101 Tipps für kreative SM-Spiele - Bianca Demel - E-Book

101 Tipps für kreative SM-Spiele E-Book

Bianca Demel

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Beschreibung

Sadomasochismus ist so viel mehr als Leder, Latex und die Peitsche auf den Hintern eines Sklaven knallen zu lassen. Die dunkle Seite der Sexualität hat endlos viele Spielarten zwischen sanft und hart, zwischen Lachen und Schmerz, zwischen extrem und extrem ungewöhnlich. Lassen Sie sich inspirieren von den besten Ideen, die uns in fast einhundert Interviews ganz unterschiedliche Paare mitgegeben haben, die BDSM (Bondage, Dominanz, Sadismus & Masochismus) in allen erdenklichen Facetten ausleben und sehr viel erotisch-praktische Erfahrung damit gemacht haben – vom Kitzel-Fetischisten bis zum Dental-Sadisten (und jede Menge andere erotische Leidenschaften irgendwo dazwischen). Klingt ungewöhnlich? Das ist es auch! Denn die Phantasie dieser Menschen mit solchen Neigungen geht in so viele Richtungen, dass wir die besten und auch einige ziemlich derbe Spielarten in diesem Buch zusammengefasst haben. Damit wollen wir Sie mit neuen Ideen inspirieren, falls Sie bereits SM praktizieren, oder Ihnen vielleicht sogar den Weg in Ihr erstes schön-böses Spiel mit Ihrem Partner zeigen. Freuen Sie sich auf eine wilde Reise durch unterschiedlichste Praktiken des SM! Wobei für jeden Vorschlag gilt: Alles kann, aber nicht alles muss auch umgesetzt werden! Wenn die Kerzen angezündet und die Seile unter dem Bett hervorgeholt werden, dann sollte immer das getan werden, was Sie am meisten erregt und am besten befriedigt. Wenn Sie bereits Erfahrungen mit SM-Spielarten gemacht haben, finden Sie vielleicht neue Anregungen oder Sie finden Gefallen an Praktiken, die Sie bisher noch nicht ausprobiert haben. Wussten Sie zum Beispiel, dass zwei Münzen bereits ein ziemlich gemeines Foltergerät sein können? Auf jeden Fall wollen wir Sie mit diesem Buch inspirieren! Und selbst, wenn Sie BDSM selbst nicht praktizieren und nur einen Einblick in das Thema und seine zahlreichen Facetten bekommen möchten, dann sind Sie hier genau richtig! Der Künstler und Reportage-Fotograf Hermann Zeichen aus Karlsruhe hat dieses Buch mit seinen stimmungsvollen Schwarzweiß-Aufnahmen aus der SM-Szene liebevoll illustriert.

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Veröffentlichungsjahr: 2024

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101 Tipps für kreative SM-Spiele
Inspirationen für erotische Szenarien und ausgefallene Praktiken zwischen Bondage, Dominanz, Fetisch & Unterwerfung
Bianca Demel
Stefan Meyer
Inhalt
Titelseite
Copyright
Was ist drin?
Passt's?
Achtung!
Hart & Heftig
Nicht nur Kopfkino
Große Klappe...
1: Schwierig langwierig
2: Körper teilen
3: Einer geht noch!
4: Drei, zwei, eins! Keins...
5: Kleingeld Folter
6: Wo sind meine... Schlüsselringe?
7: Die Krönung
8: Landkarte der Strafen
9: Knie auf Reis
10: Zettelwirtschaft
11: Los per Los
12: Kommen oder nicht kommen
13: Das Gummiband-Konto
14: Fern-Foto-Countdown
15: Die Auster und der Keks
16: Runter kommen
17: (L)Eis und still
18: Wahl-Qual
19: Wasser für den Hund
20: Schloss aus Eis
21: Nachfüllbar
22: Schwerer Stock
23: Neuer Sinn
24: Tiefer & tiefer
25: Meisterstück
26: Verstecktes Spiel
27: Verkehrte Welt
28: Komm, zähl!
29: Tief-lieger
30: Stäbchen-Dehnung
31: Strikter Ton
32: Gemein UND gesund
33: Statt ziehen und zerren
34: Knie & Klaps
35: Der Spielberg
36: Das Böse ist immer und überall
37: Aufgetischt
38: Dauerhaft geschlossen
39: Einsacken
40 Sinn-los
41: Aufmachen mal!
42: Festgesetzt
43: Foren fragen
44: Kniefall
45: Teure Geständnisse
46: Ich packe meinen Koffer
47: Die Porno-Playlist
48: Mach Dein Ding!
49: Fast erwischt
50: Spontan-Überwachung
51: Wasserträger
52: Unsichtbare Grenzen
43: Leinenzwang
44: Stäbchen-Spiel
45: Munter klimpert es drunter
46: Rustikal und anti-geil
47: Ganz in weiß
48: Früher war alles böser
49: Naturalien
50: Stumpf-Sinn
51: Deine Mutter ist dran!
52: Sichtbar unsichtbar
53: Lachnummer
54: Schlagzeug
55: Einer geht noch...
56: Alles nur gekauft
57: Un-frohes Fest
58: Solo-Show
59: Schonbezug
60: Untertitel
61: Aussitzen
62: Stilecht
63: Hart & härter
64: Rein pflanzlich
65: Aus dem Bastelkeller
66: Starr & steif
67: SM-Mobil
68: Perverse Ferien
69: Foltern zwei Punkt null
70: Spektakulär in Stahl
71: Fluchtsicher
72 In der Schwanz-Klemme
73: Geht gar nicht
74 Abhängen
75: Voll fixiert
76: Wunsch wird wahr
77: (An)Zeichen
78: Tierisch
79: Spreizbar
80: Un(v)erkennbar
81: Stille Nacht
82: Kleine Beißer
83: Ich steh auf Schlauch!
84: Mit Ton angeben
85: Richtig hart
86: Papierkram
87: Wort-Dosis
88: Geheimsprache
89: Fernsteuerung
90: Anfangen
91: Freiheit als Trendsport
92: Abbruch
93: (K)ein Ende finden
94: Das Böse ist immer & überall
95: Großes Kino
96: Beat it!
97: Haarig
98: Unter Aufsicht
99: Nah & fern
100: Unvorstellbar...
101: Stachelig starr
Genug?!
Erreichbar
Tiefer, härter, weiter...
böse!
BDSM extrem!
kink!
Fetisch
Kein Sex
Copyright
Copyright by Bianca Demel & Stefan Meyer, 2024
Herausgeber: Bianca Demel & Stefan Meyer
Wichtige Informationen für die Nutzer dieses Buchs:
Herausgeber und Autoren haben größtmögliche Sorgfalt aufgewendet, dieses Buch zu publizieren. Alle Informationen in diesem Buch sind sorgfältig von Herausgebern und Autoren erwogen und geprüft. Für die Richtigkeit der Informationen kann keine Garantie übernommen werden. Der Herausgeber und die Autoren übernehmen keine juristische Verantwortung für die Nutzung der publizierten Inhalte und Informationen. Eine Haftung der Autoren, des Herausgebers und seiner beauftragten Personen für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.
Das Werk ist einschließlich seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ohne Zustimmung des Herausgebers ist unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen sowie Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
1. Auflage, Januar 2024
Autoren: Bianca Demel & Stefan Meier
Projektleitung und technische Publikation: Stefan Meier
Titelgestaltung & Fotos: Hermann Zeichen
Was ist drin?
Sadomasochismus ist so viel mehr als Leder, Latex und die Peitsche auf den Hintern eines Sklaven knallen zu lassen. Die dunkle Seite der Sexualität hat endlos viele Spielarten zwischen sanft und hart, zwischen Lachen und Schmerz, zwischen extrem und extrem ungewöhnlich.
Lassen Sie sich inspirieren von den besten Ideen, die uns in fast einhundert Interviews ganz unterschiedliche Paare mitgegeben haben, die BDSM (Bondage, Dominanz, Sadismus & Masochismus) in allen erdenklichen Facetten ausleben und sehr viel erotisch-praktische Erfahrung damit gemacht haben – vom Kitzel-Fetischisten bis zum Dental-Sadisten (und jede Menge andere erotische Leidenschaften irgendwo dazwischen).
