Aber nur dieses eine Mal - Tobias Premper - E-Book

Aber nur dieses eine Mal E-Book

Tobias Premper

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Beschreibung

Tobias Premper vermengt in seinen Notizbüchern skurrile Beobachtungen und Begegnungen auf der Straße zur Gedankenwelt eines empfindsamen Hauptstädters: Eine Melange von Szenen aus Tag- und Nachtträumen, Zitaten aus Filmen und Büchern, die seinen Helden beschäftigen oder erst noch geschrieben werden müssen. Wie ein Außenstehender betrachtet er seine Umgebung, ist immer wieder verwundert über sein eigenes Leben und das seiner Mitmenschen, und verliert dabei nie den kindlichen Blick für die schönen, absurden, ironischen Details des Alltags, dem er sich jeden Morgen aufs Neue stellt. Über die Jahre und durch die Jahreszeiten hindurch wächst so das Notierte aus Fragmenten zu einer Erzählung voll schroffer Zärtlichkeit. Premper erweist sich einmal mehr als Meister der kurzen Form, sein Blick für das Absurde hätte einem Camus gefallen. Wer Premper liest, schlägt sich laut vor die Stirn oder muss unwillkürlich lachen oder beides und weiß am Schluss einmal mehr, wie verdreht, weltverloren und liebenswert das Leben in einer Großstadt mitunter sein kann. Aber nur dieses eine Mal ist die Fortsetzung der 2012 bei Steidl erschienen Notizen in Das ist eigentlich alles.

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»Hingegen halte ich nicht hinter dem Berge damit,

dass mir einmal etwas passiert ist. Ich sah etwas.

Aber nur dieses eine Mal.«

—Halldór Laxness, Am Gletscher

»‘T was only a flirt

you sure did know –

some one was hurt

long time ago.

All is the same,

time has gone by –

some day you came

some day you‘ll die.

Some one has died

long time ago –

some one who tried

but didn‘t know.«

—Cesare Pavese,

»Last Blues, to be read some day« (1950)

Für Hinderk Meiners Emrich

Inhalt

Cover

Titel

18. Notizbuch /25.3.2010 – 7.8.2010

19. Notizbuch /8.8.2010 – 26.11.2010

20. Notizbuch /27.11.2010 – 25.3.2011

21. Notizbuch /25.3.2011 – 10.8.2011

22. Notizbuch /16.8.2011 – 14.3.2012

23. Notizbuch /14.3.2012 – 13.8.2012

24. Notizbuch /14.8.2012 – 3.5.2013

25. Notizbuch /3.5.2013 – 13.8.2013

26. Notizbuch /13.8.2013 – 16.3.2014

27. Notizbuch /16.3.2014 – 21.10.2014

28. Notizbuch /21.10.2014 – 29.3.2015

29. Notizbuch /30.3.2015 – 25.7.2015

30. Notizbuch /26.7.2015 – 12.11.2015

31. Notizbuch /13.11.2015 – 21.5.2016

32. Notizbuch /23.5.2016 – 21.12.2016

33. Notizbuch /22.12.2016 – 5.4.2017

34. Notizbuch /6.4.2017 – 6.7.2017

DANKE

Über den Autor

Impressum

18. Notizbuch

»I live my life or I end my life with this project.«

(Werner Herzog)

Er würde nicht in der Lotterie gewinnen und auch keine wohlhabenden Leute kennen lernen, die seine Kunst sammeln und ihn damit über die Zeit retten. Er würde kein Glück mit den Frauen haben und keine Karriere machen. Aber das sollte ihm erst später aufgehen, viel später, eigentlich erst dann, als es schon zu spät war.

Antwortet der Schriftsteller, dessen zweites Buch gerade erschienen und von einigen Zeitungen verrissen worden ist, einem Journalisten: »So tief, wie ich gesunken bin, könnt ihr niemals sinken«.

Die ersten beiden Mücken des Jahres totgeschlagen. Die in der Küche mit einem Kochbuch, die im Arbeitszimmer mit einem Buch von Pablo Neruda.

Ein Spatz war auf der Fensterbank gelandet und ließ einen mitgebrachten Brotkrümel fallen. Als er mich durch die Fensterscheibe sah, wurde ihm bang und er pickte den Krümel wieder auf und flog davon.

»Einmal sah ich, wie sich eine Fliege mit einer Wanze prügelte. Das war so schrecklich, dass ich auf die Straße stürzte und davonlief, der Teufel weiß wohin.

So auch in diesem Album: Du schreibst irgendwelche Geheimnisse hinein, und dann ist es zu spät.«

(Daniil Charms)

Ja, es muss ein Traum sein. Ob wohl auch die Passagen, die ich im Traum aufschreibe, am Ende auf dem Papier stehen? Die U-Bahn ist eine Gondel auf den Kanälen durch die Nacht. Die untalentierte Straßenmusikerin eine singende Gondeliera. Berlin wird für einen Augenblick zu Venedig. Anders halte ich es nicht mehr aus.

