56,3° im Schatten - Manfred Rebhandl - E-Book

56,3° im Schatten E-Book

Manfred Rebhandl

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Beschreibung

ENDLICH KLIMAWANDEL – BIERMÖSELS METHANEMISSIONEN MACHEN'S MÖGLICH! Der Biermösel hat in diesem Sommer seine Ernährung komplett umgestellt und schmiert den Verbrennungsmotor ausschließlich mit Weizenbier. Die dadurch gewonnenen Emissionen treiben das Quecksilber auf unerhörte 56,3°, wodurch er sich nicht nur das ideale Wetterchen für den erträumten Grillabend schafft, sondern auch gleich die gesamte wahlkämpfende Bundesregierung auslöscht, bravo! ************************************************************************************* "Das ist eines der unappetitlichsten Bücher, die ich kenne." Ein empörter Buchhandelskunde "Wie von Manfred Deix geschrieben!" Herr Karl "Hinaus mit dem Schuft!" Herr Norbert "Nestbeschmutzung!" Herr Herbert "Primitiv! Widerlich! Ganz dickes Pfui!" Frl. Anne-Sophie "Der Papa liest es am Klo. Die Mama sagt, da gehört es hin." Marcel, 5 Jahre "Voll frauenfeindlich!" Jessica "Unbedingt an der Grenze stoppen!" Herr Lang

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Manfred Rebhandl

56,3° im Schatten

Der vierte Biermösel-Krimi

Inhaltsverzeichnis
Cover
Titel
Siesta
Weißbier
Grillsau
Sierra
Saftige Heimat
Dreck
Ansprache
Verheerende Wirkung
Schö Tem!
Bierzelt
Tanzen
Hey Joe!
Straße der Sieger
Schonn Gabönn
Zwischenmahlzeit
Herzloser Herzbube
Rambazamba
Terror
Glück
Horror
Jason Castelli
Fliegen
Politischer Mord
Dead or alive
Abschied
Folter
DNA-Abgleich
Nicht lustig!
No nos moverán!
Plus 56,3° im Schatten
Manfred Rebhandl
Zum Autor
Impressum

Siesta

Der Biermösel liegt an diesem leidlich warmen Sommermorgen schon gut angefüllt und mit einem ordentlichen Blähbauch auf seiner Schwitzhütte am Gendarmerieposten in Aussee herüben und lässt einen sehr Ordentlichen fahren, dann noch einen, dann zwei, dann vier, dann zehn, dann hört er auf zu zählen.

Er freut sich sehr über die ersten gewaltigen Ausstöße des neuen Tages, an die er sich mit klarem Kopf erinnern kann, während er sich gleichzeitig an die ungezählten Bumsis, die er während einer weiteren versoffenen Nacht in seiner Kammer drüben im Auerhahn in die Atmosphäre hinaufgeschickt hat, natürlich nicht mehr erinnern kann. Das ist halt der Nachteil beim unkontrollierten Saufen, ärgert er sich immer wieder über die Nachteile vom unkontrollierten Saufen, dass man am nächsten Tag immer nur den schweren Schädel erbt anstatt die erhoffte Lösung aller Probleme, und dass man sich an die schönen Dinge des Lebens leider überhaupt nicht mehr erinnern kann.

„Ich mich aber schon!“, stöhnt sein kleiner fetter Knödel von einer Schwester dann immer, sobald sie erschlagen von der Wucht seiner nächtlichen Eruptionen zunächst aus den Federn herausfällt und dann weiter die Stufen herunter in die Gaststube, zerrupft wie ein Hendl, im Gesicht ganz weiß und die Hände ganz nass, die Augen verdreht und mit heraushängender Zunge. Und der Biermösel, ganz Buchhalter seiner wilden Zerstörungswut und stolzer Vielleister, fragt dann immer mit der gewissen neugierigen Unschuldsmiene:

„Wie viele?“

„Dreitausendundfünf!“

„In der ganzen Nacht?“, zieht es ihm vor Enttäuschung den Arsch zusammen, bevor ihn die Roswitha mit immer neuen Rekordzahlen doch wieder zu beruhigen vermag.

„In der Stunde!“

Erst dann kann der Biermösel zufrieden auf eine weitere versoffene Nacht zurückblicken, und erst dann freut er sich auf den vor ihm liegenden Tag.