Klingt ungewöhnlich? Das ist es auch! Denn die Phantasie dieser Menschen mit solchen Neigungen geht in so viele Richtungen, dass wir die besten und auch einige ziemlich derbe Spielarten in diesem Buch zusammengefasst haben. Damit wollen wir Sie mit neuen Ideen inspirieren, falls Sie bereits SM praktizieren, oder Ihnen vielleicht sogar den Weg in Ihr erstes schön-böses Spiel mit Ihrem Partner zeigen.
Freuen Sie sich auf eine wilde Reise durch unterschiedlichste Praktiken des SM! Wobei für jeden Vorschlag gilt: Alles kann, aber nicht alles muss auch umgesetzt werden! Wenn die Kerzen angezündet und die Seile unter dem Bett hervorgeholt werden, dann sollte immer das getan werden, was Sie am meisten erregt und am besten befriedigt.
Wenn Sie bereits Erfahrungen mit SM-Spielarten gemacht haben, finden Sie vielleicht neue Anregungen oder Sie finden Gefallen an Praktiken, die Sie bisher noch nicht ausprobiert haben. Wussten Sie zum Beispiel, dass zwei Münzen bereits ein ziemlich gemeines Foltergerät sein können?
Auf jeden Fall wollen wir Sie mit diesem Buch inspirieren! Und selbst, wenn Sie BDSM selbst nicht praktizieren und nur einen Einblick in das Thema und seine zahlreichen Facetten bekommen möchten, dann sind Sie hier genau richtig!
Der Künstler und Reportage-Fotograf Hermann Zeichen aus Karlsruhe hat dieses Buch mit seinen stimmungsvollen Schwarzweiß-Aufnahmen aus der SM-Szene liebevoll illustriert.
Passt's?
Normalos: + +
Interessierte: + + +
BDSM-Einsteiger: + + + +
BDSM-Profis: + + +
Fetischisten: + +
Achtung!
Alle Personen und Handlungen in diesem Buch sind frei erfunden. Die hier beschriebenen Praktiken (ob sexuell oder nicht) sind Fiktion und sollten nicht in die Tat umgesetzt werden, denn sie können die Gesundheit aller Beteiligten gefährden. Also: Nur lesen, nicht nachmachen!
Hinweis zu den Fotos: Sämtliche Bilder, Collagen und Zeichnungen dienen nur der Illustration der Kapitel. Die in den Texten erwähnten Personen sind auf den Bildern nicht dargestellt.
Und weil es gerade ein aktuelles Thema ist: Die Texte in diesem Buch sind frei von künstlicher Intelligenz und von richtigen Menschen mit zwanzig fleißigen Fingern getippt worden.
Sie werden von uns professionell unterhalten und nicht mit sinnfreien Leertexten überschwemmt. Alles, was Sie hier lesen, ist von zwei gut ausgebildeten und routinierten Gehirnen so sorgfältig wie möglich recherchiert und verarbeitet worden!
Hart & Heftig
Wir wollen nicht spoilern, aber ein paar Themen in diesem Buch sind vielleicht nichts für schwache Nerven oder Menschen, die empfindlich auf extreme Sexualpraktiken reagieren und auch nichts darüber lesen wollen.
Tatsächlich wird SM oft auch sanft und sinnlich praktiziert. Nicht immer fließen Blut oder andere Körpersäfte kreuz und quer durch die Schlafzimmer von Freunden sadistischer Praktiken. Obwohl es nach unserer Erfahrung einen großen Unterschied zwischen dem gibt, was in Filmen zu dem Thema gezeigt und was tatsächlich von Interessierten umgesetzt wird.
Im Gegensatz zu den bisherigen Büchern über BDSM haben wir uns dieses Mal entschieden, Absätze mit kritischen mit besonders brutalen Spielarten mit einem * am Anfang zu markieren.
Wenn Sie sich mit dem normalen Text in diesem Buch wohl fühlen oder sogar unterfordert damit sind, können Sie bei einem Sternchen vermutlich ruhig weiterlesen. Sensible Leser sollten sich bei den markierten Textstellen langsam vortasten oder gleich zum nächsten Absatz weiterspringen.
Wir wollen niemanden ein Kopfkino aufzwingen oder unangenehme Bilder ins Gehirn säen, die schwer wieder vergessen werden können und nicht zur eigenen Lust und Erregung beitragen. Wie wir auch in den Gesprächen erfahren haben: Nichts ist schlimmer, als daneben zu greifen und etwas zu tun, durch das die Stimmung in einem erotischen Spiel plötzlich verpufft.
Und: Für das gesamte Buch empfehlen wir eine Altersgrenze der Leser über 18 Jahre!
Nicht nur Kopfkino
Die wunderbar stimmungsvollen Bilder in diesem Buch sind vom Fotokünstler Hermann Zeichen ("Herr Z.") unabhängig vom Inhalt entstanden.
Herr Zeichen hat uns passende Abbildungen für jedes Kapitel aus einer umfangreichen Fotoreportage über Sadomasochismus und Fetisch ausgewählt und für diese Publikation zur Verfügung gestellt.
Die Bilder sind in den Jahren 2019 bis 2022 entstanden. Zeichen hat mehrere Monate auf SM-Parties, in Swingerclubs und bei privaten Gruppentreffen in London, Amsterdam und Berlin fotografiert.
Zeichen macht seine Bilder meistens mit leichtem Gepäck: kleine, unauffällige Kameras und immer ohne Blitzlicht. Einige Fotos sind sogar mit einer mechanischen Sucherkamera auf richtigem Film aufgenommen und in der Dunkelkammer entwickelt worden.
Viele der hier gezeigten Bilder wurden bisher nicht ausgestellt oder veröffentlicht...
Große Klappe...
Nichts dahinter! Auch wenn uns das Freunde, Bekannte und Familienmitglieder mittlerweile alle nicht mehr glauben: Wir selbst praktizieren tatsächlich kein BDSM – zumindest nicht im eigenen Bett, aber dafür – und da sind wir jetzt ehrlich – umso mehr in unseren Köpfen.
Aus einer Laune heraus sind wir während einer Auftrags-Flaute (die Zeit mit diesem Virus...) auf die Idee gekommen, neben unserem Job als Journalisten für deutschsprachige Medien selbst verlegte Bücher über Sexualität zu schreiben. Nicht mehr auf wenige Zeilen begrenzte und sachlich-trockene Texte verfassen, sondern seitenweise Platz haben für packende Erzählungen, feine Details und tiefe Einblicke bieten in Themen, die uns und Sie interessieren.
Einfach mal schreiben, was auf Nachrichten-Webseiten und in politischen Magazinen nicht veröffentlicht wird! Das ist mittlerweile der unterhaltsame Teil unserer Arbeit geworden.
Die allererste Wahl fiel auf die dunkle Seite der Sex-Kultur, weil diese – als moderne Geschichtenerzähler können wir nicht anders – spektakulär und überfüllt mit (für uns) faszinierenden und erstaunlichen Themen ist.
Obwohl Sadomasochismus immer populärer wird, sammeln sich echte Hardliner weiterhin in dunklen und verborgenen Ecken, um die richtig harten Sachen miteinander zu machen. Obwohl diese derben Spiele nicht jedermanns Sache sind, können auch Einsteiger von erfahrenen Profis eine Menge lernen oder sich mindestens davon inspirieren lassen.
Wir haben uns zum Ziel gesetzt, solche Menschen zu finden, mit ihnen zu sprechen und ihr Denken und Handeln einem breiten Publikum mit den Augen des neutralen Beobachters näher zu bringen. Klingt sachlich, macht uns aber so viel Spaß, dass wir das zu unserem Beruf gemacht haben, den wir durch und durch lieben.
Fünf Bücher später hat sich unsere Begeisterung für BDSM und den nahegelegenen Themen eher noch gesteigert. Zuerst haben wir böse!, Kink! und BDSM extrem! veröffentlicht, die allesamt Gespräche mit sadomasochistischen Paaren enthalten, von denen es die meisten wild bis extrem exotisch miteinander treiben.
Darauf folgte das Buch Fetisch mit zahlreichen mehr oder weniger verwandten verwandten Themen – eigentlich sollte das Buch übrigens Ferkel! heißen, was das ungewöhnliche Foto auf dem Cover erklärt. Unser Nicht-SM-Favorit darin: die extrem schräge Geschichte von einem Augapfel-Liebhaber – und das ist jetzt definitiv ein Spoiler!
