Abgerichtet zur Straßenhure - Tatjana Artenova - E-Book

Abgerichtet zur Straßenhure E-Book

Tatjana Artenova

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Beschreibung

Er sagt ihr, wo es langgeht und überzeugt sich auch selbst von ihren Qualitäten. So war das alles nicht geplant, wo sie da hineingeraten ist. Dabei waren die ersten Kunden noch vielversprechend. Nun ist es für sie ein harter Job – und für andere Leute sind es verbotene Vergnügungen auf den Straßen der Stadt und in schäbigen Hotels.

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Veröffentlichungsjahr: 2017

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Tatjana Artenova

Abgerichtet zur Straßenhure

Vorsicht, Erotik!

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Das Bahnhofsviertel (Erstes Kapitel)

 

Schon 7 Minuten Verspätung – aber in weiter Entfernung schien der Zug doch noch aufzutauchen. Er würde Susi aus diesem elendigen Loch bringen, einfach nur weg. Sie hatte von diesen Geschichten gehört, dass es für Frauen wie sie noch andere Möglichkeiten gab, als eine Fahrkarte zu kaufen. Lieber hatte sie jedoch 12 Euro von ihrem letzten Geld dem Automaten anvertraut, als sich bereits zu Beginn Ärger einzuhandeln. Der war zwar besprüht und zerkratzt, funktionierte aber an diesem Tag.

 

Ein kühler Windstoß wehte ihr ins Gesicht, weshalb sie sich in das Wartehäuschen zurückzog. Sie warf noch einmal einen Blick zurück in jenen Ort, der ihre Heimat gewesen war. Alles, das ihr noch wichtig war, passte in einen Rucksack und eine kleine Tasche. Niemand war hier, bis auf einige Leute am anderen Ende des Bahnsteiges, die sie nicht kannte. Der Zug näherte sich und hielt an, und sie stieg ein.

 

Ja, endlich geschafft! Sie würde bald in der Stadt ankommen, und alles würde sich dann ändern. Sie ging noch einmal im Gedanken ihren Plan durch. Zwar hielt sich ihr restliches Geld in Grenzen, trotzdem würde es für mehrere Tage in einem günstigen Hotel reichen. Alle Leute redeten von billigen Absteigen, doch was war so schlecht an diesen Hotels direkt beim Bahnhof? Sie musste ja nicht auf diese Gestalten reagieren, die sie im Vorbeigehen fragten, ob sie etwas kaufen wollte. Geld besaß sie ohnehin keines dafür. Dafür gab es diese anderen Leute, die sie um etwas fragen würden, wenn sie sich richtig anstellte. 50 oder 60 Euro konnte sie locker dafür verlangen, soweit ihr die Preise geläufig waren. Vielleicht sogar 80 oder 100, wenn es etwas länger dauern sollte. Sogar einer am Tag würde würde somit für den Anfang reichen. Bald würde sie wieder eine richtige Wohnung haben, und dort konnte sie empfangen, wen und so lange sie wollte. Manche dieser hobbymäßigen Damen verlangten doch 250 Euro für ein Treffen bei sich zuhause, oder? Da mussten sich die Männer sogar lange im Voraus Termine ausmachen.

 

Der nächste Ort besaß sogar schon einen richtigen Bahnhof, nicht nur ein etwas größeres Wartehäuschen neben einem Feld. Bald war sie da, und bald würde alles besser sein. Einige Fahrgäste stiegen ein, wenige aus, und die Fahrt setzte sich fort.

 

Ihr Puls steigerte sich ein wenig, als die ersten Vororte auftauchten. Die Wahrscheinlichkeit war gering, dass sie ihrem Ex-Freund begegnete – aber am besten hielt sie sich von der Gegend fern. Wohnte er jetzt dort? Oder doch noch in der alten Wohnung? Egal. Warum sollte sie sich mit ihren 23 Jahren und recht scharfen Kurven unnötige Gedanken über diesen Versager machen? Gut, es war seine Wohnung gewesen, und die nächstbeste, die sie sich leisten konnte, sehr weit außerhalb. Doch bald wohnte sie ohnehin wieder in ihrer eigenen, in der Stadt.

 

Die Türen öffneten sich, und zum ersten Mal nach langer Zeit stand sie wieder mitten auf dem Hauptbahnhof. Einige Dinge hatten sie renoviert, den Müll und die Schlaglöcher draußen auf der Straße gab es wahrscheinlich immer noch. Vielleicht besser so, denn sonst würde eines Tages niemand mehr dort herumstehen, den sie für ihren Plan brauchte. Bein Anblick der Imbiss-Lokale dachte sie an ein richtiges Frühstück. Oder sollte sie sich lieber sofort nach einem Zimmer umsehen? Sonst waren die besten am Ende weg, oder nur noch die zu teuren übrig.

 

„Entschuldigung“, redete sie jemand an und rammte sie gleichzeitig leicht von der Seite, „wissen Sie, wo hier die Jugendherberge ist? Auf dem Wegweiser beim Ausgang steht 50 Meter nach links, aber da ist nur eine Absperrung.“

„Ich weiß gar nicht, ob die noch offen hat“, entgegnete sie, „aber wahrscheinlich schon wieder eine Baustelle. Alles absperren und alle sollen sich auflösen.“

 

Sie konnte sie erinnern, einige Male dort vorbeigegangen zu sein. Auch für Erwachsene stand sie offen, und war angesichts der Preise und der Lage entsprechend beliebt. Aber ob sich jemand im etwas reiferen Alter wirklich in eines dieser Massenzimmer legen wollte, um ein bisschen Geld zu sparen?

 

„Ja richtig“, lachte er und wurde sofort wieder ernster. „Oder wissen Sie vielleicht ein Hotel in der Gegend? Ich … würde mich auch erkenntlich zeigen.“

 

Bei seinen letzten Worten und der Art seines Blickes tauchte sofort die Erinnerung an eine ihrer letzten Kundschaften auf. Der hatte sich sogar einen Gummi angezogen und trotzdem einen Zwanziger draufgelegt. Von allen Seiten über fast eine Stunde hatte er sie dennoch durchgenommen, aber auf eine andere Weise. Fast so ähnlich wie ihr Freund an so manchem besseren Tag. Und wie sollte sie nun reagieren?

 

„Ja, also …“, sprach Susi halblaut, „… ich wüsste da vielleicht eines. Und … ich wollte noch was essen, wir könnten ja zusammen … also ich meine …“