Sunny - Auf Streife - Pit Boston - E-Book

Sunny - Auf Streife E-Book

Pit Boston

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Beschreibung

Endlich ist es soweit - die 40. Ausgabe von "Sunny‘s Hollywoodstern" ist da! In dieser Jubiläumsausgabe sind einige von den schönsten und spannendsten Abenteuern des kleinen Sunny aus Hollywood enthalten. Diesmal geht Sunny auf Streife! Was er dabei erlebt und wie das Ganze endet - lasst euch überraschen. Außerdem: Was hat eine neumodische Seilbahn mit dem Hollywood-Schriftzug zu tun? Und welch ein Geheimnis verbirgt sich hinter einem mysteriösen Zauberspruch? All das erfahrt Ihr in dieser 40. Jubiläumsausgabe. Also, Sunny wartet auf Euch - Hollywood wartet auf Euch, Hollywood mit all seinen verrückten und unglaublichen Wundern!

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Seitenzahl: 156

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Design & Layout: Pit Boston

Alle Stories sind frei erfunden

Inhalt

Auf Streife

Pflanzentod

Der Schlüsselanhänger

Kaltes Buffet

Das Wunderbad

Der Chor 1

Der Chor 2

Der Doppeldecker

Der fliegende Teppich

Der Fingerhut

Weihnachtsstern

Der Zauberspruch

Das Frühstücks – Croissant

Die Felsendusche

Die Seilbahn

Latte – Macchiato – Party

Eine kleine Weihnachtsgeschichte

Terroristen 1

Terroristen 2

Das Grabmal

Auf Streife

E in Wanderzirkus war in der Stadt und gleichzeitig kursierte das Gerücht, eine wilde Bande würde die Gegend unsicher machen. Der kleine Sunny aus Hollywood, der sich in genau diesen Tagen ein wenig unterfordert fühlte, hatte plötzlich eine zündende Idee. Er wollte sich nach der Schule an der Suche nach der Bande beteiligen und zusammen mit den Cops der Stadt auf Streife gehen. Natürlich gab es da wieder eine Menge Einwände, besonders von seiner Mami. Sie hatte Angst, dass ihrem kleinen, viel zu munteren Sohn etwas zustoßen könnte. Doch Sunny wäre ja nicht Sunny, wenn ihn das am Ende noch stören würde. Und so radelte er eines sonnigen Tages zum Sheriff und erkundigte sich bei ihm, ob er nicht vielleicht doch Streife gehen dürfte. Vielleicht wäre es am Nachmittag möglich, immerhin wollte er ja nicht, dass die bösartige Bande alles zerstörte, und sein geliebtes Hollywood verwüstet wurde und schon bald nicht mehr wieder zu erkennen war. Eine ganze Weile überlegte der weißhaarige Mann, kratzte sich dann unsicher hinterm Ohr und meinte dann, dass es im Prinzip schon möglich sei. Allerdings sollte sich Sunny noch die Erlaubnis seiner Mami holen, dann würde es sicher funktionieren. Leider wusste Sunny ganz genau, dass seine Mami nicht damit einverstanden sein würde und so sann er nach einer Idee, wie er seine Mami vielleicht überlisten konnte.