Parallel dazu haben wir bereits an Kein Sex! gearbeitet – eigentlich, um uns ein wenig von den erotischen Themen zu entfernen. Aber das lief nicht wie geplant und das Buch streift in einigen Kapiteln ebenfalls Spielarten rund um BDSM (natürlich auch Praktiken wie die jahrelange Keuschheit aus Ergebenheit einer Herrin gegenüber).
Als Journalisten stehen wir fast immer zwischen Thema und Publikum. Das ist oft ein Vorteil, denn wir können uns unvoreingenommen eine Meinung bilden und stellen die richtigen Fragen, sodass wir auch schwierige Themen für unsere Leser verständlich und von einem objektiven Standpunkt aus erklären können.
Wir hatten keine Bedenken, tief genug in die Materie eintauchen zu können: Bianca hat ein unübertroffenes Talent, Menschen aufzuspüren, die gute Geschichten erzählen. Auch bei Wind und Regen läuft sie vor den großen Fenstern unseres Schreib-Stamm-Cafés in der Innenstadt von Enschede mit dem Smartphone in der Hand auf und ab. Ihr Adressbuch ist dicker als die Bibel und hat keine Hemmungen, wirklich jeden – vor allem vorsorglich – nach seiner Telefonnummer oder E-Mail-Adresse zu fragen.
Manchmal recherchiert und telefoniert sie tagelang, um interessante Menschen aufzutreiben, die bereit sind, mit uns ein paar Stunden offen und ungezwungen über ihre Sexualität zu sprechen.
Für dasProtokoll: Wir haben unseren Interviewpartnern deutlich mehr Kaffee spendiert als alkoholhaltige Getränke. Zum Glück, denn trinkfest sind wir ganz und gar nicht, was eine professionelle Domina ignoriert und uns bei mehreren Gesprächen schwerwiegende Nachwirkungen (Kater) beschert hat.
Der Gipfel von Biancas unnachgiebiger Beharrlichkeit – auch wenn es sich um ein anderes Thema handelt – war eine Einladung auf die Halley-Station in der Antarktis, wo in den 1980er-Jahren das Ozonloch entdeckt wurde. Die Internationale Raumstation (ISS) steht immer noch auf ihrer Liste, wobei die Zeit für eine Besuch dort knapp wird, weil diese nur noch bis 2030 in Betrieb sein wird.
Aber zurück ins Schlafzimmer oder eigentlich auf einen Road-Trip quer durch Deutschland: Mit unserem klapprigen Kleinwagen sind wir fast zwei Jahre lang immer wieder über die Grenze von Holland(unserer Wahl-Heimat) nach Deutschland gefahren. Mal nach Hamburg, nach München, mehrmals nach Berlin und sogar Richtung Nordosten bis ins malerische Greifswald – auch dort gibt es gesprächige Perverse (die Interviews von dort finden Sie im Buch Kink!).
Manchmal haben wir die Touren mit offiziellen Terminen kombiniert. Tagsüber Interviews mit Politikern, Vertretern aus der Wirtschaft und von Umweltverbänden, thematische Tiefenbohrungen mit Wissenschaftlern und anderen Fachexperten. Davor oder danach haben wir immer wieder Treffen in Cafés, Bars und Restaurants, um zu einem deutlich emotionaleren Thema zu wechseln: Die dunkle Sexualität in allen Formen und Farben!
Zahlreiche Notizbücher haben wir mit Zitaten und Stichwörtern gefüllt. Bianca hat sich tatsächlich einmal Blasen an die Finger geschrieben, als wir an zwei Tagen drei Interviews führten, die insgesamt 15 Stunden gedauert haben.
Alles auf Papier festhalten, weil Aufnahmegeräte ein ungezwungenes Gespräch gar nicht erst entstehen lassen – und auch, weil wir alte Schule sind: Journalisten seit Anfang der 90er Jahre. Stefan hat seine ersten Artikel tatsächlich noch auf einer Gabriele geschrieben (eine Reiseschreibmaschine der Marke Triumph).
In jedem Interview haben wir diese allerletzte Frage nach dem besten Tipp für erotische, schmerzhafte, ungewöhnliche oder einfach nur lustvolle SM-Spiele gestellt. Innerhalb von zwei Jahren haben wir mit einhundert Paaren gesprochen, aber: Nur die wenigsten hatten eine kurze und knappe Antwort auf diese Frage.
Die Facetten dieser dunklen Spielart der Sexualität sind endlos. Uns begegnen immer neue Szenarien und Praktiken, von denen wir bisher offensichtlich nicht die geringste Ahnung gehabt haben.
Gerade zum Ende der Gespräche haben die Interviewpartner uns von Plänen erzählt, die sie selbst noch nicht umgesetzt haben. Neben dem echten und oft auch brutalen Sex haben wir so von Träumen erfahren, die normale Menschen schlecht schlafen lassen würden.
Der normale Stellungskrieg im Kuschelbett ist im Vergleich dazu überschaubar bis eintönig. Obwohl wir es selbst nicht praktizieren, müssen wir (mittlerweile) zugeben, dass BDSM weiter reicht, als bis zu den Rändern der Matratze: Sadomasochismus ist Lebenseinstellung, Kostümparty, Rollenspiel und gekonnter Einsatz zahlloser Folterinstrumente. Es ist ein Machtspiel, ein Spiel mit Worten, mit Gesten und es steckt als fest verwurzelte Einstellung tief eingewachsen im Charakter von Menschen, die dieser Lust verfallen sind.
Eigentlich sind dies mehr als einhundert Tipps! In vielen Kapiteln haben wir versucht, ein Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten. In anderen erzählen wir von einzelnen und manchmal sehr speziellen Praktiken, die uns für immer und ewig im Gedächtnis bleiben werden.
Wenn Sie tiefer in bestimmte Themen einsteigen wollen, dann haben wir an zahlreichen Stellen Verweise auf die kompletten und ausführlichen Geschichten eingefügt, denn vieles, was Sie hier lesen, haben wir aus den Interviews in den anderen Büchern genommen, wo Sie auch teilweise auch sehr persönliche Hintergründe zu den Machenschaften nachlesen können.
Heute sind die Grenzen zwischen normal und allem darüber hinaus fließend: So kann Kitzeln ein lustiges Spiel, aber auch Fetisch und Folter sein. »Uns war lange nicht klar, dass wir SM-Sex machen«, erzählte uns Alexandra, die mit ihrem Freund ein Sportstudio in der Nacht in einen erotischen Kampfplatz verwandelt (die ganze Geschichte der beiden lesen Sie in böse! und dort im Kapitel "Brutal blanko").
Egal, ob Sie Neueinsteiger sind oder bereits jede Menge Erfahrungen mit SM gemacht haben: Lassen Sie sich inspirieren von den zahllosen Möglichkeiten zwischen zart und hart, die diese Form der Sexualität aufgeschlossenen und experimentierfreudigen Menschen bietet!
Wir hoffen, dass Sie dieses Buch genauso gerne lesen, wie wir es geschrieben haben. Und natürlich können Sie uns mitteilen, was Ihnen gefallen hat und was wir (im nächsten Buch) vielleicht besser machen können, denn wir sind erreichbar. Ganz am Ende finden Sie unsere Kontaktdaten. Wir sind gespannt auf Ihre Meinung oder auf Ihre eigenen, aufregenden Geschichten.
> Bianca & Stefan,Enschede im Januar 2024
1: Schwierig langwierig
»Komm wieder, wenn deine Hand in deinen Arsch passt«, forderte eine Domina einen potenziellen Kunden auf, der sich noch nicht sicher war, ob er den Gang zu einer kommerziellen Domina wagen sollte (die ganze Geschichte dazu lesen Sie übrigens im Buch Fetisch! und dort im Kapitel "Umgekrempelt").
Langfristige Spiele mit der Hoffnung auf ein einzigartiges Erlebnis können devote Menschen anspornen, weit über sich selbst hinaus zu wachsen – während gleichzeitig der Druck auf ihnen lastet, vor dem Erfüllen der gestellten Aufgabe keine Aufmerksamkeit mehr von der Herrin oder dem Herrn zu erhalten.
