immer noch alleine in dem halbdunklen Raum. In der Nachbarkabine fand er Reste von Sperma auf den Bodenfliesen. Er konnte nicht anders. Er kniete sich hin und schleckte das Sperma auf! MMMhhhmmmm, welch ein Genuss! Kritisch beäugte er ein Spiegelbild. Von den Bissen auf seine Lippen war zum Glück nichts zu sehen, auch wenn sie sich deutlich geschwollen anfühlten. Auch die Hitze in seinen Wangen war anscheinend nur für ihn spürbar, denn sein Gesicht wies keine Rötungen auf. Zur Sicherheit spritzte er sich noch kaltes Wasser ins Gesicht, fuhr sich mit feuchten Fingern durchs Haar.Noch ein kritischer Spiegelblick, mit dem Vince sich für wiederhergestellt empfand, dann machte er sich auf den Weg zurück zu seinem Platz.Hoffentlich war der Staatsanwalt inzwischen noch nicht gekommen. Der musste sich doch wundern, was er so lange auf dem WC trieb... oh fuck... wie gerne würde Vince es jetzt treiben. Nur um Befriedigung zu finden, die noch immer durch seinen Körper geisterte und ein Ventil suchte.Kaum hatte er den Saal erreicht, musste Vince ärgerlich aufseufzen. War ja klar gewesen. Natürlich sass der bereits erwartete Staatsdiener an ihrem Tisch, nippte an einem Glas und wirkte reichlich entspannt.Innerlich ärgerlich, äusserlich um eine ruhige Ausstrahlung bemüht, trat Vince an den Tisch.„Ah, Herr Harris. Sehr angenehm, Sie kennenzulernen.“„Guten Abend Herr Miller. Die Freude ist ganz auf meiner Seite.“„Ach, ich bitte Sie. Wollen wir nicht die Steifigkeiten lassen? Nennen Sie mich doch bitte Bobby.“„Gerne doch. Dann für Sie bitte...“„Vince. Ich weiss.“Entwaffnend grinste Bobby ihn an. Inzwischen hatten sie Platz genommen, die Kellnerin hatte ihnen einen weiteren Aperitif gebracht.„Haben die Herren gewählt? Ihr Kellner für den Abend kommt jeden Moment, um Ihre Wünsche zu erfüllen.“„Danke schön, das ist sehr ... zuvorkommend von ihm.“Täuschte Vince sich oder grinste Bobby lüstern?! Blödsinn, nur weil er den unvollendeten Zwischenfall noch nicht verarbeitet hatte, sah er hier schon Gespenster. Innerlich rief er sich zur Ordnung.Vince schlug die Speisekarte auf, aber eigentlich wusste er ohnehin schon, was er nehmen würde. Er nutze die Zeit, um sein Gegenüber noch zu mustern und in dessen entspanntem Gesichtsausdruck zu lesen. Die klaren Augen mit einem offenen Ausdruck, der doch einige Geheimnisse barg. Die weichen Haare, ganz im Gegensatz zu dem festen, bestimmten Händedruck. Angenehme Stimme. Erregend, samtig und sehr angenehm unter der Haut. Ein interessanter Mann. In vielerlei Hinsichten.Vieles aus seinen Annahmen erwies sich gerade als richtig. Tough, aufmerksam, gewieft. Ein ebenbürtiger Gegner, der die Regeln der Anwaltskunst kannte. Das hatte Vince schon in der anscheinend so lockeren Begrüssung gemerkt. Das würde ein spannender Abend werden, soviel stand schon mal fest. Wenigstens eine kleine Entschädigung für den bisher so unbefriedigenden Tag.„Sie haben sich entschieden?