Es dauerte auch gar nicht lange, da hatte er diese Idee. In Kürze gab Mrs. Simms die Physikarbeiten zurück und Sunny wusste, dass er eine gute Note erhalten hatte. Vielleicht war es ja möglich, wenn die Mami die Arbeit unterschrieb, die Erlaubnis des Sheriffs einfach unter die Physikarbeit zu schieben, Pauspapier dazwischen zu legen und die Kopie von Mamis wertvoller Unterschrift für die erforderliche Erlaubnis zu nutzen? Immerhin war es ja für einen wirklich guten Zweck und diente der Sicherheit seiner Stadt. Da waren solche Methoden doch sicherlich entschuldbar, oder? Er wollte es versuchen und es war genauso, wie er sich dachte. Er hatte eine wirklich gute Note und brauchte sich nicht zu schämen, die Arbeit wenig später seiner Mami zu zeigen. Flugs schob er den Bogen mit der Erlaubnis für die Hilfstätigkeit beim Sheriff darunter, legte einen kleinen Bogen Pauspapier dazwischen und ließ die arglose Mami letztendlich unterschrieben. Dabei zog er ein butterweiches, ziemlich falsches Gesicht, und seine Mami wunderte sich schon, warum ihr kleiner Sohn gar so zutraulich war. Doch schon bald verwarf sie ihr Misstrauen und freute sich, dass Sunny eine solch gute Note erhalten hatte. Sunny hingegen hatte nur eines im Sinn – er musste schnellstens mit der gefälschten Erlaubnis zum Sheriff, damit er auch gleich mit seiner Streife beginnen konnte. Wenig später war er schon beim Sheriff, und der schaute zunächst ein wenig skeptisch, als der kleine Junge die unterschriebene Urkunde freudestrahlend auf seinen Schreibtisch legte. Weil Sunny allerdings sehr freundlich war und sich sogleich nach seinem Einsatzort erkundigte, verwarf auch die Amtsperson ihr Misstrauen und teilte den entschlossenen Jungen sofort ein. Allerdings sollte er allein auf Streife, und zwar in der Nähe des Wanderzirkus, um dort nach dem Rechten zu sehen. Dazu erhielt der aufgeweckte Bub ein großes Funkgerät in die Hand gedrückt, wurde kurz eingewiesen und dann steckte ihm der Sheriff noch einen blinkenden Hilfssheriffstern an die Jacke. Und in diesem zugegebenermaßen grandiosen Moment fühlte sich der kleine Mann ganz groß, größer noch als der Sheriff selbst, und er spürte, wie ganz neuer Lebenssaft in ihm aufstieg, um sich sogleich in seiner Seele und seinem Herzen auszubreiten. Ja, das war es, was er immer wollte, Verantwortung tragen und Hollywood zu sichern, damit nichts Schlimmes geschah. Ach, wenn das nur sein Papa sehen konnte, nun ja, der wäre wohl sehr stolz auf ihn. Dass er die Unterschrift jedoch eher erschlichen hatte als ehrlich erhalten, verdrängte er ganz schnell, um sich nicht noch zu ärgern.

Kaum hatte ihm der Sheriff den Einsatzort umrissen, ihm gezeigt, wo er entlanglaufen sollte, rannte Sunny auch schon aus dem Büro. Er wollte so schnell wie möglich loslegen und radelte stolz und auch ein wenig erhaben, jedoch flott und viel zu schnell die Straßen entlang, bis er endlich am Einsatzort eintraf. In der Nähe sah er den Wanderzirkus und stellte sein Fahrrad flink unter einen hohen Baum. Als er es abgeschlossen hatte, putzte er noch seinen Sheriffstern blank, hob den Kopf etwas höher, schärfte den Blick und lief bedächtig los. Unterwegs betrachtete er alles, was sich so auf der Straße tat, und er fühlte sich wirklich ganz wunderbar. Es war irgendwie ganz anders als sonst, wenn er unterwegs war. Denn nun hatte er Verantwortung und war ja auch eine wirklich wichtige Person. Als ihn ein kleines Mädchen nach dem rechten Weg zum Wanderzirkus fragte, wies er ihr mit seinen Händen sehr eindrucksvoll und äußerst interessant wirkend den Weg. Das Mädchen bedankte sich artig und Sunny spürte einen leichten Strich im Herzen, denn er wusste, dass er jetzt jemand sehr wichtiges war und gebraucht wurde.