Tease and Denial (übersetzt: Reizen und Hinhalten) ist der Fachbegriff für dieses Anspornen, wobei damit meistens eher die Vollbremsung kurz vor dem Höhepunkt gemeint ist.
Aber das Prinzip Hoffnung lässt sich von dominanten Menschen auch an ganz anderen Punkten sehr qualvoll einsetzen.
Es gibt zahlreiche Verzögerungs- und Hinhalte-Taktiken, die sich nicht auf Dehnungsspiele beschränken: Sklaven können in artistische Posen gezwungen oder mit dem Bauen, Basteln oder Nähen bestimmter Spielzeuge beauftragt werden.
Eine Domina forderte ihren Sklaven auf, ein Portrait von ihr zu malen – und zwar ein ziemlich großes. Erst als sie mit dem Gemälde zufrieden war, widmete sie sich wieder den niederen Gelüsten. Eine gute Form der Auszeit, während der oder die Devote beschäftigt, aber ganz und gar nicht abgelenkt ist.
Und ersparen Sie Ihrem Warte-Opfer die Klassiker wie das Putzen der Wohnung oder das Mähen des Rasens. Das perfekte Dinner, eine entspannende Massage vom Hals bis zu den Zehen oder ein guter Blowjob sind reizender als Böden und Gläser zu polieren. Eine dominante Ehefrau erwartete einen scharfen, selbstgedrehten Porno von ihrem devoten Gatten, der sie anständig erregen sollte.
Und all das muss ja nicht beim ersten Mal zu Ihrer vollen Zufriedenheit gelingen. So können Sie es sich nach einem angenehmen Erlebnis gemütlich machen, während der Sub weiter in einem emotionalen Meer aus Hoffnung und Erregung treibt. Schließlich haben Sie ihm niemals versprochen, wann genau er seine Belohnung erhält.
2: Körper teilen
Lucky Hole, tschechische Wand oder eine Kiste mit einem Loch in der Leistengegend: Die Reduktion einer Person auf die Geschlechtsorgane (oder andere Körperteile wie Mund oder Hände) ist definitiv eine starke Art und Weise, einen Menschen zu dominieren.
Reduzieren Sie Ihren devoten Partner auf ein kleines Stück seines Körpers und ignorieren Sie einfach den Rest. Dabei muss der Sklave nicht das Glück haben, dass die Herrin sich seinem Penis widmet.
Der Sub kann genauso gut das Unglück erleiden, auf sein Rektum reduziert zu werden oder auf sein Gesicht. Die Zunge bleibt aber da, wo sie ist! Schließlich geht es um die Qual und nicht um den Genuss.
Um dem Sub seine missliche Lage noch klarer zu machen, kann der Rest von ihr oder von ihm beiseite geschafft werden.
Wer keine Kiste mit Loch ins Schlafzimmer stellen will, kann alternativ ein Loch in ein Laken schneiden. Auch eine große Pappkiste, in die eine Öffnung für Hand, Mund oder etwas anderes geschnitten wird, kann genauso wirkungsvoll sein wie ein solides Möbel. Werfen Sie die Verpackung nicht in den Müll, wenn Sie demnächst vielleicht eine neue Waschmaschine kaufen!
Oder mit der Hand durch die Wand, beziehungsweise durch die Tür: Ein unterwürfiger Mann wurde von seiner Frau nackt und bei Regenwetter hinaus auf die Terrasse gejagt. Von dort aus musste er sie mit der Hand durch die Katzenklappe befriedigen.
Eine Interview-Partnerin von uns hat es sich noch einfacher gemacht und ganz auf weitere Ausstattung oder gar Möbel verzichtet: Mit roter Wasserfarbe hat sie die Teile des Körpers ihres Sklaven angemalt, mit der er sie berühren durfte.
Manchmal hat sie dabei nur einen winzigen Fleck auf seiner Fingerspitze farbig bemalt. Besonders interessant war ein Experiment, bei dem sie ihm einen Kreis auf den Rücken pinselte.
3: Einer geht noch!
Dem Orgasmus als Ende und Erlösung einer Session kann jeder Zauber ganz einfach genommen werden: Statt danach Schluss zu machen, ist die Frage interessant, wie viele weitere Orgasmen der devote Partner noch haben kann? So geht es munter weiter, auch wenn er sich längst fix, fertig und befriedigt fühlt.
Entspannend für den Dom, wenn der Sklave diese harte Arbeit selbst verrichten muss, aber genauso interessant, wenn der devote Part sich nicht gegen die endlose Befriedigung wehren kann, weil er völlig bewegungslos gemacht worden ist und einen nach dem anderen weiteren Orgasmus über sich ergehen lassen muss.
Aber: Die Erregung der meisten Menschen nimmt mit jedem Orgasmus ab. Der nächste Höhepunkt dauert länger und der dominante Partner muss vielleicht schweres Gerät auffahren, um den Gipfel überhaupt noch erreichen zu können. Sicher können Sie sich vorstellen, wie viel Brutalität und Verzweiflung, vielleicht sogar Schmerzen in einer solchen Session stattfinden können.
* Eine Frau beschrieb sich als derart wund und zerschunden, dass sie, nachdem ihr Mann sie ohne Gleitmittel und ohne jedes Feingefühl zu einem Dutzend Orgasmen ge(t)rieben hatte, vor Adrenalin und Schmerzen nicht einschlafen und sich am nächsten Tag kaum bewegen konnte.
Am Ende hilft bei weiblichen Sklaven die elektrische Zahnbürste, wenn sie direkt auf die Klitoris gehalten wird. Und für männliche Subs bietet sich die Ausdauer elektrisch betriebener Vibratoren an.
Kaufen Sie Massagegeräte, die mit Strom aus der Steckdose statt mit Batterien betrieben werden. Die haben mehr Leistung und halten länger durch als ihre kabellosen Schwestern und Brüder.
4: Drei, zwei, eins! Keins...
Der Countdown läuft! Schafft der Sklave es, sich in zwei Minuten zum Orgasmus zu bringen? Vergeben Sie je nach persönlicher Verfassung gerne etwas mehr oder weniger Zeit für diese stressige Übung.
Die Zeit sollte bei diesem bösen Spiel auf gar keinen Fall zu lang gewählt werden, damit Hektik und Nervosität gegen den devoten Partner arbeiten. Druck und Erotik sind eine sehr unpassende Kombination, die hervorragend in SM-Spiele passt.
Die Herrin oder der Herr kann bei einem Misserfolg den Höhepunkt entweder auf ein paar Stunden, Tage oder sogar Wochen später verlegen. Wer sicher gehen will, dass der Sub sich nicht heimlich trotzdem befriedigt, kombiniert das Spiel mit einem Keuschheitsgürtel, der nach dem vergeblichen Versuch jede weitere Berührung verhindert.
Aber bedenken Sie dabei, dass die Modelle, in denen der Penis in einem Rohr verwahrt wird, die Empfindlichkeit des Mannes mit der Zeit steigern, weil das Glied keinerlei Berührung erfährt. Wir haben von männlichen Sklaven gehört, die nach ein paar Monaten, in denen sie so einen Käfig getragen haben, in weniger als einer Minute zum Orgasmus gekommen sind.
Um das Scheitern zu garantieren, können spontan die Regeln geändert werden: Eine Frau hat uns den Tipp gegeben, dass sie die Zeit spontan verkürzt, wenn es so aussieht, als würde der Sklave sein Ziel erreichen.
Sie gibt ihrem Mann immer einen Countdown vor, den sie langsam herunter zählt. Nähert er sich tatsächlich dem Höhepunkt, überspringt sie ein paar Zahlen und beendet seinen Masturbationsversuch beispielsweise mit: »Zweiundvierzig,drei, zwei, eins... Aufhören!«
5: Kleingeld Folter
Es muss nicht immer das große Programm sein: Zwei scharfkantige Münzen können mehr Schmerzen erzeugen als ein Großteil der käuflichen Nippelklemmen.
Das gewünschte Körperteil zwischen den beiden Metallscheiben einklemmen, zusammendrücken und dann langsam abziehen, bis es Klick macht. Aber Vorsicht, denn das unscheinbare Kleingeld erzeugt problemlos Gefühle in der Kombizangen-Liga.