Der Biermösel zischt dann noch ein paar spritzige Weißbiere und schüttelt mit seiner Alkoholiker-Zitterhand die morgendliche Steifheit aus seinen müden Knochen, und mit der morgendlichen Steifheit streift er auch endlich die Handschuhe ab und wirft die Pudelhaube in die Ecke, ohne die er früher nie aus dem Haus gegangen ist, nicht einmal in den sogenannten Sommermonaten von Juli bis September. Stattdessen hat er mit jedem neuen Sommer, den er früher am Gendarmerieposten in Aussee herüben beim Fenster gestanden ist und deppert auf den See hinausgeschaut hat, immer nur den Wassermassen zuschauen dürfen, die zuerst als Dauerregen gegen sein Fenster geprasselt sind und sich dann unten im See gesammelt haben, wo sie schließlich als sommerliche Überschwemmung wieder über die Ufer getreten sind und die Einheimischen samt den Tagestouristen und Sommerfrischlern auf ewig in ihre Gummistiefel hineingezwungen haben. Und mit jeder neuen Überschwemmung hat er dann auch dem Verrinnen der Jahreszeiten und leider auch dem sinnlosen Verrinnen seiner wertvollen Lebenszeit zuschauen müssen, und das mit Fäustlingen an den Händen und einer Pudelhaube am depperten Schädel, mit der wattierten Unterhose um den knochigen Arsch herum und dem dicken Mantel um die müden Schultern. Und dabei ist der Biermösel in einer immer tieferen Verzweiflung und Einsamkeit festgefroren, aus der er sich erst jetzt zu befreien weiß, und hoppala, plus 34,2 ° im Schatten.

Lieber großflächige Verbrennungen als Frostbeulen, lieber einen gewaltigen Sonnenstich als einen vom Schnee bedeckten Schädel, das wäre im Wesentlichen seine Meinung zum Sommer, die Zeit der eingefrorenen Ohrwascherl auch im Sommer ist jedenfalls endgültig vorbei.

Nur aus der reinen Gnade heraus oder nur wegen ein paar zum Himmel geschickter Gebete von irgendwelchen Pfarrern und Bischöfen reißt in dieser Gegend aber natürlich keine Wolkendecke auf, damit sich der Biermösel endlich die Wildsau aus dem Wald herausschießen und sie im satten Abendrot über der selbst zubereiteten Kohle grillen kann, von alleine verziehen sich in diesen saftigen Breiten keine hartnäckigen Nebelschwaden und machen der glühenden Hitze Platz, da wird also einer ein bisserl nachhelfen müssen, damit sich die Erde endlich erwärmt, und zwar einer, der das entsprechende Talent dazu hat und auch den starken Willen mitbringt, und hoppala, kommt ihm schon wieder einer aus, du meine Güte!

Während das depperte Knechtsvolk in dieser Gegend die Zumutungen des Sauwetters auch nach 2.000 Jahren Lügengeschichten noch immer auf die schlechte Laune vom Herrn Jesus Christus schiebt (Stichwort: Sünde!) und es sich lieber demütig unter der Knute und den Peitschenhieben vom ungerechten Leben einrichtet, hat sich der Biermösel heuer im Frühling auf die Hinterläufe gestellt und seine Windmaschine angeworfen. Er hat ja die Jahre davor weiß Gott genug Zeit mit dem Ländlichen Boten auf seiner Schwitzhütte verschissen, sodass er heute besser als jeder andere weiß, wie man so eine Erde ruckzuck erwärmt. Wenn die Menschheit bisher die Landwirtschaft und die ganzen Methan-Ausstöße von den vielen Kuhlimuhs für die leicht erhöhte Temperatur verantwortlich gemacht hat, dazu vielleicht noch die auftauenden Permafrostböden in Sibirien und mit Abstrichen die heimische, die östliche, die westliche und die südliche Industrie; wenn also bisher die ganzen furchtbaren Lastwagen und die Geländewagen von den Tagestouristen und Sommerfrischlern, die jetzt wieder im Schritttempo ins Tal hereinströmen, für den ganzen Schlamassel verantwortlich gewesen sein sollen, dann kann die Menschheit jetzt getrost ein neues Kapitel aufschlagen, bald wird die Erde nämlich glühen, und die Erinnerung an die ganzen verregneten Sommer wird eine süße sein.

Warum also nicht aus seinem landläufigen Makel eine Tugend machen, hat sich der Biermösel vor ein paar Wochen gefragt, als sich im Frühjahr wieder kein Azorenhoch aufgebaut hat, warum nicht einfach das Talent nützen, das ihm der liebe Herrgott schon mit in die vollgeschissenen Windeln hineingelegt hat? Der Biermösel musiziert ja seit den seligen Kindertagen, dass es eine Freude ist. Er flötet und trötet, er jubiliert und jodelt, er lässt den tiefen Bass hinten hinausrollen und versucht sich am hohen C, er bläst seine Arien in die noch sauerstoffgesättigte Luft hinaus und schmettert seine Junggesellenlieder in das warme Schafwollpolsterl hinein, wenn er am Abend auf sein Tageswerk zurückblickt, gerade wie es ihm gefällt.