So langsam jedoch wurde ihm schrecklich langweilig, denn es passierte einfach nichts, dass er regeln konnte oder gar richten. Die Leute gingen ihrer Wege und eine wildgewordene Bande zeigte sich auch nicht. Aus diesem recht profanen Grund bog er einfach ab und setzte sich in einer stillen Seitenstraße auf eine Bank, die sich hinter einem dichten Busch versteckte. Von dort aus beobachtete er ein kleines buntes Vögelchen, das zwischen den dünnen Ästchen hin und her segelte. Ach, wenn er doch auch so fliegen könnte, dachte er sich nur und stöhnte laut hörbar.

Plötzlich flatterte der Vogel ganz aufgeregt in die Höhe und flog davon! Was war geschehen? Nicht weit von Sunny entfernt kam etwas angerannt, stieß dabei einen Zaun um und zertrümmerte einen Papierkorb, dessen Inhalt scheppernd über die Straße purzelte. Wie von der Tarantel gestochen erhob sich Sunny und lief entschlossen dem unbekannten Aufrührer entgegen. Doch das, was er dann sah, versetzte ihn in großes Erstaunen. Denn es war nicht etwa eine wild gewordene Bande und auch keine bösartige Clique, die alles verwüstete, was sich auf ihrem Wege aufhielt. Nein, es war ein gestreiftes Tier, ein Zebra, dass sich mehr ängstlich als wütend durch die Straßen bewegte. Es kam immer näher und Sunny wusste nicht so recht, was er tun sollte. Immerhin war es ja ein wildes Tier, aber er wusste auch, dass er in der Funktion des Sherriffs war und unbedingt handeln musste. Allerdings musste er besonnen vorgehen, musste überlegt handeln, damit nicht noch Schlimmeres geschah. Immerhin konnte sich das arme Zebra derart erschrecken, dass es noch mehr zerstörte und damit war ja niemandem geholfen. Plötzlich segelte über seinem Kopf die Silberwolke seines Papas einher und landete gleich neben ihm auf der Wiese. Die beiden fielen sich wie immer freudestrahlend in die Arme und Sunny zeigte dem Papa seinen neuen Sheriffstern, meinte, dass er jetzt eine Menge Verantwortung trug, damit es in Hollywood auch richtig lief. Stolz betrachtete sich der Papa den Stern und meinte dann, dass es wirklich wichtig sei, dass auch mutige Kinder die Stadt beschützten. Kaum hatte das der Papa gesagt, galoppierte auch schon das vollkommen aufgewühlte Zebra an ihnen vorüber und schien sich einfach nicht mehr beruhigen zu wollen. „Los, steig ein“, rief da der Papa und Sunny sprang in die Silberwolke, die sich sogleich erhob und hinter dem Zebra herflog. Schnell war das Tier eingeholt, und schließlich auch überholt.