Milch, Brot, Butter, Kaffee, Liebe.

Über Nacht haben sich die Trauerweiden am Kanal als erste fein rausgeputzt (und alle Vöglein sind schon da, alle Vöglein, alle).

Die Fenster im Bus alle geöffnet; Fahrt nach Süden der Sonne entgegen, weit weg von meiner Wohnung; ich möchte ein Geheimnis mit einem Kind teilen, und es nimmt das Geheimnis mit auf seinen Lebensweg; welch armseliges Leben Woche für Woche, Sonntag für Sonntag, Gott für Gott (Sonntagsblues).

Zur Feier der milden Sonne läuten am Spätnachmittag die Kirchenglocken; der Unterschied zwischen denen, die sich die Haare waschen, bevor sie ausgehen, und denen, die sie sich nicht waschen.

Einsamer Abend im Frühling. Früher hätte ich ein Gedicht geschrieben. Heute Nacht mache ich einen Spaziergang durch die Straßen. Es hilft alles nichts.

Man kommt mit einer schönen Frau ins Gespräch und dann ist es doch wieder nur die falsche.

Die Mutter hatte das Kind auf dem Plastikfahrradsitz, der auf dem Gepäckträger angebracht war, festgeschnallt und fuhr los. Nach ein paar Metern verlor das Kind einen Luftballon, den es in der Hand gehalten hatte, und begann zu schreien. Die Mutter stoppte, hob den Luftballon auf und gab ihn dem Kind zurück. Als sie weiterfuhr, löste sich der Luftballon wieder aus der Hand des Kindes, die Mutter merkte nichts, und auch das Kind nicht, es war durch einen vorbeilaufenden Hund abgelenkt worden.

Vorgestern ist Hank Jones gestorben. Er spielte mit drei der schönsten Frauen des Jazz: Ella Fitzgerald, Marilyn Monroe und Charlie Parker.

(18.5.2010, Zurück in der Gegenwart)

Jean-Luc Godard sagte die Pressekonferenz in Cannes ab. Er wollte lieber mit mir Kaffee trinken. Aber diese Verabredung sagte ich ab. Und so saß er da und trank seinen Kaffee allein.

Gestern ist Dennis Hopper gestorben, am 29.5.2010.

Isabella Rossellini: »Hello, Baby.« Dennis Hopper: »Shut up, it’s daddy, you shithead! Where’s my Bourbon?« (Aus: »Blue Velvet«)

Blauer Himmel über grauen Häusern; das ausgelassene Gesindel breitet seine Decken jetzt auch auf der Hundewiese aus; nackte Haut und Ausweglosigkeit – Juni.

Geh raus, lass dir von einem Vogel auf den Kopf scheißen und dann geh wieder rein, wasch dich und leg dich ins Bett, du gottverdammter Lebenstourist.

Gestern, am 10.6.2010, ist Sigmar Polke gestorben. Ich male alle oberen rechten Ecken schwarz.

Der Abendhimmel brannte. Ich fühlte, gemessen an der Unendlichkeit, würde er irgendwann mein Schicksal teilen.

5 nebeneinanderstehende vermischte Meldungen einer Kleinstadtzeitung:

Ein betrunkener Autofahrer schläft während eines Staus auf der Autobahn ein. Der Polizei gelingt es erst durch starkes Rütteln, ihn zu wecken. Ein Geldautomat wird gesprengt und Geld in unbekannter Höhe entwendet.

Eine Frau stiehlt Parfüm, lässt aber bei ihrer Flucht ihren fünf-jährigen Sohn in der Drogerie zurück.

Ein 28-jähriger Mann bügelt 58 Stunden und 40 Minuten lang (Dauerbügelrekord).

In Mexiko-Stadt gibt es innerhalb einer Woche 300 Morde (283 Männer, 17 Frauen). Bei 23 Opfern werden Folterspuren festgestellt, ein Opfer wird enthauptet gefunden.

Traum: Ich bin ein Erfinder, der nichts mehr erfindet. Zusammen mit einer mir unbekannten Frau gehe ich einen Feldweg entlang. In der Ferne steht ein Haus und ich sage ihr, ich werde mich, wenn ich wieder aufwache, an sie und das Haus erinnern. Ich erinnere mich, jetzt aufgewacht, an sie und das Haus.

Ich fuhr mit dem Fahrrad eine Steigung hinauf, und als ein Rennfahrer auf der anderen Straßenseite hinabgeschossen kam, rief ein zerlumpter Alter: »Mit dir geht’s bergab, Kumpel«. Also geht’s mit mir bergauf, dachte ich und sah dem restlichen Tag locker entgegen.