Dass er genug Talent im Arsch hat, das hat der Biermösel schon gespürt, als er noch an den gewaltigen, weiß schäumenden Milchdutteln von seiner Biermösel-Mutti gehangen ist und mit seinen kleinen, süßen Bumsis die Windeln zerrissen hat wie der hungrige Braunbär das Rehkitz. Und auch später war er in allen Altersklassen und Gewichtsstufen immer der Jahrgangsbeste und herausragend in dieser Disziplin, er hat gebrummt wie der Dieselmotor vom Bierfahrer Ramzi, wenn er mit seinem Bierwagen die Steigungen der Gegend in Angriff genommen hat, und geröhrt wie der Hirsch während der Brunft. Als heranwachsender Rotzbub hat er es dann so weit getrieben, dass sie ihn schon am zweiten Tag vom Unterricht freigestellt haben (daher die Bildungslücken, die er nie wieder gefüllt hat), und auch in der Gendarmerieschule oben in Linz hat er schon nach dem ersten Semester kein eigenes Zimmer mehr gehabt, sondern einen eigenen isolierten Trakt, zusammen mit seinem Kollegen Grasmuck aus Goisern drüben, der zwar auch sehr talentiert war, aber halt lange nicht so ehrgeizig wie er.

Nach allem, was die Wissenschaft heute weiß, ist auf der ganzen Welt jedenfalls keiner berufener als er, das Klima nachhaltiger zu verändern und der Sommerhitze endlich zum Durchbruch zu verhelfen. Das hat ihm der Doktor Krisper neulich bei der eingehenden Unterleibsuntersuchung bestätigt, allerdings nicht mit freudigem Strahlen und großer Dankbarkeit, sondern mit der tief besorgten Miene mitten im Gesicht. Denn nach allem, was der Doktor Krisper nach dem Routinecheck leider auch sagen kann, gibt es weltweit keinen Zweiten, der es mit seinen Ausstößen gleich so übertreiben muss wie er und die Erde nicht nur zu erwärmen, sondern überhaupt gleich zu vernichten imstande ist, „Biermösel, bitte halt ein!“

Aber wieso denn?

Die endgültige Vernichtung der depperten Mutter Erde wäre dem Biermösel doch ein angenehmer Nebeneffekt, wenn er nur vorher ein paar Tage lang seinen verdienten Urlaub auf der faulen Haut genießen und die aus dem Wald herausgeballerte Wildsau hinterm Auerhahn grillen kann, da nimmt er die Vernichtung der Welt gerne in Kauf, und hoppala! Plus 36,1 ° im Schatten.

Weißbier

Der Biermösel stellt sich dann eine weitere Kiste Treibstoff auf die Schwitzhütte herein, und damit das Bier beim Herumstehen nicht warm wird – was früher auch nie passiert wäre! –, zischt er lieber schnell eine Flasche nach der anderen und furzt dabei zufrieden wie der Brummelbär nach dem Glas Honig.

Dann schlägt er mit der neu gewonnenen Entspanntheit der faulen Sau den Ländlichen Boten auf und schaut sich an, in welcher Bananenrepublik der Superagent Jason Castelli im Dienste seiner Majestät mit seinem Tropenhut auf dem Schädel und dem schweißsaugenden Pfadfindertuch um den Hals gerade wieder ermittelt, und „Da schau her!“, taucht der Biermösel gleich wieder tief ein in die Parallelwelten seiner Bildergeschichten, „in der sehr heißen Bananenrepublik Kongolien mit ihrer extrem hohen Luftfeuchtigkeit keucht und fleucht der Jason heute durch den Dschungel, na bravo!“ Einem astreinen Überwachungsstaat und durch und durch korrupten Schurkensystem, das es auszulöschen gilt, nicht ganz unähnlich jedenfalls der eigenen saftigen Heimat mit ihrem Chef vom Ganzen, den sich der Biermösel auch schon auf seiner Abschussliste notiert hat.

Der Biermösel erkennt also wieder viele Ähnlichkeiten zwischen sich und dem Superagenten, mit dem einen gravierenden Unterschied freilich, dass es dem Jason dort unten in seinem Suppentopf drinnen, in den ihn die Negerhäuptlinge am Ende von jeder Geschichte verlässlich hineinstecken, bald richtig kalt werden wird um die Zehen herum, im Vergleich zur Hitze jedenfalls, die der Biermösel in Aussee herüben zu entfachen gedenkt, die Einheimischen werden sich bald einen Ausschlag zwischen den Schenkeln schwitzen, während sich der Jason Castelli im Dschungel von Kongolien unten den Schnupfen holen wird, bildlich gesprochen.

Was dem Löwen in der Savanne sein stärkendes Antilopengulasch mit Nudeln ist, das ihm die Kraft für den gewaltigen Prankenhieb gibt, das sind dem Biermösel die zahllosen Kisten Weißbier von den Freunden der Weißwurscht drüben aus Bayern, mit deren Hilfe er zum gewaltigen Schlag gegen die depperte Natur ausholen wird, die ihn mit ihren Wetterkapriolen allzu lange an einem erfüllten Dolce far niente gehindert hat.