Vorteil gegenüber einer Klemme oder einer Zange ist, dass der Druck mit den Münzen besser dosiert werden kann. Die langen Griffe eines Werkzeugs sorgen für eine starke Hebelwirkung und nehmen dem dominanten Partner jedes Gefühl dafür, wie stark er Haut, Nippel oder andere Teile des devoten Körpers zusammendrückt.
Vor Zangen haben uns mehrere erfahrene SM-Spieler deswegen gewarnt. Blaue Flecken, Blutergüsse oder Schlimmeres lassen sich damit mühelos erzeugen – das meiste davon völlig ungewollt.
Bei den Instrumenten gelten zwei Regeln: Je länger der Hebel (zum Beispiel der Griff einer Zange oder OP-Klemme), desto größer ist der Unterschied zwischen tatsächlichem und gefühlten Druck.
Außerdem gilt ein physikalisches Prinzip: Druck gleich Kraft durch Fläche. Verständlich übersetzt bedeutet das: Je kleiner die Auflagefläche, desto stärker der Schmerz. Pfennigabsätze schmerzen mehr als die großflächige Sohle einer Sandale, wenn damit der Körper des Subs überquert wird.
* Mit den Münzen schnippt eine Domina bei bestimmten Kunden über den ganzen Körper, bis unzählige Stellen zerschunden oder sogar blutig geknipst sind. Sieht schrecklich aus und fühlt sich auch genauso an.
Wer es etwas sanfter mag, kann Münzgeld mit runderen Rändern oder Riffelrand wählen (zum Beispiel die griffigen 50-Cent-Münzen). Weniger hübsch, aber dafür deutlich sanfter sind Münzen, wenn sie mit Klebeband entschärft oder ein flauschiges Papiertuch dazwischen gelegt wird.
Selbst wenn kein Blut fließt, sollte das zweckentfremdete Geld vor dem Einsatz gründlich gereinigt werden. Auch wenn die Pandemie vorbei ist, kann das übrig gebliebene Desinfektionsmittel so noch sinnvoll verwendet werden.
Ein Mann hat seiner Herrin zwei Münzen (zwei englische Pennies) an einen geöffneten Metallring gelötet. So lassen sich die kleinen Scheiben besser handhaben. Schließlich will kein Sklave zusehen, wie die Herrin auf allen Vieren den Boden nach verlorenem Kleingeld absucht.
Und das ist nur der Anfang beim Zusammenstellen einer Mini-Folterkammer: Über diese und andere winzige Foltergeräte lesen Sie mehr im Buch Kink! und dort im Kapitel über sadomasochistischen "Kleinkram". Oder gleich im nächsten Abschnitt!
6: Wo sind meine... Schlüsselringe?
Mindestens so gemein wie das bereits erwähnte Spiel mit den Münzen: Schlüsselringe lassen sich wunderbar als Klemmen für Nippel und andere Stücke devoter Haut verwenden.
Der Profi schiebt zwei Bleistifte von der Seite in einen Ring hinein und sperrt ihn damit zuerst weit auf. Das ist leichter, als diesen mit den Fingern offen zu halten und ihn gleichzeitig am Sklaven anbringen zu wollen.
Ist der Nippel (oder etwas anderes) drin, werden die Stifte entfernt. Aber Achtung: Je nach Sorte und Material ist der Druck gigantisch kräftig. Und wir reden hier nicht von den billigen Versionen aus weichem Draht, die an Schüsseln von Spinden und Fahrradschlössern hängen.
* Eine Dame vergrößert das Leid ihres Partners noch, indem sie den Druck mit Kabelbindern erhöht, während seine Vorhaut in einen großen Schlüsselring eingeklemmt ist. Durch das Verschieben der Binder auf dem Ring (näher an die Haut heran oder weiter davon weg) kann die Pein präzise dosiert werden.
* Mit einem noch größeren Exemplar kann sie auch seine ganze Eichel unterhalb des Rands fassen. Auch dabei kommen oft die ratschenden Druckverstärker zum Einsatz. Aber Achtung: Nach ein paar Minuten laufen so abgeklemmte Körperteile blau an, weil sie nicht mehr durchblutet werden.
Wem die Kraft der Ringe zu stark ist, der kann diesen auch zunächst mit Hilfe der Stifte leicht geöffnet lassen, um den Druck zu reduzieren. Aber das ist eher ein Geschicklichkeitsspiel, das häufig zu Ungunsten des Sklaven schief geht und der Top sich für das Missgeschick danach (nicht) entschuldigen muss.
Der angespitzte Kegel eines Bleistifts kann aber auch leicht selbstständig ins Rutschen geraten und einfach so herausfallen. »Ich war's nicht«, hat sich eine Hobby-Domina rausgeredet, als der Stift weg rutschte und die volle Kraft des Rings auf die Zunge ihres Sklaven drückte, der jaulte wie ein getretener Hund.
* Sagen konnte er nicht viel: Der Ring klemmte hinter seinem Zungenpiercing und war über ein Lederband mit dem Knauf der Kleiderschranktür verbunden. Extrem gefährlich: Er zuckte durch den plötzlichen Schmerz so stark zusammen, dass er sich fast den Ring zusammen mit dem Stahlstift von der Zunge gerissen hätte.
Trotzdem sind die Ringe äußerst praktisch: Um das Spiel weiter zu verschärfen, lassen sich Gewichte, Weihnachtsbaumkugeln oder Topfpflanzen problemlos dort einhängen – auch weil dieser fester halten als die meisten Klemmen und Klammern.
7: Die Krönung
Die schlimmste Variante dieser Mini-Folter-Spielzeug-Methode haben wir nur als virales Foto gesehen (nachzulesen in böse! im Kapitel "Bitte warten!"): Dort waren Kronkorken auf die Innensohlen von High-Heels geklebt – und zwar mit der Unterseite nach oben, die dem Träger fast die Haut aus dem Fuß gestanzt haben.
Klein, leicht zu beschaffen und praktisch überall am Körper eines schmerzgierigen Masochisten einsetzbar. Die Flaschenverschlüsse lassen sich nahezu auf allem anbringen, was Kontakt mit dem Sub hat. Zum Beispiel auf der Sitzfläche eines Stuhls, als fiese Unterlage auf einem Folterbett oder als kleine Aufmerksamkeit auf dem Sattel beim Fahrradausflug am Wochenende.
Aber bitte auf keinen Fall auf einer weichen Unterlage anbringen, dann wäre der Sklave mit Sicherheit enttäuscht, weil der Blech-Korken dann mehr in die Unterlagen als in die Haut gedrückt wird.
* Auch Schlaginstrumente wie Paddels können mit den Verschlüssen gespickt werden. Dabei gilt allerdings: Jeder Schlag ein blutiger Treffer!
Wer seine edlen Gerätschaften nicht verbasteln möchte, beklebt einfach ein Küchen-Schnittbrett (mit Griff) oder eine Holzleiste damit.
Achten Sie bei der Positionierung unbedingt auch darauf, wohin die scharfen Kanten am Körper des Opfers drücken. Haut ist unterschiedlich empfindsam. Vergleichen Sie das Druckempfinden an der Oberseite der Hand und auf der Innenfläche. Was sich innen höchstens unangenehm anfühlt, kann auf der Außenseite bereits höllisch schmerzhaft sein und zu Verletzungen führen.
* Besonders schmerzhaft sind Positionen, wo sich (fühlbare) Knochen unter der Haut befinden. Eine Domina drückte ihrem Sklaven die Stanzen auf die Stellen über den Hüftknochen. Eine der beiden sternförmigen Narben zeigte er uns während des Interviews in einer Hamburger Hafenkneipe. Weil die Flaschendeckel vor der Session richtig gereinigt wurden, entzündeten sich die Wunden und eiterten wochenlang.
Ganz kreativ und praktisch zum Mitnehmen: Mit kleinen Löchern im Metall (einen Millimeter-Bohrer auf dem Akkuschrauber setzen) lassen sich die Scheiben an die Innenseite von Kleidung nähen. Im Bereich von Rücken und Gesäß kann die Sklavin oder der Sklave so auch unsichtbar beim gemütlichen Beisammensein in Café und Restaurant gequält werden.