Dränge den anderen den Sinn nicht auf, aber gib ihn auch nicht auf.

Sie saßen vor dem Fernseher, auf der sicheren Arbeitsstelle oder am Wochenende auf der Terrasse ihrer Datscha und dachten: »Mir kann nichts passieren«. Aber da war es ihnen ja längst passiert.

Der Sommer vergeht ohne mich; meine Verachtung für die anderen, meine Verachtung für mich selbst, die Unfähigkeit, ans Meer zu gehen; die Freunde und ihre Frauen, die Freunde und ihre Kinder, die Freunde und ihre Familien, die Freunde mit ihrem Glück, ihrer Zerstreuung, ihrer Arbeit, ihrer Furcht, wie in einer anderen Wirklichkeit; ich sehe die Dinge nicht an, sehe nur an ihnen vorbei, durch sie hindurch; ich lese die Bücher nicht mehr von Anfang bis Ende, manchmal höre ich auch nach einem gelungenen Satz auf zu lesen und wiederhole ihn wie ein Gebet; ich bin sprachlos gegenüber denen, die viel reden, ohne eine Sprache zu besitzen; das Gras ist schon verdorrt, und auf heiße Tage folgen heiße Nächte; wenn ich jemanden lachen höre, drehe ich die Musik lauter; als ich einer schönen Frau ein Kompliment machte, drohte sie mir mit der Polizei; seit Jahren schon habe ich keinen Igel mehr gesehen, heute huschte einer mit leisen Kratzgeräuschen an einer Hecke entlang und ich war aufgeregt wie ein Kind; ich bin bereit für den nächsten Morgen und alle noch folgenden.

In der Straße wohnt ein dicker Mann, und heute sprach ich ihn an und bat ihn, sich auf mich drauf zu legen. Und dann sprach er kein Deutsch.

Traum: Mein Zahnarzt hat einen Playmobil-Tick und füllt mir mit allen möglichen Plastikteilen die Zähne. Er sagt: »Das hält besser, das hält besser.« Jetzt zieht er mir den angeschlagenen Schneidezahn und setzt dafür ein Playmobil-Pferdebein ein, das er sauber abschleift und weiß lackiert.

Das Beste am Besuch einer Aufführung am Deutschen Theater in Berlin: Hier hatte Kafka vor hundert Jahren auch gesessen. Du liebst es oder du hasst es. Du möchtest es umarmen oder niederschlagen. Aber du siehst es nicht vor dir. Also geh es suchen.

Ich schrieb in mein Notizbuch und klappte es zu. Mein Notizbuch schrieb in mich und klappte mich zu. Dann begann es zu regnen, und der Sommer war vorbei.

19. Notizbuch

Er versteckte sich in einem Glascontainer. Problem: Es passte nur sein Arm durch die Öffnung, der Rest seines Körpers hing auf dem Container. Natürlich fanden sie ihn.

Der Regenschauer war gerade vorbei, und die Straße entlang standen noch die Topfpflanzen auf dem Bürgersteig. So schön würde die Straße nie wieder aussehen. Schon am Abend war das Grün wieder verschwunden.

Auf vier Laternen saßen insgesamt siebzehn Tauben, sieben auf der ersten Laterne, fünf auf der zweiten, vier auf der dritten und eine Taube auf der vierten Laterne. Dann flogen die Tauben davon, und die Laternen standen da wie vergessene Ruinen (auf der Kottbusser Brücke).

Er trug die Gemüseeinkäufe, und sie schob ihr Fahrrad neben ihm, im Korb das Weißbrot und den Rotwein. Ein herzzerreißendes Paar, das glücklich war. Mögt ihr ewig leben.

Sie sagte, Einsamkeit sei für sie die Hölle. (Wieder eine dieser Wahrheiten, bei denen auch das Gegenteil stimmt.)

Er sagte: Drei türkische Jugendliche, die aus einer Moschee gekommen waren, spuckten vor einer Kirche in ein Gefäß mit geweihtem Wasser.

Er fing Feuer und sprang in den Fluss, der das Feuer löschte. Doch er ertrank, er konnte nicht schwimmen. Und in den Himmel kam er auch nicht, er glaubte nicht an Gott, und der lachte ihn aus.

Christoph Schlingensief ist gestorben, am 21.8.2010, und trinkt gerade Champagner mit dem Fährmann.

Der Künstler in der Zeit nach der Postmoderne: Alles wird gemacht, nichts hat mehr Wirkung. (Was sollte er jemandem entgegensetzen, der einen Sprengstoffgürtel um den Bauch schnallt und damit sich und andere in die Luft jagt?)

Es ist eine zerrissene Zeit, doppelt zerrissen, dreifach, in kleinste Schnipsel zerrissen und in die Luft geworfen.