Nach dem frühen und traumatischen Verlust von seiner Biermösel-Mutti, die vor bald 55 Jahren mit einem Franzosen durchgebrannt ist, ist er ja zunächst von der weiß schäumenden Milch aus ihren gewaltigen Dutteln auf das auch stark schäumende einheimische Starkbier umgestiegen, das mit naturklarem und eiskaltem Wasser gebraut wird und weltweit natürlich unerreicht ist in Geschmack und Bekömmlichkeit. Wegen der angestrebten Erderwärmung hat der Biermösel in den letzten Wochen seine Ernährung aber noch einmal komplett umgestellt und ist vom einheimischen Starkbier auf das noch viel stärker schäumende ausländische Weißbier mit der Portion Kohlensäure extra umgestiegen, das ihm jetzt die gewaltigsten Blähungen seit Anbeginn der Welt verursacht, aber genau darum säuft er es ja, mit dem ungesunden Zeug im Magen kommen ihm bei allen geschmacklichen Nachteilen nämlich immer die Allerschönsten und Gehaltvollsten aus, und hoppala, plus 37,4 ° im Schatten.

Der Biermösel schüttet das bayrische Gold so unaufhörlich in sich hinein wie der Heizer den Koks in den Kessel, dass ihn seine Feinde an den Stammtischen im Tal schon Franz-Josef nennen, allerdings nur so lange, bis er ihnen den gut platzierten Leberhaken verpasst, ungestraft nennt den Edgar Evenhoe Biermösel keiner Franz-Josef. Er führt das Weißbier seinem Körper in so rauen Mengen zu und stößt die Gase hinten mit so gewaltigen Eruptionen wieder aus, dass mittlerweile nicht wenige in den Bürotürmen der Vereinten Nationen und natürlich auch der eine wahlkämpfende Umweltschützer von der Liste 4 die ganze Erderwärmung alleine ihm in die stinkenden Stiefel schieben wollen. „Biermösel, du Erderwärmer!“, hat ihm der Zottelbär heute früh schon bei der allmorgendlichen Herfahrt wieder zugerufen, als er ihn von seinem Wahlkampfstand aus erspäht hat und ihm auf seinem Fahrrad hinterhergestrampelt ist. Aber wegen solcher Unterstellungen zieht der Biermösel heute natürlich nicht mehr die Glock, dafür ist er zu bierselig. Stattdessen hat er ihm nur den Ruß aus dem Verbrennungsmotor seiner Triumph Fips in den Ziegenbart hineingeblasen, und dann hat er ihm einen weiteren sehr Schönen und Ergiebigen vor sein Fahrrad gestellt, keinen Totschläger zwar, aber einen Hundsgemeinen, der ihm ein paar Tage Zeit zum Nachdenken gegeben hat, und zwar im Gipskorsett drüben im Krankenhaus in Gmunden, bei mittlerweile plus 37,9 ° im Schattenreich.

Der Biermösel furzt und trinkt dann so entspannt vor sich hin wie der Gewaltherrscher im Dschungel von Kongolien vor den samstäglichen Exekutionen, und dabei steigt er immer weiter aus dem Fell des Eisbären heraus und schlüpft immer beschwingter in die faule Haut des Südländers hinein, die dem einheimischen Knechtsvolk ansonsten so gar nicht passen mag, weil das einheimische Knechtsvolk zu emsig und hektisch für die faule Haut des Südländers ist.

Dem Biermösel aber passt die faule Haut des Südländers wie angegossen, sie adelt ihn wie der Gestank den Vagabunden, obwohl er natürlich, anders als der komplett arbeitsscheue Südländer, während seiner Siesta nicht vollends untätig ist, sondern fleißig furzt und trinkt und dabei die Schleusen einmal weit öffnet und dann wieder ganz schließt, je nachdem. Nach fünfzig Jahren schweren Alkoholismus aber hat sich das natürlich eingespielt, dass die Hand ungefragt zum Bier geht und das Bier schleunigst zum Mund, von einer dramatisch schweren Arbeit kann dabei wirklich keine Rede sein, wenn der Biermösel dem System regelmäßig Treibstoff zuführt und die dadurch gewonnenen Gase wieder ausstößt, du meine Güte, so eine Erde zu erwärmen ist ja im Grunde keine Hexerei, es muss nur endlich einer tun.

Der Biermösel lässt dann einen weiteren sehr Schönen fahren und malt sich dabei die Zukunft des vor ihm liegenden Sommers in den buntesten Farben und erfreulichsten Düften aus, denn mit dem Fell des Eisbären hat er endlich auch das steife Korsett der Vorschriften und Gesetze abgestreift, die Interessen vom Staatsganzen mit seinen ganzen Vorschriften und Gesetzen vertragen sich immer weniger mit denen vom Biermösel, da will er ehrlich sein, der dünne Faden zwischen ihm und der Gendarmerie ist zerrissen, er hat eine dicke Mauer zwischen sich und dem Vorgesetzten aufgebaut, so dick, dass er sie nicht einmal mehr mit einer Rakete aus seinem Arsch heraus einreißen könnte.