Und es war kein Netz, das der Papa dann über das total erschöpfte, wie auch eingeschüchterte Tier warf. Nein, es war ein Lichtstrahl, der das Zebra erfasste und in die Silberwolke verfrachtete. Dort kam es endlich zur Ruhe und legte sich erschöpft neben Sunny. Wie einfach das doch war, dachte sich der kleine Junge. Aber damit war sein Dienst noch nicht vorüber, denn unmittelbar vor der Silberwolke, die die Menschen auf der Straße ja nicht sehen konnten, sondern nur Sunny, stahl gerade ein Jugendlicher einer alten Dame die Handtasche. Er riss sie der alten Dame einfach von der Schulter und die schrie entsetzt auf, konnte sich jedoch nicht gegen diesen bösartigen Angriff wehren. Sunny wollte schon aus der Silberwolke springen, um den Räuber zu stellen, doch der Papa hielt ihn zurück. Sie verfolgten den Dieb, bis der in einem Haus verschwunden war. Dann stieg die Silberwolke auf, bis sie schließlich vorm Fenster des Diebes stehenblieb. Noch sah der Gauner nicht, was da auf ihn zukam, aber der Papa hatte schon den Finger am Knopf, mit welchem er den Lichtstrahl auslöste. Und kaum war der Dieb mit seiner Beute in der kleinen Wohnung eingetroffen, presste Sunny die Hand seines Papas auch schon mit aller Kraft auf den roten Knopf. Gleichzeitig sauste der grelle Lichtstrahl durch die Schreiben des Hauses, erfasste den laut aufschreienden Dieb und beförderte ihn ruckzuck in die Silberwolke! Der total überrumpelte Gauner wusste gar nicht, wie ihm geschah, fuchtelte sinnlos mit seinen Armen in der Luft herum und gab eine Menge unverständlicher Laute von sich. Sunny riss ihm die Handtasche aus der Hand und meinte dann ziemlich energisch: „Na, da staunst du wohl, was? Erst hilflosen Leuten die Taschen stehlen und dann winseln, das sind mir schon die richtigen! Der Sheriff wird sich freuen, Leute wie dich zu bestrafen.“ Der Dieb wollte sich reinwaschen, brachte eine Entschuldigung nach anderen hervor, doch das nutzte ihm gar nichts. Sunny war unbeeindruckt und unerbittlich, beorderte die Silberwolke zum Sheriffbüro und lieferte den Gauner dort persönlich ab. Dann suchten sie die alte Dame und Sunny übergab ihr die wohlbehaltene Handtasche, aus welcher nicht ein Penny abhandengekommen war. Voller Glück und mit Tränen in den Augen fiel die rüstige Lady Sunny um den Hals und wollte ihn einfach nicht mehr loslassen. Sunny jedoch wollte keinen Dank, denn er war ja der Sheriff, besser gesagt, der Hilfssheriff, der sich in der Stadt um Sicherheit und Ordnung kümmerte, und da brauchte er ja keine Dankesreden. Und so zog er sich recht kühl zurück und die Silberwolke flog weiter über der Stadt umher. Schließlich neigte sich der Dienst des kleinen Sunny, des neuen Hilfssheriffs dem Ende entgegen und der Papa brachte seinen kleinen Sohn zum Sheriffbüro zurück. Allerdings wartete dort nicht etwa eine Ehrenstaffel auf den kleinen mutigen Jungen. Es war der Sheriff höchstpersönlich, der ein saures Gesicht aufgesetzt hatte, als er ihn empfing. Und als er Sunny endlich vor sich erblickte, dankte er ihm auch nicht für die geleistete Arbeit. Er hatte nämlich bereits mit Sunnys Mami sprechen können und dabei erfahren, dass der freche Junge gegen ihren Willen und mit einer getürkten Unterschrift bei ihm erschienen war. Sunny wusste sofort, wo der Hase im Pfeffer lag und schwieg. Er wusste nicht, wie er sich am besten reinwaschen konnte und wollte das sicherlich gleich folgende Donnerwetter wehrlos über sich ergehen lassen. Immerhin, ein Gutes hatte es ja, er war für ein paar Stunden eine wichtige Person, er war Hilfssheriff in Hollywood. Aber was brachte ihm das schon ein? Am nächsten Tage würden es alle wissen, und in der Schule würde man ihn hänseln und sich lustig über ihn machen. Das war schon eine denkbar schlechte Lage, in welcher er sich nun befand. Gerade wollte der Sheriff mit seiner Tirade beginnen, da wurde die Tür des Büros aufgerissen und niemand geringeres als die alte Dame, welcher Sunny gerade erst die Handtasche zurückgebracht hatte, stürmte in den Raum. Sunny sah sich schon im fernen Pfefferland in einer heißen Strafkolonie Nüsse zählen, da fiel ihm die Dame auch schon weinend um den Hals. „Ach wie gut, dass ich dich hier noch erwische“, rief sie laut, „ich wollte dir noch einmal danken, denn so viel Mut, wie du bewiesen hast, hat bisher noch nie ein Kind je gezeigt. Du solltest einen Orden bekommen, und zwar einen richtig großen!“ Damit warf sie dem Sheriff einen vielsagenden Blick zu und der konnte gar nicht mehr anders und zwang sich ein unmissverständliches Lächeln ab. Denn was Sunny nicht wissen konnte, die alte Dame war niemand anderes als die Mutter des Bürgermeisters höchstpersönlich und auch die Schwiegermutter des Sheriffs. Das wiederum hatte nun zur Folge, dass Sunny nicht bestraft wurde, weil er die Unterschrift seiner Mami gefälscht hatte, sondern der ausgezeichnet wurde für seine heldenhafte Tat. Denn der Dieb, der die alte Dame beraubt hatte, war ein lang gesuchter Gauner, dem bislang niemand auf die Schliche kam. Sunny war es gelungen, doch dass der die Silberwolke an seiner Seite hatte, sagte er nicht. Ihm war es eh schon unendlich peinlich, dass er seiner Mami diese Unterschrift auf eine solch unehrliche Weise abgeluchst hatte. Doch als die Tür ein weiteres Mal aufgerissen wurde und Sunnys Mami die Wache betrat, blieb dem kleinen sonst so mutigen und entschlossenen Jungen nicht nur die Spucke weg, sondern auch noch das Herze stehen. Was sollte nun werden, war er nun volkkommen blamiert? Mitnichten! Denn auch die Mami war längst eingeweiht, und zwar von Sunnys Papa, der flugs nachdem er seinen kleinen Sohn beim Sheriff abgeliefert hatte, zur Mami geflogen war, um sie zu besuchen. Zunächst zog die Mami ein ernstes Gesicht, meinte, dass Sunny die Unterschrift in Zukunft nicht mehr fälschen möge, doch dann fiel auch sie ihrem mutigen Sohn um den Hals und drückte ihn ganz fest an ihr Herz. Natürlich war sie sehr stolz auf Sunny und wusste, dass er sehr viel Mut besaß. Aber auch das war noch längst nicht alles, denn nun erschien auch noch Mrs. Simms.