Im hohen Gras wirst du frei sein (aber halte den Kopf unten, wegen der Sense).

Einen Zeitraum festlegen, vorzugsweise am Vormittag, in dem man nachdenkt über den Kummer im Leben, und nach dem Mittagessen, ähnlich einem Buchhalter, diese Gedanken ablegen, ruhen lassen und weiterleben.

Drei Mädchen saßen auf der Brücke wie hässliche, geschnitzte Eulen, die man zu anderem Kram ins Regal gestellt hatte. Eine spielte sich am Hintern rum, und die anderen beiden sahen sich um, ob sie schon jemand als hässliche Eulen enttarnt hätte.

Vier Brüder besaßen einen Teppichladen. Der erste war böse, der zweite irre, der dritte tot und der rechtschaffene von ihnen mein Vater. Es gab noch einen fünften Bruder, aber der hatte sich schon vor Jahrzehnten das Leben genommen. Über ihn ist nichts bekannt.

Im Radio wurde ein Blues aus den 1930ern gespielt, und ich dachte: So bin ich, und so muss ich immer sein.

Ich saß in einem Café und hatte mein Frühstück gegessen, nur die Johannisbeeren waren mir zu sauer, und sie lagen als verlorene Dekoration am Tellerrand. Eine alte Frau blieb neben dem Tisch stehen und zeigte mit dem Gehstock auf die Beeren. »Sie mögen wohl keine Johannisbeeren«, sagte sie. »Nein«, sagte ich, »zu sauer«. Da schwang sie den Stock über ihrem Kopf, rief »Ich auch nicht« und lachte im Weggehen so schrecklich, dass ich Angst bekam, nach Hause lief und alle Fenster zunagelte.

Drei Straßen vom Theater entfernt stank es schon nach Theaterpublikumsparfum.

Ein Mann fiel vom Himmel und bewegte sich sein Leben lang auf Knien.

I heard you have problems with ponies and pigs?

No, I just can‘t find my car keys.

Ich bat ihn, zu schauen, aber er sah nur kurz hin, und dann begann er redend abzuschweifen, und ich wandte mich von ihm ab.

Das Viele, das wir zueinander sagten, ich habe es vergessen. Das bisschen am Ende, ich vergesse es nie.

Die falschen Hoffnungen, sie bleiben mir die liebsten.

Er sagte seinem Verleger, er würde seine Texte nicht vor Publikum in irgendeinem Literatur- oder Theaterhaus vortragen; in einer Höhle, ja, oder im Wald vielleicht.

Wenn du dort angekommen bist, wo nichts mehr verkauft wird, geh weiter bis auch die Bäume verschwunden sind (und dann weiter).

Suche einen Fluss. Setz dich an sein Ufer. Und bleib sitzen. Steh nicht mehr auf.

Wenn das Leben nur dies sein könnte: ein Bach, der kein Bedürfnis verspürt, zu trinken.

Wenn alle am Fluss sitzen, soll der Fluss austrocknen.

Aus dem Nebel, der auf dem Kanal liegt, erscheinen Enten und Schwäne. Wie ein erster Moment von irgendwas, wie ein letzter – Anfang Oktober.

Als ich gestern Nacht am kaum beleuchteten Kanalufer entlangging, erschreckte mich eine unartikulierte Stimme aus dem Gebüsch. Reflexartig mahnte ich die Stimme, ein Körper dazu war nicht zu sehen, und in der Dunkelheit verlor ich die Orientierung. Eine Antwort erhielt ich nicht, niemand zeigte sich, niemand verriet sich durch ein Rascheln, aber ihr Schatten verfolgte mich bis nach Hause.

Komm auf dem Weg zu mir, den nur du kennst (und erzähl mir nichts von diesem Weg); komm im Dunkeln.

An das Haus, in dem ich wohne, ist mit blauer Farbe »Bonzen raus aus Kreuzberg!« gesprüht. Dabei muss es doch heißen »Alle Menschen raus aus Kreuzberg!«.

Wenn ich das Haus verlasse, habe ich stets eine Handvoll Steine als Wurfgeschosse in der Tasche, zwei Messer im Rucksack und eine Kokosnuss in der Hand.

Nach mir kommen die Tauben, Spatzen und Raben und krallen sich, was übrig geblieben ist (Place des Vosges).

Ohne Phantasie kann man in dieser Stadt nichts erleben. Die Plastiktüte, die vom Mülleimerrand herunterhängt und im Wind einem Vogel gleicht, der den Schnabel in einen Blumentopf steckt.