Um den Druck bei längeren Ausflügen oder zur Eingewöhnung etwas zu mildern, kann dem Sub das Tragen von Ski-Unterwäsche gestattet werden, um das Erlebnis nicht gleich am Anfang allzu einschneidend werden zu lassen. Eine Stufe schärfer ist danach der direkte Kontakt mit der nackten Haut.
* Wenige Paare haben uns sogar vom Einsatz schärferer Gegenstände berichtet, wie Reißnägel, Holzschrauben, Stacheldraht (auf keinen Fall den hoch-gefährlichen Nato-Draht mit scharfen Klingen statt Stacheln benutzen) oder auch Glasscherben. Wobei eines der Experimente mit letzterem in einem Blutbad und in der Notaufnahme des Krankenhauses endete.
Wenn die Domina weiß, wo die Kronkorken sich befinden, kann sie das Leid ihres Opfers mit einem freundschaftlichen Klaps auf die Stelle oder einer festen Umarmung weiter verstärken, ohne dass andere etwas davon mitbekommen.
Eine dominante Frau hat sich aus Leidenschaft und Liebe mit dem vollen Körpergewicht auf den Schoß ihres masochistischen Gatten geworfen, während er in so präparierter Kleidung auf einem bekannten bayerischen Volksfest gelitten hatte.
8: Landkarte der Strafen
Bevor es losgeht, kann der Dominante seine Pläne mit einem Marker auf dem Körper des Devoten einzeichnen – ganz nach dem Motto "Die Feder ist mächtiger als das Schwert". So kann der Sub bereits ahnen, was in der Session mit ihm alles gemacht wird.
Diese Idee stammt von den Fleisch-Landkarten, die gelegentlich beim Schlachter an der Wand hängen: Darauf ist eingezeichnet, welches leckere Stück sich an welcher Stelle des Tieres befindet. Ehrlich gesagt ist das ziemlich makaber und deswegen auch so gut auf ein fieses SM-Spiel übertragbar.
Ähnlich arbeiten Schönheitschirurgen, die mit Markern ihre Schnittmuster auf die Körper zeichnen. Wir haben das selbst nicht erlebt, aber die Szenen aus dem Reality-TV sind befremdlicher als SM-Sexspiele, wenn der Doktor im weißen Kittel dem noch wachen Patienten seine Pläne – im wahrsten Sinne des Wortes – skizziert.
Stellen, auf die geschlagen wird, werden eingekreist, schraffiert oder angemalt. Die Zahl der Hiebe kann gleich dazu notiert werden oder die Reihenfolge, wann die Position an die Reihe kommt. Fügen Sie mit Prozentzahlen die Schlagstärke oder das Gewicht hinzu, das dort befestigt wird.
* Ein Top, der im Spiel die hellgrüne Kleidung aus Operationssälen in Krankenhäusern, Mundschutz und Handschuhe trägt, malt tatsächlich Tropfen auf die Haut seiner Partnerin, wo es später im Spiel tropfen soll.
Zurück zu harmloseren Anwendungen: An Körperöffnungen wird notiert, was, wie tief und wie lange eingeführt oder angebracht wird. Der Platz, an dem später Fesseln befestigt und Seile geschnürt werden, wird im Voraus als Linien auf die Haut gezeichnet. Im Spiegel kann der Sub betrachten, was Herrin oder Herr mit ihm anstellen wird.
Wasserfeste Marker halten ein paar Duschen stand, bevor die Pläne wieder verschwinden. So kann länger im Voraus geplant werden, und auch die Erinnerung an eine Session bleibt lange danach noch erhalten.
Dabei können Vorbereitung und Session durchaus einige Zeit auseinander liegen. Mit genug Selbstbewusstsein oder dem Wunsch nach extremer Scham kann im Urlaub dazwischen ein Nachmittag am Strand, im Schwimmbad oder in der Sauna liegen.
Wenn Ihr Partner künstlerisches Talent hat, könnte es sich ja auch um Tätowierungen handeln. Schließlich sind bereits zwischen 10 und 15 Prozent der Deutschen körperbemalt.
Besonders spannend bei diesem Spiel sind Körperstellen, die von normaler Kleidung im Alltag nur teilweise oder gar nicht verdeckt werden. Ein Stück vom Spiel wird damit für die Außenwelt sichtbar.
Ansätze solcher Zeichnungen an harmlosen Stellen konnten wir bei einem Paar selbst bestaunen. Sobald der Pullover ein Stück hoch rutscht, wird der perverse Plan für andere sichtbar. Davon lesen Sie übrigens im Kapitel "Zettelwirtschaft", in dem es auch um andere Themen geht, im Buch Kink!.
Eine Domina berichtete, dass sie das Wort "Sklave" oder andere niederträchtige Begriffe auf die Stirn ihrer Kunden schreibt. Sie kombiniert das häufig mit Frauenkleidern, Perücke, Schminke und High-Heels, um die Scham des Kunden zu vergrößern. Auch weil sie dann gerne mit ihnen einen Spaziergang durch die Öffentlichkeit macht.
Um in kritischen Momenten (zufällige Begegnung mit Kollegen oder dem Chef, Freunden und Bekannten oder Ordnungshütern, die von entzürnten Passanten angestachelt wurden) schnell reagieren zu können, sollten besser Schminkstifte benutzt werden, die mit einem Wisch entfernt werden können.
In der Automobilbranche werden bei geheimen Produktaufnahmen große Tücher mitgenommen, die über die Fahrzeuge geworfen werden, wenn sich Schaulustige nähern. Weite Kleidung oder ein Tuch erfüllt bei einer Person den gleichen Zweck.
Gemeiner ist die Idee eines dominanten Mannes, der Klebezettel auf der nackten Haut seines Partners anbringt, wo er in einer Session hinschlagen will. Fällt während der Behandlung der Zettel herunter (was durch den schwachen Klebstoff fast immer passiert), gibt es für den Sklaven eine satte Extra-Bestrafung. Wobei diese Praktik eher in die Kategorie der Gedulds- und Balancespiele gehört.
9: Knie auf Reis
Um devote (Boden-)Haltungen des Subs interessanter (schmerzhafter) zu gestalten, kann sich der dominante Partner aus der Trickkiste historischer Erziehung und Religion bedienen, wo die demütige Haltung gerne erschwert und um quälerische Schmerzen ergänzt wurde.
Noch vor etwa hundert Jahren mussten Schüler zur Strafe auf einem Holzscheit statt auf dem blanken Boden knien. Und in manchen Religionen werden Reis, grober Sand oder Steine unter die angewinkelten Beine gestreut, damit dem Gläubigen in seiner unterwürfigen Position nicht langweilig wird und er sich auf ein baldiges Ende der Buße freut.
Neben der Größe der Gegenstände (Paketschnur mit Knoten, getrocknete Hülsenfrüchte, Gerte oder Rohrstock) hat der Untergrund zusätzlich großen Einfluss auf das mehr oder weniger gequälte Lächeln des Unterwürfigen.
Wer Kinder hat und schon mal barfuß auf einen herumliegenden Klemmbaustein getreten ist, kann sich gut vorstellen, wie diese Qual sich tatsächlich anfühlt. Diese Steine hinterlassen übrigens bei längerer Anwendung ein interessantes Muster auf der Haut.
So ist Reis auf Steinfußboden viel schmerzhafter als die Kombination von Rohrstock auf Teppichboden. Wenn der Sklave dann doch zu sehr jammert, kann zur gnädigen Milderung der Strafe zum Beispiel auf ein fluffiges Handtuch umgezogen werden.
* Unbeabsichtigt verletzend war die Idee einer dominanten Dame, die Dekorations-Glas (farbige und scharfkantige Glasbrocken) auf den Boden vor ihren Sklaven streute. Glücklicherweise ließ er sich darauf nicht wie üblich fallen, sondern stützte sich vorher mit den Händen am Boden ab und drückte die Knie vorsichtig auf die höllische Unterlage.
* Trotz Protest zwang sie ihn, sein ganzes Gewicht auf das Glas herunterzulassen. Damit war die Session vorbei und das Paar wechselte auf das Sofa, wo wie mit Pinzette und Taschenlampe die Splitter aus der blutenden Haut ihres schreienden Mannes ziehen musste.