“Die Stimme des Kellners holte Vince aus seinen Gedanken und Überlegungen wieder zurück an den Tisch. Kurz blinzelte er in die Karte, bevor es klick machte. Diese Stimme. Das war doch... erstaunt schaute er auf. Das Hemd des jungen Mannes sah ein wenig verknittert aus. Und auch die schwarze Stoffhose kam ihm wage bekannt vor, aber Stoffhosen sahen sich tendenziell eher ähnlich. Der Kellner hatte sich lächelnd dem Staatsanwalt... also Bobby... zugewandt. Dieser tippte mit den Fingern auf verschiedene Gerichte und schlug schliesslich die Karte zu.Vince hatte sich währenddessen auch von dem kleinen Schock erholt. Und er war sich inzwischen sicher. Der Kellner war der Typ, der ihn eben auf dem Klo so heiss gemacht hatte mit seinem Stöhnen. Ob er den heute Abend mal mit heim nehmen sollte?! Ganz entgegen seiner sonstigen Einstellung zum Thema Abenteuer unter der Woche. Doch der Typ war heiss, Vince immer noch nicht befriedigt und das liess sein kleiner Freund ihn auch deutlich spüren. Verdammt. Aber erst mal waren andere Dinge wichtiger.Nachdem er bestellt hatte und sie beide wieder alleine am Tisch waren, grinste Bobby ihn mit blitzenden Augen an. Fast so, als hätte er Vinces Gedanken erraten. Oder wolle diesen irgendwas hinzufügen. Aber... nein, das konnte ja nicht sein. Woher sollte der Staatsanwalt von dem kleinen Intermezzo auf dem hiesigen Herren-WC wissen.Also ruhig bleiben, Vince, konzentrieren und das tun, wofür er hier war. Informationen sammeln, Eindruck gewinnen und hinterlassen. Bobby ,so gut es ging kennenlernen und das Wissen über ihn dann im Prozess nutzen. Dieses Ziel vor Augen prostete er seinem Gegenüber noch einmal zu, ehe er sich in ihr Tischgespräch stützte. Irgendwie wollte das Tischgespräch nicht ganz so stürzen, wie Vince sich das anfänglich noch gedacht hatte. Zwar grinste Bobby ihn an, beobachtete ihn offensichtlich, aber so wirklich viel sagen lag dem Staatsanwalt anscheinend nicht.Das war immer gefährlich. In den allermeisten Fällen waren diese Leute sogar gefährlicher als diejenigen, die plapperten wie Wasserfälle. Weil die wenigen Worte, die dann gesprochen wurden, oft mehr Gewicht hatten, als man in der Überraschung, dass plötzlich gesprochen wurde, bemerkte, weil man noch damit beschäftigt war, zu realisieren, dass der Andere etwas gesagt hatte.Besonders weil viele Menschen dann doch auch dazu neigten, die eingetretene Stille selbst zu brechen und so mehr von sich selbst preisgaben, als sie wollten. Oft sogar unbewusst.Genau so eine Stimmung baute Bobby gerade an ihrem Dinnertisch auf, wie Vince feststellen musste. Sein Gegenüber lehnte sich entspannt zurück, griff wieder nach dem Glas, lächelte mit klarem Blick. Nahm nur einen Schluck aus dem Glas, als wolle er Vince provozieren, bevor es wieder auf genau dem abgedrückten Ring   im Tischtuch zurückgestellt wurde und Bobby sich zu ihm vor lehnte.Ob Bobby schon bemerkt hatte, dass Vince ihn durchschaut hatte?! Vince konnte das noch nicht so richtig einschätzen, aber er war nicht gewillt, sich den Spielregeln des Staatsanwaltes zu beugen. Und dieses Spiel hier war ihm bestens bekannt. Zusätzlich wäre er wohl, würde es hier einen Highscore geben, in den oberen Rängen irgendwo zwischen Platz 1 und 3 zu finden.Also lehnte auch Vince sich genüsslich zurück und wartete ab.Nach einer kleinen, schweigsamen, berechnend-lächelnden Weile, kam der Kellner mit ihren Vorspeisen. Leicht verwundert wanderte dessen Blick von Bobby zu Vince und wieder zurück zu Bobby. Aus den Augenwinkeln, er durfte seine primäre Aufmerksamkeit ja nicht von Bobby lösen, sonst käme das einer verunsicherten Kapitulation gleich, konnte Vince erkennen, wie der junge Mann mit dem leicht zerknitterten Hemd und einem unsicheren Blick eine Sekunde zu lange an Bobbys Mund hängen blieb, ehe er die Suppe servierte. Und auch wenn er es niemals zugegeben hätte, irgendwie machte es Vince an, dass der junge Mann so auf sein Gegenüber reagierte. Zumal Vince ja wusste, dass der Kellner vor wenigen Minuten noch ordentlichen Spass gehabt hatte und nun einigermassen offensichtlich den nächsten anschmachtete. Was ein Typ. „Dann lassen wir uns diese Köstlichkeit mal auf der Zunge zergehen.