Ich sah die Kirchen vor meinem inneren Auge brennen und zusammenstürzen. Ich werde zwar lange vor ihnen fallen, aber ihre Todesschreie werden bis in das Reich hallen, in dem ich dann bin. (St. Paul, Paris)

Nachts betrunken am Montmartre. Plötzlich steht ein Mann mit einem Messer vor mir. Ich leere meine Taschen aus, ein roter, kleiner Schein und Wechselgeld. Er will meine Turnschuhe, ich gebe ihm auch die Socken dazu, er lacht, das macht die Situation ein bisschen leichter.

»Denk immer an Dostojewski.«

»Wieso denn?«

»Oder denk an Tschechow.«

»Ist das denn besser, als an Dostojewski zu denken?«

»Nein.«

Ich erwachte mit dem Kopf am Fußende. Das Bettlaken hatte ich zum Kopfkissen gefaltet, mit dem Kopfkissen versuchte ich mich zuzudecken. (Nachts war ich aus dem Bett gesprungen und hatte eine Maus durch die Wohnung gejagt, mich dann aber wieder hingelegt.)

In der Metro nach Norden panisches Unwohlsein. Zu viele Menschen, zu schlechte Luft. Durch ein geöffnetes Fenster erwische ich einen Luftzug und es geht wieder.

Ein lustloser Blick aus dem Zugfenster auf Belgien.

Wenn ich von einer Reise zurückkehre, ist es immer dasselbe: Es ist nicht auszuhalten (Saufgesichter mit Bratwürstchen im Maul am Kölner Hauptbahnhof).

Ein dicker Mann konnte nicht schritthalten mit einer hinkenden Frau.

In ihrem Holzbein war ein Geheimfach. Darin befand sich stets ein fein gedrehter Joint, den sie jetzt herausnahm und anrauchte.

Manchmal entglitt ihr das Gesicht. Dann war sie eher hässlich, also eher schön, also hässlich, also schön, usf.

Sie wäre die Einzige gewesen, die mich, die mich, ja, die mich, sie, die Einzige… (so klingt ein gebrochenes Herz).

Holzbeinmenschen wanderten durch die tote Architektur der Stadt.

Ich grüßte einen Hund, den Besitzer sah ich gar nicht an.

Heute ist wieder jemand gestorben, dessen Namen ich nicht kannte, dessen Namen ich niemals kennen werde.

Und dann ist heute am Sonntagmorgen Claude Chabrol gestorben. Er hatte recht: Die Frauen sind an allem schuld.

12.9.2010

Traum: Es gibt keine Heilung mehr dafür, mein Kopf muss jetzt amputiert werden.

So möchte ich sterben: Ein Feuer machen und wenn es erlischt, verschwinden.

Manchmal bin ich hart und unnachgiebig wie ein Stein, der nur darauf wartet, in die Büsche getreten zu werden.

Schon nach wenigen Minuten verließ ich das Kino wieder. Dem Hollywoodstar, der einen russischen Penner spielte, liefen die Tränen herunter und mit den Tränen auch die Schminke.

Fehlt nur noch, dass sich die Japaner und die Kinder jetzt auch noch Bärte wachsen lassen.

»Leben heißt, beharrlich einer Erinnerung nachzuspüren.«

(René Char)

Ihre Paul-Klee-Nummer hat meines Wissens bei etlichen Lesern Entrüstung hervorgerufen, und ich habe auch von empörten Leserbriefen vernommen. Ich gestehe, dass ich Ihnen diese Proteste sehr gegönnt habe, denn ich habe selbst meinen Teil zum Geschimpfe über den verunglückten Klee beigetragen. Umso mehr drängt es mich jetzt, meine höchste Anerkennung für Ihr neuestes Zooheft zum Ausdruck zu bringen.

(Leserbrief an das Du-Magazin, 1948)

»(…) schon der Gesichtskreis hier um mein Fenster ist mir zu groß.«

(Franz Kafka)

Trink einen Schluck, sprich dann, aber nur kurz, trink aus und füll auf, sprich (kurz), trink (einen Schluck) und sprich weiter, trink weiter und so weiter.

Wer alles zueinanderfindet und wer nicht – das ist das ganze Elend.

Nimm mich an die Hand bis das Zittern aufhört (früher: Berühr meine Hand, dass ich zittere).

Geh lieber mit ihm, damit ich dein Ende nicht miterleben muss. Denn das wäre auch mein Ende.

Ich werde geboren, wenn ich einschlafe, und dann sterbe ich, wenn ich aufwache. Und so geht das jeden Tag.

Er fehlte ihm, einige Zeit. Dann fehlte er ihm nicht mehr, die meiste Zeit. So darf es nicht sein.

Auf die Dauer wird es nicht ausreichen, nur in manchen Momenten zu erstrahlen (nicht für die anderen, nicht für mich).