Dosiert wird diese Spielart über zwei Faktoren: Härte und Größe der Unterlage sowie Verweildauer des Devoten darauf. Statt den Sub nur für einen Augenblick auf messerscharfen Dingen knien zu lassen und der Schmerz blitzartig das Ertragbare überschreitet, ist es besser, mit weniger drastischen Körnern zu beginnen, aber dafür die Zeit zu verlängern.
So können selbst scheinbar harmlose Gegenstände (wie der Rohrstock oben) zur unerträglichen Qual werden, wenn der Sklave nur lange genug darauf verharren muss.
10: Zettelwirtschaft
Jeder darf ganz demokratisch Ideen in eine Session mit einbringen: Top und Sub schreiben abwechselnd ihre unanständigen Wünsche auf eine fortlaufende Liste, die anschließend von oben nach unten abgearbeitet wird.
Das muss natürlich nicht alles vor und während einer einzigen Session passieren. Der Ideen-Speicher kann laufend gefüllt und nach und nach durchgearbeitet werden.
So werden übersprudelnde Sklaven diszipliniert, die Herrin oder den Herrn nicht mit wahnwitzigen Wünschen zu überfluten. Trotzdem kann der Sklave durchaus etwas anmelden, was ihn erregt und was er gerne mal in einer Session erleben möchte.
Manchmal gibt allein der Dominante vor, was im Spiel passieren wird, ohne Rücksicht auf die oder den Sub. Häufig haben wir aber auch davon gehört, dass der Dominante auf die Bedürfnisse und Fantasien seines Partners durchaus eingeht.
Das wird besser vorher abgesprochen, weil sonst das Machtverhältnis in der Session gestört wird, wenn der Sub seine Wünsche äußern darf oder das Spiel mit Zwischenrufen wie »Ich will jetzt…!« torpediert.
Zweiter Vorteil einer solchen Liste: Von einem Teil eher ungeliebte oder unerwünschte Praktiken werden trotzdem umgesetzt, weil der Wunsch früher oder später ganz oben steht und damit zumindest ausprobiert werden muss. Das gleiche gilt für Dinge, die vielleicht schwierig umzusetzen sind und die der dominante Teil gerne auslassen würde.
Wenn sich solche Themen nähern, kann mit den Vorbereitungen begonnen werden, bevor sie ganz oben angekommen sind. Ein Pärchen wollte unbedingt Katheter ausprobieren.
Beide hatten aber zu viel Respekt davor und haben es immer wieder aufgeschoben und so jahrelang nicht umgesetzt. Er fasste den Mut und schrieb die dünnen, gelb-orangen Gummischläuche auf die Liste.
Der Punkt rückte langsam aber sicher immer näher. Beide beschäftigten sich damit, wie das vernünftig und sicher zu machen wäre, kauften online die entsprechende Ausstattung und sahen sich jede Menge Online-Videos darüber an.
Als die Nacht gekommen war, waren beide gut darauf vorbereitet, fassten sich ein Herz und hatten eine erfolgreich-erotische Nacht, in der beide ausführlich auf ihre Kosten gekommen sind.
Erstaunlich: Wir haben mit einem Paar gesprochen, die als zusätzlichen Kick ihre »verdorbene Liste« ganz offen am Kühlschrank befestigt haben, irgendwo zwischen Einkaufsliste und Urlaubsfotos.
Noch erstaunlicher: Obwohl Freunde sich Bier und andere Getränke bei den beiden selbst aus dem Kühlschrank nehmen, ist scheinbar niemandem die Liste aufgefallen. Zumindest hatten alle Besucher bisher den Anstand, die beiden nicht auf die halb-öffentliche Sex-Planung anzusprechen.
11: Los per Los
Statt wohlgeordnet eine Liste von oben nach unten abzuarbeiten, können alle Ideen für Sessions auch auf kleine Zettel geschrieben werden, die als Lose in einer Box oder in einem Glas landen. Glücksspiel als Nervenkitzel ist wie gemacht für prickelnde SM-Sessions.
Um die Wahrscheinlichkeit zu reduzieren, dass der Unterwürfige das große Los zieht und endlich in den Genuss seines größten Wunsches kommt, kann die Anzahl von Praktiken, die eher dem Top gefallen, erhöht werden.
Die ganz besonders perverse Idee steckt nur einmal drin in der Lostrommel, während viele Wünsche, die dem dominanten Teil sehr angenehm sind, besonders häufig vorkommen.
Genauso können Nieten beigemischt werden. Eine dominante Frau lässt ihren Partner beim Zug einer solchen einfach ein paar Stunden im Keller alleine schmoren.
Ziehen dürfen natürlich nur Herrin oder Herr. In der überlegenen Rolle nimmt der Top sich gelegentlich das Recht heraus, einen unerwünschten Wunsch nach dem Lesen wieder langsam zusammenzufalten und zurück in die Box zu legen, ohne dem Sklaven die Notiz zu zeigen oder zu verraten, was auf dem Zettel steht. Schade für den Sklaven, aber Frust ist glücklicherweise erregend für den Top.
Bei einem Paar ist die Manipulation des mit Zetteln gefüllten Glases zum Sport geworden: Heimlich werden von beiden Lose gelesen, herausgenommen oder hinzugefügt.
Die Top schrieb ihre Wünsche eine Zeit lang auf farbiges Papier, um diese leichter ziehen zu können. Den unbeschriebenen Block verwahrte sie sicher in ihrer Handtasche. Er suchte (und fand) ähnliches Papier im Schreibwarenladen. Es war ein großer Spaß, als sie herausfand, dass er sogar ihre Handschrift auf den neu hinzugefügten Zettel gefälscht hatte.
Bei einem anderen Paar hat sich ein weiterer fieser Ritus eingeschlichen: Wenn er hilflos gefesselt auf dem Bett liegt, zieht sie einen Zettel mit einer Bestrafung, die ihm anschließend zugefügt werden soll. Um eine Wiederholung zu verhindern, muss er den Zettel vor dem eigentlichen Start der Session verspeisen.
Für ihn besonders erregende Qualen werden übrigens auf größeren Papieren notiert. Und die Domina würzt den ungewöhnlichen Snack gerne mit Senf, Meerrettich oder sogar mit Cayenne-Pfeffer. Schließlich ist es nicht sie, die das deftig gewürzte Papier kauen und schlucken muss.
* Als sie einmal einen (für ihn) besonders geilen Wunsch gezogen hatte, wurde der Zettel vor dem Essen von ihr als Toilettenpapier benutzt. Er war so scharf auf die dort erwähnte Praktik, dass er die Notiz (mehr oder weniger) willig verspeiste.
12: Kommen oder nicht kommen
Wenn das Los über den Inhalt der Session entscheidet, kann ein Würfel dem Sub ein unglückliches oder glückliches Ende des Spiels bescheren.
Die Regeln sind simpel und die Chancen gleich gut wie schlecht verteilt – was im SM auch immer als gut oder schlecht bezeichnet wird: Eine gerade Zahl steht für einen Orgasmus, eine ungerade für das Verschieben des Höhepunktes auf das nächste Mal auf morgen, übermorgen, nächste Woche, nächstes Jahr. Alternativ können Bild und Zahl einer geworfenen Münze über das Orgasmus-Schicksal des Devoten entscheiden.
Ziemlich zum Verzweifeln: Wem eine 50-Prozent-Chance für seinen Sklaven zu hoch ist, der erlaubt das Ende mit Orgasmus nur beim Würfeln einer Sechs, während bei einer Eins eine zusätzliche Strafe ansteht.
Münze und Würfel können auch während der Session über viele kleine, quälerische Episoden entscheiden: Die Anzahl der Schläge auf den Hintern, die Zeit, die der Sklave vor seiner Herrin knien muss, die Größe des Gewichts, das an Geschlechtsteil oder Brustwarzen gehängt wird.
Besonders perfide wird es, wenn der dominante Part ganz überraschend das Ergebnis mit einer eigenen Entscheidung überstimmt – schließlich darf sie oder er die Regeln jederzeit neu schreiben. Oder ein Wurf wird für ungültig erklärt und wiederholt.
Schauen Sie sich in Scherzartikel- oder Zauber-Fachgeschäften um. Dort werden Trickwürfel verkauft, die Ihren Sub in die Verzweiflung treiben werden.