“Bobbys plötzliches Zwinkern lenkte Vinces Aufmerksamkeit mit einem Mal ab und gab diesem kleinen fragenden Gedanken ganz hinten unten links im Kopf keine Gelegenheit, sich einen Weg zu bahnen.Zusätzlich liess Bobby ihn nicht aus den Augen, während er genüsslich seinen Löffel französische Zwiebelsuppe schlürfte. Irrte sich Vince oder leckte der andere jetzt auch noch lasziv den Löffel ab?! Oh man, vielleicht hätte er vorhin doch auf alle Vernunft pfeifen und einfach bis zum Höhepunkt weitermachen sollen. Aber jetzt war es erst mal zu spät für solche bedauernden Gedanken oder gar Überlegungen, die in eine erlösende Richtung gehen würden.Aber wenn er auch innerlich nicht ganz so gefestigt war, wie er es in dieser Situation gerne sein wollte, liess Vince sich von seinen verwirrenden Gedanken nichts anmerken, lächelte betont bezaubernd zurück und griff ebenfalls nach dem Löffel.Der Kellner war schon lange nicht mehr Part des Geschehens, was er jetzt anscheinend auch endlich erkannte und das Weite suchte. Oder seiner nächsten Aufgabe nachkam, denn schliesslich arbeitete er ja hier.„Ja, das ist wirklich eine Köstlichkeit!“Sich mit dem Löffel leicht gegen die Lippen klopfend, funkelte Vince Bobby herausfordernd an. Mittlerweile hatte er Gefallen an diesem Abendessen gefunden. Mindestens so grossen wie der Herr Staatsanwalt, der kurz schlucken musste und dessen Blick für den Bruchteil einer Sekunde flackerte, ehe er einen weiteren Löffel nahm.Ein bisschen kam Vince sich gerade wie im falschen Film und in der falschen Rolle vor. Er war doch verdammt noch eins   nicht Sally... und Harry auch nicht.„Es ist nett hier.“Jetzt musste Vince doch überrascht aufblicken. Irgendwie hatte er so schnell nicht mit neuen Äusserungen von Bobby gerechnet.„Nett?!“Auch wenn er sich für den Bruchteil einer Sekunde für den Gewinner dieses kleinen Spiels gehalten hatte, wusste er nach diesem kleinen Patzer, der ja nun wirklich unnötig wie ein Kropf oder eben eine unbefriedigte Erregung war, dass er zumindest nicht alleine auf dem Siegerpodest stand. Genau genommen, war er noch Meilen von diesem Höhepunkt entfernt.„Ja, eine sehr anregende Atmosphäre eben.“Verdammt... Meilen?!? Die Entfernung zum befriedigenden Siegerpodest in ihrem kleinen Spiel hier vergrösserte sich gerade auf Äquatorlängen. Man, wessen blöde Idee mit dem Geschäftsessen war das eigentlich gewesen ?!Insgeheim musste Vince sich eingestehen, dass der Abend bisher so gar nicht nach dem Storybuch in seinem Kopf ablief. Er wollte doch nur den Staatsanwalt kennenlernen, eine neue Strategie für die Verhandlung austüfteln und dann allen widrigen Umständen zum Trotz als strahlender Sieger aus der Verhandlung rausgehen.Wurde also langsam mal Zeit, dass er das alles hier mal in die Hand nahm, seine Interessen verfolgte und sich vor allem nicht mehr von Bobby anregen liess. Auch wenn das in einer anderen Lokalität, unter anderen Umständen, ganz oben auf seiner To - Do - Liste gelandet wäre.Aber jetzt hiess es erst mal 'Geschäft'! Also nicht weiter auf Bobbys Äusserungen eingehen, selbst Fragen stellen und Antworten bekommen. Auf in den Kampf, die Startglocke bildete jetzt einfach mal der Löffel, der laut gegen die Terrinenwand stiess.KlonK„Wie kommt es eigentlich, dass Sie den Fall übernehmen, Bobby?!