Während der Jason Castelli also auch nächste Woche im Ländlichen Boten wieder im Dienste seiner Majestät herumrackern muss, wird sich der Biermösel aus dem Dienste seiner Majestät schön langsam verabschieden und lieber Urlaub machen, als sich ins schwere Geschirr der Ermittlungen zu hängen. Nach all den Jahren der Enttäuschungen, Demütigungen, Niederlagen und Missverständnisse zwischen ihm und dem Innenminister des heimischen Schurkenregimes; nach den Tausenden und Abertausenden Kilometern, die er auf seiner Fips durch den Schnee und Regen, über Glatteis und nebelverhangene Straßen dahingeflogen ist, um den Tunichtguten und Rotzbuben nachzustellen; nach all den Jahrzehnten der Frostbeulen an der flinken Schusshand und der Winterkirschen in der wärmenden Unterhose klinkt sich der Biermösel endgültig aus dem Staatsganzen aus und formt sich zum sonnenummantelten Faulsack.

Er wird sich nur noch die glühend heiße Sonne aufs Baucherl scheinen lassen, sobald er die Wildsau erst aus dem Wald herausgeschossen hat, dann wird er sich am Arsch kratzen, sobald sie sich auf dem Spieß über der Grillkohle dreht, und er wird dabei gar nicht erst versuchen, dass er die lästigen Fliegen, die seit ein paar Tagen seine geschwollene Nase umschwirren, mit langsamer, gelangweilter Riesenpranke zu Tode bringt wie der Löwe in der Savanne die lästigen Hyänen, die ihm sein Menü streitig machen.

Sollen sie doch leben!, denkt der Biermösel stattdessen großzügig über die neu aufgetretene Plage der Eintagsfliegen, die sich früher auch nie nach Aussee hereingetraut haben, weil es ihnen hier zu kalt war und das Fleisch von den Toten zu tief gefroren und zu wenig verfault. „Was soll ich mich um euer Ableben auch noch kümmern?“, seufzt er nachsichtig, wo er doch schon die ganzen einheimischen Schwächlinge mit seinen Eruptionen zur Strecke bringt und die depperten Fliegen doch sowieso schon bald ganz ohne sein Zutun von der Decke herunterfallen werden, also von ihm als Gruß an die lästigen Eintagsfliegen nur so viel:

„Schönen einzigen Tag noch!“

Und hoppala, plus 38,7 ° im Schatten.

Grillsau

Seit dem Zauberer Moses und seiner gewagten Meeresteilung drüben im Geheiligten Land hat jedenfalls keiner mehr so dramatisch in die Erdengeschichte eingegriffen wie der Biermösel heuer in Aussee herüben mit seiner Furzerei. Und seit der Komet den Dinosauriern auf den Schädel draufgefallen ist und die Viecher mit der im Handgepäck mitgeschleppten Eiszeit ausgelöscht hat, ist keiner mehr mit einem solchen Ehrgeiz darangegangen, das Klima in der heimischen Kühltruhe so nachhaltig zu verändern wie er, und das alles nur, weil er heuer endlich unter freiem Himmel grillen will, alles nur deshalb, und hoppala, plus 39,2 ° im Schatten.

Seit der Biermösel nämlich träumen kann, träumt er von einem lauen Sommerabend draußen in wilder Natur, wie ihn Superagent Jason Castelli im Dschungel von Kongolien nach seinen zahlreichen gelösten Fällen immer zu genießen versteht, sobald ihn irgendeine Einheimische mit ihrem futzikleinen Lendenschurz um den Arsch herum im letzten Moment aus dem Suppentopf der Negerhäuptlinge herausgeholt hat und ihm anschließend auf dem weichen Dschungelboden mit einem feuchten Lappen die heiße Stirn kühlt und mit ihrem nassen Zungenlappen den eingetrockneten Kaktus in seinem Schandmaul wieder in Schwung bringt, davon träumt der Biermösel. Aber seit er auf sein deppertes Leben zurückschauen kann, schaut er leider immer nur auf das grausliche Sauwetter und die Wolkenbrüche und Kaltfronten und auf die letztlich doch nie aufgebauten Azorenhochs zurück, die ihm die Sommer immer vermiest haben, und seit er sich ärgern kann, ärgert er sich darüber, dass er nicht in der Wüstenstadt Las Vegas drüben Sheriff geworden ist, sondern in der Waschküche Aussee herüben, wie soll er sich denn nicht darüber ärgern?

