100 Jahre und kein Ende - Raimund Eich - E-Book

100 Jahre und kein Ende E-Book

Raimund Eich

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Beschreibung

100 Jahre Stadtgeschichte Neunkirchen, eingebettet in 100 Jahre Weltgeschichte, beinhaltet dieses Buch. Übersichtlich nach Jahrzehnten gegliedert vermittelt es, mit kurzen Hinweisen auf besondere und bewegende Ereignisse diesseits und jenseits der Stadtgrenzen, nicht nur einen zeitgeschichtlichen Überblick, sondern lässt auch Platz für nostalgische Erinnerungen in Bildern und Texten.

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Raimund Eich lebt im Saarland.

Neben Büchern über seine Heimatstadt Neunkirchen, Tatsachenromanen, Büchern mit heiteren und besinnlichen Gedichten und Geschichten hat er einige Werke mit gesellschaftlichen und geisteswissenschaftlichen Themen veröffentlicht. Gerne lässt der Diplomingenieur der Elektrotechnik naturwissenschaftliche und technische Aspekte in sehr anschaulicher Form mit einfließen. Daraus resultieren einzigartige Bücher, spannend, dramatisch, informativ und unterhaltsam zugleich.

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Vorgeschichte

Die Zwanziger Jahre

Die Dreißiger Jahre

Die Vierziger Jahre

Die Fünfziger Jahre

Die Sechziger Jahre

Die Siebziger Jahre

Die Achtziger Jahre

Die Neunziger Jahre

Die 2000er Jahre

Die 2010er Jahre

Die 2020er Jahre

Weitere Veröffentlichungen

Quellenangaben

Vorwort

Hundert Jahre ist sie alt geworden, die Stadt Neunkirchen, meine Heimatstadt, in der ich schon zweiundsiebzig Jahre meines Lebens verbracht habe. Nach Adam Riese zwar nur 72 Prozent der glorreichen Hundert, aber immerhin der weitaus überwiegende Teil. So gesehen bin ich als Bürger dieser Stadt sicherlich nicht nur ein Zeitzeuge in weiten Teilen der Stadtgeschichte, sondern gleichermaßen auch ein Zeuge des Weltgeschehens in diesem Zeitraum. Ich bin allerdings kein Historiker und dieses Buch ist auch kein Stadtjubiläumsbuch im engeren Sinne, mir geht es lediglich um ein chronologisches Aufzeichnen wichtiger und interessant erscheinender Ereignisse außerhalb und innerhalb der Stadtgrenzen seit der Stadtwerdung Neunkirchens. Um kurz gefasste Rückblicke eines Bürgers dieser Stadt, der vieles selbst miterlebt und erfahren hat in diesem Zeitraum. Doch so wie ich nicht nur ein Neunkircher, sondern auch Saarländer, Deutscher, Europäer und nicht zuletzt auch ein Weltbürger bin, so ist auch Neunkirchen nicht nur eine saarländische, deutsche und europäische Stadt, sondern auch eine „Weltstadt“, zumindest im übertragenen Sinne. Zugegebenermaßen zwar eine ziemlich kleine, aber letztlich doch. Insofern gehören zu ihrem hundertjährigen Jubiläum meines Erachtens nicht nur Rückblicke auf das, was sich während dieser Zeit innerhalb der Stadtgrenzen, abgespielt hat, sondern auch Rückblicke auf das, was sich ansonsten in der Welt so zugetragen hat und zum Teil auch mit mehr oder weniger großen Rückwirkungen auf unsere Stadt verbunden ist. Das gilt beispielsweise für EU- oder bundesweite Gesetze, für weltweite Entwicklungen in Forschung und Technik, für Olympische Spiele, Welt- und Europameisterschaften oder meinetwegen auch für internationale Filme, Hits und vieles mehr, die ja auch in Neunkirchen wahrgenommen werden.