Die hatte von Sunnys Mami erfahren, was geschehen war und frohlockte schon, sicher bald selbst im Scheinwerferlicht zu stehen, weil ihr bester Schüler mal wieder eine Heldentat vollbracht hatte. Und so hatte sie ihr bestes Kostüm angezogen und einen unglaublich werbewirksamen Hut auf ihr weises Haupt gestülpt, auf dem sich Dutzende bunter Federn befanden.

Irgendwie sah sie ja wie ein Papagei aus, aber das durfte Sunny wirklich nur denken, mehr nicht. Im Schlepptau der Direktorin waren einige Journalisten der angesagtesten Lifestyle-Magazine und warteten auf ihre bahnbrechende Story. Die lieferte ihnen Mrs. Simms sofort und stellte sich genau zwischen den Sheriff und den kleinen Sunny, der ja mit seinem glitzernden Sheriffstern unglaublich wichtig aussah. Dann lächelte sie und zwinkerte Sunnys Mami aufmunternd zu. Die Fotoapparate klickten nur so und Sunny wurde rot und blass und wieder blass und rot. Doch die anfängliche Freude, Hilfssheriff von Hollywood zu sein, wich mehr und mehr einer totalen Schüchternheit, die gepaart mit Schwäche ein sonderbares Duo zu bilden schien.

Sunny wusste nicht, ob er davonrennen oder doch besser lächeln sollte. Er entschied sich, alles geduldig zu ertragen, denn nun war er ein richtiger Retter, ein echter Sheriff eben und das spornte unglaublich an. Schon am nächsten Tag erhielt er eine Auszeichnung in der Schule und alle Kinder erfuhren von seinem Ausflug in die Sicherheitsbranche, als er Hilfssheriff von Hollywood war. Tja, und das allerverrückteste war, dass der Sheriff höchstpersönlich gekommen war, um Sunny die golden funkelnde Ehrennadel an die Brust zu heften. Mrs. Simms rekelte sich zufrieden vor den TV-Kameras, Sunnys Mami hatte Tränen in den Augen und die Mutter des Bürgermeisters schüttelte Sunny vor aller Augen die Hand. Sunny fühlte sich wirklich großartig, und als er auf seine Urkunde schaute, die ihm der Sheriff freudestrahlend in die Hand gedrückt hatte, staunte er nicht schlecht. Denn da stand zu lesen und Sunny musste sich wirklich mehrmals die Augen reiben als er das las:

Unserem kleinen Sunny, der ab jetzt Ehrensheriff von Hollywood ist!