Der Biermösel hat also heuer seine übrigen Körperfunktionen und insbesondere die wenigen intakten Funktionen im Resthirn noch einmal um ein gutes Stückerl heruntergefahren und ist jetzt endlich komplett deppert geworden. Wie der Steinzeitmensch in seiner Höhle drinnen interessiert ihn nur noch sein Grillabend, und nichts und niemand wird ihn mehr davon abhalten, da ist er heute ganz Ötzi.

Wenn der Biermösel aber vom Grillen redet, dann redet er selbstverständlich nicht von ein paar im Supermarkt eingekauften und zigmal umgepackten Würsterln, die er grillen will, und auch nicht von irgendwelchen teilnahmslos abgeschlachteten Industriesauen, denen es letztlich wurscht ist, wer sie frisst. Der Biermösel redet, wenn er vom Grillen redet, auch nicht von seinen zahlreichen Schweinderln zu Hause im eigenen Stall, dem langweiligen Trottelvieh, das ja auch nicht richtig zu schätzen weiß, dass es auf seinem Grillteller landet, allzu langweilig und schicksalsergeben werden die Schweinderl, wenn sie zu lange im warmen Stall herumstehen, verwöhnt und verzogen sind sie, am Ende nicht mehr zum Fressen. „Schick sie auf Urlaub!“, hat der Biermösel also zur Roswitha gesagt, als er seinen Grillabend geplant hat, zutiefst angewidert von der All-Inclusive-Mentalität seiner Hausschweine, die nur wie depperte Sommerfrischler in ihren Kobeln herumstehen und darauf warten, dass der Wirt kommt und ihnen alles zum Arsch trägt.

Wenn er, Biermösel, also von Grillen redet, dann redet er davon, dass er eine Sau grillen wird, die sich wehrt, bevor sie zu Boden geht, die widerständig ist und sich nicht einfach mit glasigem Blick den Bolzen ins Hirn jagen lässt. Er redet von einer Sau, die vor ihm davonrennen will, solange sie noch kann, und die seiner Schusshand alles an Schießkünsten abverlangt, weil sie dem Hasen gleich Haken schlägt, wenn sie zu türmen versucht, kurz: Der Biermösel redet von einer reinrassigen Wildsau, die er aus dem Wald herausballern und dann über der Feuerstelle hinterm Auerhahn brutzeln lassen wird, bis ihr eigener Saft das Feuer löscht.

Für diesen einen Zweck und ausgerichtet auf diesen einen gelungenen Grillabend hat der Biermösel natürlich auch längst seinen Urlaubsantrag sorgfältig formuliert („Bitte Urlaub!“) und abgeschickt, er hat die Akten von den ganzen liegengebliebenen Mord-, Selbstmord- und Unfällen in den Keller hinuntergetragen zu den ganzen anderen Fällen, die ihn nicht interessieren. Und dann hat er auf seinen täglichen Fahrten durch die Eichenwälder entlang der Kanaldeckelstraße, die in Wahlkampfzeiten immer Straße der Sieger heißt, mit dem inneren Auge die eine Wildsau, die es letztlich sein wird, schon markiert, und zu Hause poliert er jeden Abend den Wildtöter für sie, mit dem er ihr das Licht ausblasen wird.

Längst hat er also the one and only im Eichenwald ausgemacht, mit ihrem ansprechenden Damenbart um die Steckdose herum, der ihn sofort an den Damenbart von seiner Mutti erinnert hat, und mit den einmaligen Milchdutteln, die ihn – Herrgottnocheinmal! – auch an seine Mutti erinnern, und zwar an ihre sahnigfetten Riesenmilchdutteln, ganz vergisst der Mensch die Milchdutteln von seiner Mutti ja nie. Und in seinem speziellen Fall erinnert er sich mit jedem gezischten weiß schäumenden Bierchen natürlich immer wieder aufs Neue an die zwei Totschläger von seiner Mutti, die nicht nur prallgefüllt waren wie ein dickes Fass Starkbier, sondern auch noch herrlich weiß schäumend wie die Krone, die ihm neuerdings aus dem Schädel herauswächst, seit er so unglaublich schwitzt – Herrgottnocheinmal! Das ist doch nicht unreif, wie der Doktor Krisper das immer nennt, das ist Mutterliebe.

Wenn der Biermösel an seinen ins Haus stehenden Grillabend denkt, dann ist er trotz seiner alles verzehrenden Einsamkeit sogar wieder ganz froh, dass er so einen elenden, verdorrten Stammbaum sein Eigen nennt, auf dem keine weiteren Blätter mehr herumhängen als sein eigenes und das von seiner kleinen Schwester Roswitha (plus dem schon weitgehend zerschnipselten von seinem Alten drüben in Goisern), auch wenn dadurch die dringend anstehende Urlaubsvertretungs- beziehungsweise die noch dringendere Nachfolgefrage natürlich immer weiter hinausgeschoben wird, weil es weit und breit keinen gibt, der während seiner Abwesenheit im Urlaub in seine Fußstapfen treten könnte, geschweige denn einen, der das nach seinem kompletten Rückzug aus der Ermittlerei im Hauptberuf tun könnte. Dann nämlich, wenn er selbst nur noch faul herumliegen und grillen wird, und zwar das ganze Jahr über, weil es dann nur noch eine Jahreszeit geben wird, und die heißt HEISS!