Er tat immer nur so, als wüsste er, was gleich zu sagen sei. Aber dann gab er sich geheimnisvoll und schwieg. Denn er wusste gar nichts, und sprechen konnte er auch nicht. Es dauerte lange, bis ich dahinterkam.

Ich war einmal ein Mensch und ging nachts durch einen großen Häuserwald. Am Himmel ruhte der Mond, Rauch kam aus meinem Mund. »Ich bin kein Monster«, flüsterte ich, »es ist nur kalt.«

Der Fuchs dreht mir kurz den Kopf zu, dann setzt er majestätisch seinen Streifzug über die Brücke fort und verschwindet zwischen den Platanen.

Und wieder der Fuchs, nein zwei Füchse, die einander durch die Nacht jagen. (»Heute Nacht habe ich etwas Großes erlebt«, werde ich später sagen.)

In einer teuren Wohnung hängt eine billige Lampe von der Decke (erste Lichter in den Fensterrahmen).

Geschlossenes »Schönes Café« (schönes »Schönes Café«).

In einer Bar sitzen zwei Jungs mit einem Mädchen am Tisch, und sie schaut den einen aus ganz verliebten Augen an. Der andere bin ich, und er denkt: Ich liebe dich doch auch!

Ein krankes Stillleben im gelben Schein der Laterne. Daneben ein Loch aus schwarzem Nichts.

Relikte sind nur noch dort zu finden, wo sie schon seit Generationen vergessen sind.

Endlich eine betrunken torkelnde, hübsche Frau, die nach billigem Parfum riecht. (Und etwas weiter eine Unterhose, die am Seitenspiegel eines Autos baumelt.)

Ruhig wie ein Baum stehe ich auf dem Asphalt, wachse aus einem Stein heraus (stillstehend beginne ich zu sehen).

So hört sich das also an, wenn ein Vogel träumt (in einer stillen Seitenstraße).

Eine Frau eilt vorbei. Jeder ihrer klackernden Schritte hallt durchs künstliche, gasbeleuchtete Dunkel. Blöder Geräuschmensch.

Die Brandschutzmauern der Hinterhofhäuser: die Windmühlen, die Riesen, die ich besiegen muss.

Die gekürzten, zensierten Texte, die in den zusammengeschnürten Tageszeitungen stehen, und die ursprünglichen, freien Fassungen, die niemand zu lesen bekommt.

Der beginnende Tag, sein Grollen aus der Ferne. Das Wirre macht sich im Nacken bemerkbar. Pass auf, das Durcheinander beginnt, und alles verschwindet wieder im Licht.

Alles gleichzeitig aufnehmend und die Gedanken auf das Kommende richtend; eben noch das Moos am Fuße der Ampel (in das man sich nicht legen kann, um auszuruhen).

Furcht, dass die Farben am Morgen vielleicht nicht wiederkehren könnten.

Die Worte an den Häuserfassaden sind nur Worte; es könnte sonstwas dranstehen, alles bleibt bedeutungslos.

Mit seinen Worten, mit seinem Atem, mit dem kleinsten Augenzwinkern machte er eine Lüge aus der Welt, und es würde tausend Jahre dauern, bis man sie vergessen (nicht ungeschehen) machen könnte.

Schon im Herbst lief er mit einem Wintergesicht durch die Gegend, und er verspottete jeden, der immer noch mit einem Sommergesicht herumlief.

Wenn sich die Totengräber davongemacht haben, bist du entweder schon lange tot oder in einer beschissenen Zukunft ohne Tod.

Das In-der-Küche-sein hat überhaupt nichts mehr mit Sex zu tun.

Der amerikanische Kontrolleur am Immigrationsschalter war Mensch geworden: Er glaubte dem Mann mit dem One-Way-Ticket, der behauptete, er habe kein Rückflugticket nach Europa, er sei nur nach New York gekommen, um sich den letzten Wunsch zu erfüllen und hier zu sterben.

Wenn da niemand mehr wäre, der nach Gott schreit, sondern nur noch das Kind, ohne Sprache und Erinnerung, aber mit einer Vorstellung des Guten in seinem Herzen, es wäre Gott.

Das stieß ihnen zu: Ihnen stieß nichts zu.

Der ewige Regress

(Zur Verleihung des Literaturnobelpreises 2010; geschrieben mit D.):

Llosa ist ein Dreck gegen Camus.

Und Camus ist ein Dreck gegen Kafka.

Und Kafka ist ein Dreck gegen Dostojewski.

Und Dostojewski ist ein Dreck gegen die Apostel.

Und die Apostel sind ein Dreck gegen den Steinzeitmenschen, der mit einem Stein ein Mammut erschlagen hat.

Und der Steinzeitmensch, der mit einem Stein ein Mammut erschlagen hat, ist ein Dreck gegen dieses Mammut.