Pflanzentod

D er kleine Sunny aus Hollywood hatte einen Plan: Er wollte Vegetarier werden! Als er neulich vor seinem Spiegel stand, fiel ihm auf, dass er viel zu viel auf den Rippen hatte und so manches Shirt nicht mehr so recht sitzen wollte. Und so nahm er sich vor, nicht mehr so viel zu essen, vielleicht sogar ein klein wenig zu hungern. Seine Mami sah das gar nicht so gern, denn ihr sonst so schlauer Sohn sollte ja nicht Hunger leiden und schon gar nicht dünn sein wie eine Spindel. Sie fand, dass er das absolute Idealgewicht hatte, und warum er plötzlich so rigoros vorgehen wollte, verstand sie nicht. Sunny hingegen fühlte sich großartig. Er kaufte sich Bücher und Hefte, die allesamt nichts anderes in sich bargen als die Ernährung mit Pflanzen und Pilzen. Sollte das am Ende gar eine verdeckte Schlankheitskur sein?

Eines Tages jedenfalls, die Schule war schon sehr zeitig zu Ende, wollte er sich auf die Suche nach wilden Pflanzen und Kräutern begeben. Immerhin hatte er die einschlägige Lektüre durchforstet und fand nun, dass er so weit sei, die richtigen Gewächse finden und verarbeiten zu können. So lief er los und irrte stundenlang zwischen den dicht stehenden Bäumen in den Hollywood-Hills umher. Zunächst war seine Ausbeute eher mager, aber dann entdeckte er Pflanzen wie Petersilie und Lauch, die er bereits von seiner Mami kannte. Immer tiefer geriet er in den Wald und fand sich alsbald auf einem sonderbaren Feld wieder. Nie hatte er je davon gehört, geschweige denn gesehen, aber das gesamte Feld war übersäht mit richtig gut gewachsenen Pflanzen.

Kein Zweifel, dachte sich der aufgeweckte Junge, dass mussten Zwiebeln sein! Und gleich neben diesem riesigen Zwiebelfeld war ein ebenso großes Tomatenfeld. Alle Pflanzen standen in Reih und Glied, und Sunny war überglücklich, denn er fand, dass er sofort zur Tat schreiten musste, um so viele Früchte wie möglich einzusammeln. An diesem Mittag wollte er Tomatensuppe mit Zwiebeln zubereiten, ach, wie freute er sich schon darauf. Glücklicherweise hatte er für diesen Zweck zwei richtig große Beutel, die schon eher an Kartoffelsäcke erinnerten, dabei und pflückte nun so viele Früchte, wie er nur tragen konnte. Als die Beutel voll waren, hievte er sie auf seinen Drahtesel und schob seine reichhaltige Ernte unter großen Mühen und im Schweiße seines Angesichts nach Hause. Seine Mami war noch nicht daheim, und so hatte er genügend Zeit, ein richtig leckeres Essen zuzubereiten.

Schnell waren alle Töpfe und Gefäße herausgeholt und schon ging es los. Doch als er die Tomaten neben die Zwiebeln legte, wunderte er sich. Die Früchte schienen nichts voneinander wissen zu wollen, rollten flugs voneinander weg, und es sah so aus, als wenn sie gar nicht zusammen in den großen Kochtopf wollten. Sunny schob seinen eben gedachten, vollkommen verrückten Gedanken schnell beiseite, denn er wollte nicht