Um die Sicherheit vom Trottelvolk weiterhin zu gewährleisten, hat der Biermösel sogar schon eine Anzeige im Ländlichen Boten geschaltet, gleich neben den aufregenden Bildergeschichten vom Jason Castelli, um seine Arbeit den Leuten ein bisserl schmackhafter zu machen – die ganzen Hubschraubereinsätze, Überwachungskameras, Verfolgungsjagden und das ganze andere Geheimdienstzeug, von dem die Leute sonst immer glauben, dass es so was nur in einer Bananenrepublik wie Kongolien gibt und nicht in einem gut geölten Rechtsstaat wie dem heimischen:

„Große Fußstapfen suchen Füße“, hat er geschrieben, aber bis auf seine kleine Schwester, die mit ihren Sulzfüßen gerne die Stufen vom Hilfssheriff hinauf zum Sheriff gestiegen wäre, hat sich bisher keiner bei ihm gemeldet, außer man zählt vielleicht noch den kleinwüchsigen und minderjährigen Juanito von der Flüchtlingsfamilie Bolivár aus den Anden drüben dazu, der zusammen mit einem halben Volk in der Fußgängerzone drüben herumsteht und die ganze Zeit „No nos moverán!“ singt, aber der hat ein Mondgesicht aus Leder, in das ihm dauernd der Vertreter der Liste 3 – „Es war nicht alles schlecht früher!“ – eine hineinhaut, und wie soll einer mit einem zerschlagenen Mondgesicht am Humtata-Sonntag zum Beispiel einen Volltrottel-Aufstand im Bierzelt befrieden, wie soll denn das bitte gehen?

Aber auch die Roswitha wird weiterhin mit ihrer Rolle als Schweinsbratenköchin von Geburt an vorliebnehmen müssen, der Biermösel wird sie trotz ihrer unbestreitbaren Verdienste als Hilfssheriff (Kompott-Einlauf für Verdächtige!) bis auf weiteres nicht für die Ermittlerei, sondern nur für seine ganz persönlichen niedrigen Zwecke verwenden können:

„Bau mich bitte zu einem einmaligen Windkraftwerk aus!“, hat er ihr zu Beginn seiner Erderwärmerei Order erteilt, „mach eine furchtbare Windmaschine aus mir!“

„Noch mehr Winde?“, hat sie mit zittrigen Händen und kaltem Schweiß auf der Stirn gefragt, aber wenn sie dereinst auf ihr beschissenes Leben zurückblicken darf, dann wird sie dabei gewesen sein, als der Biermösel die Erde erwärmt hat, und sie wird sich ein kleines Stückerl vom unvergänglichen Ruhm abschneiden können. Also war sie letztlich an seiner Seite, als er neben dem Grundnahrungsmittel Bier auch die feststoffliche Ernährung noch einmal komplett umgestellt hat. Für die Dauer der prognostizierten Erwärmung frisst er jetzt zusätzlich zum üblichen Schwein auch noch Bohnen und Kraut, Zwiebeln und Kohl und das ganze andere Zeug aus dem Garten draußen, das in der Erde drinnen wächst und nicht draußen im Stall, und das ihm zu einem unverzichtbaren Munitionslager geworden ist, und hoppala, plus 39,9 ° im Schatten.

Der Biermösel frisst Curry kübelweise, er verschlingt den Knoblauch in ganzen Knollen und führt sich die Pfefferoni in großen Bündeln zu, aber natürlich nicht die milden Krachpfefferoni, die der Frisör Manfred drüben in seinem Frisörladen mit weggespreiztem Finger „zu sich nimmt“, wie die Frisöre immer zum Fressen sagen, sondern die Kirschpfefferoni Marke Fuego vaya conmigo! aus Mexiko drüben, die selbst für die gut einbetonierten und gepanzerten Darmwindungen von einem Ausseer Landgendarmen eine anspruchsvolle Kost sind, du heilige Scheiße!

Der Biermösel wird also die Grillsau aus dem Wald herausballern und im Abendrot grillen müssen, ohne dass er vorher – nach allem, was man heute weiß! – eine Familie gegründet hätte, was natürlich einerseits sehr traurig ist, aber andererseits auch nicht, weil er ja in Ruhe grillen will.

Er meint nämlich, wenn er vom Grillen redet, nicht das oberflächliche, vom Freizeitwahnsinn verdorbene und von der Grillindustrie gelenkte Grillen mit Kugelgrill, qualitätsloser Holzkohle und einem sogenannten Gemeinschaftserlebnis, darauf scheißt er erst recht.