“Ha, der Überraschungsangriff sass. Perplex stutzte Bobby, vergass einen Moment sogar auf den Löffel zu pusten. Er musste blinzeln, ehe sein geschäftsmässiges Grinsen wieder den Weg zu seinen Lippen fand.„Haben Sie etwa den Brief nicht gelesen?“„Muss ich ja, sonst wären wir kaum hier und würden uns so nett unterhalten, oder?!“„Touché!“Beide grinsten sich mit blitzenden Augen an.Bobby antwortete erst als beide Suppenteller leer waren und der Kellner sich ihnen wieder näherte, um die Teller abzuräumen. Sie achteten beide nicht mehr auf den jungen Mann oder auf die nun angerichtete Hauptspeise„Befangenheit. Das kennen Sie doch sicher Vince.“„Hm... vielleicht, vielleicht auch nicht.“Ein kurzes Zwinkern, welches bei Bobby diesmal richtig anzukommen schien, denn dieser hakte nicht nach. Rechtsanwälte waren schliesslich immer in gewisser Weise befangen. Zumindest die wirklich guten. Die ideellen Verteidiger, die nur unschuldige Lämmchen vertraten, gerieten oft genug in die Mühlen von Justizia.„Die Befangenheit Ihres Vorgängers ist in dem Schreiben heute Morgen ja ausreichend erklärt worden. Bobby, ich wollte wissen, wieso SIE!“„Ich?! Wieso nicht ich?!“„Naja, verstehen Sie mich nicht falsch...“Bobbys offener, blitzender Blick zeigte Vince deutlich, dass Bobby ihn nur dann falsch verstehen würde, wenn er es wollte. Und auch dass der Dunkelhaarige neugierig war! Also musste er jetzt einfach weiter machen, solange er Oberwasser zum Staatsanwalt hatte.„... aber ein neuer Kollege aus einer anderen Gerichtsbarkeit?! Das ist schon eher ungewöhnlich. Gerade bei diesem Fall!“„Da haben Sie wohl nicht ganz unrecht, Vince. Aber sehen wir es so, der Fall hat eine gewisse Brisanz, wieso dann nicht den Besten dafür einsetzen?!“Bamm... der hatte gesessen. Dass es Bobby nicht an Selbstbewusstsein mangelte, hatte Vince ja schon festgestellt und es machte ihn durchaus nicht wenig an, dass sein Gegenüber eine solche Herausforderung darstellte. Ein echter Gegner eben. Aber whow... das war dann doch... nun Selbstüberschätzung war es nicht, das wusste Vince aus den wenigen Unterlagen, die Jason zusammengestellt hatte. Immerhin   hatte Bobby eine Erfolgsquote jenseits der 80%! Das wollte was heissen! Besonders als so junger Staatswalt. Aber irgendwie ... es klang verdammt nach ihm selbst. Fuck!„Und Sie sind der Beste?!“Aller überraschter Ungläubigkeit zum Trotz schaffte Vince es, seine Stimme ruhig und wertfrei zu halten.Bobby antwortete nicht und grinste nur über den Tisch. Doch Vince liess sich nicht aus dem Konzept bringen und grinste in gleichem Mass zurück.„Dann wird es eine interessante Verhandlung.“„Ja, das glaube ich allerdings auch.“Zufrieden lächelnd hob Bobby sein Glas und hielt es Vince hin. Dieser konnte gar nicht anders, als ebenfalls nicht unzufrieden, es diesem gleich zu tun. Das leise Klirren besiegelte den Beginn ihres Kampfes.Schweigend und mit amüsiert blitzenden Augen widmeten sich die beiden jungen Männer nun endlich ihrem Essen. Liessen sich dabei jedoch nicht aus den Augen! Und eine weitere Runde des Spiels namens beobachtendes Schweigen begann.„Ich hoffe, es war alles zu Ihrer Zufriedenheit.