Ich möchte mit diesem Buch Erinnerungen wecken an das, was in manchen Köpfen vielleicht noch irgendwo im Hintergrund abgespeichert, aber längst nicht mehr präsent ist, ohne dabei inhaltlich näher in die Tiefe zu gehen. Die Links zu entsprechenden Internetadressen in diesem Buch bieten den Lesern hierzu aber bei Bedarf oder Interesse jederzeit einen schnellen und einfachen Zugang.

Vor Ihnen liegt also ein kleines zeitgeschichtliches Kompendium, das zudem auch eigene Gedanken, Erinnerungen und Fotos enthält. Ich möchte Sie gerne mitnehmen auf eine emotionale Zeitreise hundert Jahre zurück in die Vergangenheit und freue mich sehr, dass Sie mich dabei begleiten wollen.

Raimund Eich

Vorgeschichte

Zur Geschichte der Stadtwerdung Neunkirchens ist auf der städtischen Homepage1 ein sehr interessanter Beitrag veröffentlicht worden, den ich mit meinen Worten in Kurzform wiedergeben möchte.

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts steht das Neunkircher Eisenwerk unter der Leitung von Karl Ferdinand Stumm in voller Blüte, was sich entsprechend positiv auf den Bedarf an Kohle auswirkt und damit auch auf die Zahl der Beschäftigten im Eisenwerk sowie im Bergbau. Daraus resultierend steigt die Einwohnerzahl Neunkirchens rasant. Karl Ferdinand Stumm macht jedoch aus übergeordneten Gründen seinen Einfluss gegen erste Bestrebungen einer Stadtwerdung geltend. Erst 1910 und damit 9 Jahre nach seinem Tod - die Einwohnerzahl ist bereits auf über 34.000 angewachsen und die Infrastruktur des Ortes hat sich dementsprechend massiv verändert – wird ein Antrag an den preußischen Innenminister zum Erwerb der Stadtrechte für Neunkirchen auf den Weg gebracht. Das mit der Antragsprüfung betraute Landratsamt in Ottweiler lehnt den Antrag jedoch ab, unter anderem auch im Hinblick auf die ablehnende Haltung der Gebrüder Stumm GmbH sowie von Vertretern aus dem Bergbaubereich. Durch den Ausbruch des 1. Weltkrieges im Jahr 1914 liegen entsprechende Bestrebungen in den darauf folgenden Jahren auf Eis, bis 1919 nach der Unterzeichnung des Versailler Friedensvertrages unter französischer Besatzung eine Verwaltungsreform erfolgt, die für Spiesen und Elversberg die Loslösung von der Bürgermeisterei Neunkirchen ermöglicht, während Neunkirchen, Niederneunkirchen, Kohlhof und Wellesweiler als vereinigte Gemeinde Ende 1921 Stadtrechte beantragen. Diese treten nach Bestätigung durch den Präsidenten der Regierungskommission zum 1. April 1922 in Kraft. So wird aus dem ehemals größten preußischen Dorf die Stadt Neunkirchen.

Die Zwanziger Jahre2

Infolge der Niederlage im 1. Weltkrieg wird die Verwaltung des Saargebiets3 ab 1920 für fünfzehn Jahre dem Völkerbund unter Leitung einer international besetzten Regierungskommission unterstellt, bleibt aber völkerrechtlich Teil des Deutschen Reichs.

Die Zwanziger Jahre sind als die Goldenen Zwanziger bekannt, die eine wirtschaftliche Blütezeit in vielen Industrieländern zur Folge haben. In Deutschland wird die konstitutionelle Monarchie und damit das Kaiserreich von einer parlamentarischen Demokratie, der Weimarer Republik abgelöst. Unter Reichspräsident Friedrich Ebert wird das Lied der Deutschen zur Nationalhymne des Deutschen Reiches.

Unter Benito Mussolini beginnt mit dem Marsch auf Rom der Faschismus in Italien. Mustafa Kemal Atatürk wird als Gründer der Türkischen Republik gefeiert und nach dem Sieg der Bolschewisten im Russischen Bürgerkrieg erfolgt im Dezember 1922 die Gründung der Union der Sozialistischen Sowjetrepubliken, die auch als Sowjetunion bezeichnet wird.