Das Mammut konnte natürlich nicht ahnen, als es als Letztes seiner Art am 17. April 2172 vor unserer Zeitrechnung starb, dass ihm einmal zu Unrecht nicht der Literaturnobelpreis zugesprochen werden würde.

Die Herren, die Harmlosen / Die Starken, die Müden / Die Glücklichen, die Betrübten / Die Entsetzlichen, die Gütigen / Die Geborenen, die Sterbenden / leben allesamt in Häusern / unter denen / die Ratten / immer nur Ratten sind

(D.s Gedicht für mich)

Wenn es an der Tür klingelt und du gehst nicht hin, bist du auf dem richtigen Weg zu dir selbst (klingelt es ein zweites Mal, geh und öffne).

Geh auf direktem Weg. Steht da ein Haus, grabe ein Loch darunter hindurch oder steige darüber. Weiche nicht ab vom direkten Weg.

Am Abgrund beten. Und am Fuße des Bergs. Und auf dem Gipfel angekommen auch.

Immer, wenn er Angst bekam, wechselte er die Straßenseite und ließ die Angst auf der anderen Seite.

Ich stand heute Morgen auf, kochte mir einen Kaffee und war glücklich. Ich stand heute Morgen nicht auf.

Diejenigen, die nur Rätsel lösen, sollen verschwinden.

Er schrieb nichts mehr auf, weil er nicht mehr lachen konnte, sondern nur noch Schmerz empfand.

Verbrennt mich mit Anzug, Mantel, Mütze und einer frischen Garnitur Unterwäsche – ich möchte nicht als schmutziger Lump gelten, wo ich dann hinkomme.

Die Penner saßen auf dem Platz und tranken billigen Wein. Der eine Penner spielte Gitarre und traf keinen Ton. Sein Gesang leierte, und er stank aus dem Maul. Die anderen Penner klatschten Beifall und jaulten.

Hase und Beine – Lügen haben kurze Igel.

Mein einziger Stuhl für Gäste ist kaputt (es ist auch niemand da, den ich einladen möchte).

Sei unbarmherzig, also gerecht.

Er freute sich so erschöpfend (er freute sich auch darüber, dass er sich so sehr freute), dass er am nächsten Morgen kraftlos und krank war.

Er soff und soff, und als er ganz besoffen war, begann er zu reden, über die Eltern und sich, aber dann sagte er, was sein Vater immer an einem gewissen Punkt gesagt hatte (»Darüber gibt’s nichts zu sagen«), und er schlug das Glas verkehrt herum auf den Tisch, und damit war dann alles gesagt.

Er war ohne Hoffnung, da begann seine Zeit als Künstler. Aber je besser er wurde, desto größer wurde auch seine Hoffnungslosigkeit. Und als er zum Romantiker wurde, war er verloren.

»Der Wunsch, auf dem Weg in die Stadt überfahren zu werden« (D.) und da zu liegen wie ein totes Tier, und die Menschen gehen teilnahmslos vorüber, fahren mit dem Fahrrad daran vorbei, später dann vom Regen im Rinnstein davongespült.

Traum: Tanzaufführung mit avantgardistischen Nudisten (in Schwarz-Weiß). Ich sitze unter den Zuschauern in farbigen Autokabinen, die Scheibenwischer quietschen auf den trockenen Scheiben. Großgewachsene, schlanke Balletttänzer mit zurückgegelten Haaren und gestutzten Oberlippenbärten tanzen um Frauen, die auf Diwanen liegen und still beobachten.

Nachdem er ihre Brüste gestreichelt hatte, lief er davon wie ein Junge, der Bonbons gestohlen hatte. Und sie konnte nicht aufstehen, sie hatte es zugelassen, dass er ihre Brüste gestreichelt hatte.

»Aber ich habe doch immer viel gelacht«, sagte sie.

»Gerade wenn du gelacht hast, hättest du weinen müssen«, entgegnete man ihr.

»Was haben Sie denn mit dem Messer vor«, fragte sie verängstigt.

»Sie zum Lachen bringen«, antwortete man ihr ganz ruhig, »ein letztes Mal«.

Heute erfahren: Mein Nachbar ist vor über einem Monat gestorben.

18.10.2010

Die Schwelle zum Schreiben hin sollte endlos hoch und unsichtbar sein.

Denk an die Speisung der Fünftausend, mach Kaffee und Schinkenbrot und denk an Jesu Blut, setz dich an den Tisch, iss und trink, und dann nagel deine Füße am Parkett fest und deine linke Hand am Tisch, und dann schreib, bis es nicht mehr geht.