“Wiedermal platzte ihr Kellner in ihr kleines Spiel, bei dem noch nicht entschieden war, wer diese Runde für sich entscheiden konnte. Diesmal war es jedoch Bobby, der seinen Blick von Vince abwandte und den jungen Mann anschaute.„Ja, vielen Dank. Es war ein Hochgenuss.“Vince war sich sicher, dass Bobby genau merkte, wie er ihn beobachtete. Und auch, dass ihm dessen kurzes, schnelles Zwinkern nicht verborgen blieb. Aber es schien Bobby in keinster Weise zu stören.„Nicht wahr, Vince?!“„Oh ja. Ein Hochgenuss sondergleichen.“Wieder grinsten sie sich an. Mit blitzenden Augen, lauerndem Blick und angespannter Körperhaltung. Nur dass sich in diesem Moment der Kellner anscheinend auch dazu aufgefordert fühlte, in dieses Grinsen einzusteigen. Bei dem Anblick dieses zufriedenen Lächelns schlichen sich mit einem Mal die Bilder der Herrentoilette in Vinces Kopf. Ob der Kerl da wohl auch so zufrieden gegrinst hatte?! Dem Stöhnen nach zu urteilen, welches sich zu den Bildern in seinem Kopf gesellte, war das sehr wahrscheinlich und dies liess wiederum sofort Vinces Blut schneller im Körper pumpen. Man, dieser Abend, dieser unglaubliche Staatsanwalt, der junge Kellner, das unbefriedigende WC-Kabinen-Intermezzo... irgendwas hatte sich heute Abend gegen ihn verschworen.„Das freut mich, die Herren.“Bobby lehnte sich offensichtlich gelangweilt in seinem Stuhl zurück, ignorierte den jungen Mann in gleichem Mass, wie dieser für Vince interessanter wurde und winkte nur kurz wegwerfend. Sofort war auch das Lächeln aus dem Gesicht des Kellners verschwunden, der sich sogleich mit den leeren Tellern zurückzog.Der Staatsanwalt beugte sich provozierend wieder über den Tisch zu Vince. Seine Augen funkelten ebenfalls wieder amüsiert, ein berechnend-wissendes Lächeln umspielte seine Mundwinkel.„Ich hoffe, der Abend verlief so, wie Sie es sich vorstellten, Vince?!“„Oh, da kann ich Sie beruhigen, Bobby!“ Vince betonte diesen Namen genauso wie es zuvor Bobby selbst bei seinem eigenen Namen getan hatte. „Es war ein Abend ganz nach meinem Geschmack.“„Sicher?!“„Ja, doch, sehr sicher.“Provozierend lehnte Bobby sich zurück.„Das freut mich. Denn ich kann dieses Kompliment nur zurück geben und muss mich bei Ihnen für diesen gelungenen Abend bedanken.“Mit einem Mal stand der Kellner wieder an ihrem Tisch. Schaute von einem zum anderen.„Möchten die Herren noch ein Dessert?!“Mit hochgezogenen Augenbrauen schaute Vince Bobby an, Bobby erwiderte dessen Blick auf gleiche Weise. Ein flüchtiges Lächeln schob sich in sein Gesicht, bevor er sich erhob.„Vielen Dank. Aber ich geniesse mein Dessert erst, wenn ich es verdient habe.“Eine weitere Kampfansage, kein Zweifel. Sie beeindruckte Vince jedoch in keinster Weise. Auch er war sich seiner Sache sicher. Immerhin hatte dieser Abend mehr Informationen über den jungen Staatsanwalt geliefert, als dieser vielleicht ahnte. Oder es doch ahnte, aber nichts mehr dagegen tun konnte.Zufrieden schaute Vince ihn an, lehnte sich seinerseits in seinem Stuhl zurück. Fummelte nebenbei seinen Geldbeutel heraus und wies den Kellner somit an, die Rechnung zu bringen.„Ich freue mich auf unser Wiedersehen im Gericht, Vince. Bis dahin wünsche ich Ihnen eine schöne Woche.“„Vielen Dank Bobby. Und die Freude liegt ganz auf meiner Seite. Ich kann es kaum erwarten, Sie wiederzutreffen.