Ein Paar hat sich ein Glücksrad der Qualen gebaut. Gleichzeitig hat der dominante Mann uns erklärt, dass Glück seiner Sklavin eine gewisse Hoffnung gibt, die er aber immer wieder mit dem absichtlichen Weiterdrehen auf eine andere Position überstimmt.
Und sollte der Top der zufälligen Entscheidung doch folgen, heißt das noch lange nicht, dass trotz Stimulation und Befriedigung den Sub am Schluss auch ein glückliches Ende erwartet.
13: Das Gummiband-Konto
Für jede Verfehlung im Alltag wird dem Sklaven ein Gummiband über das Handgelenk gezogen. Was für andere wie kreativer Handschmuck aussieht, ist das geheime Konto für Peitschenhiebe, Ohrfeigen, Schläge mit dem Rohrstock oder Klammern auf der Haut.
Wenn Herr oder Herrin einen Fehltritt seines Sklaven bemerkt, wird ein weiterer Ring über das Handgelenk gestreift. Achten Sie – als dominanter Teil des Spiels – unbedingt auf die richtige Dosis. Jedes Band sollte ein hartes Maß an Strafe darstellen, dass der Ritus des Überziehens zum verzweifelnden Erlebnis für den Sklaven wird.
Aus Gnade kann der Top auch gelegentlich auf das Hinzufügen eines weiteren Bandes verzichten oder bei guter Führung sowie dem ausgezeichneten Erledigen einer aufgetragenen Aufgabe ein Gummi vom Handgelenk entfernen.
Alternativ können mit einem Kugelschreiber Linien, Kreuze und Kreise auf den Handrücken oder eine andere Stelle auf dem Körper gemalt werden – dann sollte die Session mit der entsprechenden Bestrafung allerdings eher kurzfristig stattfinden, bevor die Zähl-Markierungen durch (Hände-)Waschen wieder verschwunden sind.
Bänder oder Zeichen sollten für den Sub gut sichtbar angebracht werden, dann hat er oder sie das Maß der anstehenden Strafe immer gut im Blick und damit voll im Bewusstsein.
* Das ist nicht einmal als Erzählung etwas für sensible Gemüter: Aus zweiter Hand hat uns ein Paar von einem Erlebnis auf einer Fetischparty erzählt, wo ein Mann nach dem gleichen Prinzip einer Sub Kanülen durch die Haut geschoben hat. Beim Schlagen mit einer Peitschte hat er bei jedem Laut, den die Sklavin vor Schmerzen von sich gegeben hat, eine weitere Nadel hinzugefügt.
Gerade bei Gummibändern bietet sich Mogeln an – und zwar auf beiden Seiten. Geschickte Tops können zwei statt nur ein Band über das Handgelenk streifen. Wagemutige Subs können probieren, die Zahl am Arm still und heimlich zu reduzieren. Was für eine Steilvorlage für einen Top, die Strafe beim Bemerken der Schummelei noch weiter zu erhöhen!
Ebenfalls eine nette (weil besonders unfaire) Diskussion: Anständigen und ehrlichen Subs kann das Entfernen von Bändern unterstellt werden. Nichts ist böser, als jemandem zu unterstellen, etwas gestohlen zu haben!
14: Fern-Foto-Countdown
Allzeit verfügbar: Der dominante Partner fordert per Kurznachricht den anderen auf, ein Foto zu senden, zum Beispiel als Beweis, dass sich der Keuschheitsgürtel fest verschlossen dort befindet, wo er hingehört, der Sklave ordnungsgemäß rasiert ist. Oder ganz einfach: Der Top den Sub in Zugzwang bringen will.
Liefert der Sub nicht ab, läuft die Zeit. Alle ein, zwei oder fünf Minuten erhöht sich die Strafe für das verspätete Beweisbild um ein paar Schläge oder andere Gemeinheiten. Dies teilt der herrschende Partner über eine weitere Nachricht dem Sub mit.
Die Aufforderung mit dem laufenden Countdown ist eine schöne Methode, den unterwürfigen Partner auch aus der Entfernung unter Druck zu setzen, wenn er sich sicher bei der Arbeit oder in Freiheit beim Shopping in der Stadt fühlt. Wird eine harte Strafe angedroht, entsteht schnell Hektik, wo ein passendes Foto geschossen werden kann, um das Hochzählen zu stoppen.
Ein devoter Mann ist von Beruf Autoverkäufer. Seine Herrin hatte ein außergewöhnlich gutes Timing, als sie ihm die Aufforderung schickte, ein Bild von seinem Rektum zu machen. Er war in einem Gespräch mit einem extrem unentschlossenen Kunden und konnte nicht sofort liefern. Schließlich wollte er den Mann und die Provision für den Verkauf nicht sitzen lassen.
Eine andere Domina liebt es, dieses Spiel zu spielen, wenn sie zusehen kann, wie er versucht, die Aufgabe schnellstmöglich zu erfüllen. Zum Beispiel im überfüllten Café, während der Vorstellung im Kino oder im Theater und – so tatsächlich schon passiert – im Stau auf der Autobahn auf dem Weg in die Sommerferien.
15: Die Auster und der Keks
Das Ejakulat eines männlichen Sklaven mit der Hand einfangen und ihm danach oral zu verabreichen, wird tatsächlich als "Auster" bezeichnet. Was devote Männer als unangenehm und dominante Frauen deswegen als besonders unterhaltsam empfinden, kann ein böses Spiel auch nach dem Hormon-Absturz des Höhepunkts weiter verlängern.
Während die hohle Hand die Schale einer Muschel symbolisiert, kann der dominante Partner die vom Sklaven selbst produzierte Delikatesse zusätzlich mit einer Prise Salz und einem Spritzer Zitrone verfeinern – ganz so, wie das Original genossen wird. Und mit ein wenig verzweifelter Fantasie mag es dann auch so wie das echte Muscheltier schmecken.
Wir haben auch davon gehört, dass der Sklave vor dem Verzehr ein Lätzchen umgebunden bekommen hatte. Auch die Verschärfung mit Tabasco-Sauce oder Cayennepfeffer sind möglich. Lust auf diesen Nachttisch hat ein Mann sicher nicht.
Die von allem Stil befreite Version dieses Spiels – "Keks-Wichsen" genannt – ist vor allem in einer Gruppe mit mehrere ejakulierenden Männern schlecht/gut spielbar: Im Original, das angeblich oft von halbstarken Pubertierenden gespielt wird, wichsen die Herren um die Wette und ejakulieren gemeinsam auf ein Plätzchen.
* Wer zuletzt oder gar nicht zum Höhepunkt kommt, hat verloren und muss das Gebäck mit dem salzig-nassen Belag verspeisen. Je mehr Teilnehmer, desto größer sollte der Keks sein, damit nichts daneben geht. Alternativ kann auch eine Schale benutzt werden, die ausgetrunken werden muss.
* In einem Swingerclub wurden Männer aufgefordert, auf eine Frau zu ejakulieren, die danach von zwei anwesenden Sklaven sauber geleckt werden musste. Auch bei dieser Variante wünschen wir natürlich: Guten Appetit!
Eine dominante Dame musste auf eine alte Scheibe Toast ausweichen, weil Weihnachten lange vorbei und zufällig keine Kekse mehr im Haus vorhanden waren. Ihr Spielpartner wusste bis dahin noch nichts von ihren Plänen.
Nach langer Masturbation war er zuerst begeistert, wie anständig er gekommen war, bis ihm klar wurde, dass er sein gewaltiges männliches Ergebnis Bissen für Bissen hinunter würgen musste. Sie hat das Spiel verlängert, indem er erst genau hinsehen und daran riechen musste.
Häufig wird das Ejakulat auch in einem übergestreiften Kondom eingesammelt, um anschließend damit weiter spielen zu können. Anschließend kann das Sperma vom Boden oder den Schuhen der Herrin geleckt werden.
Sollte er sich vollständig gegen den Verzehr weigern, kann das Ejakulat auch auf dem Gesicht oder der Brust verteilt werden. Riecht schlecht, fühlt sich unangenehm an (vor allem, wenn beim Trocknen die Haut spannt) und ist ein befriedigender Anblick für den dominanten Partner.
* Randbemerkung und garantiert KEIN Scherz: Es gibt tatsächlich Kochbücher, in denen Sperma die Hauptzutat für Gerichte und Cocktails ist.
---ENDE DER LESEPROBE---