Zur Bekämpfung einer Hyperinflation wird 1923 die Rentenmark in Deutschland eingeführt. Ein Foto mit Inflationsgeld aus den Zwanzigern ist auf der nächsten Seite zu sehen.

Inflationsgeld aus den Zwanziger Jahren

In Österreich wird 1924 im Rahmen einer Währungsreform die Krone durch den Schilling ersetzt.

1926 werden die Deutsche Lufthansa, die Daimler Benz AG und die IG Farben AG gegründet. Rewe und das Versandhaus Quelle folgen ein Jahr später.

Der Bubikopf, eine Kurzhaarfrisur für Frauen und Mädchen, kommt in Mode. Wissenschaftler stellen fest, dass sich das Universum ausdehnt und Albert Einstein erhält 1921 den Nobelpreis für Physik. Edwin Hubble beweist die Existenz von Himmelskörpern außerhalb unserer Milchstraße und Georges Lemaître präsentiert seine These vom Beginn des Universums mit einem Urknall, die als Urknalltheorie bezeichnet wird.

Das Grab des Pharaos Tutanchamun wird von Howard Carter entdeckt. MAN entwickelt als erstes einen Lkw als Straßenfahrzeug mit Dieselmotor.

Am 25. Oktober 1929 kommt es zu dramatischen Kursverlusten an der New Yorker Börse. Als Folge des so genannten Schwarzen Freitags wird eine Weltwirtschaftskrise ausgelöst. Irland wird unabhängig und Charles Lindbergh überquert in einem rund 33stündigen Non Stopp Flug mit seiner Spirit of St. Louis den Atlantik von New York nach Paris.

Der Schriftsteller Erich Maria Remarque veröffentlicht mit seinem Buch Im Westen nichts Neues einen Bestseller. Große Literatur publizieren unter anderem auch F. Scott Fitzgerald mit Der große Gatsby, Hermann Hesse mit Siddharta und Thomas Mann mit Der Zauberberg.

Das beliebte Buch Winnie-the-Pooh, die Comicfiguren Tim und Struppi des belgischen Zeichners Hergé und Popeye der Seemann sind ebenfalls Kinder der 20er Jahre. Maler wie Pablo Picasso mit seinem Bild Drei Musikanten, Paul Klee mit Hauptweg und Nebenwege und Max Beckmann mit Selbstbildnis im Smoking machen auf sich aufmerksam.

Unter zahlreichen Filmen bleiben insbesondere Nosferatu - Eine Symphonie des Grauens, Goldrausch mit Charlie Chaplin, Panzerkreuzer Potemkin und Metropolis in Erinnerung.

Jazz, Swing und Schlager beherrschen die Musikszene, die Salzburger Festspiele werden gegründet, Die Rhapsody in Blue von George Gershwin wird uraufgeführt ebenso wie die Dreigroschenoper von Kurt Weill und Bertolt Brecht in Berlin.

Die BBC wird gegründet und der Deutsche Rundfunk offiziell gestartet. 1925 erfolgt erstmals die Liveübertragung eines Fußballspiels im Rundfunk. Die NBC nimmt ein Jahr später in den USA den Sendebetrieb auf. Erste deutsche Fernsehversuchssendungen werden auf der 5. Großen Deutschen Funkausstellung vorgeführt. Das Hörspiel SOS … rao rao … Foyn über die authentische Rettungsaktion des in der Arktis in Not geratenen Luftschiffs Italia feiert Hörfunkpremiere und gilt als die älteste komplett überlieferte Hörspielproduktion der deutschen Rundfunkgeschichte.

1923 erfolgt die Einweihung des Wembley Stadions in London. Vier Jahre später werden der Sachsenring und der Nürburgring für die Veranstaltung von Autorennen eingeweiht und im Jahr darauf durchschwimmt Richard Halliburton als erster Mensch den etwa 82 Kilometer langen Panamakanal in voller Länge.

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In die frisch gekürte Stadt Neunkirchen4