“Sie gaben sich die Hand, während der Kellner eine schwarze Kladde auf den Tisch legte. Bobby Miller verliess das Restaurant, ohne sich noch einmal umzuschauen. Vince beglich die Rechnung, während er dem Staatsanwalt nachsah, legte noch ein Kondom unter die Geldscheine und erhob sich schliesslich. Der Kellner hatte sein Lächeln definitiv aufgefangen und interessiert zurückgeblitzt. Auch wenn er sicher noch nicht ahnte, wie sein Trinkgeld ausfallen würde. Lange musste er im ansonsten leeren Herren-WC nicht warten, bis es an der Kabinentür klopfte.Ohne ein Wort zog Vince den jungen Mann zu sich in die Kabine, drückte ihn an die Wand und fuhr ihm mit seinen Händen ohne zu zögern über den Hintern.„Whow, du gehst aber ran.“Aber Vince wollte nicht reden. Er wollte die aufgeladene Stille wieder erleben, die ihn vor wenigen Stunden so angemacht hatte. Und genau das liess er den jungen Kellner spüren. Knöpfte das Hemd mit einer Hand auf, zuppelte mit der anderen an dessen Gürtel.Anscheinend hatte sein Partner langsam auch begriffen, wie das Ganze hier ablaufen sollte, schien kein Problem damit zu haben, sonst wäre er wohl auch kaum in die Kabine gekommen und nestelte seinerseits an Vinces Hose. Strich über dessen wachsende Erektion, packte fest zu und liess Vince aufstöhnen.Leise raschelten die beiden Hosen zu Boden, das Klirren der Gürtelschnallen war deutlich zu hören und heizte ihnen beiden ein. Gezielte Griffe und rau-zartes zupacken erregte sie beide Zusehens. Vince drehte den jungen Mann um, presste sich mit seiner ganzen Länge an dessen Rücken. Liess ihn spüren, wie geil ihn dieser ganze Abend gemacht hatte.„Mach schon...“Offensichtlich war der Andere unersättlich, so wie er sich ihm entgegen schob und seinen Hintern willig präsentierte. Krass, dass sie beide sofort von 0 auf 152 waren. Aber Vince genoss es, nachdem er ja vorhin nicht zum Schuss gekommen war.Hastig zerriss er die Kondompackung, die er noch vor wenigen Minuten als Trinkgeld in der schwarzen Kladde hinterlassen hatte und schob sich das Präservativ über. Mit festem Griff positionierte er sie beide und nahm den Jungen, Unersättlichen genau so, wie dieser es gewollt hatte.Wieder war dieses rhythmische Stossen und Klopfen an der Kabinentrennwand zu hören, liess Vinces Blut schneller pumpen. Es fühlte sich endlich so an, wie es sich schon die ganze Zeit anfühlen sollte.„Ja, oh Gott... du machst das so gut... jaaaa...“Das hemmungslose, gedämpfte Stöhnen spornte Vince nur noch mehr an, liess ihn härter zustossen und kräftiger reiben. Er konnte die herrlich willkommene Erlösung spüren, die sich in seinen zusammenziehenden Lenden ausbreitete.„Fuck... jaaaaa ... hhhh .... hmngf... hhh...“Der Andere kam nur wenige Stösse vor ihm, spornte ihn mit seiner Erlösung an und liess Vince endlich erleichtert aufatmen. Kurz sackte er gegen den leicht schweissfeuchten Rücken des jungen, willigen Kellners. Atmete ihm heftig ins Ohr, versuchte, sich wieder zu sammeln.„Oh man.. ihr zwei nehmt euch nichts.“Ein leises Murmeln gegen die Trennwand, das Vince sofort kerzengerade stehen liess. Also ihn selbst, sein kleiner bester Freund verweigerte für den Moment noch eine Auferstehung.„Was?!“„Du und der Typ, mit dem du gegessen hast... ihr... whow, war das Absicht?!“Hastig zog Vince seine Hosen hoch, stopfte das Hemd hinein und schloss seinen Gürtel. Er vermied jeden weiteren Körperkontakt zu seinem Fick-Partner, der sich inzwischen umgedreht hatte und ihn beobachtete.„Wenn ihr beide mal wieder Bock auf so einen Abend habt, ihr wisst ja, wo ihr mich findet.“