Er meint nicht das Grillen der Einfamilientraum-Besitzer mit dem Futzerl Garten vor ihrer Klobrille und dem großen Haufen Schulden bei der Ackerbau- und Viehzuchtbank, die einem dann am Weltspartag auch noch eine Grillschürze schenkt, als dezenten Hinweis darauf, dass der Vati bald komplett abgebrannt sein wird und das Haus praktisch schon der Bank gehört, danke und her damit!

Wenn der Biermösel vom Grillen redet, dann meint er insbesondere auch nicht die Großfamiliengrillfeier, bei der immer die ganze depperte Großfamilie versammelt sein muss mitsamt den kleinen putzigen Hosenscheißern, die dem Grillmeister dann immer zwischen den Hosenbeinen herumrennen und das Ketchup suchen oder das Coca-Cola, wenn der Biermösel vom Grillen redet, dann meint er: keine Kinder, kein Ketchup, kein Coca-Cola und insbesondere keine Weiber, die dann immer nur ein Stückerl gegrilltes Gemüse haben wollen, weil sie sich justament einbilden, dass sie für den kommenden Humtata-Sonntag wieder in ihre Ausseer Tracht hineinpassen müssen, heuer geht es sich endlich wieder aus, denken sich die Fettwurschtis jedes Jahr wieder, aber natürlich geht es sich jedes Jahr um ein paar Zentimeter weniger aus, was dann wieder ein Meer an Tränen zur Folge hat – also bitte um Gottes willen keine Weiber beim Grillen!

Wenn der Biermösel von Grillen redet, dann meint er nicht das Grillen während der einen Minute Sonnenschein in der Woche, die ihnen bisher vergönnt war, dann muss der Vati die Glut in der nassen Holzkohle mit dem Föhn anfachen, aber die Holzkohle ist auch deswegen nass, weil der Vati sie zuvor im Spiritus ertränkt hat, damit sich endlich was tut, wenn er den Flammenwerfer in Anschlag bringt, „Vati, pass auf!“

Nicht zuletzt die ganzen Brandwunden, die der Doktor Krisper schon erstversorgt hat, die vielen verkohlten Kleinkinder, die von der Spiritus-Stichflamme erfasst und in Brand gesteckt worden sind, die ganzen abgefackelten getafteten Kopfgestecke von den Weibern sowie die in die unterste Hautschicht hineingebrannten Grillschürzen aus Plastik zeugen von der komplett falschen Richtung, die die heimische Grillschule nach Meinung vom Biermösel in den letzten Jahrhunderten genommen hat, also um Gottes willen: keine Grillschürze! Wie oft hat er im Wahlkampf selbst schon eine Grillschürze mit der Visage vom Chef vom Ganzen drauf geschenkt bekommen, und wie oft hat er sie sofort wieder weitergeschenkt, und zwar den Ratten in der Tonne. Wie oft hat er sich schon geschworen, dass er, wenn es denn einmal so weit sein wird, das Feuer für die Sau nur mit der Kraft seiner eigenen Raucherlunge entfachen wird, also wenn der Biermösel vom Grillen redet, dann meint er: keinen Föhn, unter keinen Umständen und niemals einen Föhn!

In weiser Voraussicht hat der Biermösel schon letztes Jahr, lange bevor er im Frühjahr seine Ernährung umgestellt und den Ofen auf Dauerfeuer gestellt hat, angefangen, selbst die Grillkohle zuzubereiten. Er hat einen halben Gebirgskamm aus seinen Buchenholzwäldern herausgemeißelt, dann hat er das Holz in kleine Teile zerlegt, teils mit der Hacke, teils aber auch mit der Hand, und zwar großteils, und dann hat er selbst Holzkohle daraus gemacht, als kleine Einstimmung auf das Kommende. Wenn der Biermösel also vom Grillen redet, dann meint er Grillen mit der eigenen Kohle und nach der verschlungenen Sau vielleicht ein, zwei Zahnstocher als kleines Zugeständnis an die fragwürdigen Errungenschaften der Zivilisation, ansonsten nur die Sau, das Feuer, ein Kübel Salz, eine Kiste Bier für jede Himmelsrichtung und sonst nichts!

Herrgottnocheinmal, wie unterlegen die anderen Kulturen mit ihrer Kochschule seinen Vorstellungen vom Grillen doch sind, hat sich der Biermösel in den letzten Wochen immer und immer wieder gedacht. Der Franzose mit seinen gekochten Froschschenkeln, der Chinese mit seinen Reissäcken, der Mafioso mit seinem Nudelzeug und der Nordländer mit seinen Fischstäbchen; dazu der Albaner mit seinen Krautwurzeln, der Bulgare mit seinen Tanzbärpfoten und der Ungar mit seinem Paprika – all das reizt den Biermösel überhaupt nicht, wer soll denn das bitte fressen, und noch viel schlimmer: Wer soll denn das ganze Glumpert verdauen?