Traum: Ich wache von einem Krachen auf. Dann ein zweites. Ich richte mich im Bett auf, das Zimmer ist dunkel. Ich lausche. Dann wieder ein Krachen. Die Bücher, sie fallen aus dem Regal auf den Holzfußboden. Ich muss gehen. In der Schwärze des Zimmers fallen die Bücher aus dem Regal, einzelne Seiten wehen durch den Raum. Die Decke über den Kopf gezogen, liege ich unterm Bett, das Krachen entfernt sich und verstummt nach einer Weile.

Traum: Der kleine Mann saß wieder an meinem Bett, während ich schlief. Hatte er mich heimgesucht oder war er gekommen, um mich zu beschützen? Im Erwachen sehe ich den kleinen Mann manchmal, wie er sich davonschleicht, ein Rücken und ein stummer Kopf ohne Gesicht.

Heute sah ich ihn, wie er an Bäumen ohne Blätter rüttelte.

»Ihr werdet Teil des Saftes sein, der in der Frucht ist« (René Char). Ihr werdet Teil des Meeresbodens sein, für Milliarden von Jahren, ohne dass euch jemand ansieht.

Bin ich schon so weit weg? Hören mich die anderen? (Im Flüsterton: Sprich nicht lauter, aber zu denen, die nah sind.)

Was liest du?

Frag doch: WIE liest du?

Wenn du in den Besitz eines Geheimnisses gelangst, erzähle niemandem davon, zerstöre es nicht, sondern bewahre es, indem du es vergisst.

Eine gewisse Hässlichkeit in der Schönheit. Eine gewisse Ruppigkeit in der Zärtlichkeit.

Stalins Devise: Ist ein Mensch beseitigt, verschwindet auch das Problem. (njet tschelowjeka, njet probljem)

Am 22.10.1938 gelingt die erste Herstellung einer Fotokopie einer Schriftvorlage in einem Labor in New York. 36 Jahre später werde ich geboren. Heute bin ich 36 Jahre alt geworden. Die unsäglichen Menschen, die auf Türschwellen stehenbleiben.

Wer von denen beendet, wer von denen beginnt gerade den Tag? (Ein leerer und dunkler Bus ohne Fahrzielanzeige.)

Das erste Gesetz: Blumen duften

Das zweite Gesetz: Freude

Das dritte Gesetz: Siehe erstes Gesetz, usw.

Joseph Beuys mit seinem Gesicht, das aussieht, als wäre es auseinandergenommen und dann wieder falsch zusammengesetzt worden.

Laufe den ganzen Tag in der Wohnung hin und her, als suchte ich jemanden, den ich erschlagen kann.

Wenn es regnet, soll mir meine Frau einen Schirm über den Kopf halten. Aber wenn es aufgehört hat zu regnen, soll sie mir damit eins überziehen, damit ich nicht denke, ich sei der Kaiser von China.

My wife was kidnapped by a flying sausage.

Nur mit Coltrane, Monk und Mingus ist alles andere erträglich, kann kommen, was will.

»Die seltenen Augenblicke der Freiheit sind diejenigen, in denen das Unbewußte zum Bewußten, das Bewußte zu nichts wird (oder zum wildwuchernden Baumgarten).«

(René Char »Hypnos«)

Suche in deiner Kindheit danach, was du heute bist, und höre den Widerhall des eingefrorenen Schreis (und gehe diesem nach bis zu seinem, bis zu deinem Ursprung).

Das Leben ist voller Sensationen, die die abgestumpften Sinne nicht (mehr) als Sensationen wahrnehmen (heute Abend der pfeifende Wasserkessel, das Aufbrühen des goldenen Tees und das leergetrunkene, aber noch dampfende Glas.

Auch ich war einst das Kind, die Haare im Wind, auf dem kleinen Fahrrad sitzend, die Stützräder vom Vater abmontiert, ohne eine Ahnung, wie man bremste, nur wie man fuhr.

Während das Grollen näher kam, waren die Kinder aufgewacht und hatten Hunger bekommen.

»Ihre Magenprobleme«, sagte der Doktor zum Schriftsteller, »Ihre Hautprobleme, Ihre Rückenprobleme und alles andere auch, ich kann Ihnen natürlich etwas verschreiben, aber das wird Ihnen auf lange Sicht nicht helfen. Sie müssen mehr unter Leute gehen, finden Sie einen Weg, bleiben Sie offen für Menschen, auch wenn Sie sich vollkommen abschotten müssen, um zu schreiben, öffnen Sie sich danach wieder. Wenn Sie weiterhin allein bleiben, werden Sie daran sterben.«

Diese mich umgebende Sprache der Dummheit macht mich krank, Herr Doktor. Verschreiben Sie den Menschen doch bitte ein paar gute Bücher, nein, keine Zeitungen, Herr Doktor, dann stinken sie doch noch mehr aus den Mäulern, verschreiben Sie lieber Bücher (geflüstert: Herr Doktor, einen Krieg können Sie nicht verschreiben, oder?).